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Wortgeflüster

von

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Wahnsinn und Liebe

Langsam senkte er seinen Kopf zu dem schmalen Gesicht des Körpers, das er in Händen hielt. Der Regen prasselte vom Himmel, so stark, dass es sich anfühlte, als würde man von unzähligen kleinen Nadeln getroffen werden. Er schmerzte, leicht, dass man nicht wusste, ob es kitzelte oder weh tat, und er reckte sein Gesicht nach oben, eben diese Tropfen empfangend. Der Schmutz würde hinuntergespült, der Regen rann zwischen seinen zu einem leichten Lächeln verzogenen Lippen herunter an sein Kinn, wo er heruntertropfte, auf die Gestalt in seinen Armen.

Er sah hinab, mit nassem Gesicht, in den Wimpern hingen kleine Tröpfchen.

„Du bist so schön... so schön...“ raunte er und küsste sie auf die blasse Wange.

Ohja, sie war schön. So schön, dass er nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte, wenn er sie sah. So zart, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als sie überall zu berühren. Aber das durfte er nicht, das wusste er. Das hatte sie ihm verboten, und er würde nichts tun, was sie verärgern könnte. Ein nur angedeutetes Lächeln lag auf seinem Gesicht und ließ ihn zufrieden und glücklich aussehen. Jetzt, wo er sie endlich für sich gewonnen hatte, wo sie endlich ihm gehörte. Ihr erstes Treffen schien so unglaublich lange her, und doch war es so nah, wenn er die Augen schloss. Zum ersten Mal hatte er sie gesehen, und mehr hatte es nicht gebraucht, um sein Herz für immer und ewig an sie zu binden.

So war es gewesen, auch wenn sie ihm nicht glauben wollte, seit er es ihr gestanden hatte. Sie hatte gemeint, er wolle nur das, als was er sie sah, als ein Bild der Unschuld, das er zu beflecken wünschte. Aber so war es nicht. Obwohl ihr Körper der schönste war, den er je gesehen hatte, war es nur ihr Herz gewesen, das er gewollt hatte. Und nun hatte er ihr es bewiesen. Ihr Körper war rein und unbefleckt gewesen und geblieben, als er um ihr Herz gerungen und es schließlich gewonnen hatte.

Es ruhte still und rot glänzend in seiner Krallenhand, die auf ihrer offenen Brust lag.

Ansichtssache

Du bist fort. Nach all der Zeit, in der ich dich gesucht habe, habe ich dich nicht gefunden – zumindest nicht lebend. Wenn ich vor deinem Grab stehe, das ich trotz allem gefunden habe, fühle ich, wie Tränen in mir aufsteigen. Ich schlucke sie herunter, warst du mir wirklich so wichtig?

Ich habe dich gesucht, es schien mir wie eine Ewigkeit, um dir drei kleine Worte zu sagen. Diese drei Worte, die mir so unglaublich wichtig waren, und du bist gegangen, ohne sie zu hören. Wie konntest du mir das antun, wie konntest du einfach gehen, ohne auf mich zu warten? Wusstest du nicht, dass ich dich suchen kam? Oder war es dir egal?
 

Ich habe keine Gelegenheit mehr, diese Worte zu sagen. Dabei war es mir so wichtig, so unbeschreiblich wichtig, dass du sie hörst. Alles, was ich tun kann, ist, sie ungehört vor deinem blanken, kalten Grabstein verklingen zu lassen. Diese drei Worte, für die ich dich gesucht habe. Sie verlassen meinen Mund, als wolle er nicht wahrhaben, was geschehen ist. Als wolle er nicht wahrhaben, dass du sie nicht mehr hörst. Und sie scheinen einen Augenblick die Luft zum Klirren zu bringen, ehe sie auf ewig verblassen. Die kleinen, und doch so bedeutenden Worte:

„Ich hasse dich!“

Spinnenpoesie

Und mit einem Mal bin ich ganz klein. So klein, dass ich statt auf dem Fußboden in einer großen Schlucht stehe, dir früher einmal eine kaum nennenswerte Dielenritze war. Wenn ich die Arme ausstrecke, berühre ich die staubigen Wände. An machen Stellen liegen Staubkörner und Sand und Dreck, groß wie Felsen. Sie versperren meinen Weg. Ich zwänge mich an ihnen vorbei und bin schließlich auch von oben bis unten mit Staub bedeckt. Bräunlich durchscheinend und seltsam fest anhaftend, ohne klebrig zu sein, ist er, der Staub.

Ein Geräusch lässt mich aufhorchen. Es raschelt. Wie Insektenbeine, die über ein trockenes Blatt scharren, nur viel, viel lauter. Ich zittere, schwitze, beiße auf meine Unterlippe und bleibe stehen. Ganz still, gegen die Wand gepresst. Mein Zittern kommt mir unglaublich laut vor, jede Bewegung die ich mache, lockt das Etwas zu mir. Es scharrt noch einmal, dann noch einmal – und hinter dem gewaltigen Sandkorn kommt ein noch gewaltigeres Monster hervor. Tausende von farbig schillernden Augen sehen mich an. Ich spüre, wie ein Schrei sich in meine Lunge zusammenballt, durch die Luftröhre gepresst wird und erst die Kehle passiert, ehe er meinem Mund entweicht.

Die durchsichtigen Flügel bewegen sich, erst langsam und schwerfällig, dann immer schneller und schneller, bis sie vor meinen Augen flimmern. Ein ohrenbetäubendes Summen geht mir durch Mark und Bein. Ich weiß nicht, ob es der Brummton oder das Flimmern ist, das meinen Kopf dröhnen lässt. Die Fliege sieht mich an, unheimlich, aus unzähligen Augen spricht Gleichgültigkeit. Dann erhebt sie sich.

Im letzten Augenblick werfe ich mich nach vorn und greife eines ihrer Beine. Sie ruckelt, ich fürchte schon, sie trägt mich nicht. Doch sie erhebt sich, wenn auch schwerfällig, in die Luft. Einige Meter entfernen wir uns vom Boden, und alles um mich herum wird jetzt erst erkennbar. Obwohl es so gewaltig über, neben und unter mir aufragt. Das Summen der Fliege lässt meinen Brustkorb vibrieren. Ein seltsamer Geruch steigt mir in die Nase. Ich sehe mich um. Da bemerke ich, was an drei weiteren Beinen der Fliege hängt. Ebenso an dem, an dem ich mich festhalte. Ehe ich den Ekel vor den Exkrementresten überwinden kann, veranlasst er mich dazu, loszulassen. Ich falle. Während ich falle, frage ich mich, ob mein Eigengewicht ausreicht, um mich zu einem blutigen Fleck auf dem Tisch zu machen, der unter mir steht. Da pralle ich auf die Lampe und rutschte den schräg nach unten abfallenden Lampenschirm herab. Reflexartig strecke ich die Hand aus und versuche, meinen Fall zu bremsen. Ein Ruck geht durch meinen Arm und dann den Körper, als meine Hand eines der Löcher in dem neumodischen Metallschirm zu fassen bekommt. Das Metall schneidet mir in die Hand, ich spüre die Hitze des Blutes, den Schmerz, der mir die Tränen in die Augen schießen lässt.

Dann hangle ich mich von einem Loch zum nächsten, die in gleichbleibenden Abständen fein säuberlich in das Metall gestanzt sind. Dabei wird auch die zweite Hand an den scharfen Kanten verletzt. Gerade habe ich die Spitze erreicht, richte mich auf und will nach dem Kabel greifen, das vor mir aus der Lampe ragt. Da fährt ein Luftzug durch das offene Fenster ins Zimmer und ich fühle mich emporgehoben und mit gigantischer Kraft gegen die Wand geschleudert. Resigniert schließe ich die Augen und warte auf den harten, zerschmetternden Aufprall.

Er bleibt aus. Stattdessen spüre ich, wie ich auf etwas stoße. Es gibt erst leicht nach, dann wippt es kurz und hält mich fest. Als ich mich umsehe, erkenne ich nach kurzem Nachdenken ein Spinnennetz. Einige Zeit rührt sich nichts. Ich wundere mich. Ich kenne diese Spinne, denke ich. Manchmal betrachte ich sie in ihrem Netz. Dann fange ich eine der schweren, trägen Fliegen von den Fenstern und lege sie in ihre Seide. Dann sehe ich ihr zu, wie sie ihr Opfer einspinnt. Das Netz ist so zart und scheint so zerbrechlich, fast schon weich, dabei kann die Spinne so grausam sein. Ich frage mich, ob es stimmt und die Insekten zu betäubt sind, um zu spüren, dass die Spinne sie bei lebendigem Leibe frisst.

Ein leises Klackern und ich hebe den Kopf. Weit kann ich ihn nicht heben, denn er ist wie alles andere an den Spinnweben festgeklebt. Das Netz erhebt leicht und ich spüre etwas näherkommen. Ich zittere wieder, da erscheint vor- oder über?- mir die Bewohnerin des Netzes. Ihre Scheren klappern und ich spüre, wie Tränen meine Wangen herabrennen. Ein Schluchzer entschlüpft mir, dann ein zweiter, die Tränen fließen schneller. Ich wehre mich nicht, aber ich weine, als die Scheren näherkommen. Dann schließe ich die Augen und lasse die Tränen unter meinen Lidern hervorquellen, als einer meiner Arme plötzlich herunterfällt. Ich sehe auf und bemerke gerade, wie auch mein zweiter Arm freikommt. Die Scheren klappern erneut, und ich muss mich mit den Händen an dem klebrigen Fäden festhalten, um nicht zu fallen. Die Spinne schneidet gerade mein letztes Bein frei. Dann verharrt sie über mir. Ich schlinge meiner Arme um ihren Nacken und meine Beine um ihren dicken Leib. Mit einem letzten Geräusch, das so ähnlich klingt wie Stoff, den man langsam auseinanderreißt, macht sie mich ganz vom Netz los, als sie sich erhebt. Dann geht sie leichtfüßig über ihr Werk und ich begleite sie in einen schmalen Bau aus der klebrigen, weißen Spinnenseide. Einen schmalen Faden daraus benutze ich, um meine verletzte Hand zu verbinden. Es ist sauber hier, keine Kadaver liegen herum. Wahrscheinlich wirft sie ihre Nahrungsreste heraus, denke ich. Dann lege ich mich neben die Spinne, die sich ebenfalls gerade niedergelegt hat. Sie sieht mich aus ihren vielen, schwarz glänzenden Augen an. So, als wisse sie, dass sie hier einen Hort der Ruhe und Geborgenheit besitzt. Ich lächle und schmiege mich an ihren haarigen Leib, ehe ich in wohliger Wärme entschlummere.

Rätsel

Ein tiefer Seufzer hob ihre schmale Brust. Jeden Abend fühlte sich die Aktentasche so viel schwerer an als am Morgen, obwohl sie doch genau wusste, dass sich eben die gleichen Dokumente, die gleiche Anzahl von Stiften, die gleichen Aufzeichnungen darin befanden – abgesehen von den Tagen, an denen die einen Teil ihrer Arbeit mit nach Hause nahm.

Sie gähnte lange und warf einen Blick auf ihre schmale, silberne, elegante Armbanduhr. Viel zu spät! Sie würde morgen einen doppelten Espresso brauchen, um überhaupt die Augen öffnen zu können. Kurz dachte sie an ihre Schwester und deren kleinen Sohn, die eigentlich in die Stadt gekommen waren, um sie zu besuchen. Schade war es schon, natürlich, aber sie selbst konnte ja nichts dafür, wenn im Büro alles drunter und drüber ging. Und es wäre ja noch schöner, wenn sie, als junge, dynamische Geschäftsfrau, das Angebot ihres Chefs annähme, endlich einmal den „wohlverdienten Urlaub“ zu nehmen. Das bot er doch nur an, dass sich diese zickige Bürokauffrau aus der Chefetage ein paar Pluspunkte ganz oben sammeln konnte! Oh nein, so nicht!

Wie sie nun durch die kalte Nachtluft eilte, die wenigen Schritte von der Bahnstation bis zu ihrer Wohnung ging, verharrte sie, als sie plötzlich ein leises Geräusch vernahm. Es klang wie das Läuten unzähliger Glöckchen, eine zarte Melodie, die der Wind spielte. Wie ein zerbrechlicher Schleier legte es sich über die Nacht und kurz überlegte sie, ob einer der Nachbarn wieder solch ein nervtötendes Windspiel an das Fenster gehängt haben mochte, ehe sie den Gedanken daran verwarf. Es klang nicht wie das Scheppern dieser Metallplättchen, die krampfhaft versuchen sollten, etwas pseudomeditative Stimmung in städtische Umgebung zu bringen. Vielmehr glaubte sie, sich an etwas zu erinnern, das mit dieser Melodie zusammenging, etwas, so zerbrechlich wie das Spiel der sanften Töne, doch sie vermochte es nicht zu greifen. Langsam, als trügen ihre Beine sie auch ohne ihren Willen, ging sie auf die Quelle der Musik zu. Gedanken an zu wenig Schlaf, zu viel Büroarbeit und die Last der Aktentasche versuchten, sie davon abzubringen, einen Fuß vor den anderen zu setzen, doch es gelang ihnen nicht. Da vernahm sie ein weiteres Geräusch, und erst nach einigen Augenblicken bemerkte sie, dass es sich um ein leises Lachen handelte, das sich perfekt in die Melodie einfügte. Schließlich erschien vor ihren Augen wie aus dem Nichts ein kleines Karussell. Es war wirklich nicht groß, hatte vielleicht zwölf oder unwesentlich mehr Figuren, und das Licht, das davon ausging, war nicht so grell und bunt, sondern schien wie ein milder Schimmer durch die Nacht. Sanft und warm wie das Flackern einer Kerze wirkte es, und trotzdem beleuchtete es jede Einzelheit der sonderbaren Figuren. Zögernd trat sie näher und betrachtete die Pferdchen, Paradiesvögel, Kutschen, Nixen und Ungeheuer. Keines davon wies die typischen Knubbelnasen auf, keine roten Backen, grinsenden Gesichter oder Knopfaugen zierten das Karussell. Jede Figur schien trotz ihrer nur geringen Größe – sie reichten ihr kaum bis zur Hüfte – so echt, so detailgetreu und lebendig, dass sie trotz aller Vernunft fast erwartete, eines von ihnen aus seiner Halterung springen zu sehen. Zögernd schüttelte sie den Kopf. Was für ein Unsinn! Sie sollte jetzt nach Hause, ordentlich schlafen und morgen…

„Hallo!“ drang eine Stimme an ihr Ohr und sie schrak heftig zusammen. Wie peinlich, hier beim Bestaunen eines – zugegeben, sehr schönen – Kinderkarussells erwischt worden zu sein. Amüsiertes Lachen erklang, perlte weich wie Wasser in die immer noch währende Melodie. Die Frau erkannte das Lachen von zuvor.

„Schön, dass Sie gekommen sind.“ sprach die Stimme weiter, doch die Frau konnte nicht erkennen, wer da sprach. Oh, natürlich, sie sah eine Gestalt in der Mitte des Karussells stehen. Doch so bedacht das Licht darauf war, die Figuren möglichst deutlich zu zeigen, so vorsichtig schien es, wenn es um die Gestalt ging. Ach, dachte die Frau, was für ein Unsinn! Entweder leuchtet das Licht oder nicht, es gibt keinen Grund, nur einen Teil…

„Sie suchen etwas!“

Die Worte klangen nicht wie eine Frage – sie waren zweifellos eine Feststellung. Die Frau sah auf. Es störte sie, dass sie das Gesicht des Unbekannten nicht erkennen konnte, ja, nicht einmal, ob es sich dabei um Mann oder Frau handelte. Obwohl sie die Worte verstand, die der oder die Fremde sprach, so schien sich doch deren Tonlage völlig ihrem Verstand entziehen zu wollen. Alles, was sie wusste, war, dass es klang, als fülle derjenige die Melodie – nein, andersherum. Als fülle die Melodie dessen Worte! Erneut erklang das Lachen, das die Frau an etwas erinnerte. Es war wie das Streicheln des Frühlingswindes über die bloße Haut, das Gefühl, das angenehm ist, obwohl man frösteln muss, es weckte ein Gefühl der Geborgenheit wie – ja, wie was denn? Erst jetzt wurde der Frau klar, dass sie diesem Jemand offenbar eine Antwort schuldig war – und das, obwohl ja gar nichts gefragt worden war.

„Ich…“ Sie versuchte, sich an die Worte zu erinnern. „Ich suche nichts!“ sagte sie dann. Die Gestalt rührte sich nicht, ging im Karussell umher, strich dabei dem ein oder anderen Holztier über den Kopf, dass der Eindruck, sie seien lebendig, noch verstärkt wurde.

„Du musst etwas suchen.“, war die Antwort. „Sonst wärst du nicht hier.“

Die Frau fühlte sich gestört von der plötzlich so vertraut klingenden Anrede und meinte: „Wer sind Sie denn?“, wobei sie besondere Betonung auf das „Sie“ legte.

Doch die Gestalt ließ sich nicht beirren. Obwohl die Frau immer noch weder Gesicht noch Statur so recht erfassen konnte schien es ihr, als sehe der Unbekannte nachdenklich aus. Irgendwann meinte er: „Nun, man könnte mich wohl „Fundbüro“ nennen. Ja, Fundbüro. Das passt.“

Die Frau hob erstaunt die Augenbrauen. Fundbüro? Was für ein skurriler Karussellbesitzer. Trotzdem konnte sie sich nicht beherrschen und so entwischte ihren Lippen die Frage:

“Aha – und was finden sie so?“

Die Frage hatte spöttischer geklungen als beabsichtigt, doch erneut antwortete ihr nur helles Lachen und dazu der Satz:

“Na, was andere Leute verlieren natürlich.“

Die Frau schüttelte den Kopf. „Na gut. Ich suche aber trotzdem nichts, und daher werde ich jetzt gehen.“ kündigte sie an, doch zögerte dann einen Augenblick – sie wusste selbst nicht recht, warum.

„Aber du hast etwas verloren.“, meinte die Gestalt nach kurzer Zeit, als warte sie ab, ob die Frau tatsächlich gehen wollte. Die Frau überlegte und sah schließlich hektisch die Dinge in ihrer Aktentasche durch: Schlüssel, Geldbeutel, Führerschein, Notizmappe, alles war vorhanden. Verärgert sah sie auf.

„Unsinn! Alles Wichtige, das ich brauche, ist hier!“

Das Lachen, das nun erklang, gab der Frau das Gefühl, ein Kind zu sein, das auf eine offensichtliche Frage voller Überzeugung eine falsche Antwort gegeben hatte.

„Habe ich denn gesagt, dass es wichtig ist?“

Die Frau runzelte die Stirn. Was war denn das für ein dummes Spiel?

„Wenn es nicht wichtig ist, dann brauche ich es doch gar nicht. Woher wollen Sie denn überhaupt wissen, dass ich etwas verloren habe?“

Sie hatte, von sich selbst unbemerkt, mittlerweile die Hände in die Hüften gestemmt und den Oberkörper leicht vorgebeugt, dabei das Kinn trotzig vorgereckt. Die Gestalt erwiderte ihr in gleichem, ruhigem, leicht amüsiertem Tonfall:

“Natürlich weil ich es gefunden habe!“

Die Frau schluckte. Sie wusste, dass es völliger Unsinn war. Sie hatte nichts verloren, also konnte dieser komische Karussellbesitzer auch nichts gefunden haben – und doch schaffte sie es nicht, der Gestalt zu widersprechen. Was, fragte die Frau sich, wenn derjenige Recht hatte? Was, wenn sie wirklich etwas verloren hatte, ohne es zu wissen? Wie wichtig mochte es sein, wenn sie es doch gar nicht bemerkt hatte? Leise fragte sie, nur vor sich hin:

“Und wenn ich es doch wiederhaben will?“

„Dann kann ich es dir geben.“ erwiderte die Gestalt. Offenbar vernahm man deren leise Stimme nicht nur deutlich, obwohl sie mehrere Schritte weit weg stand, sondern sie hörte sogar Dinge, die gar nicht für sie bestimmt waren. Misstrauisch fragte die Frau:

“Aber Sie wollen doch bestimmt etwas dafür haben, oder?“

Die Gestalt nickte – zumindest wagte die Frau, die Bewegung als solches zu deuten.

„Ich finde und rufe. Du hast geantwortet – jetzt mach mir ein Angebot. Jede Handlung eine Gegenhandlung. Gibst du mir etwas, dessen Wert ich akzeptiere, erhältst du zurück, was du verloren hast.“

Die Frau zögerte.

„Hören Sie, ich habe außer dem, was ich bei mir trage, nichts dabei. Ich wohne nicht weit von hier, ich könnte etwas Geld holen oder etwas anderes, das Sie haben wollen. Es sei denn, Sie haben Interesse an einer alten, aus der Mode gekommenen Aktentasche oder…“

“Ja!“ unterbrach die Stimme den Redefluss der Frau. Diese zögerte, zuckte aber mit den Schultern und wollte beginnen, die Tasche auszuräumen. Doch die Gestalt hob eine Hand.

„Nein. Du hast das Angebot ohne Einschränkungen gemacht. Damit war ich einverstanden. Jetzt löse es auch so ein.“

Die Frau starrte die Gestalt mit großen Augen an.

„Was? Mit allem, was darin ist? Aber, aber… Mein Schlüssel, mein Geldbeutel – meine Papiere!“

Die Gestalt ließ die Hand sinken und obwohl sich nichts verändert hatte hätte die Frau schwören können, dass die Melodie eine Spur trauriger klang, die Lichter eine Spur dünner wurden.

“Es ist deine Entscheidung.“, sagte die Gestalt und die Frau spürte, ohne es zu sehen, dass ihr Gegenüber sich umzuwenden drohte. Es war keine dieser „Geht es heut nicht, geht es morgen“ – Gelegenheiten. Das wusste die Frau – auch wenn sie nicht sagen konnte, warum. Aber einen Schlüssel konnte man nachmachen lassen. Papiere konnte man erneuern. Auch Arbeit konnte man nachholen. Und – manches konnte man vielleicht nicht ersetzen. Aber es war, als spüre sie erst jetzt, dass da irgendwo etwas fehlte. Und fast schmerzhaft wurde ihr bewusst, dass dies die einzige Gelegenheit war, es zurückzuerhalten. Vielleicht brauchte sie es gar nicht, aber wie sollte sie es beurteilen, ohne es versucht zu haben?

„Hier!“ rief die Frau und hielt der Gestalt die Aktentasche hin – mit allem, was sie enthielt.

„Hier!“ wiederholte sie noch einmal leiser.

„Ich weiß nicht, was du gefunden hast, aber ich möchte es wiederhaben – bitte!“

Die Gestalt schien zu lächeln und streckte die Hand nach der Tasche aus.

„Es freut mich, dass du dich dafür entschieden hast.“ klangen die Worte in der verschwindenden Melodie. Und die Frau hatte das Gefühl, dass etwas, das ihr gefehlt hatte, wieder da war – sie wusste nicht, wo oder wie. Es war einfach wieder da – und das Gefühl der Erleichterung war so groß, dass es ihr, obgleich sie lächeln musste, die Tränen in die Augen trieb.

Als die Frau am nächsten Morgen erwachte war sie ausgeruht und munter. Lächelnd ging sie zur Kaffeemaschine – und stockte. Nein, heute morgen wollte sie lieber einen Tee. Und statt auf den Knopf an der Maschine zu drücken stellte sie einen Topf auf den Herd und brühte sich ihre Lieblingssorte frisch auf. Währenddessen packte sie ihre Aktentasche wie jeden Morgen, verstaute Geldbeutel, Ausweis, die Chipkarte und die Unterlagen der Firma, und ließ den Schlüssel in ihre Jackentasche gleiten. Sie stellte alles an der Haustüre ab und genoss in aller Ruhe ihr Getränk. Dann räumte sie das Geschirr weg, nahm die Aktentasche auf und wühlte in ihrer Jacke nach dem Schlüssel. Plötzlich zögerte sie. Sie ließ die Aktentasche sinken und zog statt dem Schlüssel einen kleinen Papierfetzen aus der Jackentasche. Er war nur hastig aus einem Block gerissen, und die krakeligen Zahlen der kleinen Kinderhände waren kaum zu entziffern. Daneben gab die lockere, feine Handschrift ihrer Schwester die Telefonnummer noch einmal an, zusammen mit An- und Abreisetag. Der Frau fiel mit einem Male auf, dass die beiden nicht mehr lange in der Stadt sein würden. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie nach dem Telefonhörer griff. Offenbar würde es doch Zeit für Urlaub – und der zickigen Bürokauffrau aus der Chefetage, der wünschte die Frau einen ganz besonderen, skurrilen Karussellbesitzer mit seinem ganz besonderen, skurrilen Fundbüro!

Lüge

„Du bist ein Monster!“ schrie die junge Frau hinter sich, ohne den Blick über die Schulter zu werfen. Nur weg, weg, dachte sie, weg von dem, der sie so erbarmungslos verfolgte. Doch schließlich achtete sie in ihrer kopflosen Flucht nicht auf den Weg und eine kleine Erhebung in dem unebenen Boden brachte sie zu Fall. Hektisch sah sie sich um, versuchte, sich aufzurappeln, doch ihre Finger scharrten sich umsonst auf dem rauen Kiesweg blutig und so blieb ihr nichts weiter übrig, als sich umzuwenden und rückwärts mit starrem Blick auf die Dunkelheit weiterzukriechen.

„Aber nein! Du irrst dich. Bitte, hör mir zu!“ erklang eine männliche Stimme, deren Klang von Besorgnis und einem Hauch Verzweiflung zeugte und wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine Gestalt vor ihr aus den Schatten aus, die der jungen Frau einen lauten, panischen Aufschrei entlockte.

„Du… du… geh weg… du…“ stotterte sie und ihre Augen waren vor Furcht weit aufgerissen. Traurig streckte er eine Hand aus.

“Bitte! Hör mir zu. Nur einen Augenblick. Ich kann alles erklären!“

Sie schlug mit einer Hand nach ihm, als könne sie ihn trotz der Entfernung treffen und er würde verschwinden wie ein böser Geist.

„Nein! Ich höre dir nicht zu! Du bist ein Dämon, ein Monster!“

Er ließ die Hand sinken und blickte zur Seite, dabei fuhr er sich über die Augen. Es wirkte müde.

„Du verstehst gar nichts.“ klagte er und sah sie wieder an, ging aber keinen Schritt weiter. Kurz betrachtete sie ihn mit den Augen, mit denen sie ihn zuvor gesehen hatte. Vor ihr stand ein wunderschöner Mann. Seine Augen waren dunkel, man konnte sich ewig in ihren verlieren, und seine Gestalt war schlank und selbst sein weiches Gemüt war der Traum einer jeden Frau. Ja, es war auch ihr eigener gewesen, bis sie es gesehen hatte. Gesehen hatte wie…

Bei dem Gedanken an das Geschehene schrie sie auf und hielt mit beiden Händen ihren Kopf, als schmerze er. Dann barg sie das Gesicht in den Händen.

“Geh weg!“ wimmerte sie und schüttelte den Kopf. „Du bist widerlich.“

Plötzlich schien er wütend zu werden. „Wieso glaubst du, das zu wissen? Denkst du, mir gefällt so etwas? Dachtest du nicht, du kanntest mich ein wenig besser um zu wissen, dass das eine Lüge ist?“

Sie starrte ihn einen Augenblick aus rot geränderten Augen an und schüttelte dann erneut langsam den Kopf.

„Aber… aber… du bist grausam! Dich kümmert das Leben nicht. Du bist widerlich, labst dich am Schmerz anderer. Du… Du bist ein herzloses Monster!“

Der Mann sah ihr in die Augen. „Was macht dich so sicher?“ fragte er leise und die Frau versuchte, den Blick abzuwenden, doch der Mann sah so unendlich traurig aus.

„Ich… ich… Ich habe es doch gesehen!“ beharrte sie und zwei Tränen rannen einsam über ihre Wangen. „Ich… ich… ich dachte…“

Der Mann kam vorsichtig auf sie zu, als sei sie ein Reh, das es nicht zu verschrecken galt.

“Es tut mir leid, dass du es mitansehen musstest. Aber glaube mir bitte, was du sagst, ist nicht richtig.“

Achtsam hielt er ihr die Hand entgegen, mit der Handfläche nach oben, und nach kurzem Zögern griff sie zu. Vorsichtig half er ihr auf und öffnete die Arme, in die sie sich schließlich mit einem leisen, erleichterten Seufzer sinken ließ, als er seinen Mund an ihr Ohr senkte. Sie lächelte, erwartete die so oft gesprochenen, süßen Worte, und lauschte aufmerksam, als er sagte:

“Du hast „verlogen“ vergessen.“

Und noch ehe sie diese Worte begreifen konnte hatte er sie bei den Schultern gefasst und als sie sein Gesicht sah, das zu einer gierigen Fratze verzogen war, wusste sie, dass sie Recht gehabt hatte. Und dass es zu spät für sie war.

Viel zu spät.

Umfrageergebnis

„Oh, guten Tag, junge Frau hätten Sie vielleicht einen Augenblick Zeit?“

“Ähm, naja. Es kommt drauf an, wie lange.“

“Wir machen nur eine kleine Umfrage. Zu Forschungszwecken. Wir benötigen weder Ihren Namen noch andere persönliche Daten, dafür sind die Fragen allerdings schon recht intim – wären Sie bereit, teilzunehmen?“

“Ach, warum nicht. Ich kann die Antwort ja immer noch verweigern, wenn sie mir zu persönlich wird.“

“Natürlich können Sie. Vielen Dank für Ihre Zeit. Also, dann beginnen wir – prinzipiell geht es bei unserer Forschung um Verhalten, das Anziehungskraft, sowohl physisch als auch psychisch, erzeugt. Zuerst einmal möchte ich wissen: Was genau zieht Sie als Frau an einem potentiellen Partner an?“

“Was genau meinen Sie damit? Wie derjenige aussehen muss oder etwas anderes?“

„Nein, das nicht. Man könnte es wohl auch so formulieren: Was genau finden sie an ihrem potentiellen Partner attraltiv, niedlich oder sexy, was zieht sie an? Was, wenn das Ihnen nicht zu persönlich ist, macht Ihnen Lust auf ihren Partner?“

“Hm… Diese Frage ist ziemlich schwierig. Ich bleibe aber anonym, haben Sie gesagt?“

“Natürlich.“

“Na gut, dann will ich es mal versuchen. Hm, ich finde es niedlich, wenn mein potentieller Partner beim Schlafen ein zu großes T-Shirt trägt. Kennen Sie das, wenn das Shirt bis zu den Knien reicht und derjenige dann total schlaftrunken im Badezimmer steht? Wenn vielleicht sogar eine Schulter freiliegt, weil der Kragen zu weit ist? Ich finde das zum Fressen. Ich mag schmale Handgelenke und Knöchel. Und ich mag es, wenn derjenige rot wird. Ich finde das niedlich, vor allem, wenn ich der Grund dafür bin. Oder zum Beispiel, wenn derjenige, naja, wie soll ich es sagen? Wenn ich demjenigen am Hals knabbere oder so etwas, und es dann zu so einem leisen Seufzen oder Quietschen kommt. Das finde ich unglaublich süß.

Und so richtig erotisch finde ich es, wenn mein Partner mit Schokolade oder Creme oder Sahne hantiert und es sich dann von den Fingern leckt. Dann bekomme ich regelrecht Lust, ihm dabei zu helfen – oder meine eigenen Finger damit zu bestreichen. Ich mag lange Haare, die kann man so schön streicheln. Und, naja, das ist ein wenig peinlich, aber… Ich verführe meinen Partner gern. Am liebsten, wenn derjenige zwar darauf anspringt, aber die Vernunft dagegenspricht – zum Beispiel, wenn wir keine Zeit haben oder derjenige Besuch hat und wenn ich merke, dass er es eigentlich auch will, aber zugleich nicht zulassen kann. Dann laufe ich zu Hochtouren auf. Ich bin gern aktiv, und ich mag es, wenn mein Partner in meinen Armen liegt, egal ob in gespannter Atmosphäre oder einfach nur zum Schmusen.

So, das war’s, glaube ich, im Großen und Ganzen. Ich hoffe, das konnte Ihnen weiterhelfen.“

“Ja, wunderbar. Ich bedanke mich bei Ihnen für soviel Ehrlichkeit. Aber, eines müssen Sie mich schon sagen lassen…“

“Natürlich.“

“Ihre Aussage gleich sich mit erstaunlich wenigen der anderen ab. Die meisten Frauen wünschen sich einen Mann, der um einiges forscher auftritt als sie selbst sind und nicht andersherum. Deshalb danke ich Ihnen sehr für ihre… Ähm. Verzeihen Sie. Was war denn so lustig?“

“Oh, entschuldigen Sie bitte. Ich lache nicht über Sie oder über Ihre Umfragen. Aber leider muss ich da ein kleines Missverständnis aufklären, so Leid es mir tut. Ich stehe nämlich gar nicht auf Männer…“



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Djin
2011-01-07T04:58:00+00:00 07.01.2011 05:58
Ich hatte hier ja vor ein oder zwei Jahren schon mal angefangen zu lesen und habe erst jetzt gesehen, dass neue Kapitel dazu gekommen sind. -.-" Ich sollte öfter nach so was schauen.
Ich muss sagen ich hab die alten Kapitel auch noch mal gelesen und ich bin immer noch begeistert.
Aber dieses Kapitel hier gefällt mir ganz besonders gut. Du schaffst es einfach mit den letzten Worten bzw. den letzten Sätzen deiner Kapitel alles umzudrehen und einen total zu überraschen.
Man erwartet letztendlich ein total anderes Ergebnis, einen anderen Satz. In jedem Fall sind die Enden, meiner Meinung nach, immer sehr überraschend. Und das Witzige dabei ist, dass ich bei jedem Kapitel denke "Dieses mal achte ich darauf wie es ausgehen könnte, dieses mal achte ich auf alle anderen Möglichkeiten."! Und nie klappt es ;)
Einfach weil dein Schreibstil mich vom ersten Satz an gefangen nimmt und ich nur diesen einen Gedankengang verfolgen kann. Obwohl der letztendliche Ausgang ja nie unglaubwürdig ist. Im Gegenteil: Manchmal scheint es sogar noch besser zu passen, als die ursprünglichen Worte, die man sich vorgestellt hatte.

Hin und Wieder würde ich es - was ich aber in meinem letzten Kommentar auch schon geschrieben habe - schöner finden, wenn alles etwas länger und ausführlicher wäre. Wahrscheinlich ergibt sich dabei dann das Problem, dass man zu schnell hinter die Fassade blicken könnte und die letzten Sätze nicht mehr die gleiche Wirkung hätten.
Nur in diesem Kapitel hätte ich es schöner gefunden, wenn du die Gefühle und Gedanken der Frau etwas ausführlicher aufgezeigt hättest. Damit man die Angst und das Entsetzten, das sie spürt besser hätte fassen können.
Anfangs dachte ich die ganze Zeit warum denn nicht auch die Gefühle des Mannes beschrieben sind, aber das wird ja dann mit dem Ende klar ;)

Was gibt es noch zu sagen? Sprachlich kann ich leider keinerlei Kritik geben, ich bin irgendwie nie in der Lage zu sagen, was daran positiv und was negativ zu bewerten ist. Aber insgesamt lässt sich der Text schön flüssig lesen, ohne Mängel, die ich dir jetzt aufzeigen könnte.
Also wieder einmal sehr schön geschrieben. Ich frage mich, wie du immer auf solche Ideen von einem überraschenden Ende kommst. Mir würde da gar nicht genug einfallen :D

glg Djin

Von: abgemeldet
2009-04-16T19:08:07+00:00 16.04.2009 21:08
Man wird neugierig, wenn man besonders anspruchsvolle Kommentare bekommt: Hier bin ich also.
Mir fehlen ein wenig die Worte, aufgrund des recht überraschenden Endes. Du hast in wenigen Worten wirklich vieles bewegt; gut und interessant geschrieben.
Jedoch muss ich zugeben, dass mir ein wenige zu oft das Wort 'hatte' vorkommt. Wobei ich auch sagen muss, dass es recht schwer ist es zu umgehen; damit habe ich selbst meine Schwierigkeiten.
Außerdem möchte ich dir eine Stelle kopieren, mit der ich nicht ganz zurechtgekommen bin - vielleicht liegt das aber nur an mir.
> Es war schon so lange her, seit er sie getroffen hatte. Zum ersten Mal, und bereits seit diesem ersten Blick hatte sie sein Herz gebannt.
Das hatte sie, auch wenn sie ihm nicht geglaubt hatte, als er es ihr gestanden hatte.<
Irgendwie wirken die Sätze merkwürdig zusammengewürfelt. Besonders der zweite dieser Sätze; vielleicht könntest du es umbauen? Ich bin mir da selbst nicht sicher, was 'richtig' wäre.
Der dritte Satz soll bekräftigen, dass 'sie' sein Herz gebannt hatte, nur kommt es irgendwie nicht direkt so rüber.
Verzeih mir bitte meinen mittelmäßigen Kommentar. Auch wenn ich in den vergangenen Monaten viel an mir gearbeitet habe, kann ich einiges was mir auffällt nicht so begründen, wie ich es gern wollen würde.
Viele Grüße

Von: abgemeldet
2009-01-11T15:36:29+00:00 11.01.2009 16:36
tolle story ; würde mich total freuen,mal mehr von dir zu hören ; love.
Von:  lomelinde
2008-10-20T12:50:02+00:00 20.10.2008 14:50
Wahnsinn!
Ich beschreibe dir mal wie es in mir vorging als ich das Ende gelesen habe. Ich hatte Gänsehaut und fand es so schön, dass ich sogar ein paar Tränen in den Augen hatte.
Du baust eine unglaublich tolle Atmosphäre auf. Es wirkt mystisch und dennoch gerade durch dieses Kinderkarusell romantisiert. Man fühlt sich wohl auch wenn man bereit ist die Verwirrung der Protagonistin zu teilen.
Insgesamt kann man deine Geschichte mit Geschichten der Sendungen X-Factor und TwighlightZone zu vergleichen. Bei denen kriege ich aufgrund der Atmoshäre auch öfter mal Gänsehaut ähnlich wie bei dir.
Auch die Geschichte hier ist vom Inhalt her diesen Geschichten her. Sie hat eine Moral und konzentriert sich auf ein alltägliches Problem.
Ich finde auch, dass du das sehr gut dargestellt hast. Du beginnst mit dem Problemen die die Frau hat. Das kommt auch sehr gut rüber, man merkt in deiner Art zu schreiben wie unzufrieden die Frau ist, das bringst du auch gut rüber und zum Schluss, als sich die Situation ändert bringst auch auch den inneren Wandel der Frau sehr gut zum Ausdruck.

Naja, das sind die positiven Sachen, aber wie immer in einer Kristik gehören da auch negative Faktoren hinein. Ich muss dir hier mal sagen, dass diese Auffälligkeiten, ich will es nicht mal Fehler nenne, zwar keine Kleinigkeiten sind, aber auch das grundsätzliche Klima nicht stört.
Das erste Problem sehe ich in der Frau an sich. Es ist eine Frau und genau das ist mein Problem. Ich wünsche mir keinen Mann, das Geschlecht ist mir sowas von egal, was ich mir aber wünschen würde wäre ein Name. Sie hat nämlich scheinbar keinen. Dadurch wirkt sie unpersönlich und sie wird mir als Person nicht im Gedächtnis bleiben.
Ein zweites Problem sehe ich in der Person, der das Karusell gehört. Ich erhalte innerhalb deiner Geschichte wenig oder keine Informationen über sie. Ich möchte keine Lebensgeschichte von der Person haben, aber das einzige was ich erfahre ist, dass die Person eine kindliche Stimme und Art und Weise hat, mehr nicht. Ich erfahre nichts darüber welches Geschlecht die Person hat, wie sie gekleidet ist, was an ihr noch besonders ist außer ihrer Stimme, die ja wahrscheinlich schon das Markanteste sein soll.
Du liebst Metaphern nd überhaupt sprachliche Bilder. Das ist alles soweit auch kein Problem, da es sich gut in die gesamte Geschichte einfügt, aber vor allem am Anfang ist es doch von der Maße her etwas viel. Ein zwei Metaphern weniger würden den starken Effekt der Geschichte nicht verschlechtern, würden aber natürlicher wirken.
Das letzte was ich anzumerken habe ist kein Magel oder ein Fehler sondern einfach ein Unverständnis von meiner Seite. Dieses Karusell! Hat das eine bestimmte Bedeutung? Irgendwie kommt das in deiner Geschichte nicht so durch, was es damit auf sich hat.

Sicherlich hatte ich einiges anzumerken, aber die Geschichte ist klasse. Ich werde sie in jedem Fall in meine Favoritenliste mit aufnehmen, denn gerade die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Ich kann gar nicht verstehen, warum du noch keinen weiteren Kommentar dazu bekommen hast. Ist für mich vollkommen unverständlich.
Ich mag die Geschichte sehr

Liebe Grüße
lomeli
Von:  Djin
2008-03-13T12:14:15+00:00 13.03.2008 13:14
Hi ^^,
bin eig. eher durch Zufall auf deine FF gestoßen, bzw. eher auf dein Profil. Mir hat dein Kommentar zu einem Bild von Northern Banshee ... ich glaube es heißt supersweeeet, gefallen und dann bin ich auf diese FF gestoßen.
Den letzten Satz des ersten Kapitels hab ich anfangs leider nur flüchtig gelesen und deswegen erst gar nicht registriert was denn nun genau passiert ist ^^°.
Damit nimmst du Einem wirklich den Wind aus den Segeln.
Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut, sowie die Ideen für ALLE 3 Kapitel ^^°. Irgendwie schaffst du es, dass man sich in die Geschichte eingebunden fühlt, so als würde man dabei sein. Leider hat dieses Gefühl kaum Zeit sich zu "entfalten", da die Kapitel zu kurz sind.
Bei längeren Kapitel bzw. bei längeren FF`s wäre es mir wahrscheinlich möglich komplett in die Geschichte einzutauchen, wenn man es so sagen möchte.
Und jetzt noch kurz zum letzten Kapitel:
Man ... also eig. eher ich, hab wirklich die ganze Zeit damit gerechnet, dass am Ende der Satz kommt: " ich liebe dich.", oder dergleichen, und da ich die Texte meistens nur überfliege wäre mir auch hier fast der letzte Satz entgangen ^^°.
Ich musste zweimal hinschaun, bevor ich das richtig begriffen hab. Ist mal was Andres. Und doch irgendwie das Gleiche.
Hass und Liebe sind leicht zu verwechseln. Man sieht es ja alleine schon an diesem Kapitel. Man könnte dieses "hasse" rausnehmen und einfach "liebe" einsetzen und man würde es nicht merken ^-^.

Ich hoffe noch mehr von dir lesen zu können, denn leider hast du ja bis jetzt nur zwei FF´s hier bei mexx.
Nja also dann ^^

lg Kazma
Von: abgemeldet
2007-10-27T17:43:20+00:00 27.10.2007 19:43
Kurz, aber vielsagend. Ich muss zugeben... das hat was XD
Deine Art die Situation zu beschreiben ist fesselnd, der Regen sorgt für die richtige Stimmung...
Wie du die Erwartung des Lesers mit dem letzten Satz zerstörst ist einfach nur toll^^ ich mag sowas. und besser hätte der titel 'wahnsinn und liebe' nicht passen können<< warum hast du nur das kapitel so genannt und nicht die komplette ff?
Naja- alles in allem wirklich sehr gelungen^^ lob von mir


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