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Ein neues Leben?

HP X DM
von

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Alte und Neue Freunde

3. Alte und neue Freunde
 

Zwei Tage später lief ein fröhlicher Draco Malfoy im Schlafanzug durch das Manor. Er befand sich auf einer Mission – das Wecken seiner Familie. Gerade stand er vor dem Schlafzimmer seiner Eltern. Schwungvoll öffnete er die Tür und rief: „Guten Morgen!“ Sein Vater grummelte nur, während seine Mutter, aus dem Bad, antwortete. „Guten Morgen, mein Schatz.“

Teil eins der Mission erfüllt. Grinsend lief er an das Ende des Flures und riss Severus Tür auf. „Guten Morgen, Onkel Sev. Aufstehen!“ Und schon war er wieder fort, auf dem Weg zu Teil drei seiner Mission. Das grummeln seines Patenonkels ignorierend.

Fröhlich hüpfte er die Treppe zum dritten Stock hinauf. Er öffnete Harrys Tür und sprang zu ihm auf das Bett. „Guten Morgen, Harry. Aufstehen, wir wollen einkaufen!“ kam es gut gelaunt aus Dracos Mund.

Müde öffnete Harry ein Auge und schielte zu seinem Wecker. Dann drehte er sich abrupt um und brummelte: „Verzieh dich Draco! Es ist erst HALB SECHS! Komm in zwei Stunden wieder!“

„Och, nun komm schon, Harry. Du willst doch nicht zu spät kommen.“ maulte Draco und begann damit, ihn zu schütteln.

Harry murrte und zog, ohne die Augen zu öffnen, Draco unter die Decke. „Ruhe. Schlaf.“ befahl er leicht angesäuert.

In Anbetracht der Tatsache, dass ihm sein momentaner Aufenthaltsort gefiel, beschloss Draco diesen Affront gegen seine persönliche Einkauftradition zu übersehen.

Stattdessen schloss er die Augen und kuschelte sich an den warmen Körper neben ihn.

Zwei Stunden später wunderte sich Lucius, dass er noch immer in seinem warmen Bett liegen durfte.

Hatte er vielleicht das Glück und Narzissa und Draco waren ohne ihn gegangen? Einen wunderbaren Moment lang gab er sich dieser Illusion hin, dann bemerkte er das Singen aus dem Bad.

Schlurfend erhob er sich und wanderte mit halbgeöffneten Augen auf die Geräuschquelle zu.

„Morgen, Cissa.“ murmelte er nachdem er die Tür geöffnet hatte.

„Guten Morgen, Lucius.“ kam die fröhliche Antwort aus der Wanne.

„Wie kommts, dass wir noch nicht, gezwungener Maßen, am Frühstückstisch sitzen?“ fragte er irritiert. „Draco schläft noch.“ informierte ihn Narzissa lächelnd.

„Was?!“ geschockt starrte Lucius auf seine Frau. Die kicherte und meinte: „Harry hat ihn wohl überredet noch mal zu schlafen. Jedenfalls liegen die Beiden aneinander gekuschelt in Harrys Bett.“ „Wow, ich sollte ihm auf Knien danken. Er hat meinen Schlaf gerettet.“ murmelte Lucius mehr zu sich selbst. Narzissa brach in Lachen aus.

Zwanzig Minuten später stiefelte Lucius in den dritten Stock um die Jungen zu wecken. Unterwegs traf er auf Severus.

„Guten Morgen, Lucius.“ grüßte der. „Wie kommts, dass ich noch weiterschlafen durfte?“

„Guten Morgen. Komm mit, dann zeig ich es dir.“ antwortete Lucius grinsend und zog ihn mit. Gemeinsam gingen sie zu Harrys Zimmer. Der Hausherr öffnete die Tür und winkte seinen Freund heran.

Ihnen zeigte sich ein niedliches Bild. Ihre Söhne lagen quer über das Bett in einander verkeilt und schliefen friedlich.

Severus und Lucius lächelten sich an und machten sich dann daran, die zwei zu wecken, ein nicht ganz so leichtes Unterfangen.

Als sie es schließlich geschafft hatten, die beiden zu entknoten, grinste Lucius seinen Sohn an.

„Wolltest du nicht schon längst in der Winkelgasse sein, Draco?“ zog er ihn auf.

„Was?! Wie spät ist es?! 8 Uhr!!! Bei Salazar, wir müssen sofort los!“ rief Draco geschockt und wuselte davon.

Verwundert schaute Harry ihm hinterher.

„Keine Sorge, das ist normal.“ beruhigte Lucius ihn leicht gequält grinsend.

„Das hat er von seiner Mutter.“ fügte Severus noch hinzu.

Harry nickte verstehend und ging ins Bad.

Eine halbe Stunde später saßen alle am Frühstückstisch. Draco scharrte nervös mit seinen Füßen. Er wollte endlich los. Der halbe Tag war ja schon vorbei, wie sollten sie es da schaffen alles Nötige einzukaufen. Man konnte Draco seine Gedanken regelrecht ansehen. Nervös trommelte er mit seinen Fingern auf dem Tisch.

Grinsend legte Harry seine Hand auf Dracos. „Immer mit der Ruhe, Dray.“ meinte er dann und lächelte. Draco grummelte nur, hörte aber mit dem Trommeln auf. Die Verkürzung seines Namens hatte er gar nicht mitbekommen, die anderen dafür schon.

„Ach so? Wir sind also schon bei `Dray´?“ neckte Lucius ihn.

Vor Verlegenheit lief Harry rot an. Er hatte selbst nicht darauf geachtet, wie er seinen Freund angesprochen hatte. Nun bemerkte auch Draco das Kosewort und fuhr seinem Vater in die Parade. „Lass Harry in Ruhe, Vater! Iss lieber dein Frühstück, damit wir los können.“ wies Draco Lucius zurecht. Seine Augen blitzten dabei gefährlich.

Hoch aufgerichtet saß er am Tisch und starrte Lucius an. Jeder Zoll vom ihm ein stolzer Malfoy. „Ist ja gut. Man gönnt einem hier aber auch gar keinen Spaß.“ brummelte Lucius in seinen nicht vorhandenen Bart und hatte somit die Lacher auf seiner Seite.

Weitere dreißig Minuten später waren sie, zu Dracos Erleichterung, endlich abfahrbereit. Lucius hatte durchgesetzt, dass, wenn er nun schon einkaufen musste, er wenigstens auf der Hinfahrt Spaß haben durfte. Und so war beschlossen worden, dass sie den „Fahrenden Ritter“ nehmen würden, nachdem sie festgestellt hatten, dass dieser bis 10 Uhr morgens noch fuhr.

Fröhlich richtete Lucius seinen Zauberstab in die Luft und wartete auf den Knall, der den Bus ankündigen würde. Dieser erschien auch sofort und löste große Begeisterung aus. „Schaut, er ist wirklich lila, du hattest recht Harry.“ rief Lucius aus und stellte sich auf die zehenspitzen um noch besser hineinschauen zu können. „Wo sind denn die Betten?“ unterbrach er dann enttäuscht Stans übliche Begrüßungsansprache. „Guter Mann, es ist doch keine Nacht mehr, da brauchen wir auch keine Betten!“ belehrte Stan Lucius konsterniert, während die Anderen ein wenig Abstand vom Malfoy-Oberhaupt nahmen. Man konnte ja nie wissen. „Ach so.“ murmelte Lucius bedröppelt und stieg beleidigt ein.

Schnell folgten die Anderen und sie machten es sich in den bequemen Sesseln gemütlich. Lucius nannte Stan ihr Ziel, die Winkelgasse, und bezahlte. Dann schaute er begeistert aus dem Fenster, während sie sich London näherten. Lucius war so von der Aussicht gefangen genommen, dass er nicht bemerkte, wie über sein kindisches Benehmen der Kopf geschüttelt wurde. Geduldig beantwortete Stan alle Fragen zum „Fahrenden Ritter“. So verging die Zeit bis zur Ankunft schnell.

Endlich in der Winkelgasse, übernahm Draco das Kommando und schleifte sie zu Mme. Malkins. Lucius hielt sich nicht erst groß damit auf zu Gringotts zu gehen.

Es war einfacher, das Gold aus dem Verließ nehmen zu lassen, ansonsten müsste er sicherlich mehrmals gehen. So wie er seinen Sohn und seine Frau kannte würde das ein teurer Tag werden. Glücklicherweise konnte er sich das leisten.

Severus hatte gedanklich schon abgeschaltet und ließ sich einfach mitschleifen. Auch er hatte bereits das eine oder andere Mal das zweifelhafte Vergnügen gehabt an derartigen Einkaufmarathons teilnehmen zu dürfen.

lediglich Harry wagte es zu protestieren. „Ich muss erst noch nach Gringotts.“ stellte er fest.

„Dad bezahlt.“ meinte Draco nur und zog ihn weiter.

„Aber...“ widersprach Harry, beziehungsweise er versuchte es.

„Nichts, aber!“ murrte Draco über die Unterbrechung. „Er ist dein Pate, also bezahlt er auch. Und nun KOMM. Wir haben genug Zeit vertrödelt.“

„Pate?“ fragte Harry dennoch nach.

„Ja, ich bin dein Pate, Harry. Lili hat das so bestimmt, also keine Sorge.“ lächelte Lucius ihn an und zeigte dann auf Draco, der bereits wieder mit den Füßen scharrte.

„Fertig?“ fragte Draco leicht sauer, wartete jedoch keine Antwort ab. Er griff einfach nach Harrys Hand und zerrte ihn in den Laden.

Mit einem strahlenden Lächeln trat Mme. Malkin auf die Besucher zu.

„Ah, Mr. Malfoy, was kann ich für sie tun?“ fragte sie zuvorkommend.

„Wir brauchen einige komplette Outfits für Harry.“ antwortete Draco und zeigte auf sein überrumpeltes Anhängsel.

„Na dann stellen Sie sich mal hier her, junger Mann.“ wies Mme. Malkin Harry an und dann ging es los. Die Schneiderin nahm Harrys Maße und brachte dann verschiedene Kleidungsstücke zum probieren. In der ersten Stunde gab Harry noch seine Meinung zu einigen Stücken ab. In der zweiten zog er einfach alles an, was Narzissa oder Draco ihm reichten, während Lucius und Severus zuschauten.

Eine weitere Stunde verging und Harry stellte mit einem Male fest, dass er mit zwei Teufeln in Engelsgestalt alleine war. Ein Blick aus dem Fenster sagte ihm, dass Lucius und Severus es sich in Florian Fortescues Eiscafe gemütlich gemacht hatten. Noch zwei weitere Stunden musste Harry es bei Mme. Malkin aushalten, dann durfte er, beladen mit zehn Tüten, das Geschäft verlassen. Erschöpft ließ er sich neben Severus auf einen Stuhl sinken.

„Na, hast du es geschafft?“ sprach Severus ihn an, doch Harry ignorierte es geflissentlich. „Habt ihr alles bekommen?“ fragte nun auch Lucius, doch Harry schnaubte nur.

„Was ist denn los?“ kam nun die besorgte Nachfrage.

„Was los ist?“ brauste Harry auf. „Ihr lasst mich einfach im Stich“ Lasst mich mit diesen... diesen Einkaufsmonstern alleine und geht euch amüsieren. Und dann fragt ihr, was los ist? Ich bin enttäuscht von euch.“ stellte er beleidigt fest.

Verlegen schauten Severus und Lucius in ihre Kaffeetassen. „Es tut mir leid.“ murmelten sie dann kleinlaut. „Das will ich auch hoffen.“ meinte Harry dann ein wenig gnädiger.

Diesen Moment nutzten Draco und Narzissa um ebenfalls am Tisch aufzutauchen.

Sie setzten sich jedoch nicht, sondern sahen die drei erwartungsvoll ab.

„Seid ihr fertig? Können wir weiter?“ fragte Draco mit einem Glitzern in den Augen.

„Wie weiter?“ Harry war vollkommen überrumpelt.

„Na wir müssen doch noch Schuhe und Accessoires kaufen.“ sagte narzissa wie selbstverständlich.

„Oh nein! Auf gar keinen Fall! Ich habe für die nächste Zeit genug vom Einkaufen!“ rief Harry panisch aus.

„Aber... aber... Das geht doch nicht!“ Nun war es an Draco verwirrt zu sein. Mit großen, traurigen Augen schaute er Harry an.

Harry schluckte erst bei diesem bettelnden Blick, schüttelte dann aber den Kopf.

„Nein, Draco. Wir waren gerade fünf Stunden lang bei Mme. Malkins, das reicht.“ versuchte er zu erklären. Nun ließ Draco den Kopf erst richtig hängen. Er war jedoch noch nicht bereit aufzugeben. Ein Malfoy bekam schließlich immer, was er wollte. Also ging er nun auf Harry zu und ließ sich vor ihm in die Hocke sinken. Dann setzte er seinen besten Betelblick auf und schaute zu Harry hinauf. „Bitte Harry, ich habe mich schon so darauf gefreut mit dir in mein Lieblingsgeschäft zu gehen.“ flehte Draco mit zitternder Unterlippe.

Zuerst schien es noch so, als könne Harry dem standhalten, doch dann nickte er geschlagen.

Jubelnd fiel Draco ihm um den Hals und knuddelte ihn durch. Dann stand er auf und zog Harry mit hoch.

„Komm mit.“ forderte Draco Harry auf und lief los.

„Nun bist du aber selbst Schuld!“ rief Lucius ihm noch lachend hinterher. Harry warf Lucius einen Todesblick zu, bleib stehen und flüsterte Draco etwas ins Ohr. Sofort begann dieser zu strahlen und lief zu seinem Vater zurück. Beim Tisch angekommen, krabbelte er auf Lucius Schoß, legte ihm die Arme um den Hals und setzte wieder seinen Hündchenblick auf.

Wenn Draco jetzt noch einen Schwanz zum wedeln hatte, (Vero, Vivi... fahrt eure schmutzigen Gedanken wieder ein! ^_^) wäre das Bild des bettelnden Welpen perfekt. Severus verbiss sich ein Grinsen. Als Vater hatte man es schon schwer. Schnell schaute er auf seinen eigenen Sohn. Harry stand in einiger Entfernung und beobachtete das Geschehen mit einem frechen Grinsen. Nun war Severus klar, was Harry Draco zugeflüstert hatte. Severus war Stolz auf seinen Kleinen, zeigte der doch echte Slytherineigenschaften.

Als Lucius sich mit einem leidenden Seufzer erhob, riss er damit auch Severus aus seinen Gedanken. Nun konnte sich Snape das Grinsen nicht mehr verkneifen. Frölich zwinkerte er Harry zu, dessen freches Lachen erklang.

Lucius musterte mit zusammengekniffenen Augen seinen besten Freund.

So einfach würde er ihn nicht davon kommen lassen. Also wandte er sich betont ernst an seinen Sohn. „Draco, meinst du nicht, dass Severus mitkommen sollte? Wir brauchen doch noch jemanden zum Tragen.“ Ein diabolisches Funkeln trat in Lucius Augen, als er den Schock in Severus Gesicht sah.

„Gute Idee, Dad!“ stimmte Draco zu und zog seinen Paten an der Hand mit sich. Sie hatten mittlerweile genug Zeit vertrödelt, daher hielt er sich gar nicht erst mit Fragen auf. Sein Pate hatte mitzukommen. Basta.

Und so zog Draco drei sehr begeisterte Zauberer mit sich mit, auf dem Weg durch Regale voller Ketten, Ringen, Schals und anderen Glitzersachen.

Diese Wanderung dauerte nochmals eine Stunde.

Danach marschierte ein sehr zufriedener Draco durch die Winkelgasse. Hinter im trotteten Harry, Sev und Luc durch die Gegend. Harry fühlte sich kurz vorm Zusammenbruch. Sein Magen hing ihm in den Kniekehlen und nutzte diesen Moment, um seine Empörung lautstark zum Ausdruck zu bringen.

Schlagartig lief Harry rot an und versuchte sich zu verstecken. Das war ihm nun doch peinlich. Sev und Luc fingen an zu grinsen und Draco drehte sich besorgt zu Harry um.

„Oh du Armer. Es tut mir leid, dass ich dich so gehetzt habe. Ich habe gar nicht auf die Zeit geachtet. Verzeihst du mir?

Es hat aber auch sooo viel Spaß gemacht, mit dir einzukaufen.“ Draco schaute wieder mit riesigen Augen auf Harry. Der fing an zu lachen und nickte: „In Ordnung, aber pack diesen Blick wieder ein. Da brauchst du ja ´nen Waffenschein für.“

Lachend machten die Fünf sich auf den Rückweg nach Malfoy Manor, wo Harry sich endlich von den Strapazen des Tages ausruhen konnte und auch etwas in seinen Magen bekam.

Als er sich am Abend gerade bettfertig gemacht hatte und noch ein wenig lesen wollte, platzte Draco in sein Zimmer, ebenfalls bereits im Pyjama.

„Harry, ich muss dir noch etwas ganz Tolles sagen!“ posaunte er sofort los und ließ sich auf Harrys Bett plumpsen.

„Was denn?“ fragte Harry neugierig und zog seine Beine etwas ein, damit Draco es sich bequem machen konnte.

„Wir bekommen doch morgen noch Besuch! Blaise, Pansy, Vince, Greg und Milli kommen für eine Woche vorbei! Ist das nicht toll??“ rief er aufgeregt und strahlte seinen neuen Freund an. „Ich weiß nicht.“ murmelte Harry bedrückt. „Deine Freunde mögen mich doch nicht besonders.“

Traurig ließ Harry seinen Kopf sinken. Nun würde Draco ganz sicher keine Zeit mehr für ihn haben und er wäre wieder allein. Dabei hatte er sich so über diese neue Freundschaft gefreut.

„Quatsch!“ widersprach Draco. „Wenn die sehen, wie lieb du bist, dann werden sie dich auch ganz schnell mögen. Da bin ich mir sicher.“

„Meinst du wirklich?“ fragte Harry hoffnungsvoll nach. Er fände es ja eigentlich ganz schön auch mit den anderen Slytherins befreundet zu sein. Dann gäbe es wenigstens keine Streitereien mehr.

„Klar.“ sagte Draco überzeugt. „Du wirst schon sehen, dass alles gut wird.“

Dann wünschte er Harry noch eine gute Nacht und verschwand wieder in seinem Zimmer. Eine halbe Stunde später schliefen beide Jungen friedlich in ihren Betten.

Am nächsten morgen wachte Harry schon recht früh auf. Noch gähnend machte er sich auf zum Zimmer seines Vaters.

Er hatte noch immer ein wenig Angst vor dem Besuch an diesem Tag und sehnte sich daher nach ein wenig Nähe.

Also tapste er durch das Manor um sich diese von Severus zu holen, auch wenn er etwas unsicher war, wie der wohl reagieren würde. Schüchtern klopfte er an Severus Schlafzimmertür und nach einem müden „Herein“ trat er zaghaft mit gesenktem Kopf ein.

„Nanu, Harry, ist etwas passiert?“ fragte Severus besorgt und richtete sich im Bett auf. Harry schüttelte seinen noch immer gesenkten Kopf und blieb vor dem Bett stehen.

„Komm mal her.“ sagte Severus sanft und klopfte neben sich auf die Decke. Schnell kuschelte Harry sich unter das Bettdeck, so dass nur noch seine Nasenspitze herausschaute. Schmunzelnd machte es sich auch Severus wieder gemütlich und schloss seine Arme um seinen Sohn.

„Du wolltest also nur ein wenig kuscheln?“ fragte Severus und bekam ein schüchterndes Nicken zur Antwort. „Na dann.“ lächelte Severus liebevoll und schloss wieder die Augen. „Schlaf noch ein bisschen, mein Sohn.“ Harry schmiegte sich noch ein klein wenig näher an seinen Vater und war bald wieder in tiefsten Träumen versunken.

Ein paar Stunden später wurde die Zimmertür aufgerissen und ein panischer Schrei erklang: „Onkel Severus! Harry ist verschwunden!“ rief Draco und stürmte auf das Bett zu. Abrupt stoppte er davor und starrte auf das sich bietende Bild. Dort lag Harry friedlich in Severus Armen und blinzelte Draco verwirrt an. „Wieso verschwunden? Ich bin doch hier?!“ murmelte der Gesuchte und rieb sich müde die Augen. Einen Augenblick später hing Draco an seinem Hals und nuschelte: „Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Erschreck mich nie wieder so!“

„Nun mal immer mit der Ruhe, Draco. Wo sollte Harry denn hin sein? Er würde doch nie einfach so verschwinden und uns allein lassen.“ tadelte Severus sanft und Harry nickte dazu. Beschämt löste sich Draco wieder und ließ sich auf die Bettdecke sinken.

„Ich weiß, aber du hast dich doch gestern so wegen Blaise und den Anderen gesorgt und da dachte ich halt... .“ versuchte er sich zu rechtfertigen.

Sanft legte Harry seine Hand auf Dracos Arm und meinte: „Das ist lieb von dir. Ich freue mich, dass du dir solche Gedanken um mich machst, aber ich werde sicher nicht einfach verschwinden, egal was ist.“

„Versprochen?“ fragte Draco nach und schaute Harry ernst an.

„Versprochen.“ nickte dieser und lächelte. nun war Draco beruhigt und grinste auch wieder.

„Nachdem das nun geklärt ist, lässt du uns dann aufstehen, Draco? Sonst verpassen wir noch das Frühstück.“ neckte Severus und schälte sich aus den Laken.

Draco nickte und verschwand mit einem fröhlichen: „Ich warte unten.“

Zwanzig Minuten später waren alle Bewohner des Manors versammelt und genossen ihre Mahlzeit.

„Daddy, wann kommen denn die Anderen endlich an?“ fragte Draco schließlich ganz hibbelig. Lucius schaute auf die große Standuhr, die im Esszimmer stand. „Du wirst dich noch ein wenig gedulden müssen, mein Sohn. Es dauert noch drei Stunden, bis sie kommen.“ schmunzelte Lucius.

„Och menno.“ maulte Draco. „So lange noch.“ Dann aber hellte sich sein Gesicht auf. „Wollen wir so lange ein wenig Quidditch spielen?“ wandte er sich an Harry.

Der aber schüttelte nur traurig den Kopf. „Das geht nicht. Mein Besen ist noch bei den Dursleys. Ich konnte ihn nicht mitnehmen, da ich ja durch Muggellondon musste.“

„Du kannst einen von meinen alten nehmen, oder Daddy?“ schlug Draco vor.

Der Hausherr nickte zustimmend. „Und deinen Besen holen wir noch ab, bevor das Schuljahr wieder beginnt, keine Soge.“ fügte Narzissa noch an.

So machten sich die Beiden frohen Mutes auf den Weg in den Garten. Aus einem Schuppen holte Draco zwei Besen und ab ging es in die Lüfte. Hier fühlte Harry sich wohl. Er genoss es den Wind in den Haaren zu spüren. Auch wenn Dracos Sauberwisch nicht so schnell wie sein Nimbus 2000 war, so freute Harry ich endlich wieder fliegen zu können. man konnte ihm die Freude regelrecht ansehen und auch Draco strahlte.

Nach einigen Minuten ließ Draco einen Übungsschnatz los und lachend versuchten sie ihn einzufangen. „Pass nur auf, ab diesem Jahr werde ich Slytherins Sucher sein, dann machen wir Gryffindor platt.“ rief Draco Harry zu. Der legte einen Zahn zu und schnappte den Schnatz vor Dracos Nase weg. „Aber auch nur im Traum!“ rief er dabei lachend.

Noch eine ganze Weile lieferten sie sich so eine wilde Jagd um den goldenen schnatz. Sie waren so vertieft, dass sie gar nicht bemerkten, wie die Erwachsenen in den Garten kamen und ihnen schmunzelnd zuschauten.

„Kommt runter! Der Besuch ist gleich da!“ rief Lucius schließlich und winkte.

Schnell landeten die Beiden und verstauten die Besen. Dann liefen sie mit roten Wangen und strahlenden Gesichtern auf die Erwachsenen zu.

„Na, hat’s Spaß gemacht?“ fragte Narzissa lächelnd. Harry und Draco nickten lachend. Danach gingen die Fünf wieder hinein und die Jungen würden gleich erstmal Waschen geschickt. Sie sahen doch recht mitgenommen aus.

So huschten die Beiden schnell ins untere Bad und sorgten unter Lachen und Scherzen dafür, dass sie wieder ansehnlich wurden.

Ein paar Minuten später gesellten sie sich wieder zu den Anderen in den grünen Salon. Dort sollten Dracos freunde in wenigen Augenblicken per Flohnetzwerk ankommen.

Harry hatte die Tür noch nicht ganz hinter ihnen geschlossen, da färbte sich das Kaminfeuer auch schon grün.

Heraus traten Blaise und sein Vater Devon Zabini. Freudig fiel Draco seinem besten Freund um den Hals und begann auf ihn einzureden. Während Devon die Erwachsenen begrüßte, stahl Harry sich in den Schatten von Severus Sessel. Er versuchte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen.

Derweil verfärbte sich das Kaminfeuer erneut. Diesmal taumelten gleich fünf Leute auf einmal aus den Flammen. Pansy, Milli, Vince, Greg und Gregorys Mutter Penelope (?) Goyle.

Die Mädchen stürmten sofort auf Draco und Blaise zu und herzten und knuddelten sie. Vince und Greg sahen die Sache gelassener. Sie nickten ihren Freunden stumm zu und stellten sich neben sie.

Bisher hatte Harry sich glücklich aus allem raus gehalten und war unbemerkt geblieben. Nun aber fiel Pansys Auge auf ihn und sie stieß eine überraschten Schrei aus. Ihr Finger zeigte auf Harry, der versuchte, sich noch mehr im Schatten seines Vaters zu verkriechen.

Dies nützte jedoch nur wenig, da mittlerweile alle Augenpaare auf ihn gerichtet waren. Severus lächelte ihm sanft zu und zog ihn auf seinen Schoß.

„Darf ich euch meinen Sohn Harry vorstellen?“ fragte er dabei schmunzelnd. Draco begann bei den vor Schreck geweiteten Augen der Neuankömmlinge zu kichern. Nun fing das große Erklären an.

Harry musste erneut berichten, wie er vor seinem Onkel geflohen ist und schließlich den Weg nach Malfoy Manor fand. Es war ihm ein wenig unangenehm so im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, doch er fühlte sich sicher auf Severus Schoß. Da machte es auch nichts, dass alle wie gebannt an seinen Lippen hingen. Nachdem er fertig war und noch immer in offenen und freundliche Gesichter blickte, wurde ihm ein wenig leichter ums Herz. Vielleicht war seine Angst ja doch völlig unbegründet gewesen.

„Wow.“

„Echt krass.“

„Unglaublich.“

„Ist das wirklich wahr?“

„Bei Salazar.“

Es war nicht wirklich zu unterscheiden, welche Äußerung von wem kam. Fest stand nur, dass Dracos Freunde soeben ihrer Überraschung Ausdruck verliehen hatten.

Harry nickte nur schüchtern und Draco begann wieder zu kichern. Er fand das alles sehr komisch. Dennoch fand er es ein wenig ermüdend hier so herumzustehen. Seiner Meinung nach konnten die Erwachsenen den Rest allein klären, damit er endlich mit seinen Freunden verschwinden konnte. „Daddy, können wir hochgehen?“ fragte er daher sofort und bekam eine zustimmende Geste zur Antwort.

So sammelt er seine Freunde mit einem herrischen Winken ein und machte sich auf den Weg zur Tür. Dort bemerkte er jedoch, dass Harry fehlte. Also lief er nochmals zurück und zog diesen von Severus Schoss.

mit einer Hand seinen neuesten Freund festhaltend, leitete Dracos alle in sein Zimmer. Dort machte er es sich mit Harry auf seinem Bett gemütlich. Pansy und Milli ließen sich ebenfalls darauf nieder. Die anderen Jungs schnappten sich eine kleine Couch und platzierten sie und sich vor dem Bett. Danach schauten alle auf Harry. Der rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her und senkte seinen Blick. Er mochte es einfach nicht angestarrt zu werden.

Schließlich räusperte Pansy sich. „Harry“, sagte sie sanft, „ich möchte mich für mein Verhalten vom letzten Jahr entschuldigen. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht dich kennen zu lernen und habe mich von Vorurteilen leiten lassen. Das tut mir sehr leid. Ich hoffe, du gibst mir noch mal eine Chance und wir können Freunde werden.“

Schüchtern hob Harry seinen Blick. Als er das ehrliche Bedauern und die Hoffnung in Pansys Augen sah, konnte er nicht anders als zustimmend zu nicken. Freudig fiel Pansy ihm um den Hals und knuddelte ihn durch, genauso, wie sie es zuvor bei der Begrüßung bei Draco gemacht hatten. Nun war ihre Welt wieder in Ordnung. Lächelnd beobachteten sie und Draco, wie sich einer nach dem anderen bei Harry entschuldigte und Freundschaft schloss.

Danach mussten sie von ihren bisherigen Ferien erzählen. Als Harry dran war und leidend von dem Einkaufmarathon berichtete, brach alles in herzhaftes Lachen aus. Nur Draco zog eine Schnute, die sich jedoch in ein Strahlen verwandelte, sobald Harry einen Arm um ihn legte.

Milli und Pansy sahen sich kichernd an. Für sie war es offensichtlich, dass Draco einen Narren an Harry gefressen hatte. So verging die Zeit recht vergnüglich, bis ein leises Pochen am Fenster sie unterbrach. „Hedwig.“ rief Harry und ließ seine schneeweiße Eule herein. Hier im Manor konnte Harry sie frei fliegen lassen und diese Gelegenheit nutzte die Eule für ausgedehnte Jagdausflüge. Diesen schien sie jedoch für etwas Besonderes genutzt zu haben, denn sie kam mit einem großen Paket in den Klauen zurück. Das ließ sie nun vor Harry auf das Fensterbrett sinken und machte es sich dann auf seiner Schulter gemütlich. „Vielen Dank, meine Schöne.“ sprach Harry sanft und streichelte ihr zartes Gefieder.

Hedwig schuhute zufrieden, knabberte kurz neckisch an seinem Ohr und flog dann wieder davon.

Harry nahm das Paket auf, während er das Fenster wieder schloss. Die anderen Kinder beobachteten das Ganze neugierig. Als Harry sich wieder neben Draco platzierte, waren alle Blicke auf das Paket gerichtet. „Was ist denn das?“ fragte Draco, was alle wissen wollten.

„Keine Ahnung.“ zuckte Harry mit den Schultern. „Nun mach schon auf.“ forderte Blaise hibbelig und die Mädchen nickten eindringlich dazu. Lediglich Greg und Vince sahen sich das Geschehen mit stoischer Ruhe an und schenkten Harry eines ihrer seltenen Lächeln. Der widmete sich nun wieder seinem Paket und begann es aufzureißen. Heraus fielen drei kleinere Päckchen und ein Zettel.

Auf diesem stand: „Bitte einen Moment warten, wir wachsen noch.“ Harry erkannte sofort die Schrift von Molly Weasley. Dann begannen die Päckchen leicht zu zittern und nahmen ihre eigentliche Größe wieder an.

„Cool, ein begrenzter Schrumpfzauber. Der ist nicht einfach, sagte mein Dad.“ meinte Blaise sichtlich beeindruckt.

„Ja, er muss sich durch das Öffnen gelöst haben.“ stimmte Draco zu.

„Nun mach sie schon auf.“ stupste Pansy Harry an, der noch immer wie hypnotisiert auf seine mittlerweile beachtlichen Pakete schaute.

Freudig nickend nahm er eines auf. Es war in geblümtes Papier gewickelt. Als er die Schleife gelöst hatte, konnte er ein Buch über Zaubertränke erkennen. Auch eine Karte lag dabei. Darauf stand in Hermines ordentlicher Handschrift: „Alles Liebe zum Geburtstag, Harry. Ich hoffe das Buch gefällt dir ein wenig. Ich war übrigens sehr überrascht, als Hedwig hier aufgetaucht ist. Sie schien wohl zu denken, dass du dein Geschenk sofort bekommen solltest. Ich hätte es dir nämlich sonst erst in Hogwarts geben können. Meine Ferien sind bis jetzt sehr schön. Ich habe auch schon alle Hausaufgaben erledigt. Alles Weitere, wenn wir uns wieder sehen. Ich freue mich schon darauf. Deine Hermine.“

Mit einem sanften Lächeln legte Harry das Buch vorsichtig zur Seite. Nun erst dachte er wieder daran, dass ja heute sei Geburtstag war. Er hatte es durch die Aufregung der letzten Tage einfach vergessen und da er sonst nie Geschenke bekam, war dieser Tag auch nichts besonderes für ihn. Um so mehr freute er sich nun.

Das nächste Paket enthielt eine Menge Kekse und Süßigkeiten. Darunter verborgen lag ein Buch über Quidditch, mit einer Lernanleitung speziell für Sucher. Im Einband stand in Rons krakeliger Schrift: „Damit du auch dieses Jahr wieder die Slytherins in Grund und Boden spielst.“

Empört schnaubte Draco, der neugierig mitgelesen hatte, auf. „Daraus wird wohl nichts.“ schnarrte er. Doch Harry schenkte ihm darauf nur ein süßes Lächeln. Pansy und Milli mussten bei dieser Interaktion kichern. Blaise schubste das letzte Paket an. „Und was ist hiermit?“ fragte er und schaute Harry neugierig an. Grinsend nahm Harry das letzte Paket. Darin lag ein großer Geburtstagskuchen, den Harry als einen von Hagrid identifizierte. Niemand sonst nutzte knallpinken Zuckerguss.

„Wann genau ist eigentlich dein Geburtstag?“ fragte Milli wissbegierig nach und riss damit Harry aus dem fröhlichen Bestaunen seiner Geschenke. „Heute.“ antwortete Harry glücklich.

„Was?! Heute?! bin gleich wieder da.“ rief Draco und stürmte aus dem Zimmer.

So schnell er nur konnte lief er in den grünen Salon zu seinen Eltern.

„Mom, Dad, Onkel Severus.“ schrie er los, nachdem er die Tür aufgerissen hatte und bescherte den Erwachsenen so den Schreck ihres Lebens.

„Ist was passiert?“ fragte Lucius besorgt. Heftig nickend antwortete Draco: „Wir haben Harrys Geburtstag vergessen! Der ist doch heute!“ „Was?! heute?!“ gab Severus eine gelungene Kopie von Draco.

„Bei Salazar. Da ist noch eine Menge zu tun.“ sagte Narzissa und erhob sich.

Mit einem Nicken verabschiedete sie sich von Penelope und Devon und machte sich auf den Weg in die Küche, um mit den Hauselfen ein prächtiges Geburtstagsessen zu organisieren.

„Und wir gehen jetzt einkaufen.“ bestimmte Severus und zog Lucius mit sich.

„Draco, macht keine Dummheiten.“ schaffte Luc noch zu sagen, dann war Severus mit ich appariert.

Zurück blieben zwei allein gelassene Gäste und ein zufriedener Draco.

„Na dann werden wir uns mal auch auf den Weg machen.“ meinte Penelope pragmatisch und verschwand, nach einem Nicken an Draco, mit Devon.

Keine Stunde später trudelten fünf Eulen bei narzissa ein. Sie brachten Harrys Geburtstagsgeschenke von den Familien Parkinson, Bulstrode, Zabini, Crabbe und Goyle.

Kurz darauf waren auch Severus und Lucius dick bepackt wieder da.

„Seid ihr sicher, dass ihr alles habt?“ fragte Narzissa sarkastisch, als sie die vielen Päckchen sah. Der Spott prallte jedoch ungehört an Lucius und Severus ab.

Die beiden Männer waren bereits fröhlich auf dem Weg in den Salon, um ihre Geschenke auf einem kleinen Sidebord zu stapeln.

Danach lief Severus wieder zu Narzissa und fragte nach dem Essen. Als auch noch Lucius dazu kam und ebenfalls seine Meinung zum Besten geben wollte, schmiss narzissa sie kurzerhand raus. Sie konnte diese Kindsköpfe, die nur im Weg herumstanden nun wirklich nicht gebrauchen.

Pünktlich zur Mittagszeit war alles bereit. Ein prächtiges Festmahl stand auf dem Tisch. Besonderer Blickfang war dabei der riesige Geburtstagskuchen in der Mitte. Auf einem extra herbeigeholten kleinen Nabentisch lagen die Geburtstagsgeschenke, fein säuberlich aufgereiht. Dank Lucius´ und Severus´ Kaufwut hatte sich ein ansehnlicher Berg angehäuft.

Nun war Severus auf dem Weg in Dracos Zimmer um die Kinder zu holen. Er wollte es sich nicht nehmen lassen, Harry die Überraschung selbst zu präsentieren.

Und so führte er seinen Sohn stolz ins Esszimmer. Keiner merkt dabei, dass Draco kurz zurück bleibt. Erst einem Moment später kam er zufrieden grinsend und mit einem grünen Umschlag in der hand hinterher.

In der Zwischenzeit standen die anderen bereits staunend im Esszimmer. Harry war vollkommen überwältigt. Als ihn Severus auch noch in den Arm nahm und „Alles Gute zum Geburtstag, mein Sohn“ flüsterte, begannen die Freudentränen zu kullern. Noch nie hatte er einen so schönen Geburtstags erlebt. Diesen Moment nutzte Draco, um seinen Umschlag zu den Geschenken zu legen.

Harry beruhigter sich langsam wieder. Nach einem letzten Knuddler seines Vaters konnten nun auch Lucius und Narzissa gratulieren. Auch diese Beiden zogen ihn in eine feste Umarmung.

Da Draco und seine Freunde ihre Glückwünsche bereits in Dracos Zimmer losgeworden waren, machten sie es sich schon mal am Tisch bequem. Draco achtete dabei darauf, dass er neben dem Ehrenplatz des Geburtstagskindes zu sitzen kam. Er wollte sichergehen, dass er nicht verpassen würde, wie Harry auf seine Geschenke, speziell den grünen Umschlag, reagierte.

Erst einmal jedoch war das Festmahl an der Reihe. Als schließlich alle saßen, eröffnete Lucius die Tafel.

Genüsslich griffen alle zu und ließen es sich schmecken.

„Was hat Dumbledore eigentlich dazu gesagt, dass du nun hier bist?“, fragte Blaise zwischen zwei Bissen.

„Ähm... .“ machte Harry nur. Er hatte noch gar nicht daran gedacht, den Direktor zu informieren. „Vater?“ wandte er sich fragend an Severus.

Der schaute bedröppelt drein und murmelte: „Ich wusste doch, dass ich noch etwas vergessen hatte.“

„In der Tat.“ erklang es sarkastisch von der Tür.

„Professor!“ rief Harry. Albus Dumbledore stand in einer blauen Reiserobe in der Tür und schaute die kleine Gesellschaft vorwurfsvoll an.

„Erst einmal alles Gute zum Geburtstag, Harry.“ Dumbledore überreichte mit einem liebevollen Blick sein Geschenk und wandte sich dann wieder Severus zu. „Wie wäre es, wenn du mich jetzt informierst?!“ Setzen Sie sich erst einmal, Direktor.“ forderte Lucius ihn auf und ließ neben Severus einen Stuhl erscheinen. Ein erneuter Wink mit seinem Zauberstab folgte und ein weiteres Gedeck stand auf dem Tisch.

„Vielen Dank.“ lächelte Dumbledore und nahm Platz. In Kurzfassung berichtete Severus von dem Geschehen. Dabei wurde Dumbledores normalerweise so freundliches Gesicht immer düsterer und nachdenklicher.

„... und darum ist Harry nun hier.“ Schloss Severus seine Erzählung. Dumbledore nickte nur und widmete sich nachdenklich seinem Essen.

„Sind Sie jetzt böse auf mich, Professor?“ fragte Harry leise, der das Gesicht seines Direktors bange beobachtete.

Dumbledore, so abrupt aus seinen Gedanken gerissen, schaute ernst auf Harry und lächelte dann.

„Natürlich nicht, mein Junge. Im Gegenteil. Eigentlich solltest du auf mich böse sein. Immerhin habe ich dich damals zu den Dursleys gegeben. Ich hatte ja keine Ahnung, wie schlecht sie dich behandeln würden. Ich wollte nur das Beste für dich. Bitte verzeih mir.“ sprach Dumbledore ernst.

Schnell stand Harry auf und lief zu dem alten Zauberer. „Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen, und ich bin Ihnen auch nicht böse.“ erklärte er. „Darf ich jetzt bei meinem Vater bleiben?“ fragte er dann noch vorsichtig.

Dumbledore nickte und sorgte damit für freudige Gesichter am ganzen Tisch.

„Wir müssen zwar noch einige Dinge regeln, aber dann steht dem nichts mehr im Weg. Aber nun setz dich und iss auf, immerhin ist das doch dein Geburtstagsessen.“ forderte Dumbledore ihn auf.

Lächelnd nahm Harry Platz und widmete sich seinem Teller. Fröhliche Gespräche erfüllten nun wieder den Raum und im Nu waren die Gedecke geleert und die Mägen gefüllt. „Wie wäre es, wenn du jetzt deine Geschenke öffnest, bevor wir den Kuchen anschneiden?“ schlug Narzissa vor.

„Ja, mach sie auf.“ stimmte Blaise zu. Der Slytherin war wirklich neugierig wie eine Katze.

„Soll ich wirklich?“ fragte Harry verschmitzt nach. Bis auf Blaisebrachen alle am Tisch in schallendes Gelächter aus.

„Ja, ja. Mit mir kann man’s ja machen.“ maulte Blaise mit einem Schmollmund. Er verdarb diesen Auftritt jedoch, da er nun ebenfalls grinsen musste.

Noch immer lachend griff Harry als erstes nach Dumbledores Geschenk, da dies noch immer vor ihm auf dem Tisch klag. Er entfernte das bunter Geschenkpapier und hielt dann eine kleine Schachtel in der Hand. Als er diese öffnete, lag vor ihm auf rotem Samt eine silberne Kette mit einem zierlichen Stein als Anhänger. Neben ihm hielt Severus die Luft an. Fragend schaute Harry auf.

„Ist das... ?“ fing Severus ehrfurchtsvoll an, doch Dumbledore fiel ihm ins Wort. „Ja, das ist eine versteinerte Phönixträne.“ bestätigte er die Vermutung. Dann wandte er sich an Harry. „Trage sie immer bei dir. Sie ist ein mächtiges magisches Artefakt und vielleicht rettet sie dir einmal das Leben.“

„Vielen Dank.“ murmelte Harry überwältigt und legte die Kette an.

Staunend schauten alle auf den unscheinbaren Stein, der nun unter Harrys Hemdkragen verschwand. Bei der Berührung mit Harrys Haut erwärmte sich die Träne leicht und Harry durchfuhr ein warmes Gefühl der Geborgenheit. Automatisch legte sich ein sanftes Lächeln auf sein Gesicht.

Dumbledore grinste Harry wissend an und nickte dann zu dem kleinen Nebentisch mit den anderen Geschenken. Eines nach dem anderen öffnete Harry nun. Das eine enthielt ein neues Schreibset, das andere eine Quidditchschutzbrille. Bücher über die Geschichte des Quidditch oder Animagi, Trankzutaten, ein Übungsschnatz, Süßigkeiten und sogar ein Festumhang, all diese Dinge und mehr stapelten sich langsam auf dem Tisch. Schließlich bleib nur noch Dracos unscheinbarer Umschlag zum Öffnen übrig.

Neugierig öffnete Harry ihn und zog ein Stück Pergament heraus. Dabei gab es ein klirrendes Geräusch. Ein schmaler silberner Ring war auf den Tisch gefallen. Ein winziger Blutroter Stein zierte den zarten Reif.

Harry nahm den Ring in die Hand und las das Pergament: „Alles Gute zum Geburtstag. Dieser Ring ist etwas ganz besonderes. Der Stein ist in Glas gefasstes Einhornblut. Vor vielen Jahren hat ein Einhorn einen einzigen tropfen seines kostbaren Blutes dafür gespendet. Dadurch ist ein mächtiger Schutzzauber entstanden. Nun wird er dich beschützen. Draco.“

Harry steckte den Ring an seinen rechten Mittelfinger und fiel dann Draco um den Hals. „Vielen Dank.“ nuschelte er in Dracos Halsbeuge. Der legte lächelnd seine Arme um Harry und murmelte: „Gern geschehen.“ Dann wurde, zu Gregs und Vinces Freude, endlich der Kuchen angeschnitten. Die Gesellschaft verlebte noch einen vergnüglichen Nachmittag. Selbst Dumbledore ließ es sich nicht nehmen bis zum Abend zu bleiben und mitzufeiern.
 

ooOOoo
 

Der Rest der Ferien verging wie im Fluge. Dann kam der Tag des Abschieds vom Manor und der Rückkehr ach Hogwarts. Die Taschen waren gepackt und alles bereit.

Harry fühlte sich ein wenig zwiespältig. In den letzten Wochen hatte er sich sehr wohl gefühlt. Er wusste, dass er Lucius und Narzissa vermissen würde. Andererseits freute er sich schier unendlich, endlich seine Gryffindorfreunde, allen voran Ron und Hermine wieder zu sehen. Allerdings hatte er auch ein wenig Angst vor ihrer Reaktion auf die neusten Geschehnisse. Er hoffte nur, dass sie es akzeptieren und sich für ihn freuen würden.

So in Gedanken bemerkte er gar nicht, wie die Zeit verging. Dementsprechend überrascht war er, als plötzlich Severus vor ihm stand, um ihn und seine Koffer in den Salon zum flohen zu bringen.

Schnell nahm er seine Sachen und folgte seinem Vater.

Im Nu waren sie im Tropfenden Kessel und dann auf dem Bahnsteig.

Dort verabschiedeten sich Lucius und Narzissa von ihm und Draco.

Auch Severus zog die Jungs noch einmal in ein feste Umarmung. Er würde nicht mit dem Zug fahren, sondern nach Hogsmeade apparieren.

Dann sah Harry in einiger Entfernung eine Ansammlung roter Haare. Er nickte Draco kurz zu und straffte dann seine Schultern. Draco schickte ihm noch einen aufmunternden Blick, dann machte er sich auf den Weg in den Zug. Er und Harry hatten zuvor ausgemacht, dass Harry erstmal allein zu Ron und Hermine gehen würde, um alles zu erklären. Erst später wollten sie dann zu Draco ins Abteil kommen.

Mit einem flauen Gefühl im Magen machte Harry sich auf den Weg. Ron erspähte ihn schon von weitem. hektisch winkend machte er auf sich aufmerksam. Harry musste unwillkürlich grinsen. Ja, er hatte diesen Chaoten wirklich sehr vermisst.

„Hallo Kumpel.“ rief Ron begeistert. „Schön dich zu sehen. Wie waren die Ferien? Ich hoffe die Dursleys waren nicht zu schlimm.“ „Harry!“ ein Büschel brauner Haare versperrte plötzlich sein Sichtfeld. „Hallo Hermine.“ sagte Harry lächelnd und erwiderte die Umarmung. „Hi Harry.“ begrüßten ihn nun auch noch Fred und Georg im Duett.

Dann wurde es langsam Zeit, den Hogwartsexpress zu besteigen, wenn man ihn nicht verpassen wollte. Harry zog Ron und Hermine mit sich in ein leeres Abteil, welches er schnell verschloss. Fragend schauten die Beiden ihn an.

Harry ließ sich ihnen gegenüber in einen der Sitze fallen und seufzte tief.

„Ich muss euch was Wichtiges erzählen. Es ist einiges passiert in den Ferien...“ Und so berichtete Harry alles was geschehen war, während die Augen seiner Freunde immer größer wurden.

„Wow.“ brachte Ron hervor, nachdem Harry geendet hatte.

„Harry, bist du glücklich?“ fragte Hermine vorsichtig. Harry nickte und antwortete: „Ja, sehr.“

„Dann ist es OK für mich.“ meinte sie mit einem Lächeln.

Ron jedoch schluckte. Er hatte sichtlich mehr an dieser neuen Situation zu knabbern. Nach einem Moment des Nachdenkens nickte er jedoch. „In Ordnung. Ich denke nicht, dass mich das stört, solange sie Slytherins aufhören meine Familie zu beleidigen... .“

„Das werden sie.“ bestätigte Harry bestimmt. „Gut. Dann bin ich auch einverstanden.“ „Danke, Leute. Ich bin echt froh, dass ihr zu mir haltet.“ Harry war ein Stein vom Herzen gefallen. nun konnte er seine neuen und alten freunde zusammen führen.
 

-Fortsetzung folgt-



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  NinaPopina
2008-01-18T01:49:26+00:00 18.01.2008 02:49
oh mann, die sind ja alle ziemlich ooc xD
aber irgendwie mag ich diese friede-freude-eierkuchen-atmosphäre ^^
*favo*
Von: abgemeldet
2007-12-15T16:03:36+00:00 15.12.2007 17:03
suuuuuuuuuuupi süüüüüß
ach alles is im moment so schön harmonisch
achreib ganz schnell weiter
Von:  rila-chan
2007-12-15T00:12:27+00:00 15.12.2007 01:12
das hat sich wirklich gut lesen lassen
ich hoffe doch, dass harry nicht aufwacht und alles nur ein Traum war?!
so, ich würd mich sehr freuen, wenn du mich benachrichtigen könntest, wenn du (hoffentlich schnell) weitergeschrieben hast!
Von:  sann
2007-12-14T21:52:58+00:00 14.12.2007 22:52
das war so süß
es hat mir total gefallen
schreib schnell weiter


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