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Engel der Nacht

Atemu x Yugi
von

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Ein neuer Anfang

Engel der Nacht- Ein neuer Anfang
 

Teil: 01/ 08

Autor: Tiger 01

Art: Yu-Gi-Oh

Rating: PG-14

Pairing: ---

Warnung: angst

Disclaimer: Nix meins, mache kein Geld damit!
 

Kommentar: Was Angst und Verzweiflung aus einem Menschen machen können!
 

Legende: "spricht"

>denkt<

~~~~Szenen-, Zeit-, Ortswechsel~~~~
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

Zwei Wochen wohnte Yugi nun schon bei seinem Großvater, vor zwei Wochen hatte er freiwillig seine Heimatstadt Tokyo verlassen, um hier einen Neuanfang zu machen. Langsam ging der kleine Junge auf seine neue Schule zu, jeder Schritt fiel ihm schwer, denn plagten ihn die bitteren Erinnerungen und Erfahrungen, die er bisher in seinem jungen Leben machen mußte. Auf seiner alten Schule war er der Prügelknabe, immer hatten sie ihn geschlagen, erniedrigt und einmal sogar beinahe in den Tod geschickt. Damals als sie sich einen Spaß daraus gemacht hatten, ihn an die Schienen einer alten Eisenbahnstrecke zu binden. Was keiner gewußt hatte war, daß hier noch ab und an Güterzüge fuhren und nur dem schnellen Eingreifen eines Passanten hatte er es zu verdanken, daß er noch am Leben war.
 

An diesem Tag hatten seine Eltern dann endgültig beschlossen, ihren Sohn von dieser Schule zu nehmen und ihn nach Domino zu schicken. Zwar war Yugi nun gezwungen die Klasse zu wiederholen, aber so richtig stören tat es ihn nicht. Zu Beginn des neuen Schuljahres würde er schließlich weniger auffallen, die Leute in seiner neuen Klasse würden ihn dann hoffentlich einfach in Ruhe lassen. Als er aufsah, konnte er schon das Gebäude der Mittelschule sehen, welches auch die Oberschulklassen beherbergte. Es war groß, aus roten Backsteinen gebaut, mit großen weißen Fensterrahmen und klaren Scheiben, anscheinend wurde hier vor dem ersten Schultag immer gründlich geputzt.
 

Yugi atmete noch einmal tief ein und betrat das neue Gelände, überquerte den Schulhof mit gesenktem Kopf und vermied es die anderen Schüler anzusehen, die um ihn herum fröhlich plauderten und schwatzen. Kaum auf der Hälfte des Hofes angekommen, klingelte es und die Schüler strömten an ihm vorbei in das große Gebäude. Der Junge versuchte aus dem Strom zu entfliehen und verzog sich erst einmal etwas abseits an eine Wand, wo er sich seufzend anlehnte. Erst als die Schüler verschwunden waren, drückte er sich von der Mauer ab und ging leise hinein.
 

>Wenn ich jetzt noch das Rektorat finden würde dann...< aber er kam nicht weiter mit seinem gedachten Satz, da stieß er auch schon mit einem hoch gewachsenen brünetten Jungen zusammen.

„Entschuldigung...“, murmelte er und trat einen Schritt zurück.

„Ich suche das Rektorat, kannst...“
 

„Geh mir aus dem Weg, du Pimpf!“, zischte der Größere und eilte mit wehendem Mantel um die Ecke.
 

Der Kleinere war es gewohnt beschimpft zu werden und so suchte er alleine weiter, allerdings kam ihm dieser Junge seltsam bekannt vor, auch wenn er ihm keinen Namen zuordnen konnte. Es brauchte nicht lange, da stand er auch schon vor der Tür des Direktors, wurde herzlichst empfangen und gleich zu seinem neuen Klassenraum gebracht. Hier schaute er sich kurz um, fand einen leeren Platz am Fenster und steuerte genau darauf zu. Im vorbeigehen bemerkte er den unfreundlichen Schüler vom Schulflur, schenkte ihm allerdings keine weitere Beachtung und setzte sich hin. Mit dem zweiten Klingelzeichen öffnete sich die Tür, aber statt eines Lehrers betrat ein weiterer, abgehetzter, Schüler den Raum, durchquerte ihn rasch und ließ sich neben Yugi nieder. Anscheinend saß er immer an diesem Platz und nun war hier schon jemand.
 

Mitten in der ersten Stunde wurde Yugi dann angesprochen.

„Psst... kannst du mir mal einen Stift leihen? Ich habe meine Federmappe vergessen.“ Der Angesprochene nickte und schob einen Kuli über den Tisch, froh nicht weiter gestört zu werden.

Der Rest des Tages verlief für Yugi auch ohne weitere Zwischenfälle, niemand beachtete ihn, alle ließen ihn in Ruhe und sprechen wollte auch keiner mit ihm. Zufrieden ging er die Straße entlang nach Hause, wenn seine restliche Schulzeit so ablaufen würde, dann währe er im Paradies gelandet. Er war so in seinen Gedanken versunken, daß er nicht merkte, wie ihm jemand nachlief, erst ein lauter Ruf ließ ihn aufschrecken.

„Hey Yugi!“
 

Yugi erschrak, waren seine neuen Klassenkameraden doch darauf aus ihm weh zu tun? Er begann zu laufen, so schnell ihn seine Beine tragen konnten, schaute nicht nach dem der ihn gerufen hatte. Er hatte schon genug Mühe damit den andern Passanten auszuweichen. Abgehetzt kam er am Haus seines Großvaters an, lief nach hinten und schloß hastig die Wohnungstür auf. Für ihn kam es gar nicht in Frage durch den Laden zu gehen, schließlich konnte dort Kundschaft sein und was würde es für einen Eindruck machen, wenn er da jetzt so rein gestürmt kam.
 

Zurück blieb ein ziemlich verdutzter Junge, der in der Hand seines ausgestreckten Arms einen Kugelschreiber hielt. Es war ihm nichts anderes übrig geblieben, als den Jungen laufen zu lassen, so schnell wie dieser weg war. Langsam senkte er den Arm, zuckte kurz mit den Schultern und drehte sich wieder Richtung Schule um.
 

Schwer atmend sank Yugi an der Tür hinunter und versuchte den nötigen Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen. Und wieder schreckte ihn eine Stimme auf, diesmal allerdings hatte er nicht den Drang davon zu laufen.
 

„Na, warum hattest du es denn so eilig?“, fraget der Großvater lächelnd, als er seinen Enkel an der Tür sitzen sah.
 

„Du hast mir doch dein Sushi zum Mittag versprochen! Darum!“, log der Jüngere schnell und raffte sich auf. Er konnte und wollte seinem Opa nicht sagen welche Angst ihn nach Hause getrieben hatte.
 

„Stimmt, na dann komm mal mit in die Küche. Ach ja, vorhin war der Postbote hier und hat ein riesiges Packet für dich abgegeben.“ Solomon deutete auf einen recht großen grauen Karton.
 

„Das sind sicherlich die Sachen die mir meine Eltern nachschicken wollten, aber daß es noch so viel ist, hätte ich nicht gedacht...“, meinte Yugi und ließ sich auf einem der Stühle nieder.
 

„Da ist auch ein Brief dabei gewesen, den hat deine Mutter oben drauf geklebt. Hier lies ihn doch während ich den Tisch decke.“, sagte der Ältere, löste vorsichtig den Umschlag von dem Karton und reichte ihn weiter.
 

Yugi öffnete den Brief, faltete ihn auseinander und las ihn laut vor. Seinem Großvater gegenüber brauchte er in dieser Hinsicht ja keine Geheimnisse zu haben.

„Mein lieber Yugi,

anbei senden wir dir deine restlichen Sachen. Wir hoffen, daß du dich gut in Domino eingelebt hast und daß dir deine neue Schule gefällt. Es liegt auch eine Überraschung bei, für den ersten Schultag, wir hoffen daß es dir gefällt und du viel Spaß damit hast. Es ist recht einsam ohne dich, ruf doch mal wieder an und erzähl uns wie es bei dir läuft.

In Liebe

Mum und Dad“
 

„Na dann hast du ja sicher Vorfreude deine Post zu öffnen!“, meinte Solomon und stellte das Tablett mit den Sushiröllchen auf den Tisch.

„Laß es dir schmecken.“, fügte er noch an und beobachtete erfreut, daß es Yugi sichtlich schmeckte.
 

Der Angesprochene nickte nur noch und verschlang sein absolutes Lieblingsessen geradezu. Er hatte solchen Hunger das es schon nicht mehr normal schien was er verdrückte. Pustend lehnte er sich zurück, als er wirklich nichts mehr herunter bekam, dankbar sah er seinen Großvater an und lächelte leicht.

„Das war wirklich gut!“
 

„Schön daß es dir geschmeckt hat, den Rest werde ich in den Kühlschrank stellen. Du kannst dir ja morgen etwas mit in die Schule nehmen.“, sagte Solomon zufrieden.
 

„Ich hab morgen auch bis drei Uhr Schule, also brauchst du mit dem Essen nicht auf mich zu warten. Wenn ich dann zu Hause bin, mache ich mir sowieso nur noch einen Kakao zum Abkühlen. Wir haben morgen Nachmittag nämlich Sport...“, erzählte Yugi und verzog leicht sein Gesicht. Er mochte diese Zwangsbewegung nicht sonderlich, schließlich war er durch den Ausdauerlauf mit Hürden entsprechend sportlich.
 

„Gut, dann weiß ich ja Bescheid. So ich muß jetzt wieder in den Laden, bis heute Abend Yugi.“, nickte der grauhaarige Mann und verschwand aus der Küche.
 

Yugi warf sich seinen Rucksack wieder über die Schulter und hob das Packet auf die Arme. Er hatte ganz schön schwer zu tragen und dann auch noch die Treppen hinauf, aber ein Schwächling war er nicht, auch wenn es nach Außen hin den Anschein hatte. Schwitzend erreichte er sein Zimmer, öffnete mit dem Ellenbogen die Tür und stieß sie mit dem Fuß sanft auf.
 

Eigentlich hatte er ein sehr schönes und vor allem großes Zimmer, schließlich hatte sein Großvater mit seinem Sohn zusammen die Wand der Abstellkammer heraus gebrochen um die beiden Räume zu verbinden. So hatte Yugi ganze siebenundzwanzig Quadratmeter für sich alleine. Der Tür gegenüber war ein großes Fenster unter dem eine kleine Sitzgruppe stand. Dabei handelte es sich um ein kleines Sofa, zwei Sitzsäcke, alles samt war in einem angenehmen Blauton, und ein Glastisch in der Mitte. Rechts im Raum war eine Dachschräge unter der ein gemütliches Futonbett stand und vor diesem ein hübscher Kleiderschrank. Links, wo früher einmal diese Kammer war, stand nun ein großer Schreibtisch, mit einem PC und reichlich Platz für Yugis Zeichnerei.
 

Es gab für ihn nämlich zwei Dinge die er besonders gerne tat. Zum einen eigens erdachten Mangafiguren zeichnen, welche er dann in die Positionen brachte, die er seinen selbst geschriebenen Geschichten entnahm, welche er mit ebensoviel Leidenschaft in seinen PC eintippte wie er die Figuren auf Papier niederbrachte. Bisher hatte er jedoch niemandem verraten was ihn manchmal nächtelang am Computer hielt, geschweige denn das er mit wachsender Begeisterung Schwulengeschichten schrieb.
 

Seufzend setzte er sich auf seinen schwarzen Teppichboden und begann sein großes Packet zu öffnen. Als erstes holte er seine beiden blauen Winterpullover heraus, die seine Mutter unbedingt noch einmal waschen wollte. Dann kamen seine zwei Harry Potter Bücher zum Vorschein, die ebenfalls seine Mutter hatte und schließlich holte er etwas aus dem Karton, was seine Augen zum leuchten brachte.
 

In den Händen hielt er eine nagelneue Duel-Disk, eine wie sie jeder anständige Duellant besaß. Er kannte dieses Spiel bisher nur aus dem Fernseher, da seine Eltern immer der Meinung waren, daß es blödsinnig sei. Und nun hatten sie ihm eine Duel-Disk geschenkt, bei näherem Hinsehen sogar etliche Kartenbooster dazu. Begeistert begann Yugi die Booster zu öffnen, holte behutsam die Karten aus ihrer Verpackung und begann sie zu sortieren.

Er warf einen kurzen Blick auf das Poster, welches über seinem Bett an der Schräge hing. Darauf war sein absolutes Lieblingsmonster abgebildet, der schwarze Magier. Viel wußte er nicht über dieses Spiel, gerade das man vierzig Karten für ein Deck brauchte und das dieses ausgewogen zwischen Zauber-, Fallen- und Monsterkarten sein mußte. Also begann er sich ein Deck zusammen zu stellen mit den Karten die er toll fand, ein begeistertes Lächeln zeigte sich dann, als er auch noch sein liebstes Monster zog. Natürlich kam es gleich als erstes in sein Deck!
 

Glücklich endlich eigene Karten zu haben, ging Yugi duschen, packte seinen Rucksack für den kommenden Schultag und legt sich endlich schlafen. Es war schon spät und der morgige Tag würde anstrengend werden. Die letzten beiden Stunden Sport, jedoch nicht Schulstunden sondern normale Zeitstunden, einfach nur ätzend. Es dauerte in dieser Nacht lange bis Yugi einschlief und traumlos die Finsternis überwand.
 

Als er am nächsten Morgen leicht verschlafen auf seinem Platz am Fenster saß, mußte er an sein Deck denken, welches er mitgenommen hatte. Vielleicht fand er ja im Internet jemanden, mit dem er spielen konnte damit er es lernte, aber hierfür würde er die Erlaubnis seines Opas brauchen. Er merkte nicht daß es klingelte und der Lehrer sie in die Frühstückspause entließ.
 

„Sag mal Yugi,“, meinte der Junge der auch heute wieder zu spät kam.

„warum bist du denn gestern abgehauen? Ich wollte dir doch nur deinen Kulli wiedergeben“.
 

„Mir ist nur eingefallen das mein Großvater auf mich gewartet hat, daß du mich gerufen hast hab ich nicht gehört...“, log der Angesprochene und starrte auf seine Tischplatte.
 

Hinter den beiden erhob sich der brünette Junge, der scheinbar keine Schuluniform tragen brauchte, denn auch heute wehte sein weißer Mantel leicht hinter ihm her.

„Vergiß es Devlin, der Kleine hat kein Interesse an dir.“, grinste er gemein zu dem Schwarzhaarigen hinunter, als er vor ihm stehen blieb.

„Aber vielleicht bekomme ich ihn ja.“, fügte er mit einem Blick auf den Neuen an.
 

„Wer sagt denn das ich ihn will Kaiba?“, zischte es zurück.
 

Yugi glich augenblicklich einer Tomate, schnell schnappte er sich sein Frühstück und verließ den Raum um sich draußen ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Fündig geworden, ließ er sich im Schatten eines Baumes nieder und lehnte sich an den kräftigen Stamm.

>Seto Kaiba, daher kenne ich sein Gesicht, aber warum sagt er so etwas? Ist er etwa schwul< überlegte er und aß nachdenklich sein Pausenbrot. Allerdings verwarf er schnell den Gedanken, daß ein Mann von Welt sich dem gleichen Geschlecht hingab, wahrscheinlich hatte er das nur gesagt um diesen Devlin zu piesacken.
 

Kurz nach zwölf saß Yugi wieder an diesem Schattenplatz und genoß sein Sushi. Als er daran dachte, daß er gleich bis drei Uhr Sport haben würde, wurde ihm beinahe schlecht. Bisher hatte dieses Fach für ihn Qualen unter Aufsicht bedeutet, dann konnten ihn seine Klassenkameraden ärgern, ohne daß der Lehrer etwas unternahm. Es wäre nur ein Versehen, kamen die Entschuldigungen und niemand schöpfte auch nur den kleinsten Verdacht. Nicht einmal, als sie ihn mit den Springseilen zwischen zwei der Kletterstangen gebunden hatten und er dort bis zum Abend stehen bleiben mußte. Seine Handgelenke trugen noch heute die Spuren des harten Seils.
 

Seufzend richtete sich der kleine Junge auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Er war schon immer so klein, nur einen Meter und fünfzig und genau das war der Grund warum sie ihn verprügelten. Nicht etwa weil er gute Schulnoten hatte, oder sich mit Erwachsenen besser verstand, nein nur seine Körpergröße war schuld. Langsam schritt er auf die Turnhalle zu, zog sich in eine Ecke der Umkleide zurück und wechselte schnell in seine Sportsachen. Es war tierisch heiß und doch hatte der Lehrer kein Erbarmen und jagte sie im zweitausend Meterlauf über die Aschebahn. Yugi selbst hatte damit keine Probleme und auch dieser Kaiba nicht, denn er blieb immer dicht an ihm dran.
 

Was Seto unmöglich wissen konnte war, daß die Angst Yugi vorwärts trieb, denn wie oft hatte man ihn schon im vollen Lauf zu Fall gebracht, wodurch es sich böse die Knie aufgeschlagen hatte. Jeder Schritt brachte mehr Furcht, jagte dem Kleineren einen weiteren kalten Schauer über den Rücken und ließ ihn schneller werden. Erst als er Seto gänzlich abgehängt hatte, beruhigte er sich und verlangsamte wieder, daß ihn seine Angst so übermannen konnte war für Yugi schrecklich, aber nicht zu ändern.
 

Endlich war auch die letzte Stunde geschafft und die Schüler stürmten zurück in die Umkleide und unter die Duschen. Zurück blieb der Neue, der überlegte, ob er sich jetzt so verschwitze in seine Schuluniform quälen und zu Hause duschen sollte, oder hier mit den anderen den Schweiß abwusch und zu Hause noch einmal duschen ging. Yugi entschloß sich für die erste Variante, zog sich so schnell es ging um und machte sich eilig auf den Weg nach Hause.
 

Völlig überhitzt ließ er nicht nur seinen Rucksack in seinem Zimmer zu Boden fallen, sondern auch seine Sachen, nahm sie mit ins Badezimmer und steckte sie gleich in die Waschmaschine, damit er sie am nächsten Tag wieder anziehen konnte. Er selbst stellte sich unter die warmen Strahlen der Dusche, denn würde er sich kalt abduschen, begann er hinterher noch mehr zu schwitzen. Genüßlich wusch er sich die Haare, schlang sich ein weiches Handtuch um die Hüften und zog sich in sein Zimmer zurück. Er beschloß das Fenster zu öffnen und sich davor auf den Boden zu legen, so wie Gott ihn erschaffen hatte.
 

Also breitet er das Handtuch auf dem Boden aus, legte sich darauf und streckte alles von sich, genießend schloß er die Augen und seufzte leise, als er den sanften Wind auf der Haut spürte. Yugi war so müde und geschafft, daß er nach wenigen Minuten tief und fest einschlief. Langsam legte sich die Nacht über die Stadt, schickte die Sonne ins Exil und ließ den blassen Vollmond aufsteigen. Ein seltsames Wesen mit schwarzen Flügeln zog über den Himmel und kam schließlich auch an Yugis Fenster vorbei. Lüsterne braune Augen beobachteten den Jungen, gierig leckte eine Zunge über die schmalen blassen Lippen und doch ließ er dieses zarte Wesen von völliger Unschuld am Leben und gab sich mit dem Anblick zufrieden, bevor ihn die Zeit zwang zu verschwinden.
 

Am nächsten Morgen schreckte Yugi vom lauten Klopfen seines Großvaters auf, er hatte verschlafen! Hastig schlüpfte er in seine Unterhose und öffnete die Tür.

„Entschuldige bitte, ich habe vergessen den Wecker zu stellen.“, sagte er schuldbewußt.
 

„Schon gut, ich habe deine Sachen gestern noch zum trockenen aufgehängt und nun liegen sie im Bad. Geh und zieh dich an, du mußt los, sonst kommst du zu spät.“, sagte Solomon und ging zurück in die Küche.
 

Eilig verschwand Yugi im Bad und war genauso schnell angezogen, hatte seinen Rucksack aufgesetzt und nahm im vorbeigehen noch eine Scheibe Toast mit Butter auf die Hand. Dank seiner schnellen Beine schaffte er es noch rechtzeitig in die Schule. Heute war die Zeit gnädig, denn sie hatten nur bis elf Unterricht und konnten vor der Hitze der Mittagszeit nach Hause gehen. Seufzend ließ sich Yugi neben seinem Banknachbarn nieder, der fast zeitgleich mit ihm den Raum betreten hatte. Schweigend brachte er den Schultag hinter sich und ging dann langsam über den Hof. Eigentlich wollte er nach Hause, aber da fiel ihm eine kleine Gruppe von älteren Schülern auf, die an einem Tisch saßen und Karten spielten.
 

Vorsichtig kam Yugi näher, ließ aber einen gebührenden Abstand und konnte sehen, daß es sich um sein Lieblingsspiel handelte. Seine Augen leuchteten ein wenig auf und er beobachtete neugierig die Duellanten.

Der Kleinere von beiden sah ihm selbst ziemlich ähnlich, was Yugi stutzen ließ, der andere hatte grüne Haare und setzte ein siegessicheres Lächeln auf.
 

„Noah scheint sich verdammt sicher zu sein, daß er Yami besiegen wird.“, kommentierte ein weißblonder Junge, der einen Hang zu goldenen Oberarmreifen besaß.
 

Yami hingegen lächelte souverän und zog seine nächste Karte.

„Ich denke, daß ich dem jetzt ein Ende machen werde.“, meinte er gelassen. Er spielte eine Zauberkarte, holte seinen schwarzen Magier auf das Feld, verstärkte ihn zusätzlich mit einer weiteren Zauberkarte die Welle der Verwirrung hieß und setzte Noah mit einem Zug Schach matt.
 

Sauer räumte dieser seine Karten ein und blinzelte böse zu seinem Gegner hinüber.

„Meinen Bruder wirst du niemals in den Landesmeisterschaften besiegen! Seto ist bisher ungeschlagener Meister!“, knurrte er.
 

„Das werden wir sehen, wenn es an der Zeit ist.“, lachte Yami auf und dreht seinen Kopf zu ihrem stillen Beobachter.

„Warum stehst du so weit weg? Komm doch her, wir beißen nicht! Spielst du denn auch?“, fragte er freundlich.
 

Yugi zögerte noch einige Augenblicke bis er leicht den Kopf schüttelte und langsam auf die drei Jungen zuging.

„Ich beherrsche dieses Spiel nicht.“, gab er leise Antwort.
 

„Hast du denn ein Deck?“, wollte der Blonde wissen.
 

Wieder nickte der Kleinste schüchtern und senkte den Blick.
 

„Dann komm her und setz dich, ich heiße Atemu, daß sind Noah und der andere ist Marik. Wenn du Zeit hast spielen wir eine Runde“, bot der Stachelkopf an. Irgendetwas an diesem Jungen zog ihn magisch an, er mochte dessen schüchterne zurückhaltende Art, die scheuen Augen, die auf dem Boden gerichtet waren und doch eben noch so schön geleuchtet hatten.

„Noah, hilfst du ihm?“, fragte er dann.
 

„Warum? Damit du mich noch mal abzocken kannst und das mit einem fremden Deck? Nein Danke!“, zischte der Grünhaarige und verschwand murrend in der Schülermenge.
 

„Dann helfe ich dir.“, lächelte Marik und setzte sich neben den Kleinen.

„Zeig doch mal bitte deine Karten, dann kann ich sehen welche Strategie für dich in Frage kommt.“
 

„Ich werde mein anderes Deck nehmen, daß hier ist zu stark für einen Anfänger.“, meinte Atemu und holte weitere Karten hervor.
 

„Nein!“, schaute Yugi auf und direkt in die Augen seines Gegenübers.
 

„Warum denn nicht?“, stutzte dieser.
 

Einen Moment nahmen Yugi die rubinroten Augen gefangen und schickten ihm einen seltsamen Gedanken durch den Kopf.

„Nein, bitte, ich möchte deinen schwarzen Magier noch einmal sehen, wenn du ihn spielst.“, erklärte er leise.
 

„Dann habe ich ein gute Nachricht.“, lachte der Ältere auf.

„Ich hab ihn in beiden Decks!“
 

Wieder nickte der Jüngere schüchtern und schob Atemu seine Karten zum mischen zu, während er das Selbe mit dessen Deck tat.

„Warum nennen dich deine Freunde eigentlich Yami?“, fragte er leise.
 

„Das wirst du auch noch rausfinden.“, meinte der Angesprochene lieb und gab die Karten zurück.

„Du beginnst!“
 

Marik schaute sich die Handkarten an und stutzte.

„Moment, darf ich mal?“, fragte er und schaute sich die Karten des Kleineren an.

„Also damit können wir gar nichts anfangen! Du hast nur Tributmonster in deinem Deck, die bringen dir nicht viel. Yami kannst du uns dein zweites Deck geben?“
 

Ohne große Worte reichte Atemu die Karten hinüber und wartete bis Marik sie gemischt und Yugi neu gezogen hatte.
 

„Na das sieht doch schon viel besser aus“, grinste der Blonde und tippte eine der Karten auf Yugis Hand an.

„Die spielst du verdeckt in der Verteidigung und diese legst du auf dem Feld ab.“
 

Also spielte der Jüngste was gefordert wurde und wartet darauf, das Atemu ebenfalls seinen Zug machte. Sie spielten zwei Duelle hintereinander, erst dann schaute Yugi auf seine Uhr und erschrak.

„Schon so spät? Ich muß nach Hause, mein Großvater wartet auf mich. Er macht sich bestimmt schon Sorgen.“, sagte er rasch und packte seine Karten ein.

„In welche Richtung mußt du denn?“, fragte Ati nach.
 

Yugi überlegte einen kurzen Moment und meinte:

„Ich wohne in der Gamestreet. Mein Großvater hat dort einen Laden.“
 

„Moment, es gibt nur einen Laden in dieser Straße.“, stutze Marik.

„Und da wohnst du?“
 

„Ja, warum?“, wollte der Angesprochene wissen.
 

„Dann haben wir heute den selben Weg.“, freute sich Atemu und zog Yugi behutsam am Handgelenk vom Schulhof.

„Ich werde mit dir zusammen ein vernünftiges spielbares Deck bauen und dir noch einmal die Regeln erklären. So verstehst du es sicher besser und du lernst deine Karten auch gleich richtig zu spielen.“, erklärte er noch. Den restlichen Weg lief er schweigend neben dem Kleineren her und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Diese starke Aura die von Yugi ausging, der leidgeprägte Schimmer in dessen wundervollen Augen, brachten ihn zum nachdenken. Atemu wollte gerne mehr über diesen Jungen wissen, der ihm so ähnlich sah und doch ein völlig anderes Wesen hatte.
 

„Da vorne ist es schon.“, deutete Yugi auf ein kleines Haus. Er steuerte schon den Seiteneingang an, als Atemu ihn aufhielt.
 

„Gehst du nicht durch den Laden?“, fragte er verdutzt.
 

„Nein, ich will nicht stören, es ist unhöflich.“, schüttelte der Gefragte den Kopf. Bisher hatte er es ja immer vermieden den Laden zu betreten, weshalb er auch nicht wußte was sein Großvater verkaufte. Umso erstaunter sein Blick, als er von Atemu in den gemütlichen Raum gezogen wurde. Überall hingen Poster mit verschiedenen Monstern, Werbeplakate für Turniere und in den Regalen stapelten sich Boosterpacks und anderes Zubehör.

„Wow!“, flüsterte er überrascht.
 

„Oh, hallo Atemu, schön das du auch mal wieder zu mir kommst.“, begrüßte Solomon seinen jungen Stammgast mit einem freundlichen Lächeln.
 

„Ja, ich war wirklich schon einige Wochen nicht mehr hier, aber dank Yugi habe ich jetzt zwei Gründe herzukommen.“, antwortete Atemu und reichte höflich die Hand.

„Ich habe Yugi versprochen ihm bei seinem Deck zu helfen und mit der Quelle direkt an der Hand wird es sicher nicht schwer sein.“
 

„Wenn ihr etwas braucht sagt nachher nur Bescheid, aber jetzt sei herzlich zum Essen eingeladen, ich habe heute Italienisch gekocht.“, sagte Solomon herzlich und deutete nach hinten in den Privatbereich des Hauses.
 

Yugi konnte nur mit offenem Mund zusehen und hören. Das sein Großvater einen Kartenladen hatte, war ihm wirklich nicht bewußt gewesen und das sich die beiden auch noch kannten, sprengte sein Denkvermögen für einen Moment. Es dauerte noch eine ganze Weile bis er sich daran gewöhnt hatte, aber Atemu schien wirklich nett zu sein und ihm nicht weh tun zu wollen.
 

Als sie dann fertig waren mit dem Essen verabschiedete sich der Opa mit einem letzten Lächeln und verschwand wieder in den Laden.

„Siehst du, er ist dir nicht böse, weil du später gekommen bist. Also dann, wo ist dein Zimmer?“, fragte Atemu unbefangen und folgte seinem kleinen Gastgeber.
 

Dieser führte den Größeren die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Auf dem Boden lag noch das Handtuch, welches er schnell wegräumte.

„Setz dich doch.“, sagte er rasch und deutete auf die Sitzgruppe.

Atemu schaute sich in dem großen hellen Raum um, sein Blick blieb an dem Poster über dem Bett hängen. Langsam ging er darauf zu und strich behutsam darüber.

„Er ist auch meine liebste Karte.“, sagte er lächelnd.

„Laß uns doch gleich zum Wichtigsten kommen, weshalb ich hier bin. Hast du denn noch mehr Karten?“
 

„Ja, dort drüben auf dem Schreibtisch steht ein kleines Holzkästchen, da habe ich sie verstaut.“, nickte der Gefragte.
 

Atemu setzte sich auf den bequemen Bürostuhl, er faste das Handgelenk des Kleineren und zog ihn auf sein Knie.

„Komm, du solltest wissen wann und warum man welche Karten am besten einsetzt.“, meinte er und schob seinen Arm unter den des Vorderen hindurch. Vorsichtig öffnete er das Kästchen und begann die Karten zu sortieren und zu erklären.
 

Yugi war mit seinen Gedanken gar nicht richtig bei der Sache, sein ganzer Körper schrie nach Flucht und doch konnte er sich nicht regen. Auch wenn er es nur ungern zugab, aber bei Atemu fühlte er sich wohl, irgendwie sicher. Ein äußerst ungewohntes Gefühl was ihm erneut Angst einjagte, woher sollte er denn wissen ob es so blieb wie es gerade war.
 

Atemu merkte wohl, daß sich der Jüngere unsicher fühlte und beendete seine Erklärungen rasch.

„Sag mal, magst du mir nicht ein bißchen von dir erzählen? Ich meine warum du so eine Angst zu haben scheinst, ich will dir doch nichts Böses tun.“, sprach er das aus, was ihn gerade brennend interessierte.
 

Schnell stand der Junge auf und setzte sich auf einen der Sitzsäcke.

„Es tut mir leid, aber ich will nicht darüber reden wer ich bin. Du weißt meinen Namen und auch noch wo ich wohne, daß ist mehr als ich eigentlich preisgeben wollte. Wenn wir uns besser kennen, dann werde ich dir vielleicht erzählen wer ich bin.“, antwortete Yugi leise und hoffte den einzigen Freund den er scheinbar gewonnen hatte, nicht gleich wieder zu verlieren.
 

„Du mußt nicht reden wenn du nicht magst, aber wenn, dann ruf mich an und ich komme gerne zu dir. Weißt du Yugi, ich möchte dich nämlich gern zum Freund haben. Vorausgesetzt das du das auch willst.“, sagte Ati lieb.

„Das Beste wird sein, wenn ich jetzt gehe, es ist schon gleich halb Sieben und meine Eltern machen sich bestimmt schon ihre Gedanken wo ich heute stecken geblieben bin. Also dann, bis morgen und bring dein Deck mit!“
 

Damit verließ Atemu das schöne Zimmer und auch den schüchternen Yugi, der gerade ziemlich rot um die Nase geworden war, als er ihm seine Freundschaft angeboten hatte.

>Süß wenn er rot wird< dachte er, verabschiedete sich noch vom Großvater und ging nach Hause. Doch irgendwie konnte er diese großen traurigen Augen Yugis nicht vergessen, er fragte sich immer wieder warum in den violetten Tiefen des Kleinen ein so leidvoller Ausdruck lag.

„Ich werde ihm zeigen, daß ich es gut meine.“, beschloß er mit einem Nicken und schloß die Tür auf.
 

In den nächsten Tagen versuchte er so viel Zeit mit Yugi zu verbringen wie es möglich war. In den Pausen spielten sie Duell- Monsters und der Jüngere stellte sich als ein ganz fleißiger Schüler heraus. Er begriff schnell und konnte bald sein erstes Duell gegen Marik mit einem Erfolg verbuchen. Mit einigem Stolz beobachtete Atemu wie Yugi den Siegeszug antrat und Marik vom Feld pustete.

„Wenn du so weitermachst, dann kannst du bald Noah schlagen.“, schmunzelte er und klopfte dem Grünhaarigen auf die Schulter.
 

„Wovon träumst du nachts?“, knurrte er und trat einen Schritt von seinem Klassenkameraden weg.
 

„Glaub mir mein Lieber, daß willst du ganz sicher nicht wissen.“, lachte Atemu.

„Sag mal Yugi, magst du heute nach der Schule mit mir ein Eis essen gehen? Heute ist Freitag und es ist tierisch heiß.“, fragte er lieb.
 

„Ich weiß nicht so recht...“, zweifelte der Gefragte.
 

„Dein Großvater hat sicher nichts dagegen. Ich komme nachher mit zu dir und sag ihm Bescheid, daß ich dich heil wieder nach Hause bringe.“, versuchte er Yugis Zweifel bei Seite zu räumen.
 

Der überlegte noch einen Moment bevor er dann doch zustimmte und zum Himmel betete, daß alles gut ging. Er hatte begonnen Atemu mit anderen Augen zu sehen, denn so wie er sich gab wollte er sich wirklich mit ihm anfreunden. Es tat gut jemanden zu haben der sich um einen kümmerte und nicht zur Familie gehörte. Das war alles so neu für Yugi, es waren völlig andere Gefühle im Spiel, ein Gefühl das er als beginnende Freundschaft interpretierte.
 

Atemu freute sich und so brachte er Yugi erst in den Laden um ihn dann in eine kleine Eisdiele am Hafen zu entführen.

„Ich gehe gerne hier her. Es ist so schön ruhig und das Eis ist auch phantastisch, nur schade, daß es manchmal so voll ist das ich keinen Tisch mehr bekomme.“, erklärte er während sie in die Karte schauten.
 

„Und warum hast du heute einen bekommen? Ich meine es ist so heiß draußen.“, fragte Yugi neugierig und entschied sich für den Erdbeerbecher.
 

„Nun, ich habe vorhin angerufen, während du dich umgezogen hast und einen Tisch bestellt.“, zwinkerte der Größere.

„Und weil ich den Besitzer recht gut kenne, war es kein Problem meinen kleinen Lieblingsplatz zu bekommen!“
 

„Ach so...“, meinte der Andere und stellte die Karte in die Halterung zurück.
 

„Und bevor ich es vergesse, du bist heute mein Gast, also denk nicht mal im Traum daran dein Eis selbst zu bezahlen!“, erklärte Atemu.
 

„Das kann ich nicht annehmen“, wehrte sich Yugi.
 

„Du kannst und wirst, sonst bin ich böse.“, gab Ati kurz zurück und verschränkte seine Arme. Seine rubinroten Augen blitzen auf und schienen ihr Ziel schneller zu erreichen als er geglaubt hatte.
 

Yugis Widerstand bröckelte in Sekunden, diese Augen waren einfach nur bestechend und wunderschön. Schnell drehte er den Kopf zur Seite und starrte auf den Boden. Was dachte er denn da? Atemu bot ihm lediglich seine Freundschaft an und er mußte zwangsläufig an seine Geschichten denken. Wie oft hatte er eine solche Situation schon beschrieben und immer hatte sie mit einem Kuß geendet.

>Hör auf so einen Mist zu denken!< schallte er sich gedanklich.
 

Der Ältere schmunzelte. Was auch immer Yugi gedacht hatte, es trieb ihm die Röte auf die Wangen und ließ ihn noch niedlicher aussehen. Am liebsten hätte er den Jüngeren in die Arme genommen und an sich gedrückt, aber so wie er den anderen bisher kannte, würde er nur Verwirrung ernten.
 

Es dauerte eine kleine Weile bis Yugi wieder eine normale Farbe hatte, ihm war sein Hang Yaoi Geschichten zu schreiben nicht peinlich, aber das er begann Atemu darin einzubauen schon. Warum wünschte er sich in die Arme des anderen? Warum all diese wirren Gedanken, wenn sie zusammen waren? Warum nur? Yugi konnte es sich in diesem Moment nicht erklären und wollte es auch nicht.
 

„Mein Deck gegen deine Gedanken.“, sagte Atemu grinsend, lehnte sich über den Tisch und wuschelte Yugi durch die eigenwilligen Haare. Das er dem Kleineren nochmals die Röte ins Gesicht trieb merkte er erst, nachdem er sich wieder hingesetzt hatte.
 

Erst die Kellnerin erlöste Yugi aus seiner peinlichen Situation, als sie die bestellten Eisbecher brachte.

„So einmal Erdbeere für den jungen Mann und einen Melonenbecher für seinen Bruder.“, sagte sie lächelnd und stellte die großen Eisgläser ab.
 

Erst wollte Yugi ihr sagen das sie beide keine Brüder waren, doch schnell war dieser Einwand vergessen, als er den süßen Duft der roten Früchte vernahm. Mit einem genießenden Ausdruck im Gesicht probierte er die erste Beere und ließ es sich dann schmecken.
 

Der Größere sah dem zufrieden zu, es freute ihn, daß es seinem kleinen Freund schmeckte.

„Was hältst du davon, wenn wir nachher noch ein Stück am Strand spazieren gehen. Ich meine natürlich wenn es nicht mehr so heiß ist.“, schlug Atemu vor und begann ebenfalls sein Eis zu löffeln.
 

„Wenn du deine kostbare Zeit mit mir verschwenden willst.“, antwortete Yugi leise.
 

„Also Verschwendung von Zeit würde ich es nicht nennen, wenn ich einen lieben Menschen wie dich in meiner Nähe habe.“, meinte Ati kurz.

„Es ist schön am Strand, wenn die Sonne langsam untergeht!“
 

„Na schön, wenn du darauf bestehst, komme ich mit.“, gab sich Yugi geschlagen. Es hatte keinen Sinn Atemu weitere Widerworte zu geben, er ließ sowieso nicht locker bis er zusagte.
 

„Das wollte ich hören Kleiner!“, kam es von der anderen Seite des Tisches.

„Ich muß dir unbedingt etwas Wichtiges erzählen und ich wollte dich damit auch etwas fragen, aber das verrate ich dir erst wenn wir am Meer sind.“, zwinkerte er und aß weiter.
 

>Ich frage mich was so wichtig ist, daß wir unbedingt an den Strand müssen? Na ja, mal sehen was er von mir will< dachte Yugi.
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- TBC -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

Bis bald

Euer Mellie- Tiger^.~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2010-02-04T09:59:35+00:00 04.02.2010 10:59
Huhu^^

Ähnlich wie der Prolog gefällt mir auch das erste Kapitel (auch, wenn mir der Zusammenhang noch nicht ganz klar ist).
Und ich frage mich tierisch, was es mit diesem schwarzen, gefiederten Wesen auf sich hat!

Leider muss ich dir aber auch sagen, dass es zeitweilig recht langatmig war; ich denke da besonders an den Mittelteil, der nur Beschreibungen enthielt und in dem nichts zum Fortgang der Geschichte geschehen ist, also kurz vor Yugis Begegnung mit Atemu.

Die Idee, wie die beiden ihre Freunschaft aufbauen, empfinde ich hingegen als gelungen und absolut süß!

Obwohl ich nicht so recht verstehe, warum Atemu von allen Yami genannt wird, und dann plötzlich den Spitznamen Ati innehat- -" *drop*

Ich bemühe mich, rasch weiterzulesen^^
Von:  GeezKatsu
2009-10-06T01:12:18+00:00 06.10.2009 03:12
Ich wurde von einer lieben Freundin auf deine Story aufmerksam gemacht. Bisher ist sie recht interessant und man bekommt ein wenig Lust auf mehr, jedoch ist sie an einigen Stellen langweilig beschrieben, wo man sich schon zwingen musste weiter zu lesen. Auch habe ich die Augen verdreht, das du Athemu abgekürzt hattest in Ati. Ich weiß nicht warum, aber ich habe gleich von Anfang an eine Ablehnung gegen diesen "Spitznamen" bekommen. Ich denke, es schließen sich noch mehr Leser an, wenn ich sage, schreib es ganz aus oder nenn ihn Yami. Oder nennt man Muto Muh Kuh oder Kaiba Kiba ?!
Von:  Caro-kun
2008-11-25T14:50:00+00:00 25.11.2008 15:50
Du schreibst so super toll ^^
Ich bin begeistert X3

Aber was man da mit Yugi gemacht hat, dass war echt … *schauder* T.T
Ich weiß was es heißt Angst zu haben, aber sowas wie Yugi musste ich noch nie durchleiden.

Toll, dass Atemu ihn akzeptiert X3333

Und was ich ja auch noch total geil finde, ist dass Yugi Geschichten schreibt. Weiß auch nicht wieso. Es ist mal was Neues ^^

Von:  Speedy2007
2008-07-26T07:03:28+00:00 26.07.2008 09:03
hi du!
bin auf diese geschichte gestoße weil ich eine andere gesucht habe.
mit dem prolog konnte ich nicht so viel anfangen dafür hat mir das erste kapitel sehr gut gefallen.
von daher hoffe ich das du irgendwann weiter schreibst. wenn es nach mir ginge natürlich schnell.
ist es jetzt eigentlich eine vampir geschichte?
bin gespannt wie es weiter geht.
vlg speedy


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