Cluster/Hotel am Bahndamm
Cluster
Bild: Hotel am Bahndamm von Edward Hopper
Der Rauch der Zigarette weht durchs offene Fenster davon.
„Mußt du immer rauchen?“ wettert sie vom Sessel aus, ohne von ihrem Buch aufzusehen.
Sonnenlicht fällt ein und zeigt einen alten Mann und eine alte Frau. Der Mann geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Es ist alles, was ihm geblieben ist. Und seine Frau.
Seit dem Kriege und den schlechten Zeiten wurde sie immer verbitteteter.
Genau wie ihre Mutter.
Jetzt sitzt sie im Sessel und lißt zum wiederholten Male diesen Roman über verlorene Liebe. Bei diesem Buch, muß sie immer weinen. Die einzige sanfte Gefühlsregung, die sie noch zeigt.
Sie hatten es alle nicht leicht in den Kriegsjahren. Zwei von drei Söhnen fielen irgendwo vor Paris. Heute wird ein weiteres Familienmitglied begraben. Ihr einziges Enkelkind, zu schwach zum Leben.
„Willst du dich nicht umziehen?“ Fragt er.
„Wann ich mich umziehe, entscheide ich!“ brüllt sie zurück.
Er will keinen Ärger. Schon oft hat er daran gedacht sie zu verlassen. Bis jetzt hat er es nicht gekonnt. Manchmal könnte er sie umbringen. Heute zum Beispiel.
Er blickt aus dem Fenster. Der sechs Uhr Zug kündigt sich schon von weiten an. Rauch kräuselt sich in der Luft. Heute könnte er sie umbringen. Niemand würde etwas mitbekommen. Das Abschleppseil, wenn sie in der Badewanne liegt. Im Wasser werden keine Spuren gefunden, redet er sich ein.
„Willst du nicht baden gehen?“ hofft er.
„Gleich!“ Blafft sie zurück.
„Muß noch einmal hinunter, habe was vergessen.“ Er wirft den Zigarettenstummel aus dem Fenster. Dreht sich um und geht auf die Tür zu.
„Ich wußte es! Ich habe es schon immer gesagt! Du bist zu blöd zum...“ die letzten Worte hört er nicht mehr. Die Tür ist ins Schloß gefallen. Er geht die Treppe hinunter, durch die Lobby, auf den kleinen Parkplatz des Hotels. Der Portier ruft noch guten Morgen hinterher. Er reagiert nur mit einem Kopfnicken. Reden könnte er nicht. Es könnte ihn von seinem Plan abbringen. Finden werden sie ihn nie. Wieso setzt du dich nicht einfach ins Auto und fährst weg von Ihr? Für immer. Der Gedanke war ihm schon öfters gekommen. Wäre das nicht feige. Einfach feige. So wie sie schon seit Jahren sagt. Der andere Ausweg wäre ihr Tod, dann hätte er endlich Ruhe vor ihr. Könnte im Fernsehen schauen, was er wollte. Konnte essen, was er wollte. Liebst du sie nicht mehr? Schien die Stimme in seinem Kopf zu fragen. Nein. Schon lange nicht mehr. Die Antwort war klar.
Er war jetzt beim Auto, schloss den Kofferraum auf und ... das Abschleppseil nicht da! Verdammte... , er hätte schwören können, daß es da ist. Jetzt muß er umplanen. Sie liegt bestimmt schon in der Wanne.
Was nun? Zweifel schleichen sich in seinen Kopf, steig ins Auto, hau ab. Dann bist du sie los. Und keiner wird dich wegen Mordes verfolgen. Nein, das wäre memmenhaft. Geh wieder zu ihr zurück. Stell dich dem Feind. Vielleicht sterbe ich ja vor ihr. Dann habe ich wenigstens im Grab Ruhe vor ihr.
Er schließt den Kofferraum. Dreht sich um und geht zurück ins Hotel, durch die Lobby, die Treppe rauf. Vor der Zimmertür bleibt er kurz stehen. Zuerst zögerlich, dann entschlossen öffnet er die Tür. Ab heute wird alles anders. Ab heute werde ich mir ihre Gemeinheiten, ihre Sticheleien nicht mehr gefallen lassen. Und rauchen werde ich weiterhin. Hoffentlich stirbt sie daran.
Aus dem Badezimmer drang Wassergeplätscher. Und die unvergleichliche Stimme:“Schrupp mir gefälligt den Rücken!“
„Schrupp dir deinen fetten Arsch doch selber ab!“
Das tat gut. Ab heute wird zurückgebrüllt. Er trat ans Fenster. Steckte sich eine Zigarette an. Rauch weht durch offene Fenster davon.
Mensch sein
Vielen Dank Hotep für den Kommi.
Da du nach Gedichten gefragt hast, hier kommt eines meiner jüngeren Werke....
_____________________________
Mensch sein
Mensch sein bedeutet
Hoffung geben und
Hoffnung nehmen
Mensch sein bedeutet
Zu Lieben und
Zu Hassen
Mensch sein bedeutet
Etwas Schaffen und
Etwas Zerstören
Mensch sein bedeutet
Einfach zu sein
Mensch sein bedeutet
Ein Körper mit Seele
Mensch sein bedeutet
Die alte Frage: was ist Leben?
Mensch sein bedeutet:
Leben geben und
Leben nehmen
Mensch sein bedeutet
Wann beginnen wir zu existieren und
Wann hören wir auf?
Mensch sein bedeutet
Ein Teil von einem Ganzen zu sein
Mensch sein bedeutet
Seinen eigenen Weg zu finden
Mensch sein bedeutet
Einfach sich selbst zu sein
Zwischenspiel
Danke für die Kommis. Hier kommt was, was ihr gleich einordnen solltet können:
Zwischenspiel
Triste Einöde begleitet uns
Der Weg so kurz und doch so weit
Mit gesenktem Kopf begegnen wir den Naturgewalten
Erschaudern kuscheln wir uns in unsere Kleidung
Und wünschen uns zurück an den warmen Herd
Was hat uns dazu getrieben, ihn zu verlassen?
Wer ist der Gegner?
Die Nachrichten klangen nicht gut
Und darum schleichen wir hier herum
Menschenfresser
Dämonen ganz böse
Die Waffen schon gezückt
Die Schwerter glänzen fahl im Mondlicht
Der Bumerang so groß
Das Mädchen so schmal und kräftig
Der Mönch mit Stab
Der Fuchs mit Feuer
Die Miko mit Pfeil und Bogen
Der Hundehanyou mit der großen Klinge
Der Hundedämon mit der anderen
Die zweischwänzige Katze nun in groß und mit spitzen Zähnen
Die Kröte mit dem feuerspuckenden Stab
Der zweiköpfige Drache
Früher Feinde
Nun vereint
Schon sind sie da, die menschenfressend Dämonen
Die Schwerter erwarten sie schon
Die weißen Haare der Brüder wehen im Wind
Gegen die vereinten Kräfte machtlos
Unterliegen sie
Die Körper zerfallen
Der Wind trägt sie davon
Es geht zurück nach Hause
Zur Frau und den Kindern
Der Hundedämon hat sie schon beim Abschied vermisst
Ihre blauen Augen glänzten vor Tränen
Ihre Ermahnungen noch im Ohr
Nach Hause zum warmen Ofen
Zu ihrem warmen Körper
Ihren Händen
Ihren Geruch
__________________________________________________________
Bis die Tage und über Kommis würde ich mich sehr freuen!
__________________
Angst im Dunkeln
Danke für die Kommis.
Das hier ist schon etwas älter. Ich habs zwar irgendwann mal überarbeitet, aber es ist immer noch nicht perfekt. Vielleicht fällt euch noch was auf, was mir wieder mal entgangen ist.
______________________________________________________
Angst im Dunkeln
Unvermittelt schreckt sie hoch.
Jahrestag, denkt sie.
Heute vor fünf Jahren kam er, überfiel sie und ... sie möchte es von sich schieben.
Kann es nicht.
Kommt er zurück?
Nein.
Er kommt auf den Stuhl
Andere hatte er danach getötet.
Sie nicht.
War das besser?
Manchmal wünschte sie, sie wäre auch gestorben.
Im Krankenhaus wollte sie sich umbringen.
Sie haben sie gerettet.
Die weißen Engel.
Wofür?
Damit sie sich immer erinnert?
Als Mahnmal für andere?
Wenn sie in einen Raum kommt, ersterben die Gespräche.
Alle starren.
Auch heute noch.
Freunde haben sich abgewandt.
Sie wussten nicht damit umzugehen.
Gefühl hat sie keine mehr.
Eingefroren irgendwo in ihrem Herzen.
Er hat es getan.
Es ist seine Schuld.
Nachts lässt die Erinnerung sie nicht zur Ruhe kommen.
Seine Schuld, nicht ihre.
Ich bin überfallen worden. Ich
Ich bin .... . Ich.
Sie will es herausschreien.
Kann es nicht.
Abgestumpft läuft sie durch den Tag.
Erst Arbeit, dann nach Hause.
Nur ihre Vögel erwarten sie.
Niemand sonst.
Das Telefon läutet.
Um diese Zeit?
Sie macht Licht, steht auf, geht zum Apparat und nimmt den Hörer ab:
„Hallo!?“
„Ma´m, ich bin es, Inspektor Fuller.“
Eine dunkle Männerstimme aus der Vergangenheit.
„Er ist entkommen.“
Drei Worte:
Er.
ist.
entkommen.
Es lässt sie kalt für den Moment.
Sie lässt sich aufs Sofa fallen, nimmt sich eine Zigarette aus der Schachtel und zündet sie an.
„Wie?“
„Das wissen wir noch nicht. Packen Sie ein paar Sachen zusammen. Ich und ein Kollege sind auf dem Weg zu Ihnen. Wir bringen Sie an einen sicheren Ort.“
Mal wieder.
So wie damals.
Weil sie ihn gesehen hat und bei ihr einen Fehler gemacht hat, musste sie Leben.
„Ich werde Sie erwarten.“
„Wir sind gleich da und werden zweimal läuten.“
Ohne Abschiedsworte legt er auf.
Was nun?
Wie konnte das geschehen?
Ausgerechnet er.
Als sie sich erheben will, brechen ihre Knie ein und sie fällt zu Boden.
Sie fängt an zu Zittern.
Kann sich nicht rühren und fühlt nur noch Schmerz.
In diesem einem Moment fühlte sich zum ersten Mal alleine.
Vorher gab ihr dieser Zustand das Gefühl von Sicherheit.
Das war nun nicht mehr so.
Begann sie sich zu verändern?
Ihre Situation zu akzeptieren?
Konnte sie nach 5 langen Jahren endlich damit Leben?
Schmerzen.
Ihr Herz! Denkt sie und fasst sich an die Stelle, wo sie meinte, es müsste sein.
Was ist mit ihr?
Tränen.
Sie fast sich ans Auge und wischt verwundert die Feuchtigkeit weg.
Warum jetzt?
Ich will nicht weinen.
Ich will stark sein.
Ja, das will ich.
Nie mehr dieses bemitleidenswerte Wesen, wie sonst.
Entschlossen steht sie auf.
Die verqualmte Zigarette ausgemacht.
Nie wieder Rauchen.
Das nahm sie sich vor.
Angefangen hatte sie nur, weil sie ein Ventil braucht.
So sagte sie sich immer.
Mit tränenüberströmten Gesicht ging sie ins Schlafzimmer und holt ihre alte Reisetasche aus dem Schrank.
Schnell wirft sie ein paar Sachen rein.
Noch anziehen.
Zurück ins Wohnzimmer.
Die Vögel!
Sie geht in die Küche, holt eine Tragetasche unter der Spüle hervor und tut die Kartons mit dem Vogelfutter und dem Sand hinein.
Niemals würde sie sich von ihren Vögeln trennen.
Inspektor Fuller verstand das.
Der einzigste von der Polizei, der die verstand.
Es klingelt an der Tür.
Erschrocken fährt sie zusammen.
Nein, er würde nicht läuten.
Damals hat er es auch nicht getan.
Sie geht zur Tür und öffnet.
Inspektor Fuller und ein anderer Polizist.
„Guten Abend, Ma`m.“ Grüßt der.
Ein Chinese, wie sie bemerkt.
Ungewöhnlich gross.
„Guten Abend.“ Grüßt sie zurück.
„Tut uns leid“, Inspektor Fuller, „Das wir stören.
Wir müssen Sie hier wegbringen.
Sie wissen schon, zu Ihrer eigenen Sicherheit.
Kommen Sie, geben Sie mir Ihre Tasche.
Officer Chow nimmt Ihre Vögel.“
Sie reicht Fuller ihre Tasche.
Handtasche und Tasche mit Vogelzeug behält sie selber in der Hand.
Durch den Tränenschleier kann sie gerade noch erkennen, wie Officer Chow sich mit dem großen Käfig abmüht.
Dann schließt sie die Tür hinter ihnen.
Langsam gehen sie die Treppe hinunter.
Als endlich alles im Auto verstaut ist, fahren sie einem ihr unbekanntem Ziel entgegen.
Ob er sie vielleicht beobachtet hat und ihnen folgen wird? Will sie wissen.
Auf keinen Fall, bekommt sie zur Antwort.
Er ist erst seit zwei Stunden weg. Und Los Angeles läge ja nicht um die Ecke.
Etwas beruhigter lehnt sie sich zurück.
Draußen regnet es mal wieder.
Die Scheibenwischer schaffen kaum das Wasser weg.
Sie dreht sich um und schaut zurück.
Erinnerungen an die Gerichtsverhandlungen mit ihr als Kronzeugin kommen auf.
Wie sie sie alle angestarrt haben.
Dann der Wutausbruch von ihm und seine Morddrohung.
Nur Fuller hat ihr geholfen.
Und ihr leider schon verstorbener Anwalt.
Irgendwie hat sie den Eindruck, dass sie alles hinter sich lassen würde.
Er wird sie nicht finden.
Und wenn doch, dann, dann würde sie ihm sagen, er solle sich dorthin scheren, wo die Sonne nicht mehr scheint.
Ja, verteidigen wird sie sich.
Dieses Mal.
Wieso hatte sie so lange in der Isolation gelebt?
Jetzt sah sie alles anders.
Eines Tages werde ich wieder lachen können.
Ein neues, schon lang vermisstes Gefühl macht sich breit.
WOHLBEHAGEN.
Diesmal wird alles gut.
Der Eisblock in der Brust wird kleiner.
Wenn ich irgendwann zur Arbeit zurückgehe, dann nur mit hoch erhobenen Kopf.
Ich werde kündigen, das ist es.
Die Wohnung.
Den Job.
Alles.
Ich werde alles hinter mich lassen.
Diese hässliche Stadt verlasse.
Irgendwo neu beginnen.
Wo mich keiner kennt.
Mit meinen Vögeln.
„Wann werden Sie ihn wieder eingefangen haben?“ Unterbricht sie ihre eigenen Überlegungen.
„Sicherlich bald.“ antwortet Officer Chow.
Bald bin ich richtig frei.
Der Wagen setzt seinen Weg durch die nasse Dunkelheit fort.
Die rollende Sardinenbüchse
Hier mal ein aktuelles Werk von mir. 5 Minuten alt.
Ich, dass sich das in naher Zukunft nicht noch mal wiederholt.
_______________________________________
Die rollende Sardinenbüchse
Seit letztem Freitag weiß ich wie sich Sardinen in der Büchse fühlen. Seitdem Tag habe ich eine Erfahrung gemacht, auf die ich gut und gerne verzichtet hätte. Menschen waschen sich nicht. Ich stand bzw. saß dann irgendwann eine Stunde im Zug zwischen München und Landshut in der ersten Klasse auf den Stufen und verrenkte mir den Rücken. Eine Stunde lang durfte ich den feinherben stinkenden Schweißgeruch inklusive Bierfahne eines Herren neben mir ertragen. Eine Stunde lang wurde ich durchgeschüttelt, durfte zur Seite rücken und denken: wann bin ich endlich da? Wann werde ich aus diesem Höllentrip endlich entlassen? Was, wenn nun ein Unfall passiert? Bei der Menschenmasse? Gibt sicherlich ne Massenpanik und mehr als zwei Tote.
Warum ich das erleben musste? Weil die Lokführer streikten. Angeblich erst ab 9:00 Uhr morgens und nur bis 11:00 Uhr. Doch wie wir uns alle da drinnen irrten beweißt mal wieder, dass wir einfach noch zu gutgläubig sind.
Ich glaubte, dass die Bahn es in den Griff bekommt bis 17:00 Uhr wieder normale Verhältnisse herrschen zu lassen.
Ich glaubte daran, dass die Bahn es in den Griff bekommt wenigstens an diesen Tagen mal 2 oder 3 Waggons mehr dran zu hängen.
Ich glaubte daran, dass die Bahn wenigstens an diesem Tage mehr Doppeldecker einsetzen würde.
Falsch gedacht.
Nun saß ich eingequetscht zwischen dem Biertrinker, zwei Damen aus LA und einem Madel, die nicht mehr richtig schauen konnte. Es war Wiesn in München und daher die Züge noch mal doppelt so voll wie sonst. Man muss. gerade an Freitagen, zwei Züge ausfallen lassen um überhaupt noch einen gesicherten Sitzplatz zu bekommen und den dann tapfer verteidigen. Das ist normal, das ist die Welt der Pendler. Morgens sind die Züge um halb sieben nie so voll wie Abends bei der Heimreise. Ich frage mich manchmal wo die Leute alle herkommen, die ich morgens noch nicht sah.
Saubere Züge?
Nein.
Warme Züge?
Nein.
Neue Züge?
Nein.
Die mit denen ich fahre sind sogar älter wie ich. Und dafür soll ich auch noch drei Prozent mehr zahlen?
Nein.
Ich fand es im letzten Jahr schon eine Unverschämtheit mit den 5 Prozent mehr. Als ich anfing mit der Bahn zu fahren zahlte ich die HÄLFTE von dem was ich jetzt zahle. Da kostete ein Ticket nach München um die 20 DM. Heute zahle ich umgerechnet 50 DM. Wo bitte schön nehmen Sie die Preise her? Wo bitte schön bleiben gerechte Preise für den Nahverkehr? Für Spontanfahrer? Allein schon 36 DM für ein Bayern Single Ticket ist ungerechtfertigt. Allein schon die Zeit, erst am 9:00 Uhr ist unflexibel. Da sind die meisten Pendler schon weg. Zwischen 8:00 Uhr und 9:00 Uhr ist eine Todeszone.
Wenn ich umrechne komme ich mit dem Autofahren bis Garching und dann mit der U-Bahn inzwischen besser weg als in Ihren versiften alten Zügen. Die sind kalt, heizen nicht, stinken bisweilen, es zieht an allen Ecken und Enden und sind ständig überfüllt.
Ich hasse inzwischen Menschen. Deren Geruch, deren Aussehen, deren Geschichten und Gesichter.
Gut, einerseits kann ich die Streikenden verstehen. Aber andererseits auch wieder nicht. Sie treiben den Ticketpreis unnötig in die Höhe. Gefährden Arbeitsplätze. Verlangen wir in Zukunft alle mehr Lohn. 30 %? Ach, zu wenig. 50%? Ach was, warum so knauserig? Warum nicht gleich 100% mehr Gehalt für alle?
Vergebung
Heute konnte ich sie nicht zurückhalten.
Heute flossen sie wieder.
Meine Tränen.
Nach so langer Jahren
Nach so langer Zeit.
Ich dacht nicht, dass sie je wieder kommen würden.
Sie taten es.
Rissen damit eine alte, schon lang geglaubte Narbe wieder auf
Brachten die alte Trauer, den alten Schmerz wieder zurück
Liesen noch einmal den Tag erleben, den ich dachte vergessen zu haben.
Sehen mich noch einmal den Hörer in die Hand neben und die Stimme der Mutter erklingen.
Mir berichten von den Verlust.
Der nun wieder da ist und nicht weggehen will.
Tränen tropfen hinunter und reißen den alten Schmerz wieder und wieder in mein Herz, mei-ne Seele.
Ich will es vergessen.
Denn ich weiß, du willst sicher nicht, dass ich um dich weine.
Dabei tue ich es nach all der Zeit wieder.
Es tut mir leid
So leid
Dabei bist du da wo du endlich glücklicher sein dürftest.
Vergib mir
Mir menschlicher Tor für meine Gefühle, meine Trauer, meinen Schmerz.
Vergib mir.
Music strong spell
Music let you sweep
Music gives you a got feeling
A good meaning
Music shows you a got rhythm
Music brings you down
Music brings you up
Music shows you how life could be
Music is strong
Music is soft
Music is all
Music is dreaming
Music is day
Music is night
Music is black
Music is white
Music is everything
Music let you dance
Music let your feed move
Life without music is nothing
Music is a strong spell
Music is love
Music is hate
Music fells your heart, body
Your veins, your ear, your eyes and your brain
Music makes you sing
Music is just like magic
Der Nebel in den Windungen
Starre Löcher in die Luft. Mir fällt nichts ein.
Schreibloch, Schreibblockade, wie auch immer man dieses Phänomen benennen will, welches einem ab und an anfällt.
Meine Erkenntnis bis dahin:
Mit Gewalt komme ich so nicht weiter.
Vielleicht fällt mir morgen was ein, oder übermorgen, oder überübermorgen.
Sollte ich die Stelle meiden und es an einer anderen probieren?
Ich kann es nicht leiden, wenn mir das passiert. Besonders schlimm ist die Variante von Schreibblockade, wo mir was einfällt, ich stürze zum PC oder nächsten Block, schreibe schnell ein, zwei Sätze und dann.... gähnende Einfallslosigkeit. Und ich starre wieder Löcher in die Luft. Entdecke dabei andere Sachen, aber nichts, was mich wirklich weiterbringt. Der Anblick von Spinnenweben bringt mich höchstens zur Raserei, mehr passiert nicht.
Wie bitte schön soll ich meine Gedanken zu Papier bringen bzw. in den PC tippen, wenn mir Partout nichts, aber auch rein gar nichts einfallen will.
Selbst die auferlegte Pause und Ablenkung durch lesen, Spazieren gehen, Filme schauen oder endlich mal meinen Saustall aufräumen, bringen nicht gerade viel. In anderen Worten ausgedrückt, und ich schreibe es mal so, wie ichs sag, nischts.
Die Wolke bleibt. Bedrohlich zieht sie sich hinter meine Stirn zusammen und verursacht nur eins, Kopfweh. Schon fange ich mal wieder an, an meinen Fähigkeiten zu zweifeln und würde am Liebsten alles hinwerfen. Immer wieder gebe ich mir den versinnbildlichten Tritt in den Hintern und weise den inneren Schweinehund in seine Schranken (Mach Platz!). Die Verlockungen sind einfach zu groß, alles aufzugeben, was ich bis dato erreicht habe. Warum nur gelingt es mir nicht, das zu beschreiben, was mir sonst so leicht von der Hand geht? Was ist anders? Liegt es an mir? Der Szene? Der handelnen Personen? Ihrem Chara? Ihren dadurch entstehenden Eigenheiten? Sollte Person A nicht doch lieber da stehen oder lieber das sagen?
Je mehr ich mich damit befasse, um so mehr verrenne ich mich. Es hilft nichts, die Dunstschwaden im Großhirn wollen nicht verschwinden.
Okay, Plan A hat nicht geklappt, Plan B auch nicht und Plan C war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dann ziehen wir doch den Notfallplan aus der Schublade und wenden uns anderen Dingen zu, bis wieder Klarheit im Oberstübchen herrscht.
Mit Gewalt irgendwas erzwingen, bringt niemanden was. Mir nicht, ich würde die Stelle sicherlich nicht mögen, und meinen potenziellen Lesern erst recht nicht. Meine Betaleserin schimpft mich dann wieder.
Solange ich schreibe, gab es Phasen, wo ich hang. Meist konnte ich die damit umschiffen, in dem ich einfach an einer anderen Stelle weiter schrieb. Dieses Mal ist es anders. De facto ist die Geschichte schon fertig und ich veröffentliche sie Woche für Woche. Doch ich musste ja Mitten drin alles umschmeißen, weil mir die Stelle so wie sie war einfach nicht gefallen hat. Das hat nun Konsequenzen auf einige Teile der Geschichte. Wenn auch nicht weitreichende, immerhin so viel, dass ich zwei Kapitel umschreiben musste und an einem noch was dranhängen darf bzw. ein anderes auch noch umarbeiten darf.
Gratuliere, Bridg, du hast es wieder geschafft. Ich schüttle mir selbst die Hand und gieße mir ein Schluck Saké ein.
Kommen wir doch darauf zurück, warum ich dies hier verfasse, eine Story über meinen Zustand.
Richtige Schreibblockaden waren mir bis dato fremd. Nun darf ich mich damit auseinander setzen. Begeistert bin ich nicht gerade, ändern kann ich daran momentan nichts.
Darum ist dieser Zustandsbericht von der Front, meinem Schreibtisch, entstanden.
Von meiner kleinen, kreativen Krise.
Von dem Aussetzen diverser Gehirnabschnitte.
Besonders dem bewußten und dem unbewußtem Denken, Handeln und anderen Körperfunktionen.
Meinen derzeitigen getrübten Gemütszustand.
Meiner miesen Laune dadurch, die ich gerne lauthals an meine Umgebung und sicherlich damit auch an euch weitergebe.
Dafür entschuldige ich mich formal und vorausschauend, gewahr der Dinge, die ich sicherlich in diesem Zustand begehen werde.
Das einzigst gute an der Sache ist, ich kann mich anderen Dingen zuwenden. Anderen Geschichten, anderen Ideen und sie skizzieren oder anreißen, die schon lange da waren, ohne das ein Wort geschrieben wurde. Kein Konzept erarbeitet wurde. Keine Figur sich bei mir einschlich und plötzlich Hallo sagte. Tag,da bin, mach was aus mir. Geb mir einen Namen und sage mir, was ich tun soll. Ein kleines Ratespiel á la „Was bin ich“ im Kleinformat. Entstanden aus dem Nichts, was sich bei mir Gehirn nennt. Irgendwann schleicht sich dann bei mir die Frage ein, wo kam der eigentlich her? Warum ist gerade der mir eingefallen?
Beobachten wir ihn eine Weile. Wort für Wort, Ereignis für Ereignis entwickelt er sich und wird ein Bestandteil der Geschichte. Sei es nun eine kurze, ein Roman, ein Einteiler, ein Mehrteiler oder eine ganze Buchreihe.
Ich könnte so noch stundenlang weitermachen, doch ich fange sicherlich langsam an, euch zu langweilen.
*Warum nur schreibt die so etwas? Wann geht’s bei der FF weiter?+
Geduld, liebe Leserschaft, ich arbeite dran und halte euch mit solchen kleinen Dingen hier bei der Stange und hoffentlich auch bei Laune.
Der Nebel ist immer noch da und ich suche in der Brühe gerade das Horn, um zu verkünden, dass er irgendwann weitergeht. Die Frage ist nur wann. Das tue ich mittlerweile auch und zwar täglich.
Vielleicht hilft dieses kleine Zwischenspiel, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Wir werden es sehen.
Dann heißt es, Finger auf die Tastatur und los geht es. Hinein in eine meiner Welten. Erdacht und ersponnen von mir, der Verrückten mit den roten Haaren. Die nervös jeden Kommi liest. Sich über Lob und gerechten Tadel freut und langsam süchtig danach geworden ist. Nach Anerkennung von ihren Lesern sucht und erschrocken die Hitzahlen bei ihrer FF anstarrt.
Dabei offenbare ich mich euch. Ich öffne mich euch und ihr habt Anteil an meinem Innersten. Meiner Gedankenwelt, meinen Vorstellungen. Meinen Gefühlen, Eindrücken, meinen Lebenserfahrungen. Meist tragen die weiblichen Hauptakteure etwas in sich, das auch ich habe. Sei es mein Temperament, mein Unwille, auch nur in die Nähe einer Spinne zu kommen oder die Augen- und Haarfarbe.
Bei der Körpergröße mogele ich immer. Wer mich kennt, versteht das.
So weit, so gut.
So far, so good.
Ich geh nun schlafen und wünsche euch viel Spaß. Oder sollte ich sagen, viel Glück, denn ich bin meist die Letzte, die weiß, wann es weitergeht, denn die Muse hat mich nicht geküsst. Auch der Typ mit dem Fell über der Schulter macht sich mehr als rar in letzter Zeit.
Sollte der Tag kommen, an dem ich genau das so aufschreibe, was ich im Oberstübchen, oder besser, auf meiner hauseigenen, internen Festplatte, gespeichert habe, höre ich mit dem Schreiben auf. Denn denken und handeln waren und sind immer zwei Grund verschiedene Dinge und werden es hoffentlich noch eine Weile bleiben.
Liebe Grüße, auch weiterhin, von der Front.
Eure Bridget.
_____________________________________________________________
Über Kommis würde ich mich freuen.
Water
Water
I am all
I give life
I take life
I could be a storm
I could be gentle
I taste hart
I taste soft
I am your enemy
I am your friend
I take land
I bring land
I bring life
I bring death
I could be steaming
I could be warm
I could be cold
I could be snow
I could be ice
I eliminate fire
I am the mighty
Fire
Fire
I am burning
Long
Lasting
Eternity
I destroy everything
I burn it to the ground
I am furious
I am hot
I need water to be stopped
I need oxygen to life
Once started I could not stop
I burn
I am everything
I form iron
I am part of the sun
I bring also life after destroying
I am mighty
Ich mogle mich durch den Tag
So und für alle Urlauber und Ferienanbeter das hier:
Ich mogle mich durch den Tag
Lust zu nichts
Muss mich quälen überhaupt was zu tun
Schreiben, lesen, arbeiten zu viel
Ich mogle mich durch den Tag
Lust zu nichts
Schreibtisch voll gemüllt
Geschirr gammelt unabgewaschen vor sich hin
Ich mogle mich durch den Tag
Lust zu nichts
Essen will gekocht sein
Einkauf auch erledigt
Ich mogle mich durch den Tag
Lust zu nichts
Internet ist besser als das hier
Lasse Grüße da
Sag hallo zu allen
Ich mogle mich durch den Tag
Lust zu nichts
Auf dem Sofa gammeln
Fernseher angähnen
Die Tasten der Fernbedienung ab und an drück
Ich mogle mich durch den Tag
Herbst
Ich habe schon lange kein gescheites Gedicht mehr verfasst. Ich habe irgendwie auch das Gefühl, die liegen mir nicht richtig.
Von daher sind das alles nur Versuche von mir, die hier landen.
Hier ein taufrisches.
Herbst
Grau ist mir in dieser Zeit. Einsam fühle ich mich
Es herrscht Kälte draußen und in mir
Ich fühle mich leer. Ausgelaugt vom Wetter und vom Leben
Keinen Finger will ich rühren
Mit keiner Wimper zucken
Selbst das Kleinste erscheint mir zuviel
Müde rieselt das Programm in meinen Kopf. Hinterlässt noch nicht mal Bilder
Langsam verfärbt sich das Laub. Von mir unbemerkt
Weihnachten erscheint mir so nah und doch so fern
Ich will es nicht haben. Bleib mir weg.
Keinen Lichterschein für mich
Kein Halleluja für irgendwen
Kein ach- ist- die -Welt- doch- schön
Kein Glanz und auch kein Gloria
Kein Heiligenschein für irgendwen
Keine Spenden für irgendwas
Kein Licht durchdingt mich
Nur Tristes erreicht mich irgendwie
Rache
Rache
Rache wollte ich
Rache bekam ich
Nun bin ich leer
Wollt meine Finger in dich schlagen
Dich treten
Dich schupsen
Dich zerteilen
Dir weh tun
wie du mir, so ich dir
Ich wollt so viel
Zerfiel in tausend Teile
Erhob mich neu
Hier bin ich
Ohne Rache
Leer und Ausgebrannt
Verloren im Sein
Halloween
Halloween
Zu Samhain treffen wir uns
In dieser Nacht
Wo Tod und Leben eins sind
Es keine Grenzen gibt
keine Regeln existieren
keine Gesetze gelten
Nur dann teilen wir unser Ergötzen
Uns Verlangen, so lange versteckt,
wird unser Untergang
Unsere Liebe ist verdammt
Unbremsbar
Unauslöschlich
Unerbitterlich
Wir klammern
im Sturm,
dem Ende geweiht
Zu Samhain treffen wir uns
auf ewig
Sonne
Sonne
Müde scheint sie mir ins Gesicht
Zaubert mir ein Lächeln
Wärmt mich leicht
Ihre Strahlen so fad
Zeigt nur kurz ihre Stärke
Ihr Zögern macht mich schwach
Versucht mich zu erreichen, mich zu finden
Ich Sonnenkind, froh sie zu sehen.
Wärm mich in dieser Kälte.
Zeig mir deine Macht
Gib mir meine Kraft zurück
Meine kalten Glieder sehnen sich
Bring Licht in trübe Tage
Wind
Wind
Kalt weht er um meine Ohren
Zerzaust meine Haare
Saust durch meine Kleidung
Klappert am Fenster
Drückt gegen Türen
Durchwirbelt meine Gedanken
Mein Sein
Bringt Gerüche,
Sehnsüchte,
Fremde Gedanken
Bringt Kunde vom Meer
Fernen Orten und Plätzen
Erzählt von sich
Kann mächtig sein wie ein Sturm
Und sanft wie eine Brise
Er ist ein Kind
Die zornige Unschuld
Fremder
Fremder
Wir trafen uns irgendwo
Ich weiß nicht wann
Es war Schicksal
Das ist gewiss
Zu kurz war die Begegnung
Sie blieb eingebrannt
Für immer da
Vernarbt blieb meine Seele
Ich suche dich
Hier und dort
Doch du bist fort
Für immer entschwunden
Aus meiner Welt
Dabei band uns doch so viel
Deine Augen blickten nah
Und waren doch so fern
Sprachen von einer anderen Zeit
Von anderen Ufern
Von fremden Dingen
Mir verschlossen dieses Land
Begegneten wir uns doch irgendwann
Dann erzähl mir mehr davon
Alter Gevatter
Alter Gevatter
Warte nur
Nur noch ein Lied
Nur noch eine Note
Nur noch ein Akkord
Dann folge ich dir
Zu ihm
Er wartet auf mich
Nur in dieser Nacht darf ich bei ihm sein
Zu früh du ihn holtest
Zu früh du den Faden durchschnittest
Der ihn mit mir verband
Ein letztes Mal ich ihn noch mal sehen mag
Einen letzten Gruß ich ihm senden muss
Dunkel umschliesst mich die Nacht
Am Ufer des Totenflusses
Sitz ich und Spiel für dich
Er wartet auf mich
Meiner Musik lauschend
Unbeweglich stumm
Mein Gold klimpert in seiner Tasche
Leise verklingt der letzte Ton
Nun bin ich bereit mit ihm zu gehen
In seine dunkle Welt
Schwer er das Ruder für mich schlägt
Seelenreiches Wasser das Boot umspült
Bis ans andere Ufer zur Insel der Leblosen
Am Steg ich entsteige der Totenbarke
Vom Leben in den Tod
Ich gehöre dir
Seh dich am Tempel stehen
Ich so lange ersehnte dieses Wiedersehen
Versprach ich dir doch schon damals zu kommen
Vergönnt mir zu bleiben ist es nicht
Verkünd ich dir noch letzte Grüße aus meiner Welt
Schon muss ich gehen
Ein letzter Kuss
Eine letzte Umarmung
Bis wir uns Wiedersehen
Treffen mit dem Fremden
Treffen mit dem Fremden
Seid wir uns trafen ist es anders
Ich wollte es nicht
Eingebrannt bei nur einem Blick
Einem kurzen Treffen zwischen Alltag und Traum
Ich stieß dich immer wieder von mir
In Hoffnung du gingest, wie alle anderen zuvor
Ich wollte meine Freiheit
Mein ruhiges Leben behalten
Meinen Schwur von damals brachest du in nur einem Wimpernschlag
Nur eine Berührung deiner Augen
Ein Augenblick der Unachtsamkeit
und ich war dir verfallen
Ich konnte mich nicht wehren
Ich kämpfte strampelnd gegen dich
Dich absichtlich verletzend schlug ich Harken
Mit meinen Worten Wunden schlagend griff ich an
Meinen Sarkasmus Schwerter schmiedend stürzte ich mich auf dich
Gab meiner Zunge Sprengstoff jeglicher Art
Pfeile verschoss ich mit Feuer beladen
Vergiftete deinen Verstand mit meinem Intellekt
Unerbittlich stelltest du dich der Mauer, die mein Herz gefangen nahm
Behütet und beschützt vor allen Verletzungen, die das Leben dort vernarbt hinterlies
Trotztest allen Gefahren, die ich dir stellte
Umschifftest alle Tiefen, die ich dir grub
Hieltest dein Schild tapfer gegen den Orkan, den ich blies
Alles verpuffte an deinem Panzer
Tief saß das Selbstmitleid in mir fest
Die Narben des Daseins noch tiefer
Warum nur konnte ich nie jemanden finden, der mich so wollte wie ich bin?
Warum wählte ich die Einsamkeit?
Sehnsüchtig blickte ich zu denen, die mehr Glück hatten wie ich
Die das erreichten hatten, was der Menschheit als Lebensziel auferlegte
Nur langsam verschwanden die Wunden, die mir geschlagen wurden
Vernarbten ungesehen in meiner Seele
Jedes Wort, Jede Geste war Heilung
Du brachtest die Schmetterlinge zurück
Die Sehnsucht an ein unvergleichliches Gefühl
Dieses unvergleichliche Herzklopfen, was ich verbannt hatte aus mir
Ein Moment hatte alles verändert
Ende
Ende
Mit einer Note war es vorbei
Halte noch im Ohr nach
Ließ mich noch einmal vibrieren
Ich wünsch ihn mir zurück den süßen Klang
Die Verzückung, die sich in mein Ohr
Meiner Selbst schlich
Noch immer höre ich die Stimme
Den Gesang, der mich träumen lässt
Spüre die Musik, die mich schweben lässt
Fühle die Lust mich zu bewegen
Es endete wie es begann
Mit einem Accord war Schluss
Wie sehr wünsche ich mir die Lieder zurück
Das Wasser und das Feuer
Frühling
Es ist wieder soweit. Die Tage länger, die Nächte kürzer. Die Röcke der Damen fader. Die Mode der Herren seltsamer.
Frühlingserwachen lautet das Motto dieser Tage. Es sprießt, blüht, wächst, grünt wohin das Auge nur blicken mag. Aus einem unscheinbaren und unansehnlichen braunen Busch, ja gar noch mit Blättern der letztjährigen Saison behangen, wird mit einmal das blühende Leben.
So manch gehegtes und gepflegtes Gewächs hat diesen Winter leider nicht überstanden.
Trotzdem lässt man es noch etwas stehen, in der Hoffung es schlägt noch aus.
Doch leider, oh leider wird schon bald erkannt, dass alle Wünsche, aller Dünger und Bewässerung nichts nützt und man muss sich damit befassen sich was Neues zulegen zu müssen.
Dann werden wieder Kataloge gewälzt, Gartenhäuser, Gärtnereien durchforstet um das zu ersetzten was uns genommen wurde. Jahrelange, ja gar, Jahrzehntelang, Generationen von uns überstand es alle Witterungserscheinungen, die Mutter Natur uns jeden Winter schickt. Was haben wir dieses Mal falsch gemacht? Wird sich dann gefragt. Vielleicht war es einfach Zeit für ihn zu gehen, wirft man dann sehr zaghaft in den Raum und erntet dafür einen unverständlichen Blick. Früher, ja früher, haben die mehr vertragen. Mag sein. Aber auch der beste Busch, der beste Baum aus guter Züchtung hat nur eine begrenzte Lebenspanne. So wie mit allen Dingen dieser Welt.
Versucht man das mit lieben Worten den Trauernden mit lieben Worten und sehr langsam klar zu machen, steht man mit einmal selbst auf der Liste der bedrohten Arten. Damit man aber nicht dazu gehören will, tut man alles um den Verlust soweit wie möglich wieder zu ersetzen. Möglichst mit einem gleichen Exemplar. Was sich nach durchsuchten Tagen in diversen Einrichtungen als äußerst schwierig bis unmöglich herausstellt.
Weil die falsche Jahreszeit für gerade diese Pflanzengattung, der gemeine Hausknecht sich gerade vermehrt, momentan nur rosablühende Klematis in sind, weil diese Sorte so nicht mehr gezüchtet wird. Weil jenes, weil dieses, weil überhaupt.
Gut, also suchen wir doch mal das Internet auf und sehen nach, was das zu bieten hat.
Nach einer erstaunlich kurzen Suche finden wir dann auch einen passenden Anbieter bzw. Hobbyzüchterverein, der uns eine Liste diverser Züchter auch in der Nähe ausspuckt.
Nach einem kurzem Telefonat gibt es dann doch die Möglichkeit ein Exemplar der gewünschten Gattung abzuholen. Meine Befürchtungen, oder doch mein Wunsch, ans andere Ende der Welt zu reisen –um dem hier allen zu entkommen- wurden damit begraben.
Nach einer kurzen Irrfahrt und zweimaligen Umleitungen kommt man dann doch da an wo man hin will. Der riesige Hofhund, Pony bis mittlere Pferdegröße, lässt einen auch ohne Frage und dem Abgeben eines lautstark geforderten Leckerlies glatt und sogar freiwillig auf das Grundstück.
Die Hausdame führt uns in ein Gewächshaus, was einen an die Zuchtstation aus irgendeinem Resident Evil Teil erinnert. Dort bereitet der Göttergatte dann, mit vielem Nachgefrage, warum denn gerade diese Sorte gewählt wurde, einen herzlichen Empfang nebst Handschlag mit dreckigen Händen. Verschämt wischt man sich unbeobachtet die Hände an der Jeans ab. Bei der Erklärung, Erbstück von Ururgroßtante 5ten Grades aus Amerika, verheiratet gewesen mit einem Offizier eines südostasiatischen Landes, dessen Namen uns allen entfallen war, wird man seltsam von oben bis unten angeschaut. Der Begriff inkompetent schleicht sich langsam in den Denkapparat. Als hätte man einen Orkan bescheid gegeben wird man so mit Erklärungen und anderem überhäuft, dass man nach 2 Minuten nur noch auf Durchzug stellen will und das auch tut.
Nach einer Stunde Ermahnungen, Anregungen, Tipps und Verwünschungen, dass man sich nun doch als Pflanzenexperte wähnt, zieht man dann mit dem gewünschten Exemplar von dannen, nicht ohne einen horrenden Preis hin zu blättern. Das Prädikat direkt vom Hersteller scheint die Preisschraube noch mal an ziehen zu lassen. Gut, in den Baumärkten etc. wird meist so oder so nur in Massen produzierte Ware angeboten.
Bei der Rückfahrt hört man dann Worte wie, ich habs dir doch gesagt, diese Dinger leben ewig.
Ja, auch wenn die Sonne irgendwann in einen Roten Riesen verwandeln wird, wird diese Pflanze immer noch leben. Nur wir nicht mehr. Wer es glaubt.
Frühling. Denkt man sich wieder und fragt sich gleichzeitig, warum tu ich mir jedes Jahr diesen Streß mit dem Garten überhaupt noch an? Doch auf der anderen Seite, man hat das Gefühl was schönes geschaffen zu haben. Nur für sich alleine. Ohne das einem was von der Gesellschaft aufgedrängt wurde. Von den Medien. Der Masse. Das hier ist noch mein Ding und da hat mir keiner reinzureden.
Hier noch mal das Wort:
Frühling. Nach Aussage einiger gemeinhin als Experten bekannten Leute, sollen neben dem Grün auch noch andere Dinge sprießen. Zarte Bande unter den Liebenden. Hormonwallung. Chemical reaction. Mich scheinen die damit nicht gemeint zu haben. Oder bin ich mal wieder zu sehr damit beschäftigt von einer Niesattacke zur nächsten zu hangeln, dass ich nicht mitbekomme, was um mich herum vorgeht?
Lange schon habe ich mir den Sommer gewünscht. Nur 4 Wochen um Frühjahr würde ich gerne irgendwohin fahren, wo Birke und Hazel gerade nicht blühen. Oder schon geblüht haben. Oder gar nicht erst anfangen zu blühen. Da hilft nur eine vierwöchige Reise durch sämtliche Wüsten dieser Welt. Solange einem von den dauernden Geschaukel auf den Wüstenschiffen nicht schlecht wird, ist doch alles in bester Ordnung.
Warum heißt dann der Frühling Frühling? In anderen Ländern hat er so klangvolle Namen wie Primavera oder Spring. Frühling klingt sehr flach in meinen Ohren. Warum blieb es nicht bei Lenz?
Veronika, der Lenz ist da. Ja, die erste Boyband der Welt hatte schon recht.
Nicht auszumachen ist woher der einfache Begriff Frühling stammt. Weder Wiki noch andere Seiten geben darüber schlüssige Auskunft. Nur das es ihn gibt. Also den Begriff und die Jahreszeit auch.
Jeden Tag sieht man nun was neues erblühen, dort sich ein Blatt ausfalten. Erste Insekten fliegen von Blume zu Blume. Die Vögel wecken einem zwitschernd. Wie sehr man doch die ersten wärmenden Sonnenstrahlen geniest. Die ersten Grillfeten. Einfach dieses, man darf endlich wieder draußen sein. Ohne Wollpullover, dicker Jacke, Schal umgehängt, Mütze auf. Handschuhe an. Und nur wenn es nicht anders möglich ist ausm Haus tritt.
Vorbei mit Schnee, Kälte, dieses Morgens Dunkel, Abends Dunkel. Man fährt im Hellen zur Arbeit und kommt im Hellen nach Hause. Keine miese Stimmung mehr. Die Dauerdepriwolke ist weg und man freut sich des Lebens. Man möchte alles und jeden Umarmen und an sich drücken. Hach, das Leben ist nur eins:
Schön.
Schlaflied
SCHLAFLIED
Ich möcht Schlafen.
So tief wie das Meer
So fest wie die Dünnung.
Mich reinlegen in die Dunkelheit der Nacht
Umarmt mich, Götter der Träume und des Schlafes.
Ich komm euch Nachts suchen
Ich möcht Schlafen
So tief wie das Meer
So fest wie die Dünnung.
Bitte gebt mir die Kraft, ihr Götter,
dass ich Erwach nach einer Nacht
in Hoffnung, wieder in euren Armen zu ruhn.
Ich möcht Schlafen
So tief wie das Meer
So fest wie die Dünnung.
Schenkt mir Träume, ihr Götter
von Süße
von Wärme
von Liebe
auf ewig sei ich euch Untertan
Ich möcht Schlafen
So tief wie das Meer
So fest wie die Dünnung
Nur in deinen Armen
werd ich ruhn,
so tief wie das Meer
und so fest wie die Dünnung.
Wasserspiele
Wasserspiele
Im Sand sitz ich und warte
Auf dich, der du weiter segelst
Über die Meere, den Sonnenstrahlen nach
Leise umspülen mich die Wellen
Ziehen mich hinab in die nasse Welt
Ich schwimm vorbei am Unbekannten
Sehe Dinge, die Menschliches noch nie erblickten
Tauche auf in riesigen Wogen
Lass das Wasser mich umspielen
Genieße das Feuchte
Streck mein Selbst ins Unendliche
Trenn mich vom Sein
Hier, wo ich ich bin
Wo das Band aus Lichtstrahlen und Dunkelheit eins ist
Vergess ich dich zu sehen
Das Sein so weit von da wo ich bin
Vergnügt spiel ich mit mir
Spür den Drang mich zu drehen
Das alles noch mal zu sehen
Wieder geht es hinab ins nasse Reich
Mein Element von allen das schönste
Hier wo das Leben geboren wurde
Bin ich zu Hause
Ohrwürmer
Ohrwürmer
Der lästigste Zeitgenosse unter den uns bekannten Tieren auf dieser Welt kommt aus dem Reich der Würmer. Der wissenschaftlich bis heute nicht nachgewiesen gemeinen Ohrwurms, auch eararuswurmus extremus genannt, setzt sich bei dem armen Opfer einfach in den Gehörgang und quält die Betroffenen mit unvorstellbaren Tönen, Gesängen und anderem.
Trotz diverser Versuche den Parasiten durch Beschallung mit Beethoven, Metallica, AC/DC oder anderen zu vertreiben, scheitern.
Kaum setzt die Musik aus, wird der Patient von einer neuen Welle von Ohrwürmern gequält.
Die schlimmste Form der Erkrankung zeigt sich bei einer Geschmacksverirrung des Wurmes. Diese Befallenen leiden die schlimmsten Qualen oft über Tage und Wochen. Da diese Lieder permanent im Radio oder Fernsehen gespielt werden und so die Chancen minimiert werden den Ohrwurm loszuwerden.
Wir raten daher den Befallenen dringend dazu die Ruhe zu suchen und Musiksender in der Zeit der heftigsten Befallung nicht einzuschalten.
Nach einigen Tagen, manchmal gar Wochen und Monate, sollten die schlimmsten Anzeichen der Erkrankung abgeklungen sein. Und man kann es wagen wieder zur Normalität über zu gehen.
Leider, und hier ist der Haken am Wurme, wird man den Parasiten nie wieder los, wenn man ihn einmal hatte. Bei angenehmen Melodien kann das sogar sehr nützlich sein und beruhigend auf den Patienten wirken. Man hat schon beobachtet, dass Patienten frohlockend durch den Garten streiften und ein Lied mitträllerten.
Selbst Wissenschaftler aus allen Herren Länder sind schon Opfer von eararuswurmus extremus geworden.
Ein Heilmittel wird es wohl auf längere Sicht nicht geben. Darum bitten wir alle Betroffenen um Geduld, sollten Sie von einem Ohrwurm befallen worden sein.
Erste Erfolge zeigen sich nur bei dem Versuch den Parasiten mit einer völlig anderen Musikrichtung auszutreiben. Doch leider setzte sich bei einigen Versuchskandidaten sofort ein neuer Ohrwurm fest.
Die einstimmige gesundheitliche Ohrenvereinigung hat ihn geschlossen abgestimmt auf die Liste des zu schützenden Ohrwurms gesetzt.
Wir halten Sie auf dem Laufenden, sobald es Neueres gibt aus dem Reich des eararuswurmus extremus.