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You belong to me

Violet♥Cooper [PrivatePractice]
von

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Dan Cohen

Nachdem sie Jason und Ava zum zweiten Mal an diesem Tag bei ihrer Mutter abgeliefert hatte, fuhr Violet zum Haus der Familie Cohen. Sie wusste nicht, ob Dan Cohen, so hieß Marissas Stiefvater, zuhause war oder nicht, aber sie hoffte es.

Als sie ihr Auto vor dem Haus parkte, zögerte sie kurz. Cooper war dagegen gewesen, dass sie herkam. Ganz wohl fühlte sie sich nicht bei der Sache, aber jetzt, wo sie schon mal hier war, würde sie auch nicht wieder einfach so fahren.

Sie stieg aus dem Auto aus, ging zur Haustür und klopfte.

Sie musste nicht lange warten, bis geöffnet wurde. Ein Mann mittleren Alters stand vor ihr und sah sie fragend an.

„Hallo… sind sie Dan Cohen?“, fragte Violet etwas unsicher, während sie ihn von oben bis unten musterte. Wäre es ihm zuzutrauen, ein Kind zu schlagen? Sie konnte es nicht sagen.

„Ja, bin ich. Und sie sind..?“

„Dr. Violet Turner.“, sagte sie schnell und streckte ihm die Hand zur Begrüßung hin, „ ich bin die Psychiaterin ihrer Stieftochter.“

„Marissa hat eine… Psychiaterin?“ Er klang etwas verwundert. „Stimmt etwas nicht?“

Er wusste also von nichts. Oder zumindest gab er vor, nichts zu wissen. Ob er tatsächlich so ahnungslos war, wie er sich gab, würde sie noch herausfinden.

„Nicht…direkt. Kann ich reinkommen…?“, fragte Violet, woraufhin er ihr gleich die Tür aufhielt und zur Seite trat.

„Natürlich.“

Sie folgte ihm ins Wohnzimmer, wo sie sich ihm gegenüber auf ein Sofa setzte. Es war blau, so wie das Sofa in ihrem Büro, was gleich eine beruhigende Umgebung schaffte.

„Erzählen sie mir, was mit Marissa ist?“

Violet nickte. Sie fing an, ihm zu erzählen, wie das Mädchen wegen einer Krankheit zu Cooper gekommen war und wie ihr Freund daraufhin die Verletzungen an ihren Armen bemerkt hatte, die wie typische Misshandlungsverletzungen aussahen.

Während sie ihm davon erzählte, achtete sie genauestens auf seinen Gesichtsausdruck und seine Gesten. Körpersprache sagte oft mehr als tausend Worte.

Dan Cohen wirkte schockiert.

Vielleicht war er aber auch nur ein guter Schauspieler.

„Marissa hat uns erzählt, dass sie sie schlagen…“, schloss Violet die Erzählung und schaute Mr. Cohen erwartungsvoll an.

Er wurde blass. Violet beobachtete ihn genau.

„Das hat sie gesagt?? Im Ernst?“

„Sie sind überrascht..?“

„Natürlich bin ich überrascht! Ich schlage Marissa nicht!“

Gut. Das hatte Violet erwartet. Die Antwort hätte jeder erwartet.

„Hören sie…“, fing Dan an, „ ich weiß, dass Marissa mich nicht ausstehen kann. Ich habe in den letzten Monaten wirklich alles versucht, um ihre Freundschaft zu gewinnen, aber… es hat wohl nicht funktioniert. Ich weiß nicht, was sie gegen mich hat, ich habe ihr nie etwas getan. Ich bin nur mit ihrer Mutter zusammen.“

„Woher hat sie dann die Verletzungen?“, bohrte Violet nach.

Mr. Cohen zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht… aber wer immer es war, er wird dafür gerade stehen müssen.“

„Haben sie einen Verdacht?“

Er seufzte. „Nein.“

„Ihre… Mutter?“, fragte Violet vorsichtig, doch Mr. Cohen schüttelte sofort energisch den Kopf. „Niemals. Mary würde ihre Tochter nie schlagen. Die beiden sind ein Herz und eine Seele.“

Violet nickte. Mr. Cohen wirkte glaubhaft. Gut, er war vielleicht ein fantastischer Schauspieler. Man konnte Menschen nicht ansehen, ob sie jemanden schlugen oder nicht. Aber immerhin hatte sie jetzt seine Sichtweise gehört.

„Wieso behauptet Marissa, dass ich sie schlage..?“

Violet sah ihn an. „Das kann ich nicht sagen.“

Sie wusste nicht, ob sie ihm seine Unschuld glauben sollte, aber er wirkte so… sympathisch und ehrlich auf sie. Ließ sie sich zu leicht täuschen?

„Wird ihr Freund… ich meine, wird Dr. Freedman das Jugendamt anrufen und vor Gericht gehen?“, fragte Mr. Cohen.

„Ja, das wird er. Wenn er nicht schon dort angerufen hat..“, meinte Violet nachdenklich und erhob sich vom Sofa, „ Kann ich ihre Toilette benutzen?“

Dan Cohen nickte. „Selbstverständlich. Den Gang entlang dritte Tür rechts.“

Er blieb wie versteinert am Sofa sitzen und vergrub den Kopf in seinen Händen.

Violet ging den Gang entlang. Sie ging an der ersten Tür vorbei, dann hörte sie jemanden im Zimmer hinter der zweiten Tür sprechen. Die Tür war nur leicht angelehnt und die Stimme hörte sich nach Marissa an. Die Stimme der zweiten Person schien einem anderen Mädchen zu gehören.

Die Psychiaterin zögerte kurz. Es gehörte sich nicht, an der Tür anderer Leute zu lauschen… Andererseits…

Es dauerte nicht lange, und Violets Neugierde siegte.

Leise ging sie näher zur Tür und versuchte zu verstehen, was im Zimmer gesprochen wurde.

„Es läuft gut.“, sagte Marissa gerade, „ Dr. Freedman glaubt mir jedes Wort. Der ist so ahnungslos und leichtgläubig, dass es fast schon lächerlich ist.“

Violet hielt gespannt den Atem an.

Das andere Mädchen gab ein Lachen von sich.

„Also hast du leichtes Spiel mit ihm?“

„Ja, hab ich. Diese Psychiaterin hat genervt, aber solange er ihr nicht glaubt, ist alles okay. Wie gut, dass ich auf Kommando weinen kann.“

Violet konnte kaum fassen, was sie da hörte. Eine leichte Wut stieg in ihr hoch, während sie weiter zuhörte.

„Dann bist du Dan ja bald los.“

„Das hoffe ich. Der Typ nervt echt.“

Die Psychiaterin hatte genug gehört.

Sie ging noch schnell aufs Klo, dann eilte sie zurück ins Wohnzimmer.

Dan erhob sich, als er sie kommen sah.

„Ich muss gehen.“, meinte Violet nur hastig und rauschte an ihm vorbei zur Haustür.

„Okay…“ Er wunderte sich, wieso sie es plötzlich so eilig hatte. „Was passiert nun wegen Marissa…?“

„Ich glaube ihnen. Und jetzt muss ich meinen Freund davon überzeugen.“, rief Violet noch, als sie schon draußen war und zu ihrem Auto ging.
 

Kurz darauf kam sie beim Oceanside Wellness Center an. Sie sprang aus dem Auto, eilte auf das Gebäude zu- und sah gerade noch, wie ein Krankenwagen wegfuhr.

Addison, Naomi, Sam und Pete standen draußen und sahen dem Fahrzeug nach.

Violet eilte auf sie zu.

„Was ist passiert?“, fragte sie, als sie die geschockten Gesichter ihrer Freunde sah.

„Wir wollten dich gerade anrufen…“, erwiderte Addison leise und steckte ihr Handy weg. Dann umarmte sie Violet wortlos.

„Was… was ist denn los…?“, fragte Violet verwirrt, die sich Addisons spontane Umarmung nicht erklären konnte. Ihr Herz fing an, beunruhigt schneller zu schlagen.

Was war los?

„Cooper ist… Cooper wurde…“, fing Naomi leise an.

„Was ist mit Cooper???“, fragte Violet panisch und schaute von einem zum anderen.

„Cooper wurde wahrscheinlich vergiftet.“, sagte Sam mit ruhiger Stimme, auch wenn er alles andere als ruhig war.

„Was…“ Violet konnte spüren, wie ihre Knie nachgaben und Naomi und Addison darum bemüht waren, sie festzuhalten.

„Violet? Violet, sag was…“

„Sie ist ganz blass.“

„Hol ihr ein Glas Wasser.“

Die Psychiaterin nahm die Stimmen der anderen nur noch von sehr weit weg wahr.



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