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Taking the chance

1 Jahr, um zu bekommen, was du willst
von

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Zarte Bande

Hier ist mein neues Kapitel!

Ich weiß, es hat ewig gedauert, aber jetzt is es da-.-

Also, viel Spaß beim Lesen!
 

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Zarte Bande
 

Natsue bemerkte langsam das etwas sich verändert hatte, als sie wieder in das Klassenzimmer ging, in dem sie nun endlich ihren Stundenplan, der sich nach den gewählten Fächern richtete, bekommen würden.

Hilary saß an einem Platz am Fenster und schaute mit einem seltsam befreiten Blick in den blauen Himmel. Tyson hatte einen Stuhl genau am gegenüberliegenden Teil des Raumes. Im Gegensatz zu Hilary war seine Miene trübselig. "Da scheint's wohl auch Krach gegeben haben...", dachte sie und nahm sich einen Stuhl genau in der Mitte.

Nach und nach trafen die anderen Schüler des Jahrgangs ein, ganz am Schluss Rebecca und Max, die sich mit verkniffenem Lachen an ihrem Lehrer vorbeidrängelten und sich neben Tyson setzten, die einzigen zwei Plätze, die noch nicht besetzt waren.

Der Lehrer warf dem jungen Paar einen missbilligenden Blick zu und begann schließlich damit die Stundenpläne auszuteilen.
 

Im Hauptgebäude der Carolina High School hatten auch schon alle Schüler ihre Fächer gewählt und den Stundenplan erhalten, sodass sie sich nun zu ihren ersten Unterrichtsstunden begeben konnten.

Jasmin und Chiyoko waren auf dem Weg zur neben dem Schulgebäude gelegenen Sporthalle.

Chiyoko zog sich fröstelnd die Ärmel ihrer Jacke über die Finger, als ein kalter Windhauch unbarmherzig über die zwei Freundinnen hinweg blies. An das Klima hatten sich die jungen Leute noch immer nicht gewöhnt.

Da Neu Seeland ja auf der Südhalbkugel der Insel lag, war der September nicht wie gewohnt klimatisch ein Ausläufer des Sommers, sondern ein kalter Frühlingsmonat. Mit diesem Unterschied kamen die Teams, die ja hauptsächlich von der Nordhalbkugel stammten, noch nicht gut zurecht.

Auch Jasmin fühlte die Kälte durch ihre Jacke hindurch bis auf ihre Haut. Das Wetter versetzte sie zurück in ihre Kindheit, es erinnerte sie an Russland, an den Schnee und an Kai. Trotz der niedrigen Temperaturen schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen.

Chiyoko warf ihr einen verwirrten Blick zu und fragte dann: "Was ist denn mit dir los? Warum grinst du vor dich hin?"

"Nichts besonderes.", gab Jasmin zurück und schüttelte leicht den Kopf, ohne dass das Lächeln verschwand.

Als die Mädchen in die Wärme der Umkleiden traten und sich umzogen, unterhielten sie sich über ihre Kurswahlen.

In der Sporthalle schließlich wartete eine erneute Schwierigkeit auf Tysons Schwester. Der Sportunterricht war anscheinend gemischt und neben Bryan stand Ray. Chiyoko schluckte und vermied es tunlichst ihn anzusehen. Doch dafür tat er es.

Der Chinese schielte aus den Augenwinkeln hinüber zu ihr, während er sein Gespräch mit Bryan fortsetzte.
 

In der Clearwater Academy schlug sich die 11. Klasse in eben diesem Moment mit Japanisch herum. Ganz in der letzten Reihe, saßen Tyson und Max und schrieben gerade die Zusammenfassung eines literarisch wichtigen Werkes von der Tafel ab.

"Hey, Tyson!", flüsterte Max auf einmal und stieß seinen Kumpel mit dem Ellbogen an. Als Tyson sich grinsend zu ihm drehte, schlug Max vor: "Becky und ich wollen heute nach Schulschluss noch zusammen ins Kino und wir haben und überlegt, ob du und Hil vielleicht mitkommen wollt?" Er schaute Tyson abwartend an. "Wir fänden das echt toll. Du weißt schon, 2er Date und so."

Tysons Grinsen verwandelte sich in ein trauriges Lächeln. "Ich würde echt gern, Max.", erwiderte er langsam, "Aber Hil und ich sind nicht mehr zusammen. Sie hat vorhin in der Pause mit mir Schluss gemacht."

"Was?", keuchte Max entsetzt, "Warum?" Tyson lächelte kläglich. "Es war besser so. Wir sind einfach viel lieber Freunde." Dann fügte er hinzu: "Warum fragst du denn nicht Ray und meine Schwester, ob sie mitgehen wollen?"

Max sah zweifelnd drein. "Ist das okay für dich? Du kannst natürlich auch alleine mitkommen!", bot er an. Max fand es nicht fair seinen besten Kumpel nur aufgrund der Tatsache, dass er keine Freundin mehr hatte, nicht mitzunehmen. Vor allem so kurz nach der Trennung von Hilary.

Doch Tyson winkte ab. Das wohlbekannte Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Ich hab dir doch den Vorschlag gemacht, Maxi! Natürlich ist es okay.", sagte er überschwänglich und nach einer kurzen Pause: "Ihr könntet mir aber 'ne große Tüte Popcorn mitbringen."

Max schlug ihm lachend auf den Rücken. Dann konzentrierten sie sich eilig wieder auf den Unterricht, bevor sie noch Nachsitzen aufgebrummt bekamen und der Abend für Max sowieso gelaufen war.
 

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Der erste Schultag verging überraschend schnell und ereignislos. Auf der Clearwater Academy bemühte sich Tyson seiner nun Ex-Freundin möglichst aus dem Weg zu gehen, wenn er konnte, damit sie beide die Zeit und den Raum hatten, sich zu erholen. Max und Rebecca dagegen kamen noch ein weiteres Mal zu spät und bekamen ihren ersten Tadel von dem Mathelehrer. Natsue musste sich trotz aller Freundschaft dazu zwingen, ein fieses Grinsen unterdrücken, was Rebecca beleidigt feststellte.

Auf der Carolina High School hingegen war die angespannte Chiyoko sehr beschäftigt damit ihren Blick fern von Ray zu halten, was sich als schweres Unterfangen herausstellte, wenn man gemeinsam Sport hatte.

Jasmin lächelte über die beiden, vielleicht sogar ein wenig schadenfroh, doch sie war sich sicher, dass die beiden schon noch zueinander finden würden. Dafür stellte sich die junge Amerikanerin als reinste Sportskanone heraus. Selbst Ray war für einen Moment abgelenkt und konnte einen bewundernden Blick nicht unterdrücken.
 

Zurück im Hotel, drückte Max Rebecca noch schnell einen Kuss auf den Mund, bevor die beiden auf ihre jeweiligen Zimmer gingen.

Max sollte mit Ray über den anstehenden Kinobesuch reden und Rebecca hatte ihrem Freund genauestens eingebläut, dass Ray Chiyoko fragen solle, ob sie mitginge. Das war die beste Chance, dass die Pinkhaarige sie auch wirklich begleitete.

So begab sich Max, nachdem er seinen Rucksack in seinem Zimmer abgelegt hatte, zu Rays Zimmer.

Der Schwarzhaarige öffnete mit leicht überraschtem Gesichtsausdruck. Er schien gerade erst geduscht zu haben, denn sein Haar tropfte leicht. "Max?", fragte er irritiert. So viel er wusste, war für heute kein Training mehr angesetzt und er hatte eigentlich angenommen, dass sein blonder Teamkollege den Abend mit seiner neuen Freundin verbringen würde.

"Ja, weißt du, ich wollte dich was fragen.", meinte der Amerikaner lachend und kratzte sich am Hinterkopf. "Ach ja, und was?", fragte Ray.

"Rebecca und ich wollten nachher noch ins Kino gehen. Und ich wollte fragen, ob du und Chiyoko mitkommen wollen?"

Ray runzelte kurz die Stirn und überlegte kurz. Schließlich antwortete er mit einem Lächeln: "Ja, ich denke ich würde schon mitkommen. Aber vielleicht solltest du Chiyoko selber fragen. Ich weiß gar nicht, ob sie nicht etwas anderes vorhatte." Max grinste und erinnerte sich an Rebeccas Anweisung. "Kannst du sie fragen? Ich weiß ja nicht einmal wo ihr Zimmer ist!" Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sich Max um und lief den Gang entlang zurück.

Ray blieb seufzend in der Zimmertür stehen, bevor er sich auf den Weg zu Chiyokos Räumlichkeiten machte.
 

"Das gibt's ja nicht!", dachte Bryan und blieb abrupt stehen. Gerade hatte der Demolition Boy den im 7. Stock liegenden Fitnessraum betreten, ein grünes Handtuch über der rechten Schulter.

Bryan trug eine kurze, blaue Trainingshose und ein weißes Muskelshirt, sowie weiße Sportschuhe. Genau richtig, um eine Stunde lang vor dem Abendessen noch seinen Körper zu trainieren.

Doch er war nicht allein. Auf einem Laufband, am anderen Ende des Raumes, war Sarah. Sie rannte in erstaunlich schnellem Tempo, die Haare oben am Kopf zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Auch sie trug Trainingsklamotten, allerdings war ihr rotes Top am Ausschnitt bereits schweißnass.

"Hey!", rief er und stellte erst dann fest, dass sie Ohrstöpsel in den Ohren hatte und offenbar Musik hörte.

Grinsend machte Bryan sich daran selber zu trainieren und legte das Handtuch auf den Boden. Trotzdem dass der junge Russe sehr gut in Form war - was zweifellos auf Talas strengen Trainingsplan zurückzuführen war-, verlor er schnell die Konzentration und sein Blick schweifte immer wieder hinüber zu dem Mädchen, das ihn noch immer nicht bemerkt hatte.

Nachdem eine halbe Stunde vergangen war, sah Bryan, dass Sarahs Laufband langsamer wurde, und nach weiteren fünf Minuten stand es endgültig still. Sarah griff mit dem Rücken zu dem jungen Mann nach ihrem Handtuch und wischte sich übers Gesicht. Dann nahm sie endlich die Kopfhörer aus den Ohren und stellte die Musik ab.

Erst jetzt entdeckte sie den Russen. Lachend verbarg sie das Gesicht in den Händen, bevor sie schließlich seufzte: "Wie lange bist du denn schon da?"

"'Ne Weile.", gab Bryan zu und ließ die Gewichte los, mit denen er trainiert hatte. Sarah schüttelte den Kopf und leise lachend hob sie ihre Flasche Wasser vom Boden auf. Die Chinesin nahm einen kräftigen Schluck und schlenderte dann mit Handtuch und Flasche zu Bryan. "Ich geh dann jetzt lieber. Ich seh' bestimmt schrecklich aus.", grinste sie. Bryan erwiderte das Grinsen und schüttelte den Kopf. "Nein, tust du nicht."

Sarah lächelte leicht und verließ den Fitnessraum.
 

Max, Rebecca, Ray und Chiyoko waren derweil im Kino angekommen und nach kurzem Besinnen und nach überzeugender Argumentation seitens Max hatten sich die vier für einen Actionstreifen entschieden. Wie selbstverständlich bezahlte Max für Rebecca, die erfolglos versucht hatte ihn abzuhalten. Dann war Ray an der Reihe seine Eintrittskarte zu kaufen. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen verlangte er zwei Karten und bezahlte sie.

"Hier.", sagte er und drückte Chiyoko eine in die Hand. Chiyoko sah ihn unwohl an. "Ray, bitte, du hättest doch nicht für mich bezahlen müssen. Ich gebe dir das Geld auf jeden Fall zurück!"

Ray sah ihr für einen Moment tief in die Augen. "Das musst du nicht. Komm, der Film fängt gleich an." Er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her, hinauf die Treppe, die zum entsprechenden Kinosaal führte.

Ein paar Minuten später, saßen sie im Kinosaal und blickten auf die Leinwand, auf der der Film gerade angelaufen war.

Chiyoko schielte nervös zu Ray. Wie sie nun zueinander standen, war ihr nicht klar. Ray hatte zwar gesagt, dass sie neu anfangen würden, aber an welchem Punkt wollte er denn anfangen? Dazu kam, dass sie nicht wusste, ob er ihr wirklich verziehen hatte.

Ihre Verwandtschaft mit Tyson wurde deutlich, als sie begann unruhig auf ihrem Kinositz herumzurutschen. Ray wandte den Kopf zu ihr und lächelte über ihre Reaktion. Seit dem vorigen Tag zeigte sie ihm eine ganz neue, verletzliche und unsichere Seite von ihr.

"Hey Chiyo. Bleib ruhig, der Film hat doch noch nicht mal angefangen!", flüsterte er ihr leise zu und beugte sich über die Stuhllehne, die sie sich teilten. Chiyoko errötete leicht, als er auch ihre Hand ergriff und seinen Arm unter ihren schob.

Das Licht im Kinosaal erlosch langsam und der Action- Film, für den sich die kleine Gruppe entschieden hatte, begann. Rebecca lehnte sich an Max - die beiden trennte keine lästige Armlehne- und er legte seinen Arm um sie. Hin und wieder, an besonders langweiligen Stellen, vereinten sich ihre Lippen.

Ray dagegen blickte lächelnd auf die Pinkhaarige, die stur auf die Kinoleinwand starrte. “Seltsam”, dachte er, “Vor ein paar Tagen war sie noch so selbstbewusst und jetzt?” Jetzt lag es an ihm.

“Chiyo.”, flüsterte er leise, damit Max und Rebecca nicht abgelenkt wurden. Die Angesprochene drehte ihren Kopf und stellte abermals errötend fest, dass sein Gesicht ganz nah war.

Ray nahm ihr Gesicht in seine Hände und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. “Das was zwischen uns passiert ist, ist vorbei. Vergessen kann ich es noch nicht, Chiyo, aber trotzdem will ich dich.” Chiyoko sah ihn mit großen Augen an. Ray lachte verlegen und wurde selbst ein bisschen rot. “Ich meine, dass ich will, dass du meine Freundin bist.”, erklärte er, das Lachen immer noch in der Stimme.

“Das willst du wirklich?”, flüsterte Chiyoko überrascht und überglücklich zugleich. Ray nickte und neigte den Kopf etwas zur Seite. Seine Bernsteinaugen schlossen sich. Kurz bevor Chiyoko den letzten Abstand zwischen ihren Lippen überwand, legte sie ihm eine Hand auf den Arm. Dann küssten sie sich.
 

Im Hotel >Esperanza< waren die meisten Bewohner gerade beim Abendessen, nur zwei Gestalten schlenderten an dem kühlen Abend durch die Dämmerung und den großflächigen Garten des Hotels.

Mandy und Kane hatten auf der Party festgestellt, dass sie viel gemeinsam hatten und miteinander reden konnten, obwohl sie sich noch nicht lange kannten. Salima würde sagen, sie seien "auf der selben Wellenlänge".

An diesem Abend aber, fiel das Gespräch auf ein Thema, das Kane mehr als unangenehm war und das ihn selbst noch immer sehr beschäftigte.

"Cyber Bit Beasts?", fragte Mandy ungläubig, "Was ist das denn?" Die Blauhaarige fröstelte und spürte die Kälte durch ihre sonnengelben Ballerinas dringen. Auch sie kam nicht sehr gut mit dem plötzlichen Jahreszeitenwechsel zurecht. Schon nach den ersten Schritten hatte Mandy beschlossen, dass sie in nächster Zeit nicht mehr mit Ballerinas umherlaufen würde und dass sie sich dringend eine ausgeprägtere Wintergarderobe zulegen musste. Wenn sie Glück hatte, konnte sie ihre Cousine Natsue davon überzeugen mit ihr einkaufen zu gehen. So wie sie ihre Cousine kannte, musste sie ebenfalls Garderobenprobleme haben.

Mandy riss sich aus ihren Gedanken und bemerkte, dass das Gespräch für einen Augenblick abgebrochen war. Kane hatte ihre Frage noch nicht beantwortet. Sein Zögern ließ in ihr ein unbehagliches Gefühl aufsteigen.

Kane lief neben ihr, gemeinsam schlenderten sie weiter durch das überwältigende Grün, das das Hotel umgab.

Schweigend blickte der junge Mann auf den Boden. Er wirkte nachdenklich, bevor er vorsichtig zu einer Antwort ansetzte. "Cyber Bit Beasts sind so etwas wie Klone von echten Bit Beasts. Aber sie leben nicht, sie sind viel eher wie- wie Maschinen.", versuchte er zu erklären. Mandy nickte nachdrücklich. Langsam bekam sie eine Vorstellung, doch noch immer verstand sie nicht Rebeccas enormes Entsetzen in Bezug auf diese Klone. Kane las die unausgesprochene Frage in ihren Augen. "Cyber Bit Beasts ist es möglich die Kontrolle über den Blader zu übernehmen.", sagte er leise.

Mandy blieb ruckartig stehen und stellte sich ihm in den Weg. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich blankes Entsetzen. "Ihr wurdet missbraucht?"

Es war keine Frage, sie kannte seine Antwort längst. Kane betrachtete sie widerwillig, ihm behagte das Wort "missbrauchen" ganz und gar nicht. Sie hatte der ganzen Sache mit diesem Wort etwas Verzeihbares gegeben. Wenn man es so ausdrückte, waren die Psykicks die Opfer. Und als solche dachte Kane nicht über sich und sein Team. Immerhin hatten sie anfangs eine Entscheidung gehabt. Und die war ganz klar ausgefallen.

Aber die Wahrheit ihrer Worte sickerte in Kanes Gedanken und sein schlechtes Gewissen, das er seit dem Kampf gegen Tyson mit sich umher trug. Es milderte und beruhigte ihn. Dennoch war er sich bewusst, dass trotzdem ein Teil der Schuld bei ihm lag. Ein großer Teil. Denn er hatte freiwillig das Angebot Gideons angenommen. Er hatte eine Wahl gehabt, auch wenn er damals nichts von den Cyber Bit Beasts gewusst hatte.

Sein Blick war ins Ungewisse abgeschweift und Mandy beobachtete ihn verstört. "Kane." Er kehrte zurück in die Realität. "Es ist Vergangenheit.", sagte Mandy sanft, "Du hast eine Mitschuld an der Sache getragen, aber du hast auch gebüßt. Tyson hat dir längst verziehen, genauso wie deine Schwester. Es ist vorbei."
 

"Hallo." Tala fühlte plötzlich wie sich zwei Arme von hinten um seinen Oberkörper schlangen und sich jemand an ihn drückte. Er hatte geglaubt, er sei ganz allein im Essenssaal, doch anscheinend war dies ein Trugschluss gewesen. Aber dieses eine Mal konnte es ihm nur recht sein.

Tanja ließ ihn los und setzte sich auf einen Stuhl neben ihn. "Warum isst du denn erst jetzt? Und dann auch noch so ganz allein?", wollte sie überrascht wissen. Tala schluckte seinen Bissen hinunter und wandte dann sein Gesicht zu ihr. "Ich habe noch trainiert und ich will sowieso nicht mit den anderen essen. Sie nerven ungemein."

Seine Freundin hob eine Augenbraue und Tala beeilte sich hinzuzufügen: "Außer natürlich du." Tanja grinste ihn zufrieden an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Der Rothaarige legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie zu sich auf seinen Schoss. "Was ist denn?", fragte Tanja lachend, "Willst du nichts mehr essen?"

"Nein.", gab Tala murmelnd zurück und kuschelte sich an sie. Tanja lachte noch immer und warf ihre Arme um seinen Nacken.
 

"Ah, war das peinlich!", stöhnte Sarah und vergrub kichernd das Gesicht in den Händen, als sie Dianas Zimmer betrat, das von dem Revolution-Team kurzerhand zum Basistreffpunkt umfunktioniert wurde.

Die Zimmerbesitzerin sah grinsend auf, ebenso wie Sonja, die sich kurz zuvor von Tanja abgekapselt hatte, weil diese noch nach ihrem Freund sehen wollte.

"Was war denn?", fragte sie jetzt neugierig.

Sarah lächelte beschämt und setzte sich neben die Blonde auf Dianas Bett.

"Ich war vorhin noch im Fitnessraum.", begann die Chinesin zu erzählen, während ihre Teamkolleginnen gespannt lauschten, "Wie immer habe ich Musik gehört und habe natürlich nicht bemerkt, wie Bryan Kusznenov von den Demos hereingekommen ist. Genau zu dem Zeitpunkt war ich auf dem Laufband und ihr wisst doch, wie schrecklich ich danach immer aussehe!"

Sarah ließ sich rückwärts auf die Matratze fallen, doch Diana und Sonja brachen in Gelächter aus.

"Ihr seid ja so gemein!", zeterte Sarah ebenfalls lachend, "Das war mir ja soooooo peinlich!"

"Ach ja?", wollte Tanja wissen, die gerade unbemerkt ins Zimmer getreten war und den Schluss mitbekommen hatte, "Sonst bist du doch nicht so leicht in Verlegenheit zu bringen."

"Hi. Schön dich auch mal wieder zu sein, shé!", gab Sarah trocken zurück und richtete sich wieder auf.

"Mein ja nur, ma chérie.", erwiderte Tanja grinsend und tauschte mit Sonja einen viel sagenden Blick.

"Ist doch klar, dass es ihr peinlich war.", verteidigte Diana die Chinesin. Die anderen blickten sie misstrauisch an und schon erschien wieder ein gemeines Grinsen auf dem Gesicht der Jüngsten im Team. "Wie würdet ihr euch denn an ihrer Stelle fühlen, wenn plötzlich ein durchtrainierter, absolut traumhaft aussehender Russe auftaucht?"

Tanja zischte warnend aus, doch zu spät.

Sarah stand abrupt auf, sobald die Andeutung in ihr Hirn gedrungen war. "Ich habe einen Freund, Di!", fauchte sie, "Also hör auf so ein Zeug zu erzählen!"

Die Chinesin hatte die Fäuste geballt und Tanja warf der vorlauten Diana einen durchdringenden Blick zu, der ihr ganz genau befahl jetzt nichts falsches zu sagen.

"Ist schon gut.". Diana hob entschuldigend die Hände. "Tut mir leid."

Sarah schnaubte und setzte sich wieder neben Sonja, die unmerklich erleichtert ausatmete.
 

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Wann das nächste Kapitel kommt, kann ich noch nicht sagen. Ich will euch nichts versprechen, deswegen sag' ich erstmal nichts. Aber ich beeile mich!



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