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ars amatoria

Wichtelgeschichte für Death-Angel_Bryan
von

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ars amatoria

Hallo, Tamy!

Du kannst mir eines ruhig glauben: Die Fanfiction war kein Zuckerschlecken. Ich habe mir wirklich den Kopf zerbrochen, weil ich unbedingt eine schöne Geschichte zustande bringen wollte, was mir vermutlich nicht einmal gelungen ist. Aber jetzt habe ich wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung (was nicht an dem Inhalt der FF liegt, sondern daran, dass ich jetzt alle Weihnachtsgeschenke beisammen habe).

Als Information: ars amatoria heißt übersetzt so viel wie Liebeskunst / Kunst der Liebe und wurde von dem römischen Dichter Ovis geschrieben, ca. zur selben Zeit wie Christi Geburt ;-) Dieses Werk beinhaltet Leitregeln zur Liebe, zu Sex und anderen wunderbaren Dingen. Das Buch hat für die Geschichte zwar keine allzu große Rolle gespielt, aber ich fand es als Titel recht passend. Und da schon der Titel auf Latein war, musste ich natürlich auch das Ende auf Latein schreiben – finis = Ende. Ich weiß nicht, ob du Latein kannst und das alles schon vorher wusstest, aber für den Fall, dass nicht, weißt du es jetzt ;-)

Ich hoffe sehr, dass dir die Fanfiction gefällt. Wenn nicht, dann tut es mir wirklich Leid.

Nathera
 


 

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Kai nickte der Kellnerin dankend zu, nachdem sie die Tasse mit heißer Schokolade auf den Tisch gestellt hatte. Sie lächelte kurz und als sie sich umdrehte, meinte Kai, einen Hauch Farbe in ihr sonst blasses Gesicht treten zu sehen. Er konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Er kam oft in dieses Café, das bloß ein paar Häuser von seinem Büro entfernt lag, und war sich mittlerweile sehr sicher, dass die Kellnerin einen Narren an ihm gefressen hatte. Er hatte es getestet: Inzwischen hatte er an wohl jedem Tisch in diesem Café gesessen und war stets nur von ihr bedient worden. Das konnte doch kein Zufall sein...?

Er legte prüfend seine Finger an die Tasse. Das süße Getränk war zu heiß, weshalb er es noch nicht trank. Er öffnete stattdessen seine Aktentasche und zog ein dünnes Buch mit dunkelrotem Einband heraus. Dieses legte er auf die Tischplatte und schob es zum Rand ebendieser. Die goldenen Buchstaben verkündeten in feiner Schrift ars amatoria. Es war gewiss außergewöhnlich, sich in ein Café zu setzen und das Buch eines römischen Dichters offen auf den Tisch zu legen, aber die andere Alternative, eine rote Rose, war Kai noch dümmer vorgekommen.

Kai blickte auf die Rolex, die um sein Handgelenk saß. Er war wie immer zu früh. Das war so eine Macke von ihm: Er hasste es, nur pünktlich oder gar zu spät zu sein, weshalb er stets darauf achtete, mindestens sieben Minuten früher als vereinbart zu Terminen und Verabredungen zu erscheinen. Doch heute waren es nicht nur sieben Minuten, sondern ganze sechzehn. Also lohnte es sich noch, ein wenig zu arbeiten. Er ließ seine Hand erneut in die Aktentasche gleiten und zog ein paar Papiere heraus. Er ging nie irgendwo hin, ohne ein bisschen Arbeit bei sich zu haben. Deshalb zog er einen Kugelschreiber heraus und begann, die Papiere sorgfältig zu lesen und an manchen Stellen Verbesserungen an den Rand zu schreiben. Er hatte sich für heute die Kontrolle der Finanzen eine seiner Außenstellen vorgenommen. Irgendwo in dem großen Unternehmen, das ihm sein Großvater vor etwa acht Jahren übergeben hatte, wurde schlecht gewirtschaftet und seit etwa zwei Wochen überprüfte er sämtliche Stellen, an denen ein solcher Fehler möglich war. Bisher war er leider noch nicht fündig geworden. Natürlich gab es hier und dort ein paar kleinere Schnitzer, aber ein wirkliches Problem hatte er noch nicht gefunden.

Er legte wieder die Hand an seine Tasse und stellte fest, dass diese eine annehmbare Temperatur angenommen hatte. Er hob sie an seine Lippen und trank einen vorsichtigen Schluck. Die süße Flüssigkeit floss seine Kehle hinab und erfüllte ihn mit innerer Wärme. Er liebte diesen ersten Schluck. Bevor er ihn trank, wusste er meist nicht, wie kalt ihm eigentlich war. Und nicht nur körperliche Wärme durchströmte ihn, sondern auch ein unbestimmtes Wohl. Klar, Schokolade beinhaltete glücklich machende Stoffe. Trotzdem erstaunte es Kai immer wieder, wie gut diese Stoffe auf ihn wirkten.

Er schaute erneut auf die Uhr. Nun war es schon zwei Minuten nach fünf, was bedeutete, dass sein Freund sich verspätete. Kai hasste es, zu warten. Er blickte aus dem Fenster des Cafés. Draußen war es schon ziemlich dunkel, doch durch das Licht der Straßenlaternen konnte er den leichten Schneefall erkennen. Er schloss die Augen und atmete langsam ein und aus, während er noch immer die Tasse in seinen Händen hielt. Gerade um diese winterliche Jahreszeit saß er gerne hier auf einem der gemütlichen sesselähnlichen Stühlen und genoss die heimelige Atmosphäre. Das war auch der Grund dafür, dass er das Treffen für diesen Ort vereinbart hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, einen Menschen in einem anderen Café kennen lernen zu können.

„Hallo“, sagte plötzlich eine etwas raue Stimme und jemand berührte kurz seine Schulter, um Kai auf sich aufmerksam zu machen.

Sofort drehte sich Kai um und erstarrte.

Vor ihm stand ein Mann in seinem Alter, der einen dunklen Wintermantel, gepaart mit einem grässlichen roten Wollschal, trug. Er zog den Schal von seinem Hals und verstaute ihn in einer Tasche, die er bei sich trug. Dann zog er seinen Mantel aus und gab ihn der freundlichen Kellnerin, die sogleich herbeigeeilt war. „Nett, dich mal wieder zu sehen“, sagte er und setzte sich dann Kai gegenüber an den runden Tisch. „Ein nettes Café.“

Kai nickte leicht abwesend und räusperte sich dann. „Bryan, ich bin verabredet“, murmelte er verlegen und blickte wie gebannt das Buch an, das noch immer am Rand des Tisches lag.

„Tja.“ Bryan lächelte entschuldigend. „Das kannst du wieder einstecken.“ Er schob das Buch in Kais Richtung über den Tisch. Dann wandte er sich an die Kellnerin, die wieder an dem Tisch erschienen war: „Einen Kaffee mit Milch bitte.“

„Sonst noch etwas?“, fragte sie und beobachtete dabei Kai aus den Augenwinkeln.

„Nein, danke“, sagte Bryan und folgte ihrem Blick. Er grinste amüsiert, als sie verschwunden war. „Noch immer heiß begehrt, hm?“, fragte er.

„Ist das dein Ernst?“, fragte Kai, der noch immer das dunkelrote Buch nicht aus den Augen ließ. „Oder soll das ein schlechter Witz sein?“

„Mein Ernst, Yakim“, erwiderte Bryan.

Kai blickte nun endlich zu ihm auf. Dadurch, dass Bryan ihn Yakim nannte, bewies er automatisch, dass es sein Ernst war. Woher sonst hätte er das Internet-Pseudonym kennen sollen, unter welchem Kai sich mit einem gewissen Yeva angefreundet hatte, der nicht nur denselben ersten Buchstaben wie er im Internet benutzte, sondern auch privat viele Interessen mit ihm zu teilen schien. Sie hatten sich so oft und so lange unterhalten, dass Kai sich sicher gewesen war, einen Seelenverwandten gefunden zu haben, aber nun wurde ihm langsam klar, dass das ein Irrtum gewesen war. Natürlich teilte er viele Ansichten mit Bryan, aber das lag an ihrer Erziehung und ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Wie oft hatte er in den vergangenen Gesprächen So ist es mir auch schon einmal gegangen gedacht? Offensichtlich war es dumm von ihm gewesen, zu glauben, dass es jemanden in Moskau gab, der ihn verstand, ohne an seinem bisherigen Leben teilgenommen zu haben.

Eine Zeit lang schwiegen sich die beiden Männer an, bis Bryan schließlich sagte: „Ich habe nicht gewusst, dass du es bist. Wirklich nicht.“

„Hm“, machte Kai und trank einen weiteren Schluck von seiner heißen Schokolade. Doch dieses Mal überkam ihn nicht dieses wohlig-sanfte Gefühl, das er so liebte. Im Gegenteil; das Getränk kam ihm unwahrscheinlich bitter vor.

Die Kellnerin servierte Bryan seinen Kaffee und warf Kai einen hastigen Blick zu, den Bryan mit einem Stirnrunzeln verfolgte. „Ziemlich unhöflich von ihr, oder?“, meinte er schließlich, als sie wieder verschwunden war. „Starrt die dich immer so nymphomanisch an?“

„Ist das ein Problem für dich?“, fragte Kai.

„Nein, eigentlich nicht“, erwiderte Bryan, wirkte jedoch nicht sehr überzeugt von seinen eigenen Worten.

„Dann misch' dich nicht ein“, sagte Kai tonlos. „Ich mache dich doch auch nicht darauf aufmerksam, dass du heute Nacht nicht schlafen kannst, wenn du um diese Uhrzeit noch Kaffee trinkst.“ Er hob abermals seine Tasse an die Lippen und trank nun mehrere Schlucke. Die Tasse war ungefähr zur Hälfte geleert, als Kai sie wieder abstellte und seine Akten zusammenlegte. Er steckte sie wieder in seine Tasche und nahm dann auch das Buch wieder an sich, welches er als Erkennungszeichen mit in das Café genommen hatte, damit Yeva ihn finden konnte. Er schloss seine Aktentasche und zog sein Portmonee heraus, um das Geld für seine heiße Schokolade zu suchen.

„Du willst schon gehen?“, fragte Bryan. „Du hast deinen Kakao noch nicht einmal zur Hälfte ausgetrunken.“

„Mir ist die Lust daran vergangen“, sagte Kai und legte einen Schein auf den Tisch, ehe er das Portmonee wieder einsteckte. Er stand langsam auf.

„Ich habe gehört, dass dein Großvater gestorben ist“, sagte Bryan plötzlich und erhob sich ebenfalls. „Du bist doch jetzt vollkommen allein.“

Kai atmete tief ein, bevor er sich wieder setzte. „Was willst du?“, fragte er ein wenig gereizter, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Er hatte keine Lust, mit Bryan über sein Leben zu reden, aber noch weniger behagte ihm die Vorstellung, dass Bryan ihn quer durch das Café auf sein Privatleben ansprechen konnte.

„Wir haben seit fast drei Jahren nicht mehr miteinander geredet“, antwortete Bryan und ließ sich ebenfalls wieder auf seinen Platz sinken, zufrieden damit, Kai noch einmal zurückgehalten zu haben. „Ich werde doch wohl ein Recht darauf haben, zu erfahren, wie es dir geht.“

„Nein, das hast du nicht“, antwortete Kai distanziert und blickte ihn verdrießlich über den Tisch hinweg an. „Du hast weder das Recht, mich danach zu fragen, wie es mir geht, noch über meinen Großvater zu sprechen. Falls es dich interessiert: Er hat dich gehasst und war mehr als nur froh, als du dich endlich verpisst hast. Genau wie ich.“

Bryan atmete tief ein und wieder aus. Offensichtlich fiel es ihm schwer, ruhig zu antworten, doch er hatte seine Stimme fest im Griff: „Voltaire ist mir scheißegal. Vielleicht überrascht es dich, aber ich habe ihn auch nicht wirklich gemocht. Ich will nur wissen, wie du klarkommst.“ Er schüttete ein wenig Milch in seinen Kaffee und rührte diesen dann langsam um. „Und ich denke schon, dass das eine Sache ist, die mich etwas angeht.“

„Ich will aber nicht mit dir darüber reden“, sagte Kai. „Wie du siehst, geht es mir großartig. Mehr musst du nicht wissen.“

„So großartig, dass du es nötig hast, im Internet hemmungslos mit irgendwelchen Kerlen zu flirten?“, meinte Bryan lakonisch. „Klingt prima.“

Kai funkelte ihn böse an. „Wer hat denn fröhlich mitgeflirtet?“, fragte er und ärgerte sich wieder über sich selbst. Er hatte in den letzten zwei Jahren, also seit sein Großvater gestorben war, keinen einzigen Menschen mehr kennen gelernt (abgesehen von geschäftlichen Bekanntschaften), weshalb er schließlich auf das Internet gekommen war. Und auch dort war es ihm schwer gefallen, jemanden zu finden, mit dem er gerne Zeit verbrachte. Woher hätte er denn wissen sollen, dass dieser Jemand ausgerechnet Bryan war? Hätte er es gewusst, hätte er gar nicht zugelassen, dass Yeva ihm so wichtig wurde. Und er hätte ganz gewiss nicht mit ihm geflirtet und vorgeschlagen, dass sie sich einmal persönlich treffen sollten.

„War nur so 'n Zeitvertreib“, sagte Bryan. „Ich hatte Mitleid mit dir, weil du so ein Reallife-Versager bist.“

„Reallife-Versager? Ich bin Milliardär und leite eines der erfolgreichsten Unternehmen Russlands“, sagte Kai trocken.

„Aber du hast keine Freunde“, erwiderte Bryan. „Außer mir.“ Er lachte spöttisch.

Kai kniff leicht die Augen zusammen. „Du bist nicht mein Freund.“

„Dann hast du also wirklich niemanden.“ Bryan seufzte leicht. „Du tust mir richtig Leid.“ Er nahm seine Tasse in die Hand und trank einen Schluck. „Hm, der Kaffee hier ist wirklich gut“, stellte er dann überrascht fest. „Willst du mal probieren?“

Kai blickte ihn vernichtend an.

„Achja, du magst ja keinen Kaffee.“ Bryan lachte versöhnlich. „Hätte ich beinahe vergessen.“

„Hättest du nicht“, widersprach ihm Kai kühl. „Schließlich hast du mich fast vier Jahre lang mit deinem ewig anhaftenden Kaffee-Gestank gequält.“

„Ich bin von der Sucht runter“, erzählte Bryan munter. „Mittlerweile trinke ich nur noch zwei Tassen am Tag, eine morgens und eine nachmittags. Okay, bei Stress sind's manchmal vier, aber mehr nie.“

„Das ist ja schön für dich“, sagte Kai leise und überlegte, ob er nicht doch lieber gehen sollte. Was brachte ihm dieses Gespräch? Er hatte es drei Jahre lang tunlichst vermieden, an Bryan und alles, was mit diesem zusammenhing, zu denken. Wieso sollte er wieder damit anfangen, sich mit dem Älteren zu beschäftigen? So verzweifelt war er wirklich nicht.

Es hatte eine Zeit gegeben, in der Kai sämtlichen Göttern aller Mythologien und Religionen einzeln gedankt hätte, um auch ja den Richtigen zu erwischen, wenn Bryan nur auf fünf Tassen Kaffee am Tag gekommen wäre. Aber jetzt... Jetzt war das eine Information, die ihn eigentlich nicht mehr zu kümmern brauchte. Das betraf ihn gar nicht mehr.
 

Als Kai in die Küche kam, saß Bryan müde am Tisch, die Tasse fest mit beiden Händen umklammert. Kai seufzte leicht und ging zum Kühlschrank, während er aus den Augenwinkeln beobachtete, wie der Ältere die Tasse in nur wenigen Zügen leerte. Kai holte einen Becher Joghurt heraus, bevor er den Kühlschrank wieder schloss. Er holte sich einen Löffel und setzte sich neben Bryan an den Küchentisch. Während er den Deckel des Joghurt abzog, goss sich Bryan eine weitere Tasse ein. „Die wievielte ist das?“, fragte Kai schlecht gelaunt.

„Hm“, machte Bryan bloß und trank weiter.

Es war nicht so, dass es Kai störte, wie viel Kaffee sein Freund trank. Eigentlich ging ihn das ja auch gar nichts an. Bryan brauchte nun einmal so viel Koffein, um morgens auf wach zu werden. Das, was ihn wirklich störte, waren dieser Geruch und der Geschmack; zwei Dinge, die ihn wirklich anekelten.

Nach zwei weiteren Tassen beobachtete Kai, wie die letzten Tröpfchen aus der Kanne langsam in die Tasse flossen, bis Bryan es schließlich aufgab und sich mit einer halb gefüllten Tasse zufrieden gab. Er hatte es offensichtlich erneut geschafft, noch vor sieben Uhr morgens eine komplette Kanne Kaffee leer zu trinken, was in etwa um die fünf bis sechs Tassen waren. „Gut geschlafen?“, fragte er Kai plötzlich unerwartet munter. Er zog den Joghurtbecher, den Kai nur etwa zur Hälfte aufgegessen hatte, zu sich und begann, die Reste zu essen.

„Hm“, antwortete nun Kai.

Bryan lächelte leicht und schob nach kürzester Zeit den nun leeren Joghurtbecher von sich. Dann wandte er sich Kai komplett zu. Er beugte sich vor und küsste seinen Freund sanft auf die Wange. Eigentlich hatte er die Lippen erwischen wollen, doch Kai hatte rechtzeitig sein Gesicht zur Seite gedreht, um ihm ausweichen zu können. „Alles okay?“, fragte Bryan.

Kai seufzte lautlos. „Warum küsst du mich immer erst dann, wenn du vorher dieses ekelhafte Gebräu in unmenschlichen Mengen in dich hinein gekippt hast?“, fragte er abweisend. „Du weißt doch ganz genau, dass ich das hasse.“

„Und du weißt ganz genau, dass ich morgens gar nicht dazu in der Lage bin, irgendwas zu tun, bevor ich nicht meinen Kaffee hatte“, meinte Bryan leicht gereizt.

„Morgens?“, wiederholte Kai spöttisch lachend. „Du vergisst deinen Kaffeeschub mittags und nachmittags und lustigerweise manchmal auch abends. Jedes Mal, wenn ich dich sehe, trinkst du dieses Zeug. Und ich wette, du säufst es auch, wenn du nicht in meiner Nähe bist.“
 

„Wie hast du das geschafft?“, frage Kai und bis sich gleich darauf auf die Zunge. Warum fragte er überhaupt nach? Was sollte das?

„Ich habe eine Zeit lang bei Tala gewohnt. Und der hat keine Kaffeemaschine“, antwortete Bryan.

„Aha“, sagte Kai trocken. „Du hast deinen Kaffeekonsum eingeschränkt, weil Tala keine Kaffeemaschine besitzt.“

Bryan nickte ernst. „Ja. Außerdem hätte mir zu dem Zeitpunkt auch ein Meer aus Kaffee keine gute Laune beschert.“

Kai verdrehte leicht die Augen. „Hätte ich gewusst, dass es so einfach ist, dir das abzugewöhnen...“, murmelte er.

„Eigentlich lag es mehr daran, dass ich damals zu fertig war, um mir eine neue Maschine zu besorgen“, beruhigte ihn Bryan. „Als wir noch zusammen waren, war ich nicht so träge.“

Kai nippte an seinem Kakao, der mittlerweile nur noch lauwarm war. Aber allmählich bereitete ihm die Schokolade wieder ein bisschen Freude. „Du hast also direkt nach unserer Trennung bei Tala gewohnt und dir da genau das abgewöhnt, was ich am meisten an dir gehasst habe?“, fasste er zusammen.

„Japp.“ Bryan lächelte ihn lässig an, bevor er ebenfalls seine Tasse hob und ein paar Schlucke trank. „Hm, der Kaffee hier ist wirklich gut“, schwärmte er noch einmal und setzte die Tasse wieder ab. „Wie bist du auf das Café hier gekommen?“

„Vielleicht ist dir aufgefallen, dass mein Büro gleich um die Ecke liegt“, murmelte Kai.

„Achso. Wie immer denkst du rein praktisch“, schlussfolgerte Bryan. „Wieso wundert mich das nicht?“

„Weil ich nun einmal so bin.“ Kai verschränkte die Arme vor der Brust. Natürlich war er anfangs wirklich nur wegen der praktischen Lage des Cafés und seinem kurzen Weg zum Büro hierher gekommen, aber mittlerweile liebte er dieses kleine Stübchen mit der Kellnerin, die in ihn verschossen war und ihm leckere Karamell-Kekse zu der heißen Schokolade legte, obwohl diese laut Karte nur zu Kaffee serviert wurden. Doch das konnte er Bryan nicht sagen. Er wusste nicht, warum, aber er wollte nicht, dass Bryan wusste, dass auch er sich geändert hatte.
 

„Der ist viel cleverer“, sagte Bryan und schob den kleinen, hechelnden Eurasier in Kais Richtung. „Er sieht richtig intelligent aus. Der würde dir sogar die Zeitung ans Bett bringen.“ Der Hund blickte zu Bryan auf und bellte ihn fröhlich an. Er war noch ein Welpe mit flauschigem, braunen Fell, das sich an manchen Stellen weiß bis schwarz färbte. Bryan ging neben ihm in die Knie und streichelte über den Kopf des Tieres. „Würdest du Kai die Zeitung ans Bett bringen, Kleiner?“, fragte er den Hund direkt und erhielt ein Bellen als Antwort.

„Er heißt Pascha“, stellte die junge Frau den Hund vor. „Er ist noch ziemlich jung und verspielt. Ein richtiger Familienhund.“

„Wir sind nicht hier, um uns einen Schoßhund zu suchen“, murrte Kai, der den Hundezwinger, in dem Bryan und die Frau, die sie führte, standen, nicht betreten hatte. Er blickte ein wenig entnervt drein, als Bryan den Hund auf seinen Arm hob und durch sein weiches Fell streichelte. Manchmal benahm sich Bryan einfach nur kindisch. „Wir nehmen die vier“, sagte Kai ein weiteres Mal und deutete auf einen freistehenden Zwinger, in dem vier weiße Bullterrier standen und sich allmählich beruhigten. Vorhin noch hatten sie die Ankömmlinge wild und aggressiv angebellt, anders als das kleine Hündchen in Bryans Armen, das nur selten ein munteres Bellen ertönen ließ.

„Kai, die Viecher sind hässlicher als Orks“, sagte Bryan verständnislos. „Wenn die auf unserem Grundstück herum schleichen, traue ich mich vermutlich gar nicht mehr nach Hause.“ Er setzte den kleinen Hund wieder ab, der nun um ihn herumlief und sich schwanzwedelnd an ihn drückte. „Außerdem sieht man denen doch schon an, dass sie nicht einen Funken Intelligenz besitzen. Im Gegensatz zu unserem kleinen Pascha hier, der gleich begriffen hat, dass ich ihn mag.“ Er bückte sich, um dem Hündchen abermals über den Kopf zu streicheln.

„Wir sind aber nicht hier, um ein süßes, kleines und absolut nutzloses Haustier für dich zu finden, sondern weil wir Wachhunde brauchen. Und die vier hässlichen Wesen sind dafür ideal“, sagte Kai entschlossen. „Jetzt komm' endlich aus diesem beschissenen Zwinger raus und lass' das arme Tier in Ruhe.“
 

„Beta und Delta sind übrigens tot“, erzählte Kai schließlich.

„Und die anderen beiden Scheißviecher leben noch?“, schloss Bryan daraus. „So ein Pech aber auch.“ Er kramte in seiner Tasche.

„Alpha ist krank, aber Gamma geht es gut“, sagte Kai. „Ein guter und zuverlässiger Wachhund.“

Bryan öffnete sein Portmonee und zog ein Bild heraus. Er reichte es Kai über den Tisch hinweg. „Hab' meinen Willen doch gekriegt“, sagte er. „Direkt nachdem ich meinen Kram gepackt habe, bin ich zum Tierheim gefahren und habe Pascha abgeholt. Und stell' dir mal vor: Es geht ihm sehr gut und er hat mich vor etwa einem Jahr tatsächlich auf einen Einbrecher aufmerksam gemacht.“ Das Bild zeigte den Hund, den Bryan damals hatte mitnehmen wollen, und ein kleines, blondes Mädchen von vielleicht zwei oder drei Jahren, das lachend in die Kamera blickte.

„Wer ist das?“, fragte Kai und gab Bryan das Bild zurück.

„Marianna, mein Patenkind“, erzählte Bryan und steckte das Bild zurück in eines der Fächer seines Portmonees. „Spencers Tochter.“

„Oh.“ Kai nickte leicht. Er hatte gar nicht gewusst, dass Spencer mittlerweile drei Kinder hatte. Und auch die ersten beiden, zwei Jungen, hatte er nie persönlich kennen gelernt. Während ihrer Beziehung hatte Kai sich stets ein wenig von Bryans Freundeskreis distanziert. Er mochte Bryan alte Freunde nicht. Eigentlich hatte er auch Bryan nie wirklich gemocht. Ihre Beziehung hatte auf einer Art Hass-Liebe basiert und um ehrlich zu sein, war ihm von vornherein klar gewesen, dass das irgendwann schief gehen würde. Sie waren zwar vom Wesen und ihrer Einstellung her in vielen Punkten gar nicht mal so unterschiedlich, aber sie passten trotzdem nicht zusammen. Sie hatten sich damals so oft gestritten und das einzige, was sie noch verbunden hatte, waren ihr Wohnort und der Sex gewesen. Dann war Bryan irgendwann nach der Arbeit immer öfter zu Tala, Spencer oder Ian gegangen, um Kai nicht begegnen zu müssen und irgendwann hatte er einfach seine Koffer gepackt und war verschwunden. Natürlich nicht, ohne vorher so laut und heftig mit Kai zu streiten, dass zwei Gläser zu Bruch gingen und Kai seine damaligen Angestellten allesamt feuern musste, weil er es nicht ertragen konnte, dass ihm tagtäglich Menschen begegneten, die nun so viele intime Details von ihm kannten.

„Woran denkst du?“, fragte Bryan, nachdem er seine Brieftasche wieder sicher verstaut hatte und ihm das Schweigen zu viel wurde.

„An nichts“, log Kai.

„Klar.“ Bryan nickte leicht und trank wieder aus seiner Tasse. Als er sie abstellte, war sie leer. Er nahm den Keks, der bei der Tasse gelegen hatte und schob ihn über den Tisch hinweg zu Kai. „Du magst die Dinger doch“, sagte er.

Als Kai den Keks nehmen wollte, berührten sich ihre Fingerspitzen für einen Moment und Kai spürte wieder dieses leise Kribbeln, dass ihn damals veranlasst hatte, zum ersten Mal mit Bryan über seine Gefühle zu reden.
 

Ein unromantischeres Szenario hätte sich Kai kaum aussuchen können, um mit Bryan zu sprechen und genau das beabsichtigte er. Er wollte Bryan beiläufig erklären, dass er sich in letzter Zeit merkwürdig fühlte, wenn sie Zeit miteinander verbrachten. Meist waren ihre Treffen beruflicher Natur, da Bryan in einer führenden Position in dem Unternehmen saß, welches Kai vor einem knappen Jahr übernommen hatte, als sein Großvater sich zur Ruhe gesetzt hatte. Nur leider fühlte sich Kai nicht mehr so, als hätten sie nur auf beruflicher Ebene miteinander zu tun. Der Grund dafür, dass Kai ausgerechnet Bryans Büro gewählt hatte, um mit diesem zu reden, war ganz einfach: Kein noch so romantischer Ort konnte Bryans Gefühle beeinflussen. Erwiderte er Kais Gefühle, dann würde er das auch in seinem Büro tun. Und erwiderte er sie nicht, dann würde sich Kai wenigstens nicht ganz zum Affen machen, so wie es passieren würde, wenn er Bryan in ein teures Restaurant mit Geigenmusik einlud.

Er stand in der Tür zu Bryans Büro und beobachtete den Älteren, der gerade Akten durcharbeitete. Er war so vertieft in seine Arbeit, dass er Kai gar nicht bemerkte, bis dieser räuspernd auf sich aufmerksam machte.

Bryan blickte verdutzt auf. „Kai?“, fragte er und schloss die Akte. „Was machst du hier?“

„Was machst du hier?“, stellte Kai eine Gegenfrage und betrat das Büro. Er schloss die Tür hinter sich und ging auf Bryan zu. Vor dem Schreibtisch des Anderen blieb er stehen, sodass Bryan gezwungen war, zu ihm aufzusehen. „Es ist schon nach Mitternacht.“

„Du weißt doch, dass ich viel zu tun habe“, murmelte Bryan und erhob sich, um auf Augenhöhe mit Kai zu sein.

„Das habe ich auch“, erwiderte Kai.

„Aber soweit ich mich erinnere, arbeitest du ganz woanders.“ Bryan blickte ihm ins Gesicht, während seine Händen die Akten, die auf dem Schreibtisch verteilt lagen, stapelten und schließlich ordentlich ablegten.

„Ich wollte mit dir reden“, sagte Kai.

„Hab' ich mir gedacht“, sagte Bryan. „War ja klar, dass du davon Wind bekommst.“

Kai runzelte die Stirn. „Wovon?“, fragte er verständnislos.

„Davon, dass ich kündigen werde.“ Bryan lächelte ihn entschuldigend an. „Liegt nicht daran, dass mir der Job hier nicht gefällt, aber... Ich bin Wirtschaftsprüfer, Kai, und ich will auch endlich dem Beruf nachgehen, den ich studiert habe. Jetzt habe ich endlich die Chance dazu, mehr Verantwortung zu übernehmen. In zwei Monaten bin ich weg. Tut mir Leid.“

Kai seufzte lautlos. „Du gehst also?“, fragte er und spürte, wie sein Herz schwerer wurde. Das bedeutete, dass ihn und Bryan nichts mehr verband, abgesehen von diesen abstrakten Gefühlen, die er empfand.

Bryan nickte leicht. „Ja, ich gehe.“ Dieses Mal klang er nicht ganz so selbstsicher und zufrieden, sondern vielmehr ein wenig wehmütig.

Kai schluckte leicht. Er würde Bryan vielleicht niemals wiedersehen. Selbst wenn er sich jetzt noch so sehr blamierte, würde das nicht viel ausmachen, weil Bryan ihm nach zwei Monaten wohl nicht mehr begegnen würde. „Bryan, ich...“, sagte er leise und stockte dann.

„Was ist?“, fragte Bryan und hob den Stapel Akten von seinem Schreibtisch auf. Er ging um den Tisch herum und sortierte die Schriftstücke in verschiedene Stapel auf einem Regal an der Wand ein.

Kai nutzte die Gelegenheit, in der Bryan ihn nicht ansah, um es auszusprechen: „Ich glaube, ich habe mich ein bisschen in dich verknallt.“

Als Bryan sich zu ihm umdrehte, waren seine Augen größer, als Kai sie je zuvor gesehen hatte. „Du bist schwul?“, fragte Bryan fassungslos. „Du... du bist wirklich schwul?“ Er ging verdutzt zwei Schritte auf Kai zu und blieb dann vor ihm stehen.

Kai zuckte leicht mit den Schultern. „Offenbar schon“, murmelte er zerknirscht. „Aber glaub' ja nicht, dass ich irgendwelche Kerle aufreiße. Du bist der Erste, den ich... mag.“

Bryan nickte leicht. „Weißt du was?“, fragte er und plötzlich lächelte er. „Das war der Grund für meine Kündigung.“ Er lachte leise. „Ich dachte, ich halte es nicht mehr aus, dass du Tag für Tag vor meiner Nase herumspazierst und...“ Er unterbrach sich wieder durch ein Lachen. „Ich mag dich doch auch, Kai.“

Es war ein seltsames Gefühl, einen anderen Mann zu küssen, doch es tröstete Kai, dass auch Bryan ein wenig unbeholfen und verlegen wirkte, als sie sich voneinander trennten und unfassbar schüchtern den Blicken des Anderen auswichen.
 

Kai blickte in das blasse Gesicht seines Gegenübers. Bryan schien ebenfalls in Gedanken versunken. Er knabberte verlegen an seinem Daumennagel und blickte die Tischplatte an. Seine Haare waren seit ihrer Trennung unwesentlich gewachsen, doch ansonsten hatte er sich kaum verändert. Kai fiel auf, dass er denselben dunkelbraunen Pullover trug wie an dem Tag, an dem er aus seinem Leben verschwunden war. Er hatte noch immer dieselbe Figur wie früher und denselben nachdenklichen Blick in seinen hellen Augen. Am Rand seines Ausschnitts konnte Kai etwas silbrig glänzen sehen. Er erinnerte sich nur zu gut an die silberne Kette mit dem kleinen Kreuzanhänger, die Bryan schon in seiner Kindheit immer getragen hatte. Manche Dinge änderten sich einfach nie.

Bryan hob plötzlich den Blick und schaute sich um. Offenbar suchte er die Kellnerin.

„Nimm' meinen Rest“, bot ihm Kai an und schob ihm die Tasse mit dem abgekühlten Kakao zu, um ihn daran zu hindern, noch mehr Kaffee zu trinken.

Dieses Mal erschreckte Kai die Berührung nicht. Bryan legte seine Hände auf Kais. Sie waren wärmer als die Tasse, die Kais noch immer hielt. Kai suchte den Blick in Bryans Augen, doch sein Gegenüber hatte den Kopf gesenkt. Schließlich zog Kai seine Hände zurück.

„Danke“, sagte Bryan leise und trank aus der Tasse, als sei nichts gewesen.

Doch in Kai hatte sich wieder etwas geregt. Er war noch lange nicht über Bryan hinweg, das wurde ihm nun schmerzhaft bewusst.

„Was hast du eigentlich in den letzten beiden Jahren an Weihnachten gemacht?“, fragte Bryan ihn plötzlich leise.

Die warmen Gefühle in Kais Bauch schwanden wieder und leiser Zorn machte sich in ihm breit. „Was denn wohl?“, fragte er trocken. „Du hast doch vorhin schon in deiner unglaublichen Weisheit festgestellt, dass ich allein bin.“

Bryan nickte leicht. „Hab' ich mir gedacht“, sagte er.

„Ich sitze mit mindesten fünf Flaschen Wodka vor dem Fernseher und ziehe mir einen Porno nach dem anderen rein“, meinte Kai unfreundlich. „Und was machst du Schönes?“

„Du kannst zu uns kommen“, erwiderte Bryan. „Ich feiere immer mit Tala und Ian. Die beiden haben bestimmt nichts dagegen, wenn du uns Gesellschaft leistest.“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Wusstest du, dass wir seit über einer Stunde hier sitzen?“ Er kramte erneut sein Portmonee heraus und zählte das Geld für seinen Kaffee ab, um es zu Kais Geld auf den Tisch zu legen. „Ich muss jetzt. Die U-Bahn wartet vermutlich nicht auf mich und um diese Uhrzeit dauert es lange, bis die nächste kommt.“ Er steckte seinen Geldbeutel wieder ein und zog seinen scheußlichen Schal hervor, um ihn sich um den Hals zu wickeln.

Kai erhob sich von seinem Platz und zog seine Aktentasche zu sich. Die beiden Karamell-Kekse steckte er in die Seitentasche.

Gemeinsam mit Bryan ging er zu der Garderobe.

Schweigend zogen sie ihre Jacken an und gingen schließlich gemeinsam hinaus in die Kälte.

Kai war sich sicher, dass Bryan genau wusste, dass Kai eigentlich in die andere Richtung gehen musste. Doch er sagte nichts dazu. Der dunkle Platz war verlassen, um sie herum leuchteten nur die Lichterketten in den Schaufenstern der geschlossenen Geschäfte. Sie waren nicht lange unterwegs, als es auch wieder zu schneien begann.

Als Kai Bryan von der Seite her betrachtete, lächelte dieser leise vor sich hin. Es überraschte den Jüngeren nicht, dass Bryan plötzlich nach seiner Hand griff und sie festhielt, während sie schweigend weitergingen.

Noch immer war Bryans Hand sehr warm und während sie durch das verschneite Moskau schritten, hatte Kai nicht mehr das Gefühl, dass es wirklich kalter Winter war.
 

finis



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Bryan_Chan
2008-06-08T18:10:31+00:00 08.06.2008 20:10
Moa wie Geil man.... Die Story is echt Geil!... absolut^^
bin grad nur so durch zufall auf deine OS gekommen^^ aber es hat sich gelont... *freu*... alsu ich geh dann au wieder... wollt blos sagen, dass mir die OS übelst Geil gefallen hat^^...
Cio
Bry♥
Von: abgemeldet
2007-12-30T17:57:46+00:00 30.12.2007 18:57
Joey *_*
Wieso hast du nicht schon viel früher BoKa geschrieben?!
Es ist schwer zu kommentieren, wenn irgendwie alle schon gesagt haben, was man denkt. Aber weil ich weiß, dass du Kommis liebst, werd ich einfach mal versuchen, noch was aus meinem Gehirn zu kratzen xD
Also, ich erinner mich noch, wie du mich vollgejammert hast, du würdest eine 08/15 Idee nutzen. Jetzt weiß ich endlich, was du meinst. Ja, es ist definitiv 08/15 und eigentlich mag ich die Grundidee noch nicht mal, aber hey, du hast es trotzdem hingekriegt, eine tolle Geschichte zu schreiben.
Und dann auch noch so lang ôO"" wenn man das mit der Länge der Wichtelff von Airehilion und mir vergleicht... *hust* Ich finde es toll, dass du dir soo eine große Mühe gemacht hast und dein Vorwort war auch niedlich :3
Naja, vielleicht mal wieder zur Geschichte, obwohl, wirklich was hab ich darüber eh noch nicht gesagt...
Wie wirklich alle schon gesagt haben, sind die Flashbacks wirklich wunderschön. Die bilden auf ihre Art einen Gegensatz zu der "derzeitigen" Beziehung von Bryan und Kai. Obwohl es nicht wirklich ein Gegensatz ist...schwer zu beschreiben. Was ich meine ist, dass der Unterschied darin besteht, dass sie jetzt wissen, dass sie sozusagen gescheitert sind. Ich denke, dass hat zu den Veränderungen der beiden geführt.
Allerdings find ich ihr Verhalten in den Flashbacks auch so auf einer Art Linie... einerseits ist es irgendwo ein Necken, andererseits aber auch bloße Angepisstheit (gibt es das Wort?). Ausnahme natürlich wo sie zusammen gekommen sind, ich finde, das wirkte als hätten sie einfach keine Ahnung, wie mit Gefühlen umzugehen.
Ich frag mich immer, wieso ich bzw man allgemein sowas schreibt, du bist die Autorin, du weißt doch sowieso alles. Ist nicht so als müsste ich dir irgendwas erklären xD
Naja, aber was ich irgendwie ein wenig...unangenehm? beängstigend? Finde, ist, dass es eben doch wieder Bryan ist.
Es ist nicht irgendjemand anders, den Kai übers Internet kennen gelernt hat, zu wem er eine Seelenfreundschaft empfindet, nein, es ist Bryan. So als wären sie irgendwie vom Schicksal zusammengebunden. Und das erinnert mich immer an dieses Kitsch-Meine-Einzige-Wahre-Liebe-Für-Immer-Egal-Was-Passiert-Zeugs. Und das ist immer so bindend... whatever...Aber da das ja nur alles fiktiv ist, darf das bei den beiden ruhig sein :3
Und das Ende ist sehr einfach und daher irgendwie besonders süß. Du weißt ich bin ein neugieriger Mensch xD~ Du weißt also auch, das ich Open Ends mag, aber trotzdem immer wissen will, was danach passiert...ich kann nichts dagegen tun^^""
Ich weiß nicht, ob die beiden es wirklich schaffen, aber ich hoffe es. Schließlich haben sie sich ja doch irgendwie verändert und gelernt <3 (<-eistüte xD)
hdl
Von:  Mondlichtfalter
2007-12-28T18:22:48+00:00 28.12.2007 19:22
dann schließ ich mich den anderen mal an - eine wunderschöne Geschichte, die du da geschrieben hast!!!
Durch die Rückblicke kann man ziemlich gut nachvollziehen, dass sie sich aufgrund ihrer Meinungsverschiedenheiten doch getrennt haben.
Und das du Kai als einen vollkommen distanzierten Mann herübergebracht hat, der alles nach seinem Nutzen beurteilt, find ich auch gut... es passt zu ihm^^ Sogar mit seinen eigenen Gefühlen kennt er sich nicht aus. Wenn er Liebe als "abstraktes Gefühl" bezeichnet.^^
Aber scheinbar wird es ja am Ende wieder =)
Schließlich merkte er schon am Anfang an, dass er in Bryan eine Art Seelenverwandten gefunden hat, mit dem er über alles reden kann und wenn er unter allen Internetusern gerade auf Bryan kommt und dann am Ende auch das kribbelnde Gefühl wieder da ist... dann bin ich überzeugt, dass die beiden sich doch wieder zusammenraffen.

lg serenja
Von:  Chikusa
2007-12-26T23:44:34+00:00 27.12.2007 00:44
Die FF war total schön ;____;
Danke für dieses tolle Wichtelgeschenk, sie hat mir sehr gut gefallen
*dich ganz doll knuddel*
Danke schön ;___;

Dein Stil gefällt mir sehr gut und der Aufbau war einfach nur traumhaft.
Der gute Aufbau spiegelt sich in der Aufteilung wieder und macht sie so noch besser lesbar.
Am besten hat es mir gefallen wie sich Kai und Bryan gegenüber standen, gefühlsmäßig wie auch köperlich und vom Verhalten, da ich es nur zu gut weiß wie es ist sich nach einer Trennung das erste mal wiederzusehen.
Und noch ganz viel mehr hat mir an der geschichte gefallen, doch ich glaub sonst wiederhole ich zuviel was die beiden anderen schon vorher gesagt haben ^^

Also deine Angst war unberechtigt, mir hat sie sehr gut gefallen ^^
Danke nochmal für diese tolle FF

Bryan
Von: abgemeldet
2007-12-26T20:29:32+00:00 26.12.2007 21:29
Ich fand die FF auch sehr schön. Vor allem natürlich die Rückblenden, die waren wirklich schön beschrieben, aber es war auch ziemlich traurig, so eine, naja, ich sag mal, "kaputte" Beziehung zu sehen.
Dein Stil gefällt mir wirklich gut.
Was ich auch sehr lustig fand, waren die Namen der Hunde. Das passt wirklich gut zu Kai ^^.
Das Ende gefällt mir auch gut, ich mags, wenn das Ende etwas offener ist.
Also alles in allem eine wirklich gelungene FF

mfg Aire ^^
Von:  shibui
2007-12-26T14:02:41+00:00 26.12.2007 15:02
sehr süße kleine Wichtelgeschichte. mir hat es sehr gefallen, wie du die FF aufgebaut hast, also mit den Rückblenden und so und es war auch so sehr schön erzählt und irgendwie auch ein wenig traurig, wenn man sich vorstellt, wie ihre alte Beziehung langsam abgekühlt ist. Beide können sehr stur und unnachgiebig sein, da ist ne Beziehung zwischen beiden natürlich nur möglich, wenn sie zumindest gelegentlich mal aufeinander eingehen. Jetzt, nachdem sie sich beide ein wenig geändert haben, ist das vielleicht eher möglich. über Alpha, Beta, Gamma und Delta mußt ich echt lachen. typisch Kai, echt mal^^
Kai tut mir irgendwie immer leid, wenn er so einsam ist *schnüff* Bryan hat mir auch sehr gut gefallen und ich hoffe, die beiden schaffen es diesmal.

lg shibui^^


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