Wake Up
Wake Up ~ <3
Er erinnerte sich an gestern.
Er liebte seine Freunde, wirklich! Ruki, Aoi und Kai... Sie waren die wichtigsten Personen in seinem Leben, gerade Aoi, den er seit seiner Kindheit kannte. Man erzählte immer sie hatten sich schon im Kindergarten sehr gemocht und miteinander gespielt... Doch Uruha meinte sich zu erinnern, dass er damals von dem Schwarzhaarigen nicht so begeistert gewesen war. Er hatte ältere Freunde gehabt und viel mit ihnen unternommen... Aoi war nur zwischen durch, eher selten, dazu gestoßen. Doch es hatte sich verändert als die Älteren in die Grundschule kamen...
Aber Uruha erinnerte sich wenig an seine Kindheit, an gestern erinnerte er sich noch wunderbar. Er liebte seine Freunde... Er dachte dasselbe wie vor ein paar Sekunden. Gestern hatten Aoi und er eher Schluss gehabt, eigentlich eine Viertelstunde und hatten auf Kai gewartet, sie hatten es ihm versprochen... Alles war schön und gut, Uruha hatte mit ihm rum geblödelt, alles getan damit die Zeit schnell vorbeiging, von Gymnastik bis ... Er wusste es nicht mehr. Okay, sein Gedächtnis war bei so was nicht das Beste. Aber er erinnerte sich dann als Kai gekommen war... Aoi hatte irgendwann Tränen vor Lachen geheult, Uruha war glücklich gewesen das er das geschafft hatte... Aoi hatte alles aufgezählt was passiert war, von einer neuen Kampfposition die sich fressender Flamingo nannte bis hin zu der Situation wo Uruha seine Kapuze aufgesetzte hatte und ein grauer Faden perfekt eingepasst zu seinem Pony ihm ins Gesicht fiel. Damit konnte Uruha leben, er lachte als lautester mit... Doch sie lachten immer weiter, starben förmlich und er kam sich immer schlechter vor. Er ging etwas vor ihnen, nestelte an dem Schirm in seiner Hand herum und blickte mehr zu Boden als etwas anderes. Dann hielten sie an einer Ampel, Uruha patschte ein paar mal auf die Fläche damit die Ampel auch wusste, dass jemand wartete, dass es grün wurde. Wieder brach Aoi in Lachen aus. „Schau mal wie er da steht...!“, er holte Luft, er hatte soviel beim Lachen schon verbraucht. „Patscht da drauf...!“ Der Rest des Satzes blieb ihm in der Kehle stecken als er für eine neue Lachsalve nach Luft schnappte. Sein Kindheitsfreund merkte jedoch langsam das es Uruha nicht mehr gefiel. Er schnappte noch nach Luft, kam immer noch breit grinsend an und schlug ihm leicht auf die Schulter. „Aber guck doch mal wie du da stehst...! Groß, geduckt...“ Er hatte oft sich darüber lustig gemacht wie Uruha mit seinem schweren Ranzen ging... dabei nahm er immer nur alle Schulsachen mit und nicht einmal sonderlich viel essen... „Dieser Kopf, Kinn...“ Die Hand strich über seine Kennlinie und Uruha guckte nur gerade aus. „Diese Nase... Deine Jacke gerade...!“ Sie hatte sich verfangen als er die Jacke angezogen und seine Sweatshirtjacke war weit hochgerutscht, er hatte gesagt das ihm kalt wäre, und Aoi war gestorben vor lachen weil so Uruhas Nieren entblößt gewesen waren...
Doch es wurde grün und Uruha ging weiter. Er wollte es nicht mehr hören. Aoi kannte ihn, aber er wusste nicht wie es überall in seiner Seele aussah. Uruha zwinkerte, aber er wusste er würde nicht weinen. Er hatte unheimliche Komplexe, ihm war oft genug gesagt worden wie komisch sein Gesicht aussah.... Er wusste jede Kleinigkeit die an seinem Körper ekelhaft war, Zellulitis, ein Doppelkinn wenn er den Kopf falsch senkte... Dann seine Lippen... Aoi hatte gesagt sie sähen komisch aus, Uruha hatte es hingenommen wenn auch etwas gekränkt. Dann hatte Aoi irgendwann behauptet sein Mund wäre doch süß... Immer kam er anders an. Vielleicht waren sie süß, aber zusammengesetzt ergab sein Körper wohl ein lächerliches Bild, zum schießen!
Aoi wollte bohren womit genau er ihn nun verärgert hatte, dass er es war, war eindeutig. Uruha redete nicht mehr und blickte sie nicht einmal mehr an. Er konnte nicht... Er kam sich vor... Wie die letzte Lachnummer, am liebsten wollte er in sein Zimmer und sich einschließen.... Nur damit die Welt ihn nicht mehr sehen musste, er wollte nur nach Hause und nachsehen wie schlimm er aussah... Vielleicht konnte er irgendwie noch etwas retten.... „Ich bin auch noch da...!“, meinte Kai nach einer Weile und langsam war Aoi auch ein geschnappt, als Uruha ihn nicht beachtete, auf alle Fragen warum er sauer war nur mit nein beantwortete... Uruha überquerte die Straße und hörte Aois aufgebrachte Stimme. „Das kotzt mich bei ihm so an! Eine Sache und er ist ein geschnappt... Immer! Wenn er mit meiner Freundin zusammen sind lästern sie auch voll ab! Obwohl ich daneben sitze... Da komm ich mir auch manchmal scheiße vor...!“ Leises Gemurmel. „Das soll er auch hören!“ Uruha ignorierte sie weiter, er wollte nur ausweichen, bald hätte er vielleicht wieder die Courage sich mit ihnen zu befassen. Jetzt kam er sich vor wie der letzte Dreck. An der Busstation ging er ganz nach hinten, er sah wie die anderen ihm immer weiter folgten... Dabei wollte er nur ausweichen, er wollte sie jetzt nicht aushalten...! Er hatte keine Lust, er hatte es oft genug gehört. Die Leute machten sich lustig, wenn er erzählte, dass er gemobbt worden war, wegen seinem Aussehen, speziell wegen seines Gewichtes... Sie lachten ihn aus, meinten das könnte man mit anderem nicht vergleichen... Dass er kein Selbstbewusstsein hatte, und das wusste, interessierte in dem Aspekt keinen. Er glaubte viel aushalten zu können, er hatte es ein, zwei oder wie viel auch immer Jahre ausgehalten, bis sein Körper in die Höhe geschossen war und die Kilos von alleine verschwunden waren. Doch er hielt es nicht immer aus... Es stimmte das er mit Aois Freundin nicht immer begeistert redete... Doch er dachte nie das es wirkliches Lästern gewesen war... Außerdem... Er wollte sich umdrehen und Aoi sagen, dass er jedem anderen in die Fresse schlagen könnte, der es wagte über ihn schlecht zu reden... Er hatte es sich immer nur sich selbst erlaubt, als Aois besten Freund... Und nun auch seiner Freundin, weil seiner Meinung sie ihm nun gleich stand. Ihm kam der Gedanke das Kai ihm seinen stolzen Rang bald ablaufen konnte, wenn er immer ein geschnappt war... Und er erinnerte sich zurück wie es gewesen war als er keine Freunde gehabt hatte. Wie wäre es wieder eine Person ohne Freunde zu sein, kurz PoF? 'Pof! Schau mal, da ist wieder einer!' PoF wie das Geräusch wenn ein Magier irgendetwas aus seinem blöden Hut zog, genauso tauchten diese PoFs auf. Wie mit Magie waren sie plötzlich da, ansonsten waren sie unsichtbar für die Anderen, sie mussten nur erscheinen damit die Anderen etwas zum mobben hatten. PoF! Ungesehen war einer da gewesen, mit einem magischen Geräusch erschien die Gestalt, auf dessen Stirn meistens die drei Buchstaben schon groß standen, mit Neonlichtern und allem möglichen....
Er zückte sein Handy „Er ruft wen an!...“ und hörte sein Guthaben ab, er hatte fast mehr keins und seine Eltern würden ihm momentan keine neue Karte kaufen... „Nein, er hört erst sein Guthaben ab und dann ruft er wen an~!“ Uruha lächelte ungewollt. „Er lächelte uns an!!!“ doch er hatte weiter auf sein Handy geguckt.
Seufzend wählte er trotzdem Rukis Nummer, Aoi stand neben ihm. „Ich will erst wissen wen er anruft~!“ „Ruki...“ kam die einsilbige Antwort und Aoi ging zufrieden ein paar Schritte zurück. Anscheinend gestand er ihm nun knapp einen Meter Privatsphäre zu, Ruki nahm nicht ab. Obwohl Uruha sogar mal wieder betete, er brauchte jemanden um über seine Probleme zu reden, obwohl er das nicht einmal hier tun konnte. Er wollte nur ein paar freundliche Worte und sich ablenken. Doch die Mailbox sprang nur an. Uruha legte auf und ging weg. Aoi folgte ihm schon. Und langsam ging es Uruha unheimlich auf den Geist, konnte er sich nicht vorstellen das er es gerade nicht aushielt? „Hau ab!“, knurrte er leise und als Aoi wenig später wieder angelaufen kam, entfuhr ihm ein gereiztes „Verpiss dich!“ Er ging ganz vorne zur Busstation und war allein... Endlich, Aoi war weg.
Mist, es fing an zu regnen... Uruha blickte auf seinen Schirm, nein, er wollte ihn nicht aufmachen. Er hatte das unsinnige Gefühl, dass er den Regen verdient hatte und Kai und Aoi sollten sehen wie scheiße es ihm ging... Doch er hörte nur Gelächter aus ihrer Richtung, gerade erst Recht als Hagel einsetze. Er wusste nicht ob sie über ihn lachten, doch er hielt es für verletzend wahrscheinlich. Um sich abzulenken versuchte er sich nur auf das Gefühl zu konzentrieren wie der Hagel sich anfühlte wenn er ihn traf. Eigentlich fühlte er es nur im Ausschnitt, wo er auf die nackte Haut traf.. Dann fiel ihm ein das er mit nassen Haaren nur noch beschissener aussähe... Er öffnete langsam seinen Schirm und hielt ihn sich so über die Schulter das Kai und Aoi ihn nicht mehr sehen konnten. Das war eine leichte Erleichterung, die ihm nicht bewusst gewesen war. Doch er fühlte sich sicherer... Doch nur wenigen Minuten später hörte der Regten wieder auf, demütigend bald nachdem er den Schirm geöffnet hatte. Er schloss ihn wieder und dachte, dass Aoi und Kai wieder was zu lachen hatten bei dieser unsinnigen Aktion. Er kam sich armselig vor und überlegte ob er nicht einfach wieder mit ihnen reden sollte... Doch... Es waren nun mal seine Gefühle, wenn sie falsch waren, warum hatte er sie dann bitte? Der Bus kam und er stieg ein, aus dem Augenwinkel sah er wie Kai und Aoi es ihm gleich taten, sie saßen im Bus nur vom Gang getrennt, Kai sagte später zu ihm 'Tschüss' aber Uruha blickte zu Boden und ging einfach an ihm vorbei.
Er ging den schmalen Weg Nachhause, vorbei an anderen Mehrfamilienhäusern und einem Parkplatz... An einem Spielplatz vorbei... Müde ging sein Blick in die Höhe, als er ungewohnte Geräusche hörte knapp vor seiner Haustür. Achso... Ein Haus weiter zogen neue Nachbarn ein, der alte Mieter war verstorben. Er sah eine Frau und einen Jungen in seinem Alter. Er versuchte ein Lächeln, er schaffte es, doch irgendwie wurde er hoffnungslos als die Mundwinkel oben waren. Sie sanken hinab und er fragte sich ob die Beiden sehen konnten, dass er sich fühlte als würde er ertrinken... Das Lächeln war in sich zusammen gefallen, seine Augen wurden glasiger und ging zu seiner Haustür. Er klingelte an, einen eigenen Hausschlüssel hatte nicht, und im Hausflur klatschte er sich leicht auf jede Wange. Er musste normal werden damit seine Mutter nicht merkte das ihn irgendetwas beschäftigte, er wollte jetzt nicht darüber reden...
