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Hot N' Cold

(ehem. Melting)
von

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Verwirrende Gefühle

Tag auch!
 

ENDLICH WIEDER FREITAG. Diesen Tag hab ich seit Montag herbeigesehnt *drop*

Auch wenn ich immer finde, dass die Woche unheimlich schnell vergeht, wenn man arbeiten muss ^^"

Jedenfalls hab ich in der Zeit auch mal ein neues Kapitel "zusammengezaubert" und auch wenn ich glaube, dass es irgendwie voller Fehler steckt (die ihr bitte übersehen mögt), wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen :)
 

Kapitel 5: Verwirrende Gefühle
 

Zwei Wochen später hatte Bobby sein mulmiges Gefühl bezüglich John und ihrer Freundschaft bereits begraben und dank der menschlichen Fähigkeit, Unangenehmes zu verdrängen, hatte er auch längst vergessen, dass er sich überhaupt Gedanken über seine Beziehung zu John gemacht hatte.

Nun ja… fast vergessen.

Eher konnte man sagen, er hatte diese Gedanken verdrängt, sodass sie nun im Unterbewusstsein schlummerten und nur darauf warteten, ihn wieder zu plagen, sobald irgendetwas ihn daran erinnern sollte.

Bis jetzt war jedoch noch nichts passiert, dass ihn an diese kuriosen Gedanken erinnern könnte und Bobby war froh darum.

Im Moment hatte er andere Probleme – und die endeten alle mit einem einzigen Namen: Rogue.

Er hatte das Gefühl, dass sie sich immer weiter voneinander entfernten. Nicht körperlich, denn sie verbrachten immer noch viel Zeit miteinander. Eher auf der spirituellen Ebene.

Schon vor zwei Wochen hatte er erstmals das Gefühl gehabt, dass irgendetwas in ihrer Beziehung nicht stimmte. Und dieses Gefühl war immer stärker geworden. Es war, als hätte jemand ihm die berüchtigte rosarote Brille abgenommen, durch die man den Partner in einem besseren Licht sieht und all seine schlechten Seiten ausblendet, sodass man ihn für das Tollste der Welt hielt.

Nur mit dem Unterschied, dass er Rogues schlechte Seiten schon kannte und sie seine ebenso und keiner von ihnen sich verändert hatte – zumindest war es Bobby wenn nicht aufgefallen. Und dennoch schien ihre Beziehung sich zu ändern. Er fragte sich, ob sie das auch so empfand oder ob er allein so dachte.

Seufzend lehnte er sich an die Wand des Brunnens, auf dem er mal mit Kitty Schlittschuh gefahren war.

Hinter ihm hörte er den Schotter knirschen.

Er hoffte, dass es nicht Rogue war, die vom Haus aus auf ihn zukam.

Er wüsste nicht, was er ihr sagen sollte, nachdem er gerade so über ihre Beziehung gedacht hatte.

Als die Schritte schließlich erstarben und er neben sich große, schwarz-weiße Jungenturnschuhe, unter dem Saum einer grauen, weiten Skaterhose versteckt, sah, war ihm klar, dass es nicht Rogue sein konnte.

Es sei denn, sie trug neuerdings Männerkleidung und dann auch noch ausgerechnet die von John.

Bei dieser Vorstellung bildete sich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen.

Als er schließlich hochsah, blickte er wie erwartet in Johns Gesicht.

Gelangweilt blickten die braunen Augen des Feuermutanten auf ihn hinunter.

„Was machst du hier?“, fragte Bobby, denn er hätte nicht gedacht, dass John ihm folgen würde. Aber vielleicht war John auch eher unabsichtlich hier vorbeigekommen und hatte ihn zufällig gesehen.

„Ich langweile mich“, antwortete John mit regungsloser Miene und ließ sich neben Bobby auf dem Rand des Brunnens nieder. „Und warum sitzt du hier und starrst in den klaren, blauen Himmel? Wartest du auf Schäfchen-Wolken zum Zählen, oder was?“

Bobby verzog seine Lippen zu einem leicht schrägen Grinsen.

„So ungefähr“, meinte er und schwieg für einen Moment, ehe er weiter sprach. „Eigentlich denke ich nur ein wenig nach.“

Sein Blick schweifte wieder über die grünen Rasenflächen des Schulgartens und die Bäume, deren Blätter sich bereits gelblich verfärbten.

Doch er merkte, dass Johns Blick immer noch auf seinem Profil ruhte.

„Und worüber denkst du nach?“

„Ist nicht so wichtig“, wehrte Bobby schnell ab.

Er hatte keine Lust, sich mit John über seine Beziehungsprobleme zu unterhalten, zumal er nicht einmal wusste, ob er und Rogue wirklich ein Problem hatten oder nicht seine Gedanken das einzige Problem waren.

„Du denkst zu viel nach, Iceman“, hörte er John sagen und ihm war klar, dass John durchaus bemerkt hatte, dass er schon wieder in diesen Gedanken versunken war.

„Vergiss es einfach“, sagte Bobby und er wusste nicht, ob er dabei wirklich so genervt klang, wie es sich in seinen eigenen Ohren angehört hatte.

John schnaubte leise. „Mach ich, keine Sorge.“

Langsam stand er wieder auf und Bobby sah, wie seine Hände in die weiten Taschen der Skaterhose wanderten.

„Ich geh wieder rein“, meinte er. „Vielleicht läuft ja was Gescheites im Fernsehen.“

Mit gemischten Gefühlen sah Bobby John hinterher.

Zum einen war er froh, nun wieder allein zu sein und sich ungestört seinen unbeugsamen Gedanken hingeben zu können.

Doch andererseits wäre ein bisschen Ablenkung nicht schlecht gewesen – keiner konnte so gut ablenken wie John, und wenn es nur ein dummer Spruch war, über den man sich wieder aufregen konnte – und außerdem hatte er John nicht so abweisen wollen.

Das schlechte Gewissen überrollte ihn wieder, wie so oft.

Er mochte keinen Streit oder jede andere, negative Zwischenmenschlichkeit.

Das war immer schon so gewesen. Vermutlich würde sich das auch nicht mehr ändern.

Wenn er jetzt aufstehen und zu John gehen würde, um sich zu entschuldigen, würde dieser nur sagen, dass Bobby sich nicht immer bei jedem für alles entschuldigen sollte. John würde nie zugeben, dass er wegen etwas eingeschnappt war, geschweige denn, dass etwas ihn verletzt hatte. Und deshalb würde er auch nie eine Entschuldigung annehmen, es sei denn, er regte sich künstlich über irgendeine Lappalie auf und verlangte plötzlich eine Entschuldigung.

Bobby schüttelte den Kopf.

Er sollte wirklich nicht so viel nachdenken.

Dennoch… er hatte für ein paar Sekunden nicht mehr an Rogue und ihre Beziehung gedacht. Wenigstens etwas.

Mit einem leichten Lächeln stand Bobby auf und bewegte sich langsam zurück in Richtung Haus.
 

Laut dröhnte die Techno-Musik in Bobbys Ohren, als er dem Barkeeper laut seine Bestellung entgegen schrie und hoffte, dass dieser ihn wenigstens ansatzweise verstanden hatte.

Es war Rogues Idee gewesen, mal wieder auszugehen.

Er war sich zwar nicht sicher, ob sie dabei nicht eigentlich nur ihn und sich selbst gemeint hatte, doch kaum hatte sie das Wort „feiern“ ausgesprochen, hatten sich prompt nahezu alle älteren Schüler gemeldet, um sich anzuschließen (die Jüngeren hatten es natürlich auch versucht, wurden aber sofort abgewürgt und zurechtgewiesen). Und so kam es, dass er, Rogue, Piotr, Kitty, Syren und (zwangsweise auch) John sich auf den Weg in die Stadt gemacht hatten.

Warren und Jubilee hatten nicht mitgewollt – John eigentlich auch nicht, doch Bobby hatte ihn mehr oder weniger überzeugen können (unter dem Versprechen, dass sie bestimmt in eine Bar gehen würde, in der auch Alkohol an Minderjährige ausgegeben wurde).

Schließlich hatte Piotr sie vor einer halben Stunde in diesen Club gelotst, in der anscheinend rund um die Uhr gesanglose, ab und zu mit lauten Rufen bestückte Musik aus etlichen möglichen Techno-Genres lief, die Bobby bei der für das Trommelfell schmerzhaften Lautstärke schon jetzt an die Nerven ging.

Aber alle anderen, bis auf John, schienen die Stimmung hier zu genießen und hatten sich bereits auf die Tanzfläche verzogen, also würde Bobby niemals sagen, dass es ihm hier nicht so gut gefiel.

Sein Blick schweifte nach links und er sah, dass John es sich bereits auf einem Barhocker an der Theke gemütlich gemacht hatte.

Oh, es war so klar, dass du dich in die hinterletzte Ecke verdrückst, Johnny…

Er gab dem Barkeeper, der gerade dabei war, seine Cola einzuschütten, ein Zeichen, dass er sich ebenfalls in diese mit einer Trennwand von der Tanzfläche abgeschirmte Ecke begebenen würde und ließ sich schließlich nach ein paar Schritten neben John nieder.

„Sag mal, hattest du nicht gesagt, wir gehen in eine Bar, in der wir auch Alkohol bekommen können?“, fragte John, kaum hatte Bobby sich neben ihn gesetzt und seine Cola in Empfang genommen.

„Das dachte ich ja auch“, verteidigte Bobby sich. Eigentlich hatte er keine Lust, jetzt mit John zu diskutieren. „Aber dann hat Pete eben die Bar hier vorgeschlagen und alle waren einverstanden.“

John rümpfte die Nase.

„Klar, der ist ja auch schon einundzwanzig“, murrte er. „Der kann sich ja hier besaufen, bis er keinen Schritt mehr gehen kann.“

Bobby lachte leise über Johns Meckerei, sodass dieser ihn wegen der lauten Musik nicht hören konnte. „Ich hoffe nicht, dass es soweit kommt. Keiner von uns könnte ihn wirklich stützen, denn der Kerl ist reichlich schwer! Aber komm schon, ist das mit dem Alkohol denn wirklich so schlimm? Wir können doch alle nichts trinken, außer Pete, und die anderen meinten, wir könnten uns auch ohne Alkohol einen schönen Abend machen.“

Doch John schüttelte nur den Kopf und drehte frustriert sein Glas zwischen seinen Händen. „Du hättest mir nicht versprechen sollen, dass wir richtig einen trinken gehen, Bobby-Boy, dann wäre ich nämlich gar nicht erst mitgekommen!“

Bobby rollte die Augen, sagte aber nichts.

„Und jetzt sitz ich hier mit ’ner Coke, die ich auch sonst wo hätte haben können“, führte John weiter aus und klang zusehends dramatischer, „und höre mir diese ätzende Musik an. Warum leben wir nicht in Europa? Da ist man schon mit achtzehn Jahren volljährig.“

Bobby lachte und nahm einen Schluck von seiner Cola.

„Dafür kannst du da nicht schon mit sechzehn deinen Führerschein machen“, erwiderte er und sah kurz zu Rogue, die ausgelassen mit Kitty tanzte.

Zum Glück verstanden die beiden sich mittlerweile wieder besser. Auch wenn Rogue manchmal noch recht genervt reagierte, wenn das Gespräch der beiden Mädchen auf Bobby kam, hatte sie doch im allgemeinen Umgang mit Kitty vergessen oder vielleicht eher verziehen, dass sie und Bobby sich geküsst hatten.

„Stimmt“, hörte er John neben sich sagen und dieser trank den Inhalt seines Glases in einem Zug leer. „Aber ich habe eh kein eigenes Auto, mit dem ich durch die Gegend fahren kann, also würde ich die zwei Jahre vielleicht verschmerzen, zumal ich ja jetzt schon neunzehn bin und damit auch in Europa längst meine Lizenz hätte.“

Mit einer groben Handbewegung winkte John den Kellner wieder zu sich und bestellte, mit sichtlich unerfreuter Miene, eine Sprite.

Bobby sah dem Kellner nach und stützte sein Kinn in seine Handfläche.

„Vielleicht verschmerzt du dann ja auch noch die zwei Jahre, die dich hier von dem exzessiven Alkoholkonsum trennen“, sagte er ironisch und sah aus den Augenwinkeln, wie sich Johns Gesicht noch weiter in Richtung Missmut verzog, was er eigentlich nicht für möglich gehalten hätte.

„Nein, niemals“, zischte John gereizt und sah seufzend auf die Sprite, die nun vor seiner Nase abgestellt wurde.

„Dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als dich umzubringen. Vielleicht kannst du ja ein bisschen Holz und Stroh stapeln und dich selbst anzünden. Wäre doch ein passender Abgang“, meinte er nicht weniger sarkastisch als zuvor und war sichtlich von John schlechter Laune genervt. „Mensch John, echt, du hörst dich an, als wärst du ein Alkoholiker!“

„Jeder braucht seine Droge“, erwiderte John prompt und nahm einen Schluck von seiner Sprite. „Wodka hat die gleiche Farbe und wäre mir lieber gewesen.“

Auf Johns zweiten Satz gar nicht eingehend, meinte Bobby: „Du hast doch schon dein Feuerzeug.“

Er merkte, wie Johns Blick auf ihn richtete und dieser ihn für einen Moment perplex anblickte, ehe er so laut auflachte, dass Bobby es sogar bei dieser Musik deutlich hören konnte.

„Oh man, Bobby… was hast du genommen?“, fragte er, atemlos vom Lachen.

Seine Hand wanderte hoch, um durch Bobbys Haar zu wuscheln und dabei den Kopf etwas zu rütteln, während er selbst ungläubig den Kopf schüttelte.

Schließlich ließ er seine Hand wieder sinken, wobei seine Finger zufällig Bobbys Wange berührten, ehe er sich wieder seiner Sprite zuwandte.

Bobby war glücklich darum, dass John ihn nicht mehr anblickte, denn er spürte die Hitze in seinen Wangen so deutlich, dass er befürchtete, seine Wangen könnten selbst bei dem dämmerigen Licht des Clubs so rot glühen, dass John es bemerkte.

Unwillkürlich erinnerte er sich daran, dass er vor wenigen Tagen beobachtet hatte, wie unbedeutende Wassertropfen über Johns Rücken gekullert waren und er dabei fasziniert den Verlauf angestarrt hatte.

Er merkte, wie sein Bauch von einen irren Kribbeln beherrscht wurde und er konnte nicht deuten, ob das daran lag, dass er sich an die Tropfen auf Johns Rücken erinnerte oder an Johns Berührungen von eben.

Doch eins wusste er, und zwar, dass er dieses Gefühl nicht mochte. Zumindest nicht bei John.

Er wunderte sich, warum ihn ein paar Wassertropfen oder eine zufällige Berührung überhaupt interessierten.

Erneut breitete sich ein mulmiges Gefühl in ihm aus und er hatte das Verlangen, schnellstens von Johns Seite zu verschwinden.

Schnell nahm er noch einen Schluck aus seinem Glas und merkte, als er nach diesem griff, dass seine Hände leicht schwitzig geworden waren.

Er stellte es wieder ab und stand auf.

Ohne John anzusehen, bat er ihn auf sein Glas aufzupassen, während er „mal kurz“ zu Rogue und den anderen gehen würde und wartete auch gar nicht erst die Antwort des anderen Mutanten ab.

Als er bei Rogue und den anderen auf der Tanzfläche ankam, hörte Rogue langsam auf, sich zu bewegen und legte ihre Hände in seinen Nacken.

Als sie ihn küsste, schwirrten seine Gedanken noch um John und diese merkwürdigen Gefühle, die er für seinen besten Freund empfand.
 

Es war weit nach Mitternacht, fast schon zwei Uhr, als sich die sechs Mutanten-Schüler wieder auf den Weg zurück zu Xaviers Institut machten.

Bobby hatte den restlichen Abend kaum noch in Johns Nähe verbracht und auch wenn dieser ihm manchmal einen skeptischen Blick zugeworfen hatte, hatte er sich nicht anmerken lassen, ob er Bobbys Verhalten in irgendeiner Weise komisch oder gar verletzend fand. Vermutlich war es ihm egal, dachte Bobby und war froh, dass Piotr sich (als Einziger) so sehr betrunken hatte, dass er den zweiten Wagen, mit dem sie hier her gefahren waren, nicht mehr zurückfahren konnte und so John diesen Wagen steuern musste, da die Mädchen befürchteten, Piotr könnte sich während der Fahrt noch übergeben und daher keine Lust hatten, mit diesem in einem Auto zu sitzen.

Als sie schließlich nach fast einer dreiviertel Stunde Fahrtzeit wieder in der Schule ankamen, verschwanden alle möglichst schnell in ihre Zimmer, wobei Bobby und John Piotr stützen mussten, damit dieser nicht eine Wand nach der anderen einrannte.

Sichtlich geschafft öffnete Bobby die Tür zu ihrem Zimmer und ließ John an sich vorbeihuschen, ehe er selber eintrat.

„Wie kann ein Mensch nur so viel trinken wie Peter?“, fragte Bobby sich leise, obwohl er durchaus wusste, dass der kolossale, junge Mann schlucken konnte wie ein Loch, das ewig brauchte um „voll“ zu werden.

„Frag mich was Leichteres“, antwortete John ihm, der offenbar gehört hatte, was Bobby gesagt hatte und dachte, dieser würde mit ihm reden. „Eigentlich unfair, dass er sich besäuft, wo wir anderen nicht einmal einen Schluck trinken durften.“

Bobby zuckte mit den Schultern, ehe er sich sein T-Shirt über den Kopf zog.

Es stank furchtbar nach Rauch und Alkohol, besonders Bier, obwohl er davon nichts getrunken hatte. Kurz überlegte er, ob er noch duschen gehen sollte, aber die Schüler, deren Zimmer direkt neben dem Bad lag, würden ihn vermutlich morgen dafür killen. Und abgesehen davon hatte er keine Lust, um knapp 3 Uhr nachts über den Flur zu huschen und sich nachher noch in der Tür zu verirren, so müde wie er war. Nachher hielten sie ihn noch für einen Perversen, der nachts in die Zimmer der anderen schlich, um sie beim Schlafen zu beobachten.

Kurz schüttelte er den Kopf über seine eigenen Gedanken und zog schließlich seine Jeans aus.

Sein Blick schweifte noch einmal zu John, welcher sich aber schon ein frisches T-Shirt übergezogen hatte und nun in seinem Bett lag; die Decke trotz der etwas kühleren Temperaturen nur halb auf der Hüfte hängend.

Seine Hose und sein Oberteil lagen – wie immer – zerknüllt vor seinem Bett und am liebsten hätte Bobby sie, weil sie ebenso sehr stanken wie seine eigenen Klamotten, genommen und in den Wäschekorb befördert, aber er ließ es, denn sonst würde John ihn morgen nur korrigieren, dass er keine „Mutter“ bräuchte, die hinter ihm her räumen würde.

An den tiefen, leise hörbaren Atemzügen merkte er, dass John schon tief und fest schlief, und das trotz des Cola-Koffein-Konsums den ganzen Abend über.

Beneidenswert, dachte Bobby, denn ihm war klar, dass er noch lange brauchen würde, bis sein Körper verstand, dass all das aufputschende Koffein nicht mehr gebraucht wurde und er endlich ausruhen konnte.

Lächelnd blickte er auf Johns Gesichts, das ihm zugewandt war und bemerkte nach einiger Zeit, dass das rechte Augenlid zwischendurch immer mal wieder zuckte, als würden die Lider gleich wieder aufgeschlagen werden, was allerdings nicht geschah. Der Brustkorb des Feuermutanten hob sich unter dessen weißen T-Shirt stetig tief und gleichmäßig, während die blassen Lippen sich bei jedem Ausatmen leicht öffneten, nur um sich dann wieder kurz zu schließen.

Es war faszinierend, John beim Schlafen zuzusehen.

Erneut verspürte Bobby dieses Kribbeln in seinem Körper und bemerkte das Verlangen, eine der braunen Strähnen, die sich Johns Gel-Anklatsch-Frisur nun zu widersetzen schien, wieder aus dem Gesicht des Feuermutanten zu streichen.

Fahrig ließ Bobby seine Zunge über seine Lippen gleiten, welche sich merkwürdig trocken anfühlten, ebenso wie seine Kehle und sein Mund.

Oft hatte er Rogue in den letzten Wochen ebenso beim Schlafen beobachtet, wenn er selber keine Ruhe finden konnte. Anfangs hatte er auch dieses Kribbeln empfunden, was langsam aber nachgelassen hatte, doch das Lächeln auf seinen Lippen war geblieben.

Er wusste, was dieses Kribbeln und dieses fast schon verträumte Lächeln auf seinen Lippen zu bedeuten hatten.

Er wusste es ganz genau.

Und mit einem Mal verschwand das Lächeln, und auch das Kribbeln, was recht schnell durch ein Gefühl der Übelkeit ersetzt wurde.

Unwillkürlich zuckte er zusammen und wandte sich von seinen Freund ab.

Das war John Allerdyce, den er schon seit Jahren kannte. Einfach nur John. Nichts Neues, nichts Unbekanntes. Einfach nur John.

Die innere Müdigkeit schien ihm einen Streich spielen zu wollen; ja, so musste es sein. Oder vielleicht hatte er einfach nur einen leichten Zuckerschock von der vielen Limonade, die er heute im Laufe des Abends getrunken hatte.

Es konnte nie und nimmer das sein, was er dachte, was er befürchtete

Das war nicht möglich.

Er war mit Rogue zusammen, einem Mädchen, und er liebte sie.

Auch wenn wir vielleicht ein paar Probleme haben – genau, diese „Probleme“ mit Rogue, die seine Gedanken beherrschten. Sie machten ihn vollkommen wirr und das war alles. Das musste alles sein. Eine ganz einfache Erklärung. Ja, es musste so sein. Wahrscheinlich würde morgen alles anders aussehen.

Aber Bobby wusste, wenn er ehrlich zu sich wäre, dass all das nicht stimmte, denn dieses Kribbeln, das Starren... das war zu oft passiert, um Zufall sein zu können.

Doch es war schön, sich einzureden, dass morgen alles anders, besser, sein würde; sich in diese Ausrede, dieses Gedankenspiel, zu flüchten.

Auch wenn es ihm trotzdem in dieser Nacht keinen Schlaf bringen würde.
 

TBC
 

Jaaaaah... der arme, arme Bobby *pat* Ist schon ein armes Ding, ne?

Habe ich eigentlich schon mal gesagt (bestimmt *drop*), dass ich es total unsinnig finde, dass in den USA die Leute schon mit 16 Auto fahren, aber nach dem Gesetz her erst mit 21 Jahren was trinken dürfen? Meiner Meinung nach sollte man ja eher oder meinetwegen zeitgleich lernen, wie viel man verträgt, bevor man mit dem Auto durch die Gegend düst und sich zu sicher wird... aber na ja.

Das hab ich bestimmt schon mal erwähnt ^^"
 

Im Übrigen vielen Dank für ihre Kommis. Die sind natürlich jedes Mal gern wieder gesehen :)
 

Bis zum nächsten Kapitel,

motte



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Vampire-Hero
2008-10-27T12:01:27+00:00 27.10.2008 13:01
UhUh klein Bobby entdeckt da neue GEfühle für John **freudig strahl** Aber ob das so gut ist. Er ist ja der denker und ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf John zugeht und diesem von seinen Empfindungen zu seinem Freund berichtet. Aber villeicht kommt John ihm zuvor und gibt zu, dass er Bobby mag... mehr als sonst irgendeinen Menschen und mit dem er es ernst meint, als sonst irgendetwas. Bin mal gespannt wies weiter geht...

LG
Vampire
Von:  JoeyB
2008-09-06T06:05:29+00:00 06.09.2008 08:05
Hi^^

Das Kapitel gefällt mir (wieder einmal) richtig gut!

Ich finde es auch total dämlich, dass man in den USA erst so spät Alkohol trinken darf. Was soll das eigentlich? In manchen Staaten kann man den Führerschein übrigens schon mit 14 machen (Nebraska u.a.). Man darf mit dem Auto zwar nur zur Schule fahren, aber daran hält sich vermutlich niemand. Dabei ist Autofahren so gesehen eine größere Verantwortung, weil man mit einem Auto viel mehr Schaden anrichten kann als mit Alkohol (zumindest normalerweise).
Es ist aber auch extrem gemein von Piotr, sich zu besaufen, während die anderen nichts trinken dürfen. Entweder hätte er selbst auch nichts trinken oder ihnen zumindest etwas abgeben können. Okay, dann hätte ich vermutlich auch wieder gemeckert, weil man sich schon an Altersrichtlinien halten sollte, auch wenn sie dumm sind. Also komme ich zu dem Schluss, dass es menschlich gesehen am fairsten von Piotr gewesen wäre, wenn er selbst auch nichts getrunken hätte.
Hm... Wieso bin ich jetzt eigentlich so abgeschweift?

Zum Kapitel an sich *räusper*
Bobby tut mir ja fast schon Leid. Mir hat vor allem die Schlusspassage gefallen, in der ihm klar geworden ist, dass er diese Gefühle genau kennt und weiß, was sie bedeuten. Hätte er doch bloß keine Cola getrunken, sondern Sprite, dann hätte er schneller einschlafen können und sich nicht mit diesen Gedanken herumplagen müssen u.u Es ist aber schön, dass Bobby allmählich klar wird, dass er nicht mehr mit Rogue, sondern mit John zusammen sein sollte (okay, eigentlich ist ihm ja gerade das noch nicht klar, aber ich spekuliere mal auf das nächste Kapitel ^^)

Irgendwie habe ich jetzt totale Lust auf ein Bier. Es ist acht Uhr morgens!
Wozu bringt mich dieses ganze Gerede über Alkohol nur? *seufz*

*knuff*
Joey
Von:  Murtagh
2008-08-08T19:32:40+00:00 08.08.2008 21:32
XD

Oh Gott, ich habe eine neue Lieblingsfic gefunden, *lach*

Eigentlich wollte ich abendessen, aber dann hab ich das hier zufällig gefunden und in einem Rutsch durchgelesen. Deine Fic ist einfach genial. Ich liebe ja das Pairing John/ Bobby und zusammen mit deiner Art zu schreiben ist es einfach herrlich, =)

Ich finde, du stellt Johns Charakter einfach super dar und mir gefallen auch die Dialoge total.

Schnell weiterschreiben!
Von: abgemeldet
2008-07-26T19:28:41+00:00 26.07.2008 21:28
Ich mag seine Gedanken...
Also Bobbys.
Fand ich gut^^
Von:  SweetHeart26
2008-07-26T11:03:36+00:00 26.07.2008 13:03
huhu
supper kappi
frue mich schon wie es weita geht
bin jas ma gespannt ob bobby oda rogue schluss macht^^
Lg
roguii
Von: abgemeldet
2008-07-25T19:59:01+00:00 25.07.2008 21:59
Sooooo da bin ich schon wieder... XD
Wiedermal ein interessantes Kapitel und sich die alle in einer Disko vorzustellen ist lustig ^^
Ach Bobby gib dir nen Ruck... Rogue ist eh blöd! XD Da ist nichts mehr zu retten, denk ich mal, also schießt er sie hoffentlich bald ab.
Nun ich muss dir zustimmen was Führerschein und Alk in den USA betrifft. Ich find das auch reichlich komisch... Na zum Glück ist das hier nicht so XD
Freu mich aufs nächste Kap... ^^
lg deathly
*keks dalass*


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