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Tales of Lonelyness

The Lonelyness, I search in you [Presea x Sheena || Sheena x Zelos]
von

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Die absolute Wahrheit

"Sie starb bei Schnee..."

  Was?!? Sheena wollte etwas sagen, irgendetwas, aber ihr stockte er Atem. Dann noch, bevor Sheena auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, fügte Zelos hinzu: "Sie wurde ermordet!" Und ihm kamen die Tränen, obwohl er sie zurückzuhalten versuchte.

  Sheena starrte ihn einfach fassungslos an. Seine Mutter wurde... ermordet...?! Das hatte er mir nie gesagt! Was sollte sie dazu sagen? Gab es überhaupt etwas, was sie sagen konnte?

  Sie betrachtete ihn noch eine Zeit lang. Er schien ihre Anwesenheit vergessen zu haben, den Blick starr gegen die Wand gerichtet, von ihr abgewendet. "Ich... gehe wohl lieber...", sagte sie trocken. Er schien, als würde er sie gar nicht hören, und sie hatte das Gefühl, dass es wirklich das Beste war, wenn sie ihn nun alleine ließ. Sicher wollte er sie nie wieder sehen, immerhin war sie ihn mit einer unbedachten Bemerkung dran schuld, dass er nun sogar weinte! Alles, wirklich alles, wäre ihr lieber gewesen, als Zelos nun in diesem Zustand zu sehen!

  Sie hatte sich geschworen, nie wieder eine ihr teure Person weinen sehen zu müssen, und nun war es doch wieder passiert, und es war einzigst ihre Schuld!

  Die Kunoichi stand auf. Sie ertrug es nicht, Zelos, der sonst immer so stark und cool war, weinen zu sehen. Sie musste einfach nur hier weg: weg aus diesem Zimmer, weg aus dieser Atmosphäre, weg aus dieser Villa... weg von Zelos!

  Dann wandte sie sich zum Gehen um. Zelos sah immer noch mit unbewegtem Blick gegen die Wand, schien sich ihrer Anwesenheit nicht mal bewusst. Sie wollte noch etwas sagen, aber es gab nichts, was sie hätte sagen können. Dies war ihre Schuld. Sie hatte wieder einmal versagt!

  Dennoch sagte sie: "Es... tut mir leid... Leb wohl...!"

  Zelos zuckte zusammen - die erste Reaktion, seit er diesen verhängnissvollen Satz gesagt hatte -, und noch ehe die niedergeschlagene Assasine einen Schritt weg von ihm tun konnte, hatte Zelos sie am Arm gepackt. "Nein...", keuchte er erstickt. "geh nicht... Bitte!"

  Zelos schämte sich ob seiner Tränen und seiner unkrontollierten Art, aber es ging einfach nicht anders. Und er wollte nicht alleine sein. Das Gefühl, Sheena nie wieder zu sehen, würde er sie nun gehen lassen, ließ ihn außerdem nicht los. "Bleib... diese Nacht bitte bei mir...", sagte er leise.

  Sheena errötete. "Das... geht nicht... Zelos, es tut mir..."

  Er sah sie einmal kurz an, und sie verstummte. Schon so, wenn er seinen Charm spielen ließ, war es schwer, ihm zu widerstehen, aber mit diesem unendlich schmerzvollen und unbeschreibar verletztbarem Gesichtsausdruck konnte Sheena dies noch weniger. "Na gut..." Auch, als er ihr mit einer Handbewegung bedeutete, sich neben ihm aufs Bett zu hocken, sagte sie nichts. Sie wollte wirklich, um nichts lieber auf Welt, nun bei ihm sein und ihm zur Seite stehen. Also nahm sie neben ihm auf dem Bett Platz, und hüllte sich sogar in die Decke ein, die bereit lag.

  Zelos hatte sich mittlerweile wieder gefangen, er weinte nicht mehr, aber sein Blick war in die Ferne geschweift, und es lag unendlicher Kummer drin. "Ich... habe bisher niemanden erzählt, was passiert war...", begann er stockend. "Ich... war damals noch ein ganz kleiner Bub... in Meltokio hatte es geschneit wie noch nie zuvor - man könnte es mit Flanoir vergleichen - und ich sah zum allerersten Mal in meinem Leben Schnee.

  Meine Mutter und ich waren in den Garten gegangen und hatten einen Schneemann gebaut. Aber plötzlich brach der Schneemann zusammen, und noch ehe ich verstand, was geschehen war, war überall nur noch Rot und..." Er stockte kurz, das erzählen fiel ihm sichtlich schwer. "Es war das Blut meiner Mutter..." Er schwieg wieder ein paar Sekunden, und als er Sheena ansah, las sie ihn seinen Augen so unglaublich viel Schmerz und Leid, so viel, wie sie es bei einem Menschen zu sehen nie für möglich gehalten hätte.

  "Man hatte sie ermordet...", sprach er bekümmert weiter. "Noch beim Fallen griff sie mich an der Schulter, und was sie mir an diesem letzten Tag sagte, werde ich mein Lebtag nicht wieder vergessen... 'Du hättest nie geboren werden dürfen' waren ihre letzten Worte."

  Sheena starrte ihn fassungslos an. Wenn er ein kleiner Bub war, dann... "Sowas... sagt man doch keinem Kind!" Sie war den Tränen nahe, so weh tat ihr Zelos' Geschichte. Wie hätte sie je ahnen können, welch grausame Vergangenheit er verbarg?!

  Aber es kam noch schlimmer: "Vermutlich liebte sie einen anderen. Aber wegem dem Cruxis-Orakel musste sie den damaligen Auserwählten heiraten - niemand anderen als meinen Vater. Und der Alte hatte ebenfalls eine andere. Ob die beiden sich je liebten, ist also fraglich..."

  Sheena wollte gerade einwerfen, dass das doch nicht seine Schuld war, aber er sprach weiter: "Dazu kommt, dass die Magie, die meine Mutter tötete, für mich, den zukünftigen Auserwählten, bestimmt war. Aber es war nicht so, als hätte sie mich zu retten versucht - sie stand einfach nur und bedauerlicherweise in der Schusslinie... Trotzdem, seit diesem Tag hasse ich Schnee und Halbelfen denn es war Seles' Mutter, die versucht hatte, mich umzubringen - eine Halbelfe..."

  Die Ninja hätte sich schlagen können. Deshalb wollte er nicht mit... und ich Idiotin zwinge ihn auch noch dazu, mit mir im Schnee spazieren zu gehen! Plötzlich ergab alles so viel Sinn, als würde sie plötzlich durch einen Spiegel auf den wahren Zelos blicken können.

  "Wieso sie das tat, weiß ich nicht, vielleicht aus Eifersucht oder aus Hass... Sie wurde hingerichtet, und Seles wurde in der Abtei unter Haussarrest gesetzt - sie könnte ja die selben Absichten wie ihre Mutter haben, oder so..." Seine Stimme war ein einziger Spiegel seiner Verbitterung.

  Sheena fiel das Sprechen schwer. "Das... war also geschehen...", sagte sie schlicht, was besseres fiel ihr nicht ein.

  Zelos sah sie kurz an und nickte. Er war den Tränen wieder gefährlich nahe. "Weißt du... ich wollte nie der Auserwählte sein! Ich verfluchte mein Schicksal seit jenem Tag, aber es änderte nie etwas. Ich war eine Gefahr für all jene, die mir nah und wichtig waren..." Er sah sie groß und traurig an, und ihm rann eine Träne herab. "Als ich dich kennen lernte, wurde der Wunsch, einfach nur wegzurennen, und ein glückliches Leben - mit dir - zu führen, unerträglich groß. Und als ich dir versprach, ich würde kommen und dich holen, da meinte ich es verdammt nochmal ernst." Er schrie nun. "Aber als ich dann darüber nachdachte, wurde mir klar, dass man uns beide, dich sowie mich, dauernd verfolgen würde! Es hatte einfach keinen Sinn, auf ein schöneres Leben zu hoffen!"

  Er schwieg wieder eine Weile vor sich her. Sheena wusste nicht, was sie sagen sollte. Diese ganze Geschichte klang viel zu schrecklich, um wahr zu sein. Aber wieso sollte Zelos lügen? "Zelos, ich...-"

  Er sah sie wieder mit seinen unendlich schönen, blauen Augen an, die so klar schienen wie der Umancy See, aber in diesen Momenten voll mit unsagbarer Pain und Schmerz waren. Endlich schien sie zu begreifen, wieso er sich all die Jahre so benommen hatte...

  "Dann kam uns zu Ohren, dass in Sylvarant eine weitere Auserwählte auf der Weltenerneuerungsreise war. Darin sah ich meine Chance, dich von mir wegzubekommen, ehe ich zu schwach werden würde, um dich von mir fernhalten zu können, und damit von der Gefahr, die meine Anwesenheit mit sich brachte. Ich schlug daher dich als Killerin der Auserwählten in Sylvarant vor, nicht etwa, weil ich wollte, dass du stirbst, sondern einfach, damit wir uns nicht wieder sehen mussten. In der Zwischenzeit wollte ich Meltokio verlassen und irgendwo hingehen, wo mich nie jemand finden würde - ein idiotischer Gedanke, ich weiß, aber ich war verzweifelt!

  Aber dann kam einer der Cruxis Engeln, und erzählte mir, dass du dich mit der Gruppe der Auserwählten angefreundet hättest. Er sagte mir 'Wenn du deine Liebste retten willst, vernichte die Gruppe der Auserwählten. Wenn wir es nämlich tun müssen, können wir nicht versichern, dass die kleine Assasine es überleben wird.' und ich verprach, ihnen zu helfen. Im Geheimen versuchte ich aber, einen Plan zu ersinnen, wie ich so tun konnte, als sei ich auf Cruxis Seite, aber euch trotzdem helfen konnte! Dann lernte ich Lloyd kennen, und... naja, was soll ich sagen? Der kleine Querkopf hatte mir wieder Hoffnung gegeben... die Hoffnung auf ein besseres Leben... und... naja, den Rest kennst du ja..."

  Sheena nickte. Weitere Erklärungen diesbezüglich waren hinfällig.

  Er sah sie wieder an. Er war wieder ruhig, so ruhig, wie er meistens war. "Es... ich wollte immer nur, dass es dir gut ging... Nachdem du das eine mal beinahe wegen mir gestorben wärst, konnte ich einfach nicht mehr mit dir zusammen sein..." Sheena dachte an damals zurück. Damals waren sie sich das erste Mal begegnet. Sie waren miteinander unterwegs gewesen und hatten miteinander intensiv geredet, und plötzlich hörte Sheena ein Geräusch im Gebüsch, und ehe sie sich versah, hatte ein vergifteter Pfeil ihre Schulter getroffen. Zelos hatte sie sofort zu seiner Villa in Meltokio gebracht, wo sie 3 Tage lang im Fieber gegen den Tod gekämpft hatte. Nie wollte sie den Schmerz und den Kummer in Zelos' Augen vergessen. Aber als sie einige Tage nach ihrer Genesung wieder nach Meltokio kam, hatte sie ihn zusammen mit drei oder vier Tussen gesehen, und auch, als diese sie total niedergemacht hatten, hatte er nichts gesagt, ja sogar getan, als würde er sie nicht kennnen. Und da hatte sie vergessen, wie er ausgesehen hatte, als sie wegen ihm verletzt wurde. Sheena dachte nicht mehr weiter. Es brachte überhaupt nichts mehr, sich mit Vergangenen auseiander zu setzten. "Also... tatest du das nur, um mich absichtlich zu verletzten...?"

  "Ja. Mir war lieber, du hasst mich, aber in Sicherheit."

  Sheena sagte nichts dazu. Was auch? Es war alles gesagt.

  Eine Zeit lang saßen beide schweigend beisammen. Sheena wusste nicht, was sie sagen sollte, und Zelos starrte gedanken verloren vor sich her. Wenigstens sieht er nun nicht mehr so traurig aus... aber ich sollte ihn besser alleine lassen..., dachte sie. Sie wollte sich zum Gehen wenden. Aber Zelos hielt sie erneut fest. "Bitte... du wolltest die Nacht bei mir bleiben.", erinnerte er sie. Er hatte keine Ahnung, wieso er sie um sowas gebittet hatte, aber er wollte unter gar keinen Umständen alleine bleiben. Und sie hatte es ihm versprochen.

  Sie errötete. Was... denkt er sich nur...?! "Was...? Das... geht nicht... Presea wartet auf..." Sie stockte, aber es war zu spät. Sie hatte dummerweise schon wieder ihren Namen erwähnt, obwohl sie doch mittlerweile wusste, dass Zelos seit neuster Zeit nicht gut auf sie zu sprechen war (was auch verständlich war, so, wie Presea sich benahm).

  Zelos packte - verständlicherweise - die Wut. Presea hier, Presea da! Ihm ging es hundsmiserable, und zu allem Überfluss hatte er ihr eben quasi seine gesamte Lebensgeschichte erzählt, und sie dachte nur an Presea?!?

  Im Nachinein wusste er nicht, was genau passierte. Anscheinend übernahmen seine männliche Instinkte [wie das klingt oô] und der Wille, Sheena nicht einem kleinen Mädchen zu überlassen, sein Handeln. Mit einer schwungvollen Bewegung hatte er sich über die im Bett sitzende Sheena geschwungen und sie somit ins Bett gedrückt, quasi festgenagelt. "Sheena, verdammt nochmal! Verstehst du ihre Absichten immer noch nicht?" Er sah ihr fest in die Augen, und Sheena traute sich nicht, sich zu wehren. So sauer hatte sie ihn bisher sehr, wirklich sehr selten erlebt! Trotzdem drehte sie den Kopf weg. "Zelos, bitte...! Ich..."

  Weiter kam sie nicht, den in dem Moment wurde sie stürmisch von Zelos geküsst. Doch diesmal war es anders. Er küsste sie diesmal nicht sanft, sondern richtig wild, und ließ ihr auch kaum Luft zum Atmen. Er ließ seine Zunge fordernd an ihren Lippen knappern, bis sie der Versuchung nicht mehr länger standhalten konnte und ihr erlag. Als er kurz von ihr abließ, versuchte sie dennoch, ihn von sich runterzustoßen, aber natürlich hatte Sheena nun noch weniger Chancen. Er ließ sie auch erst gar nicht zu Wort kommen - ganz so wie ein Jagdhund, der Blut geleckt hatte, und so schnell nun nicht mehr zu Sinne kommen würde. Nach einer Weile ließ er ab, aber nur, um sich dann von ihren Backen langsam in richtung Hals zu kämpfen. "Zelos, nein... bitte" Ihr rannen Tränen hinunter. Aber er hörte sie anscheinend nicht, und wenn, dann ignorierte er sie scheinbar. Als er bei ihrem Ohr war, flüsterte er jedoch leise, kaum hörbar, aber so, dass sein Atem Sheena eine Gänsehaut bereitete: "Sheena... Ich denke, sie mag dich, verwechselt das aber mit Liebe... und selbst, wenn sie dich wirklich lieben sollte... - Keiner liebt dich so sehr wie ich!"

  Sheena schluckte. Einerseits, wegen dem Satz über "sie" - Die Ninja wusste natürlich, wen er mit "sie" meinte - und sie wusste, dass er Recht hatte. Aber auch, wegen dem indirekten Geständnisses, dass er eben abgelegt hatte. Trotzdem... sie konnte nicht einfach so tun, als hätte sie keine Pflichten mehr! "Aber... sie... braucht mich...!"

  Zelos sah sie eine Zeit lang leicht schnaufend an, und es schien, als würde er sich etwas beruhigen. Sheena dachte schon, es sei vorbei, aber Zelos, urplötzlich wieder so sanft wie bisher, nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie somit, ihn anzusehen. "Ich... brauche dich auch, Sheena!" Er küsste sanft ihre Tränen weg. "Sheena... " Er hauchte ihren Namen nur, aber es reichte, um bei der Ninja ein Kribbeln auszulösen, dass sich durch den ganzen Körper schlängelte. Er küsste langsam weiter abwärts, bis er bei ihrem üppigen Dekollete angelangte.

  Und da setzte Sheenas Verstand aus (oder eher ein?)! Bis hierhin und nicht weiter! Ehe sich der ehemalige Auserwählte versehen konnte, hatte die Assasine ihn einem gewaltigen Stoss verstetzt (das ging natürlich nur, weil er gerade unachtsam war, ansonsten hätte sie ihn nie von sich runter bekommen!). "Zelos, du mieser...!", wollte sie auffahren. Aber sie konnte nicht. Was...?

  Zelos fuhr sich mit der Hand über das verschwitzte Gesicht. Er sah Sheena eindringlich an, und selbst im schwachen Kerzenschein sahen seine Augen wunderschön aus. Er kam wieder näher, aber anstatt diesmal unanständig zu werden, nahm er nur ihre Hand. "Verzeih mir... aber ich bin auch nur ein Mann..."

  Sheena starrte ihn geschockt an. Sie wusste natürlich, dass er ein Mann war - wie dämlich müsste sie auch sein, um das nicht zu wissen? -, aber sie hatte diese ganze Situation dennoch noch nie aus dieser Sicht der Dinge geschehen. Er war ein Mann, und er liebte sie, daran zweifelte sie mittlerweile auch nicht mehr - dazu war er viel zu ernst. Und da war es wohl auch klar, dass er sie... begehrte...

  Sie errötete bei diesem Gedanken nicht nur, sie verkrampfte sich dabei auch. Wann... war es soweit gekommen...?! Und wie weit wäre es noch...?!

  Er schien zu spüren, welche Wege ihre Gedanken gerade zu gehen schienen, und drückte noch etwas fester. "Keine Sorge...", flüsterte er leise, aber auf eine Art, die Sheena plötzlich unglaublich männlich vorkam. "Ich... würde nie etwas tun, was gegen deinen Willen ist..."

  Anstatt darauf mit "Dafür tust du das aber ziemlich oft" zu antworten - der erste Gedanken, der ihr dabei durch den Kopf ging - stoßte sie ihn - aus Reflex? - nur nochmals mit einem "Du Blödmann" von sich weg. Sie war mittlerweile röter als die reifeste Tomtate, und glühte auch regelrecht.

  Doch anstatt wieder irgendeine ernste [oô"] Blödheit zu machen, sah Zelos sie erst eine Zeit lang an, sah dann kurz weg - Sheena bemerkte, dass auch er über beide Backen errötet war, was sie leicht zum Schmunzeln brachte -, sah sie wieder an - und prustete plötzlich lauthals los! "Boah, Sheena, wenn du dich sehen könntest!"

  "Was?!" Die Assasine verstand kein Wort. "Was... was soll das?! ist das nun wieder ein Spiel, Blödmann? Das Spiel 'Ärgere Sheena, bis sie dich totprügelt'?" Eben war er noch total wild gewesen, und nun plötzlich wieder der perverse Witzereißer (der er übrigens schon lang nicht mehr gewesen war)? Hatte er sie nur auf den Arm genommen? Sie war wirklich kanpp davor, ihm eine zu scheuern.

  "Whoa, whoa, whoa. Sorry, Sheena... aber... ach, du sahst eben irgendwie so süß und sexy zugleich aus... und das hat mich einfach umgehauen, weil ich das noch nie bei 'ner Frau so gesehen habe." Er fuhr sich wieder über das Gesicht. Er mochte es, wenn Sheena ihn so böse anstarrte, denn er liebte es, sie zu necken. Er wusste, dass sie sich ihrer schämte - was er gar nicht verstehen konnte -, also musste sie sich zur Strafe seine Neckereinen antun - solange, bis sie sich endlich selbst akzeptiert hatte.

  Sein plötzlicher Frohsinn hatte aber noch nen anderen Grund. Er war so nahe dran gewesen, etwas zu tun, was Sheena jetzt noch nicht gewollt hätte, und damit wäre alles kaputt gewesen. Es war aber nicht dazu gekommen und... Nunja, nun musste er irgendwie wieder runter kommen, und damit sie das nicht merkte, machte er wieder einen auf Macho-Zelos - was zu klappen schien: Sheenas Blick klebte auf irgendeinen Punkt vor ihr auf der Decke - Ja nicht Zelos ansehen, waren ihre dazu gehörigen Gedanken -, und sie war so errötet (wahrscheinlich durch seinen letzten Spruch, den er natürlich auch genau so gemeint hatte!), dass sie sich offentsichtlich nicht mal wagte, ihn auch nur eine Sekunde lang anzusehen.

  Würde sie jedoch mitbekommen, wie fertig sie ihn eigentlich machte, dann... Zelos dachte nicht weiter. Es war ihm einfach peinlich, Punkt.

  Also grinste er breit. "Aber jetzt sag bloss nicht, dir hätt es nicht auch gefallen... komm, gib's zu, du willst mehr!" Er grinste noch viel breiter, und im nächsten Moment hatte er eine fangen. "Hey! Kein Grund, mir gleich wieder eine zu scheuern!", jammerte er, aber als er Sheenas zur Faust geballte Hand sah, ließ er das Weiterjammern lieber.

  Sie sah ihn noch ein paar Sekunden wütend an, merkte aber selber, wie ihre Wut wieder verrauchte, und dann lachte sie zu ihrer größten Überraschung sogar mit. "Du... bist echt so unglaublich blöd! Ich hätte dich umbringen können, und du machst auch noch weiter mit deinen perversen Witzen!" Sie gab es ungern zu, aber damit hatte er jedoch die Stimmung wieder gehoben, und war sie ihm total dankbar dafür. Sie lachten daraufhin eine Zeit lang - und das wirklich unbeschwert. Für einen winzigen Moment schienen die Sorgen verflogen, und die Welt schien sich nur um sie beide zu drehen.

  Irgendwann dösten die beiden nebeneinander und im selben Bett ein... zumindest Zelos schien einzudösen; Sheena lag noch lange wach. Sie dachte über die letzten Tage nach. Über das Gespräch mit Presea...
 

Sie und Presea waren bis zum späten Abend unterwegs gewesen und hatten größtenteils über Belangloses geredet. Irgendwann hatte Presea gemeint, dass sie eine Pause bräuchte, und sie hatten es sich auf einer Bank bequem gemacht. Sheena hatte nach ihrem Befinden gefragt, und Presea hatte erst nur mit Erschöpft geantwortet.

  Erst nach längerem Nachbohren hatte sie das Mädchen zum Reden gebracht.

  "Und... etwas durcheinander...", hatte Presea dann, nachdem Sheena nicht locker gelassen hatte, gemeint.

  Sheena sah das einst kleine Mädchen eindringlich an. "Durcheinander...?"

  Presea sah weg. "Ach... nicht der Rede wert..." Sie war errötet, aber Sheena dachte erst, es hinge mit der Kälte zusammen.

  "Das sehe ich aber anders!", fuhr Sheena auf. "Wieso denken alle immer, mich dauernd belügen zu müssen?"

  Und dann sagte Presea etwas, was Sheena wohl nie wieder aus dem Kopf gehen würde: "Ich... habe mich in dich... verliebt, Sheena-san..."

  Sheena hatte sie daraufhin erstmal ausgelacht, so fies es auch klang. "Verliebt? Komm, mach dich nicht lustig!" Als sie jedoch sah, wie Presea wie unter einem Hieb zusammen zuckte, nahm sie sich etwas zurück. "Jetzt... Presea, nun hör doch mal... das geht doch nicht! Du bist erstens ein Mädchen, so wie ich, und zweitens bist du (wahrscheinlich) älter als ich, und drittens darf ich niemanden lieben." Der letzte Satz tat ihr leid, bevor sie ihn gesagt hatte, aber es war wieder mal zu spät. Irgendwann würde sie sich den Mund zukleben, das versprach sie sich gedankenlich.

  Presea sah sie auch verdammt sauer an. "Das merkt man", keifte sie. "Und was ist dann mit Zelos?" Sie schrie fast.

  "Hey, jetzt beruhig dich mal!" Sheena wurde sauer. "Was geht dich das mit Zelos an? Ist das nicht mein Leben?"

  Presea zuckte daraufhin wieder zusammen. "Ja", murmelte sie. "Dann lüg mich aber auch, verdammt nochmal, nicht an!" Und dann war sie einfach weggerannt.

  Sheena war ihr natürlich gefolgt, doch in der Villa und an Preseas Zimmer angekommen war sie nur gegen eine verschlossene Tür gestossen. Dann war sie zu Zelos gegangen, und der Rest...

  Sie musste an ihren Auftrag denken. So schön es auch im Moment war, sie war immer noch Ninja, würde es vielleicht für immer sein, und durfte ihren Auftrag nicht vernachlässigen. Und Zelos... störte sie. So hart es für Sheena auch sein mochte, es war so. So konnte sie nicht weiter machen.

  Leise, ohne Zelos aufwecken zu wollen, stieg sie aus dem Bett. "Tut mir leid, Zelos...", flüsterte sie. "Aber mir bleibt nichts anderes übrig, als dich verlassen zu müssen..." Sie beugte sich über ihn und küsste ihn sanft. "Leb wohl...!", flüsterte sie tränen erstickt. "Leb wohl..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Demonic_Banshee
2008-10-07T13:59:01+00:00 07.10.2008 15:59
lolz*
das ist wie bei arina tanemura, als chiaki marron überfällt XD als zelos ernst aufsah, hatte ich chiaki vor augen *lacht*
du musst in deine story eine klare linie bringen. die beiden, sowie die geschehnisse schwanken immer. denk nochmal ganz genau nach, was dein ziel ist und worauf die in der story hinaus willst und schreib nach diesem leitfaden. da du bis vor kurzem ja zelos vergangenheit nicht kanntest, und sie nun zu lesen bekommt, zeigt das ja, dass deine storyline sehr spontan ist xD


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