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Stepping Forward to Realize this Wish

von

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Kapitel 7

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STEPPING FORWARD TO REALIZE THIS WISH
 

Kapitel VII

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„Es hilft alles nichts...“ dachte Axel nach einer Weile. Er seufzte frustriert und erhob sich. Die Sonne war vor einiger Zeit untergegangen, und am Strand wurde es langsam ungemütlich. Der Wind hatte sich noch verstärkt, und die Luft war feucht. Auf Destiny Island würde es in der Nacht einen Sturm geben.
 

Axel hatte Kopfschmerzen. Er spielte kurz mit dem Gedanken, sich einfach zurück in die Welt der Schatten zu begeben und Kairi am nächsten Morgen zu suchen. Einfach zurück gehen, sich aufs Bett fallen lassen, die Augen schließen und an nichts denken.
 

Aber Axel verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Eine solche Aktion würde einen schlechten Eindruck auf Xemnas machen, und genau das versuchte Axel doch, zu vermeiden.
 

> Warum eigentlich...? < sprach eine kleine Stimme in seinem Kopf, die sich verdächtig bekannt anhörte.
 

> Wozu die Mühe, Axel? Wem möchtest du noch etwas beweisen? Roxas ist fort, und mir musst du nichts beweisen, und den anderen bist du egal. Sieh es ein, Axel. Wir führen eine erbärmliche Existenz, und Kingdom Hearts wird uns nichts nützen --- <
 

„Nein, nein, NEIN! Halt endlich die Klappe!“ rief Axel und umfasste mit beiden Händen seinen Kopf. Er schloss kurz die Augen und massierte seine Schläfen.
 

> Es geht zu Ende mit dir, Axel. Es geht schlichtweg zu Ende... <
 

Nein, er durfte keinen schlechten Eindruck auf Xemnas machen. Das war einfach etwas, das man unter allen Umständen zu vermeiden hatte. Ein ungeschriebenes Gesetz der Dunkelheit. Axel lachte beinahe auf. Wie mächtig sich das anhörte... Aber es traf den Nagel auf den Kopf.
 

Er hatte keine andere Wahl. Er musste Kairi sofort finden. Das allein hatte höchste Priorität. Er musste Kairi finden und ins Schloss bringen. Und danach konnte er sich zur Ruhe begeben und brauchte sich keine weiteren Gedanken mehr über Kairi zu machen. Das war simpel, das war überschaubar, das war zu machen. Überhaupt kein Problem.
 

Aber irgendwie doch ein Problem. Denn diese nagende Stimme ließ sich nicht ausschalten.
 

> Du machst es dir zu einfach, Axel. Und das ist auch nicht das, was du wirklich willst. <
 

Aber wieso nicht? Wieso nicht? Wieso konnte man es sich nicht zur Abwechslung mal einfach machen, auch wenn es eine komplizierte Alternative gab? Wo war da ein Vergehen? Wo war da ein Vergehen?
 

Die Stimme in seinem Kopf schwieg.
 

Seltsam beunruhigt öffnete Axel ein dunkles Portal und begab sich auf die Suche nach Kairi.
 

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Axel fühlte sich schlecht.
 

Er schlenderte durch die verlassenen Korridore des Schlosses. Nach der erfolgreichen Beendung seiner letzten Mission befand er sich auf dem Weg zu seiner Wohnung, genauer gesagt auf dem Weg in das schöne, weiche, gemütliche Bett, das sich in dieser befand.
 

Er versuchte sich mit diesem Gedanken innerlich zu erwärmen. Er hatte alles richtig gemacht, er hatte seine Mission beendet so wie Xemnas es von ihm verlangt hatte, so wie es seine Pflicht war, sein Vorgesetzter hatte ihn sogar dafür gelobt, und es war nicht zu erwarten dass er in den nächsten Tagen erneut gerufen wurde. Er wollte sich darüber freuen.
 

Er konzentrierte sich darauf, sich zu freuen. Ein Gefühl äußerster Befriedigung in seiner Magengegend zu erzeugen. Er probierte es mit einem unbeschwerten Seufzen und einem triumphalen Auflachen, doch er fühlte sich nach wie vor –
 

> Du handelst aber nicht wie ein Freund <
 

- schlecht. Schlurfenden Schrittes und mit zitternden Knien erreichte er seine Wohnungstür. Er atmete auf. Geschafft.
 

„Axel?“ meldete sich eine zögerliche Stimme hinter ihm.
 

Axel zuckte zusammen und fuhr herum. Vor ihm an der Wand des Korridors lehnte Demyx, die Person, die er momentan am allerwenigsten sehen wollte, und Axel hatte das Gefühl, dass Demyx schon seit einiger Zeit auf seine Rückkehr wartete.
 

„Was gibt es?“ fragte Axel unverwandt, darauf hoffend, dass Demyx diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und ihn alleine lassen würde. Doch Demyx maß ihn nur mit einem Stirnrunzeln.
 

„Axel, wie... wie war deine Mission?“ brachte er nach einer Weile hervor.
 

Axel rollte mit den Augen. „Schön.“ sagte er. „Hast du stundenlang vor meiner Tür gewartet, nur um mich zu fragen, wie meine Mission verlaufen ist?“
 

Demyx` Gesichtszüge verdunkelten sich. Er stieß sich von der Wand ab und trat einen Schritt auf Axel zu. „Nein, das habe ich eigentlich nicht.“ gab er zu. „Ich dachte nur, es wäre höflich, mich danach zu erkundigen.“
 

„Höflich.“ schnaubte Axel. Auf seltsame Art und Weise brachte ihn Demyx` bloße Anwesenheit zur Weißglut. Vielleicht weil dieser im Recht war, und er selbst nichts verstand, überhaupt nichts verstehen wollte.
 

„Ja, höflich!“ Demyx` Stimme klang hart. „So wie es höflich von dir wäre, wenn du mich zu dir herein bitten würdest!“
 

Das war wirklich das Allerletzte, was Axel momentan wollte.
 

„Ich... habe nicht aufgeräumt!“ presste er hervor, wobei er sich nicht einmal die Mühe gab, glaubwürdig zu klingen.
 

„Ja genau!“ meinte Demyx. „Nicht aufgeräumt. Verzeihung, wo ist eigentlich dein Problem?!“
 

Das gab den Ausschlag.
 

„DU bist mein Problem!“ rief Axel, ohne nachzudenken.
 

Sofort blickte er Demyx erschrocken an. Das hatte er nicht sagen wollen. Es stimmte auch überhaupt nicht. Nicht Demyx war sein Problem. Doch Demyx nickte nur langsam.
 

„Du hast Kairi gefangen genommen.“ sagte er ruhig.
 

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„Nun, ich bin überrascht, dass du es bis hierher geschafft hast, Kairi. Aber das Versteck spielen musst du noch lernen.“ Ein Lachen. „Weißt du, Kairi, ich bin dafür, dass wir einen kleinen Ausflug unternehmen. Keine Sorge, ich werde dir nicht weh tun... Zumindest jetzt noch nicht.“

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Axel schwieg.
 

„Du hast Kairi hierher gebracht und Xemnas ausgeliefert.“
 

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„Lass mich los! Lass mich sofort los! Wenn du auch nur einen Funken Menschlichkeit in dir hättest, würdest du mich sofort loslassen! Was für eine armselige Kreatur bist du eigentlich?! Und wo sind wir hier, alles ist so dunkel und kalt! Wenn das deine Art ist, Freunde zu behandeln, dann wundert es mich nicht, wenn du keine hast!“

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Axel schwieg.
 

„Und Xemnas hat dich dafür gelobt.“
 

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„Du hast deinen Auftrag zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt, Axel. Das... überrascht mich. Aber gut, du kannst gehen.“

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Axel schwieg.
 

„Und das war es für dich, ja? Du entführst ein unschuldiges Mädchen, das überhaupt nichts mit unserer Sache zu tun hat, überlässt dieses Mädchen Xemnas, der wer weiß was mit ihm anstellen könnte, und dann gehst du einfach fort und machst dir keine Gedanken mehr darüber.“
 

Demyx sprach ruhig und sachlich, jedoch lagen Unverständnis und Enttäuschung in seiner Stimme. Wieder einmal war es diese Enttäuschung, die Axel nicht ertragen konnte.
 

> Du handelst aber nicht wie ein- <
 

„Was erwartest du denn von mir?!“ brach es aus Axel heraus, lauter als er beabsichtigt hatte. „Was?! Ich verstehe dich nicht! Du hattest doch vorher kein Problem mit solchen Dingen! Warum auf einmal jetzt? Und warum ich?! Antworte mir!“
 

„Weil du mir wichtig bist, Axel!“ stieß Demyx hervor. Er ballte seine Hände zu Fäusten. „Das was Roxas für dich war, bist du für mich! Ach, als ob du nicht wüsstest - Verdammt, verstehst du denn nicht? Es ist mir nicht länger egal, was wir tun und was mit uns passiert und-“
 

„Du hast doch überhaupt keine Ahnung, Demyx!“ unterbrach Axel ihn. Er konnte nicht mit Demyx` Zuneigung umgehen. Nicht jetzt, nicht in diesem Moment, in dem er sich doch schon so schuldig fühlte.
 

Wut packte ihn. Eine irrationale Wut auf Demyx und die Wahrheit hinter seinen Worten, die überhaupt nicht zu all dem passte, was er vorher gefühlt hatte und eigentlich immer noch fühlte. Alles war so schnell gegangen in diesen wenigen Tagen, die sein Leben für immer verändert hatten. So schnell, dass er noch gar nicht dazu gekommen war, all diese verwirrenden Gedanken und Gefühle zu sortieren, die ihm so völlig neu waren und ihm Angst machten.
 

Kennst du das Gefühl, nur ein Zuschauer zu sein, der in seinem eigenen Körper gefangen ist und hilflos dabei zusehen muss, wie du, scheinbar von bösen Geistern besessen, Dinge sagst oder tust, zu denen du normalerweise niemals fähig wärest? Du weißt genau, dass du diese Dinge später bereuen wirst, und alles in dir schreit danach, aufzuhören. Aber du kannst nicht aufhören, du bist in dir selbst erstarrt.
 

Genau das geschah mit Axel in jenem Augenblick, in welchem er von der Wut übermannt wurde. Wut, eigentlich auf sich selbst gerichtet, aber aufgrund von Verleugnung und mangelnder Selbsteinsicht von sich fort geschoben. Wut, irrationalerweise auf den gerichtet, an dem er am meisten hing. Wut, deren Genugtuung darin lag, zu verletzen und zu zerstören.
 

„Du hast überhaupt keine Ahnung!“ wiederholte er bissig. „Woher willst du wissen, was ich für Roxas gefühlt habe?! Glaubst du wirklich, du wärest ein Ersatz? Glaubst du wirklich, du bedeutest mir auch nur das Geringste?!“
 

Demyx blickte Axel aufgrund dieses Ausbruches fassungslos an und stolperte einen Schritt zurück. Kannte er die Person, die gerade vor ihm stand? War das der Axel, den er kennen und schätzen und... auf so fremdartige Weise mögen gelernt hatte? Warum taten seine Worte so weh?
 

Axel empfand eine wilde Form der Genugtuung aufgrund seiner Fähigkeit, Demyx zu verletzen.
 

„Dann bist du ein größerer Narr als ich geglaubt hatte!“ fuhr er fort. „Weißt du nicht, wer ich bin?! Und glaubst du, ich hätte vergessen, wer du bist?! Was willst du mit deinen selbstzerstörerischen Theorien bewirken? Weißt du was?!“
 

Er lachte gehässig. „Ich glaube, du bist einfach nur neidisch! Neidisch auf uns, weil wir stärker sind als du! Ja! Und das weißt du! Du weißt genau, dass du niemals mit uns mithalten kannst, dass du niemals einer von uns sein wirst, auch wenn du denselben Umhang trägst!“
 

Er schnaubte voller Wut, sein Gesicht verzog sich zu einer hässlichen Grimasse des Zorns. Seine Stimme bebte, während er sprach.
 

„Du Feigling! Feigling! Ich habe mich immer gefragt, warum Xemnas ausgerechnet DICH hier aufgenommen hat! Wofür bist du denn zu gebrauchen? Du machst dir doch schon bei dem Gedanken an einen Kampf in die Hose! Lächerlich! Einfach nur lächerlich! Und weißt du, was ich auch glaube? Ich glaube, dass du damals einfach nur zu feige warst, dich gegen die Organisation aufzulehnen! Zu feige, deinen eigenen Weg zu wählen!“
 

Er lachte erneut. Demyx war blass geworden, und er zitterte am ganzen Leib. Axel zitterte auch. Doch er war noch nicht fertig, die Wut tobte noch immer in ihm, ein Ventil suchend, aus dem sie entweichen konnte.
 

„Aber das willst du nicht einsehen!“ rief er. „Du willst dich selbst von deiner erbärmlichen Existenz ablenken, indem du die Organisation schlecht machst! Indem du uns als schlecht und dich als der moralisch Überlegene darstellst! Das ist traurig, Demyx, das ist wirklich bemitleidenswert! Ich mache es mir zu einfach?! Dass ich nicht lache, du weißt einfach überhaupt nichts! Oh verdammt, wie ich Leute wie dich verachte!“
 

Eine lange Zeit starrten die beiden ungleichen Niemande sich einfach nur an. Axel rot angelaufen und keuchend, Demyx blass und zitternd. Beide jedoch stumm. Und auch wenn sie physisch nur wenige Meter voneinander trennten, waren sie in Wirklichkeit viel weiter voneinander entfernt als jemals zuvor. Ein unsichtbarer Abgrund lag zwischen ihnen beiden, und jede Brücke, die einmal existiert hatte, schien abgerissen.
 

> - Zauberland ist abgebrannt und brennt noch, irgendwo.

- Zauberland ist abgebrannt und brennt noch, lichterloh...<
 

„Bist du fertig?“ flüsterte Demyx mit rauer Stimme.
 

Axel blickte ihn stumm an. „Ja.“ brachte er nach einer Weile hervor.
 

„Gut.“ Demyx drehte sich um und verließ schweigend den Korridor.
 

Axel wandte sich seiner Wohnungstür zu und trat ein. Er fühlte sich -
 

>Du handelst aber nicht wie ein...<
 

- schlecht.
 

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