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Regen

Gedanken Oneshot-WB
von

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Regen

An die Scheiben klopfender Regen. Was für ein schöner Klang das doch ist. Der Regen, der wie Tränen meine Fensterscheibe hinunter läuft, erinnert mich an meine eigenen Tränen. Unaufhaltsam fließen sie. Ohne Halt, ohne Grund. Einfach nur so.

Draußen ist es ziemlich kalt, aber ich stehe im Warmen. Trotzdem friere ich. Ich friere immer. Ich friere von Innen nach Außen.

Man sagt immer, dass das Lachen der Menschen Glück bedeutet, aber mir hat das Lachen andere Menschen immer weh getan, als würde jedes Lachen einen Dolch in mein Herz und meine Seele bohren. Es ist kein Lachen, dass mir Freude schenken soll oder das mich tröstet. Es ist ein Lachen, dass mich verurteilt und bestraft für das, was ich bin.

Im Regen eilen Menschen umher, verzweifelt in dem Versuch, nicht nass zu werden, und sind es doch schon lange.

Sie fliehen vor etwas, dem sie nicht entkommen können, so lange sie keinen Schutz haben. Der Schutz ist eine Mauer, die sie umschließt. So wie auch meine Mauer mich beschützt. Meine Mauer ist unsichtbar und keiner weiß, dass sie existiert. Nur ich weiß es und das ist auch gut so. Niemand soll versuchen, sie zu durchbrechen.

Ich bin alleine hinter dieser Mauer und ich will alleine bleiben.

Wenn ich alleine bin, muss ich nicht weinen.

Ich selbst lache nie. Es bringt mir nichts, als falsche Empfindungen. Ich bin nicht glücklich und deswegen lache ich nicht.

All die Lachenden tun mir weh. Sie behandeln mich, als wäre ich Schmutz. Sie haben mir mein Lachen genommen.

Sie haben mir nie direkt etwas getan. Sie haben immer nur zu mir hingesehen und gelacht, während sie mit ihren Fingern auf mich zeigten. Mein Körper wurde nie verletzt, man hat nie etwas gesehen. Aber ich weiß es. Ich weiß, dass sie über mich lachen und das tut mir weh.

Es läuft eine Träne im Gleichtakt mit einem Tropfen.

Warum nur versteht mich keiner? Warum nur, denken sie nie an mich, ohne zu lachen?

Nie habe ich jemandem etwas getan. Nie habe ich gelacht, wenn es jemanden verletzt hat. Trotzdem schweigen sie lachend.

Dort unten auf dem Gehweg rennt ein Mädchen hastig vorbei. Sie rutscht aus und fällt zu Boden.

Ich habe kein Mitleid mit ihr, weil sie eine Lachende ist. Sie hat immer gelacht, wenn ich gefallen bin, ohne den Halt zu verlieren, wenn ich geschrien habe, ohne einen Ton von mir zu geben und wenn ich geweint habe, ohne eine Träne zu verlieren.

Und jetzt, ganz plötzlich, bin ich es, die lacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-08-07T20:01:43+00:00 07.08.2008 22:01
uhhh <3
ich finds toll **
Von: abgemeldet
2008-04-19T11:21:17+00:00 19.04.2008 13:21
Ich hab endlich ma die zeit gefunden, einige deiner ffs zu lesen :) und die gefällt mir sehr. wie man an meinen eigenen ffs sehen kann, steh ich ja voll auf diesen gefühlskram xD ich finds schön geschrieben, wenn auch etwas kurz, was aber wohl durch den wb kommt und was eigentlich nicht sooo schlimm ist, wenn man gefühle ausdrücken will, kann man zwar, denk ich, tausende von worte benutzen, aber es auch so kurz machen wie du hier, es kommt aufs gleiche raus, denn wirklich verstehen kanns wohl eh nur der, ders geschrieben hat, wenn es die eigenen gefühle sind. gefällt mir aber sehr :)

Veve
Von: abgemeldet
2007-11-30T15:44:44+00:00 30.11.2007 16:44
sehr schöner text ^.^


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