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All about love

Vision
von

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Warnung: Nun, es geht hier um Yaoi, also Mann+Mann. Wer das nicht mag, sollte es nicht lesen. Allen anderen wünsche ich viel Spaß damit.
 

Paring: Schuldig & Ran/Aya; Kai & Ran/Aya
 


 

„blabla“ – sprechen
 

’blabla’ – denken
 

<blabla> - Schuldigs Gedanken
 


 

All about Love
 

Im Hause Schwarz.

Crawford ging gerade geschäftliche Akten durchging, als ihm eine neue Vision kam.

Abyssinian, wie er nach dem Besuch bei seiner Schwester, in eine dunkle Nische vom Krankenhaus gezogen wurde. Während zwei dunkle Gestalten ihn festhielten, da er ziemlichen wiederstand leistete (nun, wer hätte anders in seiner Situation gehandelt?), tauchte noch eine weitere Gestalt auf, die ihm ein Taschentuch unerbittlich ins Gesicht hielt, wodurch Abyssinians Befreiungsaktion langsam scheiterte. Dann packte sich einer von diesen Gorilla, den Weiß-Leader über seine Schulter und verfrachteten ihn, auf die Rückbank eines dunklen Porsches. Man sah nur noch, wie die Autotür zuging, ehe alles schwarz wurde…

Das war das letzte was Crawford noch sah, bevor die Vision aufhörte. Seine Gabe, vermochte es, Geschehnisse in unmittelbarer Zukunft vorauszusagen. Und sie trafen, immer wieder ein.

Leise seufzte das Orakel aus. Genau da war ja jetzt das Problem. Er wusste zwar, was mit Abyssinian passieren würde oder sogar passiert war, aber sehr lehrreich waren seine Vision auch nicht gewesen. Gut, er war auch kein Hellseher, sondern nur ein Orakel, das bis zu einer gewissen Zeitspanne, Geschehnisse vermittelt bekam. Und oft lagen die Ereignisse in kurzer Zeit zusammen.

Nur würde die ganze Sache schwieriger werden, da es keinen Anhaltspunkt gab, wer es auf Abyssinian abgesehen hatte und wieso. Schwarze Riesengorillas hatte beinahe jeder, der Reich und Einflussreich war. Und das Autokennzeichen hatte er sich auch nicht merken können, da die Vision zu früh aufgehört hatte.

Trotzdem konnte sich Crawford ein kaltes Lächeln nicht verkneifen. ’Diese Volltrottel. Sie haben sich mit dem falschen Kätzchen eingelassen. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, wenn Schuldig bei ihnen auftaucht.’
 

٭
 

’Aya, wo bist du?’ fragte sich Yoji betrübt.

Es war mittlerweile später Nachmittag und Aya war noch immer nicht zurückgekehrt. Er hätte schon vor zwei Stunden da sein sollen, doch bis jetzt war ihr Leader noch nicht heimgekommen. Aber sonst konnte man nach Aya immer eine Uhr stellen. Nachdem Aya von seinem Krankenhausbesuch nach Hause kommt, schien es, als würde für eine kurze Zeit, so etwas wie Gefühle, durch diese undurchdringliche Maske von ihm durchkommen. Besorgnis, Hoffnung, Wut und Verzweiflung.

Wie gut, konnte Yoji den Jüngeren verstehen und wie oft, hatte er sich schon gewünscht, dass er Aya hätte helfen könnte. Doch gab es nur eine Sache, die sich Aya wünschte, nur eine Sache, mit dem man ihm sein Lachen zurückbringen würde, welches seine Teamkameraden und Freunde nie gesehen hatten, da es seit dem Vorfall, woran Schwarz nicht ganz unbeteiligt war, verloren gegangen war.

Doch würde dieser Wunsch, nur eine stumme bitte bleiben. Die Ärzte sagten zu ihm, dass es gut möglich sein kann, dass seine geliebte Schwester nie wieder die Augen auf machen würde. Doch Yoji wollte lieber nicht wissen, wenn das stimmen würde.

Und selbst wenn, Aya ließ sich nicht helfen. Er schloss alle aus seinem Leben aus und tat so, als könnte er es auch ohne Hilfe schaffen. Doch würde es ihn irgendwann fertig machen.

Yoji bewunderte und respektierte seinen Weiß-Leader und das obwohl dieser drei Jahre jünger war. Wie Aya immer alles regelte, dafür sorgte, dass der Laden lief und neben bei Pläne entwickelt, für ihr vorgehen, bei Missionen, sich um den Haushalt sorgt, aufpasst, das Omi, pünktlich zur Schule kommt und seine Hausaufgaben erledigt, sich darum kümmert dass immer essen auf dem Tisch und trotzdem noch Zeit findet, seine Schwester zu besuchen. Dabei behielt er immer einen klaren Kopf und ließ sich von nichts beeinflussen.

Yoji gab gerne zu, dass ihn der Jüngere von Anfang an gefiel. Er glaubte zwar nicht, dass Aya immer so war, aber dass was er bisher, über seine Vergangenheit wusste, ließ darauf schließen, warum er sich heute so abweisend und distanziert benahm. Es war nicht so, dass er sich Hals über Kopf, in diesen flammen Haarschopf und seinen blitzenden Amethysten verliebt hätte.

Nein, bestimmt nicht. Eher war es eine Vernarrtheit, den jüngeren vor weiterem Leid zu bewahren, ihn zu schützen und trotzdem zu helfen, selbst wenn er diese Art von Hilfe ablehnte.

„Hey Yoji. Weißt du, wann es essen gibt?“ riss ihn Omi aus den Gedanken, als er das Wohnzimmer betrat.

„Keine Ahnung“ meinte Yoji schulterzuckend. „Aya ist noch nicht zurück. “

Omi hob verwundert eine Augenbraue. ’Also ist es nicht nur mir aufgefallen’ bemerkte Yoji. „Müsste Aya nicht schon längst zurück sein? Soweit ich weiß, sind die Besuchszeiten doch schon längst vorbei“ meinte Omi nachdenklich.

„Ja, ich weiß“ nickte Yoji ihm zu. „Aber bisher ist er noch nicht wieder gekommen.“

„Ob ihm was passiert ist?“ fragte Omi besorgt.

„Nein, das glaube ich nicht“ beruhigte ihn Yoji und versuchte ein aufmunterndes Lächeln, was ihm nur halb gelingen wollte. „Du kennst doch unsere Eisprinzessin. So schnell passiert ihr schon nichts.“

„Ich weiß. Nur es ist einfach nicht seine Art, einfach zu verschwinden, ohne uns zu benachrichtigen. Ich weiß nicht, irgendwie habe ich ein ganz merkwürdiges Gefühl, Yoji.“

„Hey Kleiner. Jetzt mach dir mal nicht so viele Gedanken. Vielleicht braucht Aya einfach mal ein bisschen Zeit für sich, um seine Gedanken zu ordnen“ sagte Yoji aufmunternd. Dabei versuchte er auch selbst irgendwie an seine Worte zu glauben.

„Wirklich?“ Omi war noch nicht ganz überzeugt.

„Ganz sicher“ meinte Yoji mit fester Stimme.

„Na gut. Ich hoffe bloß, du hast Recht, Yoji-kun“ meinte Omi langsam, ehe wieder sein altes Lächeln auftauchte. „Dann wird ich jetzt mal meine Hausaufgaben machen, sonst kann ich mir nachher wieder eine von Ayas Predigten anhören.“

„Ja, das solltest du“ erwiderte Yoji nun leicht schmunzelnd bei diesem Gedanken. Aya war auf seine verschroben Art und Weise, einfach zu gut, für diese Welt. Er kümmerte sich wirklich um alles und jeden. Und Yoji liebte diese Seite an ihm, auch wenn nur wenige hinter seine kalte Maske sahen.

Nachdem Omi das Zimmer verlassen hatte, verschwand auch sein Lächeln aus dem Gesicht und begab sich zum Fenster, wo er sich auf der Bank davor hinsetzte und nach draußen starrte.

’Aya’ murmelte Yoji und schaute Gedankenverloren auf die leere Straße, mit der Hoffnung, dass jeden Augenblick, ein roter Haarschopf auftauchen würde.
 

٭
 

Als Aya langsam aufwachte, blickte er erst einmal etwas unfokuszitiert in der Gegen umher. Alles war noch so verschwommen, als dass er es wirklich wahrnahm.

’Was war gestern noch gleich passiert? Ach ja, ich hatte Aya besucht und dann wurde mir irgendwie schwarz vor Augen, als mich so komische Typen in einen Seitengang zogen.’ Bei dieser Erkenntnis, war Aya schlagartig wach. Stimmt ja, er war nicht freiwillig hier, denn ansonsten hätten sie ihn höflich gefragt, ob er sie hätte begleiten wollen, was er wahrscheinlich trotzdem abgelehnt hätte. Aber gleich zu Schlafmittel zu greifen, um ihn hierher zu bringen, lässt darauf schließen, dass er entführt wurde. Jetzt war nur noch die Frage von WEM und WARUM.

Schwarz konnte er ausschließen, weil sie ihn gleich umgebracht hätten, als das sie ihn klammheimlich wegschnappten. Außerdem hätten sie das an einem unauffälligeren Ort getan, als im Krankenhaus. Zum Beispiel zu Hause, wenn er alleine in seinem Zimmer war. Trotzdem. Schwarz waren ihre Feinde und die holte man sich nicht nach Hause, sondern man machte kurzen Prozess mit ihnen.

Genauso wie Aya es mit den Typen vorhatte, sobald sie sich ihm zeigen würden. Doch ersteinmal hieß es die Lage peilen und eine mögliche Flucht zu planen. Dafür setzte er sich in seinem Bett auf und blickte sich in Ruhe zu allen Seiten um, damit ihm kein Detail entging. Aya hatte eine gute Auffassungsgabe, die oft bei den Missionen half.

Selbst damals, als er mit Aya-chan nach Hause kam, an jenem Tag, wo ihm alles genommen wurde, was ihm lieb und teuer war, selbst da hatte er den Präparierten Gashahn ausfindig gemacht. Doch half das nicht viel, da er es nicht geschafft hatte, seine Schwester zu bewahren, sie zu schützen wie er es immer vorgehabt hatte.

Zu spät, hatte er sich von den verstümmelten Leichen seiner Eltern gelöst, um in Sekundenbruchteilen, die Lage zu urteilen und danach seine Schwester aus dem Haus gebracht. Doch das vorbeikommende Auto, hatte er nicht aufhalten können, als es mit rasender Geschwindigkeit seine Schwester anfuhr, weswegen sie heute noch im Koma lag. Das grinsende Gesicht von diesem Takatori konnte er noch immer vor sich sehen. Verdammter Bastard. Aya würde dafür sorgen, dass der Mörder seiner Eltern und derjenige, der dafür verantwortlich war, warum seine kleine Schwester, nicht die Augen aufschlug, zur Strecke brachte.

Und auch, wenn sich eine zweite Person mehr im Hintergrund hielt, wusste er, dass ein gewisser Deutscher Telepath mit an der Sache schuld war. Diese orangene Haarmähne würde man überall wiedererkennen. Und dieses widerliche Grinsen, welches immer sein Gesicht zierte, würde Aya ihm schon austreiben, für all die Qualen und Schmerzen, die nicht nur er selbst sondern auch seine Schwester erlitt.

Nein, Aya wollte jetzt nicht mehr darüber nachdenken. Auch wenn er diese Gedanken nie richtig los wurde, musste er sich jetzt auf etwas anderes konzentrieren. Wo er wieder beim Anfang war.

Viel zu sehen gab es allerdings nicht. Er befand sich in einem recht großen Raum, wo der Teppich in Terrakotta gehalten war, wie der Rest der Einrichtung. Das hieß, die Wände, die Decke und die Blumentöpfe. Das war auch schon mehr oder weniger alles hier drinnen. Keine Schränke, Bilder oder Stühle und Tische waren vorhanden. Gut, in seinem eigenen Zimmer befand sich auch nicht viel, da er nicht so Wert auf diese Dinge legte. Aber dass außer dem Bett und den paar Pflanzen, die hier standen, nichts weiter gab, fand Aya schon merkwürdig.

Merkwürdig war auch, dass er nur eine Tür sah, aber keine Fenster. Dafür ein kleiner Lüftungsschacht, der durch ein paar Pflanzen verdeckt wurde, für Aya aber trotzdem erkennbar war. Ob er es wagen sollte, diesen zu benutzen oder doch lieber die Tür?

Als er gerade beschloss erst einmal aufzustehen und sich dann alles weitere zu überlegen, schlug er sein Lacken wieder zu. In all der Aufregung, hatte Aya erst jetzt bemerkt, dass er nackt war. Nur dieses dünne Lacken, verhüllte seinen Körper. Oh Gott, wie peinlich das war.

Jetzt war er mehr als beunruhigt und wütend zugleich. Beunruhigt, da seine Sachen verschwunden waren, was auch immer das zu bedeuten hatte und wütend, das man es gewagt hatte ihn anzufassen. Nicht nur grob gepackt, als er verschleppt wurde, sondern man hatte es auch gewagt, ihn auszuziehen und diese Vorstellung behagte ihn noch weniger, als alles andere.

Wobei er sich einerseits schämte, er mochte körperliche Nähe nicht sonderlich, dass er jetzt so freizügig war, überspielte er es durch seine Wut, die gleichzeitig in ihm brodelte. ’Wenn die glauben, dass ich freiwillig hier bleibe, dann irren sie gewaltig. Selbst wenn ich, wie Gottes Geschöpf hier abhauen sollte. Auf alle Fälle hält mich hier nichts.’

Zornig packte er sich das Lacken und stand vom Bett auf. Als Aya plötzlich ein klirren hörte, schrillten seine Alarmglocken und er stellte sich angriffslustig bereit, zur Tür hin. Doch von da kam das Geräusch nicht.

Irgendetwas hier im Raum hatte seine Aufmerksamkeit erweckt. Nur was? Und dann als Aya sich umdrehte, sah er es. Eigentlich wollte er sich nur von der Tür wegdrehen, da fiel sein Blick auf das Bettende. An sich war es ein sehr schönes Bett und obendrein noch sehr groß, was Aya aber, gelinde gesagt, am Arsch vor bei ging.

Vielmehr funkelten seine Amethysten, böse den unteren Bettpfosten an, als wäre er schuld für all das übel auf dieser Welt. Oder in diesem Falle dafür, weil er dort eine Eisenkette erblickte, die wohl oder übel, bis in seine Richtung ging. Und als Aya vorsichtig das Lacken anhob, bemerkte er mit einem knurren, dass sich das Ende dieser Kette, an einem Eisenring befestigt war, welche sich um seinen Rechten Fuß schlang.

’Kuso’ fluchte Aya in Gedanken.

Na ganz toll. Wenn er bis eben noch Zweifel hatte, dass er nicht ganz freiwillig hier war, dann wurden diese eben zerstreut. Das hieß, bevor er flüchten konnte und wenn er Glück hatte seine Kleider wiederfand, weil ihm der orangene Pullover doch sehr am Herzen gewachsen war, da er ihn von Aya bekommen hatte und er immer ihr fröhliches Lächeln vor sich sah und dabei hören konnte, wie sie immer rief ’Oni-chan’, dann müsste er sich erst einmal Gedanken machen, wie er dieses lästige Teil loswurde.

Zuerst ließ sich Aya einfach auf den Boden plumpsen und hörte nicht auf, die Kette böse anzufunkeln. Solange hier keiner war, dem er persönlich sein Katana ins Herz stechen konnte, musste er sich mit dieser blöden Kette vorlieb nehmen, die ebenfalls ein Hindernis für ihn darstellte.
 

٭
 

’Schuldig! In mein Büro!’ rief Crawford in Gedanken nach dem Telepaten.

<Ach Breddy. Vermisst du mich etwa?> kam die spöttische Antwort.

’Nein und jetzt schwing deinen Ar*** hierher! SOFORT!’ schleuderte Crawford etwas ungehalten zurück.

<Du musst doch nicht gleich schreien, Braddylein. Hab dich auch so, ganz gut verstanden> meinte Schuldig immer noch leicht verschmitzt und brach die Verbindung ab.

Was Crawford wohl von ihm wollte? Normalerweise setzte der Amerikaner immer einen Termin an oder rief alle zusammen, wenn es um eine Besprechung ging. Das aber, das Orakel, den Geistigen Weg gewählte hatte, machte Schuldig deutlich, dass es wirklich wichtig war.

Ohne anzuklopfen, ging Schuldig ins Büro. „Also, worum geht es?“ wollte Schuldig wissen, fläzte sich in den Sessel und legte lässig ein Bein auf den Glastisch, vor sich. Dabei ignorierte er gekonnt, Brads gehobene Augenbraue und sein kühles Gesicht, wobei das Orakel mit sich zu kämpfen hatte, wenn es um Schuldig und Anstand ging.

Da Crawford wusste, dass bei dem Telepaten, Malz und Hopfen verloren war, fing er erst gar nicht mit einer seiner Belehrungen an, sondern beruhigte sich, um ihm dann mit ernstem Ton zu erzählen: „Ich hab Neuigkeiten, über ein rotes Kätzchen.“

Für einen Moment, war es plötzlich, ziemlich still im Raum, was bei Schuldig eher selten vorkam. Eigentlich so gut wie nie. Und für einen kurzen Moment, geriet auch das Lächeln in seinem Gesicht ins wanken.

„Und die wären?“ fragte Schuldig ruhig und versuchte sich, seine Nervosität nicht anmerken zu lassen.

Crawford konnte sich ein leichtes grinsen nicht verbergen, als er Schuldigs angespannte Haltung sah. Hatte er sich also beim Telepaten nicht geirrt, dass dieser etwas für den Weiß-Leader übrig hatte.

„Nun…“begann Crawford absichtlich langsam, um Schuldig noch etwas im Ungewissen zu lassen, ehe er weitererzählte: „… so wie es aussieht, kam das Weiß Kätzchen nicht mehr nach Hause, als es seine Schwester im Krankenhaus besuchte.“

„W-was?“ sagte Schuldig entsetzt, ehe er sich wieder fasste. „Ähm. Woher weißt du das?“

„Sagen wir mal, ich habe es ’gesehen’“ meinte Crawford, der wusste, dass Schuldig die Anspielung verstehen würde. „Es ist auch sehr gefährlich, streunende Kätzchen, unbeaufsichtigt zu lassen“ mahnte Crawford streng, ehe er ernster fortfuhr: „Denn in einem unaufmerksamen Moment, hatten es gemeine Tierfänger genutzt und ihn mitgenommen.“

„Was?“ schrie Schuldig und sprang auf. „Nein. Nicht ’mein’ Kätzchen!“

<Aya. Jemand hatte Aya entführt> durchfuhr es Schuldig erschrocken, ehe er wütend wurde. <Wie konnte es jemand wagen, ’sein’ Kätzchen anzufassen? Geschweige den aufzunehmen, wie eine streunende Katze? Der kleine Wildfang…> denn das war Aya für Schuldig, da er ziemlich schnell gereizt war und seine Krallen ausfuhr, <… ist mein Eigentum.> Auch wenn es Aya nicht so sah. Aber darum ging es auch nicht. Denn niemand vergriff sich an Schuldigs Lieblings Kätzchen.

Mit dem Entschluss, seinen roten Kater wiederzufinden und denjenigen, der ihn hatte mitgehen lassen, unter endlosen Qualen, zu töten, rannte er zur Tür. Vielleicht fiel Schuldig noch etwas viel schmerzhafteres für diesen Mistkerl einfallen, um ihm zu zeigen, was passierte, wenn man sich mit einem Telepaten anlegte. Niemand, vergriff sich an Schuldigs Eigentum. Schon gar nicht, wenn es um das Weiß Kätzchen ging.

„Schuldig“ riss ihn Crawfords Stimme ihn aus seinen Gedanken.

Brad, der die Aktion von dem Telepaten vorhergesehen hatte, wie dieser wütend losstürmen wollte, war ihm schon vor ihm an der Tür und versperrte ihm den Weg.

„Geh zur Seite Brad“ zischte ihn Schuldig kühl an.

’Oho. Da war aber einer sauer’ ging es Crawford durch den Kopf. Dann sprach er mit fester Stimme zum Telepaten: „Nein. Glaubst du wirklich, ich würde dich durchlassen, damit du Weiß die Bude einrennst? Wenn die mitbekommen, dass ihr Weiß-Leader verschwunden ist, wen glaubst du, werden sie als erstes Verdächtigen? Na?“

„Ähm.“ Mist. Schuldig musste Brad zustimmen. Er war schon so in Rage, dass er es beinahe wirklich getan hätte. Aber natürlich würden die anderen Kätzchen, ihn und Schwarz verdächtigen. „Aber irgendetwas müssen wir tun. Ich werde hier nicht untätig rumsitzen, während mein Kätzchen da draußen, auf sich allein gestellt ist, bei welchem Wahnsinnigen auch immer!“ sagte Schuldig immer aufgebrachter.

„Nein. Das meinte ich auch nicht. Nur solltest du dich erst einmal beruhigen. Denn so wie du jetzt bist, wird das deinem Kätzchen auch nicht weiterhelfen.“ Brad hatte sich schon damit abgefunden, dass Schuldig, sich in das Weiß Kätzchen verguckt hatte. Auch wenn es noch auf Einseitiger Liebe bestand. Die Betonung lag auf ’noch’. „So. Zuerst einmal werde ich mich mit Weiß in Verbindung setzten und ihnen alles in Ruhe erklären. Vielleicht können wir mit Weiß zusammenarbeiten, um ihren Leader wieder zu finden.“

„Aber… Die werden doch niemals auf dieses Angebot eingehen! Vorher rennen sie uns noch die Bude ein, wenn ihnen Bombey gesagt hat, wo wir uns befinden!“

„Überlass das mir, Schuldig. Du wirst inzwischen mal versuchen, ob du Kontakt zu deinem Kätzchen herstellen kannst und erfahren kannst, wo es sich zurzeit befindet.“

„Okay“ meinte Schuldig mit einem breiten Grinsen und einem entschlossenen Funkeln, in seinen Augen. Der Vorschlag gefiel ihm gleich viel besser.
 

TBC

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapi 2 ohne adult

Bevor wir ins neue Jahr wechseln, schicke ich euch noch das nächste Chap hoch. Hoffe das es diesmal besser zu lesen ist, da ich versucht habe mehr auf die Rechtschreibung zu achten und ein paar Absätze reingebracht habe **verlegen am Kopf kratz**.
 

Und ein liebes Dankeschön für alle, die diese Story mitverfolgen und lesen. Auch für diejenigen, die mir ein Kommie oder dergleichen dagelassen haben **grins**.
 

Für diejenigen die noch nicht volljährig sind, gibt es hier die verkürzte Version.
 

Weiter geht’s:

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’Kuso!’ knurrte Aya in Gedanken. Mit dem Latein am Ende, ließ er sich wütend und aufgebracht wieder auf das Bett sinken.
 

Diese Fußkette saß wirklich perfekt. Sie war nicht groß, aber legte sich so um seinen Fuß, das kein Platz blieb, um irgendetwas zu versuchen. Noch nicht mal abstreifen, hatte geklappt, da sie sich nicht ein Millimeter bewegt hatte.
 

Gut, so blieb ihm die aufgescheuerte Haut erspart, aber Aya wäre eine gerötete Haut lieber, als sich mit diesem Ding hier abzuplagen. Und über die Länge der Kette, ließ sich ebenfalls streiten. Er konnte zwar aufstehen und sich etwas bewegen, aber viel Freiraum blieb ihm auch wieder nicht.
 

Als Aya plötzlich ein klicken hörte und wie dann die Tür aufging, hörte er auf, sich unnötig weiter Gedanken darüber zu machen, wenn er jetzt eh alles erfahren würde. Ein großer Mann, kräftig gebaut, mit einem durchtrainierten Körper betrat den Raum. Er hatte eine blaue Hose und ein schwarzes Shirt an, hatte grau-schwarzes Haar und eine ausdruckslose Miene.
 

Seine dunklen Augen fixierten sofort den Raum und blieben auf Aya haften. Aya war es nicht nur klar, das der Andere gut zwei Köpfe größer war als er selbst, sondern auch Kräftiger. ’Also mit dem leicht überwältigen, sollte ich mir die Flucht noch mal überlegen. Aber aufgeben werde ich auf keinen Fall.’
 

„Wie ich sehe, ist mein kleiner Engel schon aufgewacht“ meinte der Fremde nun lächelnd, als er Aya auf dem Bett entdeckte und verschloss hinter sich die Tür.
 

Aya war sich sicher, auch wenn er nur einen Moment Zeit hatte, um rauszublicken, dass er dort zwei Typen sah, die wie zu groß geratene Gorillas erinnerten. Die Sache wurde immer verzwickter, wie Aya fand. Und was war das mit dem ’mein kleiner Engel’?
 

„Wer sind sie? Und was mach ich hier?“ giftete Aya, seinen Gegenüber an, während er sich, die Decke über die Brust schlang, womit er versuchte, nicht nur seine Männlichkeit zu bedecken, sondern auch seinen Oberkörper.
 

Er musste ja diesen merkwürdigen Ausdruck, im Gesicht des Mannes nicht noch verstärken. Denn irgendwie blickten sie Aya aufmerksam, interessiert und… lustvoll an? Als Aya die Sache mit seinen Klamotten auffiel, warf er noch gleich hinter her: „Und wo sind meine Klamotten?“
 

„Kai. Nenn mich einfach Kai. Mehr brauchst du nicht zu wissen“ erklärte der Schwarzhaarige ruhig, während er auf das Bett zuging.
 

Aya beobachtete dies nur aus misstrauischen Augen. Abhauen konnte er schlecht. Es gab genau drei Gründe, die ihn dazu bewegten, nicht das weite zu suchen und wenn möglich, sich mit Gewalt den Weg frei zu kämpfen. Lieber im Kampf sterben, als hilflos ausgeliefert zu sein und die kommende Folter zu ertragen, was auch immer das sein möge.
 

Da wäre zum einen, die verschlossene Tür, die ihn hinderte, einfach rauszuspazieren. Gut, er könnte versuchen, auch wenn es dumm wäre, sich mit seinem überlegenen Gegner anzulegen und dabei ihm den Schlüssel abnehmen. Kein Problem also.
 

Das nächste, wären diese riesen Gorillas, die die Tür bewachen. Hm, wo war hier noch gleich der Haken? Ach ja, nur das er wahrscheinlich schon Probleme hätte, einen von ihnen auszuschalten, wo die Wahrscheinlichkeit von zweien, dann sehr gering war, sie zu überwältigen. Vor allem, da Aya annahm, dass diese auch noch Waffen trugen und er außer der Kette um seinen Fuß, nichts hatte, um sich zu verteidigen, geschweige den zum Angreifen. Aber hey? War er nicht schon oft mit seinem Team in aussichtsloseren Situationen gewesen und trotzdem gemeistert? Also war das hier doch ein Klacks.
 

Der letzte und für Aya wohl entschiedenste Punkt, erinnerte ihn daran, weswegen er Punkt eins und zwei streichen konnte, da er sich erst einmal um Punkt drei kümmern müsste, bevor er zu den anderen beiden käme. Nämlich die schicke Fußkette, die sein Bein verzierte und ihn hier am Platz hielt. (Hatte ich schon erwähnt, dass sein Bewegungsfreiraum mit der Kette, stark eingegrenzt war?)
 

Aya war so in Gedanken versunken, dass er Kai erst bemerkte, als dieser sich, neben ihm auf das Bett setzte. Erschrocken und wütend, dass er Kai so nah an sich hatte rankommen lassen, wich Aya etwas aus und blickte ihn mit einem Todesblick an, so dass jeder in Sekundenschnelle, das weite gesucht hätte. Doch wollte es nicht auf Kai zutreffen, da er ihn leicht belustigt anblickte.
 

Ehe Aya noch weiter zurückweichen können, wurde er auch schon von Kai gepackt, der Aya zu sich heranzog und seinen Griff festigte. Dann musterte Kai das Gesicht seines Gegenübers und blieb bei den Amethysten stehen, die ihn völlig in seinen Bann zogen.
 

Ja, Aya war einmalig, in jeder Hinsicht. Ob sein blutroten Haare, die funkelnden Amethysten oder seine sture, beinah trotzige Art, ihm sich zu wiedersetzen. Genießerisch, strich er mit der freien Hand, über Ayas Wange und spürte, wie sich der Körper unter ihm, gleich darauf anspannte und wieder versuchte sich aus seinem Griff zu wehren.
 

„Du gehörst jetzt mir, mein kleiner Engel, da brauchst du deine Sachen nicht mehr“ meinte Kai mit einer ernsten Stimme, die Aya klar machten, dass es sich hier nicht um einen Scherz handelte.
 

Dann breitete sich wieder ein Lächeln aus, als Kai sich zu Aya runterbeugte und mit seinen Lippen, Ayas Mund versiegelte, um seine Worte den Nachdruck noch zu geben. Kai fuhr genießerisch über die samtig weichen Lippen von Aya, konnte nicht genug bekommen, diesen süßen Geschmack zu erobern, ihn zu besitzen, wie alles von diesem Mann, den er so sehr begehrte, wie noch keinen vor ihm. Eigentlich hatte er sich nie zu irgendjemand, in irgendeine Weise hingezogen gefühlt. Doch Aya löste in ihm Gefühle aus, die er nicht unterdrücken konnte.
 

Als Kai um Einlass bat, hätte Aya ihm gerne den Vogel gezeigt. Aber aus dem Alter für solche Kinderspielchen war er schon raus. Deswegen hielt er eisern seine Lippen verschlossen, um Kai keine Gelegenheit zu geben, ihm die Zunge in den Hals zu schieben.
 

Natürlich verspannte er sich bei diesen Berührungen. Sie waren ihm schon immer unangenehm gewesen. Na gut, nicht immer, aber darüber wollte er jetzt nicht nachdenken, weil es nur noch ein bitterer Nachgeschmack, wäre. Schon jetzt verspürte Aya eine Gänsehaut, welche sich über seinen gesamten Körper ausbreitete.
 

Innerlich begann der Rotschopf ui brodeln und mobilisierte seine Kräfte. Hatte er richtig gehört? Er war jetzt Kais Eigentum? ’Nein! Niemals! Nicht solange ich lebe’ dachte Aya wütend bei sich.
 

Ruckartig löste er sich vom Kuss und verpasst Kai eine Ohrfeige, wovon diesem nur kurz der Kopf zur Seite flog. Da Kai nicht damit gerechnet hatte, dass sich sein ’Eigentum’ wehren würde, nachdem er ihm seinen Standpunkt klar gemacht hatte, war er erst einmal verblüfft über diese Aktion, waren sonst alle immer sofort eingeschüchtert, wenn er auf sie einsprach.
 

Doch Aya war anders. Natürlich. Deswegen hatte Kai auch veranlasst, ihn herzubringen. Denn das er verrückt nach diesem süßen Wildfang war, stand außer Frage. Seit er ihn damals, gesehen hatte, diesen kalten Blick und seine gesamte Haltung, als würde ihn alles nichts angehen, hatte ihn sofort gefesselt, bei dieser roten Schönheit. Außerdem waren solch eine Haarpracht und noch dazu, diese bezaubernden Augen, welche ihn magisch anzogen, mehr als selten.
 

Deswegen war Aya schon einmalig. Kai konnte gar nicht genug von ihm bekommen, diesen zarten Körper unter sich zu spüren. Er würde ihn besitzen und nicht mehr hergeben. Dieser faszinierende Mann, dieses wilde Wesen und dieser atemberaubende Körper, würden nur ihm gehören. Kai würde dafür sorgen, dass ihn niemand anderes mehr zu Gesicht bekam.
 

Aya hatte die kurze Unachtsamkeit von Kai genutzt und sprang schnell auf. Dabei hielt er die Decke fest umklammert, nicht bereit, auch nur einen Zentimeter mehr von seiner Haut zu zeigen.
 

„Ich bin niemandes Eigentum! Am allerwenigstens Eures!“ fauchte Aya ihm aufgebracht entgegen und entfernte sich rückwärts vom Bett, ohne Kai aus den Augen zu lassen.
 

„Oh doch, mein süßer Engel. Aber keine Angst, ich halte mich zurück…“ meinte Kai ernst und stand auf, als er amüsiert den Satz beendete: „… zumindest heute.“
 

Damit ging Kai auf Aya zu. Dieser bewegte sich vorsichtig zurück, wie eine Raubkatze, die Gefangengehalten wird und gehetzt, aber angriffslustig zu seinen Häschern blickt.
 

Dummerweise rutschte Aya, etwas ungelenkig auf dem Seidenlaken aus und viel rittlings zu Boden, ehe er es verhindert hätte können. ’Kuso’ fluchte Aya innerlich. Bevor er sich aufrappeln konnte, war Kai schon über ihn und hatte blitzschnell Ayas Hände über seinen Kopf auf den Boden genagelt.
 

„Du bist ziemlich temperamentvoll“ meinte er ruhig und verführerisch zugleich.
 

Während Kai, weiterhin mit seiner linken Hand, Ayas Hände fest am Boden fixierte, glitt er mit seiner rechten Hand, durch die seidenen Haare, welche sich wie ein Flammenmeer, auf den Teppich ausbreitete.
 

Und augenblicklich begann es wieder in Kai zu kribbeln. Dieses Gefühl, das Verlangen, nach Aya, war unglaublich. Doch heute würde er sich zurückhalten. Zuerst musste er noch einige Geschäftliche Sachen erledigen. Und außerdem wollte er Aya, etwas Zeit geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Aber da sein süßer Besitz in einer so verlockenden Pose lag, konnte er ja wenigsten ein bisschen Spielen.
 

„Das mag ich an dir“ hauchte ihm Kai ins Ohr und fuhr dann mit seinen Fingern, von den Haaren über Ayas Gesicht, berührten diese zarte und samtig weiche Haut, wie er es nicht gedacht hätte. Ein lustvoller Stromstoß, ging durch Kais Körper, als er Aya spüren, ihn fühlen konnte. ’Einfach wundervoll’ war Kai zufrieden und nicht mehr breit, Aya jemals wieder herzugeben. Allein dieser kurze Moment bestätigte seine Entscheidungen.
 

Indessen funkelte Aya seinen Gegenüber an und überlegte sich schon die schmerzlichsten und grausamsten Arten, wie er diesen Mann über sich, mit seinem Katana bearbeiten würde, wäre es jetzt in seinen Händen. Es war direkt unheimlich, wie der andere ihn mit seinen Blicken auszog.
 

Moment… Aya war ja schon nackt. Und die Position in der er lag, gefiel ihm immer weniger. Verdeutlichte es nur, was dieser Kerl ihm schon prophezeit hatte. Aber freiwillig würde er seinen Körper und erst recht nicht seinen Arsch, hergeben. Lieber kämpfte er, bis zum Tod.
 

Kai betrachtete liebevoll, die Versuche, wie Aya sich aus seinem Griff wand, wie sein Körper geschmeidig zur Seite glitt, als wolle er ihm entkommen. ’So nicht, meine Süßer.’ Damit stieg Kai auf Ayas Beine und setzte sich auf seine Oberschenkel, ohne den Druck auf dessen Arme zu nehmen.
 

...

adult

....
 

„Das war nur ein Vorgeschmack, was noch kommen wird, mein kleiner Engel“ hauchte er Aya verführerisch ins Ohr. „Denn ich werde dich nicht mehr gehen lassen. Dafür bist du einfach zu süß.“
 

Dann stand er auf, ohne Aya freizugeben, als er ihn auf seine Arme hob, der sich schleunigst wieder die Decke geschnappt hatte und sie wieder über seinen Körper legte. Sanft legte ihn Kai wieder aufs Bett ab und strich ihm noch einmal durchs Haar.
 

„Ruh dich noch aus, mein süßer Engel“ meinte Kai, mit einem zufriedenen Grinsen. Dann packte er Ayas Kinn und hielt es bestimmend fest, damit dieser ihm nicht wieder ausweichen konnte, als er ihm einen Kuss gab. Zwar ohne Zunge, aber die würde noch kommen.
 

Bevor Aya zum Gegenschlag ansetzten konnte, löste sich Kai auch schon und verließ mit einem lasziven Augenzwinkern das Zimmer. Das gezischte ’Mistkerl’, was Aya ihm hinterher rief, nahm er mit einem belustigen grinsen auf. Hinter sich schloss Kai gründlich ab und ging hoch erfreut in sein Büro zurück. Der kleine Wildfang, war wirklich süß.
 

٭
 

’Mhm... Geben sie noch eine Prise Salz hinzu, etwas Brühe und fertig ist die Hühnersuppe’ las Yoji den letzten Absatz aus dem Kochbuch, welches Aya zusammengestellt hatte.
 

Als eine weitere Stunde vergangen war, hatte Yoji sich vorgenommen, zu kochen, um damit die kleinen Chibis endlich ihre hungrigen Mägen zu füllen. Wenn bis dahin Aya auftauchen sollte, würde er ziemlich überrascht sein. Bei diesen Gedanken, konnte sich Yoji nun wirklich ein Lächeln nicht verkneifen.
 

Ob es schmecken würde, müsste man dann sehen, da Yoji noch nie vorher gekocht hatte. Aber irgendwann war doch immer das erste Mal, richtig? Und Yoji war sehr zuversichtlich, da mit Ayas Kochbuch und seinen Hinweisen, um gewisse Rezepte zu verbessern. Konnte da noch etwas schief gehen? Yoji bezweifelte das.
 

Als er gerade dabei war, alle Zutaten und Hilfsmittel dafür zusammen zusuchen und gerade nach einem Kochtopf nachgeschaut hatte, wurde er durch das Telefonklingeln unterbrochen. ’Wer rief denn um diese Uhrzeit an?’ fragte sich Yoji verwundert. Ihm fiel auf anhieb niemand ein, außer...

Schnell legte er den restlichen Weg bis zum Telefon zurück und hob mit klopfenden Herzen ab.
 

„Ja? Hallo?“ fragte Yoji leicht aufgeregt.
 

„Guten Abend, Balinese!" antwortete ihm eine bekannte, kühle Stimme, mit einem Hauch spott.
 

„W- was?“ Das konnte nicht sein. Schwarz? Oder eher gesagt, Crawford. Aber woher hatte das Orakel, ihre Nummer? Und warum rief er überhaupt an? Wenn Schwarz vorhatte, Weiß zu töten, würden sie sich doch nicht die Arbeit machen und sie vorher noch zu warnen, oder?
 

Schnell faste sich Yoji und fuhr nach kurzem räuspern mit fester Stimme fort: „Was willst du Orakle!“
 

„Oh, sind wir heute etwas gereizt?" kam die amüsierte Antwort.
 

„Wenn das alles war, weswegen du angerufen hast, dann entschuldige mich, aber ich hab was Besseres zu tun, als meine Zeit mit dir zu verschwenden.“
 

„Na, na. Wer wird denn so unhöflich sein? Immerhin kann ich euch sagen, was mit eurem verirrten Kätzchen passiert ist."
 

Aya? Er wusste was mit Aya passiert war? Steckte gar Schwarz hinter all dem? Na klar. Jetzt fügten sich die Teile zusammen. Immerhin wussten sie von Ayas Schwester. Da wäre es ein leichtes für sie gewesen, ihren Weiß-Leader aufzulauern. Nur warum sollten sie ihn entführen, statt töten? Und riefen sie deswegen an? Um ihnen einen Handel vorzuschlagen oder um ihnen mitzuteilen, dass sie ihn unter Folter getötet hätten?
 

Yoji wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als Brad ruhig fort fuhr: „Wir haben nichts mit dem Verschwinden, von eurem Weißkätzchen zu tun, Balinese. Auch wenn sich Mastermind immer schon ein Kätzchen gewünscht hatte."
 

„Ach nein!“ rief Yoji wütend. Wie konnte dieses miese Orakle wagen, so über Aya zu sprechen? Und denn auch noch diese Anspielung mit dem Telepathen. Das gefiel dem Playboy überhaupt nicht. War den der Kleine ein Haustier oder was? Yoji schluckte seinen Zorn hinunter und riss sich zusammen, um den Hörer nicht zu zerquetschen. Und das auch nur, für Aya.
 

Denn wenn der Schwarz Informationen bezüglich ihres Weiß-Leader hätten, würde er sie gerne erfahren, auch wenn es ihm nicht behagte, dass es ausgerechnet, ihre Feinde waren, die wussten, was mit Aya passierte.
 

„Warum rufst du dann an?“ fragte Yoji schließlich, wieder etwas ruhiger.
 

„Ich wollte Weiß einen Vorschlag machen, damit ihr euer rotes Kätzchen bald wieder habt."
 

„Welchen Vorschlag?“ fragte Yoji skeptisch. Immerhin war das ein Mitglied von Schwarz, mit dem er telefonierte. Denen war einfach nicht zu trauen. Oder besser gesagt, einfach alles zuzutrauen.
 

„Nun... " Crawford ließ sich absichtlich etwas Zeit mit der Antwort, ehe er fortfuhr: „... ich wollte euch vorschlagen, dass Weiß und Schwarz zusammenarbeiten."
 

„WAS?“ Yoji glaubte ich verhört zu haben? Sie sollten mit ihren größten Erzfeinden zusammenarbeiten? Im Austausch für Informationen die Aya betrafen? „Wenn das ein Scherz sein soll, dann find ich ihn nicht komisch. Wieso sollte ich euch über den Weg trauen, Schwarz?“
 

„Diese Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen, Balinese. Ich kann dir aber mein Wort geben, dass keiner aus meinem Team, gegen euch arbeitet oder sich an euch vergreift. Und mit einem kannst du sicher sein, Balinese. Wenn wir etwas machen, dann gründlich. Da wir nichts genaueres wissen, sollten wir keine Zeit verschwenden, um das Kätzchen zu suchen, bevor der neue Besitzer, ihm etwas antun kann. Also, wie siehst aus? Bist du einverstanden?"
 

„Hm“ meinte Yoji. Klang logisch. Das war ein guter Grund. Yoji rang innerlich mit sich. Das misstrauen gegenüber Schwarz war zu groß. Doch die Sorge um Aya und ihn so schnell wie möglich wieder zufinden, war noch größer. Mit einem seufzen erklärte er: „Okay, abgemacht. Aber wieso hat Schwarz Interesse daran, dass wir unseren Weiß-Leader wiederbekommen? Müsstet ihr nicht froh sein, dass ihr einen Gegner weniger habt?“
 

„Was unsere Beweggründe angehen, sagen wir mal, es hat seine persönlichen Gründe, weshalb wir dieses Angebot machen. Doch dazu später."
 

Persönlich? Wie jetzt? Was konnte Schwarz für ein Interesse an Aya haben, dass sie… Moment mal. Hieß das vielleicht, dass dieser dauerhaft, grinsende Telepath, der immer Andeutungen wegen Aya gemacht hatte, etwa damit gemeint war? „Du meinst, Mastermind“ vermutete Yoji.
 

„Wie gesagt. Alles weitere später" überging Crawford, Yojis Frage. „Da ich mal nicht davon ausgehe, dass wir alles hier am Telefon besprechen wollen, würde ich vorschlagen, dass wir mal kurz bei euch vorbeischauen und dann weitersehen."
 

„Gut“ erwiderte Yoji nach kurzem bedenken. „Und Crawford? Wenn ich merke, dass ihr uns an der Nase herumführt, nehme ich mir jeden einzelnen persönlich vor, das schwöre ich.“

Damit legte Yoji auf, ehe das Orakel etwas darauf antworten konnte.
 

TBC

Sorry wegen den Cliffis, hoffe diesmal endet es besser **verlegen guck**. Aber danke für das Kommi und euer Interesse. So will euch nicht länger stören, weswegen es mit der Story weiter geht **grins**...
 


 

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Wo war er nur hier hingeraten, überlegte sich Aya wütend. Ja, er war wütend und zwar auf sich selbst. Wegen einer kleinen Unachtsamkeit seinerseits, war er nun hier, bei diesem… diesem Wüstling, Perversling, Arschloch, Mistkerl, ach es gab so viele Begriffe, die Aya bei der Erinnerung von Kai, durch seinen Kopf jagten.
 

Wenn er wenigstens sein Katana zur Hand hätte, dann würde er diesem Widerling zeigen, was es hieß, ihn zu reizen. Zu versuchen, Aya als Haustier zu behandeln. Denn nichts anderes zeigte ihm seine derzeitige Position. Jetzt fehlte nur noch, dass er ein Halsband um bekam, wo sein Name drauf stand und das, von seinem ’neuen’ Besitzer. Dann wäre das Bild perfekt.
 

„Argh…“ knurrte Aya gefährlich.
 

Das würde ihm Kai noch büßen. Er würde sich an ihm rächen, sobald er hier herausbekam und irgendetwas Spitzes zwischen die Finger bekam. Notfalls drehte er diesem perversen Lüstling eigenhändig den Hals um. Dann würde weniger Blut fließen, aber das Resultat wäre das gleiche.
 

< Na, wer wird denn gleich so düstere Gedanken haben? > fragte eine Stimme in seinem Kopf.
 

Also, entweder gehörte diese hämische Stimme, einem ziemlich lästigem, deutschen Telepathen oder Aya fing an Schizophren zu werden. Wenn er die Wahl hätte, würde er sich für keines von beiden entscheiden. Aber in der Situation in der er sich zurzeit befand, war er mehr als froh, sich mal mit einem ’normalen’ Menschen zu unterhalten.
 

< Danke, Kätzchen > empfing ihn auch gleich Schuldigs grinsende Stimme.
 

Aya konnte ihn zwar nur in seinen Gedanken hören, doch war er ziemlich sicher, dass dieser gerade ein breites Grinsen in seinem Gesicht hatte. ’Was willst du?’ fragte Aya seinen Feind genervt. Dieser konnte auch nicht einmal ernst sein. Dieses dämliche Dauergrinsen war doch nicht mehr auszuhalten. Und überhaupt, wie schaffte es ein Mensch bloß, ständig so gut drauf zu sein?
 

< Tja, mir war das schon von Geburt an mitgegeben > entgegnete Schuldig. < Aber man kann daran auch arbeiten. Am besten übe ich das mal mit dir, Kätzchen. >
 

’Wenn du dabei kein Schert durch deine Brust stecken haben willst, dann lass gefälligst diesen albernen Kosename weg’ entgegnete Aya nun wieder gereizt. Erst Kai der ihn als einen Engel titulierte und jetzt Schuldig der ihn wieder mit diesem Kosewort reizte. Wie kam der Deutsche bloß darauf, ihn mit einer Katze vergleichen zu wollen?
 

< Wieso nicht? > mischte sich Schuldig in Ayas Gedankengang ein. < Du hast diese faszinierenden Augen, welche einen an eine Katze erinnern und dann noch dein süßes Fauchen, ganz abgesehen mal von deinen Krallen und… >
 

’…rgh…’ Ayas rechte Augenbraue zuckte gefährlich nach oben und am liebsten hätte er jetzt etwas kaputt gemacht oder irgendjemand, irgendjemand spezielles wehgetan. Nur nicht reizen lassen, sagte sich Aya immer wieder, auch wenn es bei diesem grinsenden Telepathen ziemlich schwierig war.
 

< … fauchlauten. Du bist einfach zu niedlich. Ich wollte dich schon oft mal streicheln, aber zuerst sollte ich dir mal deine Krallen schärfen. Dann holen wir beide das mal nach. >
 

’Hey, es gibt kein WIR!’ erinnerte ihn Aya scharf daran. Wie kam Aya nur darauf, Mastermind als vollwertigen Gesprächspartner anzusehen? War er denn wirklich schon so verzweifelt? Nein, ganz sicher nicht. Also gab es auch keinen Grund, weiter mit ihm zu reden.
 

< Bist du dir da so sicher? > wollte Schuldig geheimnisvoll wissen.
 

’Verdammt! Was willst du, Mastermind!?!’ fragte ihn Aya zornig, unterdrückte sein Wut dabei.
 

< Zuerst einmal… du kannst ruhig Schuldig zu mir sagen > begann der Telepath zu erzählen, woraufhin Aya nur trocken schnaubte. < Und zum anderen, wollte ich wissen, weißt du etwas über deine Entführer? Und wo du zurzeit bist? >
 


 

< Hallo? Ist da jemand? > fragte Schuldig vorsichtig nach, als sich niemand meldete.
 

’Wieso willst du das wissen?’ fragte ihn Aya schließlich. Auf die Frage, WOHER der Telepath diese Information hatte, musste er nicht lange nachdenken. Entweder hatte Mastermind in seinem Kopf ein wenig rumgestöbert oder in dem, von seinen Teamkollegen, die sein Fehlen bemerkt hatten.
 

< Man darf sich doch sorgen machen oder? > fragte ihn Schuldig unschuldig.
 

’…’ Na klar und das von einem Feind. Aya lachte trocken auf. Natürlich nur innerlich.
 

< Keine Angst mein Kätzchen > versicherte ihm Schuldig. < Ich sorge dafür, dass du wieder zu deinem Rechtmäßigen Besitzer zurückgebracht wirst. Und nun, ruh dich ein wenig aus und Schlaf. >
 

Bevor Aya darauf loswüten konnte, da er das ganze ein wenig anders sah, als Schuldig, fing der Telepath auch schon an, Ayas Geist sanft zu streicheln und ihn zu beruhigen. Er wartete, bis Aya seine Augen schloss und sich im Bett einkuschelte und seine Beine leicht anzog. Kurz betrachtete er sich, dieses friedliche Bild von seinem süßen, rothaarigen Kätzchen und wünschte sich, dass er neben ihm liegen könnte. Dann brach er die Verbindung ab, da er Crawfords Stimme in seinem Kopf vernahm. ’Schuldig, mach dich fertig. Wir wollen los.’
 

< Geht klar, Breddylein > antwortete Schuldig ihm mit einem breiten Grinsen.
 

Nachdem er wusste, dass es seinem süßen Kätzchen gut ging, freute er sich schon darauf, wenn er wieder auf ihn traf. Denn dass er jetzt alles Mögliche tun würde, um den Kleinen zu finden, stand für ihn außer Frage. ’Und dann gehört das kleine Kätzchen mir’ dachte Schuldig und grinste zufrieden.
 

٭
 

Sowohl Weiß, mit Ausnahme ihres Team-Leaders und Schwarz waren alle im Wohnzimmer, des Koneko, versammelt. Weiß hatte vorsorglich ihr Waffen in der Nähe deponiert, um im Notfall schneller handeln zu können. Es wäre nämlich ein tödlicher Fehler, den Feind zu unterschätzen. Zumal Schwarz auch ohne Waffen, ziemlich gefährlich waren.
 

Manx war auch dabei und schaute sich alles aus der Nähe an. Sie hatte sich an die Wand vor der Tür zur Küche gestellt. Dabei hatte sie einen guten Blick, auf alle Beteiligten, die sich hier im Raum befanden. Nach dem Gespräch würde sie Perser informieren, was sich während des Gespräches ergab und ob eine Zusammenarbeit möglich war oder nicht.
 

„Okay. Zuerst einmal, würde ich vorschlagen, dass ihr uns alles über Ayas verschwinden berichtet“ begann Yoji entschlossen das Gespräch.
 

Er durfte keine Zeit verlieren. Was wen seinem Team-Leader etwas... Okay, daran wollte er jetzt nicht denken, denn das behinderte nur die Suche. Und dafür brauchte er einen klaren Kopf, weshalb er sich jetzt, auf das Gespräch konzentrierte. Yoji würde genau aufpassen was ihnen Schwarz zu sagen hatte und ob sie sich, durch bestimmte Reaktionen verraten würden.
 

„Da gibt es nicht viel zu sagen“ erwiderte Crawford, wie immer reserviert. „In einer meiner Visionen, konnte ich sehen, wie Aya von einigen dunklen Gestalten angegriffen und betäubt wurde. Das letzte was ich noch sehen konnte war, wie sie ihn in einen dunklen Wagen verfrachteten.“
 

Die Gesichtszüge die eben Yoji, Ken und Omi entglitten, waren nur zu deutlich zu sehen. DAS konnte nicht wahr sein, oder? Yoji fasste sich als erster und blickte mit starrem Blick zu dem Amerikaner herüber. Doch dort konnte er keine Lüge ausmachen.
 

„Ist das wahr?“ fragte er nach.
 

„Mhm“ nickte ihm Crawford zu.
 

„Und ich hatte die ganze Zeit so ein merkwürdiges Gefühl gehabt, weil er nicht vom Krankenhaus nach Hause kam“ meinte Yoji nachdenklich, als er überlegte. „Konntest du nicht noch nähere Angaben zu Ayas Angreifer sehen? Für wen sie vielleicht arbeiteten? Und der Wagen, welche Marke war es und wie war das Nummernschild? Omi könnte mit Leichtigkeit herausfinden, wem er gehört.“
 

„Beim Krankenhaus war er zuletzt, ja? Mhm... Genau da hatten sie ihm aufgelauert“ meinte nun Crawford ebenfalls nachdenklich. Immerhin wusste er jetzt, warum Aya da war. Ihm fiel jetzt nämlich wieder ein, dass dort seine Schwester lag. „Und nein, mehr konnte ich nicht erkennen. Ich sehe zwar Ereignisse die in kurzer Zeit passieren können, doch kann ich nicht bestimmen über die Dinge, die ich dann sehe.“
 

„Mhm, verstehe. Trotzdem können wir nicht gerade viel damit anfangen, vorausgesetzt es stimmt auch, was ihr uns da erzählt“ meinte Yoji ernst. Innerlich war er betrübt über die knappe Aussage, hatte er doch erwartet, endlich zu wissen, wo ihre Eisprinzessin war.
 

„Warum wollt ihr uns eigentlich helfen?“ warf Omi nun in die Runde.
 

Eine sehr berechtigte Frage, wie Yoji fand. Auch er hatte sich das mehr als einmal gefragt. Und wie es schien, stand er damit nicht alleine. Schön. Zustimmend nickte er zu Omis Aussage.
 

„Nennt uns einen, nur einen guten Grund, weshalb wir uns auf Schwarz einlassen sollten, statt euch sofort wieder rauszuschmeißen?“ setzte Ken noch nach und fügte dann etwas trocken hinzu: „Obwohl selbst dass noch zu freundlich wäre.“
 

„Würdet ihr dass den überhaupt verstehen oder akzeptieren, wenn ihr es wüsstet? Selbst wenn es lächerlich scheint? Oder es nicht zu glauben ist? Wollt ihr es wirklich wissen?“ fragte Crawford nach und blickte sich aufmerksam in der Runde um.
 

„Ja“ kam es einstimmig von den drei Weiß-Mitgliedern.
 

„Nun, dann sollte euch das am, besten Schuldig erklären“ wich das Orakel der Antwort aus und lehnte sich gemütlich an die Wand, während er mit einem belustigtem Aufblitzen seiner Augen, den Telepathen betrachtete, wie dieser nun etwas nervös nach vorne trat.
 

< Typisch > dachte sich Schuldig. < Jetzt blieb wieder alles an ihm hängen. Verdammt! Braddy, ist dir überhaupt klar, wenn ich auch nur ein falsches Wort sage, dass wir schneller draußen sind, als wenn ich das Wort ’Kätzchen’ sagen kann? >
 

Obwohl Schuldig sowieso schon beeindruckt von Weiß war, wie ruhig sie ihnen entgegen getreten waren, hieß das nicht unbedingt, dass es auch so bleiben müsste. Und der Gedanke, dass sie das für ihren Team-Leader taten, also ’seinem’ Kätzchen, verursacht bei ihm ein übles Magengeschwür.
 

Dabei brauchte er sich doch wegen den dreien keine Angst machen. Gegen diese Milchbubis würde er bestimmt nicht den kürzeren ziehen müssen. Was konnten sie Aya schon groß bieten? Mal abgesehen davon, dass Schuldig sein süßes Kätzchen viel besser schützen könnte und wenn er ihn erst einmal wieder hatte, würde er ihn nicht mehr hergeben.
 

Langsam wurde Schuldig bewusst, dass alle ihr Blicke auf ihn gerichtet hatten, da sie immer noch gespannt auf seine Erklärung warteten. Dabei fiel ihm auch Braddys amüsiertes grinsen auf, welches zwar nicht in seinem Gesicht, dafür aber in seinen Augen zu erkennen war. Auch wenn ihr Anführer nicht gerade die Fähigkeit besaß Gedanken zu lesen, kam sich Schuldig bei ihm vor, als wüsste der Andere, was in ihm vorging.
 

Ha, wie lächerlich war dass denn? Normalerweise war Schuldig doch derjenige der immer wusste, was in den Köpfen anderer vorging… mit ausnahme von zwei Eisklötzen, natürlich. Wobei eines davon ein ziemlich süßes Miezchen war, welches er noch zum schmelzen bringen wollte.
 

„Ähm“ räusperte sich Schuldig daraufhin und setzte zu einer seiner seltensten Mienen auf, die er hatte. Die Ernsthaftigkeit. „Na gut, hört zu. Ich weiß, dass es durch unsere erste Begegnung vielleicht ein bisschen merkwürdig erscheint, aber mir bedeutet Aya etwas. Viel mehr, als es eigentlich gut ist, unter Feinden. Doch ändern kann ich es nicht und will ich auch gar nicht“ fügte er nachdrücklich hinzu. „Man kann schließlich seine Gefühle nicht einfach abschalten, höchstens unterdrücken. Aber nichts ändert an der Tatsache, dass ich für euer rothaariges Kätzchen mein Leben geben würde, nur um zu wissen, dass er wieder in Sicherheit ist.“ Bei dem Gedanken kam ein warmes Lächeln auf sein Gesicht, ehe es wieder zu seinem üblichen Grinsen wechselte. „Sprich, wenn es wieder bei mir ist.“
 

Was? Hatte sich Yoji gerade nur verhört oder wollte der dauergrinsende Telepath ihnen weismachen, dass er sich in ihre Eisprinzessin verliebt hatte? Das hörte sich mehr als verrückt an. Und doch sprachen die Augen des Deutschen solch eine Ernsthaftigkeit aus, dass Yoji diese Erwähnung nicht für unmöglich hielt.
 

„Hm… Okay, nehmen wir mal an, dass es stimmt und nehmen wir weiter mal an, dass ihr uns wirklich helfen wollt. Aber warum wollt ihr mit uns zusammenarbeiten?“ warf nun Yoji ein. Dieses Puzzleteil fehlte ihm noch im Bindeglied. Tja, seit Aya nicht mehr da war und sie wussten, wie ernst die Lage jetzt war, also ungefähr eine Stunde, setzte Yoji endlich mal seinen Kopf ein, als gewisse andere Körperteile von sich. „Da ich mal davon ausgehe, dass ihr es sicherlich auch alleine schaffen könntet, mit euren Fähigkeiten die ihr habt.“
 

„Als Team können wir viel effektiver arbeiten“ warf Nagi nun ein. „Wenn wir unsere Fähigkeiten zusammenlegen, schaffen wir es wahrscheinlich besser, euren Anführer wieder zufinden.“
 

„Und dafür zu sorgen, dass das Kätzchen wohlbehütet wieder hier ist“ ergänzte Schuldig ernst.
 

„Und was gibt uns dabei die Sicherheit, dass das nicht doch alles ein abgekartetes Spiel ist und ihr uns nur reinlegen wollt?“ fragte Yoji noch ein wenig bedenklich nach.
 

„Eine 100% Zusicherung können wir euch nicht machen, ohne dass noch misstrauen zwischen uns wäre“ meinte Crawford wieder. „Ich kann euch nur mein Wort geben, dass sowohl ich, als auch mein Team euch nichts tun werden. Außerdem werden wir alles daran setzen, um euer verloren gegangenes Kätzchen wiederzubeschaffen.“
 

’Wo sie Recht haben, haben sie Recht. In gewissen sinne könnte Schwarz uns schon helfen, wenn sie tatsächlich auf unserer Seite agieren und uns nicht in den Rücken fallen. Und wenn ich jetzt einfach mal nach meinem Gefühl gehen würde, würde ich ihnen sogar trauen. Nicht unbedingt blind, aber das sie es mit dieser Mission ernst meinen schon. Vor allem, als er sich wieder Schuldigs ernstes und entschlossenes Gesicht wieder hervorrief.’
 

„Na gut“ stimmte Yoji schließlich zu.
 

„WAS? “ kam es von den beiden Chibis. „Yoji!“
 

Der beachtete ihren Einwand gar nicht, sondern wandte sich gleich an Crawford und blickte ihn mit steinharter Mine an. „Aber sollten wir merken, das irgendetwas faul ist, werden wir nicht zögern euch vom Hals schaffen.“
 

Ken und Omi standen bloß der Mund offen. Yoji schien wie ausgewechselt zu sein. Seine ganze Haltung entsprach eher dem, wie ihr Team-Leader immer gewesen war, auch wenn trotzdem noch der Playboy hervorstach, statt des abweisenden Eisklotzes.
 

„Gibt es irgendwelche Einwände?“ fragte Yoji in die Runde.
 

Von Schwarz kam nur ein einstimmiges Kopfnicken. Dabei fiel Yoji auf, wie ernst Schuldig wieder einmal war, trotz seines amüsierten Grinsens. So etwas entschlossen durchzuführen, hatte er noch nie bei ihm gesehen. Also mit ihrer Zusicherung hatte er schon gerechnet, doch wie war es mit den beiden Chibis? Fragend schaute Yoji die beiden an, die ihm dann ebenfalls zunickten. Sie würden sich nicht gegen ihn stellen, zumal sie das für Aya taten. Trotzdem, mit Schwarz zusammen arbeiten? Hoffentlich wusste Yoji, was er da tat.
 

„Okay Jungs, Persa hat der Mission zugestimmt“ brach Manx die Stille und steckte das Telefon ein, welches sie die ganze Zeit anhatte, damit ihr Chef alles mitverfolgen konnte. „Allerdings muss ich euch zuerst noch etwas fragen“ wandte sie sich an Schwarz und ging dabei auf das Orakel zu. „Was wollt ihr als Gegenleistung?“
 

٭
 

Als Aya am nächsten morgen aufwachte, hatte sich die Vorstellung, dass der gestrige Tag nur ein böser Alptraum war, auf einmal zerschlagen als er seine Augen öffnete. Nichts hatte sich geändert. Rein gar nichts.
 

Er lag immer noch angekettet, mit einem Seidenlaken, welches sein einziges Bedeckungsstück war in einem verschlossenen Raum. Da er genau gehört hatte, wie Kai gestern Abend abgeschlossen hatte, ging Aya davon aus, dass sich das jetzt nicht geändert hätte. Zumal es ihm eh nichts genützt hätte, denn mit dem netten Zierschmuck um sein Bein, käme er noch nicht einmal bis dahin.
 

’Kuso!’ fluchte der Rotschopf wütend vor sich hin. Wieso hatte er auch nicht besser aufgepasst? Es war leichtsinnig gewesen, zu glauben, sie könnten ein normales Leben führen. Als Killer, setzten sie sich immer der Gefahr aus, das jeden Moment etwas passieren kann.
 

Doch vergaß das Aya immer, wenn er seine Schwester besuchte. In ihrer Nähe hatte er das Gefühl, wieder Ran zu sein. Einfach ihr großer Bruder, ohne diese Verpflichtungen, sich um alles und jeden zu kümmern, ohne diese Aufträge, um anderen das Leben zu nehmen, damit er das Leben seiner Schwester retten konnte.
 

Wenn sie nur endlich wieder wach werden würde. Doch die Ärzte hatten ihm schon von Anfang an, nur wenig Hoffnung gegeben. Aber war es so schlimm zu hoffen? Sich an seinen letzten Rettungsanker zu klammern? Sein letztes Bindeglied, das ihn noch hier hielt?
 

Trotz alldem hätte Aya vorsichtiger sein sollen, bemerkte der Rotschopf gereizt. Jetzt hatte er die Quittung dafür. Er lag hier, mitten in... ??? ... ja, wo auch immer ’hier’ sein sollte. Ob die anderen sich schon sorgen um ihn machen?
 

’Bestimmt nicht’, seufzte Aya betrübt. ’Wer machte sich schon um einen schweigsamen Eisklotz sorgen? Hm... Vielleicht auch besser so. Sie hatten schon so viel durchgemacht, da mussten sie sich nicht auch noch Gedanken, um ihren kalten Team-Leader machen. Viel eher, sollte ich mir was einfallen lassen, wie ich es schaffen könnte, von hier zu fliehen.’
 

Also wieder zurück zum Plan: Wie gelang einem die Flucht, obwohl die Chancen gleich null standen?
 

Zuerst einmal, rief er sich diesen Kai, wieder ins Gedächtnis. Sein Entführer war, so wie ihn Aya

einschätzte von ihrer ersten Begegnung letzter Nacht, reich, unberechenbar und gerissen. Gefährliche Kombination. Und was ihm am meisten bei diesem Typen störte, waren seine Augen.
 

Könnte er sie genauso gut ignorieren, wie er die anderen Aktionen von Kai ignorierte, doch gelang es ihm nicht. Denn, auch wenn Aya so gut wie keinerlei Erfahrung in diesen Dingen hatte, war ihm von Kais Blick allein klar geworden, ’WAS’ genau dieser Typ eigentlich von ihm wollte.
 

Diese Augen, die Aya lüstern und gierig anblickten. Und er hatte sehr wohl gemerkt, wie erregt Kai war, als er in seinen Armen lag. Und was Aya noch weniger gefiel war, dass Kai ziemlich muskulös war. Dass er es mit einem Griff schaffte, Aya ruhig zustellen, behagte ihm gar nicht, machte es nur seine Hilflosigkeit wieder bewusst, weswegen Aya wieder wütend wurde.
 

Die Tatsache, das Kai gestern, anscheinend noch zu tun hatte und ihm nur einen kurzen Besuch abgestattet hatte, hatte nicht wirklich etwas beruhigend an sich gehabt. Denn Aya konnte sich denken, was er machen würde, wenn er heute wieder kommen würde. Und auf eine Fortsetzung, von gestern Abend, war Aya echt nicht scharf drauf.
 

Seufzend ließ Aya den Kopf sinken und drehte sich eher unbewusst nach links. Jetzt erst bemerkte er das Wasserglas, welches vor seinem Bett stand. Mit hochgezogener Augenbraue, musterte er dieses, als könnte er dort, auf all seine Fragen, endlich die Antworten finden.
 

Da aber, das minutenlange anstarren zu nichts führte, außer dass Aya langsam Kopfschmerzen bekam, gab er endlich auf und schnappte sich ohne umschweife das Glas. Erst jetzt, bemerkte Aya auch, wie trocken sein Hals war. Doch trotzdem ließ er zuerst die Vorsicht walten und beäugte misstrauisch das Glas.
 

Etwas auffälliges war nicht zu sehen. So war Ayas erster Eindruck. Doch der konnte bekanntlich ja täuschen. Was, wenn die ihm was untergemischt hätten? Gleich darauf, strich Aya den Gedanken wieder, denn dazu hätten sie schon viel früher Zeit gehabt. Und jetzt war doch eh egal, was er trank oder nicht? Würde ihm eh nicht helfen, wenn er geschwächt wäre. Aya müsste erst einmal Kräfte sammeln, bevor er abhauen konnte und sich mit diesen gefährlichen Typen einließ.
 

Nach einem kurzen Schluck, setzte er das Glas wieder ab und ließ sich zurück ins Bett fallen. Ihm war etwas schwarz vor Augen geworden. Leise summte Aya vor sich hin, ein altes Kinderlied, welches er seiner Schwester immer vorgesungen hatte, wenn es ihr nicht so gut ging. Als das Schwindelgefühl und die Finsternis nachließen, ließ er weiterhin seine Augen geschlossen und versuchte sich noch ein bisschen auszuruhen.
 

Ein leises Magenknurren, erinnerte ihn daran, dass er seit gestern so gut, wie nichts mehr zu sich genommen hatte. Nur eine Tasse Tee, den er sich früh morgens gemacht hatte. Danach war er seine Schwester besuchen gegangen und hatte ganz die Zeit vergessen. Für ihn war das Thema essen genauso lästig, wie die Morde, doch leider auch nicht zu ignorieren. Denn der Körper würde sich böse deswegen rächen.
 

Als die Schwester ihn darauf hinwies, dass die Besucherzeiten vorbei waren, wollte Aya sich noch ein Stück Kuchen holen, bevor er zurück zu den Anderen ging. Doch soweit kam er noch nicht einmal, da er plötzlich abgefangen wurde und... na ja, und dann hier aufwachte. Eigentlich war auch egal, ob er was zu essen bekam oder nicht. Hauptsache Kai ließ seine Finger wo sie waren.
 


 

TBC

DANKESCHÖN für euren tollen Kommis **ganz lieb drück** und das euch die FF noch gefällt **grins**. So das wieder mal von mir und weiter gehts:
 


 

Hinweise ?!?

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Währenddessen zog Schwarz bei Weiß ein. Farfarello hatte gleich den Keller belegt, während die Anderen, sich auf die freien Gästezimmer verteilten. Crawford hatte im Wohnzimmer eine Besprechung einberufen, um alle Informationen auszutauschen und zusammen zu tragen, was jeder einzelne zu Abyssinians verschwinden wusste.
 

„Aya ging sooft wie es ihm möglich war, seine Schwester im Krankenhaus besuchen“ fing Yoji an zu erzählen. „Er blieb meistens solange, bis ihn die Ärzte darauf hinwiesen, dass die Besucherzeiten vorbei sind.“
 

„Er kam bisher immer gleich zurück“ überlegte Omi weiter. „Meistens ging er schweigend auf sein Zimmer und schloss sich für den restlichen Tag ein.“
 

„Ja, reden ist nicht gerade eine Stärke von ihm“ bestätigte Ken.
 

„Nun, es war schon merkwürdig, dass Aya an diesem Abend so spät noch nicht aufgetaucht war“ fuhr Yoji fort. „Er war immer pünktlich. Man kann sogar eine Uhr nach ihm stellen. Deswegen war es schon merkwürdig, als er nicht wieder kam.“
 

„Mhm, das ist nicht gerade viel“ meinte Crawford nachdenklich. Dann wandte er sich fragend an Schuldig: „Hattest du eigentlich was rausfinden können?“
 

„Nun, nicht unbedingt, wo er sich befand“ erklärte der Telepath. „Aya weiß es nämlich selbst nicht. Aber dafür habe ich einen Namen. Der Kerl, die ihn hatte entführen lassen, heißt Kai und scheint ziemlich reich zu sein.“
 

„Also, wahrscheinlich eine hohe oder zumindestens wichtige Persönlichkeit“ überlegte Nagi.
 

„Hm, das würde auch die beiden Bodyguards erklären, die Aya vor seinem Zimmer gesehen hatte.“
 

„Sag mal, hast du wirklich mit Aya gesprochen?“ fragte Omi verwundert nach.
 

„Ja sicher“ erwiderte Schuldig bloß mit einem schmunzeln. „Schließlich wollte ich doch wissen, wie es meinem kleinen Kätzchen ging.“
 

„Und woher weißt du dann das alles?“ fragte Omi.
 

„Worauf willst du denn hinaus?“ mischte sich nun Ken fragend ein.
 

„Nun, ich denke mal nicht, das Aya ihm dass alles einfach so gesagt hat.“
 

„Stimmt, jetzt wo du es sagst“ meinte Ken nachdenklich.
 

Augenblicklich sahen sechs neugierige Augenpaare, den Deutschen an.
 

„Tja, ich weiß Dinge über euren Rotschopf, die ihr euch noch gar nicht mal vorstellen könnt“ meinte Schuldig bloß und stand dann auf.
 

„Wo willst du hin?“ fragte Crawford ihn streng. „Die Versammlung ist noch nicht beendet.“
 

„Mein Gott, Breddy“ entgegnete Schuldig genervt. Er hatte weiß Gott etwas Besseres zu tun, als hier einfach rumzusitzen. Zum Beispiel sein Kätzchen suchen. „Ihr könnt ja noch ein wenig weiter quatschen und versuchen, ob ihr schon etwas herausfinden könnt.“
 

„Und wo willst du hin?“
 

„Ins Krankenhaus“ meinte Schuldig ernst. „Ich werd mich mal etwas umhören. Vielleicht kann ich ja etwas herausfinden. Also, wir sehen uns.“ Schuldig winkte ihnen locker hinterher, ehe er zur Tür ging und verschwand.
 

Er machte sich direkt zum Ort des Geschehens, wo sein kleines Kätzchen abhanden gekommen war. Vielleicht fand er Hinweise auf seine Entführer.
 

Leider wollte das nicht so ganz klappen. Die meisten Schwestern und Ärzte, die ihm über den Weg liefen, waren ziemlich in eile. Und so sahen auch ihre Gedanken aus. Schuldig hatte schon damit zu tun, die einzelnen Gedankenstränge zu unterscheiden.
 

’So wird das doch nie was’ dachte sich Schuldig und überlegte sich einen anderen Weg, an seine gewünschte Information ran zu kommen. Als ihm wieder ein Arzt über dem Weg lief, hielt er ihn an und fragte ihn, mit seinem schönsten Lächeln: „Entschuldigen sie. Könnten sie mir vielleicht...“
 

„Nicht jetzt“ meinte der Arzt entschuldigend und streifte Schuldigs Hand von seiner Schulter.
 

Ehe Schuldig reagieren konnte, verschwand der Arzt auch schon um die Ecke. Doch so leicht würde er nicht aufgeben, dass schwor sich der Telepath. Immerhin war das Krankenhaus ziemlich groß, da musste es doch jemanden geben, der für ihn ein offenes Ohr hatte.
 

Entschlossen ging er weiter durch die Gänge und fragte dabei entgegenkommende Ärzte, ob sie ihm weiterhelfen könnten. Doch die Reaktion der meisten war entweder, wie beim ersten Arzt, dass sie ihn so schnell wie möglich los wurden und dann verschwanden. Oder die andere, dass sie nämlich niemanden gesehen hatten, geschweige denn überhaupt auf etwas geachtet hatten, da sie mit ihren Gedanken ganz wo anders waren.
 

Das konnte doch nicht wahr sein. In einem so großen Krankenhaus, wollte niemand was gesehen haben? Also entweder waren das wirklich Profis, die sein geliebtes Kätzchen hatten mitgehen lassen oder niemand interessierte es, was mit ihm passiert war.
 

„Entschuldigen sie?“ riss ihn die Stimme einer jungen Frau aus seinen Gedanken. „Suchen sie jemanden?“
 

„Äh, ja so kann man es sagen“ meinte Schuldig mit einem matten Lächeln du drehte sich zu der freundlichen Krankenschwester um. „Nur suche ich keinen ihrer Patienten, sondern einen Freund von mir, der seit gestern verschwunden ist.“
 

„Oh, das tut mir Leid“ meinte die Schwester mitfühlend. „Haben sie sich schon an die Behörden gewandt?“
 

„Die wollen noch nichts unternehmen, bis etwas passiert ist“ erklärte ihr Schuldig traurig und ließ dabei den Teil weg, dass es einen guten Grund gab, die Behörden zu meiden. Zum Beispiel weil sie gar nicht in den Akten mehr verzeichnet waren und nun freiberuflich als Killer unterwegs waren. „Aber ich hatte gehofft, ob sie mir vielleicht Auskunft geben könnten, von jenem Tag.“
 

„Sicher, wenn sie mir erzählen können, wie ihr Freund aussah“ erklärte sie mitfühlend und zog Schuldig zu einpaar Stühlen, die an der Seite standen und forderte ihn auf, sich zu setzten.
 

„Da könnte ich ihnen viel erzählen“ meinte Schuldig nachdenklich und lächelte betrübt, als er wieder mal das Bild seines kleinen Kätzchens vor sich hatte, „… aber was ihn wirklich besonders macht, ist sein wundervolles Aussehen, wirklich zu schön für einen Mann, als das es wirklich so etwas geben könnte. Und seine feuerroten Haare, trägt er meist zu einem Zopf zusammengebunden und in seinen roten Amethysten, kann man sich einfach verlieren…“
 

„Ah, sie meinen Fujimiya-san“ unterbrach ihn die Krankenschwester verstehend. „Ja, er ist wirklich verboten schön“ meinte sie mit einem verhaltenen Lächeln, ehe sie vollkommen ernst wurde. „Hm… dann hat sich mein schlechtes Gefühl also bestätigt.“
 

„Bestätigt? Was für ein Gefühl?“ fragte Schuldig aufgeregt.
 

„Nun, da waren fünf bullige Typen hier“ erklärte sie leise, als würden sie hier über eine Verschwörung sprechen. Was an sich vielleicht gar nicht mal so falsch war. „Wirklich unheimlich sage ich ihnen. So jemand kommt nicht alle Tage hier her. Sie gingen einfach stur geradeaus, so als wüssten sie genau was sie suchten. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sie Ärger machen würden.“
 

„Erinnern sie sich vielleicht noch an etwas? Besondere Körpermerkmale oder Kennzeichen die sie trugen?“
 

„Mhm… lassen sie mich mal kurz überlegen“ überlegte sie nachdenklich. „Sie waren ziemlich groß, schwarzhaarig, dunkel begleitet und… nein tut mir leid“ schüttelte sie entschuldigend den Kopf.
 

„Wirklich?“ fragte Schuldig verzweifelt nach. Er war so nah an einem Hinweis, was ihn zu seinem geliebten Kätzchen bringen konnte und dann... nein, so leicht würde er seine Spur nicht aufgeben.

„Denken sie noch mal in Ruhe nach. Bitte, jedes noch so kleine Detail ist wichtig.“
 

„Hm… warten sie mal, da war doch was.“ Die Schwester dachte noch mal angestrengt nach und mit einemmal leuchteten ihre Augen begeistert auf, als sie Schuldig hoffnungsvoll ansah. „Bei einem von ihnen, konnte ich ein Zeichen unter seinem Ärmel sehen, welches auf seinem linken Handrücken war. Da war so etwas Symbolartiges eingraviert gewesen. Ein… ein… warten sie ich hab es gleich… da war ein… ja genau, eine Schlange die sich um eine Blutende Rose schlang. Was genau es zu bedeuten hat, kann ich ihnen leider nicht sagen. Aber vielleicht hilft es ihnen weiter.“
 

„Ja das tut es, vielen Dank“ erwiderte Schuldig erleichtert. Noch nie war ihm so etwas über die Lippen gekommen, doch dafür hatte es sich mehr als gelohnt. „Übrigens, mein name ist Schuldig.“
 

„Nett sie kennen zu lernen“ entgegnete die Schwester lächelnd. „Ich bin Silvana. So ich muss jetzt wieder an die Arbeit. Tut mir Leid, das ich ihnen nicht mehr helfen konnte.“
 

„Ach was“ winkte Schuldig galant ab. „Es war mehr, als ich bis vor kurzem noch erwartet hätte.“
 

„Gut. Dann wünsche ich ihnen noch viel Glück, dass sie ihren Freund wiederfinden“ meinte sie noch aufmunternd.
 

„Ja danke“ entgegnete Schuldig. „Schönen Tag noch.“
 

„Ihnen auch“ meinte die Schwester und ging dann wieder den Gang runter.
 

Mit neuer Hoffnung, machte sich Schuldig wieder auf den Weg, zurück ins Koneko. Dabei konnte er sein neu gewonnenes Lächeln nicht mehr unterdrücken. Bald, ja bald würde er sein Kätzchen wieder haben. Und dann, würde er es nie wieder aus den Augen lassen.
 

٭
 

Aya wurde durch ein samtiges Prickeln wach. Etwas streichelte über seine Haut. Federleichte Berührungen, die sich wissbegierig auf Kundschaft begaben. ’Was war denn jetzt los?’ fragte sich Aya noch etwas verschlafen. Als er müde die Augen öffnete, blieb ihm vor Schock der Mund offen stehen.
 

„Guten abend, mein Engel“ wurde er von Kai empfangen, der ihn mit einem warmen Lächeln anblickte. Was an sich nicht so schlimm wäre, hätte er dabei nicht diesen Lüsternen und Besitzergreifenden Ausdruck in seinen Augen gehabt.
 

Doch was Aya am allerwenigsten Gefiel, war der Anblick der sich vor ihm bot. Kai saß nur noch mit einer schwarzen Samthose bekleidet neben ihm auf dem Bett, während eine Hand immer noch auf seiner Brust ruhte und sachte darüber streichelte.
 

„Nimm deine Griffel von mir!“ fauchte Aya ihn an und wollte schon aufspringen.
 

Denn das ungute Gefühl, dass Aya nicht wusste, wie lange schon Kai hier war und dementsprechend Zeit hatte, sich ’ALLES’ von ihm genausten zu betrachten, gefiel ihm ganz und gar nicht. Und dafür würde dieser geile Bock auch büßen müssen. Auch wenn die Decke noch an seinem rechten Platz lag.
 

Doch reagierte Kai schneller, als es Aya lieb war. Denn bevor der Rotschopf sich auch nur erheben konnte, hatte sich Kai über ihn gelegt und auf das Bett genagelt. „Und was wenn nicht?“ fragte ihn Kai amüsiert, wusste er doch, da er in der besseren Position war. Dabei strich er mit einem verträumten Lächeln über Ayas Gesicht. „Du weißt doch, dass du jetzt mir gehörst, mein Engel.“
 

„Ich gehöre niemanden und schon gar nicht dir“ fuhr Aya ihn kalt an und verstärkte seine Gegenwehr. Besonders bei seinen Armen, da er ab der Brust ziemlich abgeschnitten war, durch Kais Körper, welcher auf ihm lag. „Wie oft soll ich es dir eigentlich noch sagen!“
 

„Mhm“ schnaubte ihm Kai entgegen und umklammerte dabei Ayas Kinn fester und zog es grob in seine Richtung. Wütend blitzende Amethysten blickten in zwei warme, zärtliche und liebevolle Augen, die zugleich begierig und lüstern waren. „Und was du zu vergessen scheinst ist, dass du mir gehörst, Kleiner. Du bist mein Eigentum und von daher kann ich mit dir machen was ich will. „
 

„Wirklich?“ fragte ihn Aya trocken. „Ich kann mich nicht an einen Kaufvertrag erinnern.“
 

„Nicht?“ konterte Kai schmunzelnd und lockerte seinen Griff um Ayas Kinn und bettet sein Kopf zurück aufs Bett. Dann fing er wieder an, über die Wange und die seiden weichen Haare seines geliebten Engels zu fahren. „Wir können das gerne nachholen, mein Engel. Dann hast du den Beweis schwarz auf weiß.“
 

Bei dieser Aussage konnte sich Aya ein betrübtes schnauben nicht verhindern. Welch eine Ironie, dass Kai über Schwarz und Weiß redete. Was ihn wieder an seine Teamkollegen erinnerte. Ob sie ihn wohl suchten? Und was ist, wenn sie demnächst einen Auftrag erledigen mussten? Bekamen sie einen neuen Anführer? Wäre er auch fähig genug, seine Freunde sicher durch die Mission zu führen oder wäre das ihr Untergang? Und was ist, wenn sie auf Schwarz tre…
 

„Hey, mein Engel, hier spiel die Musik“ hauchte ihm Kai ins Ohr und leckte die Konturen mit seiner Zunge nach, als er merkte, wie Aya in Gedanken versunken war.
 

„Kuso!“ Aya sollte sich in Kai Gegenwart lieber konzentrieren. Jetzt hatte er ihn schon viel zu nahe an sich rangelassen.
 

„Wo waren wir noch gleich stehen geblieben?“ fragte ihn Kai leicht anzüglich und knabberte genüsslich an Ayas Ohr und leckte dann mit seiner Zunge, über die bearbeitete Stelle.
 

Oh Gott. Kai musste sich wirklich mal Zeit nehmen, um sich seinen geliebten Engel genau zu untersuchen und neu zu erforschen. Oh ja, Aya war schon ein richtig heißer Feger und zugleich ein wunderschöner Engel, mit seinem eigenen süßen Trotzkopf. Einfach vollkommen, wie Kai fand. Und nie… NIE würde Kai ihn wieder gehen lassen.
 

Ein leises Klopfen holte Kai aus seiner Starre. Nur wiederwillig, löste er sich von dem mittlerweile schon feuchten Ohr, welches auch schon leicht errötet war und blickte grimmig zur Tür. Ein Glück, er hatte sie abgeschlossen, sonst hätte er den Störenfried eigenhändig für sein ungünstiges Timing umgebracht. Tja, wirklich gutes Personal zu finden, war heut zu Tage schwierig.
 

„Was ist?“ fragte er streng in Richtung Tür, ohne sich von Aya runter zu bewegen.
 

„Boss, ein wichtiger Anruf ist eben für sie eingetroffen“ kam es von draußen. „Ich hab ihn umleiten lassen in ihr Büro, Leitung zwei. Ein gewisser Shoyou Wang. Er meinte, sie wüssten schon, warum es ging.“
 

„Hm… Okay, ich komm gleich“ entgegnete er hart.
 

„In Ordnung Boss. Ich wollte nicht stören“ entschuldigte sich der Mann und verließ seinen Posten.
 

Auch wenn er noch neu hier war, so wusste er, dass er lieber wo anders sein sollte, wenn sein Chef das Zimmer verließ. Er hatte schon am Ton gemerkt, dass er seinen Boss bei etwas sehr wichtigem gestört hatte. Dass es sich dabei um Aya handelte, wusste er auch.
 

So ziemlich jeder in diesem Haus wusste darüber bescheid. Schließlich hatte ihr Boss ihnen eine eingehende Predigt gehalten und was mit demjenigen passierte, der sich nicht an seine Aufgaben hielt und seinem Eigentum zu nahe kam. Peat war zwar erst seit einigen Monaten hier beschäftigt, doch lernte er sehr schnell, was für seinen Chef wichtig war und wann man ihn am besten nicht stören durfte.
 

Nachdem er aber mal einen Blick auf Aya werfen konnte, als ihn sein Chef hochgetragen hatte, konnte er durchaus verstehen, warum er so für den kleinen Japaner empfand. Er selbst war Russe und weiß Gott, Peat war nicht Schwul. Aber wenn man auf die außergewöhnliche Schönheit des Jungen achtete, konnte man nicht leugnen dass er ziemlich anziehend war.
 

Ob es daran lag, weil er ziemlich feminine Gesichtszüge hatte oder weil er so zierlich und hilflos in den Armen seines Bosses lag, konnte Peat nicht sagen. Nur so viel. Es wäre schlecht, wenn er was für den Jungen empfinden sollte, denn dann konnte er sich schon mal sein eigenes Grab schaufeln, sollte sein Chef jemals dahinter kommen, dass er solche Gedanken, zu seinem Eigentum hatte.
 

Während Peat nach unten ging, seufzte Kai betrübt aus und blickte noch einmal in die wundervollen Amethysten von seinem süßen Engel.
 

„Immer wenn es am schönsten ist“ murmelte Kai ihm zu und setzte sich dann langsam auf. Dabei ließ er Aya nicht aus den Augen. „Ich geh kurz runter und wenn ich wieder komme, mein kleiner Engel, dann werden wir…“
 

Den Rest des Satzes ließ er offen im Raum stehen, stattdessen zwinkerte er Aya vielsagend zu, so dass keine Worte gebraucht wurden. Doch jetzt einfach gehen, ohne… Nein, das konnte Kai nicht hinnehmen. Dann musste eben sein Geschäftspartner eben warten. Sein kleiner Engel war ihm dabei schon wichtiger, also zog er Aya noch einmal zu sich und umschlang seine Hüften, mit seinen Armen, ehe er ihn leidenschaftlich und begierig küsste.
 

Aya allerdings, drückte sich so gut es ging gegen Kai. Da das nichts nützte und Kai seine Zunge nicht in seinen Hals schob, damit er ihn wenigstens beißen konnte, gab Aya ihm eine Ohrfeige, weswegen er es schaffte, diesen aufdringlichen Mund von sich zu lösen.
 

Kai, der zwar etwas überrascht war und gleichzeitig erregt, drehte sich siegessicher zu Aya um und hielt ihn noch einmal eisern an seinen Armen fest. „Nicht schlecht, mein Engel. Aber ich lass es dir noch einmal durchgehen. Was nicht heißt, dass du dir alles erlauben darfst. Beim nächsten Mal werde ich dich dafür bestrafen. Hast du verstanden?“
 

„Hn…“ knurrte Aya ihm bloß entgegen. Egal was er sagen würde, Kai würde es einfach gekonnt ignorieren, da er sich merkwürdiger Weise in seinen Sturkopf gesetzt hatte, das Aya sein Leibsklave war oder wie man die Leute nannte, die von jemanden gehalten wurden. Doch Aya war keiner. Er war er selbst und liebte seine Freiheit. Angefangen von Körperlichen Berührungen.
 

„Und während ich weg bin, wartest du schön hier auf mich“ erklärte ihm Kai sanft. Vielleicht sollte er ihm später mal zeigen, wem Aya gehörte. Und zwar ihm. Sozusagen ihm diese Flausen aus den Kopf treiben, die sein süßer Engel hatte. Es war ja niedlich, wenn der Kleine trotzte und sich wehrte, aber so was, wie die Ohrfeige von eben, ging dann doch zu weit. Schließlich waren die Rollenverhältnisse klar und dazu gehörte, das sein kleiner Engel unten lag und Kai das sagen hatte.
 

„Gewöhn dich schon mal dran“ meinte Kai, als er nach einem kurzen wuscheln durch Ayas Haare aufstand und zur Tür rüberging. Aus seiner Hose holte er den Schlüssel, womit er dieses Zimmer verschlossen hatte. „Bis gleich, mein süßer Engel“ meinte er noch mit einem warmen Lächeln zu Aya, ehe er die Tür hinter sich zuzog und abschloss.
 

٭
 

„Ah, Schuldig, da bist du ja“ begrüßte Nagi ihn, als er in das Wohnzimmer eintrat.
 

Dort saßen Omi und Nagi vor einem Laptop und arbeiteten. Brad hatte sich unterlagen vorgenommen, die er sich durchgesehen hatte. Ken und Yoji versuchten draußen ein wenig Informationen zu beschaffen. Und Farfarello spielte gerade im Keller mit seinen Messern.
 

„Hast du etwas herausfinden können?“ fragte ihn Omi hoffnungsvoll.
 

Aha, anscheinend kam man hier nicht ganz so gut voran. ’Noch nicht’, ergänzte Schuldig in Gedanken. „Mhm. Diese Kerle gehörten wahrscheinlich zu diesem Kai. Eine Schwester hatte bei einem von ihnen ein Symbol gesehen. Eine Schlange die sich um eine Blutende Rose schlang.“
 

„Ist gut. Wir machen uns gleich an die arbeit“ meinte Omi aufmunternd. „Vielleicht bekommen wir ja was raus.“
 

„Mhm… such mal bei surchonline“ riet ihm Nagi und Omi tippte schon wild los.
 

Schuldig musste bei der Szene schmunzeln. Die beiden schienen sich schon ziemlich gut zu verstehen. Diese Vertrautheit welche sie an den Tag legten, hätte er nur zu gerne mit seinem Kätzchen auch geteilt. Aber das kommt noch, beruhigte er sich.
 

Crawford sah von seinen Unterlagen auf und musterte den Telepathen langsam. „Du solltest ne Pause machen, Schuldig“ meinte er schließlich. „Dein Kätzchen braucht dich schließlich in einem gesunden Zustand und nicht als Leiche, die hier umherwandelt.“
 

„Ach was, ist bloß der Stress“ winkte Schuldig ab. „Ich fühl mich topfit.“
 

Und wie um das zu beweisen, setzte er ein breites Lächeln auf. Dass es diesmal allerdings ohne Gefühl war, bemerkte auch Crawford. Schließlich konnte man dem Orakel nichts vormachen. Er hatte zwar keine telepathischen Fähigkeiten wie Schuldig, aber er wusste trotzdem genau, was in einem Menschen vorging. Und so auch bei seinem Teamkollegen.
 

„Hast du schon mal in den Spiegel geschaut“ entgegnete Crawford stattdessen ruhig.
 

Na ja. Recht hat er schon, dachte Schuldig betrübt. Er fühlte sich nicht nur beschissen, da er jetzt schon die Anwesenheit seines Kätzchens vermisste, obwohl er ihn überall riechen konnte, seine Präsenz, wie sie auf diesem Haus lag. Aya war ein Blatt für sich, besonders, weil er diese besondere Marke hatte, weshalb Schuldig ihn immer herausfiltern konnte. Und auch die Gedankenstränge waren anderes, als sonst bei den Menschen, weshalb er von ihm fasziniert war. Ach was, es geht über Faszination hinaus, schließlich liebte er sein süßes Kätzchen.
 

„Okay“ gab Schuldig auf. Mit einem ’Gute Nacht’, verließ er den Raum und schlurfte nach oben in sein Zimmer. Dabei blieb er auf den Weg, vor Ayas Zimmertür stehen. Hier lagen die heiligen Räume seines kleinen Kätzchens.
 

Sollte er?, fragte er sich mit einem schmunzeln. Sein Kätzchen würde ihn dafür umbringen, dafür war er sich sicher. Aber das würde er auch in Kauf nehmen, wenn er dafür nur wüsste, dass es dem Kleinen gut ging und er endlich wieder hier war.
 

„Aya“ leise flüsterte er den Namen, seines angebetenen Kätzchens und legte die Hand auf die Tür. Dabei schoss ihm ein angenehmes, warmes Gefühl durch seinen Körper, weshalb er nun wirklich wieder ein wenig lächeln konnte.
 

Morgen, morgen würde er Himmel und Hölle in Bewegung setzten, um seinen kleinen Rotschopf wiederzubekommen. Vielleicht hilft ihnen ja der Hinweis von Silvana und dann könnte er höchstpersönlich Kai den Hals umdrehen, wenn ihm bis dahin, nicht noch eine viel schmerzhaftere Art in den Sinn kam, ihn langsam zu Tode zu quälen. Und Schuldig kamen da schon die passenden Ideen.
 

Dafür, dass er es gewagt hatte, sich an Schuldigs wertvollsten Schatz zu vergehen und ihm womöglich dabei so nahe gekommen war, wie es Schuldig bisher nicht vergönnt gewesen war, würde er dafür sorgen, dass sich Kai noch wünscht in der Hölle zu schmoren.
 

Mit einem fiesen Grinsen, ging Schuldig auf sein Zimmer und legte sich dann genüsslich ins Bett. Er war dabei ganz aufgeregt, als er sich vorstellte, wenn er morgen wieder sein Kätzchen haben würde. Dann würde es ganz ihm gehören, jawohl und niemand würde es ihm wieder wegnehmen. Mit einem seligen Lächeln schlief er dann ein.
 

٭
 

Missmutig ging Kai wieder zurück zu Aya. Das ganze Gespräch hatte länger gedauert, als es ihm eigentlich lieb war. Viel lieber hätte er die Zeit auch etwas sinnvoller verbracht, als sich mit diesen langweiligen Sachen zu stören.
 

Eine Firma stand kurz vorm Konkurs. Na und? War doch nicht sein Problem. Schließlich hatte er sein eigenes Reich erschaffen und das verlief bisher recht gut. Jetzt war er sogar auf dem Höhepunkt seiner Kariere, seit Aya bei ihm war. Es war eher Zufall gewesen, als er den Kleinen gesehen hatte, damals im Krankenhaus.
 

Aber seither ging er ihm nicht mehr aus dem Kopf, weswegen der Wunsch, ihn haben zu wollen und zu besitzen mit jedem Tag stärker wurde. Selbst jetzt, wo er seinen kleinen Engel hatte, ist dieser Drang nicht zurückgegangen, sondern hatte sich nur noch mehr verfestigt. Und er hatte auch nicht mehr vor, dieses wundervolle Wesen, welches sich in seinem Besitz befand, wieder herzugeben.
 

Mit einem leicht erregten Lächeln, öffnete er die Tür und ging, nachdem er abgeschlossen hatte, rüber zu dem großen Himmelsbett. Dort fand er sein begehrtes Objekt und setzte sich mit einem schmunzeln zu dem kleinen Rotschopf.
 

Süß, schoss es Kai dabei durch den Kopf, als er den friedlichen Schlaf von Aya beobachtete. Der Kleine musste eingeschlafen sein, als er solange weg war. Schade, dabei hatte er sich extra auf ein wenig Spaß gefreut. Aber morgen war ja auch noch ein Tag, versicherte sich Kai und lächelte beruhigend.
 

Sanft fuhr er die Konturen von Ayas Gesicht nach und blieb mit seinen Fingern an den zarten Lippen hängen. Spürte den warmen Atem seines Engels, welche sanft gegen seine Finger gehaucht wurden. Jetzt, genau hier bei seinem süßen Engel, fühlte sich Kai richtig wohl. Seine Anspannung glitt von ihm ab und er entspannte sich so weit, dass er alles andere vergaß.
 

Selbst dieses Telefongespräch, weswegen er vorkurzem noch sauer war, dass es ihm wertvolle Zeit gekostet hatte. Alles war unwichtig für ihn und existierte einfach nicht, sobald er hier war. Bei ihm. Seinem Engel. Sein Eigentum. Aya.
 

Seinen Finger ließ Kai noch auf den Mund von Aya liegen und strich dabei über die sinnlichen Lippen von seinem geliebten Rotschopf. „Du machst mich ständig heiß auf dich, weißt du dass? Und verrückt oben drein. Verrückt nach dir, mein kleiner Engel“ murmelte Kai und betrachtete sich verträumt sein selbsternanntes Eigentum.
 

„Ich liebe dich“ hauchte er dem Kleineren zu und ersetzte seinen Finger mit seinem Mund, an den Lippen von Aya. Besitzergreifend küsste er sein neustes Eigentum und saugte begierig an den weichen Lippen. Von diesem süßlichen Geschmack bekam er einfach nicht genug und machte ihn süchtig nach mehr.
 

„Mein“ hauchte er ihm warm zu, als er sich wegen des Luftmangels von seinem süßen Engel trennen musste. Dann legte er sich hin, und zog Aya fest in seine Arme und hielt ihn besitzergreifend fest, bevor er zufrieden einschlief.
 

TBC

Eine wichtige Spur

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapi 6 ohne Adult

Also zuerst einmal möchte ich mich bei meinen treuen Lesern bedanken und dafür,

das ihr mir immer so tolle Kommis dalasst **grins**. Für euch **Keckse hinstell**. Ist doch immer wieder schön zu sehen, wenn sich zwei verfeindete Gruppen zusammenraufen, um ein kleines Kätzchen zurückzuholen. Ach ja, in diesem Kapi kommt die Alterswarnung bestimmend vor. Also hier noch mal an alle, die nichts mit YAOI anfangen können, lest diesen Teil am besten nicht.
 

Warnung:lemon, slash, rape
 


 

Eine wichtige Spur

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’Schuldig! Komm runter’ hörte der Telepath in seinem Kopf, die strenge Stimme von Crawford, die keine Wiederrede duldete.
 

<Ja, ja> meinte Schuldig verschlafen und drehte sich noch einmal zur Seite.
 

’Oder sollen wir ohne dich, dein Kätzchen holen?’ fragte Crawford amüsiert und kappte die Verbindung.
 

Eigentlich ignorierte der Telepath solche Anspielungen gekonnt, als er allerdings die letzte Aussage von Crawford vernahm, wahr er schlagartig wach. Mit einem aufgeregten und vorfreudigem Lächeln, sprang Schuldig aus dem Bett und suchte sich schnell ein paar Sachen zusammen.
 

<Okay. Gib mir fünf Minuten> schickte er Crawford die Nachricht zurück und schlüpfte schnell ins Badezimmer um sich ein wenig herzurichten, für sein süßes Kätzchen. Wenigstens die Haare mussten ordentlich liegen und der Schlaf aus seinen Augen raus. Am besten er duschte sich ganz und ging dann frisch gestylte sein Kätzchen holen.
 

Und ehe Schuldig es auch nur zu ende gedacht hatte, war er längst unter der Dusche verschwunden und machte sich in Rekordzeit fertig. Als er, nach wie versprochen fünf Minuten unten stand, hob Crawford verwundert die Augenbraue. So pünktlich kannte er den Telepathen gar nicht.
 

Vor allem, kurz nach dem Aufstehen, bockte er gerne herum und trödelte nur, wo es ging. Aber sobald es um sein Kätzchen ging, war er wie ausgewechselt. Da konnte er sich kaum bremsen, vor Tatendrang. Mit einem schmunzeln, schüttelte Crawford seinen Kopf. Hätte er das früher gewusst, welche Wirkung dieser Name auf Schuldig hatte, hätte er ihn schon viel öfters benutzt, um ihn anzuspornen.
 

„So da bin ich“ präsentierte sich Schuldig stolz in der Runde. „Kann es losgehen?“ Er konnte sich kaum noch bremsen, so sehr brannte er darauf, sein Kätzchen zu befreien und zu sich zurückzuholen.
 

„Ja“ stimmte Omi zu.
 

„Durch den Hinweis mit dem Symbol, haben wir etwas entdeckt und stießen bei unseren Nachforschungen an einen gewissen Kai Hiwatari“ erklärte Nagi weiter.
 

„Er ist ein mächtiger Firmenchef und zugleich Unterweltboss“ fuhr Omi fort. „Und er hat ein Haus hier in Japan. So wie es aussieht, wird Aya höchstwahrscheinlich dort festgehalten.“
 

„Na dann, bringen wir mal das süße Kätzchen zurück in sein Körbchen“ meinte Schuldig mit einem glücklichen und breiten Lächeln.
 

٭
 

Als Aya langsam aufwachte, kuschelte er sich noch etwas verschlafen an seine neue Wärmequelle. Denn er konnte deutlich etwas Warmes an seinem Rücken spüren und wie etwas seine Hüfte Umschlang, während seine Brust gestreichelt wurde…
 

Moment Mal.
 

Was hatte das denn nun schon wieder zu bedeuten? Also Replay gestern Abend. Kai kam ins Zimmer, hatte sich über ihn hergemacht, ehe er unterbrochen wurde. Dann verschwand Kai aus dem Zimmer und schloss hinter sich ab. Denn Spruch, das Aya hier bleiben sollte, war ja wohl mehr als lahm. Denn wie sollte er bitte schön mit seinem Fußschmuck hier weg?
 

„Guten morgen, mein Engel“ hörte er eine lustvolle Stimme ganz nah an seinem Ohr. Dann spürte er auch noch einen heißen Atem in seinem Nacken.
 

„Kuso!“ fluchte Aya gereizt und schlug nun bei dieser Erkenntnis, was hier los war, die Augen auf. Wie er es vermutete hatte. Er lag hier, in den Armen von Kai. Ähm, okay, wenn man mal davon absah, das Kai ihn gerade umdrehte, so dass sie sich nun direkt anschauen konnten.
 

„Selbst am morgen, siehst du noch wunderschön aus, mein kleiner Engel“ schwärmte Kai, während er ihm durch die Haare strich. Dann führte er seine Hand über Ayas Wange und nahm sein Kinn. Mit einem festen Griff führte er es zu seinen eigenen Lippen und stahl sich ein Morgenkuss.
 

Aya war im ersten Moment mal wieder etwas überrumpelt. So viel Nähe, wie er in der letzten Zeit ertragen musste, hätte ihm eigentlich für den Rest seines Lebens gereicht. Und es wurde mit jedem Moment schlimmer.
 

Wenn er sagte, dass er Nähe und Berührungen nicht mochte, dann war das auch so. Er hatte sich aber soweit im Griff, dass er seinen Mund versiegeln konnte, damit Kai nicht unerlaubt in ihm eindrang. Wie in gewissen anderen Orten bei ihm, wie er leicht knurrend feststellte.
 

Kai, dem dieses Knurren nicht entging, musste beim Anblick seines bezaubernden und temperamentvollen Engels schmunzeln. Trotzdem war Aya noch ziemlich schwach. Das spürte er an den schlaffen Körper, der in seinen Armen lag.
 

„Nicht, lass dass“ zischte ihm Aya giftig entgegen und entriss Kai seinen Mund.
 

Demonstrativ wischte sich Aya über seine Lippen, um ihm zu zeigen, wie viel er von dieser Aktion hielt. Nicht einen Pfifferling. Was Kai nur mit hochgezogener Augenbraue beobachtete. Doch Aya wollte noch nicht aufgeben. Solange er noch Kraft in diesen Körper hatte, würde er kämpfen.
 

So stark wie er konnte, drückte er sich weg von Kai und rutschte etwas weiter weg von ihm. Dabei schickte er wieder seine alt bekannten Death-Glare Blicke zu Kai, der sich langsam im Bett aufgesetzt hatte und Aya amüsiert anblickte, wie dieser weiter kroch. Zu mehr war er auch gar nicht in der Lage. Im Moment jedenfalls. Doch würde sich das ändern, sobald er wieder Kraft getankt hätte.
 

„Wo soll es den hin gehen, mein süßer Engel?“ fragte ihn Kai mit einem liebevollen Lächeln, während er jetzt auf Aya zukrabbelte.
 

Zufrieden sah er, dass Aya nach einigen weiteren Metern von seinem Fluchtversuch zusammenklappte. Sein kleiner Schatz forderte auch immer wieder die letzten Kraftreserven aus seinem Körper heraus. Anscheinend musste man ihn richtig dazu zwingen, dass er sich ausruhte, ging es Kai durch den Kopf.
 

„Weg“ presste Aya flach heraus und konzentrierte sich auf seine zu schnelle Atmung.
 

„Das glaub ich weniger“ entgegnete Kai amüsiert.
 

Wie süß sein Liebling doch war. Selbst jetzt trotzte er ihm noch? Selbst jetzt dachte er nicht daran, sich ihm hinzugeben. Je länger sich Aya wiedersetzte, umso mehr ersehnte Kai die Zeit, wo sich sein kleiner Rotschopf ihm völlig hingab.
 

Und danach würde er seinen kleinen Liebling, für diese Zähmungsversuche, umso mehr Verwöhnen. Doch zuerst musste er seinem Engel zeigen, dass er keine Flügel mehr hatte, um Kai verlassen zu können.
 

„Aber weißt du was?“ erzählte Kai weiter und hatte Aya nun erreicht, beugte sich etwas über ihn.

Dann streichelte er noch einmal mit einer Hand, über Ayas wundervolle schmale Lippen, während die andere, seine Wangen streichelte als er weiter erzählte: „Wir haben den ganzen Vormittag für uns, ehe ich wieder ins Büro muss?“
 

Aya brachte nur ein flaches Atmen und ein leises knurren heraus. Sein Hals war viel zu trocken, als dass er jetzt noch etwas sagen konnte. Wie lange war es eigentlich her, seit er das letzte Mal überhaupt irgendetwas gegessen hatte? Ein oder zwei Tage?
 

Und was Kai anging, wollte Aya eigentlich nicht so genau wissen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Manchmal war es nämlicher besser, nicht die Gedanken der anderen Leute lesen zu können.
 

„So, zuerst lass uns mal ein bisschen frisch machen“ flüsterte ihm Kai lasziv ins Ohr. Dabei konnte er es sich nicht nehmen lassen, daran zu knabbern. Es war zwar gestern schon köstlich gewesen. Doch hatte er das Gefühl, als würde es heute sogar noch besser schmecken.
 

Mit einem kleinen seufzen löste sich Kai etwas wiederwillig von Aya. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, glitt er immer tiefer bis er zu seinem Bein ankam und nun seine Kette löste. Den Schlüssel trug Kai immer bei sich, als Anhänger um seinen Hals.
 

Obwohl Aya frei war, war er es doch nicht. Wie gern wäre er jetzt durch die Tür gespurtet, wenn ihn nicht diese verdammte Mattigkeit ihn davon abhalten würde. Und nachdem er von Kai auf seine Arme genommen wurde, hatte er sowie so keine Chance.
 

Mit einem schmunzeln stand Kai auf und hob Aya auf seine Arme auf. Dabei hielt er ihn fest an seinen Körper gepresst, da er Angst hatte, dass sein kleiner Schatz womöglich noch runter fallen könnte. So leicht wie er war. Meine Güte, wie hatte er bloß immer soviel tragen können? Und dann noch seine Kraft, das war mehr als bemerkenswert.
 

Und dieses Gefühl, welches durch seinen Körper schoss, seit er in der Nähe von Aya war, war mehr als gut. Er wollte soviel mehr von seinem geliebten Schatz, soviel mehr entdecken, ausprobieren und ihm auch einfach nur Freude bereiten. Kai konnte gar nicht mit einem Wort erklären, was Aya für ihn war. Liebe, Schönheit, Atemberaubend, Droge, Abhängigkeit, Lust, Gefahr, Verletzlichkeit, Temperamentvoll und vieles, vieles mehr.
 

Vorsichtig setzte Ken, seinen süßen Liebling in der Wanne ab und ließ derweil lauwarmes Wasser einlaufen. Schließlich wollte er ihn ja nicht verbrühen. Dann gab er noch Badezusatz hinzu. Erdbeer-Vanille. Dieser Geruch passte perfekt zu seinem Liebsten, da er auch immer so leicht roch.
 

Während des Waschens, versuchte Aya nur einpaar mal rumzubocken, indem er leicht seine Hände, Kais ungeniertes Handeln, im unteren Bereich einhalt gebieten wollte. Zum anderen, als er versuchte sich von ihm wegzubewegen, was durch die Wanne ziemlich eingeschränkt war.
 

Aber im Großen und Ganzen, musste Aya alles über sich ergehen lassen. Das hieß, natürlich nicht stillschweigend, denn ein leises Knurren war stetig zu hören. Doch war es genau das, was Kai faszinierte.
 

Dieser niedliche, gefährliche Laut von seinem Liebsten, was ihm jedes Mal einen Schauer der Erregung über den Körper jagte, weswegen er sich Aya am liebsten geschnappt hätte und sofort ins Bett zurückgekehrt wäre, um ihn dort zu nehmen.
 

Nein, beruhigte sich Kai und atmetete tief ein. Erdbeer-Vanille, gepaart mit Ayas eigener Exotik, was Kai nur noch erregter machte. Doch musste er sich bis heute Abend gedulden. Jetzt wollte er seinen süßen Engel verwöhnen und etwas zur Ruhe kommen lassen, damit sie heute Abend mehr Spaß miteinander hätten.
 

Während er sich die Seife auf die Hände schmierte und dann Ayas Körper einseifte, kostete er jeden Millimeter von diesem atemberaubenden Körper aus. Er wusch sogar einige stellen mehrmals, weil er einfach nicht genug davon bekam.
 

„Lass dich gehen, mein Engel und genieß es“ riet er Aya, als er merkte, wie sich der Kleine bei seinen Berührungen verkrampfte.
 

Kurz hielt er inne und strubbelte seinem Schatz durch die Haare und ließ seine Hand dann bis zu seinen Nacken hinuntergleiten, welchen er festhielt, während er sich runter beugte und Ayas Lippen in Besitz nahm. Heißhungrig machte er sich über die zarten Lippen her und drang hart in die Mundhöhle
 

Seines Liebsten. Erforschte neugierig und gierig die Höhle seines Engels und spielte mit einem schmunzeln, mit Ayas Zunge, welche versuchte, den Störenfried aus seinem Mund zu bekommen.
 

Genüsslich leckte sich Ken über die Lippen, als er sich von ihm wieder löste, als sein Körper nach Luft verlangte. „Heiß“ hauchte er ihm entgegen und grinste ihn lüstern an. „Du machst wirklich einen heiß auf mehr.“
 

...
 

Aya drängte dann immer Kais Hand weg und knurrte ihm zornig zu. Wenn er wenigstens noch etwas Kraft hätte oder sein geliebtes Katana, um diese aufdringlichen Hände wegzuschlagen, dann müsste er sich jetzt nicht so hilflos fühlen, was er gar nicht mochte. Verdammt. Und Hunger hatte er auch noch. Wie lange lebte ein Mensch ohne essen? Eine Woche? Na ja, dann hätte Aya ja noch ein wenig Zeit, um wegen seiner Flucht nachzudenken. Obwohl es bei ihm mit denken nicht so gut aussah, da auch schon sein Kopf schmerzte.
 

„So, fertig mein Engel“ kommentierte Kai zufrieden und den Stöpsel. Dann holte er seinen kleinen Schatz aus der Wanne. Da Aya immer noch geschwächt war, setzte ihn Kai auf die Toilette ab und rubbelte seinen süßen Liebling trocken. Dabei hielt er ihn mit einer Hand fest, damit ihm Aya nicht doch noch vom Klodeckel rutschte.
 

War wohl doch ganz schön viel für meinen süßen Engel, durchfuhr es Kai mit einem warmen lächeln, als er dabei seinen Blick über Ayas Körper gleiten ließ. Er konnte selbst jetzt noch seinen Kampf sehen, denn er mit sich ausfochtete. Am liebsten hätte sein kleiner Schatz sich wieder gegen ihn aufgelehnt, doch schien ihm einfach die Kraft dafür zu fehlen.
 

Selbst seine kraftvollen, wütend funkelnden Augen, waren etwas trübe heute. Okay, heute würde Kai seinen Liebsten ein wenig mehr verwöhnen. Dann würde Aya auch schneller wieder zu Kräften kommen. Denn lieber sah er ihn hitzig, temperamentvoll und feurig, als so geschafft, wie jetzt.
 

Als Aya wieder trocken war, brachte ihn Kai zurück in sein Zimmer. Dort ließ er ihn sanft aus das Bett fallen und setzte sich zu ihm. Da sein süßer Schatz immer noch ein wenig weggetreten war, holte Kai ersteinmal das Spielzeug auf, welches in seiner Kiste lag, die er vorsorglich neben das Bett gelegt hatte.
 

...
 

„Argh…“ knurrte Aya wütend, als sich wieder dieses teuflische Ding, gegen seinen Lustpunkt stieß. Diesmal härte und stärker als gestern, weswegen das Gefühl noch unangenehmer war.
 

„Wunderschön“ hauchte ihm Kai zu und strich seinem Liebsten über die Wange. „Ich könnte dich auf der Stelle vernaschen, mein kleiner Engel.“
 

Und das war gar nicht mal gelogen. Aya sah einfach zum anbeißen gut aus. Und er schmeckte um längen besser, als alles, was Kai je zwischen die Zähne bekommen hatte. Schon allein der Geschmack von diesen süßen und zierlichen Lippen ließen ihn hungrig werden.
 

„Hn…“ knurrte ihm Aya bloß drohend zu, was so viel bedeuteten sollte wie: Versuch es und du bist ein toter Mann.
 

Doch Kai nahm dies bloß mit einem warmen Lächeln hin und strich seinem liebsten über die Wange, ehe er erschrocken aufsprang.“ Ah, da fällt mir noch was ein“ meinte Kai plötzlich und huschte dann aufgeregt aus der Tür.
 

Was war denn das?, wunderte sich Aya, als er Kai verwundert nachsah. Nun ja, war nicht sein Problem. Mit einem Schulterzucken wollte er sich wieder zurücksinken lassen und in Ruhe seine Augen schließen, als er etwas bemerkte. Um genau zu sein, drei Sachen.


 

Ersten: Kai war weggegangen und es standen auch keine Bodyguards vor der Tür.
 

Zweitens: Die Tür stand nur angelehnt offen und war dementsprechend nicht abgeschlossen.
 

Aber das wichtigste und bei weitem interessanteste Teil war Drittens: Sein Fuß. Kai hatte ihn diesmal nicht angekettet. Wahrscheinlich in der Aufregung vergessen.
 

Nun, umso besser, für Aya. Mit einem matten Lächeln, rappelte sich Aya mühvoll auf und krabbelte mehr schlecht als recht zum Bettende. Auch wenn er zurzeit das Bett vorgezogen hätte und einfach nur schlafen wollen, wollte er jetzt nicht die Chance verstreichen lassen, zu fliehen. Wer wüsste schon, ob er so schnell wieder eine Möglichkeit erhielt.
 

Mit wackligen Beinen stand Aya auf, wodurch er wieder den Dildo stärker in sich spürte. Leicht wurde es Aya schwarz vor Augen, ehe er wieder klar sehen konnte. Nicht jetzt, sprach er energisch zu sich. Er musste durchhalten, wenigstens solange bis er hier weg war. Um den Dildo konnte er sich dann auch noch kümmern.
 

Mit der Decke bewaffnet, die er sich fest um seinen Körper schlang, mobilisierte Aya seine letzten Kräfte und schleppte sich zur Tür. Dann huschte er in den Gang und ging auf die Treppe zu, welche er vorhin wahrgenommen hatte, als Kai ihn ins Badezimmer getragen hatte.
 

Wenn er raus wollte, musste er nach unten gehen, also war die Treppe doch ein guter Anfang. Aber vorerst, noch einmal Luft holen, sagte sich Aya, da er nicht genügend Sauerstoff hatte, zum Atmen. Erschöpft holte er kurz Luft, ehe er weiterging und vorsichtig die Treppen runter. Merkwürdig, dass er bisher niemandem begegnet war.
 

Nun, dann wollte er auch nicht länger hier herumstehen und sein Glück herausfordern.
 

Entschlossen und wieder etwas stärker, als zu vor, durch den Adrenalin, der durch seinen Körper schoss, ging Aya die Treppen runter und zwar so lautlos wie möglich. Seine nackten Füße, setzte er langsam und vorsichtig auf jede einzelne Holzstufe ab und bettete innerlich, dass diese jetzt nicht knarren würde. Dass das alles im Großen und Ganzen ziemlich flott ging, freute ihn innerlich. Wie es aussah, hätte er es bald geschafft.
 

Bei der letzten Stufe, blickte sich Aya noch mal überall um, ehe er nach links ging. Warum nicht nach rechts? Nun, da hörte er ziemlich verdächtigte Laute und wenn er sich nicht irrte, kamen die von Kai.
 

Es sei denn, noch jemand wäre hier, mal abgesehen von den Gorillas, die er bisher nicht gesehen hatte. Mit einem Schulterzucken wandte sich Aya um und lief in besagte Richtung und wahrscheinlich auch Richtung, Ausgang. Er schlich sich gerade den gang entlang, als ihn etwas dazu veranlasste, stocksteif stehen zu bleiben. Als er ein räuspern hinter sich hörte, lief es ihm eiskalt den Rücken runter und dass er bei etwas verbotenem erwischt wurde.
 

„Wo wollen wir denn hin“ hörte er die leicht spöttische Stimme von Kai plötzlich hinter sich.
 

Das war zuviel, schoss es ihm durch den Kopf, als er erschrocken zusammenbrach. Seine Beine gaben ihm nun entgültig nach und erschöpft ging Aya in die Knie und hielt sich schweratmend die Brust. Mein Gott, ihm kam so vor, als hätte er einen Marathon hinter sich, dabei war er gerade mal ein paar Treppen runter gelaufen.
 

Kai war wirklich erstaunt. Ihm war erst auf dem Rückweg aufgefallen, dass er seinen süßen Schatz nicht angekettet hatte. Was an sich nicht so schlimm war, da er sich in seinem Zustand eh kaum bewegen konnte. Aber es war unvorsichtig von ihm gewesen, die Tür offen stehen zu lassen.
 

Trotzdem musste er zugeben, dass ihn sein süßer Liebling doch erstaunt hatte, als er ihn hier unten antraf. Denn dass er so weit kommen würde, hätte Kai nicht gedacht.
 

Leise stellte er das Tablett ab und überwand die kurze Distanz, zu seinem geliebten Engel, welchem gerade die Beine nachgaben. Sturkopf, dachte Kai schmunzelnd. Mit einem amüsierten Kopfschütteln, erreichte er seinen Liebsten und hockte sich vor ihm hin. Dann hob er Ayas Kinn an und sah ihn eindringlich in die Augen.
 

„Du hattest doch nicht vor einfach zu gehen, oder mein Engel?“
 

„Was geht dich das an“ entgegnete Aya scharf und versuchte seinen Kopf aus Kais Umklammerung zu befreien. Leider war der andere Stärker und verstärkte sogar noch seinen Griff.
 

„Sehr viel, mein Engel, sehr viel“ meinte Kai schmunzelnd. „Komm.“
 

Damit ließ er Ayas Kinn los, nur um ihn dann auf seine Arme zu nehmen. Aya zuerst perplex, aber auch zu geschafft, als dass er etwas hätte erwidern können, musste stillschweigend hinnehmen, dass er von Kai wieder hochgetragen wurde und auf das Bett abgelegt wurde.
 

Na ja, immerhin hatte er es beinahe bis zur Tür geschafft, dachte Aya optimistisch. Beim nächsten Mal, würde er es ganz sicher schaffen. Ein leises Klicken holte ihn wieder zurück und leise verfluchte sich Aya, als er das kalte Metal um seinen Fuß spürte.
 

„Damit du schön hier bleibst, mein süßer Engel“ erklärte ihm Kai süffisant und setzte sich zu Aya an die Seite. Zärtlich fuhr er über dessen Wange und strich ihm liebevoll durch die Haare, bevor er sich richtig runter beugte und ihm einen Kuss gab.
 

Dass Aya nicht damit begeistert war, konnte er durch das gefährliche Knurren hören, was ihn nur mehr erregte. Es hatte irgendwie etwas Animalisches an sich, gefährliches und doch faszinierendes.
 

„Ich muss gleich ins Büro, mein Engel“ meinte Kai schließlich, als er sich langsam von ihm löste. „Dann setzten wir heute das fort, wo wir gestern aufgehört haben.“
 

Damit erhob sich Kai und verließ nach einem letzten Blick auf Aya das Zimmer. Er kam nur noch einmal rein, um ihm das vorbereitete Tablett mit Essen hinzustellen, da sein Liebster seit gestern nichts mehr zu essen hatte. Wenn er nachher wiederkäme, würde er sich auch noch persönlich darum kümmern, dass sein kleiner Liebling mehr auf die Rippen bekam. So leicht wie er war.
 

Mit einem wissenden und warmen Lächeln, für das, was noch kommen mag, verließ dann Kai das Zimmer, nachdem er es abgeschlossen hatte. Zuletzt löste er noch einen Wandteppich, der die Eichentür verdeckte und somit das Zimmer im Verborgenen lag.
 

TBC

Hey, ein neues Chap. Diesmal ging es ein wenig schneller und deshalb wollte ich euch dazu nicht so lange warten lassen. Als Warnung ist nur ein wenig slash zu beachten, aber sonst eigentlich harmlos. Vielen lieben dank auch für eure Meinungen **flausch** und ich hoffe mal, das ihr auch noch weiterhin an der Story Spaß habt.
 


 

Zusammentreffen:

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„Also los“ meinte Yoji ernst und signalisierte ihnen, dass sie sich auf Hiwataris Grundstück jetzt aufteilen würden.
 

Während Weiß sich um den Hintereingang kümmerte, ging Schwarz durch die Vordertür hinein.

Natürlich waren Wachen aufgestellt, um die sich Crawford und Farfarello kümmerten. Somit gaben sie Schuldig Gelegenheit, nach seinem Kätzchen zu suchen.
 

Der untere Bereich wurde bereits von den anderen Teamkollegen abgesucht, weswegen Schuldig nach oben ging. Der Telepath ging systematisch durch die Räume und erledigte seine Feinde, mit einer Schockattacke. Dabei zierte sogar ein Lächeln sein Mund, als er die Befriedigung spürte, die er dabei bekam.
 

Etwas von dem Schmerz abzugeben, welchen er in der letzten Zeit selbst verspürt hatte, als man ihm das kleine Kätzchen wegnahm. Nie wieder würden diese Ratten sich an fremdes Eigentum vergehen.
 

Nachdem der Telepath den oberen Bereich gescheckt hatte, war er kurz vorm verzweifeln. Keine Spur von seinem Kätzchen und doch… Schuldig konnte deutlich die Präsenz seines süßen Kätzchens spüren. Er musste hier in der Nähe sein, die Frage war nur, wo.
 

Sein Kätzchen war hier, da war sich Schuldig sicher. Genauso wie er wusste, dass dieser Kai Hiwatari nicht hier war. Aber das letzte Wort wäre noch nicht gefallen. Ersteinmal würde er sein Kätzchen hier herausholen, vorausgesetzt er fand ihn mal bald und dann könnte er sich später mit diesem Hiwatari auseinandersetzen.
 

Und wenn er dafür noch einmal persönlich hier vorbei kam. Schließlich mussten sie ein für alle mal klären, wer sich um das kleine Kätzchen sorgte. Und das war ganz gewiss nicht dieser Unterweltboss, sondern viel eher ein schmusebedürftiger Killer, der es kaum erwarten konnte, seinen kleinen Rotschopf in die arme zu nehmen… so fern es Aya natürlich zuließ, hieß es.
 

So suchte Schuldig noch einmal, jedes Zimmer ab. Diesmal gründlicher, denn vielleicht gab es ja so etwas wie eine geheim Tür, die er deswegen übersehen hatte. Und tatsächlich. Nach einigem suchen, fand Schuldig hinter einem schweren Wandvorhang eine Tür. Mit klopfendem Herzen stand er nun davor und starrte wie gebannt auf das robuste Holz.
 

Konnte es sein, dass dort drinnen sein heiß geliebtes Kätzchen war? Allein bei diesen Gedanken, beschleunigte sich sein Puls. Seine Wutausbrüche, seine ruhige Art und das Stillschweigen welches ihm Aya immer entgegensetzte, waren schon berauschend für ihn.
 

Aber was er am meisten von seinem Kätzchen vermisste, waren sein Körper, diese Haare und vor allem, diese Augen. Er wollte, von ihnen gesehen werden. Von ihnen wahrgenommen werden, auch wenn es bisher auf eine nicht wohlgesonnene Art und Weise war. Zumindestens noch.
 

Vielleicht, irgendwann einmal, würden sie ihn auch etwas sanfter anblicken, doch im Moment wäre er froh wenn er nur die funkelnden Amethysten sehen könnte, die ihn gerne mit einem Blick töten würden. Wie abhängig er schon von dem süßen Kätzchen war, bemerkte Schuldig grinsend.

’Mein Gott! Willst du den ganzen Tag hier rum stehen!’ hörte er die leicht genervte Stimme in seinem Kopf. Wie lange hatte er sie eigentlich nicht mehr gehört? Viel zu lange und das war auch eine befreiende Zeit gewesen.
 

Doch sie hatte Recht, das Kätzchen hatte jetzt oberste Priorität. Dabei erinnerte sich Schuldig, das an jenem Tag als er Aya das erste Mal gesehen hatte, die Stimme leiser geworden war, bis sie sogar eines Tages verschwand. Dabei brauchte Schuldig bloß an sein Kätzchen denken, um Ruhe und Ausgeglichenheit in seinem Inneren zu finden. Doch sobald Zweifel aufkamen, kam auch die Stimme wieder. Wie verzwickt doch die ganze Situation war.
 

Aber Aya war wirklich wie eine Droge die Süchtig machte, ein Heilmittel, für seine Probleme und das einzige, wonach sein Herz verlangte. Schuldig hätte sich niemals träumen lassen, überhaupt jemals wieder Gefühle zu entwickeln. Das wurde ihm damals in dem Forschungslabor eingetrichtert.
 

Gefühle machten schwach. Verleiteten einen nur zu Fehltritten und gefährdeten die Missionen.

Und Schuldig hatte angefangen, es selbst zu glauben. Deswegen war er auch zu so einem berechendem Killer geworden. Gefühlskalt, um ja keinen an sich heran zu lassen.
 

Doch ausgerechnet der Mensch, der ihn wohl am meisten hasste und mit seinen eigenen Händen töten würde, ausgerechnet in den musste sich Schuldig verlieben. Aber um ehrlich zu sein, es war ihm egal. Es war nämlich ein verdammt gutes Gefühl, dieser Sehnsucht freien lauf zulassen.

’Wenn es geht, dann vielleicht noch heute’ unterbrach er sich selbst in Gedanken.
 

’Ich mach ja schon’ gab er kühl zurück. Was dachte er sich, nur so mit zu sich zu sprechen? Auch er hatte etwas Respekt verdient.

’Aber nicht von mir’ kam es prompt zurück.
 

’Halt die Klappe’ giftete Schuldig zurück und machte sich daran, den Vorhang zur Seite zu schieben. Was schnell erledigt war. Er griff nach der Klinke und musste feststellen, dass diese abgeschlossen war.
 

Bingo!
 

Doch eine verschlossene Tür, stellte kein Hindernis für einen Telepathen Namens Schuldig dar. Schnell war auch das letzte Hindernis beseitig und in Schuldig verstärkte sich das Gefühl, dass sein Kätzchen ganz nah war. Mit diesem Gedanken öffnete der Telepath dann die Tür.
 

Dass erste, was Schuldig sah, als er ins Zimmer trat, war ein weißes Kissen, welches direkt auf ihn zugerast kam. Da Schuldig nicht damit gerechnet hatte und eher von anderen Geschützen ausging, als Kissen, hatte er keine Zeit mehr, um auszuweichen, als er getroffen wurde und von der Wucht des geworfenen Kissens, auf den Boden befördert wurde.
 

*
 

Aya hatte einen ziemlich unruhigen Schlaf. Zumal er immer damit rechnete, dass Kai wieder kommen würde. Da wollte er nicht, dass dieser ihn in einer einladenden Pose erwischte und sich wieder über ihn hermachte. So wie gestern Abend zum Beispiel, als er so unvorsichtig war und einschlief.
 

Als er ein leises klicken hörte, war Aya wieder vollkommen nüchtern und machte sich angriffsbereit.
 

Wieso kam dieser Typ schon so früh? Hatte Aya nicht noch eine Gnadenfrist, bis heute Abend?

Obwohl, zu keiner Zeit, wäre es ihm recht, wenn man ihn Entjungfern würde. Auch wenn er der Liebe nie viel sonderlich abbringen konnte, aber war ihm sein heiliges Reich dort unten, wie der letzte Schatz, den sich noch niemand genommen hatte.
 

Was wollte man ihm denn noch nehmen, bevor er daran zerbrach? Seine Würde und seinen Stolz? Gerne würde er sie ihnen geben, solange er unberührt blieb. Doch da er davon ausging, dass Kai trotzdem nicht aufhören würde, machte sich Aya also zum Kampf bereit.
 

’So leicht mach ich es dir nicht. Oh nein, so einfach gebe ich nicht auf’ dachte Aya entschlossen bei sich und griff nach dem erst besten, was ihm zwischen die Finger kam. In seinem Fall war es das Kopfkissen.
 

An mehr oder weniger kam er nicht heran, also musste er sich mit diesem Kissen vorlieb nehmen. Und wenn er es richtig machte, konnte man selbst hiermit, einem Schmerzen zufügen. Und das hatte Aya auch vor.
 

Denn er war sich sicher, dass er nachher auch schmerzen haben würde. Wenn er nur an den Dildo dachte und den Kai ihm extra eingeführt hatte, damit er gut auf ihn ’vorbereitet’ wäre, ließen nur den Schluss offen, dass seiner, bestimmt größer war, als Ayas Muskelring hergab. Vielleicht sogar größer, als der Dildo in ihm. Aber egal, auf jedenfall würde er nicht der einzige sein, der lädiert wäre.
 

Aya wartete genau den Moment ab, als die Türklinke herunter gedrückt wurde. Im selben Moment machte er sich bereit, bot seine letzte Kraft auf und warf das Kissen zur Tür, wo eben jemand eintrat. Doch das Kissen war schon längst am Ziel, ehe sich dieser jemand in Sicherheit gebracht hatte.
 

’Hah’ freute sich Aya innerlich, ließ sich äußerlich aber nichts anmerken.
 

Das erste war er sah, als sich die Person erhob und das Kissen herunterfiel, war ein Wall von orangenen Haaren. Wenn Aya jemals gefragt werden würde, ob es einen Gott gab, war er sich sicher, dass es nicht so war.
 

Als Schuldig Aya gesehen hatte, war ihm, als würde sein Herz aufhören zu schlagen, nur um dann mit dreifacher Geschwindigkeit weiter zuschlagen. Oh ja, er hatte sein Kätzchen vermisst und war wirklich schon krank vor Sorge um ihn gewesen.
 

Doch selbst jetzt, wie Aya auf dem Bett saß und sein ganzer Körper, angespannt zum Angriff dasaß und seine stechenden Augen, in denen sich Schuldig wieder verloren hätte, hätte ihn das knurren seinen Kätzchens nicht wieder zurückgeholt.
 

Dieses wilde Kätzchen hatte es Schuldig wirklich angetan und es tat gut, ihn wieder bei sich zu wissen. Und eins war jetzt für Schuldig klar. Noch einmal würde er nicht zulassen, dass jemand sein Eigentum bekam.
 

„Ich bin nicht hier, um dich zu töten, Kätzchen“ meinte Schuldig mit einem warmen Lächeln, als er Ayas Blick deutete. „Wenn ich es vorgehabt hätte, wäre das schon viel früher passiert.“
 

„Und warum sollte ich meinem Feind trauen?“ fragte Aya immer noch misstrauisch.
 

„Hör zu, Balinese und die anderen sind auch hier. Sie räumen gerade unten das Haus auf und halten uns diese lästigen Affen vom Hals, solange bis ich das Okay gebe, dass wir sicher draußen sind. Auch wenn es für dich schwer sein mag, aber bitte Aya, vertrau mir. Und wenn es nur dieses eine Mal ist“ meinte Schuldig flehendlich und ehrlich.
 

Aya musste zugeben, keine Lüge bei ihm zu erkennen, doch konnte er sich immer noch täuschen. Er brauchte einen Beweis, nur etwas, um sicher zu sein, dass er Schuldig, wirklich für diesen Moment trauen konnte.
 

„Ach so, ich habe dir auch etwas mitgebracht“ meinte Schuldig mit einem amüsierten Grinsen.
 

Auch wenn Aya seine Präsenz diesmal nicht gespürt hatte, so war er sich sicher, dass der Telepath seine Gedanken gelesen hatte.
 

„Nur ein bisschen. Tut mir leid, ich hatte mir bloß Sorgen gemacht, da du ja nie von selbst redest“ meinte Schuldig entschuldigend und legte Aya etwas aufs Bett.
 

Bei genauerem Hinsehen waren das... Aya konnte es gar nicht glauben. Es waren seine Sachen, darunter auch sein geliebter orangenen Pullover. Und auf all dem lag sein heiß geliebtes Katana, dass er gerne dem Deutschen durch die Rippen gejagt hätte. Doch würde er sich das für einen späteren Zeitpunkt aufsparen. Jetzt hieß es erst einmal dem Telepathen zu vertrauen, dann konnte er ihn immer noch umbringen. Wenn diese ganze Sache vorbei war.
 

„Mal ganz ehrlich Kätzchen. Deine Gedankengänge sind wirklich putzig“ meinte Schuldig grinsend.
 

„Raus aus meinem Kopf Schuldig“ knurrte ihm Aya gefährlich zu. „Oder wir vergessen unsere Abmachung. Obwohl ich mich sowieso frage, warum du mir helfen solltest?“
 

„Alles zu seiner Zeit Kätzchen, erst einmal solltest du dich anziehen und von hier verschwinden.“
 

„Mhm, hört sich gut an, bloß müsste ich zuerst, meinen Schmuck loswerden“ meinte Aya mit kaltem Sarkasmus.
 

Auf Schuldigs Fragendes Gesicht, hob Aya etwas die Decke an, so dass nur sein Bein zu erkennen war und der Teil, wo sich die Kette befand. Er lag hier, nackt vor seinem Feind. Da musste er nicht auch noch etwas für seine perversen Träume, die Stoffe bieten.
 

„Oh“ meinte Schuldig verwundert, ehe seine Stirn streng in Falten lag.
 

Bei dem Anblick der goldenen Kette, die um Ayas schlanken Fuß lag, überkam den Telepathen die Wut. Wie konnte es dieser Mistkerl es wagen, Hand an sein Kätzchen zu legen? Und ihn dann noch mit so etwas festhalten zu wollen?
 

Doch trotzdem versiegte die Wut, als er die samtig weiche Haut, seines Kätzchens anfasste und seinen zarten Fuß in den Händen hielt. War Aya schon immer so zierlich gewesen? Schuldig konnte es nicht genau sagen, da sein Kätzchen sich immer bis obenhin zugeknöpft herumlief und dabei den besten Teil seines Körpers verborgen hielt.
 

Das, was Schuldig hier auf dem Bett sah, war schon mehr als er sich jemals vorgestellt hatte, so schnell zu sehen. Doch entsprach das mehr, als er es jemals geträumt hatte. Aya besaß wirklich eine außergewöhnliche Schönheit, die mit seiner Wildheit und sowohl den Haaren und seinen Amethysten gut hartmonierten.
 

Da lag etwas in Schuldigs Blick, Aya wusste nicht genau was es war, aber es könnte... nein, es interessierte ihn nicht. Sie sollten ihn doch bloß alle in Ruhe lassen. Verdammt, durfte er nicht endlich mal seine wohlverdiente Ruhe bekommen?
 

Doch so leicht sollte dass dann doch nicht werden.
 

„Das haben wir gleich“ meinte Schuldig aufmunternd und holte etwas aus seiner Tasche. Aya sah etwas Spitzes in Schuldigs Hand glitzern, ehe Schuldig sich damit aufs Bett setzte. „Keine Angst, ich will nur das Schloss knacken“ erklärte Schuldig beruhigend, auf Ayas misstrauischem Blick.
 

„Und wovon träumst du nachts?“ fragte Aya kalt. Angst? Er hatte doch keine Angst gehabt. Vielleicht überrascht, etwas überrumpelt, ja genau das war es, aber Angst… nicht die Spur.
 

Schuldig fasste nach Ayas schlankem Bein und setzte den Dietrich in die Öffnung. Mit einpaar Handgriffen, war das Schloss geknackt und fiel scheppernd zu Boden. Jetzt erst fiel Aya auf, wie gerötet seine Haut, um diese Stelle war. Und außerdem, dass Schuldigs Hand, immer noch sein Bein festhielt.
 

„Was soll das?“ knurrte ihn Aya gefährlich an und entzog ihm sein Bein.
 

„Oh, entschuldige“ nuschelte der Telepath nur und schien wie aus einem Traum erwacht zu sein. Etwas unsicher stand Schuldig auf und streckte erwartungsvoll seine Hand, seinem süßen Kätzchen entgegen, um ihm beim aufstehen zu helfen. „Komm“ meinte er ungewohnt sanft.
 

Schuldigs Hand ignorierend, hielt Aya seine Decke wie ein Schutzschild festumklammert und stand auf. Zumindestens hatte er das vorgehabt, wäre ihm sein Körper nicht in die Quere gekommen. Seine Beine fühlten sich an, als wären sie aus Gummi und er hatte auch einfach keine Kraft mehr, um sich von alleine auf den Beinen zu halten.
 

Mit einem plumpsen, fiel Aya zurück aufs Bett, als seine Beine nachgaben. Dass er dabei unglücklicherweise direkt auf seinen Po fiel, verursacht dadurch, dass sich der Dildo noch etwas tiefer in ihn hineinschob, weshalb Aya kurz scharf die Luft einzog.
 

’Kuso’ verfluchte Aya dieses verdammte Ding in seinem Arsch, was nicht gerade zu seinem Wohlbefinden beitrug. Etwas verkrampft setzte er sich auf und blickte direkt in zwei smaragdgrüne Augen, die ihn besorgt und erschrocken zugleich musterten.
 

Es wunderte Schuldig eigentlich nicht, das Aya seine Hand ausschlug, als er sie ihm anbot, beim aufstehen zu helfen, aber das sein Kätzchen so geschwächt war, dass es wieder aufs Bett fiel, machte ihm nun doch sorgen. Was, wenn sein Kleiner ernsthaft verletzt war? Okay, so negativ wollte er nicht gleich denken, aber er musste etwas tun, um seinem süßen Kätzchen zu helfen.
 

„Aya, was ist los?“ fragte ihn Schuldig ernst.
 

„Kuso!“ fluchte Aya nur. „Dieses Ding… argh…“
 

„ Ding?“ fragte Schuldig nach. So wie es aussah, war er schon auf dem richtigen Weg.
 

„Ja… ich… ich weiß einfach ni… nicht, wie ich es her…. herausbekommen soll…“
 

Tatsächlich hatte es Aya schon versucht, sich von diesem quälenden Ding zu befreien. Er war dadurch nicht nur bis zum äußersten gefüllt, sondern die Schmerzen um seinen Muskelring hatten sich jetzt noch verstärkt, ebenso die Vibrationen in seinem inneren, wodurch immer wieder kurze elektrische Schläge durch seinen Körper schossen.
 

Da Aya sich damit nicht auskannte und eher unbeholfen an die Sache ranging, hatte er sich den Dildo noch tiefer hineingeschoben, anstatt ihn hinauszubekommen. Weswegen er sich, für diese Unmisslichkeit, gleich wieder verfluchte.
 

Jetzt verstand er auch Kais, wissendes Lächeln, wenn er ihn immer liebevoll angeblickt hatte. Kai hatte gewusst, dass Aya ihn nicht von alleine herausnehmen würde und dieses Erkenntnis schien Kai noch mehr zu gefallen.
 

Nach zwei weiteren Versuchen hatte er aber endgültig aufgegeben, da er das Ding nicht für immer in sich versenken wollte. Auch wenn er in Kauf nehmen musste, dass Kai oder anscheinend in diesem Fall sein Feind, ihm dabei helfen müsste, ihn von diesem Dildo zu befreien.
 

Aber Schuldig danach fragen?
 

Nur über seine Leiche. Lieber lief er damit rum, bis er zum nächsten Krankenhaus kam, ehe er sich hier vor dem Deutschen bloß stellte. Das fehlte noch, dass er seinem Feind eine neue Schwachstelle präsentierte. Es reichte schon, dass dieser seine Ketten öffnen musste.
 

’Was will er herausbekommen? Und was meinte er mit Ding?’ fragte sich Schuldig während er Aya fragend anblickte. Dieser schien auf einmal in Gedanken zusein, weshalb Schuldig ihn sich mal in Ruhe anschauen konnte.
 

Soweit war alles, beim alten. Er sah vielleicht erschöpft und etwas abgemagert aus, was man aber mit viel Pflege wieder hinbekam, wie Schuldig grinsend feststellte. Es machte ihn zwar zornig, dass Kai sich nicht besser um Aya gekümmert hatte, aber jetzt würde er sich um sein süßes Kätzchen kümmern. Immerhin brauchten Katzen viel Pflege und Zuwendung.
 

Doch mitten in seiner Betrachtung, starrte Schuldig wie geschockt auf einen Punkt bei Aya. Vielleicht wäre er jetzt als Spanner abgetan worden, als er zwischen Ayas Beine schaute, die dieser mit seinem Laken verhüllt hatte. Trotzdem war Schuldig ein roter Punkt aufgefallen, die sich dort auf dem Bettlaken gesammelt hatte.
 

Wenn das stimmte und wenn Schuldig mit seiner Vermutung richtig lag, das dieses Ding in Aya, ein Dildo war, dann war klar, weshalb sein Kleiner sich so merkwürdig verhielt. Nie würde Aya sich ihm gegenüber eine Schwäche eingestehen. Vor allem nicht bei seinem Intimbereich.
 

’So ein Sturkopf’ schüttelte Schuldig lächelnd den Kopf.
 

„Aya. Hör mir bitte zu. Wir haben nicht mehr allzu viel Zeit, also lass mich dir bitte helfen“ sprach der Telepath auf den Kleineren ein und setzte sich zu ihm aufs Bett.
 

Aya, der jetzt erst wieder bemerkte, wo er war und das Schuldig direkt vor ihm saß, realisierte er erst jetzt seine Worte. „Hör auf zu quatschen, Mastermind. Lass uns lieber von hier abhauen.“
 

„In deinem Zustand?“ fragte Schuldig amüsiert.
 

„Hn…“ knurrte Aya und blitzte Schuldig wütend an.
 

„Nichts da. Es würde alles viel schneller gehen, wenn du mich ranlassen würdest. Dauert auch nur einen Wimpernschlag. Du hast mein Ehrenwort, sofern du es annimmst.“
 

„Du wirst so was von Tod sein, wenn du dass machst“ zischte Aya gefährlich.
 

„Ich weiß“ erwiderte Schuldig mit einem warmen Lächeln. „Deswegen mach ich es ja. Du wärst der Einzigste für mich, der dieses Privileg hätte.“
 

Aya verstand zwar nicht, was der Deutsche damit meinte, aber ergebend legte er sich zurück ins Bett und drehte seinen Kopf weg. Wenn er sich schon so erniedrigen musste, dann wollte er wenigstens nicht wissen, was genau Schuldig da machte.
 

Gerade wurde sein schützendes Laken angehoben, weswegen sich Aya wieder verkrampfte, aber versuchte locker zu bleiben. Je länger es dauerte, desto länger wäre die Schmach. Also lieber kurz die Zähne zusammenbeißen und dann wäre er wieder frei.
 

Aya spürte nur einen kurzen Ruck und wie eine unendliche leere sich in ihm bildete. Erleichtert atmetete er aus setzte sich auf und zog sich schnell, mit immer noch etwas wackligen und nun auch blutverschmierten Beinen an.
 

Ob das jetzt nun von der Schnelligkeit kam, in der Schuldig ihn von dem Dildo befreit hatte, oder ob das die letzten Blutflüsse waren, die sich in der letzen Zeit angesammelt hatte, konnte er nicht genau sagen. Nur das er das gerne in Kauf nahm, wenn es bedeutete, nicht mehr dieses unangenehme Gefühl zu haben. Sowie diese Schmerzen und der ständige Druck in ihm, waren nur unerträglich gewesen.
 

„Da… danke“ presste Aya heraus, nachdem er fertig angezogen war und sich sein Katana schnappte.
 

Wenn es nach ihm ging, hätte er sich dazu nie herabgelassen, sich bei ihm zu bedanken. Wofür auch? Dafür dass nichts mehr so war, wie früher? Dass sein Leben durch ihn und Takatori ein einziger Weg durch die Hölle war? Oder dafür, dass er alles miterleben durfte, statt seiner Familie zu folgen?
 

Diesen Gedanken allerdings strich Aya schnell, denn er glaubte noch fest daran, dass wenigstens seine Schwester wieder bei ihm sein wird. Irgendwann einmal. Bis dahin musste er dieses düstere Schicksal annehmen, welches er gewählt hatte.
 

Trotzdem hatte Aya so etwas wie Stolz. Denn wenn er ehrlich war, war er diesem Telepathen und Feind dankbar, dass er ihn befreit hatte. Doch bei der Erkenntnis kam auch gleich wieder die Wut, dass er in dessen Schuld stehen würde.
 

„Aber bilde dir ja nichts darauf ein, Schwarz. Das war eine einmalige Sache“ setzte Aya ruhig nach, mit drohendem Unterton, der selbst Schuldig nicht verborgen blieb. Genauso war es von Aya auch gedacht gewesen.
 

„Ich weiß Kätzchen“ meinte Schuldig und für einen Augenblick, schien sein immer grinsendes Gesicht, zu einer traurigen Maske zu wechseln, ehe er sich wieder gefangen hatte und breit zu grinsen anfing. Aya sollte nicht sehen, dass seine Worte Schuldig getroffen hatten.
 

Auch wenn er es nicht zugeben würde, doch war sein Kätzchen der einzigste Mensch der es schaffte, Schuldig sowohl äußerlich, als auch innerlich zu verletzten. Bei jedem wäre es dem Telepathen egal gewesen, was dieser mit ihm getan oder gesagt hätte. Doch nicht bei Aya. Nicht bei seinem süßen Rotschopf. Dafür bedeutete er ihm zuviel.
 

Eben weil es so war und er für das Weiß-Kätzchen etwas empfand, was er sich nie zu träumen gewagt hätte, würde er bestimmt nicht so schnell aufgeben. Das würde auch Aya noch lernen, dass man einen verliebten Telepathen nicht unterschätzen sollte. Besonders seine Hartnäckigkeit, nach dem Besitz seiner Begierde. Nun wurde Schuldigs Laune wieder besser und mit einem breiten Grinsen stand er vom Bett auf.
 

Er hatte keinen Hehl daraus gemacht, lasziv Ayas Kehrseite zu betrachten. Er hatte so einen zierlichen Körper, dass es ein Wunder war, das sein Kätzchen nicht schon öfters bei ihren Kämpfen zusammengebrochen war.
 

Seine weiße, fast Porzellanfarbene Haut und seine ungewöhnliche Haarfarbe, ließen ihn mehr wie eine Puppe erscheinen, als ein menschliches Wesen. Dieser Eindruck wird auch noch durch seine Amethysten bestätigt, die Schuldig noch den Verstand raubten.
 

Während des Anziehens ignorierte Aya, Schuldigs Anwesenheit, so gut er konnte. Auch wenn er am liebsten mit seinem Katana auf ihn losgegangen wäre, statt sich direkt vor seinen Augen anzuziehen.

Doch durften sie jetzt keine Zeit verlieren. Denn es wäre ein unmögliches Unterfangen gewesen, sich mit dem Telepathen auf eine Konfrontation einzulassen. Wer weiß, ob Kai schon wieder zurück war. Sein Zeitgefühl war Aya hier etwas abhanden gekommen, da er sich an nichts orientieren konnte.
 

„Komm, Kätzchen, wir müssen los. Die Anderen warten schon unten auf uns“ meinte Schuldig sanft und riss sich von dem Blick seines kleinen Kätzchens los.
 

„Hn…“ unterdrückte Aya ein bissigen Kommentar, welches auf seiner Zunge lag.
 

Darüber würde er mit Schuldig noch sprechen müssen. Denn er war weder ein Tier, schon gar nicht eine Katze, die immer als ein ruhiges und sanftes Tier gehalten wurde, nein das war Aya bei weitem nicht und zum anderen war er nicht Schuldigs Eigentum.
 

Doch wie gesagt, dazu später. Da sich Aya hier nicht auskannte, folgte er Schuldig, mit immer noch schwachen Beinen, doch umklammerte er stärker sein Katana, um sich abzulenken und noch durchzuhalten, bis sie hier raus waren.
 

Was an sich gar nicht mal so schwer war, da sich niemand sich in ihren Weg stellte. Da hatte Schuldig ganze Arbeit geleistet. Überall lagen dieselbe Art von stämmigen Typen hier rum, die Aya manchmal vor seinem Gefängnis ausmachen konnte
 

„AYA! AYA!“ wurde er auch gleich stürmisch begrüßt von seinen zwei kleinen Chibis, die tatsächlich vor einem Kleinbus standen. Jetzt waren sowohl Schwarz als auch Weiß vollständig anwesend.
 

„Schön das es dir gut geht“ meinte auch Yoji, der sich mit einem beruhigenden Lächeln ihm vorsichtig näherte, aber kurz vorher stehen blieb.
 

Nur zu gut, wusste Yoji, wie Aya Berührungen hasste. Als er ihn mal ausversehen an der Schulter angefasst hatte, weil er dachte, dass der Kleinere schlafen würde, hatte er im nächsten Augenblick schon die Faust im Gesicht gehabt. Nein, so etwas wie nähe mochte ihre Eisprinzessin nicht. Und doch war er froh, ihn hier vor sich zu sehen, den Umständen entsprechend.
 

Aya nickte ihm auch kurz zu, was die Anderen nicht wunderte. Aya war nie besonders gesprächig gewesen. Wieso ausgerechnet hier und jetzt anfangen, wo ihnen doch die Zeit ablief?
 

„Okay, lasst uns erst mal fahren“ mischte sich Crawford ein, als wäre er der Telepath und hätte ihre Gedanken gelesen und nicht Schuldig.
 

Damit stiegen sie ein, da es nur ein Auto gab und Aya ließ sich erschöpft auf die Rückbank sinken. Auf der Fahrt, ließ der Rotschopf die Schwarz-Truppe nicht aus den Augen. Denn irgendetwas stimmte hier nicht. Da war er sich sicher.
 

Aber einwenig schloss er seine Augenlieder, um sich ein bisschen fallen zu lassen. Nicht mehr lange, dann konnte er sich in sein Bett legen und die letzten Tage vergessen. Zuerst natürlich mit seinem Körper angefangen, denn da wäre ein kräftiges Bad und Schrubben nötig, um sich den Schmutz von seinem Körper zu waschen.
 

Mit besorgter Miene blickte Schuldig vom Beifahrersitz immer wieder in den Rückspiegel und musterte mit gemischten Gefühlen, wie sich sein Kätzchen trotz Anspannung, die Augen schloss. Er musste mehr als geschafft sein, wenn er sich vor Schwarz so gehen ließ.
 

Anscheinend hatte er mehr durchgemacht, als Schuldig auf den ersten Blick sehen konnte. Doch er konnte warten, bis sein Kätzchen von alleine darüber reden würde. Auf jedenfall war es jetzt wichtig, ihn nicht mehr alleine zu lassen. Selbst jetzt ließ er ihn nicht aus den Augen und beobachtete seinen Geist aus weiter ferne, um sich zu vergewissern, wie es seinem Kätzchen ging.
 

TBC

Epilog

Hey,
 

alsoooooooooooo heute kommt ein neues und vorerst auch letztes Chap zu ’All about Love’. Möchte erst einmal die Stroy hiermit abschließen und lieber in der Fortsetzung zu Kai und der Zusammenarbeit von Schwarz und Weiß, sowie Ayas und Schuldigs Beziehung schreiben. Hoffe euch hat die FF soweit gefallen und das ihr mit Aya und SchuSchu zufrieden ward.
 

Persönlich möchte ich mich noch bedanken bei:


 

@ AHD: Also ich danke dir für dein ausführliche Kritik **knuddel**. Hoffe ich habe die Kriterien besser eingehalten und das die nachfolgenden Chaps angenehmer zu lesen waren. Für dich ein dickes **flausch** von mir.


 

@ aroka: Ich danke dir und deine Reviews die du geschrieben hast **ganz lieb drück**.
 

@ Draka: Schön zu sehen, das die Schu und Aya gefallen, sowie der Rest der FF **grins**. Und ein großes Dankeschön für dein tolles Kommis **knuddel**, hab mich sehr darüber gefreut.
 

@ Lucy-Sky: Noch ein WeißFan **grins**. War immer schön zu sehen, wie dir die Story und die Zusammenarbeit von Schwarz und Weiß gefallen hat. Für dich auch ein ganz großes Dankeschön **ganz lieb drück**.


 

@ zetsuaiforever: Ich fand es schön zu sehen, das du auch zu dieser FF gefunden hast und danke dir für deinen tollen Kommi **flausch**.
 


 

Sweet Home

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Als Aya das Koneko betrat, fühlte er sich, als würde er nach Hause kommen. Ja, Weiß war schon so etwas wie seine Familie geworden, wobei seine kleine Schwester, weiterhin an erster Stelle stand.

Und er hätte sich gern jetzt ein ausreichendes Bad gegönnt, um endlich mal abschalten zu können und dabei die letzten Tage zu verdrängen.
 

Wäre da nicht etwas gewesen, was ihm diese wohlverdiente Ruhe, nicht gönnen wollte. Nachdem Yoji, Ken und Omi die Wohnung betreten hatten, waren auch die Mitglieder von Schwarz eingetreten.

Vorneweg ein breit grinsender Telepath.
 

Wütend blieb Aya stehen und drehte sich zornig zu dem Schwarz um, der ihm am nächsten stand. In dem Fall Schuldig. „Was wollt ihr den hier?“ knurrte er ihm zu. „Raus!“
 

„Och, nichts zu danken, Kätzchen. Ich hab doch gerne, deinen knackigen Arsch gerettet“ entgegnete Schuldig nur amüsiert, ohne auf Ayas bissige Forderung einzugehen.
 

Erst blitzten die Amethysten vom Weiß-Leader gefährlich auf und schickte Schuldig seinen Death-Glare. Nur erfüllt ihm der Telepath nicht den Wunsch, Tod umzufallen. Und da Aya sein Katana nicht in Griffnähe hatte, konnte er ihn schlecht, in Scheibchen schneiden.
 

Aber immerhin hatte er ja noch seine Hände und so schwach war auch wieder nicht. Die letzten Tage, hatten ihn zwar geschlaucht und er war fertig, doch vor den Schwarz Typen würde er sich bestimmt keine Blöße geben. Wäre ja noch schöner, schnaubte er in Gedanken.
 

Ja. Am liebsten hätte er sich auf Schuldig gestürzt, um ihm wenigstens sein grinsendes Lächeln aus dem Gesicht zu nehmen. Aber das waren alles nur Gedanken, die er mit viel Selbstbeherrschung, unterdrücken konnte. Denn auch wenn es ihm wiederstrebte, doch hatte Aya auch so etwas wie Stolz. Und er musste sich wohl oder übel eingestehen, dass ihm die Flucht nur durch Schwarz gelungen war.
 

<Richtig erkannt Kätzchen> hörte Aya schon Schuldigs Präsenz in seinem Kopf.
 

Als Aya seinen Gegenüber zornig fixierte, ließ das den Telepathen nur noch breiter lächeln.
 

’Raus aus meinem Kopf’ giftete Aya ihn an.
 

<Nein> meinte Schuldig nur stur und amüsierte sich, über sein kleines Kätzchen. Obwohl Aya fertig war, und am Ende seiner Kräfte, bietet er ihm, Schuldig, immer noch Kontra. Und wie süß er dabei aussah, muss ich hier doch nicht extra erwähnen. <Es gefällt mir eigentlich ganz gut, hier drin.>
 

’Hn...’ knurrte Aya gefährlich. Dann ballte er seine Fäuste und konzentrierte sich kurz, ehe er dem Telepathen eine Schockwelle entgegn schleuderte, um ihn aus seinem Kopf zu schmeißen. Wie erwartet, stolperte Schuldig verblüfft ein paar Schritte zurück, ehe er sich wieder mit einem breiten Grinsen richtig hinstellte.
 

’Wirklich süß, der Kleine. Und sein inneres Feuer ist auch nicht zu verachten’ befand der Telepath, rieb sich dabei unbewusst den Kopf, der leicht pochte. „Aya, sei doch nicht immer so kalt zu mir“ meinte Schuldig schmollend.
 

Und Aya hätte es ihm beinahe abgekauft. Nicht dass ihn Interessierte. Im Gegenteil, je mehr er litt, umso besser. Dann würde er noch viel kälter werden. Trotzdem straften dem Telepathen seine Worte lügen, denn der lüsterne Ausdruck in seinen Augen, wollte nicht ganz zu den anderen Gesichtzügen passen.
 

Er musste diesen grinsenden Psychopathen hier herausschaffen, wenn er nicht doch noch zu seinem alten Plan greifen würde, um ihn zu töten. Da fiel ihm wieder auf, dass die anderen auch noch hier war. Nicht nur sein Team, sondern auch die versammelte Mannschaft von Schwarz.
 

Beinahe wünschte er sich wieder zurück, zu dem Ort, von wo er entrissen wurde. Da hatte er wenigstens weniger Probleme gehabt als hier. Denn er wusste nicht, was ihm lieber wäre. Kai und seine Liebesspielchen oder vier kaltblütige Mörder, die zudem ihre absoluten Feinde waren, Schwarz.
 

„Also gut. Ihr habt mir geholfen, weswegen ihr etwas bei Weiß gut habt. Glaubt aber bloß nicht, dass wir euch deswegen sympathischer finden. Trotzdem... danke“ brachte Aya schwer das Wort hervor. Er musste sich richtig zwingen es zu sagen. Zwar mit kalter Miene und bösen Augen funkeln, aber immerhin. „Und jetzt verschwindet von hier, bevor ich mein Katana wieder habe und euch eigenhändig nachhelfen muss.“
 

Aber statt einer Reaktion, von Schwarz, blickten ihn alle etwas verwundert an. Selbst Schuldig war sprachlos, über das, was Aya gesagt hatte. Und das verunsicherte Aya dann doch. ’ Was hatte ich noch gleich gesagt? Weshalb glotzten die mich denn so an? ’ fragte sich Aya und fühlte sich immer unwohler in seiner Haut. Er kam sich vor, wie ein seltenes Tier, dass nun von allen betrachtet wurde.
 

„Mensch Aya“ brach Omi schließlich, überglücklich den Bann.
 

Aya hatte definitiv etwas verpasst. Wie konnte sein Team überhaupt noch so seelenruhig hier stehen bleiben, obwohl Schwarz sich direkt neben ihnen befand? Doch Omi riss ihn wieder aus seinen Gedanken als er freudig weitererzählte: „So viel hattest du ja noch nie gesagt. Und dann noch das danke, wow, einfach unglaublich.“
 

’Das reicht auch für die nächsten zehn Jahre’ dachte Aya grimmig und versuchte sich nicht aufzuregen.
 

<Mhm... dabei hast du doch so eine schöne Stimme> schnurrte Schuldig ihm zu. <Aber keine Angst, Kätzchen. Ich kenn Wege, um dir neue, und wundervolle, lustvolle Laute zu entlocken.>
 

Dabei grinste er Aya mit aufreizenden Blicken an und zwinkerte ihm schelmisch zu.
 

’Schuldig’ knurrte Aya und war kurz davor, seine Selbstbeherrschung zu verlieren.
 

„RAUS HIER! SOFORT!“ sagte Aya kühl und bestimmt, der Schwarz Truppe zu. Um seine Worte noch zu verdeutlichen, verschärfte er seinen Death-Glare. Man hatte das Gefühl, die Temperatur in diesem Raum, wäre augenblicklich in die Minusgrade gesunken.
 

„Ähm, Aya“ sprach Ken ihn vorsichtig an. Er wollte sich nicht zu weit vorwagen, denn Lebensmüde war er nicht. Und er kannte nur zu gut, die kalte Art ihres Team-Leaders. Auch wenn er ihn oft darum beneidete, wie dieser, gewisse Dinge abtat, ohne eine Regung zu zeigen, so als würde ihn das alles nichts angehen, so machte sie ihm auch manchmal Angst. So wie jetzt.
 

„Was?“ richtete sich Aya gereizt. Irgendwie schienen alle hier etwas zu wissen, außer ihm. Anscheinend hatte er etwas Wichtiges verpasst und das gefiel ihm gar nicht.
 

<Ist das nicht fies? Aber wenn du willst, kann ich dich trösten, Kätzchen> kam es prompt von Telepathen.
 

Aya wäre ihm jetzt höchstpersönlich an die Gurgel gesprungen, hätte Yoji ihn nicht aufgehalten. Er trat vor und versperrte ihn den weg zu diesem Telepathen. Stellten sich heute alle gegen ihn? fragte er sich verwundert.
 

„Immer mit der Ruhe Aya. Schwarz sind nicht mehr unsere Feinde“ redete er ruhig auf ihn ein, als müsse man einem Kleinkind erklären, dass es sich nach dem essen, die Zähne zu putzen hatte.
 

„Geh zur Seite Yoji, ich... w- Was?“ fragte Aya irritiert und verengte seine Augen, bedrohlich, als er nun seine Wut, auf den Playboy richtete. Was hieß hier, keine ’Feinde’ mehr? Natürlich waren sie das. Sogar noch mehr als das. Vor allem, dieser dämlich grinsende und nervtötende Telepath.
 

„Was soll der Mist, Yoji? Nur weil sie uns geholfen haben, sind wir nicht automatisch Freunde und vergessen alles, was zwischen uns passiert war“ schleuderte ihm Aya entgegen. Nein. Niemals würde er sich damit abfinden. Aber irgendwie bekam er ein ganz ungutes Gefühl, dass da noch etwas kam, was ihm bestimmt nicht schmecken würde.
 

„Nun, also weißt du... da gibt es was du noch nicht weißt“ begann Yoji langsam. Ihm war klar, warum der Rotschopf so reagierte, hätte er doch nicht anders gehandelt, an seiner Stelle, doch musste er ihn deswegen ja aufklären. Das schlimmste was passieren konnte, wäre, dass ihr Team-Leader sie einen Kopf kürzer machte. Höchstwahrscheinlich sogar. Aber es war ihm egal. Yoji war nur froh, dass ihr kühle Eisprinzessin wieder da war.
 

Auch wenn man es nicht glaubte, doch hatten sie ihn alle vermisst. Obwohl Aya eher ruhig, abweisend und kühl war, hatte er sich immer um alles und jeden gekümmert und seinen Kopf gemacht. Eben auf seine reservierte Art und Weise. Das war Yoji klar geworden, als plötzlich alles drunter und drüber ging, seit Aya nicht mehr da war.
 

Mit einem lächeln musste sich Yoji eingestehen, dass er den Kleineren vermisst hatte. So wie jeder hier im Raum. Und nachdem was er in den letzten Tagen mitbekommen hatte, war wohl der Telepath, der sich am meisten darüber freute, dass Aya wieder hier war und es ihm gut ging.
 

Auch wenn er das ganze noch nicht verstanden hatte, wusste Yoji, dass Schuldig, dem Rotschopf nie wehtun würde. Er hatte das schon nicht bei all ihren Missionen getan. Ja, man konnte sagen, auf eine verquere Art, hatte sich dieses grinsende Etwas, in ihren Team-Leader verguckt. Wenn nicht sogar verliebt.
 

„Und was sollte das sein?“ wurde er von Aya aus den Gedanken gerissen. Sein ungutes Gefühl, wollte einfach nicht verschwinden, sondern verstärkte sich sogar.
 

„Was Yoji dir erklären wollte“ erzählte nun Crawford, als Yoji hilflos vor Aya stand und nicht wusste, wie er am besten Anfangen sollte, „war, das Weiß um vier Mitglieder erweitert wird.“
 

Jetzt war es raus. Keiner im Raum wusste, ob das nun gut, oder schlecht war. Vor allem, weil Aya keine Reaktion zeigte. Nach einer kurzen Pause, die alle, wie eine Ewigkeit vorkam, hob Aya eine von seinen geschwungenen, roten Augenbrauen. Wenn das Orakel nicht dabei so ernst gewesen wäre, hätte Aya bestimmt darüber gelacht, wenn auch nur innerlich.
 

„Ist das ein Scherz?“ fragte Aya schneidend.
 

Dabei blickte er jeden einzelnen an und hoffte, dass sich jemand verraten würde. ’Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein.’ Die kleineren zuckten zwar kurz, bei Ayas Blicken zusammen, aber ihr mitfühlender Ausdruck im Gesicht, sagte Aya immer weniger zu.
 

„Hör zu, Aya“ versuchte es Yoji wieder. Ihnen war schon von Anfang an klar gewesen, dass Aya so reagieren würde. Doch taten sie es nur, weil sie ihre lieb gewonnene Eisprinzessin, nicht ihrem Schicksal überlassen wollten. Sprich, Aya hatte ihnen schon so oft den Arsch gerettet, ja selbst Yoji, hatte mehr als einiges gut zu machen und deswegen wollten sie ihrem Team-Leader nun auch helfen.
 

„Hör mir bitte bis zum Schluss zu, Aya. Mir ist egal, was du danach mit mir anstellst, denn die Chibis haben damit nichts zu tun. Ich habe sie lediglich überredet, in den Plan mit einzusteigen. Aber versprich mir, dass du mich ausreden lässt“ forderte Yoji ernst und wunderte sich, woher er den Mut nahm, um sich mit dem feurigen Rotschopf anzulegen.
 

„...“ Aya musterte Yoji dessen drängendes Gesicht genau. Solch eine Ernsthaftigkeit hatte er noch nie bei dem Playboy gesehen. Selbst auf ihren Missionen hatte er immer ein lächeln und eine lockere Art drauf. Aya ließ es ihm nur durchgehen, weil sich trotz allem Yoji, auf ihr Ziel konzentrierte und sich nicht abschütteln ließ.
 

Aber wegen dem, worum Yoji ihn bat. Wenn er diese abstrakte Situation, endlich verstehen wollte, auch wenn er bezweifelte dass es dafür eine ’logische’ Erklärung gab, muss er darauf eingehen, Zumal es ihm nicht schwer viel, den Mund zu halten. Hatte er in den letzten Jahren, sowieso nur das nötigste gesagt und das war nicht gerade viel gewesen.
 

„Mhm.“ nickte ihm Aya dann zu.
 

„Ähm, könntest du dich vielleicht dazu hinsetzten?“ fragte Yoji und setzte sich selbst schon auf den Tisch, damit er seinem Teamleader genau in die Augen blicken konnte. Und tatsächlich, Aya setzte sich in seinen Lieblingssessel, den er von Anfang an benutzte. Yoji fiel beinahe ein Stein vom Herzen, als Aya nun saß, denn das Nächste was kommen würde, hätte ihn bestimmt umgehauen.
 

„Schwarz und Weiß arbeiten zusammen“ erklärte Yoji.
 

Aya blickte Yoji geschockt an. Das war doch ein schlechter Scherz oder? Aya konnte sich nicht daran erinnern, jemals etwas an den Ohren gehabt zu haben. Doch jetzt wünschte er es sich sehnlichst. Doch noch blieb er ruhig. Yoji hatte ihn gebeten, bis zum Schluss zuzuhören.
 

„Du weißt doch, dass Takatori tot ist“ fuhr Yoji schnell fort, der merkte, dass Ayas rechte Augenbraue

zuckte. Kein gutes Zeichen, wenn man den Rotschopf kannte, wusste man, dass dies bedeutete, es dauert nicht mehr lange und er würde ausrasten. „Schwarz hatten demnach keinen Auftraggeber mehr. Deswegen hatten sie Persa angeboten, für ihn zu arbeiten. Wir hatten den Deal ausgemacht, wenn sie uns helfen würden, dich wiederzufinden, dürften sie bei uns einsteigen, auch auf die Gefahr hin, dass dir das nicht wirklich gefallen wird.“
 

„Ach, ihr wollt mit DENEN“ dabei deutete Aya schon abfällig auf die vier Ex-Schwarz-Jungs,

„zusammenarbeiten? Die Vergangenheit einfach vergessen und neu beginnen, so als wäre nichts gewesen?“
 

„Nun… ja“ gab Yoji leise zu.
 

„Aya, wir werden uns nach euren Regeln halten und auch im Blumenladen arbeiten“ erwiderte Crawford ruhig. „Lass es uns doch wenigstens versuchen.“
 

„Bitte“ flehten auch gleich die beiden Chibis.
 

„…“ Aya blickte mit stechend funkelnden Augen und konnte überall ruhige Bestätigung finden. Bei Schuldig sogar noch einen flehendlichen und doch warmen Blick. Schnell wand er seinen Kopf ab und stand dann auf. „Hm... macht doch was ihr wollt“ brummelte Aya bloß und verschwand nach oben.
 

„Er muss sich erst einmal daran gewöhnen“ meinte Omi lächelnd und versuchte die kühle Atmosphäre aufzulockern, die durch Aya entstanden war.
 

Ihnen war klar gewesen, dass ihr Team-Leader nicht gerade begeistert sein würde. Alles was es brauchte, war Zeit. Dann würde sich Aya schon daran gewöhnen. Und so schlecht waren die vier ehemaligen Jungs von Schwarz gar nicht, wie sich Yoji, Ken und Omi eingestehen mussten.
 

Die Zusammenarbeit verlief wirklich ziemlich gut. Sie konnten sich gut verständigen und waren sogar sympathisch, wenn man sie näher kennen lernten. Eine Mission nahmen sie ebenfalls ernst, auch wenn Schuldig mit seinem Grinsen ein wenig davon abwich. Aber wenn es darauf anging, konnte man sich schon auf sie verlassen.
 

Die drei Weiß-Jungs bereuten ihre Entscheidung nicht. Noch nicht. Außerdem gab es etwas, was sie an die Ex-Schwarz-Mitglieder band, weshalb sie es gerne auf eine Zusammenarbeit ankommen ließen. Und selbst, wenn sich ihre Vermutung als richtig erwies, dann würde Schuldig derjenige sein, der sich am meisten ins Zeug legen musste, um sich dem Menschen zu nähern, den er liebte.
 

*
 

’Ah. Endlich Ruhe’ genoss Aya zufrieden das warme Wasser, als er sich hineinlegte und genüsslich die Augen schloss.
 

Die Nachricht über Schwarz hatte ich schon geschockt. Schwarz löst sich auf. Weiß wird um 4 Leute erweitert. Das bedeutete, wohl oder übel, dass er diesen grinsenden Telepathen öfters über den Weg laufen würde. Die Vorstellung wollte Aya eigentlich gar nicht behagen. Doch beruhigte er sich gleich darauf, wegen dem entspannenden Bad.
 

Die Zeit verging wie im Flug und Aya merkte, wie das Wasser langsam kühler wurde. Mit einem kleinen seufzen, zog er den Stöpsel, schnappte sich ein Handtuch und trat dann aus der Wanne.

Nach dem abtrocknen, band er sich jenes Handtuch um seine Hüften fest und trat dann zum Spiegel.
 

Auf einer Ablage, die daneben angebracht war, nahm er sich seine Bürste und drehte sich dann zum Spiegel um. Was er da sah, ließ ihn kurz inne halten. Aya hatte noch nie Wert auf sein äußeres gegeben. Doch was er da sah, hatte ihn kurz erschreckt.
 

Die letzten Tage mussten es wirklich in sich gehabt haben, dass er heute SO aussah. Oder, halt mal, sah er schon immer so aus und hatte es noch nie mitbekommen? Nein, dass bestimmt nicht. Nur was Aya da sah, gefiel ihm gar nicht. Seine Maske war nicht mehr vorhanden, sondern nur ein kleiner Junge, der am Ende seiner Grenzen war.
 

Eigentlich auch egal. Aya hatte nicht mehr die Kraft, um sich darüber Gedanken zu machen. Weder jetzt, noch später. Er wollte nur noch ins Bett und die letzten Tage, am besten sogar, die letzten zwei Jahre, vergessen.
 

Dass er die Auseinandersetzung unten standgehalten hatte, verdankte er wohl seinem Stolz, der es ihm verbat, vor anderen, Schwäche zu zeigen. Doch war von der Stärke nichts mehr vorhanden. Er war ausgelaugt und sein Körper verlangte ziemlich eindeutig nach Ruhe.
 

’Genug Trübsal geblasen’ entschied Aya und schüttelte entschlossen den Kopf, um seine verwirrenden Gedanken abzuschütteln. ’Ich darf mich doch nicht einfach so hängen lassen. Vor allem da sie jetzt mit dem Feind unter einem Dach schliefen.’
 

Aya misstraute der ganzen Sachen. Erst wurde er entführt, wie ein niedliches Haustier gehalten und musste noch als Sexobjekt für Kai herhalten und was war da noch? Ach ja, Schwarz lebte jetzt bei ihnen. Dann war doch alles in Ordnung nicht?
 

’Von wegen. Als ob jetzt all unsere Probleme weggewischt wären’ dachte Aya zynisch. Dann überkam ihn ein betrübtes Lächeln, als er an seine kleine Schwester denken musste. ’Du hättest sie wohl mit einem Lächeln empfangen und einen Neuanfang gestartet, nicht wahr, Aya-chan!?!’
 

Dabei verkrampfte sich Aya, als er das Bild seiner Schwester sah. Ihr unbesorgtes und offnes Lachen, ihre freundliche und aufbrausende Art. Sie war so anders gewesen, als Aya. Denn schon damals war Aya nicht gerade das, was man ein fröhliches Kind nannte. Gut, es war die schönste Zeit seines Lebens gewesen, doch hatte er meist nur für seine Familie ein Lächeln übrig gehabt.
 

’Oni-chan. Hahaha. Komm lass uns zum Feuerwerkfest gehen’ rief ihm ein aufgeregtes und glückliches Mädchen entgegen. Seine Schwester trug einen blauen Kimono und ihre langen blauen Haare, hatte sie hochgesteckt. Sie sah wunderschön aus... an jenem Tag. Es war der Tag, wo sie ihn überredet hatte, mit zum Festival zu gehen.
 

Obwohl Aya Menschenmassen hasste, hatte er den Wunsch seiner geliebten Schwester erfüllt. Wie hätte er ihn da abschlagen sollen, nachdem sie so sorgenlos lächelte und ihn begeistert anblickte. Außerdem hatte sie ihren 15. Geburtstag und da versuchte Aya zusammen zu reißen, um seiner

kleinen Schwester jeden Wunsch zu erfüllen.
 

’Oni-chan. Hahaha. Na komm schon, komm, Oni-chan...’
 

„Aya-chan“ hauchte Aya und griff nach seiner Schwester, die erwartungsvoll ihre Hand nach ihm ausgestreckt hatte. Da stand sie, seine geliebte Schwester und lächelte ihm zu, bevor sie sich umdrehte und langsam in der Dunkelheit verschwand.
 

„Nein, Aya-chan... Aya-chan“ schrie Aya ängstlich und erschrocken zugleich. Panisch griff er nach der Hand seiner Schwester, doch konnte er sie nicht mehr erreichen. Die Dunkelheit hatte sie bereits eingehüllt. Jetzt stand Aya alleine hier, in der Finsternis und streckte seine Hand immer weiter in die Richtung aus, in der seine Schwester verschwunden war.
 

Plötzlich spürte er einen harten wiederstand und blinzelte einpaar Mal, ehe sich der dichte Nebel um seine Augen, sich lichtete und der Blick auf einen Spiegel freigab, welchen er mit seiner Hand berührte.
 

„Kuso!!!“ fluchte Aya, mit rasendem Herzen. „Aya-chan“ flüsterte er und ließ langsam seine Hand sinken. „Aya…“
 

Während er heftig den Kopf schüttelte, versuchte er seine Tränen zu unterdrücken. Es war nicht mehr so wie früher und würde es auch nie wieder sein. Keine Emotionen. Er durfte keine Gefühle zeigen, sonst würden sie ihn nur wieder verletzten und in die Finsternis stoßen, aus der er sich nach langem Kampf herausgeholt hatte.
 

Denn er hatte ein Ziel vor Augen. Nun gut, wenn man mal die andere Sache mitzählte, dann zwei. Nämlich erstens, darauf warten, bis seine Schwester wieder zu sich kam und zweitens sich an all diejenigen zu rächen, die an dem Zustand seiner geliebten Schwester und dem Tod seiner Eltern verantwortlich waren.
 

Und da machte der Telepath keine Ausnahme. Denn sein amüsiertes Grinsen, als das Auto seine Schwester erfasst und sie weit fortgeschleudert hatte, hatte sich so tief in sein Innerstes gebrannt, dass er es immer vor Augen sah. Gleichzeitig war es auch wie eine Mahnung, sich nie wieder jemanden zu nähern.
 

Das war auch der Grund, weswegen er sich bei seinen Teamkameraden so abschottete. Er hatte sie nach all der Zeit gern, ganz ohne Frage. Doch wollte er nicht zulassen, dass mehr daraus wurde, als wie es bis jetzt war.
 

Sie waren Killer. Auftragsmörder und mussten damit rechnen, dass ihr nächster Auftrag, der letzte sein wird. Und genau hier lag der Punkt. Vielleicht war das feige, aber das war Aya egal. Er wollte nicht noch einmal jemanden verlieren, der ihm etwas bedeutete. Deswegen kann er sich besser mit der Situation abgeben, wie sie jetzt war.
 

Außerdem hatte er nicht vor, den Rest seines Lebens, bei Weiß zu arbeiten. Lediglich nur solange, bis seine Schwester wieder aufwacht. Dann würde er versuchen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Aber ob das jemals möglich war, bezweifelte er.
 

Denn Wunsch, im Kampf zu sterben und all dem ein Ende zu machen, damit es endlich vorbei war, überkam ihn manchmal. Doch konnte er nicht gehen. Nicht solange er noch einen geliebten Menschen hatte, den er nicht alleine in dieser brutalen Welt zurücklassen wollte.
 

Auch wenn die Jahre des Kampfes, Hasses, Wartens und Hoffens waren schmerzlich sind, zwang er sich regelrecht weiter zu machen, obwohl er schon längst am Ende war. Hoffen. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass seine kleine Schwester wieder aufwachte. Oder machte er sich da etwas

vor? Gab es denn überhaupt noch Hoffnung?
 

„Ja“ hörte er die zwei geflüsterten Worte.
 

Erst glaubte Aya, dass es sich dabei, um eine innere Stimme handelte, die ihn aufmuntern wollte. Doch der warme Atem, in seinem Nacken und der intensive Blick, von den zwei smaragdgrünen Augen, welche ihn durch den Spiegel besorgt musterten, machten diesen Gedanken zunichte.
 

Automatisch fing Aya an, sich zu verkrampfen. Er hatte nicht genug Kraft, um sich gegen diesen Telepathen zur Wehr zur setzten. Dazu knurrte er noch wütend, denn Schuldig hatte ihn in einem schwachen Moment gesehen. Ausgerechnet ER musste ihn so sehen.
 

Aya konnte zwar nicht sagen, wie lange Schuldig schon dagestanden hatte. Aber egal was er mitbekommen hatte, war schon zu viel, von seiner Privatsphäre. Augenblicklich baute Aya seine kalte Mauer wieder auf und wurde zum gefühlskalten Killer, als er sich zu Schuldig umdrehte.
 

*
 

Als Aya nach oben ging, was Schuldig ihm gefolgt. Er hatte die ganze Zeit vor dem Bad gestanden und es einfach genossen, seinem geliebten Kätzchen nah zu sein. Jedenfalls näher als sonst. Auch wenn sie durch eine Tür getrennt waren.
 

Ein amüsiertes Lächeln stahl sich auf Schuldigs Gesicht, als er sich vorstellte, wie Aya sich gehen ließ, das Wasser, seinen Körper umschmeichelte und Seifenblasen auf seiner weißen, fast porzellanfarbigen Haut lagen. Richtig süß, wie Schuldig fand.
 

Als Schuldig, kurz mit seiner Präsenz, in Ayas Kopf umschwirrte, wurde seine Vermutung bestätigt. Aya lag entspannt in einem Schaumbad und entspannte sich dabei. ’Eben doch ein kleines, verschmustes Kätzchen’ grinste Schuldig und behielt die Verbindung bei.
 

Näher wagte er sich nicht ran, denn das hätte der Kleine bestimmt mitbekommen. Und wollte Schuldig ihm doch seine wohlverdiente Ruhe gönnen. Zumal er sich nicht erinnern konnte, sein Kätzchen jemals so entspannt gesehen zu haben.
 

Dabei wurde Schuldig wieder schmerzlich bewusst, dass sein geliebtes Kätzchen, in seiner Gegenwart, besonders angespannt und angriffslustig war, als bei den Anderen. Seinen Hass und den Wunsch, ihm endlich das Katana, durch die Rippen zu jagen, konnte er jedes Mal in dessen feurigen Augen lesen, die ihn vollkommen in seinen Bann gezogen hatten.
 

Aber er konnte es ihm noch nicht einmal verübeln, auf ihn sauer zu sein. Zuviel war geschehen, als dass man es mit einem Lächeln, hätte abtun können. Ereignisse, an denen er selbst nicht ganz unschuldig war. Ja, er war schuldig, in jeglicher Hinsicht. Hm... welch Ironie, doch sein Name war.

Aber er würde nicht aufgeben.
 

Schuldig würde um Ayas Herz kämpfen. Auch wenn es noch ein harter Weg werden würde. Doch würde sich dieser Kampf lohnen. Ein Kampf, der endlich mal einen sinnvollen Grund hatte, als all die anderen Kämpfe, bei denen sinnlos gemordet wurde.
 

Hier ging es um ein zerbrochenes Herz, welches er wieder zu heilen versuchte. Denn dieses wilde und unzähmbare Herz, welches in diesem zierlichen und auch atemberaubenden Körper schlug, würde ihm gehören. Er hatte früh mitbekommen, dass ihm der Rotschopf unbewusst den Kopf verdreht hatte, bis er sich bewusst wurde, dass es Liebe war, die er für das rote Kätzchen empfand.
 

Schuldig bewunderte und respektierte den Team-Leader von Weiß, der eine gewisse Raffinesse und Kaltherzigkeit an den Tag legte, dass es manchmal selbst Schuldig, kalt über den Rücken lief.

Doch begehren tat er den Jungen, welcher Aya einmal war.
 

Ein normaler Junge, mit seinen Alltagsproblemen, der gerne mit seinen Freunden Abhang und sich amüsierte und... na ja, was Teenager eben in seinem Alter taten. Ein Junge, der nicht Tod und Zerstörung gesehen hatte und mit ansehen musste, wie seine Welt an einem Tag zerbrach. Und die verzweifelte Hoffnung, gebunden an einem Körper, der mehr tot, als lebendig war und der Wunsch, dass dieser jemals seine Augen wieder öffnete.
 

Worüber machte er sich hier Gedanken? Schuldig kannte sich selbst schon nicht mehr. Er war nicht der Typ, für diesen sentimentalen Quatsch. Aber bei seinem süßen Kätzchen, vergaß er es glatt, dass er selbst ein gewissenloser Killer war, der normalerweise andere Leute Schmerz und Verderben brachte und sich um ihr Schicksal nicht die Bohne interessierte.
 

Doch konnte er nicht so leicht, bei seinem geliebten Rotschopf hinwegsehen. Denn er empfand Demut und Reue ihm gegenüber und bereute zum ersten Mal, was er war.
 

Plötzlich horchte Schuldig auf. Ayas ruhige Präsenz fiel in eine merkwürdige dunkle Stimmung, die Schuldig nicht gefiel. Und die paar Wortfetzen die er mitbekam, zeigten nur zu deutlich, dass da etwas nicht stimmte. Besorgt und in heller Panik öffnete Schuldig die Tür und sah Aya, wie er mit leeren Augen, in den Spiegel schaute und diesen sacht mit seiner Hand berührte.
 

Der Wutausbruch der danach kam, versetzte Schuldig wieder einen Stich in seinem Herzen, da er sich bewusst war, dass Aya litt. Und dass es seine Schuld war. Bevor Schuldig wusste was er tat, war er schon hinter dem Weiß getreten, ohne dass dieser ihn bemerkte, da er noch viel zu beschäftigt mit seinen Gedanken war. Leise machte er auf sich aufmerksam.
 

*
 

„Lass dir eins gesagt sein, Schuldig“ knurrte ihm Aya drohend an. „Wag es noch einmal ins Bad zu kommen, während ich hier drinnen bin, dann werde ich noch einmal die Schärfe meines Schwertes testen. Und zwar an DIR, HABEN WIR UNS VERSTANDEN?“
 

„Laut und deutlich, Kätzchen“ meinte Schuldig und nickte heftig. Irgendwie glaubte Aya, das Schuldig ihn nicht wirklich für voll nahm.
 

<Ach, das ist es nicht, Kätzchen. Aber du bist einfach zu süß, wenn du fauchst, hach... mach dass doch noch mal, Kätzchen, bitte> klinkte sich Schuldig in Ayas Gedanken.
 

’Hn...’ knurrte Aya drohend und ballte seine Fäuste.
 

Langsam kam Schuldig näher und drängte Aya Richtung Wand, wo dieser ihm dann hilflos ausgeliefert war. Ein weißes Handtuch hielt Aya krampfhaft um seine Hüfte geschlungen, während ein gefährlicher Death-Glare seinen Gegner mordlüstern anfunkelte.
 

’Wirklich niedlich, mein kleines Kätzchen’ durchfuhr es Schuldig, der nicht genug, von seinem Kleinen Wildfang bekam und ihn mit einem warmen Lächeln musterte. Wie dieser direkt vor ihm stand, nur mit einem Handtuch bekleidet, weswegen sein durch Wasser, leicht feuchter Oberkörper, ein sinnliches Bild ergab, welches jedes Männerherz höher geschlagen hätte lassen.
 

Dann noch die feuchten Haare, weswegen die roten Strähnen im sachten Licht, noch mehr schimmerten Und seine Amethysten ins leichte hellrosa, bis lila veränderten. Zum Glück, hatte Schuldig noch seine Selbstbeherrschung, denn ansonsten wäre es schon längst um ihn geschehen.
 

Doch diesen Körper ganz und gar zu ignorieren ging auch nicht. Deswegen lehnte er sich mit einer Hand an der Wand ab und streckte die zweite aus, welche Ayas Wange streichelte. Das immer dunkler werdende Knurren und Grollens, seines Kätzchen, hörte Schuldig schon nicht mehr, zu sehr war er abgelenkt, mit dem Gefühl, welches durch seinen Körper floss, als er Ayas Haut berührte.
 

Seine Haut glänzte verführerisch und ließ ihn wie einen dunklen Engel erscheinen. Schuldig konnte sich nicht erinnern, jemals so etwas zartes und sanftes zugleich berührt zu haben. Selbst die Frauen, hatten nicht diese sanften und zärtlichen Züge, welche ihm jetzt durch Mark und Bein gingen.
 

’...dig’ vernahm Schuldig von weit entfernt, die Stimme seines Kätzchens. Als er mit einem Mal wider bewusst wurde, wie verfallen er ihm war und er anscheinend etwas verpasst hatte, wollte er sich gerade von Aya lösen, als dieser ihm zuvorkam und Schuldig mit einem Rechten hacken von sich wegstieß.
 

Wie war das noch, zart wie eine Frau und sanftmütig? Nun, das müsste sich Schuldig noch mal überlegen. Trotzdem faszinierte ihn dieser zerbrechliche Körper, der eine Stärke aufwies, die man ganz leicht unterschätzen konnte, wenn man den Fehler beging und Aya als Schutzbedürftig einstufte.
 

Denn das war der kleine Wildfang, ganz und gar nicht. Er hatte seine Art zu Kämpfen mit dem Schwert perfektioniert. Aber selbst ohne, war er nicht schwach. Schuldig konnte jetzt noch, deutlich Ayas Handabdruck auf seiner Gesichtshälfte fühlen. Er glaubte in Flammen zu stehen.
 

Doch statt wütend zu sein, war er im Gegenteil eher zufrieden. Es war endlich mal ein Zeichen von Aya, eine Berührung, die er sich so oft gewünscht hatte. Auch wenn er gehofft hatte, dass die erste Begegnung, etwas sanfter ausfallen würde. Aber was anderes hatte er eigentlich auch bei seinem Kätzchen nicht erwartet. Mit einem amüsierten Grinsen richtete sich Schuldig in voller Größe auf und richtete seinen Blick zu Aya.
 

„Wofür war die denn?“ fragte Schuldig interessiert, während er vorsichtig, über seine geschundene Wange fuhr.
 

„Wer nicht hören will muss fühlen“ meinte Aya nur kalt. „Deswegen sag ich es dir nur noch einmal. FASS. MICH. NIE. WIEDER. AN! Oder du hast keine Chance mehr, irgendetwas anzutatschen, haben wir uns verstanden?“
 

Damit wandte sich Aya ab, da er wieder spüren konnte, wie das Lächeln auf Schuldigs Gesicht gestiegen war. Wie konnte jemand darüber noch lachen? Spätestens jetzt wären allen der ernst der Lage aufgefallen und hätten sich möglichst in Sicherheit gebracht. Aber nicht Schuldig. Anscheinend war er mehr als Lebensmüde. Von mir aus. Wir hatten nie vereinbart, dass wir seelenruhig Händchenhalten und Liebeserklärungen überall abließen.
 

Bevor er ging, blickte er, Schuldig mehr als frostig an und verschwand dann aus dem Bad. Zu spät viel ihm zwar ein, dass er immer noch, einzig mit einem Handtuch bestückt war, aber jetzt würde er ganz gewiss nicht mehr zurück ins Bad gehen. Innerlich wütend, aber nach Außen hin, seine alte Maske wieder aufgesetzt, kühl, ruhig und unnahbar, ging er zurück auf sein Zimmer.
 

*
 

Nachdem Aya wütend das Bad verlassen hatte, schauet ihm Schuldig verträumt hinterher. Sein kleines Kätzchen war wirklich mehr als putzig. Als er das laute zuknallen von Ayas Zimmertür vernahm, zuckte er nicht mal zusammen.
 

Noch eine Zeitlang, schaute er verträumt auf diese Tür. Der Gedanke, dass sie von alleine wieder aufging, bezweifelte er. Zu mindestens nicht heute Abend. Doch ihre Zusammenarbeit hatte gerade erst angefangen. Das hieß, er hatte noch viel Zeit, um Aya zu zeigen wie sehr er ihn liebte.
 

Wie vernarrt er in den kleinen Wildfang war. Oft schon, hatte er schlaflose Träume gehabt, hing mit seinen Gedanken bei dem Rotschopf und bekam auf einmal eine Beule in seiner Hose.
 

’Deine Wiederspänstiege Art ist wirklich süß, Aya’ bemerkte Schuldig mit einem Lächeln und ging erst einmal unter die Dusche, um sein kleines Problem zu kümmern. Aya konnte er bestimmt nicht fragen.
 

Noch nicht. Mit den Gedanken an dem Rotschopf und wie atemberaubend er in diesem knappen Handtuch aussah. Einfach zum anbeißen. Das was Schuldig bisher von Ayas makellosem Körper gesehen hatte, gefiel ihm außerordentlich gut. Aber das war schon von Anfang an gewesen.
 

Er mochte einfach alles an seinem Kätzchen. Diese ungewöhnlichen Haare, seine lodernden Augen, durch die Schuldig seine Gefühle lesen konnte, die Aya sonst nie preisgeben würde. Sein zierlicher Körper, in dem eine nicht zu verachtende Stärke lag, weswegen man ihn lieber nicht unterschätzen sollte. Und seine Stimme, weswegen es Schuldig immer heiß und kalt über den Körper lief.
 

Oh ja. Aya war der richtige. Seine One-Night-Stand, die er gelegentlich durchgeführt hatte, waren nie ne große Sache gewesen. Er staunte, wie reserviert er dabei war, denn in Gedanken, war er eigentlich nie bei der Person gewesen, die direkt unter ihm lag, sonder bei seinem kleinen, süßen Katerchen.
 

Und noch nie, hatte er sich nach jemandem verzerrt, wie Aya. Deswegen würde er alles tun, um diesen doch noch ganz für sich zu gewinnen. Und er würde auch dafür sorgen, dass niemand mehr, seinen Schatz anfasste.
 

Dieser Körper war ausschließlich Sperrgebiet, für Fremde. Aber Schuldig wusste auch, dass es Zeit brauchte, bis Aya sich ihm hingab. Konnte er es verstehen. Denn selbst, wenn es Aya nicht zugab, aber die Sache mit diesem Kai, hatte ihn verletzlich gemacht, weswegen er lernen musste, zu vertrauen. Und deswegen würde er nicht mehr von seiner Seite weichen und bis auf ein paar Liebkosungen, keinen Schritt zu weit gehen, nicht bevor Aya selbst damit einverstanden war.
 

Frisch geduscht, ging Schuldig in sein Zimmer, nicht ohne dabei noch einmal zu Ayas Zimmertür zu sehen. ’Gute Nacht, Kätzchen’ flüsterte er in Gedanken und ging dann hoch, in sein Zimmer. Dabei hielt er den Kanal, zu Ayas Gedankenwelt auf.
 

Auch wenn er sie nicht lesen konnte, reichte es ihm aus, sie nur zu spüren, um sich wohl zu fühlen. Sie waren viel angenehmer, als die lauten und hektischen Gedanken, der Anderen. Dabei fand er es komisch, über was für Probleme und Ängste, sich die Menschen so Sorgen machten.
 

Nein, das war einfach zu viel für Schuldig. Und bei Aya, fühlte er sich mehr, als nur glücklich. Ja, er liebte ihn, sein kleines Kätzchen. ’Du wirst sehen, Kätzchen. Irgendwann wirst du mein sein.’ Mit einem zufriedenen Lächeln und den Gedanken an Aya, schlief ein rund um glücklicher Telepath ein.


 

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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Battosai
2008-07-30T13:09:21+00:00 30.07.2008 15:09
ui das hatte ich nohc nicht gewusst das takatori tot ist und das schwarz zu weiß rübergelaufen ist aber ist gut ich finde es toll *nick*
*Smile lüv*
aber schade es ist schon zu ende gibt es denn eine fortsetzung?
*das hofft*
hoffentlich ich würde gerne wissen wie schuldig es anstellen will Aya zu verführen *lach*
bis dann *smile lüv*
und außerden was wurde denn aus Kai darüber wurde noch nichts gesagt *nick*
und währe ich aya ich würde rache nehmen an das was er mir angetan hat *schauder*
nyu bis dann bye bye *wink*
Von:  Battosai
2008-07-30T12:46:26+00:00 30.07.2008 14:46
*lach*
da musste wohl schuldig ihn helfen bei diesen dildo *lach* xDDDD
nyu aber ich kann irgendwie fühlen wie sich aya fühlt *Nick*
aber nyu was wohl kai darüber sagt wenn sein "engel" plötzlich mit katana vor ihn steht und ihn kaltblütig ermordert *lach*
so bin froh das alles gut gegangen ist bei ihnen *smile*
Von:  Battosai
2008-07-30T12:30:32+00:00 30.07.2008 14:30
tolles kappi *Nick*
jaja ich weiß ja kai hiwatari *grinsel* musste sofort an beyblade denken xD
okay...und nyu aeinmal hast du stadt kai ken geschrieben was mich ein wenig verwirrt hat
mir tut wirklich Aya/Ran leid ich währe schon total zusammen gebrochen zwei Tage nichts zu essen und nur ein Glas wasser also wirklich...und muss mal Aya nicht mal auf toiliette??? er hatte ihn zwar gebadet aber auf toilette war er nicht gegangen..nyuu
aber onst ihc hoffe das schwarz und weiß aya finden da die TÜr wirklich versteckt liegt.
Von:  Battosai
2008-07-30T12:14:30+00:00 30.07.2008 14:14
mhh...aya hat doch jetzt diesen kai fast nackt gesehen könnte er ihn nicht beschreikben wie er aussieht oder ein bild so von seinen aussehen geben dann würden sie es doch leichter haben *nick*
aber sonst bin ich begeistert*nick*
was es wohl mit den tatoo auf sich hat und so ich bin mal gespannt *smile*
Von:  Battosai
2008-07-30T11:57:46+00:00 30.07.2008 13:57
*grinsel*
dann bin ich gespann twie es weiter gehen wird *Grinsel*
uhh und schuldig mit ernsten gesichtausdruck dsa ist wirklcih was wo man den Tag im kalender rot streichen muss xDDD
Von:  Battosai
2008-07-30T11:22:04+00:00 30.07.2008 13:22
armer aya *Schnüffel* was macht denn kai mit ihn...er will ihn wohl für immer bei sich behalten...
ich bin gespannt wie das werden wird wenn schwarz und weiß aufeinander treffen *lach*
wirklich gespannt xDDd
Von:  Battosai
2008-07-30T11:03:05+00:00 30.07.2008 13:03
ohh das fängt ja schonmal gut an *Grinsel
erst ist aya NACKT *hüstel*
an einen Bett gefesselt und dann noch unbekannt irgendwo eingespeert...ich würde gerne wissen wer es ist *Grinsel*
mal shcauen wie weiß auf sowas reagiert *smile*
Von: abgemeldet
2008-07-15T22:27:54+00:00 16.07.2008 00:27
hab grad die ganze fanfic gelesen und wie soll ich sagen ich find sie richtig gut *gleich zu den favos tu* und des pairing schuldig aya mag ich auch*.*
freu mich scho darauf die fortsetzung zu lesn ;)
Von:  Shogikoneko
2008-07-15T19:05:51+00:00 15.07.2008 21:05
*lach* aus schwarz und weiß wird grau xDDDD
klasse^^
da macht lesen wirklich spaß^^

armer aya kommt ja auch nicht wirklich zum ausspannen, dabei braucht er dringen ruhe xDDD
aber schu ist süß, wie er förmlich um ihn buhlt xDDDD
Von: abgemeldet
2008-03-28T08:23:31+00:00 28.03.2008 09:23
*lach* ayas reaktion war klasse....^^
aber.....die story ist zuende???o.ô
ok,,,,gott sei dank gibt es eine fortsetzung...
schreibst du mir ne ESN,wenn du die story anfängst?
ciao,lg<3
oh..übrigens...hab den kommi so spät gegeben weil ich im urlaub war....(wo es keine i-net verbindung gab...-.-*)


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