Rückkehr
OMG OMG ich hab tatsächlich weiter geschrieben! Und das nächste Kapitel ist auch schon fast fertig. UND ich schreibe an einem neuen Kapitel von The bitter End. Lobt mich!
Im Ernst, entschuldigt, dass ich so eine unzuverlässie Schreiberin bin, ich hoffe, die Fortsetzung gefällt euch (und das liest hier überhaupt noch wer nach all der Zeit T__T).
Mürrisch packte Snape seine Tasche. Was dachte sich Dumbledore bloß, die Flohverbindung einfach zu unterbrechen, wo er doch gerade sein Problem erläutern wollte. Snape hatte daraufhin kurzerhand beschlossen, einfach selbst nach Hogwarts zu reisen. Es war ein Risiko, aber wenn es jemandem gelingen konnte, unerkannt bis aufs Schulgelände zu kommen, dann ihm. Und wenn die Schutzzauber ansprangen, würden sie ihn als Severus Snape identifizieren und ihn unbehelligt eindringen lassen. Er war sich sicher, dass Dumbledore ihm dieses Hintertürchen gelassen hatte.
Er würde nicht per Flohnetzwerk reisen, da dies jederzeit überwacht wurde. Kontakt nach Hogwarts war auch nur möglich, da Dumbledore vor dem Krieg eine Sondererlaubnis für das Schloss erwirkt hatte. Snape würde also keine andere Wahl bleiben, als mit dem Besen zu reisen. Wie er es hasste. Höhen waren noch nie sonderlich sein Fall gewesen und erst recht keine Besen, von denen er als Jugendlicher nur allzu oft herunter geworfen worden war. Dennoch holte er seinen alten Sauberwisch 4 aus dem Schrank und bestieg ihn dann vor seinem Versteck, nachdem er ihn eine Weile lang misstrauisch beäugt hatte.
Als er am Rande des Hogwartsgeländes landete, verschnaufte er einen Moment und besah sich das aufragende Schloss, in dem er den Großteil seines Lebens verbracht hatte. Er hatte sich nie irgendwo wohler gefühlt als in diesen dicken Mauern. Mit gemischten Gefühlen schritt er den Weg zum Tor empor, wo er fast über einen Hauselfen stolperte, der offenbar gerade auf dem Weg ins Gewächshaus war um die Alraunen zu düngen.
Einen Eimer Dünger am Arm sah Dobby überrascht zu ihm auf. "Severus Snape, Sir, welche Ehre!" verbeugte sich der Elf bis seine Nasenspitze den Boden berührte. "Heute ist ein toller Tag für Dobby, erst kommt sein Freund Harry Potter nach Hogwarts und dann der ehrenwerte Severus Snape!" Dobbys Augen leuchteten, doch Severus glaubte, sich verhört zu haben. "Sagtest du Harry Potter?" keuchte er den Elfen an., der eifrig nickte und zu einer Lobeshymne über Harry ansetzen wollte. Doch Severus ließ den Hauselfen stehen und begab sich auf schnellstem Weg zum Büro des Schulleiters.
"Severus! Heute ist wahrlich ein Tag der überraschenden Besuche!" empfing ihn Dumbledore und seine wissenden Augen funkelten mehr denn je. "Wo ist er?" Snape schrie fast. Albus zog die Augenbrauen nach oben. "Nun nun, lieber Severus. Bevor du überstürzt handelst, nimm bitte erst mal Platz." sprach er ruhig, doch keine Freundlichkeit lag in seiner Stimme. Widerwillig ließ Severus sich auf den angebotenen Stuhl nieder.
"Severus, " begann Dumbledore und setzte sich in seinem Sessel auf "ich weiß nach wie vor nicht, was zwischen dir und dem Jungen vorgefallen ist. Es ist auch nicht mein Recht darüber zu urteilen, doch ich bitte dich – entscheide klug. Der junge Mister Potter war sehr entsetzt, als er vorhin erfahren hat, dass wir gelegentlich in Kontakt stehen. Ich fürchte sogar, er fühlt sich von mir fast so sehr verraten wie von dir." Bei diesen Worten zog es hinter Severus Bauchnabel. Wie sehr er es bedauerte, dass er Harry einfach so abserviert hatte, ihn all die Zeit im Unklaren ließ, er hatte sich lange nicht mehr so schlecht gefühlt.
Severus seufzte. "Albus, ich weiß nicht, was ich tun soll." gab er offen zu und fuhr sich durch's Haar. Verzweifelt ließ er seinen Blick zum Fenster gleiten. Die hellblauen Augen auf der anderen Seite des Tischs funkelten belustigt. "Es hat nicht zufällig etwas mit der Lektüre des Jungen zu tun? Heute mittag hat er sich in der Bibliothek offenbar nach Literatur über Träume umgesehen, soweit ich weiß." fragte der Schulleiter scheinheilig.
Severus stutzte. War Harry deswegen her gekommen? Suchte er nach dem gleichen wie Severus selbst? Hieß das, auch er hatte heute Nacht wieder einen solchen Traum gehabt? Der Tränkemeister vergrub das Gesicht in den Händen. Was sollte er Harry nur sagen? Sollte er ihm überhaupt gegenüber treten? Wie würde Harry reagieren? "Ähem..." Dumbledores Räuspern riss ihn aus seinen Gedanken. "...ich weiß, es steht mir nicht zu...und ich habe auch Zeit meines Lebens nie ein Patentrezept für richtiges Verhalten gefunden, aber Junge, du solltest nicht wieder kneifen." ein ungewohnt strenger Blick und dann erhob sich der Schulleiter und wies Severus die Tür. Verdattert erhob der sich und machte sich daran, das Büro seines ehemaligen Mentors zu verlassen. "Ich würde es mal auf dem Astronomieturm versuchen." rief Dumbledore noch, bevor die schwere Tür magisch ins Schloss fiel.
Einen Moment verharrte Snape auf dem Treppenansatz. Er war völlig unvorbereitet auf diese Situation. Harry war hier und wahrscheinlich wütend und aufgebracht. Wie würde er reagieren, wenn Severus sich ihm zeigte? Wahrscheinlich würde er ihn beschimpfen. Oder gar auslachen, dass er allen erstes so blöd gewesen war, zu glauben dass Harry ihm hinterhergeweint hatte. Einem alten, ausrangierten Todesser, der unfähig zu menschlichen Gefühlen war. Der Gedanke verpasste ihm einen Stich und er gab Dumbledore recht. Bevor er sich Harry stellte, sollte er sich überlegen, was er ihm eigentlich erzählen wollte.
Als Severus die letzten Stufen des Turm nahm, wurde ihm mulmig, fast übel. Wenn Harry wirklich hier war, gab es kein zurück mehr, nachdem er durch die Tür treten würde. Doch es half ja nichts. Wenn Severus überhaupt jemals eine Chance auf Vergebung hatte, dann jetzt. Albus hatte wie immer recht. Mit einem letzten tiefen Atemzug packte er die Klinke der Tür und stieß sie auf.