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Sag kein Wort

von

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Sag kein Wort
 

~ Fye’s POV~
 

Ich schaute in den Spiegel und grinste.

Wie ich doch dieses Falsche Grinsen im Spiegel verabscheute, doch ich konnte nicht anders.

Ich musste an meinen Lügen fest halten, auch wenn ich mich damit selbst zerstören würde.

Wenn man eine Lüge aufrecht erhalten will, muss man Opfer bringen.

Ich starrte weiter hin in das Gesicht mir gegenüber.

Dieses Gesicht machte mich wütend.

Diese fast leeren, ausdruckslosen Augen, dieses Falsche Grinsen, diese Blonden Strähnen die versuchen dies alles zu verbergen...

Zum Rein hau’n!

Mit einem Dumpfen schlag zerbrach das Gesicht vor mir in tausende Stücke, so wie das Grinsen in meinem Gesicht und ich sah zu Boden, von wo aus mich 1000 mal mein wahres, gebrochenes Selbst an starrte.

Wütend über mich selbst trat ich die Scherben bei Seite und machte ein Paar Schritte vom Waschbecken weg.
 

So erbärmlich war ich nicht!

So gedemütigt, so allein gelassen war ich nicht!
 

Ich stieß mit dem Rücken gegen die Wand und ließ mich daran nieder sinken.
 

Doch war ich.
 

Mit jeder Sekunde wurde mir deutlicher, das ich mich nur selbst belog.

Ich belog mich um mir wieder Mut zu machen, um nicht in meinen Erinnerungen zu ertrinken.
 

Doch was brachte das?

Was brachte es mir, außer noch mehr Leid, das ich dann noch nicht mal offen zeigte?

Außer noch mehr Wunden und Narben, die wieder aufbrachen?
 

Ich zog meine Beine an meinen Oberköper und um Schlug sie mit meinen Armen.

Den Blick gegen die Decke gerichtet verweilte ich so einige Augenblicke.

Schließlich fasste ich einen Endschluss und griff nach der Rasierklinge, die am Badwannenrand lag.
 

Nur noch ein Schnitt, dann höre ich auf ...

Dann geht es mir wieder gut...
 

Ich setzte am Hals mit der Rasierklinge an, als es klopfte.

„Hey geht es dir gut? Du bist schon seit über einer Stunde da drinnen, willst du nicht mal wieder raus kommen?“, Fragte mich eine mir wohl bekannte Stimme.

Ich seufzte schwer und legte die Rasierklinge zurück an ihren Platz, dann er hob ich mich und verließ das Bad.

Draußen stand ich meinem Reisebegleiter gegen über, der trotz seiner gespielten Kälte mir gegenüber, mich etwas besorgt an schaute.

„Geht es dir gut?“, fragte er erneut und musterte mich.

Ich winkte ab und grinste ihn wieder mit diesem verhassten, falschen Gesichtsausdruck an.

„Ja , mir ging’s nie besser. Ich glaube das Essen hat mir nicht so bekommen.“
 

Schon wieder gelogen.
 

Ich ging an ihm vorbei auf unser Zimmer und ließ mich dort aufs Bett nieder.
 

Sie mussten mich doch verachten...

Wieso kümmerten sie sich überhaupt noch um mich?

Ich war es doch, der an dieser ganzen Miesere schuld war!

Wir waren doch nur wegen mir hier gelandet.

Nur, weil ich die Prinzessin um gebracht hatte.

Und sie kümmerten sich auch noch um mich, weil es Sakuras letzter Wunsch war.
 

Mir stiegen die Tränen in die Augen.

Ich hasste mich selbst für diese Gefühlsausbrüche.

Für meine Momentane Hilflosigkeit.

Ich schlug mir gegen den Stirn und krallte meine Fingernägel in meine Kopfhaut.

Ich brauchte jetzt Schmerzen, irgendwelche Schmerzen, damit ich mir sicher sein konnte das ich noch da war.

Das ich, ich war.

Ich ließ mich rücklings aufs Bett fallen, schloss meine Augen und begann hemmungslos zu heulen.

Nach einiger Zeit war ich so fertig, das ich einfach ein schlief.
 

~Kurogane’s POV~
 

Ich glaube diesem Typen kein Wort.
 

Hatte ich mir gedacht, als dieser das Bad verlassen hatte, um dann mit einer dummen Ausrede mir aus dem Weg zu gehen und in unser Zimmer verschwand.

Mit einem Kopfschütteln war ich darauf hin ins Badzimmer gegangen und bemerkte darin, das es hier drinnen so aussah, wie offensichtlich es auch grade in Fyes Innerem aus sah.
 

Das reinste Chaos.

Alles zerstört und um geworfen.
 

Ich seufzte schwer und beseitigte die Scherben des Spiegels.

Zu letzt viel mein Blick auf die Rasierklinge, die nur provisorisch an den Platz gelegt worden war, wo sie zu vor lag.
 

Das was nicht sein Ernst gewesen, oder?!
 

Ich verfluchte mich selber, das ich mir so etwas besorgt hatte und entfernte sie zusammen mit den Scherben aus dem Bad.
 

Ich wusste, das Fye sterben wollte.

Er wollte es bereits, als ihm klar war, dass er Sakura soeben umgebracht hatte.
 

Ich schüttelte erneut den Kopf.

Mein Verhalten war verantwortungslos gegenüber der Prinzessin. Sie hatte doch darauf bestanden das wir auf Fye Acht geben würden.
 

Oder tat ich es nicht auch zum Teil aus Eigennutz?

Zum Teil weil ich wollte das Fye bei mir blieb?

Damit ich das Rätsel um ihn lösen konnte?
 

Ich machte mich auf den Weg zu unserem gemeinsamen Zimmer, in der Hoffnung ich könnte nun mit ihm ordentlich reden, doch schon als ich eintrat musste ich enttäuscht fest stellen das er bereits eingeschlafen war.

Erneut schwer seufzend begab ich mich zu seinem Bett und setzte mich neben ihn.
 

Nur wenn er schlief konnte man aus seinem Gesichtsausdruck wahre Schlüsse ziehen.

Nach einiger Zeit brachte ich es über mich und ich strich ihm die Haare aus dem Gesicht, wo bei ich fest stellen musste das, diese von Tränen durchnässt waren.

Ich betrachtete ihn einen kurzen Moment.

Er konnte selbst im schlaf seinen Tränen nicht Einhalt gebieten.

Er tat mir, aus unerfindlichen Gründen, Leid.
 

So etwas hatte noch nicht mal ein Lügner wie er verdient.

Schlaf war zur Erholung da und nicht um dort seinen Unterdrückten und verdrängten Erlebnissen zu begegnen.
 

Ich stand noch Mals auf, schloss das Zimmer ab und legte mich zu Fye, in dessen Bett, deckte uns beide zu und zog ihn in meine Arme, in der Hoffnung das es ihm nun besser gehen möge.
 

~ Fye’s POV~
 

Ich schlug die Augen auf.

Ich hatte mal nicht geträumt, dass mich irgendjemand umbrachte, seelisch zusetzte oder gar hasste, was ich in letzter Zeit ziemlich häufig getan hatte.

Ich versuchte mich aufzusetzen, doch es ging nicht, da ich in einer festen Umarmung geschlafen hatte.

Ich war einen kurzen Moment verdutzt, als ich die kräftigen Arme erkannte und konnte es kaum glauben.
 

Was war den gestern noch passiert?
 

Langsam drehte ich mich zur Seite und konnte nun genau sagen was mich da so umklammerte.

Ein ehrliches Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Ich schloss erneut die Augen und kuschelte mich nun näher an Kurogane.

Eigentlich war das sehr an genehm und sollte am besten ewig so sein, doch ich wusste nicht ob er das so noch mal zulassen würde...

Also musste ich das voll auskosten.

Doch schon nach wenigen Momenten der so gefundenen Ruhe wurde auch schon Kurogane wach und erhob sich vorsichtig, noch immer in dem Glauben das ich noch schlafen würde.
 

Als ich die Tür ins Schloss fallen hörte wartete ich noch einige Zeit, doch Kurogane kam nicht wieder.
 

Schade, dachte ich mir und ich schlug die Augen auf.
 

Nach einem schweren Seufzer rollte ich mich vom Bett und stand auf.

Langsam zuckelte ich in die Küche, um mich dort nieder zulassen und um ja nicht wieder alleine zu sein...

Doch auch hier war niemand und so setzte ich mich an den Tisch und wartete das irgendwer kam.

Hier hing ein mir unbekannter Geruch in der Luft und während ich über seine Definition nachdachte, trat auch schon wieder Kurogane in die Küche.

Überrascht schaute er mich mit einem Tablett in der Hand an.

„Ich dachte du würdest noch schlafen. Ich wollte dir Frühstück ans Bett bringen, aber da warst du als ich hoch kam nicht mehr.“, sagte er und stellte das Tablett vor mir ab. „Aber wenn du schon wach bist isst du halt hier.“

Er setzte sich mir gegen über und stellte das Essen auf den Tisch.

Ich lächelte ihn an. „Danke schön, das du dir so viel mühe gemacht hast.“

Er sah auf und zum ersten mal erwiderte er mein Lächeln.

„Das ist doch selbst verständlich... Außerdem machst du das sonst und mir war nicht sonderlich nach Süßspeisen am Morgen.“, meinte er und reichte mir eine Schüsselchen mit Reis.

„Ich hab dir sogar eine Gabel besorgt, weil du ja nicht so gut mit Stäbchen klar kommst...“,sagte er so gehässig wie es ging mit einem Hauch rot im Gesicht.

Ich tat auf beleidigt. „Verarsch mich nicht, Kuro-chan!“

Wir prusteten beide los.

„Das war nicht böse gemeint.“, sagte er und wir begannen zu essen.
 

Lange Zeit herrschte Stille zwischen uns, doch dann unterbrach Kurogane diese.

„Fye, darf ich dich was fragen?“, sagte er und schaute in seine leere Reisschüssel.

„Hast doch eh schon was gefragt, also mach weiter.“, meinte ich und zuckte mit den Schultern. Er schien nach den Richtigen Worten zu suchen.

„...Du willst doch nicht sterben, oder?“

Er hatte seinen Blick nicht von der Schüssel gehoben.

Perplex schaute ich ihn an.

„Du willst nicht sterben, oder? Du darfst nicht sterben! Wozu haben wir den dann Ashura besiegt [1]? Wozu hast du dein letztes bisschen Magie auf gegeben, um mir einen neuen Arm zu besorgen?

Wozu habe ich dann überhaupt meinen eigenen Aufgegeben? Damit du dann dich hier umbringen kannst? Jetzt? In einem Badezimmer? In MEINEM Badezimmer?“, erholte Luft um fort zufahren, doch ich kam ihm zuvor und legte ihm einen Finger auf den Mund, um ihn zum Schweigen zubringen.

„Sag nichts mehr dazu, kein Wort. Ich werde es dir bestimmt irgendwann erklären, aber nicht jetzt.“, ich zog meine Hand zurück und schaute ihn an.

„Aber ich will dich doch nur verstehen. Fye erklär...“, meinte er, doch er konnte nicht weiter reden, denn meine Lippen versiegelten die seinen.

Als ich mich von ihm löste, grinste ich ihn an.

„Ich sagte doch:
 

>Sag kein Wort<“
 

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- <~> ThE EnD <~>
 

[1] Ich fand töten, umbringen oder gar ermorden an dieser stelle ein bisschen hart, aber eigetlich haben die beiden es ja da so gemacht. XDD~
 

So, also dieses Story habe ich vor über einem ½ Jahr angefangen zu schreiben, als ich eine ziemlich Krise in meiner Beziehung hatte. Den Anstoß zum weiter schreiben gab mir dann Hundie als ich unsere alten Geschichten gelesen hatte...

War sehr amüsant wie ich zu dem Zeit punkt drauf war XDXD
 

So wie immer habe ich Fye einen Teil meiner Persönlichkeit zugeschoben.

Letztendlich hat mein Kurz Zeitiger Ausrutscher zu Naruto nichts daran geändert, dass ich noch immer mich selber mehr mit Fye assoziiere.

Ich rede schon wieder zu viel, des wegen mache ich mal hier Schluss.

Wir sehen uns bei der nächsten FF.
 

Eure Fai



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Diablo_666
2007-12-17T08:21:57+00:00 17.12.2007 09:21
Q________Q
Boah.
Das ist voll die hammer FF!
*sich in die Minderwertigkeits - Ecke verkriech*
Die ist allein vom Schreibstil voll klasse! T__T
*neid, neid*
Hast du sehr schön geschrieben, Fai! ú.ù
*sniff*


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