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Das fünfte Schuljahr - Part 2

Hearts of Darkness
von

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Die Seele der Astarte

A/N:

Also, da ich glaube, dass es noch nicht jeder gelesen hat: Ich habe zum besseren Verständnis der FF eine Timeline verfasst, um die ganzen Rückblicke

und die zeitliche reihenfolge übersichtlich darzustellen. da ich sie aber immer wieder erweitern muss kann ich sie hier bei animexx, wo keine editierfunktion angeboten wird, nicht immer wieder neu hochladen. Ihr findet sie aber unter: http://www.fanfiction.net/read.php?storyid=1108399

Dort gibt es übrigens auch einen Steckbrief zu Durmstrang, um das ganze system dort mal ein wenig besser zu verstehen.........
 

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Harry Potter

Das fünfte Schuljahr
 

Part 2: Hearts of darkness
 

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Chapter 24: Die Seele der Astarte
 

Unruhig lief Malfoy im seinem Zimmer auf und ab. Seit er Anfang des Jahres nach Durmstrang gewechselt war hatte sich vieles in seinem Leben verändert. Er hatte nun keine Zeit mehr ein Kind zu sein. Zu viele Erwartungen ruhten auf ihm.

Sein Vater hatte ihn an den Lord verkauft. Schon mit fünfzehn hatten sie ihn in die Reihen der Nightshades aufgenommen. Schon mit fünfzehn war sein Leben wertlos geworden. Ein Spielball in einer schwarzen, gestaltlosen Masse.

Nun diente er dem Lord. Sein Vater sprach immer von einer großen Ehre, die ihm zuteil wurde. Er, als Privilegierter, sollte diese Ehre zu schätzen wissen. Einst würde er wie sein Vater ein Todesser sein, ob er nun wollte oder nicht. Er war ein Teil des Puzzles, welches sich nun langsam zusammenfügte.

Genauso wie in Hogwarts gab es auch in Durmstrang verschiedene Häuser. Es waren drei an der Zahl. Er selbst war in das Haus Sly Lynx gekommen, ein Haus mit Tradition, ebenso wie Slytherin. Als Mitglied der Nightshades hatte man ihn mit den Siebtklässlern zusammengesteckt, auch wenn er noch in die fünfte Klasse ging. Mit den anderen Schülern seines Jahrgangs hatte er nicht viel am Hut. Sie waren unter seiner Würde.

Malfoy gab sich ausschließlich mit den Größeren ab, jene aus dem siebten Jahrgang, die mit ihm das gleiche Schicksal teilten. Das Schicksal eines dunklen Kriegers. Sie waren die Zukunft. Auf ihren Schultern würde einst alle Verantwortung lasten. Sie waren die Todesser von morgen.
 

Doch wo waren sie jetzt? Krum hätte sich schon lange melden sollen! Wenn es etwas gab, was er auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann war es warten. Pünktlichkeit war eine Tugend, die heutzutage wohl kaum noch einer pflegte. Überhaupt war diese ganze Welt abgestumpft. Überall war er nur von Idioten und Arschkriechern umgeben.

Er seufzte und warf zum wiederholten Male einen nervösen Blick auf die Uhr. Schon eine Viertelstunde über der Zeit.
 

Ein Prasseln im Kamin ließ ihn herumfahren. "Das wird aber auch Zeit!!" schnauzte er los, als er bemerkte, dass es sich gar nicht um die erwartete Person handelte. Das letzte bisschen Farbe, welches seine blasse Haut noch zu bieten hatte, wich aus seinem schmalen Gesicht.

"Verzeiht Sir, ich dachte Ihr wäret jemand anderes." Er verbeugte sich leicht vor dem flackernden Bild im Feuer. "Was kann ich für euch tun, Sir?"
 

***~***
 

Kleine weiße Dampfwölkchen stoben bei jedem Atemzug aus seinem Mund. Ein starkes Zittern befiel seinen verkrampften Körper. Die Anstrengungen der letzten Wochen nagten stark an ihm und der Mangel an Schlaf machte dies auch nicht erträglicher. Seine Glieder waren schwer, seine Finger vor Kälte erfroren. Der Winter hielt Einzug und er hatte nichts besseres zu tun, als einen verdammten Aurorus und ein Mudblood zu verfolgen.

Fröstelnd grub er seine Hände tiefer in die Taschen seiner dunklen Robe. Eine weite Kapuze war über seinen Kopf geschlagen und verdeckte nahezu alles. Lediglich sein kantiges Kinn lugte noch hervor und offenbarte dem Betrachter ein menschliches Profil.

Malfoy würde stinkwütend auf ihn sein. Er hätte schon vor einer halben Stunde Bericht erstatten sollen. Soulban und die Ratsmitglieder hingen ihnen schon seit Wochen auf der Pelle und stellten unangenehme Fragen. Dementsprechend war auch Malfoys Laune.

Doch viel wichtiger war es doch jetzt wohl die Spur nicht zu verlieren. Sie waren nahe dran, dass spürte er. Alle Hinweise hatten nach London geführt, Englands Metropole. Sie mussten hier untergetaucht sein.

Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er die Dunkelheit unter sich zu durchdringen. Sein Dragonhorse schnaubte unruhig. Die Welt der Muggel machte es nervös. Krum legte ihm beruhigend die Hand auf die mächtige Schnauze.

"Keine Angst, mein Junge, es dauert nicht mehr lange. Wir haben sie bald."

Das Rauschen gewaltiger Schwingen ließ seinen Blick in den Himmel wandern. Kurz darauf landete ein weiteres Ungetüm neben ihm auf dem Dach. Ein junger Mann, etwa in Krums Alter, sprang von dem Rücken des ehrfürchtigen Reittiers.

"Habt ihr sie gefunden?" fragte Krum mit genervten Unterton. Er hatte diese ganze Sache so was von satt. Dieses ewige Versteckspiel.

Der Bursche nickte. "Ja Sir. Unweit der Winkelgasse. Sie haben sich in ein billiges Hotel eingemietet. Anscheinend wähnen sie sich in Sicherheit."

Krum nickte zufrieden. "Gut, sag den Männern von Fillius und Meloy Bescheid. In einer halben Stunde stürmen wir das Haus!"
 

***~***
 

"Malfoy jr., der Rat der Dreizehn erwartet noch immer Ihren Bericht. Der Lord wird langsam ungeduldig. Ihr wisst, dass man ihn lieber nicht zu lange warten lassen sollte."

Der silberblonde Junge nickte ehrfürchtig.

"Das ist mir bewusst, Sir. Wir versuchen unser möglichstes. Wir brauchen nur etwas mehr Zeit!"

"Zeit?!" donnerte die einschüchternde Stimme des Mannes in den Flammen. "Wie lange kann es dauern einen einzigen Aurorus und ein schäbiges Mudblood zu fangen?"

"Sir", versuchte Malfoy sich zu verteidigen. "der Aurorus hat seine Spuren gut verwischt. Sie könnten überall sein."

"Dann gebt euch ein bisschen Mühe!" Der Mann klang langsam ungehalten. "Der Lord wird nicht besonders erfreut sein, wenn ich ihm berichte, dass seine zukünftigen Death Eater nicht mal in der Lage sind einen einfachen Befehl auszuführen."

Malfoy biss sich zornig auf die Lippe. Er hasste es, wenn man ihm Moralpredigten hielt. Er wusste selbst, dass der Lord nicht gerne wartete, auch ohne dass man ihn jedes mal daran erinnerte.

"Master Soulban, ich versichere Ihnen, dass sie es schon morgen früh in ihren Händen halten werden."

Ein triumphierendes Lächeln trat auf die Lippen des angesprochenen Mannes.

"Das hoffe ich für Sie. Enttäuschen Sie mich nicht!"

das Prasseln erstarb und eine gespenstige Ruhe breitete sich in dem kleinen Saal aus.

Malfoy seufzte. Wenn Krum keine guten Nachrichten brachte würde er ihn mit seinen eigenen Händen erwürgen!
 

--------------------------------------------- Rückblick ---------------------------------------------
 

Einige Wochen waren vergangen seit Snape Voldemorts Vertrauen zurück gewonnen hatte. Wochen des Grauens. Mord und Totschlag wohin er sah. Und das schlimmste daran war, dass er die Augen nicht davor verschließen durfte. Nein, viel mehr noch, er befand sich sogar mitten drin. Er war der Vollstrecker, einer unter vielen. Von seiner Gnade hingen einige Leben ab, eine Gnade, die er den flehenden Menschen nicht gewähren konnte.

Er hatte es aufgegeben nach seinen Missionen im friedlichen, schülerleeren Hogwarts Ruhe zu finden. Entweder konnte er gar nicht erst einschlafen oder, wenn dies doch einmal der Fall war, wurde er von Alpträumen geplagt. Nicht einmal seine Tränke hatten bisher geholfen. Schon lange hatte er nicht mehr ausgeschlafen. Das Gefühl von Ausgeruhtheit und innerem Frieden war ihm so fremd geworden, als hätte er es nie kennen gelernt.

In düstere Gedanken vertieft hastete er über die morgendlich feuchten Ländereien Hogwarts und durchquerte den dunklen Wald. Es war Zeit. Man erwartete ihn bereits. Es war wieder einer dieser Abende, die allmählich zur Routine wurden. Blut, Qualen, Schreie, Tod. Es lief immer auf dasselbe heraus. Einen Einsatz ohne Schrecken hatte er bisher nicht erlebt.

Er apparierte lautlos. Seine zwei Begleiter waren schon anwesend. Sie kannten den Plan, oft genug hatten sie ihn durchgesprochen.

Er sah sich um. Das trübe Dämmergrau hatte sich friedlich über die Landschaft gelegt. Ein einsames kleines Häuschen lag in nächtlicher Stille vor ihnen. Kein Licht, kein Laut drang an ihr Ohr.

Ein knappes Nicken und die drei schwarzgekleideten Männer schlichen vorwärts. Ihre Schritte ähnelten denen von sich anpirschenden Raubtieren, die gierig nach ihren Opfern lechzten. Ein leises Rauschen fegte durch die allmählich erkahlenden Bäume. Der Herbst kündigte sich an. Es wurde kalt, besonders in den Nächten.

Snape schmiegte sich enger in seine finstere Robe.

Sie hatten das Haus erreicht. Lautlos entriegelten sie das primitive Schloss. Die Inhaber hatten sich nicht einmal die Mühe gegeben, es mit magischen Sperren zu versehen. Anscheinend wiegten sie sich in Sicherheit. Inmitten der Muggelwelt.

Der Mann zu Snapes Linken lachte spöttisch. "Das wird ja einfacher, als ich dachte." Sein zweiter Begleiter stimmte grinsend zu. "Dann schaffen wir es heute endlich mal früher nach Hause."

Der Potion Master schwieg. Er hasste diese Momente, die wenigen Augenblicke, bevor er wieder Leben auslöschen musste. Es waren diese Minuten, in denen ihm Tausende von Gedanken, Zweifeln, Ängsten durch den Kopf schossen. Was würde er tun, wenn er ein Kind töten müsste? Würde er sich wehren? Würde er es mit irgendeiner faulen Ausrede den anderen überlassen, und damit vielleicht zulassen, dass sie sich vorerst noch mit dem armen Wesen amüsierten? Würde er weglaufen oder gewissenlos handeln, regungslos, ohne mit der Wimper zu zucken? Was wäre, wenn er die Menschen in diesem Haus kennen würde, wenn sie ihn flehend anstarren würden, und im Moment der Erkenntnis seinen Willen brechen würden. Er könnte es nicht ertragen. Wie würde er handeln?

In einem langen Augenblick der Überwindung trat er über die Schwelle. Seine zwei Begleiter hatten inzwischen eine schmale, geschwungene Holztreppe erklommen.

Er zückte seinen Zauberstab. Was hatte er schon für eine Wahl? Er würde es lieber schnell hinter sich bringen, so wie jedes Mal.

Wortlos folgte er ihnen in die erste Etage. Die Stufen knarrten leise unter seinen Füßen.

Anderson, der zierlichere Todesser war bereits in einem Zimmer verschwunden. Harrison folgte kurz darauf seinem Beispiel. Der Zaubertränkelehrer krallte sich haltsuchend an das kalte, metallene Geländer. Er schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch und versuchte sein pochendes Herz zu beruhigen. Dann gab er sich schließlich einen Ruck. Mit stolz erhobenem Kopf und strammem Gang trat er durch die letzte Tür auf dieser Etage... und blieb entsetzt stehen. Ein Kinderzimmer. Hinter sich hörte er, wie einer der Todesser wieder auf den Flur trat. "Einer ist erledigt. Wie sieht es bei euch aus?" Der andere Todesser antwortete knapp. "Hier ist nichts. Ich schau auf der nächsten Etage nach." Der andere bestätigte. "Was ist mit dir, Snape?" Hektisch sah sich der hagere Mann um. Was sollte er tun?

"Hier ist auch nichts. Geh du mit Harrison in die zweite Etage, ich schau noch mal in der untersten nach." Seine Stimme klang fest, sogar ein wenig befehlend. Auch wenn keiner der drei Männer eine besondere Stellung inne hatte, so hatten sie dennoch Respekt vor ihm. Sein Durchhaltevermögen, während der Wochen der Folter, hatte sich herumgesprochen und ihm jede Menge Anerkennung eingebracht. In diesem Moment war er dankbar dafür. Leise lauschte er den langsam verklingenden Schritten.

Als sein Blick wieder nach vorn wanderte blickte er direkt in ein Paar verschreckter Kinderaugen. Ein kleiner Junge von vielleicht vier Jahren saß kerzengerade im Bett, sein Gesicht halb hinter der Bettdecke versteckt. Scheu musterte er den schwarzgekleideten Fremden. Snape nahm behutsam seine weiße Maske vom Gesicht und legte den rechten Zeigefinger über die Lippen, um dem Knaben zu bedeuten, dass er ruhig sein sollte. Vorsichtig trat er auf ihn zu.

"Hab keine Angst, mein Kleiner. Ich will dir nichts tun", redete er beruhigend auf ihn ein. "Ich möchte dir helfen. Hier sind ein paar böse Männer im Haus, die dir weh tun wollen. Deshalb musst du ganz leise sein. Verstehst du?"

Der Junge nickte.

"Bist du auch böse?" Die hohe Kinderstimme ließ ihn zusammenzucken. Er setzte ein freundliches Lächeln auf. "Nein, mein Kleiner, ich bin nicht böse."

Allmählich ließ der Knirps die Decke sinken und Snape erkannte, dass er nun ebenfalls lächelte. "Meine Mommy hat gesagt, dass böse Menschen nicht in den Himmel kommen." Snape setzte sich langsam neben den Jungen aufs Bett. "Da hat deine Mommy vollkommen recht." Wieder stahl sich ein Lächeln auf die roten Lippen des Jungen und Snape spürte wie ihm dieser Anblick einen tiefen Stich versetzte. Er konnte diesen kleinen Jungen nicht töten. Nie im Leben.

"Wir spielen jetzt ein Spiel." Der Kleine wollte erfreut aufjauchzen, doch der Potion Master hielt ihm hastig die Hand vor den Mund. "Das gehört auch schon zum Spiel. Du musst ganz ruhig sein. Sonst hast du verloren." Der Knabe nickte mit strahlenden Augen.

"Gut. Das Spiel heißt "Verstecken". Das hast du sicher schon gespielt." Wieder nickte er fröhlich. Snape strich ihm behutsam durch sein kurzes hellbraunes Haar. Wie konnte die Welt nur so grausam geworden sein, dass ihre Vollstrecker nicht einmal vor kleinen wehrlosen Kindern halt machten?

"Du musst dich an einem Ort verstecken, wo dich keiner finden kann, wirklich keiner. Auch deine Mommy und dein Daddy nicht. Ein richtig tolles Versteck, dass keiner außer dir kennt."

Ein Schrei ertönte aus der oberen Etage. Snape zuckte zusammen, als hätte man ihm einen Peitschenhieb verpasst. Der Knirps sah erschrocken zur Tür. "Das war meine Mommy. Was ist mit meiner Mommy?" Der Todesser senkte betreten den Kopf.

"Das Versteck deiner Mommy war nicht gut. Sie hat das Spiel verloren. Aber du bist doch ein ganz Schlauer. Dich werden sie nicht finden." Das Gesicht des Kleinen hellte sich wieder auf. Der Kleine lächelte über seine kindlichen Bäckchen und nickte stolz. Für ihn war alles ein Spiel, jedoch ein Spiel auf Leben und Tod.

"Na dann komm. Zeig mir dein Versteck. Ich bring dich dort hin." Sanft nahm er ihn an seiner winzigen Hand.

"Wir müssen runter", flüsterte der Kleine aufgeregt, als würde er sich auf einer geheimen Mission befinden.

"Okay, komm her." Snape bückte sich ein wenig, griff mit seinen Händen unter des Jungens Arme und hob ihn hoch. Er legte noch einmal seinen Zeigefinger über den Mund und als der Junge freudig nickte schlich er vorsichtig aus dem Zimmer. Er hörte noch immer leise Schritte in der oberen Etage. Hastig begann er die Stufen hinab zu steigen. Wieder knarrten sie leise. Der Kleine lehnte seinen niedlichen Kopf vertrauensselig an die Schulter des Zaubertränkelehrers.

"Wohin?" flüsterte der Große, als sie am Fuße der Treppe angelangt waren. "Da lang", antwortete der Kleine ebenso leise und zeigte mit seinen winzigen Stummelfingerchen in eine bestimmte Richtung.

"Snape! Wo willst du denn mit dem Schlammblut hin?!" Wie vom Blitz getroffen blieb er stehen. Verdammt, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Was sollte er wohl darauf antworten. ,Sorry, ich wollte ihn lieber im Erdgeschoss killen - oben gefällt mir der Teppich so gut und ich wollte ihn nicht einsauen!?' Blödsinn.

"Sind das die bösen Männer, vor denen ich mich verstecken soll?" fragte der Kleine unschuldig. Snape nickte bitter.

"Das ist aber gemein. Ich hab mich noch gar nicht versteckt. Die schummeln ja!" Trotz schwang in seiner kindlichen Stimme mit. Traurig verzog er seine Lippen zu einem Schmollmund. Ein leises Lächeln huschte über Snapes Wangen. Sanft strich er ihm erneut durch seine kurzen flauschigen Haare.

"Er ist doch noch ein Kind. Wir können ihn verschonen. Der Lord muss nichts davon erfahren. Wenn jeder schweigt, dann-"

"Das ist inakzeptabel", unterbrach ihn der Todesser auf der Treppe. "Das so ein Vorschlag von dir kommt, Snape, hätte ich nicht erwartet. Du weißt, dass es einst ein Kleinkind wie dieses war, welches den Lord in die Knie zwang. Er wird keine Risiken mehr eingehen. Erst recht nicht bei Kindern!"

Snape senkte langsam den Kopf. Der Junge in seinem Arm sah ihm verwirrt in die schwarzen Augen. Er verstand nicht, dass gerade um sein Leben verhandelt wurde. Er wusste nicht, dass bereits seine ganze Familie dem Leben entsagt hatte und er nun ganz allein auf der Welt war. Seine heile Welt war soeben zusammengebrochen, doch davon ahnte er noch nicht einmal.

"Dreh dich ganz langsam um, Snape!" tönte es durch den dunklen Flur. Diesmal war es der andere Todesser gewesen, der gesprochen hatte. Harrison. Er war der aggressivere Typ von beiden. Zudem hatte er diese Angewohnheit, diesen Tick. Immer wenn er besonders angriffslustig und mordgierig war begann er mit seinen Gelenken zu knacken. Und so drang auch jetzt das Stöhnen seiner Knochen zu ihm herab, als drohender Vorbote.

Doch was blieb ihm schon anderes übrig? Er hatte nur zwei Möglichkeiten. Wegrennen, den Kleinen in Sicherheit bringen und somit alles aufgeben, worauf er hingearbeitet hatte. Die Wochen der Prüfung, die Folter, die Qualen, die Morde. Alles umsonst, als Preis für sein Leben. Die andere Möglichkeit war tatenlos zusehen wie ein weiteres unschuldiges Leben ausgelöscht wurde. Niemand sollte vor so eine grausame Wahl gestellt werden. Ein Leben gegen viele, die er retten könnte, wenn er als Spion wichtige Informationen liefern würde.

Langsam drehte er sich um. Der Junge klammerte sich ängstlich in seine schwarze Robe, als würde er sein Schicksal schon ahnen. Doch war es wohl vielmehr die Angst vor den düsteren Gestalten, die ihn zittern ließ. Beruhigend strich ihm der Zaubertränkemeister über die schmalen Ärmchen.

"Du wirst doch nicht etwa Mitleid mit diesem Balg haben?", spottete Harrison verächtlich. Wieder erklang ein lautes Krachen, als er die Gelenke seiner Finger zusammendrückte. Mit einem fiesen Grinsen hob er seinen Zauberstab. Snape reagierte blitzschnell. Schon während der Fluch über Harrisons' Lippen drang wirbelte er herum, den Jungen fest an sich gedrückt. Der Zauber traf ihn hart in den Rücken und ließ ihn stöhnend zu Boden sinken. Sofort breitete sich eine heiße Welle des Schmerzes in seinem Körper aus, ein Schmerz, den er nur zu gut kannte.

Hinter sich hörte er die kalte Lache seines Todesser-Kollegen.

"Was ist mir dir, Onkel?" fragte der Kleine, der verunsichert vor ihm kauerte, ängstlich.

Mühevoll hob der Zaubertränkelehrer seinen unendlich schweren Kopf.

"Lauf Kleiner, lauf!"

Doch dieser schüttelte wild entschlossen sein rundes Köpfchen. "Nein, ich will nicht ohne dich gehen, Onkel. Wir wollten doch zusammen verstecken spielen."

Der Schmerz brannte sich quälend langsam unter seiner Haut entlang, breitete sich unaufhaltsam aus. Stöhnend schloss er die Augen.

"Das geht nicht... mein Kleiner... du musst ganz schnell weglaufen... ganz weit weg... wo dich die bösen Männer nicht finden!"

"Ich will aber nicht", entgegnete das braunhaarige Kind trotzig. "Ich will bei dir bleiben. Und bei meiner Mommy!"

Der Todesser spürte, wie die Verzweiflung in ihm hoch kroch. Warum war dieses Kind nur so stur?

"Deine Mommy ist nicht mehr hier... Sie... sie ist jetzt im Himmel... zusammen mit deinem Daddy!"

"Dann will ich da auch hin. Lass uns da hin gehen, Onkel!" Die Stimme des Kleinen klang nun drängend, beinahe flehend.

"Nein... das geht nicht!"

Der Schmerz begann seine Sinne zu vernebeln. Auch wenn der Fluch erst wenige Sekunden auf ihm lastete, so glaubte er dennoch schon ewig unter seinem Bann zu stehen. Jegliches Zeitgefühl war verloren. Die Welt um ihn herum begann sich aufzulösen, in bunte Fetzen zu zerrinnen.

"Aber die bösen Männer können dort doch nicht hin", drängte der Knabe weiter.

"Das hat meine Mommy gesagt. Und du auch! Du bist gemein! Ich will jetzt sofort in den Himmel!" Wütend zog er an Snapes Robe. "Komm endlich!"

"Na komm schon Snape. Erfüll dem Schlammblut doch endlich seinen Wunsch! Oder soll ich das lieber übernehmen?" mischte sich nun Anderson grinsend ein. "Wo er es sich doch so sehr wünscht! Kannst du wirklich so grausam sein und diesem süßen, kleinen Fratz seine Bitte ausschlagen?" Sein Grinsen wurde hämischer, obwohl Snape es nicht für möglich gehalten hätte, dass er die vorherige Schwelle an Hohn noch überschreiten könnte.

Harrison ließ endlich seinen Zauberstab sinken. Stöhnend sank Snape in sich zusammen. Er hatte keine Kraft mehr. Das war wohl das Ende. Der Kleine würde nun sterben. Und er würde sicherlich bald folgen. Spätestens, wenn der Lord davon erfuhr. Snape hatte seinen Zorn schon oft genug am eigenen Leib gespürt. An Gnade glaubte er nicht mehr.

"Tut dir was weh, Onkel?" fragte der Junge besorgt. Liebevoll schlang er seine schmalen Ärmchen um den Hals des Todessers und schmiegte sich an ihn. Dann wurde alles dunkel und jenes warme Gefühl der samtenen Kinderhaut verschwand mit dem Licht...
 

Doch der Lord tötete ihn nicht. Es war eine viel grausamere Strafe, die er ihm auferlegte. Als er erwachte war es wieder jener dunkle, kalte Raum. Nur zu gut erinnerte er sich an Schmerz und Pein. Lucius Malfoy hatte ihm hier so einige qualvolle Stunden beschert. Nie würde er das vergessen.

Doch es war nicht seine Gefangenschaft, die ihm das Herz zerriss. Der kleine Junge, Snape hatte nie seinen Namen erfahren, lag reglos neben ihm. Seine Augen vor Schreck geweitet, der Mund noch zum Schrei geöffnet. Starr, sein Körper war eiskalt. Er war tot. Und es war, als würde der Zaubertränkemeister seinen Schrei noch hören, ein Schrei, den er, obwohl er ihn nicht vernommen hatte, wohl nie wieder vergessen würde.
 

"Meine Mommy hat gesagt, dass böse Menschen nicht in den Himmel kommen...

Lass uns da hingehen, Onkel!"
 

Wie blasse Erinnerungen verhallten die unschuldigen Worte in seinem Geist und er spürte, wie stumm ein weiteres Stückchen seiner Seele zerbrach.

"Es tut mir Leid, mein Kleiner. Wir können uns nicht wieder sehen. Der Himmel bleibt mir auf ewig verwehrt!"
 

------------------------------------------- Ende Rückblick -------------------------------------------
 

Das Hotel befand sich in einer dreckigen Seitenstraße Londons. Ein flackerndes Neonschild begrüßte sie mit der Aufschrift Diagon Inn. Ein loser Fensterladen schlug unruhig vom Wind getrieben hin und her. Alte feuchte Zeitungen huschten raschelnd durch die Dunkelheit.

Hektische Schritte wurden laut, als eine Gruppe von ungefähr fünfzehn Männern die Gasse stürmte. Sie waren ausnahmslos schwarz gekleidet. Tiefe Kapuze verdeckten ihre Gesichter. Eine der Gestalten hob einen seltsamen Stab und murmelte einige Worte. Die morsche Tür des Gasthauses explodierte splitternd in alle Richtungen. Ein Schwarm Tauben, welcher sich zum Schlaf auf das Nachbardach niedergelassen hatten, stob kreischend davon. Eine Sirene heulte in weiter Ferne.

Die schwarzgekleideten Wesen tauschten einige murmelnde Worte, gaben sich verwirrende, militärisch anmutende Handzeichen, und teilten sich schließlich in zwei Gruppen. Während acht der Gestalten das schäbige Motel betraten, postierten sich die restlichen Männer in der Gasse, anscheinend um möglichen Flüchtlingen den Weg zu versperren. Falls es Flüchtlinge gab...
 

Das Innere des Diagon Inns wirkte noch heruntergekommener, als die Außenfront, wenn dies überhaupt noch möglich war. Die vergilbte Tapete hing in Fetzen von der rissigen Wand. Von der Decke tropfte eine eklige Brühe und bildete Pfützen auf den morschen, von Holzwürmern zerfressenen, Dielenbrettern, die bestätig unter den festen Schritten der Schwarzgekleideten ächzten. Doch am schlimmsten war wohl der faulige Gestank abgestandener Luft. Hier musste schon ewig nicht mehr gelüftet worden sein.

Krumm rümpfte angewidert die Nase. Seine schwarze Robe, welche durch seinen schnellen Gang anmutig einher wehte, wirbelte den ruhenden Staub auf und erschwerte das Atmen um ein weiteres. Doch er stapfte finster voran, fegte alles, was ihm im Weg stand, beiseite. Mittlerweile hatte sich seine Erschöpfung in Frust gewandelt. Er wollte endlich mal wieder ausschlafen und nicht ständig von allen Leuten wegen ihrer "Unfähigkeit", wie sie es nannten, belehrt und bedroht zu werden. Es hing ihm zum Hals heraus, dass man die Nightshades nicht als vollwertig anerkennen wollte. In den Augen dieser hochmütigen Todesser waren sie nur kleine Stümper, die ihre "Größe" niemals erreichen würden. Dabei waren gerade die Nightshades diejenigen, die sie einst ablösen würden. Sie waren ihre Zukunft. Und vor allem waren sie nicht minder fähig.

Er gab einem seiner Nebenmänner einen Wink, woraufhin dieser nickte und an ihm vorbei die Treppe bestieg, während Krum sich auf die unterste Etage konzentrierte.

In dieser Nacht würde es enden. Diesmal würden ihnen der Aurorus und das Mudblood nicht entkommen, das schwor er.
 

--------------------------------------------- Rückblick ---------------------------------------------
 

Irgendwann gewöhnte man sich selbst an Folter. Irgendwann lernte man einfach alles hinzunehmen. Irgendwann, wenn der Grad der Leere erreicht ist. Wenn jedes bisschen Hoffnung aus dem Körper gesaugt wurde und nur noch Bedeutungslosigkeit ihren Platz ausfüllt. Triste graue Bedeutungslosigkeit.

Sie hatten ihn aus Spaß mit Stöcken und Peitschen gequält, mit kaltem oder heißem Wasser übergossen, ihn mit allen erdenklichen Flüchen malträtiert.

Als er den Punkt passiert hatte, an welchem der Bewusstlos-Zustand den Wachzustand überwog, hatte er mit seinem Leben abgeschlossen. Im Grunde wollte er auch gar nicht weiterleben. Was gab es auf dieser Welt schon, was es rechtfertigte so weiter zu leben, ohne Sinn im Leben? Wie ein blutrünstiges Tier auf der Suche nach Opfern. Er wollte nicht so enden. Irgendwann würde auch das letzte bisschen seiner Seele verloren sein. Dann hätte er kein Gewissen mehr, kein Gefühl, kein Herz. Dann wäre er nur eine weitere willenlose Marionette des Lords.

Aber wer würde ihm schon den Wunsch des Sterbens erfüllen? Es war eine Lektion, da war er sich sicher. Der Lord brauchte ihn noch. Ihn, der er so ein fähiger Potion Master war. Solche Begabungen durften nicht verschwendet werden.

Stöhnend wälzte er sich auf den Rücken. Sein schwarzes Haar war brutal gestutzt worden, hing ihm nun strähnig über die Augen und nahm ihm die Sicht. Die Sicht auf die Dunkelheit, die in diesem Kerker herrschte. Dunkelheit, die zum Bestandteil seiner Seele geworden war und sich tief in sein Herz eingenistet hatte.
 

Als man ihn wieder in die Welt des Lichts zurückließ war er nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Lord hatte ihn mit einem schleimigen Grinsen verziehen seine Loyalität für einen Moment vernachlässigt zu haben. Es war eine vorrübergehende Schwäche, die er mit ein wenig Disziplin, wie er es nannte, ohne rückbleibende Schäden zu beseitigen in der Lage war. Auf Snapes Seele jedoch waren tiefe Narben zurückgeblieben, ein Schaden, der wohl nie wieder heilen würde.

Abgemagert und schwach schaffte er kaum den Sprung nach Hogwarts, in dessen Wäldern er schließlich bewusstlos zusammenbrach. Wer wusste schon, ob er ohne Potter nicht in dieser Nacht erfroren wäre. Oder dachte man nur einmal an die unzähligen Wesen, die im Verbotenen Wald hausten, war es ein Wunder, dass er diese Nacht überhaupt überlebt hatte.

Doch der Schrecken wollte kein Ende nehmen, als er im Schloss auf eine Person stieß, mit der er am wenigsten gerechnet hätte, von deren Existenz er nicht einmal wusste. Doch die Ähnlichkeit war einfach zu groß, als das es ein Zufall sein könnte.

Jinathan Riddle, der Sohn des Lords.

War der Lord selbst so weit gegangen sein Fleisch und Blut auf ihn zu hetzen?

Der Schock dieses Augenblicks saß ihm noch heute in den Knochen. Der selbe finstere Blick, diese bedrohlich undurchdringlichen Augen und das rätselhafte Lächeln auf den schmalen Lippen. Konnte das ein Zufall sein? Selbst wenn, er glaubte nicht mehr an Zufall noch Schicksal. Jeder bestimmte sein Leben selbst. Jeder beging seine Fehler aus eigenem Willen. Schicksal war doch nur ein Wort, hinter dem sich die Menschen versteckten, um ihrer eigenen Fehlbarkeit zu entgehen. Schuld war etwas, was heutzutage nur noch wenige Menschen auf sich luden. Meist wälzte man diese unnötige Last auf andere ab, sogar auf überirdische Kräfte, wie die Macht Gottes, die Macht des Schicksals. Alles Schwachsinn... Es gab keinen Gott. Würde er es sonst zulassen, dass seine Welt in Dunkelheit versinkt? Hätte er nicht schon längst eingegriffen? Er musste schon verdammt skrupellos sein, wenn er Voldemorts Schreckenherrschaft einfach anteilnahmslos an sich vorbeiziehen lassen würde.

Ob nun Zufall, Schicksal oder Laune der Natur, Jinathan Riddle war ein Slytherin geworden und Snape somit zu seinem Hauslehrer verdammt. Bei dem Gedanken den Sohn seines Peinigers zu einem weiteren Peiniger heranzubilden lief es ihm kalt den Rücken hinab. Was hatte sich Dumbledore nur dabei gedacht? Nun würde seine Qual nie ein Ende nehmen? Weder am Tag noch in der Nacht...
 

------------------------------------------- Ende Rückblick -------------------------------------------
 

Er war ein kräftiger Mann, das typische Beispiel eines Auroren. Groß, muskulös, vernarbt. Merkmale, welche die jahrelange, knochenharte Arbeit mit sich brachte. Er bedachte die schlafende Frau mit einem sanften Blick. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend gewesen. Die Todesser hatten sie quer durch England gejagt. Irgendwo zwischen Cambridge und Leicester hatten sie unsere Spur verloren. Cambridge hatten sie bereits eingenommen. Den Govenor, einen muggelstämmigen Zauberer, hatten sie gefangen genommen, vielleicht sogar schon getötet. Die Zeiten waren hart. Schon viele Aurori waren gefallen, während die Anzahl der Todesser beständig stieg. Sie waren wie Unkraut, welchem man nicht Herr wurde.

Er schob die schäbigen Gardinen beiseite und spähte in die Dunkelheit hinaus. Morgen würden sie von hier verschwinden. Die erste Voraussetzung für eine erfolgreiche Flucht war nie zu lange an ein und demselben Ort zu verharren.

Gedankenverloren ließ er seinen Blick über die dunkle Straße wandern. Man konnte kaum etwas erkennen, alles wurde von nächtlichen Schatten verschlungen. Angestrengt presste er die Augen zusammen, versuchte das schwarze Nichts zu durchdringen.

Dann stach das Flackern des defekten Neonschildes wie ein Blitz durch die Nacht und der Auror erstarrte. Er hatte mindestens fünf vermummte Gestalten in der Gasse erkannt. Entsetzt fuhr er herum, als auch schon Knall ertönte und die Zimmertür aus den Angeln gerissen wurde. Zwei der Dunkelgekleideten betraten den schmalen Raum. Die schlafende Frau erwachte erschrocken und starrte aus aufgerissenen Augen auf die unerwarteten Besucher. Fahrig griff sie nach ihrem Zauberstab auf dem nahestehenden Tischchen. Ein kreuzförmiger, silberner Anhänger mit roten Steinen und seltsamen Symbolen war unter ihrer Bluse hervorgerutscht. Ängstlich krampfte sie ihre Finger darum.

"Sieh an, die Vögelchen sind noch im Nest", scherzte einer der dunklen Eindringlinge. Bedrohlich trat ein anderer, groß und kräftig mit kantigem Kinn und krummer Nase, auf sie zu, seinen Zauberstab stets auf den erstarrten Auroren gerichtet.

"Gib mir den Anhänger", befahl er fordernd und streckte seinen linken Arm aus. Die Frau zitterte ängstlich. "Nein!" Ihre Stimme bebte unsicher, doch war ihr Blick trotzig und bestimmend. "Sie bekommen ihn nicht. Er ist zu wertvoll, als das ich ihn euch Todessern überlassen würde."

"Was für ein vorlautes Schlammblut", knurrte der Mann verärgert, aber auch beeindruckt. "Nun, dann müssen wir wohl Gewalt anwenden!" Er grinste fies und zog nun ebenfalls seinen Zauberstab. Der Auror wollte sich auf ihn stürzen, doch schon trafen ihn zwei Schockzauber und stießen ihn zu Boden. Als ein dritter, viel stärkerer, Zauber auf ihn gelegt wurde schrie er gepeinigt auf. Bewusstlos brach er unter dem Crucio zusammen. Die junge Frau wimmerte ängstlich. Nun war sie ganz allein.

Die Männer näherten sich unaufhaltsam. Ihr Anführer hatte noch immer die Hand ausgestreckt. Er kam ihr seltsam bekannt vor. Hatte sie ihn nicht erst vor einem Jahr bei der Quidditch-Weltmeisterschaft gesehen? War er nicht der berühmte Sucher der Bulgaren? Viktor Krum - er ein Todesser?

"Wir sind keine Todesser", erklärte Krum, als wolle er ihre Gedanken berichtigen. Doch es war wohl eher auf ihr vorhergehendes Kommentar bezogen.

"Was seid ihr dann?"

"Wir sind die Zukunft", meinte ein anderer stolz.

"Was für eine Zukunft soll das sein?"

"Dunkelheit!" Die Männer lachten gehässig und die Frau sank noch ein wenig in sich zusammen, ihren Zauberstab schützend vor den Körper gehalten. Krum starrte anteilnahmslos auf sie herab, ohne sich an dem Gelächter zu beteiligen. "Gib mir die Kette, dann werden wir deinen Tod angenehm gestalten. Wenn du dich jedoch weigerst wirst du dir wünschen nie geboren worden zu sein!" Seine Kumpanen grinsten fies.

Die schmale Hand der muggelstämmigen Hexe krampfte sich enger um das kalte Silber. Sie schüttelte energisch den Kopf. "Ihr werdet scheitern! Nie werdet ihr die Macht des Re entfalten. Denn euch fehlt das Gegenstück zur Seele der Astarte. Und das werdet ihr niemals finden!"

Krum verharrte kurz. "Gegenstück?"

"Ihr wusstet es nicht?" Die Frau lachte leise.

Krums Hand ballte sich zur Faust. Er konnte es ganz und gar nicht leiden, wenn man über ihn lachte. Er hob seinen Zauberstab höher. "Imperio!" Sein Fluch traf die Hexe unvorbereitet. Haltlos sackte sie zusammen. Ihre Hand löste sich von dem Kreuz.

"Gib sie mir, gib mir die Seele der Astarte", erklang Krums Befehl. Die Frau gehorchte. Umständlich löste sie die Kette von ihrem Hals und zog ihn über die langen blonden Haare. Der Nightshades griff sich das silberne Kreuz und ließ seinen Zauberstab sinken. Endlich. Sie hatten es geschafft. Soulban würde zufrieden sein.

Mühsam riss er sich von dem faszinierenden Anblick los. "Fesselt sie! Wir nehmen sie mit. Soulban wird sie aller Wahrscheinlichkeit verhören wollen. Sie kann uns sicher noch interessante Informationen liefern." Die Männer nickten und einer von ihnen sprach einen Fesselfluch aus, der ihre Arme auf den Rücken verankerte. Sie stöhnte leise.

"Was machen wir mit ihm?"

Krum, der sich bereits zur Tür gewandt hatte, hielt noch einmal inne. Sein Blick blieb an dem bewusstlosen Auroren hängen. "Tötet ihn!" Seine Stimme klang hart und mitleidlos.

"Jawohl Sir!"
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

A/N: Sorry, das es diesmal etwas länger gedauert, aber ich schreibe gerade an meiner anderen HP FF "Auf der Suche nach Glück". Die nimmt mich voll in Anspruch ^^°

So, was gibt es zu diesem Kapitel zu sagen? Ja, es ist wieder etwas verwirrend. Ich hoffe ihr seht noch einigermaßen durch. Sevs 1. Rückblick ist diesmal in den Sommerferien angesiedelt. Der 2. Flashback schließt dann an das 11. Kapitel (Eine dunkle Nacht) im 1. Part an, in der Harry in der Nacht über Snape stolpert. Die Rückblicke überschneiden sich also langsam mit der Gegenwart, derer wir im ersten Part Zeuge werden. Falls ihr dennoch nicht ganz durchseht könnt ihr euch mittels der Timline Abhilfe schaffen oder mir einfach eine Hilfe-Ich-Kapiers-Nicht-Mail schicken °^^
 

Der nächste Chapter wird wohl noch einige zeit brauchen. Tröstet euch doch derweil mit meinen anderen FFs!

Eure Feary
 

PS: Bitte schreibt mir ein paar Reviews *bettel*



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Viebi
2003-02-13T09:45:34+00:00 13.02.2003 10:45
Deine Fotstetzung ist einfach brilliant!!*nick*
Ichh bin schon auf die näcsten Teile gespannt.Dein Schhreibstil find ich klasse.Also schreib bitte sssssscccccchhhhhnnnnnnneeeeeelllllll weiter ja!?!!

Viebi
Von: abgemeldet
2003-02-12T21:22:30+00:00 12.02.2003 22:22
hi feary
so dann will ich mal.
endlich nach langem habe ich es geschafft auch die fortsetzung zu lesen (wenig zeit hab)
ich bin gegesiert du kannst einfach genial schreiben *daumen hoch*
gut, zuerst hatte ich eigenige schwierigkeiten zu verstehen, aber in großen und ganzen habe iche s gut verstanden auch ohne der timelinie.
ich bin echt gespannd darauf, was in den nächsten teilen passieren wird.
einige fragen aheb sicha cuhs chon wieder bemerkbar gemacht *fg*
was wird noch mit snape passwieren?
was ist in der zwischenzeit mir harry?
wieso ist jin zusammengebrochen?
etc...
ich lese auf jeden fall weiter

gruß van ^.^
Von:  KimRay
2003-02-03T20:51:27+00:00 03.02.2003 21:51
Also ich muß schon sagen, das ist sauber durchkonstruiert! Ist das erste Mal, daß ich eine Story entdeckt habe, bei der man richtig denken muß! Dein Schreibstil hat mich ja schon positiv überrascht, aber wie die Story sich entwickelt ist erst recht klasse, auch wenn diese Rückblicke ein wenig verwirren! Mach weiter so, bin schon neugierig, wie es weiter geht. "Auf der Suche nach Glück" gefällt mir auch ganz gut!

KimRay

PS: Übrigens, nettes Geschenk, das du Harry da aufgehängt hast!
Von: abgemeldet
2003-01-28T19:35:08+00:00 28.01.2003 20:35
jo, jetzt kapier ich, wer wie wo. und du machst es spannend. was hat es denn mit dem kreuz auf sich? klingt interessant.
Von: abgemeldet
2003-01-28T13:52:44+00:00 28.01.2003 14:52
Hi also wirklich toll jetzt dank deiner TIMELINE kommt man ein bisschen besser mit, also danke dafür. Also biiiitte bald weiter schreiben!!!


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