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green eyes ~♥~

What a school
von

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"Bonus – Kapitel" Denis in Love

~♥~
 

Bonus – Kapitel
 

• Denis in Love •

Untertitel: „Ein bisschen bi schade nie.“

(weil ihr es euch alle gewünscht habt)
 

Teil 1:
 

Nachdem ich verzweifelt versucht hatte, dass Jannis wieder die Augen aufschlug, wurde ich von einem großen schwarzhaarigen Jungen zur Seite gestoßen. Unsanft landete ich auf meinem Hintern.

„Du kannst ihn doch nicht so schütteln!“

Langsam öffnete Jannis die Augen und schloss sie gleich wieder. Der Große hatte sich weit über ihn gebeugt.

„Ich bringe ihn ins Krankenzimmer.“

Langsam hob er Jannis hoch und lief mit ihm auf die Schule zu.

„Wa...“

Jemand legte mir die Hand auf die Schultern.

„Lass die beiden gehen.“

Verdutzt schaute ich den Jungen an, der mich aufgehalten hatte. Er war größer als ich und hatte blonde Haare. Mit seinen braunen Augen sah er den beiden hinterher. Ein zufriedener Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Sommersprossen bedeckten sein Gesicht und machten ihn nicht etwa weniger schön, sondern eher noch hübscher.

„Aber, ich muss doch Jannis helfen.“

„Keine Panik. Er ist bei Phillip super aufgehoben.“

„Ich will aber nicht, dass sich irgendein Kerl um ihn kümmert“, rutschte es mir heraus.

„Ach ja? Phillip ist aber nicht ‚irgendein Kerl‘. Außerdem was geht dich an, was mit Jannis ist?“

Was sollte das heißen, der Schwarhaarige war nicht irgendein Kerl? Was hatte Jannis mit ihm zu schaffen?

„I.. ich bin Jannis bester Freund. Na klar geht es mich was an, was mit ihm ist!“

Der Blonde grinste spöttisch.

„Dann bist du also Denis?“

„Klar.“

Ich schaute ihn misstrauisch an.

„Na, wenn du ‚nur‘ Jannis Freund bist, dann brauchst du dir ja keine Sorgen machen.“

„Waa...“

Verdammt. Wovon sprach dieser Idiot?

„Naja. Du scheinst etwas verwirrt. Phillip interessiert sich schon länger für Jannis und er scheint nicht gerade abgeneigt gegen Phil.“

Ich ballte die Fäuste.

„Red keinen Scheiß!“, fuhr ich ihn an.

Die Augen meines Gegenüber wurden etwas weicher.

„Es ist aber so. Tut mir ja leid für dich, aber nachdem, was Jannis mir erzählt hat, warst du immer nur ein guter Freund für ihn.“

Ich drehte mich auf dem Absatz um und lief ein paar Schritte weg. Ich wollte nicht, dass der Blonde sah, wie ich knallrot wurde im Gesicht.

„Hey, warte“, rief er mir hinterher, „das war doch nicht böse gemeint.“

„Denkst du, ich weiß nicht selber, wie Jannis über mich denkt?“

Mein Kopf musste inzwischen aussehen wie eine Tomate.

„Aber er muss mir nicht erzählen, er interessiert sich nicht für Männer und dann angelt er sich hier den erst besten.“

Die Schritte des Blonden kamen mir näher. Dann legte er mir wieder seine Hände auf die Schultern.

„Ich glaub nicht, dass Jannis dir mit Absicht verschwiegen hat, dass er auch auf Männer steht. Ich denke er wusste es einfach nicht.“

„Das merkt man doch.“

„Du vielleicht.“

„I...“

Es war sinnlos es abzustreiten. Warum auch? Das hatte ich bisher ja auch nie getan.

„Nimm es Jannis nicht zu übel. Es geht ihm im Moment eh beschissen genug.“

Verwirrt drehte ich mich um und sah den Blonden an.

„Was? Davon hat er mir gar nichts erzählt!“

„Klar“, er grinste, „man erzählt auch jedem von seinem Liebeskummer.“

„Aber ich bin sein Freund.“

„...und in ihn verliebt oder etwa nicht?“

Mir blieb der Mund offen stehen.

„Wie...?“

„Ach komm, das war doch eben mehr als eindeutig.“

Ich wusste nicht, was ich jetzt noch sagen sollte. Wie konnte der Kerl nur so schnell meine Gefühle erraten?

„Na und wenn schon!“, fauchte ich zurück. „Was wäre daran so schlimm?“

Der Blonde hob abwehrend die Hände, grinste aber weiter.

„Nichts, nichts. Hab ich ja auch nicht behauptet oder? Aber glaub mir, ich denke, du hast keine Chance bei Jannis. Wenn die einer hat, dann Phillip und du solltest den beiden diese Chance nicht verderben. Er braucht dich jetzt als Freund und nicht als eifersüchtigen Exkumpel.“

Ich lief leicht rot an. Als ob ich das nicht selbst wüsste.

„Ich weiß.“

Der Blonde kam wieder ein Stück näher an mich heran und berührte beruhigend meinen Arm. Also ein bisschen falsch verstehen konnte man das jetzt schon, wie er mir da auf die Pelle rückte. Sicherheitshalber ging ich einen Schritt zurück.

„Hey, keine Angst!“

Der Blonde lachte nur.

„Ich bin an Kerlen null interessiert, das überlass ich schön den zwei Turteltauben.“

Mit seiner rechten Hand deutete er auf das Gebäude hinter ihm. Konnte der sich nicht mal zusammen reisen? Ich bin schließlich auch schwul.

Er schien meinen bösen Blick bemerkt zu haben.

„Hey, is ja gut. Aber du solltest die Zwei wirklich ihr Ding machen lassen. Die passen so gut zusammen.“

Ich biss mir auf die Lippen. Eigentlich hatte ich ja schon lange akzeptiert, dass ich für Jannis nie mehr als ein Kumpel sein würde, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Da kam mir ein Gedankensblitz. Warum die Chance nicht nutzen? Ich mein, der Typ, der da vor mir stand, sah ja nicht schlecht aus.

Ich grinste.

„Was willst du?“

Der Blonde wich ein Stück zurück.

„Wenn du willst, dass ich Phillip machen lasse was er will, dann knutschst du jetzt ein bisschen mit mir rum.“

Ungläubig schaute er mich an.

„Du spinnst wohl!“

„Ganz und gar nicht. Ich meine das eigentlich ziemlich ernst.“

Und da hatte ich recht. Seit dem Kuss mit Jannis hatte ich der Versuchung widerstanden irgendeinen Kerl anzugraben, weil ich mir ja schon irgendwie Hoffnungen gemacht habe. Doch jetzt, da eh alles vor bei war, konnte ich mir auch ein bisschen meinen Spaß gönnen.

Langsam machte ich einen Schritt auf den Blonden zu. Er war zwar größer als ich, aber das schüchterte mich nicht ein. Warum auch?

„Hey, komm, lass die Scherze.“

Ich grinste noch einmal und streckte meine Hand nach seinem Kinn aus.

„Mit sowas scherze ich nicht.“

Leicht verwirrt starrte er meine Hand an.

„Und was machst du, wenn ich dich nicht küsse?“

„Dem guten Phillip seinen Jannis wegnehmen.“

Der Blonde lächelte leicht.

„Das schaffst du nie.“

„was denkst du, was Jannis wichtiger ist? Wenn ich ihn als sein bester Kumpel zu Hause brauche, weil ich so verzweifelt bin, dass ich kurz vorm Selbstmord stehe, oder ein liebeskranker Phillip?“

Der Große stieß mich leicht weg.

„Das hast du nicht drauf.“

Er hatte recht. Sowas würde ich nie tun, aber ich konnte es ihn ja glauben lassen.

„Wenn du wüsstest. Ich stand schon mal kurz davor mir das Leben zu nehmen, das war, als meine kleine Schwester gestorben ist.“

Ich machte ein todernstes Gesicht. Innerlich hätte ich laut loslachen können, so ein bestürztes Gesicht machte der Blonde. Natürlich war alles gelogen, aber das würde er erst erfahren, wenn ich ihn rumgekriegt hätte.

„Na meinetwegen. Is ja nix dabei, Hauptsache du gibst endlich Ruhe.“

„Sehr schön.“

Ich grinste wieder. Dann näherte ich mich wieder seinem Kinn.

Entsetzt stieß er schon wieder meine Hand weg.

„Was denn jetzt noch?“

„Nicht hier du Vollidiot. Hier sehen uns doch alle.“

Ich verleierte meine Augen.

„Na und? Das is doch egal.“

„Dir vielleicht“, fauchte er mich an, „aber ich verliere meinen guten Ruf, wenn mich hier einer sieht, wie ich mit einem Kerl rummache.“

„Ja, ja schon gut.“

Ich ließ mich von ihm mitziehen. Quer durch den ganzen Park, bis wir vor einer Gartenlaube standen. Oh wie romantisch. Ich grinste. Es gab wirklich kein besseres Plätzchen als dieses hier, um endlich mal wieder ein bisschen Spaß zu haben.

„Was machst du denn da draußen?“

Ich erwachte wieder aus der Trance, in die mich dieser Ort hier versetzt hatte. Schnell schlüpfte ich durch die Tür und schloss sie mit einem leisen Knarren hinter mir.

Ich schaute mich ein bisschen um. An den Wänden hingen Spinnweben und der Staub lag schichtweise auf dem Boden. Der Blonde saß an der gegenüberliegenden Wand auf einer Matratze. Eine Matratze? Was machte denn eine Matratze hier? Genau das fragte ich ihn auch.

„Na, wenn einer der Jungs mal Besuch hat und sie nicht mit aufs Zimmer nehmen will, weil zum Beispiel da der Mitbewohner schläft.“

Ich verdrehte die Augen.

„Ist aber kein schönes Plätzchen hier. Ich würde meinem Lover da was besseres bieten.“

„Ich nehm meine Mädels ja auch mit aufs Zimmer“

Entrüstet ließ ich mich neben ihm auf die Matratze fallen.

„Ach? Und ich bin es nicht wert mit in dein Zimmer genommen zu werden?“

„Jetzt mach mal halblang. Du wolltest knutschen, der Platz hier is doch nicht schlecht.“

Ich sah ihn leicht böse an.

„Nicht schlecht?“

„Ach komm schon, du findest ihn doch bestimmt romantisch.“

„Schon“, druckste ich rum, „aber in deinem Zimmer, auf deinem Bett im Kerzenlicht wäre es noch viel romantischer.“

Verträumt guckte ich ihn an. Der Blonde verdrehte die Augen.

„Nun hör endlich auf zu quatschen und lass es uns hinter uns bringen. Ich bin schließlich nicht freiwillig hier.“

Ich grinste.

„Ok.“

Gesagt getan. Ich drückte ihn an den Schultern nach hinten und setzte mich auf ihn. So lag er wehrlos unter mir. Mit meiner rechten Hand strich ich ihm über seine Wange. Dann legte ich meine Lippen auf seine. Sie waren ganz weich. Mit meiner Zunge strich ich leicht über seine Unterlippe. Der Blonde unter mir seufzte leicht, als wolle er seinen Unmut ausdrücken, öffnete aber dann doch den Mund. Ich schob meine Zunge hinein. Es war angenehm warm. In meinen Ohren begann es zu prickeln. Langsam drehte ich meinen Kopf noch ein Stückchen und kam so besser in seinen Mund. Doch mich störte immer noch was. Er erwiderte meinen Kuss nicht.

„Du musst schon mitmachen, Sonst macht es keinen Spaß.“

Genervt verdrehte der Blonde die Augen und zog mich schließlich wieder zu sich herunter.

„Na schön, dann mach ich halt mit, wenn du dann bald Ruhe gibst.“

Leicht gereizt öffnete er wieder seinen Mund und nahm meine Zunge entgegen. Unsere Nasenspitzen berührten sich leicht und er drehte seinen Kopf. Nun spürte ich seine Zunge in meinem Mund. Dann übernahm er die Führung und drehte mich um. Er lag über mir und drückte mich unter seinem Gewicht auf die Matratze, doch es störte mich nicht. Wir küssten uns weiter. Energisch erkundete er meinen Mund. Mit schnellen Bewegungen fuhr er über Lippen, Zähne und Zunge. Ich versuchte erst gar nicht mir vorzustellen, wie er es beherrschte, dass wir trotz des wilden, leidenschaftlichen Kusses nicht sabberten. Ich genoss einfach nur, was er mit mir machte. Leise keuchte ich auf. Noch nie hatte mich jemand so gut geküsst. Der Kerl hatte es echt drauf.

Langsam machten sich nun auch seine Hände an meinem Hals zu schaffen. Leicht kraulte er mich hinter den Ohren und im Nacken. Ich begann ein bisschen zu zittern. Es fühlte sich so schön an. Ich hatte Jannis völlig vergessen.

„Reicht das jetzt?“, fragte der Blonde mitten in einen seiner wilden Küsse hinein und sah abwartend auf mich herunter.

Ich öffnete leicht meine Augen und sah sein mit Sommersprossen besprenkeltes Gesicht knapp über mir. Er schaute mich mit einem seltsamen Blick an.

Dann beschloss ich, dass es wohl besser war, jetzt aufzuhören, sonst würde ich nur noch mehr wollen und dass konnte ich dem armen Kerl doch nicht antun.

„Ja“, hauchte ich leise, „es war wunderschön.“

Auf meinen Lippen machte sich ein seliges Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Ich setzte mich leicht auf und der Blonde wich zurück. Er hockte sich ans Ende der Matratze.

„Und was machst du jetzt?“

„Wie jetzt?“

Ich war verwirrt, was wollte er jetzt wissen?

„Na, wegen Jannis. Du liebst ihn doch.“

„Naja“, ich überlegte, „ich werde wohl morgen noch mal herkommen, mit ihm reden und, naja wir werden wohl Freunde bleiben.“

Ich schaute ihn verwirrt an.

„Warum willst du das wissen?“

„Ach nur so, ich mein, er ist schließlich mit meinem besten Freund zusammen.“

Leicht zuckte der Blonde mit den Schulter, als wollte er sagen, das es ja eigentlich auch egal sei.

„Naja, da muss ich halt durch, hab eh nicht wirklich damit gerechnet, dass ich mal Chancen bei ihm hätte.“

Vom anderen Ende der Matratze kam keine Antwort. Ich warf einen Blick auf die Uhr.

„Schon fast 7. Ich muss los, damit ich meinen Zug noch kriege.“

„Wo musst du denn hin?“

„Naja zu meinen Eltern halt. Wir haben ein kleines Hotelzimmer. Ist nicht weit.“

Der Blonde legte den Kopf schief.

„Du kannst doch auch... ach nee, is egal.“

„Was?“

Er schüttelte den Kopf.

„Nicht, ich hab nur nachgedacht.“

„Was denn?“

„Nichts, Denis.“

Er stand mit einem leisen Seufzen auf und zog mich dann hoch.

„Wir sollten gehen, wenn du deinen Zug noch kriegen willst.“

„Wir?“

Ich war verwirrt. Was meinte er mit ‚wir‘?

„Klar wir, denkst du ich lass dich alleine gehen? In der Dunkelheit, wo du dich hier nicht auskennst? Am Ende verläufst du dich noch und ich bin Schuld. Nein danke.“

Ich folgte ihm also über das Gelände. Es war ziemlich kalt geworden und ich hatte keine Jakce mitgenommen. Leise verfluchte ich mich selber.

„Hier.“

Der Blonde schien mein leichtes Zittern bemerkt zu haben und hielt mir seine Jacke hin.

„Ne, ne schon gut. Du brauchst sie ja auch.“

„Jetzt nimm schon.“

Er legte mir die Jacke einfach über die Schultern und ich konnte gar nicht anders, als sie anzunehmen. Ich kuschelte mich ein bisschen hinein. Sie war schon angewärmt und roch nach ihm. Ein zarter Zitronengeruch. Genauso hatte auch Jannis manchmal gerochen. Vorallem, wenn wir auf irgendwelche Partys gegangen waren. Eine kleine Träne lief mir über die Wange. Es tat schon weh zu wissen, dass ich jetzt überhaupt keine Chance mehr hatte. Obwohl ich das ja eigentlich schon vorher gewusst hatte.

„Hey was ist denn?“

Wir waren stehen geblieben. Schnell wischte ich mir mit einer Hand übers Gesicht. Der Kerl musste ja nicht gleich sehen, dass ich leise geweint hatte.

„Hast du geweint?“

Er hatte es also schon gesehen. Ich drehte meinen Kopf ein wenig weg.

„Hey?“

Seine Stimme klang ganz weich. Fast zärtlich und auf jeden Fall besorgt.

„Schau mich mal an.“

Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich ihn anzusehen. Leicht blinzelte ich mit den Augen und noch eine Träne rollte über meine Wange.

„Ach, Denis.“

Schnell schloss er mich in seine Arme. Ich spürte seine Wärme. Sie durchdrang meinen kalten Körper sofort. Ich schloss meine Augen und weinte weiter leise vor mich hin.

„Du musst doch nicht den Starken spielen. Ist doch klar, dass es weh tut, wenn man denjenigen, den man liebt wieder verloren hat. Das ist doch ganz normal. Weinen gehört da dazu.“

Seine großen Hände strichen mir über den Kopf und wuschelten durch meine Haare. Ich schluchzte laut auf und drückte mich noch fester an ihn. Der Blonde wehrte sich nicht. Im Gegenteil. Er hielt mich weiterhin fest in seinen Armen, als wollte er mich beschützen.

„Danke“, presse ich zwischen zwei Schluchzern hervor.

„Ist schon gut.“

Langsam löste ich mich wieder von ihm. Doch er behielt weiter meinen Kopf in seinen Händen. Sein Blick war besorgt.

„Du musst weinen, wenn du traurig bist!“

Dann berührte er schnell mit seinen Lippen meine. Ich schloss die Augen und spürte die Wärme, die von ihm ausging.

„Nun komm schon. Du verpasst sonst deinen Zug.“

Ich stand immer noch da und hatte mich noch nicht weiterbewegt. Der Blonde hingegen stand jetzt drei Schritte vor mir und weckte mich aus meiner Trance. Schnell folgte ich ihm. Schweigend lieffen wir nebeneinander her.

„Du, kannst du noch mal kurz meine Hand nehmen?“

Ich fasste nicht, dass ich das wirklich gefragt hatte. Langsam lief ich rot an. Zum Glück war es dunkel. Doch statt zu lachen fasste er fest meine Hand und drückte sie leicht. Dann schob er beide in die warme Jackentasche.

Bis zum Bahnhof wechselten wir kein Wort. Fassten uns nur an der Hand und liefen nebeneinander her. Ein paar Tränen rollten mir noch übers Gesicht, aber es war erträglicher geworden. Ich war froh, dass der Blonde hier war.

Am Bahnhof warteten wir nur fünf Minuten, da kam der Zug. Er ließ meine Hand los und ich ging auf die Tür zu. Ich wollte schon einsteigen, da hielt mich eine Hand zurück.

„Du kommst doch morgen noch mal bei mir vorbei, eh du gehst? Ich muss mich ja noch verabschieden.“

Ich nickte.

„Wie heißt du überhaupt?“

Das hatte ich noch gar nicht gefragt.

„Max.“

Ich drehte mich um und stieg in den Zug. Kaum war ich drin wurden die Türen geschlossen und wir rollten an. Ich warf einen Blick aus dem Fenster und sah, wie Max langsam den Bahnhof verlies. Als ich ihn fast nicht mehr sehen konnte warf er noch mal einen Blick über die Schulter und lächelte. Mein Herz begann höher zu schlagen.
 

Teil 2:
 

Es war wieder wunderschönes Wetter, als ich das große Schulgebäude betrat. Ich fragte mich den Weg zu Jannis Zimmer durch. Als ich schließlich davor stand, klopfte mein Herz. Was sollte ich ihm jetzt nur sagen?

Ich klopfte dreimal und öffnete, nachdem niemand geantwortet hatte, die Tür. Kaum war ich drin, stolperte ich auch schon mit drei Schritten wieder raus. Ich hatte wohl Jannis und Phillip geweckt. Sie lagen beiden nackt im Bett und sahen mich verschlafen an, dabei war es doch schon elf. ‚war wohl eine anstrengende Nacht gewesen‘, ging es mir durch den Kopf.

„Komm doch rein Denis.“

Das war Jannis Stimme gewesen.

Vorsichtig öffnete ich wieder die Tür. Er hatte jetzt ein Shirt und Shorts an, saß auf seinem Bett und rieb sich die Augen. Ich schluckte und sah mich nach Phillip um. Der stand am Schrank und zog sich gerade einen Pullover über.

„Ich verschwinde dann mal lieber“, kam von ihm und er drückte sich an mir vorbei durch die Tür.

Unschlüssig stand ich noch immer im Raum.

„Nun komm schon her.“

Jannis machte Platz auf dem Bett und ich ging langsam auf ich zu.

„Bist du geschockt?“, fragte er vorsichtig.

Ich schüttelte den Kopf und setzte mich neben ihn.

„Ich hatte gestern ein langes Gespräch mit Max.“

Bei der Erinnerung an den Blonden leckte ich mir leicht über die Lippen und bekam einen rosa Schimmer auf den Wangen. Doch Jannis war noch zu verschlafen, um meine Verlegenheit zu bemerken.

„Also hast du schon gewusst, dass Phillip und ich... naja.“

Er druckste rum. Ich grinste nur.

„Ja, ich habe schon gewusst, dass du das Ufer gewechselt hast.“

„Hey!“

Voller Empörung drückte Jannis mich nach hinten aufs Bett.

„Hab ich gar nicht!“, zischte er, „Ich steh immer noch auch auf Mädchen.“

Ich zog die Augenbrauen hoch.

„Dann biste halt bi. Wo ist da der große Unterschied. Das Ufer haste trotzdem gewechselt.“

Jannis drückte mich noch einmal nach unten, eh er mich wieder los ließ.

„Ach, nimmst doch wie du willst.“

Ich richtete mich wieder auf und rieb mir die Stellen, an denen er mich so grob angefasst hatte. Morgen würde ich dort bestimmt blaue Flecke haben.

„Wie bist du eigentlich dazu gekommen, wo du doch sonst immer abgestritten hast, dass du etwas mit einem Mann haben könntest. Das ginge dir wirklich zu weit? Ich kann deine Stimme noch ganz genau hören.“

Jannis lief leicht rot an.

„Naja, weißt du erst war mir das ja auch nicht so klar. Ich habs halt nach und nach bemerkt.“

Verlegen strich er sich die Haare aus der Stirn.

„Erst hat er mich so von sich aus geküsst. Das hat mir natürlich gar nicht gefallen. Hab mich auch gewehrt und so. Aber naja. Da war halt diese Gefühl. Du weißt schon, das irgendwas nicht stimmt. Das ich nicht ganz abgeneigt bin, gegen das, was er mit mir tat. Als er dann mehr wollte, als nur küssen, da hab ich Panik bekommen und einen Rückzieher gemacht. Mit Max war ich dann auch Feiern und hab mir ein Mädchen angelacht.“

Jannis schluckte, erzählte aber dann weiter.

„Als Phillip uns zusammen gesehen hat, war er natürlich nicht begeistert. Er hat mich beschimpft. Ich bin ihm aufs Zimmer gefolgt und konnte ihn dazu bringen, mir zu verzeihen. In der Nacht, da... da ist es dann passiert.“

Er schluckte noch einmal schwer.

„Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, war Phillip fort. Er sagt, er wäre gegangen, weil er dachte, er hätte sowieso keine Chance bei mir. Naja, jedenfalls haben wir uns gestern erst wieder versöhnt.“

Vorsichtig sah er mich an. Ich hatte einen Arm um ihn gelegt, während er erzählte. Die Geschichte schien ihm immer noch zu schaffen zu machen.

„Na, dann ist doch jetzt alles gut.“

Aufmunternd nickte ich ihm zu. Doch er sah mich nur schief an.

„Sag mal, Denis, ist das auch ok für dich? Ich meine, der Kuss damals...“

Ich unterbrach ihn.

„Das ist schon in Ordnung. Ich hab mir nie große Hoffnungen gemacht, dass da mehr aus uns beiden wird, als Freundschaft. Aber irgendwie musste das einfach raus, als du mir gesagt hast, dass du auf eine andere Schule gehen würdest und noch dazu ein Internat.“

Jannis nickte.

„Dann ist ja gut.“

„Außerdem hab ich dir doch schon erzählt, dass ich gestern ein langes Gespräch mit Max hatte.“

Ich grinste, als er mich anstarrte.

„Was soll das heißen?“

„Oh, ich glaub du weißt gut genug, was ich damit sagen will.“

Er schüttelte nur ungläubig den Kopf.

„Du hast nicht wirklich mit Max, mit DEM Max rumgemacht?“

„Doch.“

„Nein.“

„Doch.“

Ich grinste nur noch mehr, als Jannis erstaunt den Mund öffnete.

„Nein, hast du nicht, nicht mit Max, der jedem die Meinung geigt, der Behauptet er wäre schwul. Das hast du nie und nimmer.“

„Er kann erstaunlich gut küssen für einen Hetero.“

„Du hast nicht wirklich...“

Jannis Mund stand sperrangelweit offen vor Staunen.

„Da siehste mal, was ich für nen Charme hab.“

Dass ich Max fast dazu gezwungen hatte, mit mir rum zu knutschen, verschwieg ich ihm lieber.

„Dann hat er mich gestern noch zum Zug gebracht und mich doch gebeten, dass ich nach dem Besuch bei dir noch mal bei ihm vorbeischauen soll.“

„Du machst Witze!“

„Nein.“

„Auf was wartest du dann noch?“

Jannis schubste mich beinahe von seinem Bett runter vor Aufregung.

„Mach, dass du zu ihm kommst.“

Er schob mich Richtung Tür und schon stand ich auf dem Flur.

„Eine Etage runter! Zimmer 203“, rief er mir hinterher.

Verdattert stand ich auf der obersten stufe der Treppe. Der Kleien hatte mich doch nicht grad wirklich aus seinem Zimmer geworfen? Naja, auch egal. Schnell sprang ich dir Treppe runter und suchte die Zimmertüren nach 203 ab. Die Aussicht, Max wieder zu treffen, war ja auch nicht so schlecht.

Ich klopfte schnell und stieß dann die Tür auf. Zum zweiten Mal taumelte ich wieder aus einem Zimmer.

„Sag mal, muss ich heut wegen dir aus allen Zimmern verschwinden?“

Phillip knurrte mich böse an, winkte dann Max zu, der scheinbar auch sehr lange geschlafen hatte und immer noch unter der Decke lag, zu und verließ das Zimmer.

„Schön, dass du da bist.“

Max schwang seine Beine unter der Decke hervor und kam auf mich zu. Er trug nur Shorts. Ich schluckte und starrte ihm auf den halbnackten Körper. Kein Gramm zuviel Fett hatte er. Man konnte seine Muskeln richtig gut erkennen.

„Na, gefällt dir, was du siehst?“

Nun stand er vor mir und grinste mich von oben her an.

„Ähm ja, eigentlich schon.“

Ich grinste ihn an. Was er konnte, konnte ich schon lange.

„Eigentlich?“

Max runzelte die Stirn du sah kritisch an sich herunter. Ich legte ihm meine Hand auf die nackte Brust und fuhr ihm über eine Narbe, die sich dort entlangzog. Max bekam eine leichte Gänsehaut.

„Bis auf die hier.“

Plötzlich lachte er wieder und schüttelte den Kopf.

„Nee. Ich dachte jetzt echt, ich gefalle dir nicht.“

Ich wusste natürlich, was er meinte, zog aber trotzdem ungläubig eine Augenbraue nach oben.

Er berührte leicht mit einer Hand mein Gesicht.

„Ich dachte eigentlich, wir könnten da weiter machen, wo wir gestern aufgehört hatte.“

Schon hatte er wieder seinen Mund auf meinen gedrückt und kraulte mich hinter den Ohren. Leise seufzte ich und lud seine Zunge in meinen Mund ein. Genauso stürmisch, wie gestern, aber diesmal mit mehr Gefühl, erkundete er erneut meine Mundhöhle. Ich schlang meine Arme um seine Hüften und zog ihn näher an mich.

„Nichts dagegen“, flüsterte ich leise, als wir gerade eine Atempause einlegten.

„Na, dann ist doch gut“, hauchte Max zurück und stürzte sich sofort wieder auf mich. Langsam manövrierte er uns zu seinem Bett. Er warf mich regelrecht nach hinten in die weichen Kissen. Leicht ungeduldig lag ich da und sah ihn wartend an. Er stand da mitten im Zimmer und sah so aus, als wusste er nicht recht, was er tun sollte.

„Was ist?“

Ich hoffte er hätte es sich nicht anders überlegt. Doch Max schüttelte den Kopf und kroch langsam auf mich zu. Mit flinken Fingern löste er meinen Gürtel und zog mir die Hose aus. Als nächstes war mein Shirt dran. Dann legte er sich auf mich und wir begannen uns wieder zu küssen. Leidenschaftlich und heiß. Ich legte meine Hände auf seinen Hintern.

Langsam lösten sich unsere Lippen und Max arbeitete sich weiter nach unten vor. Er knabberte an meinem Hals, leckte mein Ohr. Ab und zu entfuhr mir ein leises Keuchen, das ihn nur noch mehr anstachelte weiter zu machen. Ich kraulte ihm den Nacken.

Es war einfach nur schön mit Max. Er war so zärtlich und gefühlvoll, aber gleichzeitig auch wild und leidenschaftlich. Ich glaube ich hatte noch nie so guten Sex gehabt und werde auch nie wieder so guten haben, wie mit Max.

Keuchend warfen wir uns in die weichen Kissen und sahen uns an. Splitternackt lagen wir so da. Der Schweiß lief uns über die Stirn, aber ich war glücklich. Ich war endlich von Jannis losgekommen.

Dann stützte ich mich auf den Ellenbogen und strich Max über die Nase. Dann malte ich seine Sommersprossen nach.

„sag mal, Jannis hat mir erzählt, dass du sonst eigentlich jeden fast umbringst, der behauptet, du hättest was mit Männern. Warum hast du dann trotzdem mit mir rumgemacht.“

Max legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich näher an sich heran. Dann grinste er.

„Naja, irgend etwas hat mich total angemacht an dir. Ich weiß auch nicht. Du gehst mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf, Seit wir uns geküsst haben. Schon der Kuss war so schön.“

Verlegen gab er mir noch einen Kuss.

„Und gibt es da nicht so einen schönen Spruch: ‚Ein bisschen bi schadet nie.‘?“

Ich lachte. Dann küssten wir uns wieder und fielen übereinander her.
 


 

(so, da habt ihr euer Bonus-Kapitel udn es geht nur um Dneis und die Liebe! Hoffe es gefällt euch!!!

fals ihr euch ncoh was anderes wünscht, sagt bescheid, vielleicht kann cih ja was umsetzen

achja, lest bitte auch meien neue FF "the pain of love" !!!)
 

eure Misuzu-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-01-31T18:33:40+00:00 31.01.2009 19:33
du hast einfach nur einen sehr guten erzählstiel!ich liebe es deine ff´s zu lesen!und das zusatzkappi ist auch einfach nur hammer!

Von: abgemeldet
2008-11-30T00:13:16+00:00 30.11.2008 01:13
ARGH!
Ich liebe deine FFs! *_*
Die hier ist besonders süß! *~* Wobei ich hier die Bosnus-Story noch am coolsten find. Max ist echt niedlich! *strahl* Herrlich, wie sie sich geküsst haben!!~
Mach weiter so! *_*~ *sabber*

Liebste Grüße,
Juji
Von:  Xai
2008-09-18T15:41:38+00:00 18.09.2008 17:41
ok, wie immer: WAIIII
Max und Denis sind ja mal voll toll..
und Phil is einfach nur blöd, dass er es rafft.. XD
gut gemacht
LG
Von:  W-B-A_Ero_Reno
2008-06-04T15:11:55+00:00 04.06.2008 17:11
hey =)
saß grad über ne stunde um deine ff zu lesen, aber die zeit hat sich wirklich gelohnt!
ich muss gestehen, dass ich am anfang etwas irritiert war, als jannis plötzlich was mit phil angefangen hat, weil dennis mir so leid tat *g*
dafür ist max natürlich eine super gegenleistung- die beiden sind voll niedlich zusammen!
mach weiter so!
lg yuki
(wie du siehst hab ich deine anderen ffs schon entdeck ;))
Von:  YukiShiroyama
2008-04-02T22:47:00+00:00 03.04.2008 00:47
Hi!
Wooooowwww *_______*
Wieder mal ne super Story!!!! *love*
Kannst echt gut schreiben und hast tolle Stories! *g*
Die Bonus-Story hat mir auch gut gefallen!!!
Mach weiter so!


bai bai! ^^ *winkz*
Von:  dunkelbunt
2008-03-10T16:45:05+00:00 10.03.2008 17:45
Ha, die hab ich auch schon gelesen! Wusst gar nicht mehr, dass sie von dir ist. ^^

Hat mir einen steifen Nacken und einen schmerzenden Rücken eingebracht, weil ich immer weiter lesen musste und der Stuhl in meinem Zimmer so unbequem und hart ist. Und außerdem zu hoch. Da krieg ich schon Rückenschmerzen wenn ich dran denk. >.<

Hab gelesen du hast die FF umbenannt? Wie hieß sie denn vorher? *neugierig is*

Das extra mit Dennis fand ich ja wirklich niedlich. ^^ Fand es nach den ersten Kaps schon schade, dass er anscheinen nich mehr vorkommt und dann, dass er leer ausgehen soll. Das hätte aber nicht sein sollen.
Und das mit Max is natürlich niedlich. ^^
Hier wird schon noch jeder schwul! Dafür wird gesorgt! xD

Tolle Story. Ich mag sie auf jeden Fall. ^^

Oh, meine Ma guckt schon wieder. *beschäftigt tu*

Freu mich auf jeden Fall schon auf die Vorsetzungen deiner anderen Storys. Hehe. Ich kanns nich lassen, sry. ^^

Ganz liebe Grüße, KT
Von:  Melo
2008-02-19T15:55:32+00:00 19.02.2008 16:55
das bonus-kapi ist auch voll sweet^^
schade, dass sie so kurz ist -.-*
baba
Von:  Zeckchen
2008-01-29T13:42:54+00:00 29.01.2008 14:42
wirklich ne echt süsse geschichte schade das sie schon zuende ist ^-^
Von:  Sherry_16
2007-11-15T18:00:26+00:00 15.11.2007 19:00
uff.. omg..
das extra kapi is echt viel^^ das war etz positiv gemeint!!! hach.. schön einfach nua schön!!!
ja ja .. denis hat etz au einen xDDD
mensch.. du hast heute meinen tag verschönert!!! ^^
mach weiter soooo~~~ *mit fahne wedel*


*knuddel* Sherry
Von:  snowwhitedoll
2007-11-11T08:36:24+00:00 11.11.2007 09:36
Echt schönes ende!!!
hat mich gefreut, dass denis doch einen abgekriegt hat^^
weiter so!
liebe grüße
snowwhitedoll


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