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Du sollst nicht wiederbeleben!!

Oder wie Xemnas aus einem Problem zwölf machte
von

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Lieber spät als nie!!

Nehmen wir mal ein paar Sachen an.

Nehmen wir an, Sora hat zuviel getrunken, als sie sich auf den Weg zur Welt die Niemals War machten.

Nehmen wir an, im Radio des Gummischiffs spielte beruhigende Wassermusik.

Nehmen wir an, dass der Unfall mit Ansems Maschine nicht hilfreich war.

Nehmen wir an, Sora musste noch einmal austreten, ehe sie gen Xemnas los konnten. Mal für kleine Soras. Ein Geschäft erledigen. He was off to spend a penny. Nennt es, wie ihr wollt.

Nehmen wir an, Sora hat die Männertoilette der Organisation nicht so schnell gefunden. Dementsprechend viel Zeit hatte Xemnas oben auf seinem Plateau. Und während er wartete, geschah etwas von dem er nicht mehr zu träumen gewagt hatte.
 

Kapitel 1 – Lieber spät als nie!!
 

Es war langweilig. Laut dem Skript hätten Sora und seine Freunde schon vor zehn Minuten hier sein sollen. Dachten die etwa, es wäre cool, ihn warten zu lassen? Oder hatten sie ihn gar versetzt? Xemnas griff in eine Tasche seiner Kutte und holte ein kleines Heft heraus. „Final Boss“, verkündete die Titelzeile. Darunter wurden Rubriken beworben wie „Was tun, wenn der Held meinen bösen Plan kennt“, „So machen sie es richtig – irre Lache muss schon sein“ oder „Ist eine Heimsuchung nach dem Tod cool? Anonyme Berichte von S. Guado“. Xemnas schlug das Inhaltsverzeichnis auf und durchsuchte es.

„Wenn der Held einfach nicht kommen will – Zehn Beschäftigungen, um die Zeit (und mehr) totzuschlagen, Seite 74“. Schnell blätterte der Kopf der Organisation XIII zu Seite 74 vor, den Artikel über korrekten Einsatz der Gehilfen, damit der Held sie nicht einen nach dem anderen töten konnte, geflissentlich ignorierend.
 

ZEHN BESCHÄFTIGUNGEN, FALLS DER HELD MAL LÄNGER BRAUCHT
 

Sie sind gelangweilt, weil einfach keiner kommen will? Nun, dann sind Sie entweder nicht der böse Endgegner, für den Sie sich halten, oder ihr Held hat einen Arzttermin, zu viele Freunde, eine meckernde Ehefrau oder ist kurz für kleine Helden. Was auch der Fall sein mag – Fakt ist, das er NICHT da ist. Was tut man in so einer peinlichen Situation? Wir haben etwas herumgefragt, und eine Top Ten Liste aufgestellt, auf der wohl jeder seinen Favoriten finden kann. Wenn nicht, schreiben Sie uns bitte keine Beschwerdebriefe, da wir jeden Brief zu 100% schadenfroh beantworten werden.
 

10.) Einen anderen Gehilfen auf den Helden ansetzen und einen Trinken gehen.

(Verdammt. Xemnas wusste, er hatte was vergessen. Seine Welt besaß weder einen Pub, noch einen Nachtclub oder ein Bordell ganz zu schweigen von beidem zusammen und der Tatsache, das er keine Gehilfe- ehm, Kameraden mehr zur Verfügung hatte)

9.) Irgendetwas anbeten, etwas findet sich immer

(Xemnas hatte nur Kingdom Hearts. Und das war leider… angeschlagen)

8.) Einen Garten anlegen (wir danken Marluxia für diesen Hinweis!)

(War Xemnas eine Schwuchtel?! Außerdem besaß das Schloss in einer der oberen Etagen bereits den Garten von Marluxia, auch wenn er arg verwildert sein musste, so lange wie sein Besitzer bereits tot war. ‚Wir danken Marluxia…’ die Zeitschrift musst sehr alt sein. Xemnas brauchte mal eine neue Ausgabe, das würde er sich aufschreiben.)

7.) Mit Gehilfen Halma spielen

(… mit Gehilfen… und dann noch Halma…)

6.) Zeitung lesen

(Xemnas hatte nur diese eine Zeitung. Und weg und eine neue holen konnte er nicht, für den Fall das Sora doch noch kam.)

5.) Das Geheimnis um Herzen und Welten lösen

(DAS kam Xemnas sehr bekannt vor.)

4.) Ein anderes Geheimnis erfinden und es lösen

(Das war zu einfach, dann konnte man sich ja irgendetwas ausdenken!)

3.) Eine LOGISCHE Lösung für das ausgedachte Problem finden
 

Jah, das klang gut. Das würde er tun. Vor allem, weil die oberen zwei Tipps dermaßen brutal, vulgär und nicht jugendfrei waren, das Xemnas den Lesern Raum lassen möchte, sie sich selbst vorzustellen, da er sie nicht vorlesen wird.
 

Also, hm, ein Problem. Nehmen wir doch einfach an, auf einmal flögen Rosa Kühe an Xemnas vorbei. Rosa Kühe mit grünen Haaren die unter den blumenbestickten Sonnenhüten hervorschauten. Rosa Kühe mit grünen Haaren, blumenbestickten Sonnenhüten, die auf Fährrädern vorbei flogen. Und noch während Xemnas nach einer möglichen Problemlösung suchte, flog etwas anderes an. Nämlich ein Gummischiff. Es war weiß-grau lackiert und besaß eine verschlungene Aufschrift, die entweder für Klopapier warb oder besagte, das dieses Lieferschiff zum ‚Strife Delivery Service’ gehörte, so ganz konnte Xemnas die Schrift nicht entziffern. Es sah aus wie von einer Fünf-Jährigen, oder wie von einem Blumenmädchen, dass es mit der Kaligraphie etwas zu weit getrieben hatte. Ein Untertitel, in vernünftigen Buchstaben gedruckt, berichtete vom Motto der Firma: ‚Lieber spät, als nie!’. Davon konnte Xemnas denen ein Lied singen. Er war dennoch froh, dass seine Lieferung endlich ankam, auch wenn er vergessen hatte, was er bestellt hatte…
 

„Sind Sie Herr Xemnas?“, fragte ein blonder Bengel, der aus dem Cockpit des Gummischiffes geklettert war.
 

„Ja, der bin ich.“, nickte Xemnas. Er zeigte auf das Paket, das der Blonde in den Armen hielt. „Ist das für mich?“ Er fragte sich, was da drin sein mochte. Seine Versuche unauffällig auf das Etikett zu schielen scheiterten nämlich kläglich.
 

Diesmal nickte der Blonde und zückte ein Klemmbrett und einen Kugelschreiber, den er Xemnas gleich unter die Nase hielt.

„Wenn Sie bitte hier unterschreiben würden… und hier und oh ja, auch hier…“ Er zeigte auf mindestens zwölf Stellen, und Xemnas beeilte sich, mit unterschreiben hinterherzukommen.

„Im Übrigen tut es uns Leid, das Ihre Bestellung so lange warten musste, aber da waren noch viele andere Bestellungen, und Ihre war sehr schwer zu erfüllen. Wir haben mindestens 43 Welten durchsucht, ehe wir Ihre zwölf Phönixfedern beisammen hatten, dafür haben wir ihnen einen zwanzig Prozent Rabatt gewährt, der gilt auf alles!“, pries der Blonde an. Auf seinem Mitarbeiterschildchen stand C. Strife.
 

„Ehm, ja, vielen Dank…“, beeilte sich Xemnas zu sagen, denn er wusste wieder, was er bestellt hatte, und wofür. Dass er es vergessen hatte, lag nicht an möglichem Alzheimer, sondern daran, dass er seit einem Jahr darauf wartete. Genauer, seit Axel ALLEINE aus dem Schloss des Entfallens heimgekehrt war. Damals war ihm ja seine halbe Organisation bereits flöten gegangen, und aus Sicherheitsgründen (und einem Rechtschreibfehler) hatte er die doppelte Menge an Wiederbelebenden Maßnahmen bestellt. Dafür war er jetzt froh, und darüber dass Sora sich Zeit ließ. Seine Organisation würde wieder aufgebaut werden! Xemnas konnte sich einen Luftsprung noch gerade so verkneifen.
 

„Man sieht sich dann vielleicht, Herr Xemnas!“, sagte C. Strife und winkte kurz, ehe er wieder im Lieferschiff verschwand. Ein Jahr… Gott, wenn Sephiroth so lange auf Cloud gewartet hatte, war es nur verständlich, dass er durchgedreht war und sich mittlerweile von Minderjährigen in Shorts und übergroßen Schuhen besiegen ließ.
 

Das erste Problem, dass Xemnas hatte (nach dem Problem, dass er das Paket nicht aufbekam) war, dass Phönixfedern normalerweise auf die Körper der Toten geschmissen wurden. Da Niemande sich aber bekanntermaßen in Dunkelheit auflösten, gab es keine Körper, die er mit den Federn zuschmeißen konnte. Aber Xemnas Jemand war ein Forscher gewesen, dementsprechend kreativ war er nun. Ja, es gab für jedes Problem eine Lösung, außer vielleicht für das mit den Kühen. Er legte die zwölf Federn auf dem Plateau aus. Dunkelheit war hier ja genug, jetzt sollte sie gefälligst seine Kollegen wieder ausspucken. Aber alles blieb still. Vielleicht half ja etwas beten. Oder ein Regentanz. Und zur Not sang er auch das Lied von den dreizehn kleinen Orga-Kuttelz.
 

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„Bist du bald fertig?!“ Riku klopfte, nein, der Banause HÄMMERTE an die Tür der Männertoilette. „Nachher belebt der Kerl noch den Rest seiner Organisation wieder und wir stehen blöd da!“, warnte er. Kairi, die vom Flur aus mithörte, kicherte kairimäßig.
 

„Ja, klar, und ein Kerl mit rosa Haaren schenkt mir Blümchen…“, witzelte sie, immer noch lachend.
 

„Ich hab es euch zehn mal gesagt, ich sag es gern wieder!!“, sagte Sora, hörbar beleidigt. „Im HERO TODAY steht klipp und klar, dass man über die Handlung keine Witze macht!!“ Er schob eine Ausgabe seiner Zeitschrift unter der Klotür hindurch, was sie nicht ganz unbeschadet überlebte. „Seite 74.“, wies er auf die magische Zahl hin.

Riku nahm die Zeitung, ging zurück in den Flur, damit Kairi mitlesen konnte und überflog den Artikel.
 

HELDEN KLAGEN – WARUM DIE PROGRAMMIERER AUS JEDEM WITZ ERNST MACHEN
 

Kennen sie das? Sie sitzen an einem schönen Lagerfeuer, kurz bevor ihre Liebste sterben soll, die Stimmung ist bedrückt, und zur Aufheiterung reden sie ironisch über die Zukunft, zum Beispiel, „Naja, wenigstens ist Sünde(Name geändert) nicht mein Schwager, was?“ Und prompt, drei Spielstunden später, erfahren sie, dass Sünde DOCH ihr Schwager ist. Warum?

Ein Witz, den SIE reißen, der sich später als wahr darstellt, macht sie sympathischer, da man sie auslacht. Ja, ihr Humor wird von Fans hoch gelobt werden! Umfragen zeigten, das Helden, die ironische Witze machen, beliebter sind als andere Helden (abgesehen von dem Fakt, das Fans sich eher um das Aussehen stören und die Bösen allgemein die besseren sind, selbst wenn sie verlieren).

Des Weiteren mögen die Spielmacher es nicht, wenn sie als Held sich über den weiteren Verlauf der Ereignisse lustig machen, und lassen deshalb die Ereignisse wahr werden. Am sichersten fahren Sie als Held immer noch, wenn sie auf derartigen Humor und etwaige Beliebtheit (wofür hat man ein Aussehen?) verzichten. Und sollte jemand Ihrer Freunde, oder gar Sie selbst, einen Witz darüber gemacht haben, das der Endgegner alle seine Kumpanen wiederbelebt, weil der/die Held/Heldin so lange auf Klo braucht, dann Gut Nacht.
 

Riku schluckte kurz, als er fertig war mit Lesen.

„Oh, HELL!“, fluchte er. „Heilige Dunkelheit…“, fügte er hinzu, als eine tiefe Männerstimme von höchsten Turm aus anfing ein Lied zu singen, dass offenbar von den dreizehn kleinen Orga-Kuttelz handelte.
 

„Was ist das?“, fragte er und starrte zur Decke. Kairi folgte seinem Blick.
 

„Sieht aus, als hätte jemand einen Fußabdruck an die Decke gemacht…“, gab sie ihre Meinung kund.
 

„Ehm… ich meinte diesen schiefen Gesang…“, erinnerte Riku.
 

„Oh, das… ehm, keine Ahnung?“, antwortete Kairi und starrte weiterhin an die Decke, um zumindest das Geheimnis des Fußabdruckes zu klären. Im Hintergrund tönte endlich die Spülung, und Sora trat aus der Kabine.
 

„Egal, was es ist, ich werd es zusammenschlagen!!“, sagte er boshaft, während er sich brav die Hände wusch.
 

„Warum?“, fragte Riku.
 

„Es regt mich auf!“, entgegnete Sora gehässig.
 

„Und das gibt dir das Recht, es gleich zu verprügeln?“, fragte Kairi in ihrer besten „man darf Unschuldigen nichts tun“-stimme.
 

Sora trat auf den Flur und zuckte die Schultern. „Ich bin der Held.“, erinnerte er und stapfte entschlossen los.
 

„Angeber…“, murmelte Riku, ehe er folgte.
 

Kairi kicherte erneut. „Leute, stellt euch mal vor, das ist Xemnas, der da rumsingt…“
 

Sora drehte sich noch einmal um. „WAS HAB ICH ZU WITZEN ÜBER DIE HANDLUNG GESAGT?!“, fauchte er.
 

„Er hat – ausnahmsweise – Recht. Wir haben schon genug angerichtet, sollte das mit den Witzen wahr sein.“, gab Riku zu denken.
 

„Wieso ‚wir’? ICH habe mir nur vorgestellt, dass mir ein Kerl mit rosa Haaren Blumen schenkt. Du warst derjenige, der gesagt hat, Xemnas könnte die Organisation wiederbeleben!“, widersprach Kairi.
 

„Seid ihr denn alle gegen mich?!“, beschwerte Riku sich.
 

„Wenn du auch so scheiße laberst!“
 

„Du hast auch oft genug dumme Sachen gesagt! Echt, ihr hackt alle auf mir rum, und dann wundert ihr euch, warum ich mich nicht melde!“ Ganz zu schweigen davon, dass eine Art Armschutz an seinem linken Handgelenk die Narben vom Ritzen verdeckte, er seine Haare Emomäßig über die Augen gekämmt hatte und er die letzen zwölf Monate nur in schwarzen Klamotten herumgelaufen war. Das war seinen ‚besten Freunden’ natürlich nicht aufgefallen. Sie hatten einfach keinen Blick für Details! Selbst Ansem hatte ihn besser verstanden – was vielleicht auch nur daran lag, dass er sich in Rikus Herz eingeschlichen hatte. Aber er war ein guter Zuhörer gewesen.
 

„Lasst uns mal hinne machen!“, riet Sora und beschleunigte seine Schritte.
 

„Verdammt!“, fluchte Riku, als auch er bemerkte, dass der Gesang verstummt war.
 

„Was ist denn?“, fragte Kairi verwirrt, folgte aber auch.
 

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Okay, das mit dem Singen hatte auch nicht geholfen, und ein freundliches ‚Hilfe’-fenster berichtete ihm, dass Sora wieder in Bewegung war. Ein zweites Fenster stellte jedoch ernüchternd klar, das er in die falsche Richtung lief. Vielleicht hätten sie mit der Wandfarbe kreativer sein sollen. Oder Wegweiser. Wegweiser waren immer nützlich, wenn auch in der Bastion des ultimativen Endgegners völlig fehl am Platz.

Was blieb jetzt noch zu tun, um das eigentliche Thema wieder anzuschneiden und um von Raumdekoration die Niemals War abzulenken, was blieb noch zu tun, um seine Kollegen wiederauferstehen zu lassen?
 

‚Schau in die Gebrauchsanweisung!’, riet ihm ein drittes Fensterchen. Ja, die Idee war gut. Xemnas wühlte kurz im Karton, ehe er ein kleines, quadratisches Heftchen fand, in dem auf hundertzwölf Sprachen und Dialekten stand, wie man Phönixfedern benutzte. Jetzt musste er nur noch Deutsch finden. Oder Englisch. Oder Japanisch. Oder Französisch, Italienisch und Spanisch gingen auch in Ordnung. Gut, das Kingdom Hearts ein weltweit veröffentlichtes Spiel war, sonst hätte es echt lange dauern können, ehe Xemnas eine Sprache gefunden hatte, die er konnte.

Deutsch ließ sich nicht finden.

Wahrscheinlich war das Spiel, aus dessen Welt diese Heilmittel stammten, nie in Europa erschienen, sondern hatte es nur bis in die USA gemacht, aber das machte ja auch nichts, denn Xemnas war ein Mann von Welt.
 

„Dear Customer“, las die Überschrift.

„Finally you got your own Square Enix Phoenix feather! But you sure don’t know how to use them, right? Well, I’ll tell you, why you can dance and sing and pray and do whatever you want, but nothing happens: it’s the safety mechanism. Not to mention, if every final boss would be able to resuscitate his comrades!! So, if you want to make the feather work, just say nicely PLEASE!! And, Zip-Aah-Dee-Doo-Dah, your friends will be alive again! Yeah, you know: final bosses say never please!

Well then, enjoy your own Square Enix Phoenix feather! “(Übersetzung ganz unten auf der Seite)
 

Ahh, jetzt war es Xemnas klar: Er musste bitte sagen, dann wurde das schon! Und, da hatte die Firma recht: Würde es da nicht stehen, wäre ihm nie in den Sinn gekommen, Bitte zu sagen. Also warf er die CD-Player, indem noch die Untermalungsmusik zu dreizehn kleine Orga-Kuttelz dudelte, über den Rand des Plateaus, um Beweise zu vernichten. Dann stand er auf, legte die Gebrauchsanweisung beiseite, kickte den Karton aus dem Weg und sagte so laut und deutlich wie er nur konnte:
 

„BITTE!“
 

Ein sanftes Leuchten erhellte die Plattform, und elf Phönixfedern erhoben sich, Lichtfedern lassend, in den Himmel. Das Leuchten (es waren ganze ELF Federn, Leute!) wurde schließlich so stark, dass Xemnas sich einen Arm schützend vor die Augen hob. Als er ihn wieder wegnahm, waren die Federn bis auf eine verschwunden, und seine mehr oder weniger geschätzten Kollegen standen verwirrt auf dem Plateau. Bis auf eine? Ah, richtig. Roxas war ja wieder mit seinem Jemand vereint.
 

„Ich, ich lebe wieder?!“, freute sich Vexen. Dann versuchten er und Zexion Rache an Axel zu üben, welcher sich hinter Demyx versteckte.
 

„Was ist mit Kingdom Hearts?“, fragte Saix, der reflexartig zum Mond hochgeschaut hatte.
 

„Bekommen wir das vom Gehalt abgezogen?“, wollte Luxord wissen.
 

Und plötzlich sprachen alle durcheinander. Axel seufzte, froh darüber das Saix Vexen und Zexion von ihm abgelenkt hatten. Dummerweise war das Seufzen laut genug, um die beiden wieder an ihn zu erinnern. Ihm blieb die Hoffnung, dass die beiden den unschuldigen Demyx aus der Sache rausließen – oder das Demyx lebendig blieb, bis Axel ein anderes Versteck gefunden hatte.
 

„Meine lieben Kollegen…“, begann Xemnas leise, und daher ungehört.

„Kameraden…“, versuchte er es lauter, auch diesmal ignoriert. Beim nächsten Versuch schrie er so laut, dass die Organisationsmitglieder zusammenzuckten.

„MEINE BRÜDER!!“ Aus Larxenes Richtung war in die Stille hinein ein deutliches Räuspern zu hören.
 

„…und Schwester.“, berichtigte Xemnas sich. Er ging durch die Reihen von Niemanden und hob die verbliebene Feder unauffällig auf, dann hielt er sie hoch, sodass jeder sie sehen konnte.

„Dieser kleinen Feder ist es zu verdanken, dass ihr alle wieder hier seid!“, verkündete er, in Ermangelung von etwas kreativerem.
 

„Sind das die Phoenixfedern aus der Sammelbestellung von vor einem Jahr?“, fragte Xaldin unsicher.
 

Xemnas nickte. „Jaah, das sind sie… Heute angekommen, und natürlich gleich benutzt!“, fuhr er fort, nicht ohne Stolz.
 

„Ach, die hatten doch diesen Trick, mit dem nett Bitte sagen, nicht?“, wollte Vexen wissen, der sich interessiert den Karton und die Seriennummer näher angeschaut hatte.
 

„Aber das hat unser Superior gleich durchschaut und nicht erst einen Regentanz aufgeführt, nicht wahr?!“, behauptete Saix.
 

„Ganz genau!“, versicherte Xemnas. Hätte er ein Herz gehabt, es hätte sein Blut in seine Wangen gejagt.
 

„Wie sieht die Lage aus?“, erkundigte sich Xigbar. Endlich widmeten sie sich den wesentlichen Dingen.
 

„Nun…“, sagte Xemnas wissend. „Sora ist hier im Schloss und er ist –“ Er wurde von Hilfefenster Nr. 4 unterbrochen, welches erklärte das Sora die Richtung gewechselt hatte, nachdem er wieder beim Eingang angekommen war.

„- er ist leicht verwirrt, was die ganzen Gänge hier betrifft.“
 

„Ich hab gleich gesagt, ein bisschen Wandfarbe und Wegweiser, und niemand muss auf den Helden warten!“, empörte sich Marluxia.
 

„Aber ich denke, er wird bald hier sein.“
 

„Also… war ich gerade mal eine Stunde tot?“, fragte Saix nach.
 

„Wie unfair. ICH bin vor über einem Jahr getötet worden.“, informierte Vexen. „Und zwar von – “ Er drehte sich erneut zu Axel um und packte sein bösestes Grinsen aus.
 

„Liebe Brüder! Und Schwester…“, fügte Xemnas nach erneutem Räuspern von Larxene hinzu. „Lasst uns alle Konflikte beiseite legen!“ Eigentlich hatte er selbst genug Gründe um Axel eigenständig zu töten, aber dafür hatte er keine verdammt teure Square Enix Phönixfeder verschwendet.
 

„Und was ist mit Nummer Acht?“, meldete Zexion sich zu Wort. „Ich denke, dass mehr als zwei Leute Grund hätten, ihn zu töten.“
 

Xemnas zählte in Gedanken kurz durch. Er selbst, Zexion, Vexen, Marluxia, vielleicht noch Larxene, Saix…Gut, das waren mindestens sechs… kein Wunder, dass Nummer Acht nur Roxas als Freund gehabt hatte. Der war wenigstens pubertär genug, um die Witze und Aktionen von Axel lustig zu finden. Xemnas warf einen bösen Blick auf Axel, wobei Demyx freundlicherweise aus dem Weg trat.
 

„Nummer Acht schwört, friedlich zu bleiben, da ich ansonsten nicht dafür garantieren kann, dass sich nicht mindestens sechs Leute an Roxas vergreifen… Mit Gewalt, meine ich!“, fügte er hinzu, um die Gedankengänge der Organisationsmitglieder zu stoppen. Ihr Leser dürft auch aufhören, perverse Hintergedanken zu haben. Danke.
 

„Ahhh…“, ging ein verständnisvolles, zustimmendes Murmeln durch die Gruppe. Sie hatten tatsächlich gedacht, Xemnas meine Kindesmissbrauch.
 

Xemnas seufzte. „Sonst noch irgendwelche Fragen?“
 

Demyx hob schüchtern die Hand.
 

„Ja?“, gab ihm Xemnas das Recht zu reden. Der Junge war wenigstens noch höflich.
 

„Nun ja, ehm… wartet kurz, ich habs gleich…“ Demyx griff in seine Kutte und holte nach einigem Kramen einen kleinen, quadratischen Telefonzettel hervor. Wie er den beschrieben hatte, obwohl er bereits bei Soras zweitem Besuch von Radiant Garden draufgegangen war, war Xemnas schleierhaft. Noch ein Problem, für das er in seiner freien Zeit eine logische Lösung suchen konnte, und diesmal sogar ein reales.
 

„Ah, ja: Wenn Roxas nicht mehr da ist, dann fehlt uns ein Mitglied und wir haben theoretisch gesehen nicht mehr das Recht, und Organisation XIII zu nennen, oder?“, fragte er, halb frei, halb abgelesen vorgetragen, aber dennoch laut und deutlich und wieder kehrte auf dem Plateau Ruhe ein.
 

„Das… ist eine sehr gute Frage – jetzt haben wir ja nicht mehr die Ausrede, dass Sora uns niedergemacht hat.“, stimmte Luxord zu und erklärte damit auch dem neugierigen Leser, warum die Gruppe sich so genannt hatte, selbst als sie nur noch zu dritt waren.
 

„Wir könnten sagen, wir haben eine Zählschwäche?“, schlug Axel vor.
 

„Hey, ich bin kein Legastheniker!!“, fauchte Vexen, immer noch beleidigt wegen gewisser Ereignisse vor einem Jahr.
 

„Also, lassen wir das doch einfach. Roxas ist so klein, das fällt keinem auf, wenn der fehlt…“, sagte Larxene entschieden.
 

„Doch… mir schon…“, jammerte Axel.
 

„Ach, sei du mal still!!“, fuhr ihn Zexion an, wie Vexen noch immer beleidigt. „Wegen dir leide ich unter einer Replicaphobie!“, merkte er an.
 

„Echt?“ Der Rothaarige grinste und teleportierte sich hinter den Blauhaarigen. Er beugte sich von hinten ganz nah an dessen Ohr und flüsterte: „Rrrrrrrrreplica…“, wobei er das R schön rollte.
 

„DU MIESER ARSCH!!“, fuhr Zexion ihn an. Der arme Kerl war dermaßen auf der Palme, wie man ihn wohl noch nie gesehen hatte. Die Autorin ist sich zudem nicht sicher, ob ihr das ÜBERHAUPT je sehen wollt.
 

Indes rieb sich Axel die Stirn, da Zexions Schrei mit einem plötzlichen Aufspringen verbunden gewesen war, was Axels Stirn gegen den Hinterkopf des Intriganten knallen ließ.
 

„Du mieser Arsch…“, wiederholte Zexion sehr leise und hielt sich den Kopf. „Du verdammter, beschi– “
 

„Das waren genug Schimpfwörter für heute, denke ich…“, unterbrach Xemnas rüde.
 

„Als wäre das meine Schuld!“, murmelte Zexion beleidigt.
 

„Wessen soll es denn sonst sein?!“, fauchte Axel.
 

„Na, IHRE!!“, erklärte Zexion und zeigte auf die Autorin, woraufhin die Braunhaarige sofort die Finger von der Tastatur nahm um die Hände zusammen zu falten und unschuldig zu pfeifen.
 

„Das ist doch jetzt egal…“, versuchte Xemnas wieder Aufmerksamkeit zu bekommen, doch nun debattierte seine Organisation darüber, ob es die Autorin wirklich gab und was sie wohl tat.
 

Währenddessen ploppte Hinweisfenster fünf auf, das Xemnas und den anderen zeigte, das Sora bald hier wäre. Gut, eigentlich nur Xemnas, die restlichen Niemande auf dem Plateau widmeten sich der bereits erwähnten Streitfrage um die Autorin.
 

„Entschuldigung…ENTSCHULDIGUNG!! Wir bekommen Besuch von unserem Helden. Könntet ihr bitte nett und freundlich sein und ihn NICHT ihn Stücke reißen, nachdem wir die Frage um die Konflikte geklärt hätten?“, fragte Xemnas. Elf Leute nickten ihm zu.
 

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„Okay, nur noch die Treppe hoch und dann… STIRB!!...ehm, sterbt?!“, sagte Sora verwundert, als er die oberste Stufe von besagter letzter Treppe erreicht hatte. „Kairi, komm mal!“
 

„Und ich?!“, fragte Riku beleidigt und rannte ebenfalls die Treppe hoch. Er war schneller als Kairi und kam früher an, nur um einen entsetzten Ausruf zu machen. „HEILIGE DUNKELHEIT!!“
 

„Also, meine Schuld ist das nicht…“, fügte Kairi als Nachzügler dem hinzu.
 

„Da hat Kairi recht, nicht wahr, RIKU?!“, fragte Sora in einem eindeutigen Tonfall.
 

„Jahh… könnte sein…“, gestand Riku und dachte wieder an Soras Zeitung. Also, Im Hero’s Helper, den Riku abonniert hatte, war nie die Rede von ironischen Witzen gewesen.
 

„Nett sein…“, sinierte ein Mann mit roséfarbenem Haar. Er schritt auf Kairi zu und nahm einen Arm hinter den Rücken. Als er ihn wieder hervorzog, hielt er eine dunkelrote Rose in Händen. „Für dich. Willkommen in unserem bescheidenen Schloss!“
 

„Oh, danke!“, freute sich Kairi über Marluxias Geschenk. „Seht ihr, SO macht man richtig ironische Witze!!“, sagte sie triumphierend an ihre Freunde gewandt.
 

„Streut Salz in meine Wunden…“, beklagte sich Riku.
 

„Ja… wie auch immer…“, begann Sora, leicht verblüfft über die höfliche Geste von Marluxia. „Euer Spiel ist aus!! Hört sofort auf zu singen, oder ich werde euch alle vernichten!“ Zur Bestärkung seiner Worte rief er sein Schlüsselschwert, das momentan den Anhänger in Form einer schwarzen Krone aufwies, Memoire.
 

„SINGEN?“, fragte Larxene verwirrt und schaute zu Demyx hinüber.
 

„AHA!!“, machte Vexen triumphierend. „Also doch, Xemnas?“
 

„MEIN CD-PLAYER!!“, schrie Demyx, der ein oder zwei Stockwerke tiefer, auf dem Balkon auf den Xemnas ihn geworfen hatte, die Überreste des Gerätes gefunden hatte.
 

„Xemnas hat gesungen? Hätt ich gern gehört…“, ließ Axel verlauten.
 

„WIE AUCH IMMER, sagte ich! Das Spiel ist aus! Ihr seid des Todes!“, rief Sora erneut.
 

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Hier die Beschriftung der Phönixfedern, für die Englischunkundigen unter euch:

„Liebe Kunden!“, las die Überschrift.

„Endlich haben Sie Ihre eigene Square Enix Phönixfeder! Aber sicher wissen Sie nicht, wie man sie benutzt, richtig? Nun, ich werde Ihnen sagen, warum Sie tanzen und singen und beten und tun können, was immer Sie wollen, ohne das etwas passiert: Das liegt am Sicherheitsmechanismus. Nicht verstellbar, könnte jeder Endgegner seine Kameraden einfach wiederbeleben! Also, wollen Sie die Feder zum funktionieren bringen, sagen Sie einfach nett BITTE!! Und, dup-di-dei, werden Ihre Freunde wieder lebendig sein! Jah, Sie wissen sicher: Endgegner sagen nie Bitte!

Nun denn, genießen Sie Ihre eigene Square Enix Phönixfeder!“

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tod
2008-04-21T13:00:38+00:00 21.04.2008 15:00
Ich weiß gar nicht wassu hast Gone Bad ^^ Ich finds superrrrrr xD~
Die Ideen mitn Zeitschriften ist genial ;DD
Ich will aber noch Punkt 2 und 1 wissen Q.Q (Steht das in anderen Kapiteln?)
Egal ich les jetzt einfach mal weiter :0
Von:  Helia
2008-04-13T09:14:19+00:00 13.04.2008 11:14
xDDDD
Oh Mann...
*mir ne Träne wegwisch*
Gehts auch noch nach Kapi 3 weiter?? x3~

Von: abgemeldet
2008-02-12T20:18:43+00:00 12.02.2008 21:18
HAHAHA! Köstlich! Dies könnte mir wirklich gefallen! (Also war der Username doch nicht nur Show...

Okay, das mit dem Emo-Riku fand ich ein bisschen dumm, aber ich bin ja jetzt mal gespannt wie das Rematch ausgehen wird...

PS: Wusstest du schon, dass es ein 14. Mitglied gab? Soll zumindest im neuen Kingdom Hearts: 358/2 Days vorkommen^^;
Von: abgemeldet
2008-01-20T17:22:14+00:00 20.01.2008 18:22
Ich glaube nicht, dass Xemnas so friedliebend ist, dass er singt, aber du hast die Fanfic sehr gut umgesetzt. XD
Besonders witzig sind die Bemerkungen über die Zeitschriften, Dekorationen und die Autorin. ;)
Auf jeden Fall werde ich weiterlesen (wenn ich aus Zeitgründen dazu komme *hust*).
Von: abgemeldet
2008-01-20T16:34:33+00:00 20.01.2008 17:34
...friggin brilliant. oO Kann grad absolut nicht mehr sagen, weil ich
a. noch am lachen bin und nichts intelligenteres als LOL!11! schreibe..
b. ich gerade einen anbetungsgesang begonnen hab, der wahrscheuilich noch ein wenig dauert. Danke für diese wunderbare Geschichte. *sob*
baba ^^
Von:  BlackMateria
2008-01-05T14:33:39+00:00 05.01.2008 15:33
woow geiler geht es nicht! das ist total irre krass! toll *g*
ironische witze haha
ein singender xemnas lool und sora aufm klo ... besser geht es nicht!
die idee mit den phönixfedern ist ja mal klasse
großartig!
mach weiter so
Von: abgemeldet
2008-01-04T22:00:01+00:00 04.01.2008 23:00
Oh mein Gott! Soooooo geil! XD
*kaputtlach*

Ich wär dafür das man der Autorin ein eigenes Schlüsselschwert schenkt und sie zudem auch noch ins Spiel einbaut *g*

Mach bloss weiter so ^^

Gruss Imso
Von: abgemeldet
2008-01-04T20:45:11+00:00 04.01.2008 21:45
"Unser Boss war bestimmt so schlau und hat keinen Regentanz aufgeführt." (oder wie auch immer)
geiiiiiiil^^
(hab übrigens für den 5. kommi gesorgt ^-^)
Von: abgemeldet
2008-01-04T14:56:05+00:00 04.01.2008 15:56
Würde den Gesang echt gern mmalö hören^^
*das gerade vergessen hat*
sry^^
Von: abgemeldet
2008-01-02T17:49:56+00:00 02.01.2008 18:49
lol das is ja mal geil^^
*sich wegschmeiß vor lachen*



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