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Schuld und Unschuld

Das Schicksal findet seinen Weg
von

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1. Kapitel

Mit einem lauten Angstschrei erwachte Yuki aus seinem Albtraum und richtete sich erschrocken auf. Noch leicht benommen, mit rasenden Herzen und schweren Atem, fuhr er sich mit zitternder Hand über die schweißnasse Stirn.

Erste einige Augenblicke später, war Yuki in der Lage seine Gedanken zu ordnen und zu begreifen das, dass was er eben durchlebt hatte nur ein Traum gewesen war.

„Nicht schon wieder!“,

murmelte der zierliche Junge und ließ sich kraftlos und erschöpft in die weichen Kissen sinken.

Er hasste seine Albträume. Fast jede Nacht suchten sie ihn heim. Sie raubten ihn seinen letzten Funken Hoffnung, und auch seine Willenskraft.

Denn er hatte Angst. Eine Todesangst. Angst davor das ER ihn finden könnte und ihn wieder in dieses dunkle Loch schmeißen würde.

Gedankenverloren betrachtete er seine matt leuchtende Nachttischlampe. Sie brannte immer. Und er würde es nie wagen sie auszuschalten.

Nachdem sein Herz sich von diesem Albtraum wieder erholt hatte, und nun regelmäßig in seiner Brust schlug, wurde er auf Geräusche aus dem Zimmer neben ihn aufmerksam. Yuki kannte diese Geräusche sehr gut. Es handelte sich hierbei um das lustvolle Stöhnen seines besten Freundes Rei, mit dem er zusammenwohnte, und das erregte Geschrei seines Mitbringsels.

Yuki spürte wie seine Wangen rot anliefen. Eigentlich hätte er an das quietschende Geräusch der Matratze, das Gestöhne und das Gepolter schon längst gewöhnt sein müssen, da es Reis Hobby war, Typen auf einer Party abzuschleppen. Doch es machte ihn immer noch verlegen.

Betrübt schaute er zur Uhr. Er könnte noch gute zwei Stunden schlafen, bis der anstrengende Alltag ihn wieder haben konnte.

Doch er konnte nicht einschlafen, da die beiden Männer nebenan ihre Lautstärke nicht drosselten, sondern sich eher noch um einige Oktaven steigerten. Und so verdrehte Yuki genervt die Augen, schwang sich aus dem Bett und ging so leise wie möglich ins Bad. Denn nichts wäre peinlicher, wenn Rei wüsste das er ihn gehört hatte.

Als er vor dem großen Spiegel im Bad stand und in sein Spiegelbild sah, erschrak er doch etwas bei dessen Anblick. Er war kreidebleich, hatte dunkle Augenringe, gerötete Augen und noch immer zierten kleine feine Schweißperlen seine Stirn. Schnell wusch er sich sein Gesicht mit kaltem Wasser.

Wieso konnte er denn einfach nicht vergessen?

Seine Vergangenheit hinter sich lassen?

Unwillkürlich durchfuhren lauter Bilder sein inneres Auge. Bilder des Schreckens, der Angst, des Schmerzes und der Dunkelheit. Für einige Augenblicke drohten die alten Erinnerungen ihn wieder zu übermannen, hilflos schüttelte er den Kopf und hielt sich die Augen zu. Brennende Schmerzen durchfuhren seinen Körper und er konnte das Leder des Gürtels förmlich riechen, als plötzlich etwas Warmes sanft seine Schulter berührte. Erschrocken zuckte er zusammen und wirbelte herum.

„Rei?!“,

gab Yuki zwar immer noch bestürzt aber doch sichtlich beruhigt von sich. Er musste etwas den Kopf in den Nacken legen, um seinen Freund in die Augen sehen zu können. Denn Rei war nicht nur zwei Jahre älter, sondern auch zwei Köpfe größer als er.

Als Yuki so zusammengefahren war, hatte Rei seine Hand sofort wieder zurückgezogen. Nun lächelte er den zierlichen Jungen entschuldigend an, musterte diesen aber besorgt.

„Alles in Ordnung? Hast du wieder schlecht geschlafen?“,

fragte der Schwarzhaarige schließlich mit ruhiger aber dennoch leicht beängstigender Stimme.

Innerlich verfluchte er sich. Bestimmt hatte er wieder einen Albtraum gehabt. Und er hatte ihn nicht schreien hören. Aber wer hätte auch ahnen können, dass dieser Kerl, den er auf dem Nachhauseweg getroffen hatte, so laut im Bett war.

Als Yuki Rei’s besorgte Worte hörte musste er trocken schlucken und sah seinen Freund mit großen haselnussfarbenen Augen an. War er wirklich so leicht zu durchschauen? Für Rei wohl schon. Schließlich verbrachten sie schon seit dem Kindesalter fast jede Minute miteinander.

Der kleine Brünette konnte nur nicken und schaute beschämt zu Boden. Und da waren sie wieder. Seine Tränen. In unaufhaltsamen Strömen glitten sie über Yukis zerbrechlich feines Gesicht und ließen ihn mehrmals leise schluchzen.

Ohne lange zu überlegen, zog Rei den Kleineren an sich und schlang seine Arme fest um ihn, während er ihm beruhigende Worte ins Ohr hauchte. Natürlich entging es ihm nicht wie Yuki am Anfang seiner Umarmung vor Angst erstarrt war und zu zittern begann. Doch er ignorierte es so gut es ihm möglich war. Es tat ihm im Herzen weh Yuki so zu sehen. Und noch mehr schmerzte es, dass Yuki zwar seine Berührung duldete, sie aber dennoch nicht wirklich als angenehm empfinden konnte. Aber Rei wusste das Yuki ihm wegen der Umarmung nicht böse sein würde.

„Okay…pass auf…wir beide versuchen jetzt noch etwas zu schlafen…schließlich musst du nachher bei der PSC fit sein…ich muss jetzt nur noch schnell was erledigen…und dann bleib ich bei dir bis du eingeschlafen bist…hab keine Angst…es ist alles in Ordnung…ich bin ja da!“,

flüsterte Rei nah an Yukis Wange und wollte sich gerade von ihm lösen, als die Tür schwungvoll aufgerissen wurde.

„Ah…hier steckst du mein geiler Hengst…!“, schrie ein blonder muskulöser fremder Mann.

Zum weiten Mal an diesem frühen Morgen zuckte Yuki erschrocken zusammen und lief knall rot im Gesicht an, als er den Unbekannten mit großen Augen anstarrte.

Der Fremde war vollkommen nackt! Nackt! Yuki konnte es nicht glauben was er da gerade sah. Mit einem nervösen Zucken der Augenbrauen folgte sein Blick den Fremden, als dieser zu Rei schlenderte, ihn von hinten umarmte und an dessen Hals zu knabbern begann. Und dann sah Yuki etwas, was er wohl nie wieder vergessen können konnte. Die Körpermitte des Unbekannten, begann anzuschwellen und sich aufzurichten. Yuki blieb fast das Herz stehen. Und dadurch das Rei sein Mitbringsels genervt von sich abschüttelte, konnte Yuki DIESE STELLE noch genauer sehen. Am liebsten wäre er schreiend aus dem Zimmer gerannt. Doch seine Füße schienen am Boden festzukleben.

Der Fremde blickte Rei irritiert an, als dessen Blick plötzlich auf Yuki fiel. Genüsslich leckte dieser sich über die Lippen, als er den zierlichen Jungen genauer betrachtete.

„Oh ich wusste ja nicht, dass du so einen süßen Freund hast…!“, kicherte der Blonde zu Rei und näherte sich Yuki langsam.

Doch als Yuki ihn immer näher kommen sah, war ihm als würde jeglicher Sauerstoff aus seiner Lunge gepumpt werden.

„Nicht!“, schrie Yuki und rannte auf wackeligen Beinen wieder in sein Zimmer. Schnell flüchtete er sich in sein Bett und kauerte sich unter den vielen Decken.

Rei bebte vor Zorn. In letzter Sekunde hatte er den Fremden am Handgelenk gepackt und ihn wieder zurückgezogen. Er versuchte seine Wut auf den Unbekannten und auf sich selbst, nicht früher in die Situation eingegriffen zu haben, unter Kontrolle zu bekommen. Seine Hände formten sich zu Fäusten, als er sich mit giftigem Ton den Fremden zuwendete.

„Es ist besser du gehst jetzt!“,

zischte Rei, ging in sein Zimmer, klaubte die Sachen des fremden Blonden zusammen, drückte ihn diese in die Arme und zerrte ihn so aus der Wohnung.

Gleich nachdem er die Tür abgeschlossen hatte, lief er in Yukis Zimmer, und ignorierte dabei die wütenden Schreie seinen One – Night - Stands. Er atmete erleichtert auf, als er sah wie sich der Brünette in die Decken eingekuschelt hatte und sich wohl wieder beruhigt zu haben schien.

„Yuki?“, flüsterte er leise und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. Als Yuki Rei’s Stimme hörte, kroch er aus seinem Nest aus Decken hervor. Er wusste nicht was er sagen sollte. Zwar hatte er schon oft die Mitbringsel von Rei gehört, aber noch nie gesehen. Vor allem nicht so wie gerade jetzt.

„Es tut mir Leid….das hätte nicht passieren dürfen…!“,

sprach Rei leise weiter und zupfte nervös an einer der Decken herum.

Yuki nickte nur. Er wusste das Rei ihm nie absichtlich weh tun würde. Schließlich war er es doch gewesen, der ihn von dem Schmerz befreit hatte. Rei hatte es geschafft das ER ihn nicht mehr weh tun konnte. Uns so nickte er nur, und legte sein Hand vorsichtig auf die Rei’s.

„Bleibst du bis ich eingeschlafen bin?“, flüsterte Yuki und sah seinen Freund mit großen unschuldigen Augen an.

Als Rei das hörte musste er unwillkürlich schmunzeln.

„Natürlich…so wie immer…außerdem hab ich es dir doch versprochen…!“,

hauchte Rei und deckte seinen Freund mit noch einer Decke zu. Denn in ihrer Wohnung war es sehr kalt. Sie hatten es diesen Monat nicht geschafft die Heizung zu bezahlen, also mussten vorerst viele Decken reichen.

Yuki seufzte erleichtert auf, kuschelte sich in die Decken und schloss dann auch sofort die Augen. Denn mit Rei und seiner matt leuchtenden Nachttischlampe fühlte er sich einfach sicher.

Rei saß noch lange an der Bettkante und betrachte den zierlichen Kleinen mit einem warmen Blick. Gedankenabwesend streichelte er dem Brünetten zärtlich über die Wange, eher er es wagte sich zu Yuki ins Bett zu legen. Denn Yuki schlief fest und würde von der Tatsache das Rei sich an ihn kuschelte und ihn sanft umarmte nichts mitbekommen. Denn nur wenn Yuki schlief, konnte Rei ihm seine zärtlichen Berührungen schenken, ohne dass dieser sich ängstigen musste.

Und obwohl Rei die Augen geschlossen hatte, schlief er nicht. Er genoss viel lieber die Nähe von Yuki. Eine Nähe die nur in einer schlaftrunkenen Nacht möglich war. Doch für Rei war es der einzige Weg Yuki vor seinen Albträumen und Ängsten zu schützen. Auch wurde dadurch Rei’s sehnendes Herz etwas beruhigt, das nun laut pochend gegen seinen Brustkorb hämmerte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -shiyuu
2007-10-30T18:40:05+00:00 30.10.2007 19:40
das is so wai mit rei und yuki *________*
man könnte echt denken, dass die das noch was wird mit den beiden...
ABER du hast ja nich umsonst angegeben, dass es um gaze und myv geht *schmunzel*


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