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Auf den Geschmack gekommen

Seto & Joey
von

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Auf den Geschmack gekommen

Mir darüber Gedanken machend, warum ich keine Kopfschmerztabletten eingesteckt hatte folgte ich meinem kleinen Bruder und ihm. Es war mir zwar immernoch unbegreiflich warum ich tatsächlich an diesem Ort war, jedoch nicht so unerklärlich wie das mit wem.

Ja, selbst ich geriet in solche Situationen. Vor so etwas schützte mich mein ganzer Reichtum nicht.

Jedoch gab es schließlich immer einen Lichtblick am Horizont. So auch diesmal, denn immerhin konnte ich mir das ‚warum’ erklären.

Schuld an meiner misslichen Lage waren zwei äußert wässrige, dunkle Kinderaugen.

Seto Kaiba, besiegt von einem Kinderblick.

Seto Kaiba, in einem Tierheim.

Seto Kaiba, der gar kein Haustier wollte weil er von der Sorte schon eines hatte. Eines das wirklich genug Aufmerksamkeit und Zeit beanspruchte.
 

Aber das hatte Mokuba natürlich nicht gelten lassen, immerhin ging es um ihn und nicht um seinen grossen Bruder. Als Wiedergutmachung war ich nun also hier.

Immernoch im Tierheim.

Immernoch mit meinem Bruder.

Plus dem Köter.
 

Wie?

Das wenn ich wüsste, wäre ich wohl nicht hier. Dabei wurde mir doch ständig so eine Eisaura nachgesagt, oder?

Trotzdem war ich mir ziemlich sicher das ich mir die Antarktis als Baströckchen umbinden könnte und Mokuba würde immernoch mit einem Lächeln, einem verdammt unfairen Lächeln wie ich anfügen möchte, durch diese Eisschicht dringen.

Memo an sich selbst: Im Internet nach Resistanzen gegen Kinderlächeln und Kulleraugen suchen.
 

Und was ist eiliger als es sich anhört. Und zwar sehr viel eiliger, beschloss ich während ich den beiden, hellauf begeisterten Tierfreunden, in ausreichendem Sicherheitsabstand folgte. Inzwischen waren sie auf dem Weg zu Wheelers Artgenossen. Unser Besuch im Katzenhaus war nur von kurzer Dauer gewesen. Es war bei beiden Parteien Abneigung auf den ersten Blick.

Ich konnte mir einfach keine weiteren Eigenbrötler in diesem Haus leisten. Das war mein Job, verflucht noch eines. Und scheinbar waren diese Fellklopse auf vier Beinen tatsächlich so einfühlsam wie man ihnen nachsagte, denn das Fauchen war unüberhörbar gewesen sobald mein Blick auf den einer Katze traf.

Weise Entscheidung für die Viecher.
 

„Seto! Schau dir den an, ist er nicht süß?“
 

Nur widerwillig lenkte ich meine Schritte näher an meinen kleinen Bruder und den Störenfried heran. Schnell war der als süß titulierte Hund ausgemacht. Klein, verlaust, struppiges Fell und hässliche Knopfaugen.

Gut, hier war Fingerspitzengefühl gefragt, wie ein schneller Blick in die bettelnden Kinderaugen verkündete. Und Wheelers Hand, welche mit Begeisterung über den Hundekopf strich.
 

„Ich werde kein gentechnisch fehlgeschlagenes Projekt in unsere Villa lassen. Da sieht eine überfahrene Kanalratte ja besser aus.“
 

Während Wheeler mir einen Blick zuwirft der, vermutlich, so etwas wie Unglauben und ‚unsensibler Eisklotz!’ ausdrücken soll, zuckt Mokuba nur mit den Schultern und wendet sich ab um sich den nächsten verlausen Flohteppich anzusehen.

Das wird von mir natürlich gleich mit einem triumphierenden hochziehen der rechten Augenbraue in Richtung des Köters quittiert.

Zufälligerweise bin ich mir sehr wohl im Klaren darüber, welche Worte ich im Zusammenhang mit meinem Bruder verwenden kann. Schließlich habe ich ihn erzogen.
 

Warum ich das nicht laut ausspreche?

Warum auch Wheeler es dabei belässt mir nur diese lächerlichen Blicke zuzuwerfen?

…Ein Versprechen.

Wir mussten Mokuba versprechen uns zu ‚beherrschen’.

Als ob ich nicht 365 Tage im Jahr beherrscht wäre! Was denkt dieser Junge nur? Ein wenig Stressabbau wird einem ja wohl noch hin und wieder gegönnt sein.

Aber nein, weil ja das ach so tolle und familiäre Weihnachtsfest bald vor der Tür stand muss ich in diesem zugigen, heruntergekommenen Tierheim stehen. Zusammen mit Wheeler und meinem Bruder.
 

Kann mir bitte irgendjemand erklären warum Wheeler und Mokuba in einem Satz vorkommen? Ausgerechnet nachdem ich gerade von einem familiären Weihnachten gesprochen habe?

Nein?

Ich habe es mir gedacht. Schließlich besitze ich mehr Verstand als die meisten anderen Menschen. Doch selbst ich bekomme hin und wieder, wie jetzt zum Beispiel, das Gefühl das ich ihn verlieren könnte.
 

Weihnachten ist zum kotzen.

Ja, auch ich fluche ab und zu.

Wenn auch lautlos.
 

Eigentlich wird es hier auch nicht so gefeiert, wie zum Beispiel in Europa.

Aber Mokuba musste sich ja unbedingt Brieffreunde anschaffen. Ich hielt das Anfangs für eine wirklich gute Idee. Frühe Weiterbildung und so weiter.

Wie man sieht, kann selbst ich mich täuschen. Diese Europäer haben meinem leichtgläubigen, naivem Bruder nichts als Unfug in den kleinen Wuschelkopf gepflanzt!

Ich habe nun eine Tanne in meinem Wohnzimmer stehen. Einen Weihnachtsbaum um genau zu sein. Das dieser noch nicht vornüber gekippt ist, durch die Last der ganzen roten, gelben, grünen, blauen, silbernen und goldenen kleinen Kugeln, ist mir wirklich ein Rätsel.

Die bunte Lichterkette und die Krippe nicht zu vergessen.
 

Ja, es steht eine Krippe in meinem Wohnzimmer.

Dort wo sich normalerweise mein Lesesessel befindet.

Und warum steht da eine Krippe die auf die Geburt vom ‚Heiland’ wartet?

Weil ich keine Resistenzen gegen Kinderaugen habe!
 

„Kaiba, du solltest aufhören an Börsenkurse zu denken und deinem Bruder etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen.“
 

Ich wünschte, ja ich wünschte wirklich, ich könnte an Börsenkurse denken. So aber bleibt mir kaum etwas anderes übrig als ruckartig zu nicken und der Empfehlung meines Köters nachzukommen.

Ja, meines Köters oder dachte irgendjemand ich hätte mir Goldfische zugelegt?
 

.. obwohl..
 

„Warum willst du keine Fische? Die zerkratzen keine teuren Möbel, wollen nicht bei Wind und Wetter hinaus und das Beste daran ist: Sie sind leise.“, hinterfrage ich den Wunsch meines kleinen Bewährungshelfers – nichts anderes ist er! – und versuche freundlich zu klingen.

Wie erwartet, oder befürchtet, schüttelt der seine dunkle Mähne vehement und deutet auch schon auf den nächsten Bettvorleger.

„Wir haben Angestellte um mit ihm raus zugehen wenn es regnet und außerdem brauche ich jemandem den ich meine Liebe schenken kann.“
 

Während er weiterwuselt, ein Wort welches ich leider Gottes von ihm in meinem Wortschatz übernommen habe, bleibe ich wie vom Blitz getroffen stehen.

Dem er seine Liebe schenken kann?!

Was bin ich? Eine altgriechische Marmorfigur?
 

„Das hat er nicht so gemeint.“

„Natürlich hat er das nicht so gemeint!“, fauche ich, sofort wieder gefasst. Was glaubt Wheeler eigentlich wer er ist? Mein Psychiater, vielleicht?

Danke, ich komme sehr gut ohne seine unqualifizierten Anmerkungen aus.

Sehr gut!
 

Ich sehe aus den Augenwinkeln wie er seine Hände zu Fäusten ballt, während ich Mokubas neu entdecktem Fellknäul geheuchelte Aufmerksamkeit schenke.

Gibt es in Mokubas Jahrgang eigentlich keinen kleinen Wheeler?

Ich wäre bereit auf der Stelle meine Firma zu verschenken, wenn dieser sich dann noch einen weiteren Hund zulegen wollen würde. Er könnte es nicht. Er könnte es beim besten Willen nicht.

Sobald man ihnen die Leine einmal – aus Versehen! – angelegt hat, wird man sie nicht mehr los. Plötzlich verlangen sie deine Aufmerksamkeit, wollen deine Zeit, drängen sich in den Mittelpunkt deines Lebens und stellen sich dann noch als Opfer der ganzen Geschichte dar.
 

„Ich meinte ja nur, weil du plötzlich so blass geworden bist.“, knurrt er leise. Wohl aus Rücksicht auf dieses lächerliche Versprechen.

„Das ist mein Normalzustand, Wheeler.“, entgegne ich abwesend, bin viel zu beschäftigt mir darüber Gedanken zu machen wie viel Zeit ich diesem Chaoten tatsächlich schon eingeräumt habe. Ob ich mir vielleicht doch mal Urlaub nehmen sollte, hin und wieder? Anscheinend wird meine abschreckende Aura verringert wenn ich erschöpft bin.

„Nein, das ist es nicht. Ich meine, ja natürlich bist du blass.. aber irgendwie.. du hast gerade ausgesehen als ob man dir gerade das letzte bisschen Blut ausgelassen hätte. Gruselig.“
 

Wie aufbauend.

Schafft euch bloß nie so was an. Wirklich, ich weiss wovon ich spreche.
 

Ich beschließe sein dümmliches Gestammel zu ignorieren und gebe meinem Bruder in wenigen Worten zu verstehen dass mir auch dieser Hund nicht gefällt.

„Da hatte Frankensteins Monster ja mehr Charme als diese haarlose Fledermausnachbildung.“

Während Wheeler alle Gesichtszüge entgleisen verzieht Mokuba nachdenklich die Lippen und nickt nach einigen Minuten.

„Jetzt wo du es sagst, Seto.“

Natürlich verkneife ich mir alle Sprüche die mir auf der Zunge liegen. Immerhin ist das hier mein einziger, niedlicher, anbetungswürdiger kleiner Bruder und somit kein Bestandteil der restlichen ignoranten, fernsehverblödeten Welt. Ich erlaube mir sogar die kurze Preisgabe meiner Schwäche für ihn und zerwuschel ihm das sowieso schon ungebändigte Haar.

„Der nächste ist bestimmt besser.“
 

Natürlich werde ich für solche Gesten immer belohnt.

So strahlt mich der Kleine auch diesmal mit einem Lächeln an, das eine Kleinstadt bestimmt ein halbes Jahr mit kostenlosem Strom versorgen könnte, bevor er zum nächsten Käfig wus.. pardon.. geht.
 

Weil Wheeler abrupt stehen bleibt, bin ich irritiert genug um es ihm gleich zu tun. Abschätzend mustere ich ihn und bemerke, dass sich heute kein einziges Loch in seiner Kleidung befindet. Ich bin, gegen meinen Willen, etwas beeindruckt.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

„Jetzt verstehe ich das endlich.“, murmelt er und plötzlich trifft mich der Blick aus seinen dunkelbraunen Augen. Irgendwie fühle ich mich… unvorbereitet.

„Du hast also endlich begriffen wie man gleichzeitig atmen und denken kann? Gratuliere.“, werfe ich ihm entgegen und bin halbwegs erstaunt als er seine blonde Mähne schüttelt ohne direkt zu explodieren.
 

„Du bist gar nicht so kaltherzig und böse wie du immer tust!“, stellt er fest und wirft mir einen triumphierenden Blick zu.

Ok, halten wir das einmal fest: Er stellt das fest.

Es ist demnach keine Frage oder der Versuch eines Monologes. Nein, er ist tatsächlich der Meinung im Recht zu sein. Genau genommen ist er so davon überzeugt, dass er schon über seinen vermeintlichen Sieg triumphiert, bevor ich mit ihm den Boden aufwischen konnte.

Habe nur ich auf einmal das Gefühl, mich im falschen Film zu befinden?

„Richtig, Wheeler. Ich bin noch viel bösartiger.“, ist der einzige, selbst in meinen Ohren, lahme Konter der mir auf die schnelle einfällt.

Ich werde doch nicht etwa krank?

Eine Virusinfektion?
 

„Du kannst einfach nicht anders! Ehrlich, Kaiba, ich habe dich zwar schon häufiger mit einem Roboter verglichen, aber das ich damit so nahe an der Wahrheit lag hätte ich nicht gedacht.“

Nun, immerhin wäre ich dann ein ziemlich gut aussehender und reicher Roboter.

Was ist an Robotern eigentlich so schlecht? Sie funktionieren und sind, wenn so jemand wie ich sie programmiert hat, fehlerfrei.

Nichtsdestotrotz habe ich Wheeler noch nie Recht gegeben und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen.

„Gehe ich richtig in der Annahme das du gerade versuchst mir mitzuteilen, ich hätte keine Gefühle?“, hinterfrage ich mit, der für mich so typischen, Kühle in der Stimme und sehe wie er eifrig den Kopf schüttelt.

„Nein! Ich versuche dir zu sagen dass du deine Gefühle nicht freundlich ausdrücken kannst. Wenn ich das doch nur geahnt hätte.“

„Dann?“

Ich kann es mir beim besten Willen nicht verkneifen nachzufragen. Ich meine, was wäre dann schon gewesen? Dann hätte er versucht sich freundlichere Schimpfwörter für mich einfallen zu lassen?

Dann hätte er sich mehr Mühe gegeben hinter meine Fassade zu sehen?

Dann hätte er mir schon vor Monaten seine unendliche Liebe zu mir geschworen?

… Wo kam der letzte Satz jetzt her?
 

„Seto! Guck mal, ist der nicht niedlich?“

Oh, mein Bruder ist ja auch noch da. Bitte nicht falsch verstehen, auf irgendeine geheimnisvolle für andere nicht verständliche Art und Weise, liebe ich den kleinen Wicht. Trotzdem beschleicht mich das Gefühl als würde ich jetzt eine wichtige Antwort verpassen.

Obwohl das selbstverständlich nicht zusammenpasst.

Wheeler und wichtige Antworten.

Das ist wie Kaiba Corporation und rote Zahlen.
 

Trotzdem, oder gerade deswegen, werde ich natürlich nicht mehr nachfragen.

Mit wenigen Schritten bin ich beim nächsten Käfig und sehe den ersten Hund den ich auch als einen solchen identifizieren würde. Wenn der fertig gewachsen ist kann er Mokuba vermutlich, im wahrsten Sinne des Wortes, die Haare vom Kopf fressen. Passend zu seinem zukünftigen Herrchen hat er schwarzes, wuscheliges Fell und ist wohl irgendeine, ziemlich verrückte, Mischung aus zwanzig verschiedenen Rassen.

Und er hat braune Augen.

Dunkelbraune, warme Augen.
 

Das wirklich winzige Lächeln in meinem Gesicht, als Mokuba sein neues Haustier vor lauter Freude über mein zustimmendes Nicken umarmt, ist keine Absicht. Es ist nicht gewollt und nicht erwünscht.

Aber in diesem Fall hätte jeder gelächelt.

Jeder!
 

Während Mokuba davon stürzt um jemanden zu finden der ihm Balu – nur mein Bruder bringt es fertig einen Hund in Sekundenbruchteilen nach einem Bären zu benennen – aus dem Käfig holt, begutachte ich diesen ein weiteres Mal skeptisch.

„Jetzt hast du also doch endlich einen Hund, was Kaiba?“

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten du klingst eifersüchtig.“, antworte ich amüsiert und wende mich Wheeler wieder zu. Den neuen Familienzuwachs kann ich später noch zur genüge betrachten. Vermutlich werde ich sogar mehr von ihm sehen als mir lieb sein kann.

„Hmpf, pures Wunschdenken. Wer wäre auf so ein halbes Kalb schon eifersüchtig?“, schmollt er und verschränkt die Arme.

Ja, er schmollt.

Er schmollt tatsächlich.

Wo sind diese nichtsnutzigen Paparazzi wenn man sie einmal braucht? Für dieses Bild würde ich großzügigerweise davon absehen die Reporter, die mich in meiner Freizeit stören, in den Ruin zu stürzen.
 

„Keine Sorge, mit Wiederkäuern konnte ich noch nie etwas anfangen. Dafür ist mein Hündchen viel zu zeitaufwendig.“, mein Grinsen wird von Wort zu Wort immer breiter und ich bin absolut machtlos dagegen. Wenn es denn wenigstens gehässig wäre!

Ich muss etwas tun um dieses dämliche verziehen meiner Lippen wieder auszugleichen. Und zwar auf der Stelle!

„Sollen wir dir vielleicht auch ein Halsband kaufen, Wheeler? Nur damit die im nächsten Tierheim auch wissen wen sie anrufen müssen, wenn du wieder ausgebüchst bist?“

Treffer – versenkt.

Aus dem schmollen wird in Rekordgeschwindigkeit eine aufgebrachte Haltung.

Wenn es etwas gibt, das ich an ihm nicht ändern will, dann sind das seine Reaktionen auf meine Worte. Es gibt kein lebendes Wesen an dem man Artikulationsüberlegenheit besser unter Beweis stellen könnte.
 

Allerdings irritiert es mich, zugegebenermaßen, schon ein wenig als er plötzlich beginnt zu lachen.

Lacht der etwa über mich?

Über mich?!
 

Und warum kommt er plötzlich, immernoch kichernd wohlgemerkt, auf mich zu und schenkt mir so einen undeutbaren, aber eindeutig unverschämten Blick? Hat er unsere ungeschriebenen Gesetze vergessen? Das wichtigste davon heisst: Abstand

Abstand, verflucht!

„Was wäre, wenn ich ja sagen würde?“, will er wissen und blitzt mich schon wieder so merkwürdig an. Gut das ich immer Herr über die Lage bin.

Ja, wirklich gut. Sonst müsste ich jetzt damit beginnen mir Sorgen zu machen.

Worüber weiss ich noch nicht so genau, das ist eine Spontanreaktion auf ein Gefühl.
 

Nein… ich bin nicht wirklich ein Roboter!

Idioten.
 

Ich, Seto Kaiba – Leiter eines riesigen Imperiums, Vormund eines dreizehnjährigen, Besitzer mehrerer Millionen – habe nicht die leiseste Ahnung was ich antworten soll. Wenn ich überlegen müsste wann mir das zum letzten Mal passiert ist, würde ich wohl in zwei Wochen noch hier stehen.

Er kommt schon wieder näher!

Noch näher geht ja kaum noch, inzwischen sehe ich schon die kleinen Sprenkel in seinen Augen. Automatisch gebe ich ihnen die Schuld an der Wärme in seinen Augen. Ich gebe ihnen überhaupt die Schuld an allem! Braune Augen sind normalerweise langweilig.

Total langweilig.

Verflixt.
 

Benutzt der etwa Apfelshampoo?

Scheint fast so.

Hm, was einem alles so auffällt wenn Regeln gebrochen werden. Zwar unausgesprochene, aber Regeln bleiben Regeln!

Sie waren uns beiden bekannt. Da bin ich mir ganz sicher. Oder, ich war mir bis eben ziemlich sicher.

„Was wäre, wenn ich mir ein Halsband von dir umlegen lassen würde?“
 

Klingt seine Stimme von nahem anders oder bilde ich mir das nur ein?

.. moment! Ich bilde mir niemals Dinge ein. Es gibt in meinem Leben nur Tatsachen. Für Einbildungen habe ich schlichtweg keine Zeit in meinem Terminkalender.
 

Naja, was soll’s? Ich kann es hinterher immernoch auf eine Tannenbaumnadelallergie schieben.

„Dann hättest du dich wohl endlich in dein Schicksal gefügt, nehme ich an.“, gebe ich ihm endlich die einzige Antwort die es meiner Meinung nach auf diese Fragen gibt. Erstaunlicherweise lächelt er nun. Kein Grinsen, kein Kichern. Nein, ein offenes, ehrliches, warmes Lächeln.

Ich erkenne dieses Lächeln sehr gut. Damit bestrahlt er seine Kindergartenfreunde schließlich die ganze Zeit. Wie ich sie dafür verabscheue.

.. mehr oder weniger.

„Ich will eines aus Leder.“
 

Darauf kann es nur eine Antwort geben.

Während ich also auskundschafte nach was seine Lippen schmecken, freut sich ein kleiner Teil von mir darüber das ich zwar für das Wachkalb zahlen muss, dafür aber das Hündchen geschenkt bekomme.
 

Vielleicht zeige ich Joey später den unmöglichen Tannenbaum. Ich habe so eine Ahnung, als könnte er ihm gefallen.
 

~~~~
 

Da wollte ich eigentlich an einem anderen Kapitel weiterschreiben und schon wagt es, so eine Idee(!) mich anzuspringen.

Ich fand es unerwartet schwierig aus Setos Sicht zu schreiben. Joey fällt mir da deutlich leichter. Allerdings war ich ja schon immer der Meinung dass Seto zwar A sagt aber B denkt. *nickt eifrig*
 

Eure

Kyraliah



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Von:  Onlyknow3
2015-10-14T10:52:48+00:00 14.10.2015 12:52
Das mag sein das Seto A sagt und B denkt, dann handelt er wohl nach Chema C um dabei zu bleiben.
Wenigstens hat es hier den Eindruck gemacht.
Mir hat der OS gefallen, mach weiter so.

LG
Onlyknow3
Von:  KazumiMisaki
2015-01-14T11:35:17+00:00 14.01.2015 12:35
Sehr schöner One-Shot...
Da könnte man fast Mitleid mit Seto haben,aber auch nur fast^^
Von:  Lunata79
2012-04-25T17:15:40+00:00 25.04.2012 19:15
Wirklich nette Geschichte.
Hat mir gut gefallen.

Lg
Lunata79
Von:  -Kei-
2011-03-13T13:21:23+00:00 13.03.2011 14:21
Erst mal ein freundliches Hallo,

und anschließend gleich ein absolutes WOW!
Ich bin eigentlich garnicht so der Fan von Seto x Jônôchi und les' es meistens nur, um mir die Langeweile zu vertreiben - aber damn it - diese FF ist der absolute Hammer und hat mich nicht nur einmal dazu gebracht, fast vor Lachen vom Stuhl zu fallen.
Ich mag Seto, wie du ihn darstellst und es passt einfach wie die Faust auf's Auge.

Ein ganz großes Lob von mir an dieser Stelle und sei' stolz auf dich, es passiert selten, das man mich mit diesem Pair begeistern kann ^.~


Liebe Grüße


Yamato
Von:  Spielzeugkaiser
2010-09-21T20:36:35+00:00 21.09.2010 22:36
Das war so gut xD

Ab und an fand ich die Formulierungen ein klein wenig verwirrend und ich dachte erst, sie wären schon ein Paar - aber das war noch besser =)

Meiner Meinung nach hast du Kaiba echt gut getroffen :)
Von:  kia-chan23
2008-12-18T16:04:16+00:00 18.12.2008 17:04
Also das war der Hammer!! SETO KAIBA LIVE UND IN FARBE! Also woher kennst du Kaibe persönlich und würdest du mir ein Treffen mit ihm arrangieren? ^.^

Das Ende ist Klasse! Jetzt hat jeder in der Kaiba-Family sein gewünschtes Weihnachtsgeschank(Bei Seto eher unbewusst gewünscht XD) bekommen.

LG Kia-chan
Von: abgemeldet
2008-12-06T21:53:34+00:00 06.12.2008 22:53
ich habs endlich geschafft^^
ich wollte die ff schon lange mal lesen kam aber nie dazu...jetzt hab ich es aber geschafft und ich bin begeistert^^

schön geschrieben und der schluss so süß^^
einfach toll

lg yoko_mia
Von: abgemeldet
2008-11-08T15:29:51+00:00 08.11.2008 16:29
cool
Von:  Nischka
2008-10-08T13:15:45+00:00 08.10.2008 15:15
Echt lustig^^
Geile Idee, tolle Umsetzung XD
Von: abgemeldet
2008-06-18T12:14:53+00:00 18.06.2008 14:14
Find ich klasse, ich hab mich teilweise echt weggeschmissen vor lachen ^^
Aber ich bin schwer dafür, dass du ne Fortsetzung schreibst, bietet sich irgendwie an =)



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