Zum Inhalt der Seite

You belong to me

Violet♥Cooper [PrivatePractice]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Marissa Cohen

Der Rest des Vormittages verging wie im Flug, zumindest kam es Violet so vor. Punkt 13 Uhr verließ die Psychiaterin gutgelaunt ihr Büro, fischte den Autoschlüssel aus ihrer Jacke und steuerte zielstrebig auf den Lift zu.

„Bis morgen, Violet.“

Naomi hatte gerade ihr Büro verlassen und sie gesehen.

„Ja bis morgen.“ Violet warf ihr ein nettes Lächeln zu und drückte auf den Knopf, um den Aufzug zu rufen.

„Violet!“, rief plötzlich jemand, als die Türen des Aufzuges sich öffneten und sie eintreten wollte.

Die Stimme gehörte Cooper und es hörte sich dringend an. Violet hielt inne und drehte sich zu ihm um. „Was ist los, Cooper?“

Der Kinderarzt eilte auf sie zu, hinter ihm kam schüchtern ein Mädchen nach, das wohl um die 14 Jahre alt sein mochte. Scheu warf sie einen Blick auf Violet, blieb aber dann hinter Cooper stehen. Die Psychiaterin schaute ihren Freund fragend an.

„Ich vermute, dass sie von ihrem Stiefvater geschlagen wird. Sie hat einige Verletzungen, die genau dazu passen…“, meinte Cooper leise zu Violet.

„Okay… du weißt ja schon, wie sowas funktioniert. Du rufst das Jugendamt an und die kümmern sich um alles weitere. Wieso kommst du damit zu mir?“, fragte sie verwirrt. Sie wusste nicht, wie sie ihm in dieser Sache helfen sollte.

Tränen liefen über die Wange des Mädchens und ihre Augen waren vom Weinen gerötet.

„Ich weiß, aber… könntest du vielleicht etwas mit ihr reden.. ihr sozusagen etwas seelischen Beistand geben..? Sie ist ziemlich fertig.“, sagte Cooper leise zu Violet und sah sie flehend an.

„Ach so.“, sie nickte, „ in Ordnung, das kann ich machen. Bring sie schon mal in mein Büro, ich komme nach.“

„Danke, Vi, du bist die Beste.“, antwortete Cooper erleichtert, drehte sich um und ging mit dem Mädchen davon. Violet zog schnell ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer ihrer Mutter.

„Hallo? Ich wollte nur sagen, dass es heute etwas später wird. Okay, gut. Bis dann.“
 

Sie zog sich ihre Jacke wieder aus, als sie ihr Büro betrat, in dem das Mädchen schon schweigend auf ihrem blauen Sofa saß.

„Wie heißt du?“, fragte Violet zuerst und nahm ihr gegenüber Platz.

„Marissa.“

„Gut, Marissa… brauchst du ein Taschentuch?“ Da das Mädchen immer noch weinte, reichte ihr die Psychiaterin nun einfach eine Box Taschentücher, die Marissa ohne ein Wort entgegennahm.

„Wollen wir nun über deinen Stiefvater reden…?“, fragte Violet sie vorsichtig.

Marissa schneuzte sich lautstark. „Was gibt’s denn da noch zu reden? Meine Mutter wird ihn verlassen, wenn sie es vom Jugendamt erfährt, dass er mich schlägt und alles wird wieder gut.“

Stur blickte sie geradeaus.

„Das ist schon richtig… aber es geht darum, dass du verarbeitest, was er dir angetan hat. Dass er euer Haus verlässt, ist zwar gut, aber es löscht nicht die schmerzlichen Erinnerungen aus, die du hast. Verstehst du das?“

Marissa zuckte nur mit den Schultern. „Wenn er weg ist.. .werd ich schon damit fertig.“

Violet seufzte leise. „So siehst du momentan aber nicht aus…“

„Doch… er muss nur weg, ich hasse ihn!“, meinte das Mädchen aufbrausend.

Violet zog eine Augenbraue hoch. „Unter welchen Umständen hat er dich geschlagen..? Warum?“

Marissa starrte sie an. „Woher soll ich denn wissen, was in seinem kranken Hirn vor sich geht? Er hat einfach so zugeschlagen… „

„Hast du ihn irgendwie wütend gemacht.. .oder war er vielleicht mal betrunken?

„Nein, er war nicht betrunken… er war voll bei Sinnen und wusste, was er tat.“

Violet schaute sie nachdenklich an. Gut, das erklärte aber immer noch nicht, wieso er es getan hatte.

„Wie oft kam das vor, dass er handgreiflich wurde..?“, fragte sie das Mädchen nun und machte sich Notizen auf ihrem Block.

„Oft. Immer wenn Mom nicht zuhause war.“

„Wenn sie zuhause war, hat er es nie gemacht?“

Marissa schüttelte den Kopf. Immerhin hatte sie aufgehört zu weinen.

„Anderen Leuten spielt er den perfekten Stiefvater vor und niemand erkennt sein wahres Gesicht. Er lässt es nur an mir aus.“

„Was lässt er an dir aus? Hat er Probleme in der Arbeit? Oder sonst etwas, was ihm zu schaffen macht?“

Marissa schien zu überlegen. „Ja, er… ich glaub schon, dass er Probleme in der Arbeit hat. Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass er seinen Frust an mir auslässt.“

Violet nickte. „Irgendeinen Grund muss es in der Tat geben…“

„Ich würde alles dafür tun, wenn er nur aus dem Leben von mir und meiner Mutter verschwindet…“

Violet musterte sie.

„… ich habe solche Angst vor ihm.“, fügte das Mädchen schnell noch hinzu.

Violet nickte. „Das kann ich verstehen… Ich hätte gerne mit deinem Stiefvater gesprochen. Kannst du mir seine Telefonnummer geben?“

„Was? Wieso wollen sie denn mit ihm sprechen?“, fragte Marissa, etwas Panik schwang in ihrer Stimme mit.

„Ich möchte ihn nur fragen, wieso er das tut.“, erklärte Violet ruhig.

„Aber sie verständigen doch das Jugendamt, oder?“

„Das werden wir auf jeden Fall in Erwägung ziehen.“, meinte die Psychiaterin, „ aber vorher würde ich wirklich gerne mit deinem Stiefvater reden, in Ordnung?“

„Nein! Er wird ihnen doch sowieso nur Lügen erzählen!“

„Das mag sein, aber ich bin Psychiaterin und habe eine gewisse Erfahrung mit Menschen. Worte allein sind längst nicht alles, was sie einem sagen. Ihre Körpersprache sagt auch vieles, musst du wissen.“

Marissa sprang von Violets Sofa auf.

„Marissa?“

„Ich möchte gehen.“

„Die Telefonnummer deines-„

„ICH WILL GEHEN!“

Cooper öffnete die Tür zu Violets Büro. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er mit einem besorgten Blick auf Marissa. Er hatte sie schreien hören.

„Ja, alles in Ordnung.“, versicherte Violet ihm, während das Mädchen an Cooper vorbei lief und im Aufzug verschwand.

Der Kinderarzt sah ihr verdutzt hinterher, dann schaute er wieder Violet an.

„Geht es ihr denn… besser?“, fragte er verwirrt.

Violet stand seufzend auf und sah ihm in die Augen.

„Ich bezweifle, dass es ihr jemals schlecht ging…“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RiverSong
2008-04-12T21:27:41+00:00 12.04.2008 23:27
Cool ^^

Ich bin gespannt, wie der Stiefvater reagiert und ob er sie wirklich schlägt.
Mach weiter so ^^


Zurück