Zum Inhalt der Seite

Diary´s mysteries

love behind an icy wall
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zeichen und Wunder

Lange schaute Hermine einfach nur in die Augen des Tränkemeisters, der wie aus dem Nichts hinter ihr aufgetaucht war. Zu lange.

Ihr schossen mit einem Mal so viele Gedanken durch den Kopf.
 

Da stand Snape, die Person, die zu Weihnachten ein Geschenk von ihr bekommen würde, die Person, die ihr dafür wahrscheinlich den Hals umdrehen würde. Sie konnte sich sogar lebhaft vorstellen was er dazu sagen würde.
 

Ein Geschenk? Für mich? Von einer Gryffindor?... 50 Punkte Abzug, für diesen miserablen Bestechungsversuch.
 

Ja, das war eine Reaktion á la Snape.

Langsam stieg in Hermine wieder die Panik auf und sie merkte nicht, dass sie Snape immer noch leicht verwirrt anschaute, der mittlerweile misstrauisch und etwas irritiert die Augenbrauen zusammenzog.
 

"Ms. Granger, habe ich irgendetwas an mir, dass Sie mich mit Ihrem Blick aufspießen wollen oder haben Sie gerade kurzzeitig das Land der Lebenden verlassen?"
 

Dieser Satz brachte sie schlagartig wieder in die Realität zurück. Sie senkte leicht den Kopf und suchte mit ihrem Blick den Boden ab. Einige Haarsträhnen fielen ihr in das Gesicht, so dass Snape nicht sehen konnte wie ihr die Röte in das Gesicht stieg.
 

"Tut mir leid, Sir. Ich war nur... leicht überrascht Sie hier zu sehen.", begann Hermine, "Ich-" "Ist gut Miss. Granger!", wurde sie barsch von Snape unterbrochen,

"Sparen Sie sich, um Merlins Willen, Ihre Puste. Ihre ewig langen Vorträge im Unterricht strapazieren meine Nerven schon genug."
 

Kommt jetzt wieder die übliche Gryffindor-Beleidigungs-Rede? Ok, ich in bereit. Na los, gib´s mir. Aber wunder dich nicht, wenn ich auch mal aushol!
 

Doch zu Hermines Überraschung verzichtete er dieses Mal sich über sie auszulassen. Stattdessen ging er ein paar Schritte auf das Ufer zu und stand nun mit dem Rücken zu ihr gewandt. Minutenlang stand er einfach nur da und schaute auf den riesigen See hinaus.

Und Hermines Blick haftete sich an die Rückseite seiner schwarzen Robe, die sich im leichten Wind aufbäumte.
 

Sie liebte es zwar, wenn sie hier war und einfach nur ihre Ruhe hatte, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass diese Ruhe sie gerade komplett nervös machte. Sie wollte etwas sagen, mit Snape reden. Egal über was, Hauptsache diese schrecklich beklemmende Stimmung würde verschwinden.
 

Sie setzte ein paar mal an, etwas zu sagen, doch sie war sich nicht wirklich sicher, welches Thema sie ansprechen sollte. Konnte man mit Snape überhaupt ´normale´ Gespräche führen?
 

Komm schon, du plapperst doch sonst immer wie ein Wasserfall. Lass dir was Intelligentes einfallen.
 

“Professor?”, presste sie etwas zurückhaltend hervor, nicht sicher, ob er sie überhaupt gehört hatte. Snape machte keine Anstalten ihr irgendwie zu zeigen, dass er sie vernommen hatte, wovon Hermine aber letztendlich ausging und weiter sprach.

“Was machen Sie eigentlich an Weihnachten?”
 

Oh, ja Hermine... das war mal wieder SEHR Intelligent von dir.
 

Einen Moment lang, hoffte sie, dass er sie vielleicht doch nicht gehört hatte und mit den Gedanken gerade wo anders war. Doch er hatte sie gehört und schien kurze Zeit zu überlegen, was er antworten sollte bevor er den Kopf in den Nacken legte, und in den Himmel starrte. Dann kam eine Antwort, die Hermine schon hatte kommen sehen.
 

“Ich wüsste nicht, was Sie das angehen würde.”, kam es knapp und er wendete seinen Blick wieder auf den Horizont.

Doch Hermine ließ nicht locker. Sie wollte das Gespräch nicht jetzt schon als beendet abstempeln. Es musste doch möglich sein mit ihm unter vier Augen, als ganz normale Menschen eine ganz normale Unterhaltung führen zu können.
 

“Werden Sie zu unserer Feier kommen?” Snape seufzte und ließ den Kopf leicht nach vorne hängen. “Können Sie nicht anders oder hassen Sie mich so sehr, dass Sie mich ständig mit irgendwelchen nervigen Fragen durchlöchern müssen?”
 

Am liebsten hätte Hermine ihm jetzt ordentlich was erzählt. Sie atmete Tief ein und ballte ihre Hände zu Fäusten. Wie gerne hätte sie ihm gesagt, dass er ihr auch auf die Nerven ging und zwar gewaltig. Was für ein unfreundlicher, schlechtgelaunter Bastard er war und, dass sie ihm für seine Beleidigungen, manchmal wirklich nur zu gerne an den Hals gesprungen wäre.
 

Sie hasste ihn nicht, aber dennoch regte sie sich regelmäßig über ihn auf.

Mit aller Selbstbeherrschung hielt Hermine sich zurück und wagte einen letzten Versuch mit ihm zu reden. “Ich hasse Sie nicht Professor. Aber... vielleicht können Sie mir sagen warum Sie mich hassen.”
 

Einige Minuten verstrichen, doch Hermine hakte nicht nach, sondern wartete bis er ihr eine Antwort geben würde und sie würde hier bleiben und von ihr aus festfrieren, bis er das tat.
 

Antworte mir endlich, sonst werf ich irgendwas nach dir.
 

Plötzlich zeigte Snape eine Reaktion. Er drehte sich mit dem Kopf zu ihr und sah ihr einen Moment lang tief in die Augen. Hermine wollte noch einmal ansetzen und eine Antwort verlangen, doch für einen Moment konnte sie nicht anders als ihn einfach nur anzusehen. Sie versuchte den Blick zu deuten, den er ihr zuwarf.
 

Etwas war nicht so wie immer. Sie konnte nicht wirklich die Blicke anderer Leute deuten, doch sie meinte etwas wie Verzweiflung und unendliche Einsamkeit in seinen Augen zu finden.

Dann geschah etwas, dass Hermine bis zu diesem Augenblick für unmöglich gehalten hatte.
 

Er lächelte. Snape lächelte. Er lächelte Sie an. Verlor sie nun endgültig ihren Verstand?

Dieses Lächeln war nicht so, wie er es sonst tat, wenn er Gryffindor ein paar Punkte abziehen konnte oder eine Gelegenheit hatte Harry zu piesacken.
 

Es war ein aufrichtiges Lächeln, dass er ihr schenkte. Ihr! Hermine verstand mit einem Mal die Welt nicht mehr. Hatte er was genommen? War das vielleicht gar nicht Snape, sondern irgendein Schüler, der sich einen Spaß mit Vielsafttrank machte?
 

Mit einem Mal wurde ihr seltsam warm und sie fühlte diese Wut auf ihn, die sie gerade noch vor ein Paar Minuten hatte, nicht mehr.

Hermine bemerkte nicht, dass Snape schon lange nicht mehr vor ihr stand sondern an ihre Seite getreten war.
 

“Machen Sie, dass Sie zurück in das Schloss kommen Miss Granger. Wenn Sie morgen krank sind, werde ich nämlich dafür sorgen, dass Sie nicht vom Unterricht freigestellt werden.”

Der angriffslustige Ton von Snape riss sie aus ihrem Gedanken-Wirrwarr.
 

Ohne Worte stand sie auf und folgte ihm zurück in das Schloss. Hermines Blick war auf den Boden vor ihr gerichtet auf dem sich die Fußspuren ihres Vorgängers abbildeten.
 

War das gerade Wirklichkeit oder neige ich jetzt zu Tagträumen?
 

Letztendlich kam Hermine zu dem Entschluss, dass es zu seltsam war, für einen Traum. Bei Merlins verfilztem Bart, warum hatte Snape sie angelächelt? Warum sie? Er mochte sie doch noch nicht einmal. Sie mochte ihn auch nicht.

Warum hat er ihr nicht geantwortet? Warum verwirrte sie das so sehr? Und warum machte sie sich überhaupt Gedanken darüber?
 

Am Eingang angekommen blieb Snape noch einmal stehen. Hermine wäre beinahe in ihn hineingerannt, weil sie sich bemüht hatte seinen schnellen Schritten zu folgen. Er sah auf sie hinab und holte tief Luft, die er dann wieder geräuschvoll ausstieß.
 

“Ich, Miss Granger, hasse Sie, weil Sie eine elende, besserwisserische, neunmalkluge, gryffindor´sche Nervensäge sind, die einfach nicht den Mund halten kann und den unmenschlichen Drang hat, besonders dann zu sprechen, wenn man sie absichtlich ignoriert.” Snape drehte sich abrupt um und öffnete die schwere Tür.
 

Ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen fügte er noch hinzu, “Ich hoffe diese Antwort war ausreichend, Ms. Granger!” Dann rauschte er davon und hinterließ wieder eine vor Wut kochende Hermine.
 

Dieser... elende Bastard!
 

Doch mit einem Mal beruhigte sie sich recht schnell wieder. Ihr Mundwinkel hoben sich leicht und sie schaute noch einmal in die Ferne auf den See.

Er hatte sie angelächelt. Plötzlich änderte sich ihre Mine und ihre Augen weiteten sich.
 

Schlagartig wurde ihr etwas klar. Das eben war nicht die Antwort auf die Frage, warum er sie hasste. Die Antwort hatte er ihr unten am See gegeben, als er sie angelächelt hatte.

“Er hasst mich nicht.” murmelte sie erstaunt vor sich hin.
 

Kopfschüttelnd drehte sie sich um und ging durch das große Eingangsportal.

“Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder...”
 

OoOoOoOoOoOoOoOo
 

TBC...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sashura
2008-01-06T14:49:34+00:00 06.01.2008 15:49
O.o
Hihi.... das ist echt total süß naiv von ihr wie sie sich fragt warum ihr das mit snapes lächeln so nahe geht! *sweet*
seine antwort ist ziemlich cool... muss ich mir unbedingt merken!!
finds toll^^


Zurück