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Bodyguard

Wahre Liebe kennt keine Happy End, denn wahre Liebe geht nie zu Ende
von

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Kapitel 11

Kapitel 11
 

„Guten Morgen“, murmelte Buffy, als sie in das helle Esszimmer trat. Frischer Kaffeeduft umwehte ihre Nase und sie atmetete tief ein.

„Buffy, warum hat das so lange gedauert?“, fragte Riley besorgt. Er legte die FT aus der Hand und blickte zu seiner Verlobten hoch.

Buffy zuckte nur mit den Schultern und ließ sich mit einem kleinen Seufzer auf einen freien Stuhl fallen. Blinzelnd sah sie sich um. Rechts, links. Von ihm keine Spur. Das Gefühl von Enttäuschung machte sich in ihr breit. Aber was hatte sie erwartet??

„Dawn habe ich heute noch nicht gesehen.“, meinte Riley, der sie beobachtet hatte.

„Wie bitte?“ Verwirrt sah Buffy auf. Riley saß neben ihr und sah sie nachdenklich an.

„Du suchst doch Dawn, oder?“

Buffy fuhr sich durch die Haare und versuchte sich auf das Gesicht ihres Verlobten zu konzentrieren. Auf sein liebes Lächeln, seine braunen...blauen Augen. Besonders dieses halbe Lächeln, welches sich nur in der rechten Ecke des Mundes zeigte.

Bei diesen Gedanken überlief es sie kalt, verräterische und doch so wunderbare, so willkommene Gefühle stiegen in ihr hoch. Gedanken an die letzte Nacht, die ihr vorkamen wie ein Traum. Seine Hände auf ihrer Haut, die zärtlichen Küsse, die beherrschte Begierde.

„Buffy..“

Eine Stimme drang in ihre Gedanken, rüttelten sie aus ihrer Sehnsucht, aus ihren Erinnerungen.

Ihr Blick wurde klarer, Liams Gesicht wurde zu Rileys.

„Ja?“ Sie lächelte den Mann neben ihr nur an und goss sich dann Kaffee in eine Tasse. Als das Getränk, heiß und bitter ihre Kehle runterglitt, belebten sich ihre Lebensgeister.

„Hmmmmm.“

„Es ist nur Kaffee“, lachte Riley und griff nach ihrer Hand.

„Nur Kaffee?? Du träumst, dieses Getränk ist heilig“, antwortete Buffy und ließ ihm ihre Hand.

Eine Weile saßen sie friedlich nebeneinander, Buffy saß mit angzogenen Beinen am Esstisch und aß ein Croissant, während Riley neben ihr die Wirtschaftszeitung las. Das helle Sonnenlicht fiel durch die Fenster, ein lauer Wind strich durch die Gardinen und hoben sie vom Boden.

Doch Buffy ertappte sich immer wieder dabei, wie zur Tür blickte, in der Hoffung er würde ins Zimmer kommen. Aber was dann?? Sollten sie gemeinsam am Tisch sitzen und zusammen frühstücken, als wäre nichts passiert? Wäre sie überhaupt in der Lage, neben ihm zu sitzen, ohne das ihr Körper sich verraten würde?

Wo war er?? Blieb er ihr absichtlich fern?? Eine kalte Hand legte sich um Buffys Kehle, bei dem Gedanken, das Liam ihr aus dem Weg gehen könnte. Sie schluckte hart. Schmerz loderte in ihr auf, tiefer, brennender Schmerz.

Und plötzlich spürte sie ihn, es lief ihr in kleinen Schauern über ihren Rücken. Die feinen Häärchen auf ihrer Haut stellten sich auf. Er war da, hinter ihr, sie fühlte seinen Blick in ihrem Rücken und hätte fast gestöhnt, so körperlich spürte sie seine Nähe.

„Guten Morgen“, seine Stimme hallte in ihren Ohren wieder. Er kam näher, setzte sich an das andere Ende des Tisches, und schenkte sich Kaffee ein.

„Ihnen auch, Mr. Turner“, antwortete Riley und legte die Zeitung beiseite.

„Haben Sie gut geschlafen?“ Er warf dem dunkelhaarigen Mann einen Blick zu und goss sich ein Glas Orangensaft ein.

„Nein...“ Mehr sagte er nicht, und Buffy schloss für einen Moment die Augen.

„Da sind Sie wohl nicht der Einzige hier im Raum“, meinte Riley und deutete mit einem Kopfnicken auf Buffy.

Buffy hob den Blick und sah Liam über den Tisch hinweg direkt an, doch Liam wich ihrem Blick aus.
 

Wenn ihr jetzt in die Augen sah, war er verloren!!! Liam spürte ihren Blick auf sich, spürte ihre Verwirrung, ihre Sehnsucht und ihren Schmerz.

„Wie fanden Sie gestern Abend?“ Finn sah Liam interessiert an. „Ich bin froh, dass ich noch Karten bekommen habe..“ Er nahm sich ein weiteres Brötchen und krachend fuhr das Messer in den knusprigen Teig.

„Sehr nett“, antwortete Liam nur.

„Nur nett? Buffy fand es herrlich, nicht wahr, Schatz?“ Fragend sah Finn zu seiner Verlobten, Buffy nickte nur.

„Ja, es war schön!“

Verwirrt blickte Finn von Buffy zu Liam. Er zog die Stirn kraus und nahm die Zeitung wieder in die Hand. Doch sein Blick blieb auf Buffy, die noch immer still über ihrem Teller saß und das Brötchen hin und her schob.

„Hast du keinen Hunger?“

Buffy schüttelte den Kopf. „Ähmm, nein nicht so richtig.“

Die Stille am Tisch wurde lauter, fast kreischend.

„Einen wunderschönen guten Morgen.“ Eine fröhliche Stimme drang aus der Eingangshalle, zu ihnen.

Buffy seufzte erleichtert auf.

Eine strahlende Dawn kam ins Esszimmer und warf sich gutgelaunt auf einen freien Stuhl.

„Hi Dawn“, Buffy schenkte ihrer kleinen Schwester ein mattes Lächeln.

„Hallo, alle zusammen. Na, wie war euer gestriger Tag?“ Dawn griff sich ein Brötchen und fing an genüsslich zu essen.

„Schön..“

„Nett..“

Buffy und Liam sahen sich an und senkten sofort wieder die Blicke. Wieder starrte Riley seine Verlobte verwirrt an, dabei biss er sich nachdenklich auf die Lippen.

„Aha, das klingt ja spannend. Erzählt doch mal. Wie wars?? Es muss doch noch mehr geben außer schön und nett!“ Dawn zog ein Bein unter das andere und machte es sich auf dem Stuhl gemütlich.

„Also bei mir war es einfach klasse. Gunn kann Stories erzählen, da kommt man aus dem Lachen nicht mehr hinaus.“

Buffy sah auf. „Gunn? Wer ist Gunn?“ Sie sah ihre Schwester fragend an.

„Charles Gunn. Er ist der Kollege, der Dawn und ihre Freundin ins Kino begleitet hat“, antwortete Liam an Dawns Stelle.

Dawn nickte schwärmerisch. „Ein toller Typ. Julie ist ganz verrückt nach ihm.“ Zufrieden sah Dawn in die Runde. „Er hat uns gestern Abend nach Hause gebracht, in so einem ganz heißem Schlitten. Von null auf hundert, in zwei Minuten.“

„Dawn!“ Leicht ärgerlich sah Buffy ihre Schwester an.

„Was?“ Dawn kniff die Augen zusammen und nahm beleidigt einen Schluck von ihrem Kaffee.

„Und wer hat dich nach Hause gebracht? Bist du etwa zu Fuß gekommen?“, fragte Buffy mit einer Mischung aus Besorgnis und Verärgerung.

„Nein“, Dawn rollte mit den Augen. „Gunn hat mit Julies Vater gesprochen und der hat mich bis zur Haustür gebracht. Er hat sogar gewartet, bis ich im Haus war. Zufrieden?“

„Was soll das, Dawn?“ Buffy schob heftig ihren Teller von sich und stellte das gebrauchte Geschirr zusammen.

„Du weißt was Dad gesagt hat, oder? Wir müssen ihn unterstützen, so gut es geht. Du und ich.... er hat schon genug Sorgen, die er sich machen muss“, sagte Buffy.

„Ich bin doch wieder hier, es ist alles ok.“ Dawn ließ ihr Brötchen auf den Teller fallen. „Ich habe mich genau an die Vorschriften gehalten. Nichts ist passiert!“

Buffy hielt inne und sah Dawn an. „Dawn, ich mache mir nur Sorgen um dich.“

„Ich geh lieber ins Wohnzimmer, soll ich Mr. Turner fragen, ob er mitkommt?“ Sie stand auf und warf ihrer Schwester einen vernichtenden Blick zu, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verschwand mit wehenden Haaren aus dem Zimmer.

Buffy ließ den Kopf in die Hände sinken und holte mehrmals tief Luft.

„Dawn, es tut....“

„Lass sie, sie wird sich schon beruhigen“, unterbrach sie Riley. „Im übrigen kann ich sie verstehen. Sie ist 16 Jahre alt, und muss von Erwachsenen nach Hause gebracht werden....“

„Bist du verrückt, ich lasse sie doch nicht ohne Schutz aus dem Haus“, rief Buffy aufgebracht.

„Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur gesagt, dass ich ihren Standpunkt verstehen kann. Das ist zu viel für sie, genauso wie für dich.“ Er strich ihr über die Schultern.

„Wenn ihr beide weg von hier wärt, in Sicherheit...“ Er sprach nicht weiter, sonder fuhr fort, über Buffys Verspannungen zu massieren. Buffy schloss die Augen und für einen kurzen Moment stellte sie sich vor, dass es nicht Rileyes Hände waren, die über ihre Muskeln strichen, sondern seine, doch dann drangen Rileyes Worte zu ihr.

„Fängst du schon wieder damit an? Dawn und ich werden nirgendswo hingehen.“ Sie entzog sich seinen Berührungen.

„Buffy..“

„Nein, es wäre besser, wenn du jetzt gehst“, erwiederte sie ernst. „Ich kann und will mit dir darüber nicht mehr diskutieren.“ Sie stand auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre ganze Haltung drückte Abwehr aus.

„Bitte.“

Riley wollte zu einer Erwiederung ansetzen, doch Buffys Blick ließ ihn verstummen. Er nickte nur und ging dann mit hängenden Schultern aus dem Zimmer. Kurze Zeit später hörten sie die Eingangstür laut ins Schloss krachen und Buffy zuckte zusammen.

Sie ballte die Hände zu Fäusten und packte dann die Teller und Tassen. Es klirrte, als Buffy mit tränenverschleierten Blick, das Geschirr zusammenraffte. Sie zitterte am ganzen Körper.

Plötzlich spürte sie eine warme Hand auf ihrer.

„Lass mich das machen“, meinte Liam nur und nahm ihr den Stapel Teller aus der Hand. Buffy nickte nur und ließ sich auf ihren Stuhl zurückfallen. Tränen rollten über ihr Gesicht, doch Buffy hatte nicht die Kraft sie zurückzuhalten.

Liam trat hinter sie. Mit einer Hand fasste er ihr Kinn, mit der anderen Hand nahm er eine Serviette und wischte ihr zärtlich über die Augen und die nassen Wangen. Buffy schloss die Augen und ließ ihren Kopf nach hinten sinken. Sie öffnete die Augen und sah sein Gesicht über sich. Er blickte zu ihr hinunter, seine Augen waren dunkel....

Er ließ ihr Kinn los und seine Hand lag warm auf ihrer Schulter. Buffy hielt still und wagte kaum zu atmen. Dann strich er mit langsamen Bewegungen über ihren Rücken, liebkoste ihr Schlüsselbein, ihren Nacken und dabei sah ihr in die Augen. Seine Finger strichen über die zarte Linie ihres Ohres, fuhren den Schwung ihres Halses nach. Buffy stöhnte leise.

Die Luft um sie herum begann zu vibrieren, alles wurde intensiver. Das leise Schaben des Stuhles auf dem glänzenden Parkettboden, das Zwitschern der Vögel, der Wind.

Seine Berührungen verursachten Schauer vor Begierde auf ihrer sensiblen Haut.

„Hör nicht auf...“, flüsterte sie fast unhörbar. Liam senkte den Kopf und küsste sie auf den Hals, liebkoste ihre Haut, hinterließ eine Spur von Flammen auf ihrer Haut. Buffy legte den Arm in den Nacken und zog ihn zu sich hinunter.

Ihre Lippen trafen sich zu einem Kuss, voller Leidenschaft und Sehnsucht. Seine Zunge berührte ihre Lippen, suchte nach ihrer. Der Kuss wurder tiefer, zärtlicher. Liam stöhnte leise an ihrem Mund, als die Erregung sich in seinem Körper ausbreitete.

Buffy genoss das Gefühl seiner Lippen auf ihren.

„Was hast du mit mit mir gemacht?“, wisperte er an ihrem Mund. Sie löste sich von ihm und sah ihm in die Augen. Seine erwiederten ernst ihren tiefen Blick.

„Ich...“ Seine Stimme stockte, wurde leiser, und Buffy wandte sich zu ihm um. Sein Atem an ihrem Ohr, ließen ihre Haut erbeben. Sie spürte sein Zögern, sein Suchen nach den richtigen Worten und sie drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihm um, ohne den Blick von ihm zu lösen.

„Was denn?“ Ohne es zu wollen brach ihre Stimme.

„Ich habe mich in dich verliebt...“ Die Worte verklangen ihm Raum. Liam blickte nach unten, schloss bebend die Augen, dann sah er wieder auf. „Ich kann einfach nichts dagegen tun..“

Er fuhr die Konturen ihres Mundes nach, strich über die zarte Haut ihrer Wangen, so als wolle er sich ihr Gesicht einprägen.

„Liam, ich....“

Doch Liam verschloss ihr den Mund mit seinen Lippen, und alles verschwand um sie herum. Das Gefühl seiner Lippen, seiner Hände, die ruhelos und zärtlich über ihren Körper glitten, ließen alles vergessen. Buffy wollte sich dem Augenblick hingeben, wollte vergessen und jeder Faser ihres Körpers schrie nach diesem Mann.

Keuchend löste sie sich von ihm. Der helle Raum war erfüllt von ihren keuchenden Atem.

Sie mussten aufhören, und Liam wusste das, er wusste, dass er aufhören musste, doch das Gefühl ihres biegsamen Körpers an seinem, die leisen, süßen Laute aus ihrem Mund.... Er konnte nicht aufhören, es war wie ein Rausch, wie eine Droge....
 

„Buffy..“ Der Schrei riss sie auseinander, schweratemend kamen sie in die Wirklichkeit zurück.

„Buffy, komm....“ Dawns Stimme klang fast panisch zu ihnen hinüber ins Esszimmer.

„Dawn!“ Buffy stand auf und lief mit schnellen Schritten zu ihrer Schwester. Liam war dicht hinter ihr.

Im Wohnzimmer saß Dawn mit kreidebleichen Gesicht vor dem Fernseher, die rechte Hand umklammerte das Plastikgehäuse der Fernbedienung. Sie starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Bildschirm.

„Dawn, was ist los?“ Mit einem besorgten Blick ging Buffy vor ihrer Schwester in die Knie und nahm ihre verkrampfte Hand. Dawn reagierte kaum, noch immer hingen ihre Augen auf dem Fernseher.

„Sag was, Dawnie...bitte.“ Angst beschlich Buffy, sie befreite die Fernbedienung aus der schweißnassen Hand, strich Dawn zärtlich über die kalte Wange. Ihre Schwester zitterte...

„Daddy..“

Buffy folgte dem Blick ihrer Schwester, und wandte sich langsam um, ohne die Hand loszulassen.

Auf dem Bildschirm erwartete sie das Grauen.

„Ich befinde mich an dem Ort eines grausamen Verbrechens.“ Die junge Reporterin stand inmitten von Polizeiwagen, Feuerwehr und sprach mit ernstem Blick in die Kamera.

„Wieder geht in den USA die Angst vor Terrorismus um, doch diesmal kommt er aus den eigenen Reihen. Vor ca. einer halben Stunde ging vor dem Stage Building zwei Autobomben in die Luft. Die Zahl der Opfer ist noch ungenau...“ Die Stimme verstummte und die Kamera schwenkte über den Ort des Geschehens.

Um Buffy Herz legte sich eine kalte Klammer, als sie den verkohlten BMW ihres Vaters sah.

„Die erste Bombe detonierte, laut Angabe des FBI in dem Auto, des bekannten Anwalts und Ankläger des Drogenkartells, Hank Summers. Hank Summers ist Mitinhaber der renomierten Kanzlei Summers & Bryce. Die Zweite in unmittelbarer Nähe des Stage Building. Noch immer ist nicht geklärt, ob die Anschläge im Zusammenhang mit dem Mandat Summers & Bryce und dem Anschlag auf den obersten Richter stehen. Leider rufen die Bilder noch ganz andere Ereignisse wieder in Erinnerung...“ Buffy hörte nicht mehr zu, sie starrte immer noch auf den Fernseher, ohne etwas zu sehen, dann griff sie nach der Fernbedienung und wollte das Gerät ausschalten, doch ihre Hand zitterte. Liam nahm ihr behutsam die Bedienung aus der Hand und zog sie hoch. Buffy klammerte sich an seinem Arm und ein leises Schluchzen kam aus ihrer Kehle. Ein Laut voller Qual und Verzweiflung. Liam ließ die junge Frau behutsam auf die Couch sinken und kniete sich vor ihr hin.

Dawn hatte die Knie angezogen und wiegte sich hin und her. Liam nahm Buffys Hände, zog sie an seine Lippen und sah sie direkt an.

„Buffy, sieh mich an.“ Er ließ ihre Hände los und legte seine stattdessen an ihre Wangen. „Sieh mich an.“

Buffy spürte nichts, sah nichts... Immer wieder zogen die Bilder ihres Vaters durch ihren Kopf. Aus dem blutenden Gesicht ihres Vaters, wurde das leere Gesicht ihrer Mutter.

„Ich ertrag das nicht noch einmal.... nicht....noch einmal.“ Doch dann drang eine andere Stimme zu ihr hindurch, beruhigend, tief...

„Sieh mich an, Buffy. Bitte....“

„Liam..“ Buffys Augen stellten sich scharf und sie sah sein Gesicht vor sich. Seine warmen braunen Augen, seine Hände hielten ihr Gesicht umfangen und Buffy schmiegte sich einen Augenblick daran.

„Dawn..Oh mein Gott, ich muss die Polizei anrufen. Dad.... ich...ich...“ Sie drehte sich zu ihrer Schwester und zog das Mädchen in ihre Arme, als hätte das die Schleusen geöffnet, schluchzte Dawn auf.

„Dad ist nichts passiert, Dawnie... bestimmt nicht....“ Zärtlich strich sie ihr über die weichen Haare, die der ihrer Mutter so ähnlich waren.

Sie drückte einen Kuss auf die kalte Stirn des Mädchens.

„Ich verspreche dir, dass Dad nichts passiert ist, Dawn!“ Sie machte sich los und Dawn sah Buffy mit tränenverschleierten Augen an.

„Ich werde im Büro anrufen, und Dad wird abnehmen.“ Buffy trocknete die Tränen und zog sie wieder in ihre Arme.

„Warum ruft Daddy nicht an? Warum??“ Kleine Schluchzer unterbrachen sie, Buffy schloss die Augen und drückte sie an sich. Ein dicker Kloss hatte sich in ihrer Kehle gebildet, auch ihr war dieser Gedanke gekommen. Sie sah auf und begegnete Liams Blick, sie sahen sich über Dawns Kopf hinweg an.

„Er hatte noch keine Zeit anzurufen, aber jeden Augenblick wird das Telefon klingeln...“ Sie sagte es mehr zu sich selbst, mehr um sich zu beruhigen, als ihre Schwester.

„Ich bringe sie nach oben“, meinte Liam leise und deutete auf Dawn, die zusammengekauert in Buffys Armen lag. Buffy nickte und behutsam befreite Liam die Kleine aus der Umarmung. Buffy stand ebenfalls auf.

„Danke“, ihre Stimme war leise, doch Liam verstand die Worte. Er hob Dawn auf seine Arme und trug aus dem Zimmer hinauf ins obere Stockwerk. Buffy folgte ihm wie in Trance. Das Haus war still.

Leise traten sie in Dawns Zimmer. Dawn murmelte etwas, als Liam sie sanft auf das Bett gleiten ließ.

Buffy strich ihrer Schwester über das Haar, drückte ein Kuss auf die Schläfe. Dawn zog die Knie an die Brust, hinter ihren geschlossenen Augen bewegte es sich unruhig.

Liam fasste nach ihrem Arm und zog sie hoch.

Mit einem letzen Blick auf die schlafende Dawn, verließen sie das Zimmer.

Auf dem Flur stand Buffy an die Wand gelehnt, ihr Körper begann zu zittern.

„Ich muss Dadd anrufen, auf seinem Handy...ich.....“ Sie schlug die Hand vor den Mund und schluchzte unkontrolliert. Liam tat das Einzige was er in diesem tun konnte, er zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich.

„Shhhh...“

„Nein....ich muss jetzt stark sein....ich...Dawn braucht mich.“ Sie ließ nicht zu, dass die Verzweiflung sie packte und sie unter sich begrub. Sie machte sich von Liam los und ging mit schnellen Schritten zur Treppe.

Auf dem Treppenabsatz drehte sie sich um und sah Liam an.

„Ich wäre gerne allein..“, sagte sie emotionslos und Liam nickte nur. Buffy wandte sich abrupt um und ging kerzengerade die Treppe hinunter. Liam sah ihr hinterher, seine Arme fühlten sich leer und kalt.

Er griff nach seinem Handy und wählte eine Nummer.

„Kate Lockley“

„Kate, hier ist Liam.“
 

„Tut tut tut tut.“

Verzweifelt legte Buffy auf, weder auf dem Handy ihres Vaters noch im Büro nahm jemand ab. Sie kurz davor durchzudrehen. Kurzerhand packte sie ihre Handtasche, griff nach dem Schlüssel ihres Wagens und wollte losfahren.

„Buffy.“ Seine Stimme hielt sie auf, doch sie drehte sich nicht um.

„Es geht ihm gut.“ Liam trat hinter sie und griff nach ihrer Hand.

„Was?“ Ihre Stimme drohte zu kippen.

„Ich habe Freun...Bekannte bei der Polizei...“

„Er lebt..“ unterbrach ihn Buffy und wandte sich zu ihm um. Ihre Augen waren groß, die Farbe ihrer Iris schimmerte wie Moos im Sonnenlicht. „Warum hat er nicht angerufen, er muss sich doch denken, dass....“ Sie brach ab und ballte ihre Hand zur Faust. Liam spürte die Kraft, die Stärke in dieser kleinen Geste. Noch nie hatte er so eine Frau getroffen, wie sie.

„Wo ist er jetzt?“, fragte sie.

„Er ist im Krankenhaus, nur zur Beobachtung. Er war im Gebäude, als das Auto explodierte. Das FBI geht davon aus, dass die Bombe kurz zuvor angebracht worden sei.“

„Ich muss zu ihm.“ Sie ging zur Eingangstür, doch Liam hielt sie energisch zurück.

„Buffy, er ist dort in Sicherheit...“

Buffy stoppte ihn, indem sie eine Hand hoch hielt.

„Das ist mir egal, Liam. Er braucht mich, oh Gott.....“

„Das kann ich nicht zulassen.“ Liam sah sie direkt an. „Was ist mit Dawn? Wenn sie aufwacht, wird sie wissen wollen...dass es eurem Vater gut geht. Glaube mir, dort wo er jetzt ist, kann ihm nichts mehr passieren!“

Buffy hatte seinen Worten still zugehört, sie wollte zu einer Antwort ansetzten, als das Telefon schrillte.

Hastig griff sie nach dem Hörer.

„Summers..“, rief sie atemlos.

„Buffy?“

„Dad! Oh mein Gott, geht es dir gut. Wir haben...ich ...“

Aus dem anderen Ende der Leitung hörte sich seine Stimme weit weg an.

„Mir geht es gut, Kleines. Was ist mit Dawn?“

„Sie schläft...ich wollte sie nicht aufwecken. Wir haben es in den Nachrichten gehört, und konnten dich nicht erreichen. Warum hast du nicht angerufen?“ Die Worte sprudelten aus ihr hervor.

„Es tut mir leid, es ging drunter und drüber....es ist furchtbar....Buffy, versprich mir, dass du und deine Schwester das Haus nicht verlasst.“

„Dad, bitte... sag mir wo du jetzt bist. Ich komme....“

„Nein“, unterbrach Summers seine Tocher heftig. „Bitte, ich komme so schnell ich kann...versprich es mir, Buffy.“

Buffy spürte, dass es ihrem Vater sehr wichtig war und nickte.

„Ja, ich verspreche es.“

„Das ist mein Mädchen. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit um mit dir zu sprechen.....ich versuche so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.“

Buffy presste die Hörer näher an ihr Ohr und schluchzte leise.

„Buffy, mir geht es gut...macht euch bitte keine Sorgen. Die Ärzte wollen mich hierbehalten.....“

„Dad..“
 

Das war das Letzte was Liam noch hörte, so sehr sich sein Inneres auch sträubte Buffy allein zu lassen, so musste er Zeit geben, mit ihrem Vater zu sprechen.

„Es geht ihm gut“, Buffys Stimme riss ihn aus den Gedanken. Sie stand an den Türrahmen gelehnt, hatte die Arme um ihren Körper geschlungen und sah ihn an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-02-12T08:55:01+00:00 12.02.2008 09:55
hier folgt echt ein geschehen nach dem anderen,
wow... das ist echt super

den streit mit riley hast du auch sehr gut rüber gebracht!
Von: abgemeldet
2007-12-02T11:56:06+00:00 02.12.2007 12:56
Das Kapitel rührt mich zu Tränen, allein schon das Liam Buffy seien Liebe gestanden hat und es wieder so knistert zwischen denn beiden. Und dann diese Dramatik schon wieder ein Anschlag. Ich konnt mich einfahc nicht Satt lesen, mit jeden Satz hab ich gehofft das Buffy Vater blpß nichts passiert ist. Buffy hat es einfahc wirklich nicht leicht ich verstehe das sie total aufgebracht ist und das ist so süß und hingabungsvoll das liam sich um sich kümmern mag das sie nichts falsches macht. Gott sei Dank hat er sie aufgehalten udnd as Telefon hat geklingelt. Jetzt fehlt nur noch das Buffy erkennt was sie für Liam fühlt..da wäre aber nur noch Riley *seufz* das könte schwierig werden. Ach einfach supi tolles Kapitel^^ Freu mich schon aufs nächste.

Lg^^


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