Warnungen
Warnungen
„Hier waren die Kinder jedenfalls nicht.“
Fye seufzte leise. „Nein, anscheinend nicht. Was machen wir jetzt?“
„Wenn sie nicht hier sind, und auch nicht auf der anderen Seite der Grenze, müssen sie irgendwo außerhalb gelandet sein. Wir sollten zurück gehen und mit der Kleinen reden. Vielleicht kann sie uns helfen.“
Fye grinste leicht. „Ich will dich ja nicht kritisieren, Kuro-sama, aber hier leben ebenfalls Menschen.“
„Pah, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich – nachdem was gestern passiert ist – hier auch nur noch an eine einzige Tür klopfe, oder?“
„Aber du hast doch gestern schon mit vielen …“
„Egal.“
Fye zuckte mit den Schultern. Er spürte seine Handgelenke dumpf pochen und nickte schließlich. „Ja, vielleicht hast du ja recht.“
*~*~*~*~*~*~*~*
Kaum betraten sie ihr Gasthaus wieder, kam Chunyan ihnen schon entgegen.
„Ihr seid wieder da! Ich wusste, dass ihr wiederkommt und hab auf euch gewartet. Habt ihr eure Freunde gefunden? Oh, Fye-san, du bist ja verletzt!”
Fye schob die Hände hinter den Rücken und lächelte leicht. „Ach, das sind bloß ein paar blaue Flecke. Nicht der Rede wert.“
„Aber wie ist das passiert?“
Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Weiß ich auch nicht so genau.“
Kurogane warf dem anderen einen abschätzigen Blick zu.
Er log schon wieder.
Seufzend schüttelte er den Kopf.
Okay, diesmal konnte er es ja irgendwie verstehen.
Das Mädchen war immerhin noch ein Kind. Man konnte ihr ja schlecht an den Kopf werfen, dass er verletzt wurde, weil man ihn vergewaltigen wollte.
Außerdem war sie eine Fremde. Genaugenommen ging es sie ohnehin nichts an.
Er sollte aufhören darüber nachzudenken. Das brachte eh nichts.
Außerdem hatte Fye ja auch nur versprochen, es ihm gegenüber zu versuchen.
Ob er die Kinder weiterhin anlügen würde?
Fyes Stimme holte ihn aus seinen Gedanken.
*~*~*~*~*~*~*~*
„Wir haben unsere Freunde leider nicht gefunden. Was befindet sich außerhalb eurer Jahreszeitengebiete?“
Das Mädchen zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Darüber gibt es nur Legenden und Geschichten. Es ist uns Dorfbewohnern verboten, die Jahreszeitengebiete zu verlassen. Wir dürfen nur in das jeweils andere Gebiet gehen. Beide Gebiete sind durch eine Grenze vom Rest der Welt abgetrennt. In der Winterzone ist die Grenze ein riesiger zugefrorener See, der nicht betreten werden darf. Bei uns ist das der Wald in dem ihr schon gewesen seid. Wir dürfen ihn zwar betreten, aber nicht durchschreiten. Wir dürfen nur bis zu einer bestimmten Stelle gehen. Aber da ihr nicht in diesem Dorf lebt, könnt ihr natürlich gehen wohin ihr wollt.“
Fye wand sich um, als er Kurogane schnauben hörte. „Dann gehen wir durch den Wald. Ich hab genug von Schnee und Kälte.“
Der Magier konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Du solltest nie nach Ceres reisen.“
Der Blick den er zurück bekam, sprach Bände und er wandte sich schulterzuckend wieder Chunyan zu. „Du hast was von Legenden und Geschichten gesagt. Was erzählen sie?“
Chunyan legte die Stirn in Falten. „Die meisten eigentlich nicht wirklich viel. Aber es gibt eine, die vielleicht wichtig sein könnte. Sie erzählt von einem magischen Ort. Dort wird jeder, egal wie rein sein Herz ist, von der Dunkelheit befallen. Sie macht ihn böse, sodass er jeden für seinen Feind hält und in diesem Zustand sogar seine eigenen Eltern töten würde. Jeder, sogar Kinder werden von dem Bösen befallen, wenn sie das Gebiet betreten. Immun sind bloß die, die außerhalb der Gegenwart gesehen haben. Ich weiß nur nicht genau, was das bedeutet. Gegen diese Besessenheit gibt es bloß ein einziges Heilmittel. Man muss dem Verfluchten ein Wort sagen. Natürlich kann es nicht irgendein Wort sein, es muss etwas sein, was sein tiefstes Inneres berührt. Es muss für ihn ungeheuer wichtig sein. So wichtig, dass es mit einem Wort auszudrücken ist. Ich denke, bei mir wäre dieses Wort wohl Hanako. Das ist der Name meiner Mutter. Versteht ihr?“
Fye nickte, antwortete aber ansonsten nicht auf die Frage. „Eine Legende sagst du?“
„Ja. Ich weiß nicht, ob sie wahr ist. Aber ich wollte euch trotzdem warnen. Wenn sie wahr ist, müsst ihr aufpassen. Dann dürft ihr diesem Ort nicht zu nah kommen. Ich glaube, nicht jeder trägt etwas so Wertvolles in seinem Herzen, dass er geheilt werden kann.“
Fye lächelte und strich ihr einmal über das schwarze Haar. „Keine Angst. Ich verspreche dir, dass wir vorsichtig sind, in Ordnung?“
Das Mädchen nickte begeistert. „Okay. Aber … wartet hier, bevor ihr geht. Ich komme sofort wieder.“
Und damit war sie auch schon aus dem Haus verschwunden.
*~*~*~*~*~*~*~*
Kurogane warf Fye einen schiefen Blick zu. „Warum hast du ihr so was versprochen?“
Fye sah ihn fragend an. „Wieso denn nicht? Wir sind doch vorsichtig, oder etwa nicht?“
Der Ninja rollte mit den Augen. „Du musst es ja wissen. Deinen Optimismus möchte ich haben.“
Fye grinste breit und pieckte den Größeren in die Seite. „Vergiss es, Kuro-sama. Du bist ein typischer Schwarzseher. Optimismus passt nicht zu dir.“
„Spinner.“
Chunyan brachte die beiden noch ein Stück.
Es schien sie nicht zu stören, dass sie sich nicht mehr unterhalten konnten.
Sie war nach Hause gelaufen und hatte ihnen sogar was zu Essen eingepackt. „Es ist weit, nicht das ihr mir verhungert.“, hatte sie gesagt.
Zugegeben, sie war irgendwie schon ein liebes Mädchen. So wie sie es schon in Rong Fui kennen gelernt hatten.
Kurogane blickte kurz zurück, als sie schließlich stehen blieb. Offenbar ihre Grenze, weiter durfte sie nicht.
Sie winkte einen Moment mit dem Magier um die Wette, bevor dieser sich wieder ihm widmete und leicht lächelte. Er erwiderte den Blick.
Nun waren sie wieder auf sich gestellt, sprachen sie wieder verschieden Sprachen. Und irgendwie hatte er diesmal ein seltsames Gefühl dabei.
*~*~*~*~*~*~*~*
Ja ja, ich weiß, erst lass ich Ewigkeiten nichts von mir hören und dann speise ich euch mit so einem winzigen Kapitel ab. Eigentlich war es erst länger, aber irgendwie hat's mir nicht gefallen. Und nach einem ewigen hin und her, hab ich aus dem langen Kapitel zwei gemacht, weshalb das hier so kurz ist. Dafür wird das nächste länger und auch wieder etwas spannender und dramatischer. Es wird Ashura heißen. Und es dürfte auch nicht allzulange dauern, bis es kommt, weil es schon fertig ist und nur nochmal überarbeitet werden muss.
So, zum Schluss kommt dann der Dank an meine Kommischreiber, sorry nochmal, dass es so lange gedauert hat.
@Fye: Dankeschön, hoffe, ich bleibe weiterhin glaubwürdig. ^^
@Vampire-Hero: Fye und ehlrich? Werden wir sehen. Immerhin ist er, was das angeht, noch ein Anfänger.
@Trischka: Wow, vielen Dank für deinen Kommentar. *knuff*
@Faypier: Ja ja, so sind unser Fye und unser Kuro-sama, aber desahlb lieben wir sie doch, oder?
@Flyinglamb: *gg* Weiß ich doch. ^^ Danke für den Kommi.
@Silverslayer: Meiner! Muhahahaha. *hüstel* Nein, Scherz, lass dich überraschen was mit dem armen Kerl sonst noch so passiert. ^^
@Schreiberling: Jetzt schon soviele Schritte in die richtige Richtung? Wäre doch langweilig. Ne ne, so einfach mach ich es den beiden nicht. ^^ Die beiden haben noch einen langen Weg vor sich.
@Lauser: Schön, dass du dich verirrt hast. ^^
@kakashifreak: Danke für deinen Kommi, schön, dass es dir gefällt. ^-^
Hoffe, dass euch dieses Kapitel auch gefallen hat, auch wenn es kurz und irgendwie nur übergangsmäßig war. ^-^
Bis denne. *euchalleknuff*