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Misao - the truth

von

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Einige Wochen später:

Daria hatte es geschafft, Shun gesund zu pflegen und der junge Wolf folgte ihr – trotz noch mangelnder Schwäche – auf Schritt und Tritt. Shun lies auch keinen außer Daria und Kira an sich heran, alle anderen durften sich ihm nur bis auf wenige Meter nähern, bevor er sie mit lautem knurren und gebleckten Zähnen hieß, sie sollen sich ihm ja nicht nähern, sonst könnte dies übel enden.
 

An jenem Tag wachte Kira mal wieder viel zu spät auf. Es war bereits nach 12 und Daria war schon lange aus dem Haus und kümmerte sich um die Wölfe.

Als Kira bemerkte, wie spät es war, sprang sie auf der Stelle auf, zog sich an und lief hastig die Treppen runter. Doch, noch ehe sie wirklich unten angekommen war, steckte sie auch schon einen Schlag ein.

Bevor sie wirklich verstand, was mit ihr geschah, packte sie Reiji am Kragen und zog sie in die Höhe.

„Ich bin es Leid, sowas wie dich als Tochter ansehen zu müssen!! Wäre Daria nicht, würden die Tiere draufgehen!! Jeden Tag das selbe! Jeden Tag stehst du erst auf, wenn Daria die ganze Arbeit gemacht hat! Und sowas wie du soll eines Tages Nachfolger meines Clans werden?!! Dass ich nicht Lache!!“, mit einem Mal warf er sie gegen die nächste Wand und fuhr sie noch einmal an:

„Du wirst niemals diesen Clan übernehmen!!!“, dann verzog er sich wieder taumelnd in seinen Büroraum, noch bevor Sayu auch nur reagieren konnte.

Verstört lehnte Kira an der Wand und verstand nicht, was gerade geschehen war. Selbst für Sayu war dies alles zu schnell gegangen, sonst hätte sie eingegriffen und ihr Frauchen doch beschützt. Sie fühlte sich schuldig und kroch unterwürfig und entschuldigend zu ihr. Doch Kira packte sie sanft im Fell. Sie wuschelte Sayu aufmunternd durch und meinte nur leise und resignierend:

„Es ist doch nicht deine Schuld, baka... Er hat nur mal wieder getrunken... nur getrunken...“ Den Geruch von Alkohol hatte sie gleich erkannt, doch wieso er so früh schon trank, kam ihr nicht in den Sinn. Normalerweise trank er nur spät Abends oder wenn er schwere Entscheidungen treffen sollte. Doch was für eine schwere Entscheidung musste er denn treffen, dass er am frühen Morgen schon so sturzbetrunken war? Jedesmal wenn er getrunken hatte, wurde seine Laune unausstehlich und er lies jene miese Laune an Kira aus.

Allmählich war sie dies gewohnt.

Mit einem leisen Seufzer stand sie auf und ging zur Tür. Noch bevor sie das Haus verließ, warf sie einen hasserfüllten Blick über ihre Schulter, zu der Tür des Büros, dann ging sie zur Zucht.
 

Als sie in der Höhle angekommen war, lief sie über die Wiese, doch blieb sie vor dem Wald stehen. Sie musste sich erst einmal wieder richtig beruhigen, bevor sie zu den Wölfen und ihrer Schwester ging. Doch so einfach war das nicht. Sie hatte eine solche Wut, die sie nicht von jetzt auf gleich verlieren konnte. Sie würde ja am liebsten gar nicht erst zu den Tieren und ihrer Schwester gehen, stattdessen sich irgendwo einfach hinlegen und versuchen zu vergessen, dass Reiji sie wiedermal geschlagen und ohne ersichtlichen Grund so angeschrien hatte. Aber ihr Gewissen plagte sie, dass sie dies nicht tun konnte, also musste sie ihre Wut und ihre Enttäuschung runterschlucken.

Nach einigen Minuten hatte sie dies auch tatsächlich geschafft. Endlich hatte sie sich beruhigt, zumindest schien es äußerlich so, also ging sie durch den Wald, bis zur Höhle, pfiff und betrat die Höhle. Drinnen erwarteten sie die Jungwölfe, selbige, die sonst auch auf sie warteten.

„Da seid Ihr ja, Meister!“[/b, mit besorgtem Blick schaute der junge Rüde zu Kira auf, als sie ihm keine Antwort gab. „Ist alles in Ordnung Meister? Geht es Ihnen nicht gut...?“ Kira jedoch legte ein gezwungenes Lächeln auf und sagte zu dem jungen Rüden:

„Nein, nein, ist alles in Ordnung...!“ Dann ging sie zu Daria und beobachtete sie eine Weile bei ihrer Arbeit.

Irgendwann drehte Daria sich zu Kira um.

„Hey, willst du nicht helfen? Dann können wir um so schneller mit den Wölfen üben! Obwohl... So viel ist nun auch wieder nicht zu tun... Ich hab schon sauber gemacht und bin jetzt grad beim Futter...“ In ihren Gedanken bemerkte Daria nicht, was mit Kira war, also fuhr sie mit der Futterzubereitung fort.

Erst als sie beide mit dem Füttern der Tiere fertig waren und auf der Wiese lagen, fiel es Daria auf, dass mit Kira etwas nicht stimmte.

„Kira, was ist los mit dir? Irgendetwas stimmt doch nicht...“ Doch Kira schüttelte nur den Kopf.

„Nichts ist los... Es ist alles bestens, Daria... Ich hab nur schlecht geschlafen...“ sie sah Daria keineswegs an, sondern starrte unentwegt an die Kuppel. Daria wusste, dass es ihrer Schwester nicht gut ging, doch wusste sie nicht, wie sie aus ihr herausbekommen sollte, was los war, also lies sie es bleiben und schaute sie weiterhin mit besorgtem Blick an. Nach einigen Minuten zuckte Kiras Augenbraue bereits genervt und sie sah zu Daria rüber.

„Warum schaust du mich die ganze Zeit so an?!“

„Wenn du mir schon nicht sagst, was mit dir los ist, dann werd‘ ich dich wohl noch anschauen dürfen, oder?“, frech grinsend entgegnete Daria Kiras Blick, als diese sich aufsetzte.

„Lass uns mit dem Training beginnen, bevor ich dich noch köpfe...!“, da merkte man mal wieder, dass Kira es nicht mochte angestarrt zu werden. Also machten sich die beiden daran, mit den Wölfen zu trainieren.
 

Als sie mit dem Training fertig waren, war es bereits dunkel und kalt geworden und so beeilten sich die beiden mit samt ihren Wölfen nach hause zu kommen.

Zuhause angekommen hörte Kira schon, wie Reiji mit einem ihrer Onkel eine ziemlich laute Unterhaltung zu führen schien, noch ehe Daria jene mitbekommen hatte. Dennoch lief sie, ohne sich etwas anmerken zu lassen, weiter. Als Daria die Schreierei mitbekam, wunderte sie sich, um was es wohl ging, doch sie vermutete, dass ihr Vater mal wieder getrunken hatte. Kira jedoch verstand, was Reiji so aufgeregt von sich gab.

Jedes einzelne Wort.

„Kira wird keinesfalls den Clan übernehmen!! Niemals!! Das werde ich nicht zulassen!!!“

„Aber... Du kannst die rechtmäßige Nachfolgerin doch nicht davon entmachten...! Du weißt doch selbst zu gut, dass Daria keine wahre Misao ist...! Sie kann den Clan nicht übernehmen. Sie hat die Ability’s nicht, das weißt du zu gut, Reiji!“

„Hör auf, meine Entscheidung in Frage zu stellen, Teshin!!! ICH habe das Sagen hier!! Und Kira wird keinesfalls Nachfolgerin!! Niemand anderes als Daria wird Nachfolgerin!!!“

„Reiji, verdammt noch mal, das kannst du nicht machen!! Kira ist die rechtmäßige Nachfolgerin, daran wird sich nichts ändern!! Daran kannst du – zur Hölle – nichts ändern!!“

„Du wirst schon sehen, was ich kann und was nicht, Teshin!! In wenigen Tagen ist das Fest, an dem der Nachfolger jeden Clans in Suna gekürt wird! Wart es ab, dann wirst du es sehen!“, mit einem lauten Knallen fiel die Tür ins Schloss und Teshin stand alleine in der Küche.

Als er sich nach wenigen Augenblicken umdrehte und aus dem Fenster sah, bemerkte er Kira und Daria und wusste sofort, dass Kira alles mitbekommen haben musste. Die Fähigkeiten des Misao-Clans waren es nämlich, dass alle Sinne um ein Vielfaches geschärfter waren, als bei normalen Menschen. Nur bei Kira war es etwas besonderes, sie hatte äußerst empfindliche und verstärkte Wahrnehmungen, was selbst für einen Misao überaus selten war.

Bedrückt schaute er den beiden noch kurz zu, wie sie sich dem Haus weiter näherten, dann jedoch drehte er sich beschämt weg und verlies das Haupthaus.
 

Die darauf folgenden Tage vergingen, ohne große Komplikationen und der Tag der Nachfolgerverkündung stand an.

Kira hatte bereits die Worte ihres Vaters vergessen, da sie sich eingeredet hatte, er hätte dies alles nur im Suff gesprochen gehabt. Alle putzten sich raus. Selbst Daria und Kira, in den letzten Minuten, bevor das Fest begann. Da die beiden sich noch um die Wölfe gekümmert hatten, blieb ihnen dafür nicht besonders viel Zeit. Die beiden hatten je einen Kimono an, auf welchem das Zeichen des Misao-Clans eingestickt war. Auch Sayu und Shun wurden rausgeputzt, ob sie nun wollten oder nicht. Sayu bekam rote Schleifen ins Fell eingebunden und Shun blaue Bänder. Mehr oder minder freiwillig mussten sie dies über sich ergehen lassen und nicht viel später gingen sie auch schon auf das Fest.
 

Es war ein riesiges Straßenfest. Die Nicht-Clanmitglieder konnten sich draußen auf jenem Straßenfest begnügen und die Clane wurden ins Kagehaus eingeladen, um dort, nach dem Essen, ihre Nachfolger zu verkünden.
 

Und eben jenes geschah nun, nach dem Essen, am großen Tisch. Die Clanoberhäupter verkündeten, wer einmal ihre Nachfolge antreten sollte, da die meisten nicht gerade jung waren, hieß es, dass sie immer ihren ältesten Sohn oder die älteste Tochter, falls man keinen Sohn hatte, auswählte. So war es schon immer gewesen und so sollte es bleiben. Dachte man!
 

Nun war der Misao-Clan an der Reihe und Reiji stand stolz auf und verkündete frohen Hauptes, wer seine Nachfolge antreten solle, jedoch behielt er in der Stimme einen Unterton, der bezwingen sollte, dass ihm niemand Kontra geben würde:

„Meine Nachfolge wird Daria Misao antreten!“

Diese Worte trafen Kira jedoch wie ein Schlag ins Gesicht und sie wurde kreidebleich. Reiji hatte sich tatsächlich für Daria entschieden? Er hatte das vor einigen Tagen also nicht nur wegen Trunkenheit gesagt, sondern ernst gemeint? Das konnte nicht wahr sein! Nein, das durfte es doch nicht!

Entsetztes Raunen ging um den Tisch, doch niemand traute sich, diese Entscheidung laut anzuzweifeln. Keiner außer dem Kazekage höchst persönlich:

„Reiji Misao, das kann nicht Ihr Ernst sein! Sie wissen doch selbst, dass der oder die Erstgeborene die Nachfolge antritt!“ Gaaras Blick fiel mitleidig auf Kira, die nicht mehr mitbekam, was um sie herum geschah.

»Oh, Kira... Was soll ich nur machen...?«

Reiji jedoch schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und verlieh sich damit Ausdruck. Ebenso nahm er sich heraus, den Kazekage regelrecht anzubrüllen:

„Was soll diese Unverschämtheit, Kazekage-sama?! Zweifeln Sie mich etwa an?! Das ist ja unerhört!! Es ist immer noch dem Clan-Leader selbst überlassen, wen er als Nachfolger aussucht, oder etwa nicht?! In der Regel werden zwar die Erstgeborenen genommen, jedoch steht nirgends geschrieben, dass dies Pflicht ist!!“ Reiji hatte vollkommen Recht und das wusste Gaara leider zu gut, weswegen er ihm gezwungenermaßen zustimmen und Kira somit enttäuschen musste. Widerwillig nahm Gaara die Entscheidung an und sprach leise:

„Ihr habt Recht, Reiji Misao, dem ist so. Ich muss Ihre Entscheidung wohl akzeptieren.“, Gaaras Blick fiel zu Boden, als Kira den Raum verließ.
 

Kira konnte die Stimme Reijis und die Blicke aller Umhersitzenden nicht mehr ertragen, also sprang sie auf und lief aus dem Raum. Sie musste hier weg und erst einmal wieder einen klaren Kopf bekommen. Doch wohin? Im ganzen Dorf war doch dieses Gott verdammte Fest! Mit Tränen des Entsetzens und der Wut in den Augen lief sie durch die Straßen und suchte einen Platz, an dem sie allein sein konnte.
 

Sie lief eine Weile, bis sie an der nördlichen Wand ankam und wischte sich erst einmal die Tränen aus dem Gesicht. Wieso sie ihre Füße hier hin gebracht hatten wusste sie nicht, doch sie wusste, dass sie in der Höhle ungestört sein würde, also ging sie hinein.

Sayu war Kira natürlich auf der Stelle gefolgt, weshalb sie ihr leise winselnd weiterhin nach tapste.
 

Kaum hatte Kira den Raum verlassen, wollte Daria auch schon aufspringen und ihr nach, als Reiji sie am grob Arm packte:

„Wage dich nicht, ihr nach zu laufen...! Dieses kleine Gör kann für sich selbst sorgen und sollte ihren Egoismus nach hinten stellen...! Du wirst meine Nachfolgerin, da kann sie noch so sehr dagegen sein...! Und egal was du zu sagen hast, untersteh' dich, es wird nichts an meiner Entscheidung ändern...!“, dann drückte er sie zurück ihn ihren Stuhl und setzte sich selbst auch wieder hin.

Gaara jedoch konnte sich nur schwer zurückhalten, Kira nun alleine zu lassen, also nahm er es sich raus, den Raum zu verlassen und ihr zu folgen. Immerhin waren mit dem Misao-Clan alle Anhörungen beendet.

„So macht es Euch noch ein wenig bequem und feiert schön, ich muss zurück an meine Arbeit!“ und mit diesen Worten verschwand er auch sogleich.
 

Kira war währenddessen über die Wiese gelaufen und war – blind vor Tränen – gestolpert und gestürzt. Schluchzend lag sie am Boden und krallte sich im Gras fest.

»Wie konnte er nur?! Wieso hat Nii-san ihm auch noch Recht gegeben?! Wieso das alles? Wieso tut Reiji sowas...?« Die Tränen wollten nicht enden und ihre Gedanken überschlugen sich regelrecht.

Während sie in ihren Ohren nur noch ihr eigenes lautes Schluchzen wahrnahm, bemerkte sie nicht, wie sich ihr jemand näherte und sich neben sie kniete. Erst, als eben jener seine Hand auf ihren Rücken legte und sanft darüber strich, zuckte Kira zusammen, stützte sich zitternd auf ihre Arme und sah in das bedauernd dreinblickende Gesicht des rothaarigen Jungen.

„Gaara no nii-san...! Wieso...!? Was hab ich denn getan...? Wieso immer ich...!?“, brachte Kira stockend zwischen ihrem Schluchzen hervor. Der Angesprochene schüttelte jedoch nur leicht den Kopf und nahm sie in den Arm. Ohne ein weiteres Wort herauszubringen krallte Kira sich in Gaaras Oberteil fest und schluchzte laut in sein Hemd hinein. Sie wusste einfach nicht, was sie noch denken sollte. Sie hatte gehofft, dass Reiji sie eigentlich doch mochte und sie einfach nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war, weshalb sie immer seine Schläge und seine Wutausbrüche abbekommen hatte. Doch nun wusste sie, dass dem nicht so war.

Nun konnte sie sich nicht mehr hinter ihren Ausreden verstecken und ihr Schutz brach regelrecht über ihr ein. Was sollte sie denn jetzt noch denken? Sie wusste einfach gar nichts mehr und war einfach nur froh, dass Gaara für sie da war. Denn genau dies brauchte sie jetzt. Und dies war das Einzige, was sie gerade 100%ig genau wusste.



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