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Just friends

Seltsame Wege geht die Liebe
von

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Prunk und Pomp

Kapitel 19: Prunk und Pomp
 

„Es ist gleich schon 10 Uhr durch. Du kannst von Glück sagen das ich überhaupt noch hier bin, ich wollte eigentlich heute schon um neun schließen“, merkte er an.

„Bitte. Es ist ganz dringend“, ein fast schon flehender Ton hatte sich in meine Stimme geschlichen.

Ich schaute ihn an und machte ganz große Augen.

Der Ladenbesitzer lachte auf.

„Na dann. Aber ich bin nicht Schuld wenn er lieber ungestört sein wollte. Künstler eben. Die sind ab und an etwas zickig.“

Ich grinste über beide Ohren.

„Keine Sorge. Ich halte dich da raus.“

Er räumte noch ein wenig an der Theke herum, während ich mich noch ein wenig umsah.

Nach ein paar Minuten brach er das Schweigen.

„Womit hat er eigentlich verdient, dass so hübsche Mädchen auf einmal hinter ihm her sind?“

„Hmm? Wie meinst du das?“, fragte ich und schaute von den Klamotten hoch.

„Naja, wenn du ihn um diese Zeit noch sehr dringend sehen musst, dann muss er ja etwas sehr besonderes sein für dich... Also nicht das es mich etwas anginge“, endete er etwas verlegen.

Ich spürte wie sich meine Wangen rot färbten.

Was mir direkt noch angenehmer war und mich noch roter werden ließ.

„Äh... nein. Es geht nicht um mich...“, stammelte ich dann.

Er schaute in meine Richtung und brachte ein strahlend weißes Lächeln zu Stande.

„Schon in Ordnung.“

Ich schwieg.

Dann drehte er sich um, schloss die Kasse ab und ging zur Tür vorraus.

„Kommst du? Ich will abschließen.“

„Ähm... klar.“

Der Schlüssel drehte sich im Schloss und wir gingen im Dunkeln zum Parkplatz, wo sein Auto stand.

„Wow! Ein Mercedes SLK!“, stieß ich hervor, als er per Fernschloss das Auto öffnete.

Er grinste nur und stieg ein.

Nach kurzem Zögern setzte ich mich also auf die Beifahrerseite.

„Gefällt er dir?“, fragte er dann.

„Klar! Sag mal wie viel verdienst du eigentlich mit deinem Laden, dass du dir so einen Schatz leisten kannst?“

„Och... Man kommt schon ganz gut um die Runden. Du weißt doch wie teuer allein Richards Kleid ist“, erwiderte er.

„Oh...“, war das einzige was ich hervorbrachte.

Natürlich, das was nicht an die Designer ging oder für anderweitige Bestellungen verbraucht wurde, floss in seine eigene Tasche.

„Ich glaub ich mach auch so `nen Laden auf“, beschloss ich dann.

Wieder lachte er kurz auf.

„Dann solltest du erst einmal Buchhaltung lernen, sonst musst du dir noch jemanden dafür einstellen... Dafür geht ne ganze Menge drauf.“

„Mal schauen...“

Ich schaltete den CD-Player an. Wie nicht anders zu erwarten tönte sofort Gothic-Musik daraus. Irgendeine Band die ich nicht kannte, trotzdem nicht übel.

Den Rest der Fahrt verbrachten wir schweigend.

Den Fuß im Takt der Musik mitwippend, wappnete ich mich für das was ich vorhatte. Obwohl ich wusste, das Ricky deswegen auf keinen Fall aufgebracht reagieren würde. Schließlich sollte er ja niemanden heiraten.

Der Ladenbesitzer bog in eine kleinere Straße ab.

Rechts und Links erhoben sich große Tore mit Vorgärten und jede Menge Villen. Staunend schaute ich auf die Häuser.

Jetzt wusste ich auch wo Ricky seine bescheuerte Redensart her hatte. Das war echt nicht zu verachten.

Vor einer vergitterten Hofeinfahrt hielt er an.

„So da wären wir. Viel Glück wünsch ich.“

„Danke“, brachte ich immer noch staunend hervor.

Ich stieg aus.

Er winkte mir noch mal breit grinsend und fuhr dann wieder los.
 

Da stand ich.

Nicht einmal 1,65 groß, vor einem riesigen Tor zu einem noch größeren Vorgarten. Das plätschern eines Springbrunnens war zu hören.

Ich schluckte hart und drückte auf den Klingelknopf.

“Ja bitte?“, ertönte es über den Summer.

„Äh... Ich bin Vera. Eine Freundin von Rick... Richard“, stammelte ich eingeschüchtert von der Umgebung.

Ein Leises Knacken war zu hören, dann ein Summen.

Ich stieß das Tor auf und verschloss es sofort wieder hinter mir.

Über die große Einfahrt ging ich geradewegs auf die Tür zu, die sich in dem selben Moment öffnete.

Ich ging ein paar Stufen hoch und bewunderte dabei die marmornen Büsten und Säulen am Rand.

Für meinen Geschmack war das etwas zu prahlerisch.

„Darf ich fragen, was sie zur so später Stunde noch mit dem Jungen Herrn besprechen wollen?“

Gegenüber diesem Anzugtragenden was-auch-immer kam ich mir ziemlich bescheuert vor mit meinen gestreiften Armstulpen und der Krawatte, sowie den ganzen Buttons.

„Ähm... Das kann ich ihnen leider nicht erklären. Würden sie ihm bitte Bescheid sagen das ich da bin und etwas wichtiges mit ihm zu besprechen habe?“, während ich die Worte aussprach, hoffte ich das sie sich nicht zu unhöflich anhörten.

Die Miene des Pinguins hatte sich merklich verdüstert.

„Sehr wohl“

Er trat einen Schritt zurück, so das ich eintreten konnte und schloss dann hinter mir die Tür.

Er führte mich in eine elegante Diele.

„Bitte warten sie hier.“

Okay bei seiner Unhöflichkeit brauchte ich mich auf jeden Fall nicht für meinen Ton zu schämen.

Ich schaute mich um. An den Wänden hingen einige riesige Bilder.

Sogar eins von Monet war dabei. Für ihn hatte ich eine Schwäche. Natürlich kein echter. Ansonsten standen nur ein paar langweilige Vasen auf Sockeln herum. Alles war in einen Pastell-gelben bis Beigen Ton gehalten.

Ich hatte mir weiß-gott-was von Rickys Haus vorgestellt. Aber das war einfach Atemberaubender Pomp. Ein Wunder das er nicht irgendein arroganter Schnösel geworden war.

Als ich Schritte hörte, drehte ich mich wieder um und Blickte auf die Tür, durch die der Pinguin zuvor verschwunden war.

Widererwarten stand Ricky und nicht der Pinguin in der Tür.

„Also doch, Vera!“, sagte er dann mit einem erfreuten unterton.

„Was treibt dich denn hierher? Oder warte, lass uns erst einmal rein gehen.“

Reingehen? Wie riesig sollte das denn noch sein?

„Schön dich zu sehen“, sagte ich nur und tapste ihm dann hinterher.
 

Er führte mich in einen kleinen Raum mit gemütlichen Sesseln und einem Kamin. An den Wänden standen große Bücherregale, die unter ihrer Last wohl bald zusammenbrechen mussten.

Er ließ sich in einen der Rotgepolsterten Sessel fallen und deutete mit der Hand auf einen anderen, ihm gegenüber.

Ich ließ mich darauf sinken, die Augen überall im Raum umherwandernd.

Nach ein paar Augenblicken wurde mir wieder bewusst, wo ich eigentlich war. Schnell schaute ich wieder zu Ricky und bemerkte, dass er mich wohl beobachtet haben musste. Wieder schoss mir die Röte in die Wangen.

Das brachte ihn nur zu einem Lächeln.

„Gefällt es dir?“, fragte er dann ruhig.

„Äh, klar! Ich liebe Bücher. Aber ganz ehrlich der Rest ist etwas übertrieben“, verlegen hielt ich inne.

„Kein Problem. Ich würde es auch etwas weniger Pompös gestalten. Aber meine Eltern bestehen darauf.“

Beruhigt grinste ich.

„Na dann.“

Immer noch musterte er mich, scheinbar amüsiert.

Nach einem Moment der Stille fragte er dann, „Worum geht es denn, das so wichtig ist das unser Angestellter so entrüstet bei mir hereingeschneit ist und sich über ein freches Gör ausließ, das die Dreistigkeit besitzt den jungen Hausherren zu so später Stunde noch zu stören?“

Überrascht schaute ich ihn an und er lachte laut auf.

„Äh...“, machte ich nur.

„Schon gut. Ich hatte eh noch nicht vor schlafen zu gehen.“

Das wäre mir auch ziemlich egal gewesen. Das behielt ich jedoch für mich.

„Okay, es geht um Gina.“

Dieses Mal war es an ihm mich überrascht anzusehen.

„Naja,... du weißt doch von mir und wegen Gina und so...“, plapperte ich dann plötzlich darauf los.

Wusste er überhaupt schon das ich in Gina verliebt war? Das war jetzt total peinlich, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht.

„Alex erwähnte es glaube ich mal. Hat sich irgendetwas ergeben?“, fragte er dann, scheinbar neugierig geworden.

„Äh... ich hab es ihr heute gesagt...“,ich brach ab, weil ich nicht wusste ob ich meiner Stimme noch vertrauen konnte.

„Oh,... das war bestimmt nicht einfach. Was hat sie gesagt?“

„Naja... sie war anscheinend nicht so begeistert davon. Sie hat mich rausgeschmissen. Naja nicht wirklich. Ich glaube sie braucht jetzt sowieso noch etwas Zeit um darüber nachzudenken. Und da hab ich gedacht es wäre besser wenn ich sie alleine ließe. Aber wahrscheinlich wird nichts aus uns beiden und...“

„Schon gut. Und wie kann ich dir jetzt helfen?“, seine Stimme klang sehr mitfühlend und als ich bemerkte das ich mich total in Rage geredet hatte lief ich wieder rot an.

„Äh... deswegen war ich eigentlich gar nicht hier. Es geht mehr um dich und Alex... Also...“, ich brach ab.

Ricky sagte nichts, schaute mich nur weiter verwirrt an.

Ich holte noch einmal tief Luft und beschloss die Geschichte ganz von vorne zu beginnen.

„Als Gina von ihren Großeltern zurück kam bemerkte ich, das sie sich selbst verletzt hatte. Sie sagte, sie hätte es getan, weil sie glaubte mit niemanden reden zu können. Und weil irgendwie alle jemanden hatte der sie liebt, aber sie nie ein solches Glück hätte, das ihr das keiner gönnen würde. Kurz darauf hab ich erfahren, das Alex überhaupt nicht auf Jungs steht und dass das zwischen euch zwei nur schau gewesen ist.“

In Rickys Augen stand deutliche Reue. Stumm nickte er, um mir zu zeigen, dass ich weiter reden sollte.

„Gina weiß noch nicht, dass das alles gelogen war...“

„Und jetzt willst du, dass ich es doch mal mit ihr versuche?“, unterbrach er mich.

Überrascht schaute ich auf.

„Äh... nein. Ich dachte eigentlich nur daran, das es besser einer von euch beiden erklärt und ihr vielleicht klar macht, dass das gar nicht böse gemeint war.“

Ich machte eine kurze Pause.

„Ich hab mir erlaubt etwas Schicksal zu spielen. Ich will ihr damit klar machen, das wenn schon nicht ich mit ihr glücklich werden kann, zumindest sie wieder glücklich sein soll“, fragend schaute ich Ricky an.

Der Schwieg weiterhin.

Ich starrte ins Feuer, während ich auf seine Antwort wartete und kaute auf meiner Unterlippe herum.

„Schade dass Gina nicht schon so erkennt, was für eine klasse Freundin sie hat“, durchbrach er dann irgendwann die Stille.

Ich schaute ihn wieder an.

„Also, wirst du es versuchen?“

Er nickte.

„Ja. Ich würde mich mein ganzes Leben lang selbst hassen, wenn ich diesen Fehler nicht wieder versuchen würde zu berichtigen. Es war eine blöde Idee. Es tut mir Leid.“

„Bei mir brauchst du dich nicht zu entschuldigen“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

„Doch, natürlich! Du musst geschockt gewesen sein, als du das rausgefunden hast, vor allem weil Gina es sich selbst nur schwerer gemacht hat.“

Er sprach mit fester Stimme. Ich wusste, dass er sich nicht ganz so ausdrücken konnte, wie er eigentlich wollte, weil er schließlich nur bescheuerte Floskeln als Entschuldigungen kannte.

Aber diese Floskeln wirkten bei ihm so ehrlich, das mir fast die Tränen in die Augen stiegen.

„Danke“, sagte ich mit belegter Stimme.

Reumütig versuchte er mich aufmunternd anzulächeln.

Da sah bei ihm echt zu komisch aus und ich konnte das Lachen einfach nicht zurück halten.

Er schaute mich verwirrt an.

„Ich erklär es dir später!“, presste ich dann zwischen dem Lachen hervor.

Und er zuckte nur noch mit den Schultern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-08-19T00:42:03+00:00 19.08.2008 02:42
Jetzt bin ich auch nicht schlauer als ein Kapitel zuvor. Was ist mit Alex?
Von:  Dark777
2008-06-29T09:54:25+00:00 29.06.2008 11:54
Ui, der Höhepunkt der Geschichte ist also schon in Sicht. Bin gespannt, was sich aus diesem Gespräch ergeben wird! Ich bin ja dafür, dass Alex und Vera zusammen kommen, aber das überlass ich mal dir und deinem Einfallsreichtum. Du wirst schon wissen, was am besten passt ^_^.
Von:  Nadya-Chan
2008-06-28T06:02:58+00:00 28.06.2008 08:02
♥___________♥
oii ein neues Kapi~~♥♥♥♥♥♥
Ich liebe deine FF und werde sie echt vermissn *sniff*

Ja das Gespräch war doch schonmal ganz gut...
würd ich jezz sagn xD
Ricky oder auch Ri~chard sollte sich echt bei Gina entschuldigen >-<
weil sowas macht man niht!
Und Gina und Vera solln zusammenkommen!!!!
sou muss jezz wech xD


lg ♥
Tetra...
ach scheizz druff xDDD

Schick mir beim neuen kapilooo doch bitte wieder eine Ens.
Von: abgemeldet
2008-06-28T05:21:30+00:00 28.06.2008 07:21
Das Gespräch verlief doch sehr gut.
Ob es dann auch Gina hilft?
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.


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