Anprobe
Kapitel acht: dress-party
Der nächste Tag kam schnell und Hermine erwachte mit schrecklichen Magenschmerzen. “Uäh”, machte sie leidvoll und Ginnys Stimme erklang in der morgendlichen Semi-Dunkelheit:”Was'n los?” “Magen”, antwortete Hermine knapp und schlug die Decke von sich. “Tage?”, wollte Ginny wissen und Hermine wurde leicht rot. “Nein”, murmelte sie. Natürlich wusste Hermine, warum sie Schmerzen hatte. Rons Vorhaben um ihre Hand anzuhalten liegte schwer in ihrem Bauch und trommelte ab und zu gegen ihr Zwerchfell.
“Du kommst doch mit, oder?”, fragte sie Ginny, als sie ihren Morgenmantel anzog. “Jaja...Mom hat mir alles erzählt”, grummelte Ginny und stand ebenfalls auf. “Mann...Luna hat echt den neuesten Kram, seit der Quibbler so gut läuft!”, gähnte Ginny und reckte sich. “Wie lange warst du gestern eigentlich noch weg? Ich hab dich gar nicht zurückkommen gehört!”, fragte Hermine. “Ohje...wenn Mom das wüsste. Hab um zwölf ne Astral-Ginny hergeschickt und war so um drei Uhr hier.”, erklärte sie. “Nein, echt?”, staunte Hermine. Astral-Menschen waren äußerst schwer zu projizieren. “Jopp. Hab ich von...naja...von Fred”, sagte Ginny und drehte sich hastig von Hermine weg. “Oh. Sorry”, nickte Hermine verständnissvoll und verließ ihre Klamotten in den Händen das Zimmer. Ginny war eine Persönlichkeit, die emotionale Dinge gerne mit sich selbst ausmachte. Eine echte Kämpfernatur eben.
Hermine stapfte zum Badezimmer und verschloss sich hinter der riesigen Holztür. “Ganz ruhig. Ron ist ein Angsthase. Er macht es sowieso nicht!”, versuchte sie sich selbst zu beruhigen.
Es gelang ihr sogar und so konnte sie mit beruhigtem Herzen duschen gehen. “Ja, ein ganz großer Angsthase”, lächelte sie, als sie ihre Haare wusch.
Sie ließ ihre Gedanken zu dem heutigen Tag wandern und fragte sich, wie wohl ihr Kleid aussehen würde.
“Ein schönes rot wäre doch elegant. Aber passt rot und meinen braunen Haaren?”, und schnell verlor sich Hermine in Nichtigkeiten, die wohl nur für Frauen zu Wichtigkeiten werden konnten.
Als es endlich so weit war um aufzubrechen, stand Hermine nervös in der Küche und ruckelte an ihrer Jeans. “Was ist?”, fragte Harry und musterte Hermine neugierig. “Hab ich zugenommen? Ich meine...die Jeans sitzt doch viel zu eng!”, meinte Hermine. “Ach quatsch. Das bildest du dir nur ein”, sagte Harry und Ron kam in die Küche:”Was bildet sich Hermine ein?” “Dass sie zugenommen hat” “HARRY!” “Was? Ich meine, Ron ist dein Freund. Der darf das hören!” “Nein!” “Hermine. Ich kann dir versichern, dass du nicht schwerer geworden bist!”, sagte dann Ron und zwinkerte vielsagend. “Du Ferkel!”, echauffierte sich Hermine und schlug Ron gegen den Oberarm. “Halblang Kinder. Los geht es”, sagte Molly und die Familie Weasley, Harry und Hermine verschwanden im Flohnetzwerk.
Als alle wohlauf in der Winkelgasse ankamen, räusperte sich Molly und sagte:”Ich will das wir uns aufteilen. Die Mädchen gehen mit mir zu Madam Malkins. Die Jungs zum neuen Laden für junge Herren. Ich hab gehört, der soll für Männer noch besser sein als Madam Malkins.”
“Okay, Mom. Machen wir das so.”, nickte Ginny begeistert und drückte Harry zum Abschied:”Such dir was Schickes aus. Du wirst mit mir da sein!”, flüsterte sie noch und ließ ihn stehen. Ron hingegen drückte Hermine einen Kuss auf. “Bis später”, sagte er und bald waren die Beiden nicht mehr zu sehen.
“Also! Mum, ich möchte etwas, das zu meinen Haaren passt!”, sagte Ginny eifrig. “Jaja, wir werden es schon sehen!”, antwortete Molly und grinste fürsorglich. “Und du Hermine?”, fragte Ginny. “Weiß nicht. Ich sehe mich um während Madam Malkin deine Maße nimmt und dich versorgt.”, nickte Hermine lächelnd. “Oh. Spezielle Beratung nur für mich. Das muss ich auskosten!”, jubelte Ginny und lief voran. Hermine sah sie in Madam Malkins verschwinden und Molly grinste Hermine an:”Ich gehe zu George, ja? Wenn Ginny was gefunden hat, dann komm einfach und hol mich. Aber ich kann mir nicht ihr Gejammer anhören. Sie ist schrecklich, wenn es um ihre Sachen geht. Ich habe ihr vorher gesagt, wieviel wir uns leisten können. Das sollte kein Problem sein!”
“In Ordnung. Ich gehe dann. Bitte grüße George bis ich selbst kommen kann!”, erwiederte Hermine und lief Ginny nach.
Als sie ihre Freundin sah war diese schon auf einem kleinen Podest und magische Maßbänder umwickelte sie.
“Hermine! Ist das nicht toll? Madam Malkin sagt, dass sie mir ein Kleid auf den Leib schneidert und es trotzdem nicht über unser Budget geht!”, strahlte Ginny und strich sich eine Strähne aus ihrem zarten Gesicht. “Oh, das ist wirklich toll.”, lächelte Hermine und begrüßte Madam Malkin. “Ach Kindchen. Sieh du dich doch mal um. Wir finden bestimmt etwas entzückendes. Auch da können wir was mit dem Preis machen. Schließlich herrscht nach Kriegen immer eine enorme Zunahme von neuen Geschäften, die mir Konkurrenz machen. Da muss man nunmal mitgehen!”, plapperte die Schneiderin.
Hermine nickte und verschwand hinter zahlreichen Regalen mit Stoffen und Kleiderständern mit vorgefertigten Kleidern. Tatsächlich fand man hier mehr für Frauen als für Männer. Wahrscheinlich war der neue Laden eine sehr starke Konkurrenz und so musste sich Madam Malkin auf Frauen beschränken.
“Wow”, wisperte Hermine, als sie einen besonders weichen Stoff entdeckt hatte, der ihr fast den Nerv raubte. Er war fließend rot, genauso wie sie es sich vorgestellt hatte. Er fühlte sich großartig an, sie ließ ihn von einer zur anderen Hand gleiten und seufzte glücklich. Doch dann sah sie auf den Preis und sie erschrak. “Oh mein Gott! Was ist das? Pures Gold?”, fragte sie sich und ließ den Stoff schweren Herzens wieder fallen.
Die nächsten Stoffe waren sicherlich schön, aber nichts konnte sie so überzeugen wie dieser eine Stoff. Es war kein Wunder, dass Hermine immer wieder zu ihm hinstarrte.
Plötzlich ertönten die Türglöckchen, doch Hermine war nicht neugierig genug und der Stoff lag wieder in ihren Händen. “Oh man...”, nörgelte sie. Das Bankett würde am Sonntag stattfinden. Vielleicht könnte sie ihre Eltern heute noch um etwas Geld bitten?
Sie tippelte nervös mit einem Fuß auf den Boden und legte ihren Kopf in den Nacken.
Plötzlich sah sie in zwei eisblaue Augen und stellte sich schnell wieder gerade hin. Ihr Herz rammte sich gegen ihren Brustkorb und ihr Kopf schwirrte. Warum war er so groß?
Sie war nicht vorbereitet. Ganz und gar nicht. Nicht jetzt. Nicht auf ihn.
Nicht während sie mit dem Gedanken spielte Ron wirklich zu heiraten.
“Hey”, er blieb hinter ihr stehen. Hermine konnte seinen Atem spüren, der sich in ihren Haaren verfing.
“Was machst du hier?”, fragte Hermine.
“Meine Mutter begleiten. Sie sucht sich ein Kleid für das Bankett aus. Es muss famos werden”, antwortete er.
“Das Bankett? Ihr...ihr kommt?”
“Ja. Was dagegen?”
“Nein...nein. Gar nicht. Ich freue mich, dass deine Eltern versuchen...”, doch ihre Stimme verlor sich, als er ihr den Stoff aus den Händen nahm. “Der ist schön”, murmelte er. Hermine stand noch immer unbeweglich vor dem Regal, in dem sie den Stoff gefunden hatte. Hier hinten konnte sie unmöglich von Ginny gesehen werden. Draco stand jetzt neben ihr.
“Ja, er ist wirklich schön.”, nickte Hermine und sie ließ ihren Blick auf das leuchtende Rot in seinen Händen schweifen.
Da erblickte er den Kaufpreis:”Oh”, machte er.
“Ich...kanns mir nicht leisten.”, sagte Hermine ehrlich. Sie sah keinen Sinn mehr ihm Dinge, die offensichtlich waren, zu verschweigen.
“Mhmhm”, nickte er verständnissvoll:”Er fühlt sich toll an.”
“Ich weiß. Deshalb war es ja auch Liebe auf den ersten Blick”, sagte Hermine und wurde rot. “Kann ich verstehen.”, meinte er jedoch nur leise.
Danach schwiegen sie eine Zeit lang. Hermines Herz beruhigte sich ein wenig, doch sie konnte sich immer noch nicht vom Fleck bewegen.
“Du bist mit dem Weasley-Mädchen hier”, stellte er dann fest. “Ja, sie heißt Ginny.”, erklärte Hermine ohne einen Anflug von Ärger. “Mag sein. Heißt das...ist mit dir und ihm wieder-” “Ja!”, unterbrach Hermine ihn schnell:”Wir haben alles geklärt. Es ist wieder wie früher”, sie musste ihn unbedingt davon überzeugen, dass wirklich alles wieder im Lot war. Hermine konnte sich diesen Drang nicht erklären, aber es wurde unheimlich wichtig für sie.
“Oh”, machte er wieder. “Jaah...und bei euch? Kannst du wieder gut mit deinen Eltern reden?”, fragte Hermine.
“...”, er antwortete nicht sondern drehte sich weg.
Endlich konnte sich auch Hermine bewegen und automatisch schnellte ihre Hand nach vorne um ihn festzuhalten. Sie griff nach seinem schwarzen T-shirt.
“Ich wollte dir nicht zu nahe treten”, sagte sie verzweifelt. Ihre Handlung war irrational. Dort drüben stand Ginny, die Schwester ihres Freundes und sie stand hier mit Draco Malfoy und bat ihn in ihrer Nähe zu bleiben.
Als er sich umdrehte blickte sie schnell zu Boden und ihre langen Haare verbargen ihr Gesicht.
“Granger...”, mehr nicht. Nur ihr Name. Nur Distanz. Und gleichzeitig Nähe.
Hermine war unendlich verwirrt.
Dann hob er wieder den Stoff hoch. Hermine hatte ganz vergessen, dass er ihn noch hatte.
“Der würde dir sehr gut stehen. Ich würde dich sehr gerne darin sehen.”, und er fügte hinzu:”Übermorgen”
Gänsehaut überzog ihren Körper.
“Ich...ich...”, ihr fiel nicht ein was sie sagen könnte.
“Schon gut.”
Dann ließ er den Stoff in seine linke Hand fallen und hob mit der rechten Hermines Kopf. Ihre Augen waren voller Tränen und sie sah ihn bittend an. “Was ist?”, flüsterte er.
Hermine schüttelte leicht ihren Kopf:”Ich kann nicht.”
“Was kannst du nicht?”, fragte er und sein Blick war unergründlich. Draco sah Hermine ernst an. Er schien mit seinen Gedanken woanders zu sein, in sich gekehrt. Seine Innenwelt.
“Ich...”, doch von vorne erklang Ginnys Stimme:”HERMINE! HERMINE, WO BIST DU?”
Hermine erschrak und sie wand sich aus seinem Griff, der immer noch ihr Gesicht aufrecht hielt.
“Ich muss los”, sagte sie und mied Augenkontakt.
Er blieb schweigsam und als Hermine verschwunden war, fiel sein Blick auf den roten Stoff in seinen Händen.
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Hallo, ich will euren Lese-fluss gar nicht stören, aber ich muss mich einfach für eure so wunderschönen Kommis bedanken. Ich selbst bin ein großer Fan dieses Pairings, deshalb liegen mir meine FFs immer sehr am Herzen. Zu sehen, dass ihr sie mögt, macht mich jeden Tag glücklicher. Solltet ihr andere FFs kennen, die es wirklich wert sind zu lesen und nicht ganz sooo nach Schema: Draco kommt nach Gryffindor, man muss Romeo&Julia aufführen, Hermine ist doch kein "Schlammblut" sondern Voldemorts Tochter...ablaufen, sagt mir Bescheid. Nicht, dass ich etwas gegen solche FFs hätte, wirklich nicht. Ich bewundere jeden, der schreibt. Aber sie sind leider nicht so ganz nach meinem Geschmack. Ohjeh, viel zu viel geworden.
Nur noch mal Danke an alle Kommi-schreiber, Favo-Leuten und "Schwarz"lesern (Den Begriff hab ich hier auf .mexx gefunden und er gefällt mir mehr als gut!)
Mit viel Liebe,
Skairdycat
