der Zimergenosse
Kapitel 5:
Oh Gott.... diesen Anblick vertrugen meine Augen nicht. In dem Raum standen zwei Betten. Auf dem einen Bett waren zwei Jungs. Übereinander! Nackt! Und sie stöhnten.
„Oohhh“
Ach du Scheiße. Mit offenem Mund stand ich mitten im Zimmer. Ich glaub, wenn ich mich hätte bewegen können, wäre ich fortgerant, doch so stand ich nur da und gaffte. Dann bemerkte mich der eine und hob den Kopf und sah mich leicht schief an. Er küsste seinen Freund nocheinmal in den Nacken und flüsterte ihn dann zu: „Warte mal Phil! Wer is der Typ in deinem Zimmer. Kennst du ihn?“
Phil? Phillip? Doch nicht etwa...
Der Dunkelhaarige hob den Kopf und sah mich genervt an. Dann riss er die Augen auf.
„Hey Jannis! Was machst du denn hier?“
Er richtete dich leicht auf, doch das Gewicht seines Freundes drückte ihn wieder auf das Bett zurück. Immernoch schwer atmend grinste er Marius an.
„Mensch Süßer, geh doch mal runter. Ich muss meinem neuen Zimmergenossen begrüßen.“
Zimmergenosse?
„Zimmergenosse??“
Marius war aufgesprungen. Ich konnte alles sehen. All seine Männlichkeit. Da hielt ich mir lieber die Augen zu.
„Du hast jetzt einen Typ im Zimmer? Wo sollen wir uns dann noch treffen? Du Arsch! Wie kannst du nur?“
In Windeseile hatte Marius sich angezogen und ich konnte meine Hand wieder wegnehmen.
Phillip setzte einen Dackelblick auf.
„Mensch Schatz, was kann ich denn dafür, wenn sie mir jemanden zuteilen? Du weißt selber, dass die Zimmer diese jahr knapp sind!“
„Vergis es. Du hättest es mir ja wenigstens sagen können. Stattdessen vögelst du hier noch munter mit mir herum, während du schon an einen anderen denkst!“
Anderer? Denken? An mich? Hä.. ich verstand nur noch Bahnhof.
„Ich ha doch gar nicht an ihn gedacht! Wieso auch?“
„Aber du wusstest wie er heißt.“
„Ja, weil wir uns im zug schonmal getroffen hatten.“
Marius stürmte an mir vorbei zur Tür. Dann drehte er sich nochmal um.
„Ich kene dich gut genug. Ich weiß, dass du auf solche Typen stehst.“
Damit schmiss er die Tür hinter sich zu.
Phillip saß nackt auf seinem Bett und ich stand mitten im Raum und guckte doof. Dann ging ich zu meinem Teil des Raumes. Na das konnte ja heiter werden hier; mit nem Kerl, der mich wahrscheinlich zum Anbeißen findet und ich keine ruhige Nacht hab.
Das Bett hinter mir knarrte. Dann legt sich ein Arm von hinten um mich.
Eine leise Stimme flüsterte mir ins Ohr: „Dann wünsch ich dir eine schöne Zeit hier!“
Panisch knallte ich ihm mein Buch, was ich gerade in der Hand hielt gegen den Kopf.
„Ich bin nicht SCHWUL!“
Ich riss mich von ihm los. Verdutzt sah er mir hinterher. Vielleicht hatte er es gar nicht so gemeint, Aber wie sollte ich schon reagieren, wenn mich ein splitternackter Junge von hinten umarmt und mir noch was ins Ohr flüsterte.
Ich fand mich ziemlich schnell nach drausen. Zu meiner Verwunderung.
Die frische Luft tat mir gut. Das eben war der zweite Schock in den letztentagen gewesen. Erst Denis und jetzt der Typ hier. Hatten sich denn alle gegen mich verschworen?
Ich lief Richtung Sportanlagen. Auf dem Basketballfeld war gerade ein Spiel voll im Gange. Ich setzte mich daneben. Die Jungs konnten das echt gut. Echt deprimierend, wenn man meine Leistung in diesem Spiel betrachtete und ich brauchte jetzt echt ncihts, was mich ncoh weiter runterzog. Ich stand also auf. Als ich gerade gehen wollte, wurde einer der Spieler auf mich aufmerksam.
Er war groß fast so groß wie dieser Tom. Irgendwoher kam er mir bekannt vor.
„Hey, du! Bist du nicht der Neue? Der, mit dem Phillip hier angekommen ist?“
Ich blickte auf. Der Typ kannte Phillip? Instinktiv ging ich ein Schritt zurück. Sicher war sicher. Doch der Blonde lacht nur und kam weiter auf mich zu. Er roch etwas verschwitzt. Na lecker!
Grinsend gab er mir die Hand.
„Du hast wohl schon Phillips ‚schlechte‘ Seite kennengelernt, weil du so auf Abstand gehst? Keine Angst ich bin nicht wie er.“
Trotz allem vorsichtig nahm ich seine Hand.
„Jannis.“
„Ich bin Max, freut mich.“
Er ging mit mir ein Stückchen weg von den anderen Jungs.
„Nun sag mal, was ist denn passiert, dass du so Jungsscheu bist? Was hat Phillip schon wieder angestelt?“
Ich erzählte es ihm. Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde immer breiter.
„Das ist typisch er. Mach dir keine Sorgen, wenn du ihm zu verstehen gibst, dass du nix von ihm willst, dann lässt er auch die Finger von dir. So bitchig ist er ja schließlich auch nicht. Er hat genug Verehrer.“
Irgendwie verblüffte mich das schon. Im Zug war er mir ganz anders vorgekommen. Da fielen mir wieder die Fotos ein, die er von mir gemacht hatte.
„Sag mal Max, ist Phillip eigentlich in der Schülerzeitung oder so?“
Dieser schüttelte den Kopf.
„Nein, wieso fragst du?“
„Ach nur so. Er hat nämlich..“
„Na ihr Hübschen?“
Ein schwarzer Wuschelkopf schob sich von hinten zwischen uns zwei.
„Hey Phillip. Wo kommst du denn her?“
Automatisch wich ich einige Schritte zurück. Wo war nur mein selbstvertrauen geblieben?
Phillip grinste mich an.
„Na, worüber habt ihr zwei denn geredet? Max, du hast mich doch hoffentlich nicht schon wieder bei jemandem schlecht gemacht?“
„Ich? Das brauch ich nicht mehr, bei dem was du dir wieder geleistet hast.“
„Ach komm. Was kann ich dafür, wenn Marius so furchtbar sensibel ist?“
Genervt blickte Max ihn an. Das kannte er bestimmt schon zur Genüge solche Ausreden.
„Warum bin ich eigentlich mit dir befreundet?“
„Tja, das musst du selber wissen! Kommt ihr zwei, wir gehen jetzt erstmal Abendbrot essen. Ich hab einen riesigen Hunger!“
Außer, dass ich mir beim Essen den Bauch ein bisschen voll gefressen hatte und deswegen nicht schlafen konnte, verlief der Abend ohne Zwischenfälle. Max blieb noch bis um 10 in unserem Zimmer und danach gingen wir schlafen. Ohne irgendwelche Belästigungsversuche Phillips.
(na? was sagt ihr? da war ich ja mal richtig schnell gewesen oder? Für das Kapitel hab ich Geo-lernen sausen lassen :) Nur für euch, damit ihr was zum lesen habt!! Viel Spaß)
eure Misu-chan
(erwartet jetzt aber bitte nicht, dass ich immer so schnell bin!)
