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Die Augen des Pharaos

Atemu X Seth
von

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Die Zeit verrinnt

Kapitel XIX
 

Einige Tage waren seitdem vergangen. Allmählich ging alles wieder seinen geregelten Gang. Atemu und Seth teilten sich die Aufgaben und die Leibgarde tat ihr übriges um dem Pharao zu helfen.

Was alle wiederum sehr freute war die Tatsache, dass Atemus Laune besser geworden war. Er schien nicht mehr so verloren und einsam, sondern vielmehr strahlte er jetzt eine schon fast spürbare Ruhe aus und schien mit sich und allem Anderen im Reinen zu sein.

"Ich sagte NEIN!", brauste Seth auf und knallte mit der Hand auf den Tisch, doch die Minister zuckten ob dieser Geste nicht einmal zusammen.

"Was regt ihr euch so auf werter Hohepriester? Außerdem hat der Pharao das letzte Wort und nicht ihr."

"Falls ihr es vergessen habt: Auf mein Wort habt ihr zu hören, sofern Atemu nicht sein Veto einlegt, und ich bezweifle, dass er DEM zustimmt.", knurrte Seth.

"Wo bleibt denn der Pharao?", beschwerte sich ein Mann zu seiner Rechten bereits zum achten Mal.

"Er hat noch eine andere Angelegenheit um die er sich kümmern muss und scheinbar dauert diese etwas länger als geplant."

"Dann hat er gefälligst diese Angelegenheit zu beenden und uns nicht warten zu lassen!", moserte ein Anderer.

Just in diesem Moment öffnete sich die große Flügeltür und ein Diener kam herein.

"Seine Majestät, der Pharao." Somit standen die Minister missmutig auf und auch Seth tat es ihnen gleich.

Seine Augen waren einzig und allein auf seinen König gerichtet, der erhobenen Hauptes hinein schritt, den Ministern zunickte und dann auf Seth zu ging.

"Lief alles zu deiner Zufriedenheit, Seth?", fragte er milde, auch wenn seine Stirn in Falten lag.

"Nicht so ganz...." Atemu nickte daraufhin nur und setzte sich vor Kopf an den Tisch, Seth zu seiner Rechten.

"Was ist denn der Streitpunkt?", fragte er ruhig und irgendwie spürten alle, wie viel Ruhe Atemu doch auf einmal ausstrahlte, so, als wäre er über Nacht zum König geworden.

"Die Herren Minister wollen, dass deine neuen Gesetze wieder abgeschafft werden. Zudem werden wohl mehr Sklaven benötigt und...", begann Seth zu sprechen, doch ein Minister schnitt ihm das Wort ab.

"Wir können dem Pharao das sehr wohl selbst unterbreiten! Wir brauchen Euch nicht dafür, Hohepriester."

"Genug!", schritt Atemu ein, sah die Minister mahnend an. "Erstens: Ich habe Seth darum gebeten mir euer Vorhaben zu erläutern, also wird er es auch vortragen und nicht ihr. Zweitens: Ich rate euch allen, meinem Hohepriester gegenüber nicht so unhöflich zu werden. Er ist schließlich der Zweithöchste Mann in diesem Land und Drittens: Solltet ihr euch im weiteren Verlauf des Gespräches noch eine Dreistigkeit erlauben, ist diese Sitzung sofort beendet, haben wir uns da verstanden?" Er blickte die Minister der Reihe nach an, durchdringend, doch keiner wagte sich auch nur einen Ton zu sagen. Der Pharao wirkte... mächtiger.

Zufrieden nickte Atemu und sah zu Seth. "Würdest du bitte fort fahren?"

Seth nickte, war selbst überrascht, dass die Minister diesmal ohne Widerworte gehorchten und klärte Atemu auf.
 

Die Sitzung dauerte bis in den späten Abend.

Als Atemu den Saal verlassen hatte seufzte er erst einmal aus.

Was glaubten die eigentlich, wer die waren?

Schnaubend ging er zu seinem Gemach, ließ sich dort in das bereits wartende Bad gleiten.

Tat das gut!

Er lehnte sich an den Rand und schloss die Augen.

In letzter Zeit war wahrlich viel passiert und er befürchtete, dass der große Coup noch kommen würde.

Doch, was sollte schon kommen? Ägypten ging es so gut in den letzten Jahren wie lange nicht. Er kämpfte für die Rechte der Sklaven, der Bauern, dem "niederen" Volk.

Doch diese Minister stellten sich ihm immer in den Weg.

Warum waren diese Menschen so verdammt engstirnig?
 

Als er das Bad verließ staunte er nicht schlecht, als er Seth, über einen Papyrus gebeugt, erblickte.

"Seth?", fragte er daher verwundert und ging auf seinen Hohepriester zu.

"Atemu...", hauchte dieser, erhob sich und küsste seinen König leidenschaftlich.
 

Der Kuss endete viel zu schnell und Atemu sah Seth mit geröteten Wangen an.

"Was ist denn los?", fragte Atemu etwas überrumpelt, doch Seth lächelte als Antwort nur milde.

"Ich habe dich einfach vermisst."

Skeptisch betrachtete Atemu seinen Hohepriester.

"Da ist doch noch etwas...?"

Seufzend gab sich Seth geschlagen und hielt Atemu den Papyrus hin, in welchem er kurz zuvor selbst noch gelesen hatte.

Schnell überflog Atemu die Zeilen, ehe er Seth undurchdringlich ansah.

"Wir werden es beobachten. Ich bezweifle, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt etwas unternehmen können."

Seth nickte daraufhin nur und das Thema wurde erst einmal beiseite geschoben.

"Wir sollten uns deswegen jetzt nicht so große Gedanken machen. Komm her, Atemu...", bat Seth und hielt ihm die offene Hand hin.

Schweigend ging Atemu auf seinen Priester zu, welcher ihn in eine Umarmung zog.

"Ich bin bei dir und werde nicht von deiner Seite weichen."
 

Gerührt blickte Atemu empor und lächelte.

"Ich danke dir Seth. Was würde ich nur ohne dich tun?"

"Nun, wahrscheinlich vor Sehnsucht zergehen." Sie sahen sich an - und kicherten beide.

"Ich liebe dich, Hohepriester."

"Und ich liebe dich, Pharao."
 

Die Zweisamkeit konnte ihnen niemand nehmen. Und Atemu genoss die Abende mit Seth. Den ganzen Tag über freute er sich darauf am Abend wieder in den starken Armen seines Priesters zu liegen und seine Seele baumeln lassen zu können.
 

Und nicht nur Atemu genoss diese Zweisamkeit. Auch Seth liebte es, wenn Atemu bei ihm Nähe und Geborgenheit suchte. Meist sprachen sie noch nicht einmal viel miteinander, verstanden sich ohne Worte und genossen einfach die Nähe des jeweils anderen.
 


 

Und so verging die Zeit.

Atemu und Seth hatten eine neue Ära in Ägypten geschaffen, eine friedvolle Zeit, ohne Krieg oder dergleichen.

So waren allmählich die Warnungen des Rah verblasst und auch jener Brief, den sowohl Atemu als auch Seth vergessen hatten.
 


 

Gemütlich lag Atemu ins Seths Armen, malte willkürlich irgendwelche Symbole auf dessen nackte Brust.

"Woran denkst du, Atemu?", wisperte Seth ihm ins Ohr, genoss Atemus Nähe.

"Ich musste gerade an die Anfänge unserer Beziehung denken. Und wie lange das schon her ist."

Amüsiert sah der Hohepriester seinen Pharao an.

"Du wirkst ja richtig melancholisch."

"Ach Seth... ich frage mich einfach, wie lange es noch so weiter geht wie bisher. Werden wir bis zu unserem Lebensende zusammen sein? Oder wird uns etwas entzweien?"

"Mein kleines Dummerchen." Schnell hatte Seth ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn gehaucht.

"Ich bleibe so lange an deiner Seite, bis ich meine Aufgabe erfüllt habe. Und freiwillig gebe ich dich garantiert nicht her."

"Hm, gut zu wissen."

"Atemu? Was bedrückt dich? Du bist in den letzten Tagen und Monden schon so seltsam gewesen. Und allmählich mache ich mir Sorgen."

Seufzend erhob sich Atemu, ging hinaus auf den Balkon, wusste, dass Seth ihm folgen würde.

Mit dem Rücken zu seinem Priester blickte er in die Ferne, sah das Land, -sein- Land.

"Atemu, sprich mit mir." Seth war hinter den Pharao getreten und umarmte ihn sachte von hinten.

"Seth, ich verändere mich."

Stutzig blickte Seth Atemu von der Seite an, wusste nicht, wie er die Aussage deuten sollte.

"Inwiefern 'verändern'? Ich finde nicht, dass du dich änderst..."

Haltsuchend griff Atemu die Hände seines Liebsten.

"Vielleicht nicht von meinem Verhalten her, aber mein Geist ändert sich. Als würde das pure Böse auf mich einwirken, versuchen, mich nieder zu machen. Ich kann es nicht wirklich beschreiben. Es ist... nun ja, ein Gefühl."

Aufmerksam horchte Seth seinem Pharao, begann sich Gedanken über das Gesagte zu machen.

"Warum erzählst du mir das erst jetzt?", fragte Seth nüchtern, drückte Atemu jedoch enger an sich.

"Ich weiß es nicht. Ich hatte einfach Angst davor. Ich dachte, ich käme damit alleine klar, dass ich stark genug bin... Verzeih mir Seth."

"Wie... äußert sich dieses 'Gefühl'?"

"Ich... Manchmal habe ich das Gefühl als bekäme ich keine Luft und würde all die negativen Gedanken und Gefühle der Stadt in mir vereinen. Ein anderes Mal möchte ich alle Menschen unterwerfen... doch wenn ich bei dir bin... dann weiß ich wo mein Platz ist, an wessen Seite ich kämpfe, das ICH der Pharao bin, der Leid abzuwenden hat und nicht dafür sorgt, dass Leid entsteht. Ich habe Angst, Seth. Angst vor mir selbst."
 

~*~tbc~*~
 

A/N:
 

Hallo ihr Lieben :)
 

Jaaa, dieses Kapitel ist sehr kurz, ich weiß >.<
 

Ein kurzes Pitelchen, welches den Höhepunkt nun endlich einleiten soll.

Wie ihr gelesen habt, habe ich einen größeren Zeitsprung eingelegt...

Wenn ihr mich jetzt fragt wie groß... puh , ja, so groß, dass man Warnungen und Briefe vergessen kann^^°

Ich selbst gehe von so 1 - 2 Jahren aus.

Und lyncht mich bitte nicht, das hat seinen Grund:

Ich habe nämlich vor, in die Fortsetzung Teile der Vergangenheiten einfließen zu lassen. Als Flashbacks oder Träume/ Erinnerungen, vielleicht auch ne Zeitreise mit der Kette, mal schauen wie es passt.

Wo wir beim 2. Problem wären, der Fortsetzung: Meine jetzige Idee passt da glaube ich nicht so wirklich als Fortsetzung.... aber mal sehen. Ansonsten gibt es die schon fertige Idee als eigene Story und dann bastel ich hierzu was neues :D
 

So, dann bedanke ich mich recht herzlich bei meinen treuen (schwarz) Lesern und bei denjenigen, die mich gefavt haben.
 

Bis demnächst ihr Lieben
 

LG

grummel_chan



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