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Ehre und Stärke II : Plutos Boten

oder: Gundam Wing goes Ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.

Kommentar: Eine liebe Leserin hat mich darauf hingewiesen, dass es so langsam kompliziert wird, wer wen erpresst, verrät und hintergeht. Danke für den Hinweis. Als Autor sieht man die Geschichte natürlich mit anderen Augen, aber man kann selbstverständlich auch nicht immer gleich alles erklären. Es wäre ja sonst zu langweilig, wenn die Leser nicht ab und an im Dunkeln tappen. Aber ich verspreche mein Bestes zu geben, um alles zu erklären. Vielleicht nicht unbedingt im nächsten Kapitel, aber noch in diesem Teil von „Ehre und Stärke“.

Über Trowa und Quatre gibt es auch bald noch ein schönes (gemeinsames!) Kapitel. Na ja, ich hoffe, dass es schön wird...

Feedback ist wie immer willkommen und weil dieser Teil etwas kürzer ist, gleich zwei neue Kapitel. Auch als kleines Trostpflaster (vor allem für jogole) für den letzten Cliffhanger.
 

Kapitel XXVI
 

Die großzügigen Parkanlagen, die den kaiserlichen Palast und diverse luxuriöse Villen der bedeutenden Adelsfamilien miteinander verbanden, waren Mariemaias Bartons liebster Platz zum Spielen. Außerdem waren hier an jeder Ecke Prätorianer, die Leibwache des Kaisers, postiert, so dass Senator Barton seine kleine Enkelin auch mit einem guten Gewissen in die Gärten zum Toben schickte. Jemand würde immer ein Auge auf das kleine Mädchen haben.

Natürlich war auch immer noch mindestestens ein Kindermädchen als Begleitung dabei, wie jetzt auch. Jedoch hatte Mariemaia ihre Aufpasserin schon bald abgeschüttelt und versteckte sich nun hinter einer Blumenhecke. Vergnügt kicherte sie und presste Claudia, ihre Lieblingspuppe, enger an ihre Brust als sie Sklavin beobachtet, die sie fieberhaft suchte und auf dem Kiesweg aufgeregt auf und ab rannte, wobei sie nach Mariemaia rief.
 

Das Mädchen stand nur ungerührt auf, so als ob sie den Ruf nicht gehört hatte. Sie klopfte den Dreck von ihrem einfachen Kleidchen und sprang davon. Sie machte sich einen Spaß daraus den Wachen auszuweichen, dass sie ihr Kleidchen dabei völlig dreckig machte, störte sie nicht im Geringsten. Wie Kinder nun einmal sind, die in ihrem Spiel gefangen waren, bemerkte sie es nicht einmal. So sah sie schon bald wie ein ganz gewöhnliches Mädchen vom Lande aus, das auf den Feldern seiner Eltern spielte.

Nicht wie die Enkelin einer der einflussreichsten Senatoren, nicht wie die Erbin eines großen Vermögens, denn Dekim Bartons leibliche Kinder waren schon vor Jahren verstorben, so auch Leia Barton, die Mutter der Kleinen.

Mariemaia hatte ihre Mutter kaum gekannt, sie erinnerte sich nur an ganz verschwommene Bilder und Gefühle. Aber man hatte ihr erzählt, sie hätte das gleiche wellige, rötliche Haar ihrer Mutter. Über ihren Vater tratschten die Dienerinnen nie. Doch fragte Mariemaia gerade in den letzten Wochen immer öfter nach ihrem Vater. Inzwischen wusste auch sie mit ihren neun Jahren, dass ein Kind immer einen Vater und eine Mutter hatte. Also musste auch sie einen Vater haben, den sie allerdings nicht kannte. Ihr Großvater reagierte immer ungehalten, wenn sie ihn darauf ansprach. Auch wenn er seine Enkelin geradezu verwöhnte – hatte er ihr nicht vor kurzem sogar ein eigenes Pony geschenkt – Barton hatte sie geohrfeigt als sie das letzte Mal nach ihrem Vater gefragt hatte.
 

Sie krabbelte aus dem Gebüsch hervor und zog Claudia mit sich. Dies hier war der Garten von Treize Khushrenada. Ihr Großvater mochte den jungen Konsul überhaupt nicht, das wusste Mariemaia. Schon oft hatte ihr Barton verboten über oder sogar mit dem jungen Adligen zu reden, gerade wenn sie Treize auf dem Forum oder im Palast traf. Doch Mariemaia mochte den Konsul, egal was ihr Großvater über ihn sagte. Treize war lustig und hatte immer ein Geschenk für sie dabei. Claudia war auch ein Geschenk von ihm gewesen. Vielleicht war er jetzt auch in seinem Park. Sie sah sich aufmerksam um.

Treize könnte ihr dann endlich die Geschichte von der schönen Helena fertig erzählen. Ganz gewiss gebe es auch wieder Süßigkeiten für sie. Das letzte Mal als sie Treize hier getroffen hatte, das war nach seiner Rückkehr aus Germanien und seiner Ernennung zum Konsul gewesen.

Ihr Großvater war ganz erbost darüber gewesen, das wusste das Mariemaia noch zu gut. Sie war zwar noch ein Kind, doch auch sie hatte verstanden, dass Treize das Amt übernommen hatte, den ihr Großvater ehemals bekleidet hatte.

Barton hatte drei Tage lang nur getobt und sogar die Diener geschlagen. Deshalb war sie auch damals fortgelaufen und zu Treize geflüchtet. Der damals frisch ernannte Konsul hatte ihr den ganzen Nachmittag Geschichten erzählt und ihr sogar beigebracht wie man ihren Namen schrieb.

Manchmal stellte sich Mariemaia vor, dass ihr Vater wohl genau so sein müsste wie Treize. Dann würde er ihr sicher jeden Tag Geschichten erzählen könen und sicher hätte sie dann mehr Puppen zum Spielen als jedes andere Mädchen in Rom.

Auf ihrer Suche nach Treize kam sie der stattlichen Villa immer näher. Aber den Konsul hatte sie bisher noch nicht gesehen. Auch keinen anderen Bewohner des Hauses oder einen Diener. Nur eine der sonderbaren Katzen, die hier im Garten des Konsuls ihr Revier inne hielten. Die Katzen waren deshalb sonderbar anzusehen, weil sie sehr schlank und zierlich waren. Ganz anders als die Tiere, die Roms Straßen zu tausenden bevölkerten. Sie streichelte eines der Tiere, was sich dieses durchaus gefallen ließ und daraufhin laut knurrte, dann nahm sie es auf den Arm. Treize hatte ihr erklärt, dass es ägyptische Katzen waren. Ägypten wäre ein reiches Land, das auf der anderen Seite des Meeres lag.

Mariemaia hatte ihren Großvater gefragt, ob sie nicht eine der Katzen behalten dürfte. Treize hätte ihr gerne eine geschenkt, doch Barton hatte abgelehnt.
 

So langsam wurde dem Mädchen auch bewusst, dass es an der Zeit war wieder zu ihrem Kindermädchen zurückzukehren. Ihr Großvater würde sicher auch bald von der Senatssitzung zurück sein und wenn sich Mariemaia dann nicht auf seinem Grundstück und in Obhut der Sklavin befand, würde er sicherlich nach ihr suchen lassen. Bevor sie sich umwandte und den Weg in Richtung Kaiserpalast entlanging, blieb sie kurz stehen. Auf der Terasse zu ihrer Linken stand eine Schale mit kandierten Früchten. Einer der Sklaven musste sie wohl für den Konsul bereitgestellt haben. Mariemaia mochte kandierte Früchte über alles! Schon stieg sie die Stufen zur Terasse hinauf. Wie sollte sie auch dieser Versuchung widerstehen können?

Dass sie erwischt werden würde, dieser Gedanke machte ihr keine Angst. Würde sie Treize persönlich hier entdecken, wie sie von den Früchten naschte. Er würde nur lachen und die Schale mit Früchten ihr überlassen. Sollte sie auf Sklaven treffen, würde sie diesen schon gehörig die Meinung sagen. Ja, das würde sie tun. Schließlich war sie Mariemaia Barton!
 

Flink huschte sie zu der Schale und hatte schon die ersten Stücke gekostet. Ihr ganzer Mund war klebrig so gierig schlang sie die Spezialität hinab.

„Willst du auch etwas abhaben?“ Sie ließ die Katze, die sich inzwischen in ihrem Griff heftig wand, auf den Tisch springen und hielt ihr etwas von den Früchten hin. Vorsichtig verspeiste die Katze das Stück, schien Gefallen daran zu finden und schlich um die Schale herum. Lachend beobachtete Mariemaia wie die Katze nun ebenfalls mit großem Appetit die Früchte vertilgte. Dann plötzlich hielt die Katze inne und drehte sich mehrmals um sich selbst, nur um sich dann auf dem Tisch niederzulegen.
 

Mariemaia wunderte sich über das sonderbare Verhalten des Tieres, dann wurde plötzlich alles verschwommen. Auch ihr Kopf fühlte sich mit einem Mal so heiß und schwer an. Ehe sie etwas dagegen unternehmen konnte, taumelte sie und verlor das Gleichgewicht.

Claudia, ihre Lieblingspuppe, fiel zu Boden und ebenso Mariemaia.



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