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Ehre und Stärke II : Plutos Boten

oder: Gundam Wing goes Ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.

Kommentar: @jogole: Überrascht es, wenn ich gestehe, dass die Idee zu dieser ganzen Geschichte mir überhaupt erst gekommen ist als ich Gladiator angesehen habe? ;) Maximus' Geschichte wurde irgendwie auf Treize und Zechs aufgeteilt.

Gut, dann macht euch für den dritten Teil bereit! Die ersten zwei Kapitel sind schon fertig. Und natürlich gibt es auch noch die Vorgeschichte von Treize, die ich auch unbedingt noch erzählen wollte.
 

Kapitel XXXIX
 

Schmerzerfüllte Schreie hallten durch das kleine Zimmer im obersten Stock der Gaststätte und Zechs selbst entfuhr ein gepeinigtes Ächzen als er versuchte Quatres Schultern wieder zurück auf das Bett zu drücken. Er war heilfroh gewesen, die wütenden, aufgebrachten Rufe der Zuschauer nicht mehr hören zu müssen, doch diese Schreie hier waren noch schwerer zu ertragen.

Quatre war zwar nicht bei Bewusstsein, aber dennoch wehrte sich sein Körper verzweifelt und kämpfte gegen die Schmerzen an. Kalter Schweiß sammelte sich auf Quatres Stirn und seine Augenlider zuckten. Zechs dachte schon, der Tribun würde jetzt aufwachen, aber Quatres Kopf sank wieder kraftlos zur Seite als Sally die Wunde nicht mehr berührte und ihm eine Pause gönnte.
 

„Wie oft denn noch?“, frage Zechs die Ärztin, die sich über die blutende und weit auseinander klaffende Beinwunde beugte. Mit spitzen Fingern drückte sie an den Wundrändern herum und herrschte dabei den Wirt der Gaststätte an, die Kerze doch endlich höher zu halten. Der arme Mann war selbst mit dieser einfachen Aufgabe komplett überfordert. Sicher hatte er es sich nicht träumen lassen den drei Prätorianern, die zu ihm ins Gasthaus gekommen waren, dabei helfen zu müssen die Verletzungen eines abtrünnigen Gladiators zu versorgen.

Dass der Gladiator zudem in Wahrheit ein römischer Adliger und Tribun in einer der berühmtesten Legionen des Reiches war, half dem Gastwirt auch nicht gerade sich zu beruhigen.

Zechs war sich sicher, dass es inzwischen ganz Caere wissen musste und es war nur eine Frage der Zeit bis Reisende, Kaufleute oder Soldaten diese spektakulären Neuigkeiten bis nach Rom brachten. Heero hatte den gleichen Schluss gezogen und deshalb auch darauf gedrängt sofort nach Rom zurückzukehren. Jedoch hatte Sally dagegen auf das Heftigste protestiert, sie hatte darauf bestanden sich zuerst um Quatres Verletzungen zu kümmern und dazu hatte sie den Raum im Gasthof verlangt.

„Sobek möge mein Herz zerfleischen, wenn ich ihn auf der Straße behandle.“, hatte sie gefaucht und Müller losgeschickt eine Unterkunft zu suchen.
 

Niemand hatte sie behelligt als Zechs Quatres leblosen Körper aus der Arena getragen hatte. Natürlich waren da noch die gesamten Schaulustigen gewesen, die allesamt Zechs umringten und ihn berühren wollten. So als ob er eine große Heldentat vollbracht hätte. Heero und Alex hatten alle Hände voll zu tun gehabt ihnen eine schmale Gasse inmitten der Menschenmenge freizuhalten. Und während Zechs so durch die Einwohner Caeres hindurchgeschritten war, meinte er auch wieder diese einzelne Stimme zu vernehmen, die nach Quatre rief. Hatten ihm da seine Ohren einen Streich gespielt? Doch auch Heeros Kopf war in diesem Augenblick herumgezuckt, fast so als ob er ebenfalls den Ruf gehört hatte. Zechs musste ihn unbedingt fragen, vielleicht war es ja... Nein, besser er gab sich keiner falschen Hoffnung hin, aber um Quatres Willen wollte er hoffen, dass es niemand anderes als Trowa gewesen war, den es auch zufällig nach Caere verschlagen hatten.

Doch Trowa, falls er denn hier wäre, wäre ihnen doch sicherlich gefolgt. Fast erwartete Zechs auch, dass der Pferdeknecht jeden Augenblick das Zimmer betreten würde. Aber leider war dem nicht so.
 

„Zechs!“, herrschte ihn Sally an und schuldbewusst zuckte Zechs zusammen. Er hatte nicht aufgepasst und Quatres Arm traf ihn schmerzhaft in die Seite.

Sally schien unschlüssig zu sein, was sie als nächstes tun sollte nachdem die Wunde gereinigt war.
 

Auch Heero fiel es auf. „Was ist Sally?“
 

Doch sie wurde einer Antwort enthoben als jemand gegen die Tür des Zimmers hämmerte. ‚Trowa! Er war es wirklich!‘, dachte Zechs erleichtert. Anscheinend hatte er sich nicht getäuscht und es war Trowa gewesen, der Quatre in der Arena gesehen hatte.
 

Aber als der Wirt die Tür öffnete war es nicht Trowa, sondern Julius, der Besitzer der ludi, der mit zwei bulligen Gladiatoren in Begleitung gekommen war.

Er hielt sich erst gar nicht mit Begrüßungen auf. „Mein Arzt wird sich um ihn kümmern.“, zischte er und befahl den beiden Männern Quatre wieder mitzunehmen.
 

Zechs griff schon nach seinem Schwert, bereit Quatre erneut zu verteidigen. Auch Sally tastete nach einem Messer, das sie zuvor benutzt hatte neben ihr lag.

Einzig Heero blieb ungerührt stehen. „Er wird euch kein Geld mehr einbringen. Schaut euch doch die Wunde an.“ Er trat zur Seite und gab den Blick auf das Bein frei.
 

Dies musste selbst Julius einsehen und sein Ungehalten darüber war ihm deutlich anzusehen. Anscheinend musste Quatre ihm einiges eingespielt haben. Er schnaubte. „Dann nehmt ihn halt mit. Aber nur gegen eine Auslösung.“
 

Zechs‘ Finger, die die Scheide des Schwertes umklammert hielten, knackten leise. Dieser Hund. Wie gerne hätte er Julius sein Schwert in die Kehle gerammt.
 

„Wie viel verlangt ihr?“
 

Die Summe, die Julius nannte, hätte ausgereicht um ein kleines Stadthaus in Rom zu kaufen. Zechs wollte nicht glauben, dass Heero darauf einging. Doch der Tribun kramte schon in einer seiner Taschen. Trug Heero etwa so viel Geld mit sich herum? Hatte Treize ihm so viel mitgegeben?
 

„Halt. Warte Heero.“, Zechs grinste. „Gib ihm die Hälfte, das wird ja wohl ausreichen.“
 

„Darüber wird nicht zu verhandeln sein.“, ereiferte sich Julius.
 

„Ihr habt mir doch selbst vierzig Prozent von den Wetteinnahmen angeboten. Zuzüglich der Behandlungskosten, die ihr jetzt ja nicht mehr zu tragen haben...“ Zechs tat als ob er nachrechnen würde. „Ich denke, mit der Hälfte könnte ihr mehr als zufrieden sein.“
 

„Pah! Ihr habt doch abgelehnt, Germane! Schlange habt ihr mich genannt!“ Julius schritt auf Zechs zu.
 

„Ich bin geschmeichelt.“, Zechs tat bescheiden. „Das ich euch überzeugt haben sollte. Aber gerade ihr, solltet doch den Unterschied zwischen Schauspiel und Wahrheit erkennen. Natürlich habe ich nur abgelehnt um den Zuschauern einen zusätzlichen Anreiz zu bieten.“
 

Sally kicherte und konnte es gerade noch als ein diskretes Hüsteln tarnen. Julius knirschte mit den Zähnen.
 

„Falls dieses Entgegenkommen nicht eure Zustimmung findet, ich bin sicher Konsul Treize könnte da etwas arrangieren. Er kennt die Richter schließlich sehr gut...“
 

„Nein, die Hälfte ist absolut angemessen.“, gab Julius endlich nach.

Die Summe wechselte ihren Besitzer und als sie wieder alleine waren, lachte Sally leise. Auch Heero ließ eines seiner seltenen Lächeln aufblitzen. „Sehr gut Zechs.“, murmelte er.
 

Leider löste dies nicht ihre ursprünglichen Sorgen und als sie sich alle wieder Quatre zuwandten. War die gute Laune wie weggewischt.
 

„Eine so große Wunde auszubrennen ist gefährlich.“, murmelte Sally. „Aber wenn ich es nicht tue, dann entzündet sie sich womöglich.“
 

„Dann warte ab bis wir in Ostia sind und kümmere dich dann darum.“, riet Heero und sah aus dem Fenster. Es wurde langsam dunkel. Zechs fragte sich, ob sie wirklich noch heute Abend aufbrechen sollten.
 

„Das ist das nächste Problem.“ Sally richtete sich auf und wischte sich die blutigen Hände an einem Tuch ab. „Quatre kann unmöglich selbst reiten. Er bräuchte einen Wagen oder eine Sänfte.“
 

Heero wandte sich um. „So viel Zeit haben wir nicht, das Schiff legt in zwei Tagen ab.“
 

„In zwei Tagen schon!“, entfuhr es Zechs. Warum hatte es Treize denn jetzt auf einmal dermaßen eilig nach Ägypten zu kommen?
 

„Das schaffen wir nie.“, hielt Sally dagegen. „Heero, du musst nach Ostia reiten und Treize alles berichten. Er muss warten oder Quatre muss hierbleiben.“
 

Schließlich sah Heero ein, dass die Ärztin Recht hatte. Schon eine Stunde später ritt er los, während Sally sich doch dazu entschlossen hatte die Wunde auszubrennen.

Quatres Schreie und der Geruch nach verbrannten Fleisch schienen noch immer in Zechs‘ Nase zu haften als sie nach Ostia ritten.

Auch wenn Sally auf einen Wagen gedrängt hatte, allein ein solches Gefährt zu mieten, Pferde und einen Fahrer aufzutreiben, hätte zu lange gedauert. So saß Quatre nun vor Zechs im Sattel. Mit einem Arm hielt er Quatres Hüfte umschlungen um ihn festzuhalten, mit dem anderen lenkte er sein Pferd.
 

Der Tribun hatte noch immer nicht sein Bewusstsein wiedererlangt, doch jede Stunde wurde er unruhiger und sein Körper immer wärmer.

Schließlich musste es sogar Sally einsehen, dass sich die Beinwunde trotz ihrer Behandlung entzündet hatte.
 

Als sie endlich nach drei Tagen Ostia erreichten drang schon Eiter aus der Wunde und tränkte den Verband. Wenigstens die Platzwunde an Quatres Kopf schien ohne Probleme zu verheilen. Doch für Sally und Zechs war dies nur ein schwacher Trost.

Quatre wurde immer schwächer und Sally haderte die ganze Zeit mit sich, ob sie nicht einen Fehler bei seiner Behandlung gemacht hatte.

Aber zumindest hatten sie Ostia noch rechtzeitig erreicht. Treize hatte einen Botenjungen, der gleich am Stadttor auf ihre Ankunft wartete, damit beauftragt sie zu einem Gasthaus am Hafen zu führen.

Dort war auch schon das Handelsschiff festgemacht, das sie nach Ägypten bringen sollte.

Zechs sah Duo und Heero, die vor dem Schiff standen und Treize, der von einem anderen Mann begleitet wurde, den Zechs als sie näher kamen als Quatres Vater erkannte.
 

„Was soll das?“, wandte sich Zechs an Sally, die neben ihm ritt. Senator Winner und Treize hatten sich doch zerstritten. Zechs hatte es mit eigenen Augen gesehen, wie Winner aus Treizes Villa gestürmt war, erbost darüber dass Treize Quatres Verhalten in Schutz genommen hatte.

Treize hatte angeboten für Quatre beim Kaiser vorzusprechen, was Senator Winner brüsk abgelehnt hatte.
 

Sally schien die Antwort zu kennen. Sie seufzte schwer. „Treize weiß, dass Quatre womöglich nicht überlebt, deshalb hat er seinen Vater holen lassen. Damit er sich verabschieden kann.“



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