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Bodyguard

Wahre Liebe kennt keine Happy End, denn wahre Liebe geht nie zu Ende
von

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Kapitel 1

Zwei Jahre waren vergangen, zwei Jahre in denen er versucht hatte darüber hinwegzukommen. Liam sah in das Whiskeyglas, dass vor ihm auf dem Tisch stand. Die goldgelbe Flüssigkeit schimmerte im Licht der funzeligen Lampen. Sein wievieltes Glas war das?? Keine Ahnung. Er hatte nach dem zweiten aufgehört zu zählen.

Mit einem bitteren Lachen stürzte er den Rest hinunter.

„Noch mal das Gleiche!“, nuschelte er und deutete auf das Glas.

Die Wirtin hinter dem Tresen, beäugte den dunklen Mann vor ihr. Er saß oft hier, immer am selben Platz. Manchmal trank er nichts, sondern saß einfach nur da und starrte ins Leere. Doch viel zu oft war es nicht nur Wasser, was da in seinem Glas vor ihm stand. Sie bedauerte ihn, er konnte noch nicht so alt sein. Höchstens Ende zwanzig.

„Ich sagte noch mal das Gleiche!“ Liam sah die Frau vor sich an. Mittleres Alter, ein Gesicht, das früher vielleicht einmal reizvoll gewesen war, und das jetzt verhärmt und verlebt aussah.

„Meinst du nicht, du hast genug, mein Junge.“ Sie nahm ihm das Glas weg und stellte stattdessen eine Tasse schwarzen, heißen Kaffee vor ihn hin.

Liam roch den Duft, diesen herrlichen Duft nach frisch aufgebrühten Kaffee und Erinnerungen stiegen in ihm hoch. Schmerzliche, quälende Erinnerungen. Er schob die Tasse von sich. Nein er konnte diesen Duft nicht ertragen, nicht jetzt, nicht heute.

„Whiskey!“ Er fuhr sich durch die braunen Haare und rieb sich zwischen den Augen. Der Alkohol machte sich langsam bemerkbar.

Die Wirtin seufzte und schenkte ihm ein weiteres Glas ein. Mit einer schnellen Bewegung stürzte er die Flüssigkeit hinunter. Sie hinterließ ein angenehmes Brennen in seinem Hals.

„Mehr kriegst du heute aber nicht.“

„Von mir aus“, meinte Liam und stand vom Barhocker auf. Kurz schwankte die Erde um ihn herum, doch dann fasste er sich wieder. Er langte nach seinem Mantel und ging mit leicht unsicheren Schritten aus der Bar. Als sich die schwere Tür hinter ihm schloss, verklang das Gemurmel und Gelächter. Liam blickte die schäbige Straße hinunter. Die grellen Neonlichter der Schriftzüge schmerzten in seinen Augen. Aber er begrüßte den Schmerz, er begrüßte alles was ihn davon abhielt zu grübeln, zu denken, sich zu erinnern.

Er vergrub die Hände tief in den Taschen seines Mantels und wandte sich um. Seine Schritte hallten durch die Straße.

Plötzlich ging neben ihm eine Tür auf und ein Mann kam stolpernd heraus.

„Verschwinde du Arsch. Lass dich erst wieder blicken, wenn du zahlen kannst!“ Ein bulliger Typ mit Bürstenschnitt, versetzte dem Liegenden noch einen Fußtritt und verschwand dann wieder in der Spelunke.

Der am Boden liegende Mann röchelte und spuckte. Liam beugte sich hinunter und fasste den ihn an der Schulter.

„Alles in Ordnung, Mann?“

„Jo.....“, ächzte der Angesprochene. Liam half ihm auf. Der Mann stank aus allen Poren nach abgestandenem Alkohol.

„Bist du sicher?“, fragte Liam, als sich der Mann schwankend aufrichtete.

„Ja, alllesinordun. Dane!“ Mit diesen Worten torkelte er davon.

Liam sah ihm nachdenklich hinterher, ehe er sich wieder selbst auf den Weg machte.

War es bei ihm auch bald soweit, dass er sturzbesoffen aus einer drittklassigen Bar herausgeworfen wurde?

Yeah, dachter er zynisch. Weit war er nicht mehr davon entfernt. Seine Gedanken schweiften ab, ab zu dem Tag vor genau zwei Jahren. Dem 18.August 2002.
 

„Komm wieder ins Bett, Baby“, schnurrte Darla. Liam machte ihr ein Zeichen, dass sie still sein sollte.

„Ja Mum, ich hol euch schon vom Flughafen ab....“ Er versuchte nicht allzu genervt zu klingen, aber seine Mutter hatte es wohl doch herausgehört, denn sie tippte verärgert an den Telefonhörer.

„Hör auf mit mir zu reden, als sei ich ein kleines Kind, Liam. Du weißt ganz genau, dass dein Vater und ich nicht gerne Taxi fahren.“

Liam konnte es sich bildlich vorstellen, wie sie mit den Fingernägeln den Telefonhörer bearbeitete. Er musste lächeln.

„Wann kommt euer Flieger?“

„Gegen 17.00 Uhr müsste er landen. Sei bitte pünktlich.“

Liam nickte. „Natürlich.! Wie geht es Tante Mabel und Albert?“

„Oh wunderbar, sie waren sehr enttäuscht, dass du nicht mitgekommen bist. Mabel abreitet jetzt bei einem Anwalt. Das Geld können die Beiden wirklich gut gebrauchen.“

„Das klingt doch wunderbar. Das nächste Mal versuche ich es einzrurichten, dass ich ebenfalls dabei bin. Grüß Dad und gib Kathy einen Kuss von mir. Wir sehen uns dann heute Abend.“

„Ist gut, mein Schatz. Bis heute Abend“

Liam legte auf und starrte das Telefon an.
 

Das war das letzte Mal, dass er seine Mutter hatte sprechen hören. Der Schmerz kam wieder an die Oberfläche. Er wütete ihn ihm, bereite ihm fast körperliche Qual.

Oh Gott, oh Gott, wenn er doch nur.....

Neben ihm schrillte das Telefon und Liam schreckte hoch. Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es schon 8.15h war. Er war erst seit zwei Stunden im Bett, ohne Schlaf. Schlaf war ein Luxus, den er nicht mehr hatte und auch nicht mehr wollte. Den mit dem Schlaf kamen auch die Albträume, die Schuldgefühle, der Schmerz. Er rieb sich über das Gesicht, und langte zum Telefon hinüber.

„Ja“, murmelte er. Wer auch immer am anderen Ende war, sollte ganz genau merken, dass er nicht erwünscht war.

„Wie schön, dass es dich auch noch gibt!“

„Wesley?“

„Du weißt also noch wer ich bin, wunderbar.“

Liam setzte sich auf und streckte leise stöhnend die Glieder aus.

„Lange Nacht?“, fragte Wesley am anderen Ende mitleidig.

„Lange Nacht!“, antwortete Liam, er klemmte sich den Hörer zwischen Nacken und Schulter und kramte in seinem Nachttisch nach einer Asperin.

„Ich hab was für dich, mein Freund.“

„Wirklich“, meinte Liam ironisch und schluckte zwei der kleinen Tabletten.

„Ja, du weißt doch, dass ich vor einen Jahr in dieser neuen Kanzlei angefangen habe!“

Liam nahm den Hörer wieder in die Hand und schüttelte den Kopf.

„Nein.“

„Was nein?“, Wesley klang irritiert.

„Nein ich habe nicht gewusst, dass du in einer neuen Kanzlei angefangen hast.“

„Habe ich das nicht....ist auch egal. Auf jeden Fall einer der Mitinhaber, Hank Summers, braucht die Hilfe eines Mannes wie dir.“

Liam schwang die Beine aus dem Bett. „Wie mir, soso...“

„Ja, er und seine Töchter, werden nun ja....sie werden bedroht.“

„Das tut mir leid, aber was soll ich da tun?“ Liam schlüpfte in eine Jogginghose und stand auf.

„Er hat Angst um das Leben seiner Töchter und braucht jemand der sie bewacht.“

„Und du, als ergebener Mitarbeiter hast dich natürlich sofort gemeldet um zu helfen, nicht wahr Wesley.“

Wesley seufzte. „Dieser Mann braucht Hilfe, und du musst mal wieder aus deinem Rattenloch rauskommen. Außerdem bist du der Beste!“

„Bin ich nicht..“

„Doch bist du...Komm schon, lass uns heute treffen und ich erklär dir alles weitere. Es wird dir guttun, mal wieder unter Leute zu kommen. Glaub mir. Also?“

Liam sah aus dem Fenster, er verzog nachdenklich die Stirn.

„Ok, ich hör mir das mal an. Sonst noch was??“

„Nein, nein“, antwortete Wesley eifrig. „Sei einfach heute um 10.00 Uhr in dem kleinen Restaurant am Strand. Das Beach Inn.“

„Ich werde da sein.“ Liam legte auf.
 

Stöhnend öffnete Buffy ihre Augen. Sie blinzelte einmal, zweimal. Grelles Licht stach ihr schmerzhaft in die Augen. Sie hob einen Arm um sich davor zu schützen.

„Komm schon, ich weiß das du wach bist.“ Die Stimme ließ ihre Ohren klingeln.

„Lassmichschlafen“, murmelte Buffy und rollte sich wieder in die Decken. Ja schlafen, endlich mal wieder eine Nacht durchschlafen, ohne Albträume, ohne Schmerz.

„Nichts da. Riley wird gleich hier sein, und es sind wieder massenweise Verlobungsgeschenke eingetrudelt.“

Etwas zerrte an ihrer Decke und mit einem Schrei setzte Buffy sich auf.

„Jetzt hör auf, verdammt nochmal.“ Sie riss ihrer Schwester die Decke aus der Hand und schwang die Beine aus dem Bett.

„Schon gut, schon gut“, murmelte Dawn und ging mit beleidigter Miene aus dem Zimmer.

Buffy zuckte nur mit den Schultern und stand seufzend auf.

Es klopfte leise an ihre Zimmertür.

„Ja?“, rief sie und griff nach einer Bürste.

„Ich bins, kann ich reinkommen?“

„Klar.“ Die Tür ging auf und ihr Verlobter stand im Rahmen. Er lächelte sie liebevoll an und Buffy ging das Herz auf. Wie sie ihn liebte!

„Guten Morgen. Ich sehe Dawn hat dich geweckt?“

Buffy nickte und schmiegte sich in die Arme des hochgewachsenen Mannes.

„Konntest du schlafen?“, fragte er besorgt.

Lieber guter Riley, dachte Buffy. Was würde ich ohne dich tun?!?

„Es ging!“

Riley drückte sie fest an sich, dann schob er sie von sich und sah ihr tief in die grünen Augen.

„Ist alles in Ordnung?“

Buffy wandte den Kopf ab und stellte sich ans Fenster. Sie sah den großen Garten, den Pool, die Rosen ihrer Mutter, und schluchzte leise.

„Buffy?“

Sie wischte sich über die Augen. „Alles ok, alles ok.“

Riley trat hinter sie und umschlang sie mit beiden Armen. „Buffy ich weiß wie du dich jetzt fühlst. Natürlich ist der Schmerz immer noch da, besonders in diesen Tagen. Aber das geht vorbei, glaub mir, mein Liebling.“

Sie schmiegte sich an ihn. „Ich weiß es doch. Und ich versuch wirklich mich zusammenzureißen, aber gestern, da....“ Sie schloss die Augen.

„Liebling, shhh.“

„Oh Gott, wann werden diese Träume endlich aufhören...“ Buffy drehte sich um und schlang die Arme um ihren Verlobten. „Ich kann nicht mehr, ich kann einfach nicht mehr. Jedes Mal wenn ich die Augen schließe, sehe ich sie da liegen. So still und kalt.“

Riley wiegte sie in seinen Armen.

„Buffy, mein Liebling. Sieh mich an.“ Er hob ihr Kinn an und trocknete ihre Tränen.

„Du bist stark und das alles wird bald hinter dir liegen. Ich werde immer bei dir sein,

glaubst du mir das?“

Buffy nickte.

„Schön, und nun komm. Dawn wartet unten.“

Buffy schniefte und ging dann in Richtung Badezimmer. Riley sah ihr besorgt hinterher. Er wusste, dass der Tod ihrer Mutter sie schwer getroffen hatte, aber das sie noch immer unter derart schlimmen Albträumen litt, das war ihm nicht klar gewesen. Nur gut, dass es bald ein freudiges Ereignis geben würde, dachte er zufrieden. Die Hochzeitsvorbereitungen würden sie von ihren Problemen ablenken.

„Ich bin dann unten, Buffy.“

„Ist gut“, ihre Stimme klang gedämpft hinter der geschlossenen Badezimmertür.
 

Buffy stand am Waschbecken und schaute in den Spiegel. Ihr blasses Gesicht starrte ihr entgegen. Sie strich über die kleinen Fältchen auf ihrer Stirn.

Muss da bald Botox ran?, sie lachte zynisch und spülte sich das Gesicht mit klarem Wasser ab.

So langsam machte sich der Mangel an Schlaf bemerkbar. Unter ihren Augen waren tiefe Schatten, ihr Haar hatte den früheren Glanz verloren.

Sie öffnete den Spiegelschrank und nahm das Döschen mit den Asperin heraus. Sie schluckte zwei, zog dann ihren Pyjama aus und stieg unter die Dusche.

Bald würde es ihr wieder besser gehen. Bestimmt. Riley war bei ihr und dafür war sie ihm undendlich dankbar. Er war so verständnisvoll, so zärtlich.

Das Wasser lief über ihren Körper und Buffy schloss die Augen. Ja, bald, bald, dachte sie und genoss den heißen Strahl des Wassers auf ihrem Körper.
 

Liam sah auf die Uhr und seufzte schwer. Er hätte sich nie für diesen Quatsch überreden lassen sollen. Seit 20 Minuten saß er in der prallen Sonne und wartete auf diesen verdammten Wyndam-Pryce. Er nahm seine Sonnenbrille ab und rieb sich zwischen den Augen. Der Kater von seiner gestrigen Saufparade hatte seinen Höhepunkt erreicht. An seinen Schläfen hämmerte es unangenehm und seine Augen brannten. Und das gleißende Sonnenlicht, tat auch nichts um ihm die Schmerzen angenehmer zu machen.

Er hob die Hand um den Kellner zu rufen, als hinter ihm eine Stimme ertönte.

„Ja, Mr. Summers da hinten sitzt er. Kommen Sie.“ Wesley´s Stimme kam näher und Liam sah auf. Wesley trat in Anzug und Krawatte an seinen Tisch. Neben ihm ging ein kleinerer Mann, mittleren Alters.

Wesley reichte ihm die Hand und Liam stand auf, erwiederte den Händedruck und wandte sich an Wesleys Nachbarn.

„Mr. Summers, das ist Mr. Turner”, stellte Wesley vor und die beiden Männer reichten sich die Hände. Fester, entschlossener Händedruck, stellte Liam fest. Der Mann vor ihm wusste genau was er wollte.

„Liam Turner. Es freut mich Sie kennenzulernen, Mr. Summers.”

Hank Summers musterte seinen Gegenüber. Seine Augen wurden von einer spiegelenden Sonnenbrille verdeckt. Hochgewachsen, athlethisch.

„Ganz meinerseits“, antwortete Hank Summers und setzte sich auf einen Stuhl, den Wesley bereitgestellt hatte.

Liam setzte sich ebenfalls wieder und nahm seine Sonnenbrille ab.

„Mr. Wyndam-Pryce meinte, Sie wollen meine Dienste in Anspruch nehmen?“

„Von wollen ist gar keine Rede, ich muss.“

Liam nickte und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, den der Kellner gerade vor ihm abgestellt hatte.

„Mr. Turner, Mr. Wyndam-Pryce versicherte mir, Sie seien der Beste. Stimmt das?“

„Ich bin gut.“

Hank Summers nickte. „Das hört man gerne. Wie gut?“

Liam zuckte mit den Schultern. „So gut, wie man in diesem Job nur sein kann, Sir.“ Er sah Summers bei dieser Antwort nicht an. Nicht so gut um deine eigene Familie zu retten, flüsterte eine kleine Stimme in seinem Kopf. Liam verbannte den Teil seiner Gedanken.

„Hat Ihnen Mr. Wyndam-Pryce denn erklärt worum es geht?“, fragte Summers.

Liam schüttelte den Kopf. „Nein, nur soviel dass Sie bedroht werden.“

„Ja, leider ist dem so. Meine Kanzlei hat die Verteidigung eines Mafia-Paten übernommen.“

„Dem Drogen-Paten? Alessandro Maszacano?“

„Sie sind gut informiert, Mr. Turner.“, bemerkte Summers.

„Das ist mein Job“, antwortete Liam schulterzuckend.

„Dann wissen Sie auch, dass er einer der wichtigsten Männer im Untergrund belasten kann?“ Liam nickte.

„Wissen Sie, ich habe keine Angst um mich. Aber um meine Töchter.“ Summers nippte an seinem Eiswasser und wandte sich dann wieder an Mann neben ihm.

„Bis jetzt waren es nur Worte, Drohungen, die ich in anderen Zeiten als albern abgetan hätte, aber jetzt hat sich etwas geändert...“, er räusperte sich.

„Sie meinen den Anschlag auf den obersten Richter Welsh vor 10 Tagen?“, fragte Liam und sah Summers dabei in die Augen.

„Ja“, nickte er. „Ich kann nicht länger die Augen verschließen. Meine Töchter sind mein ein und alles.“

„Und Ihre Schwäche!“

Wieder nickte Summers. „So kann man es auch formulieren. Sie sind beide noch jung, führen ein normales Leben. Ich möchte auch, dass das so bleibt, aber ihre Sicherheit geht vor. Mr. Wyndam-Pryce meinte, dass Sie zur Zeit keine weiteren Verpflichtungen haben?“

Liam warf Wesley einen zynischen Blick zu, den Wesley achselzuckend erwiederte.

„Ja, ja das ist richtig. Wann soll ich anfangen?“

„Nun, Mr. Turner. Lieber gestern als heute, aber ich habe meinen Töchtern noch nichts davon gesagt, also muss ich sie erst darauf vorbereiten. Kommen Sie doch einfach heute abend, so gegen 20.00 h in mein Haus. Dort können wir dann alles weitere besprechen.“ Summers blickte Liam aufmerksam an. Kein Mann vieler Worte, doch das hatte Hank Summers schon immer geschätzt.

Liam nickte und stand dann zusammen mit Summers auf.

„Mr. Wyndam-Pryce wird Ihnen meine Adresse geben. Ich hoffe, dass Sie den Auftrag annehmen.“ Summers streckte ihm die Hand hin.

Liam nickte und schüttelte die Hand des älteren Mannes.

„Und Mr. Turner“, sagte Summers im Umdrehen. „Ich hoffe Sie halten das, was Sie versprechen!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand von der Terrasse des Restaurant.

„Du hättest es mir sagen sollen!“, meinte Liam im Hinsetzen.

„Was?“

„Das du ihn hier gleich mitbringst. Ich hatte nicht einmal den Hauch einer Chance, mir das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.“

Wesley hob die Hände.

„Tut mir leid, ich dachte...“

Liam wischte seine Antwort mit einer herrischen Handbewegung fort. „Du weißt, ich kann derartige Überfälle nicht leiden.“

„Schon gut, schon gut. Ich dachte nur, dass richtig war, ihn gleich mitzubringen. Du brauchst diesen Auftrag, und das nicht nur wegen des Geldes, mein Freund.“

Liam brummte zur Antwort und nahm wieder einen Schluck von seinem Kaffee. Er verzog das Gesicht. Kalt.

„Dein Chef, der weiß wohl genau was er will.“

„Jep, sonst wäre er nicht einer der besten Anwälte hier in Los Angeles.“

„Erzähl mir von seinen Töchtern. Wie alt sind sie? Was machen sie?“

„Heißt das also, du nimmst den Auftrag an“, fragte Wesley.

„Das habe ich nicht gesagt.“

Wesley seufzte leise. „Viel weiß ich nicht über die Beiden. Ich glaube die Jüngere ist so 15-16 Jahre und die Ältere studiert wohl schon. Die Mutter der beiden ist vor zwei Jahren gestorben.“
 

Als Buffy die große Treppe hinuntertrat hörte sie schon das Gelächter ihrer Schwester. Ihr glockenhelles Lachen hallte durch die Eingangshalle. Buffy schloss für einen kurzen Moment die Augen, um den Klang in sich aufzunehmen. In diesem Haus wurde viel zu wenig gelacht, stellte sie fest und ging dann mit leichten Schritten in den großen Wohnbereich. Der Raum war in hellen Farben gehalten. Beige, Okker, leichtes Orange. Buffy liebte diesen Raum am meisten in diesem Haus. Ihre Mutter hatte ihn ein halbes Jahr vor ihrem Tod neu einrichten und streichen lassen. Noch immer hatte sie das Gefühl, als würde ihre Mutter hier noch am meisten zugegen sein. Wenn sie die Augen schloss, glaubte sie ihr frisches Parfüm zu riechen und ihre leises Lachen zu hören, welchem Dawns so ähnlich war. Buffy stand in der Tür und beobachtete ihren Verlobten mit ihrer Schwester. Die beiden saßen miteinander scherzend auf dem Sofa, Dawn hielt ein kleines Päckchen in der Hand. Buffy runzelte die Stirn. War das etwa Tiffany´s? Manchmal konnte sie es noch gar nicht richtig fassen, dass sie in zwei Monaten heiraten würde. Aber der Berg von Geschenken wurde immer größer, ihre Hochzeitsplanerin Robyn war fleißig am arbeiten und die Einladungen fix und fertig gedruckt, bereit zum verschicken.

„Na ihr beiden?“, lächelte sie und trat hinter das Sofa. Riley erwiederte ihr Lächeln.

„Schon wieder ein Geschenk!“, klagte Dawn und hielt ihr das Päckchen unter die Nase. Tatsächlich Tiffany´s. Komisch, dachte Buffy, sie konnte sich gar nicht daran erinnern, ein Hochzeitstisch bei Tiffany´s eingerichtet zu haben.

„Willst du es nicht aufmachen, Liebling?“, fragte Riley und zog sie in die Arme.

„Dawn mach du es auf“, forderte Buffy ihre Schwester auf. Dawn rollte mit den Augen, doch Buffy wusste ganz genau, dass sie darauf brannte die Geschenke auszupacken.

„Wow,“, rief Dawn nachdem sie die kleine Pappkiste geöffnet hatte und hielt einen kristallenen Engel gegen das Sonnenlicht. Der Engel funkelte in allen Farben, das Licht brach sich in Facetten und Buffy riss die Augen auf.

„Mein Gott“, sagte Buffy und legte die Hand vor den Mund. „Von wem ist das? Das ist ja wunderschön!“

Dawn nickt fasziniert, sie drehte und wendete den Kristallengel um ihn von allen Seiten zu betrachten.

„Warte hier ist noch eine Karte“, meinte Riley, und gab Buffy ein kleines cremefarbenes Kärtchen in die Hand.

„-Dies soll dein Schutzengel, auf deinem Weg ins Glück, sein. Alles, alles Liebe Rupert, Jenny und William“, las Buffy. Sie ließ die Karte sinken.

„Wer ist Rupert?“ Riley sah Buffy fragend an.

„Onkel Rupert und Tante Jenny. Rupert Giles ist der älteste Freund von Dad“, antwortete Dawn an Buffys Stelle. „Sie wussten noch nicht genau, ob sie es zur Hochzeit schaffen würden. Onkel Rupert ist Direktor im Britischen Museum, Tante Jenny und er haben eine zeitlang in Kairo gewohnt, bis sie dann wieder nach England gegangen sind.“

Dawn stellte den Engel vorsichtig auf den Tisch und betrachtete ihn aufmerksam.

„Er sieht wertvoll aus“, sagte Riley und strich über das zarte Glas.

„Ja“, bekräftigte Dawn. „Aber Rupert und Jenny haben uns immer ausgefallene Sachen geschenkt. Weißt du noch diese kleine Leopardenanhänger aus Jade?“

Buffy nickte lachend. „Spike behauptet immer noch, dass er die Anhänger aus dem Grabmal eines Inka-Herrschers geklaut hat.“

„Spike?“

„William“, erklärte Dawn. „Eigentlich heißt er William, aber er hasst diesen Namen und deswegen nennt er sich Spike. Er ist sozusagen das schwarze Schaf der Familie Giles.“

Dawn stand auf um das Papier in den Müll zu schmeißen. „Früher war er in Buffy verknallt“, rief sie im Gehen. Buffy schmiss ein Kissen nach ihrer Schwester.

„Das ist nicht wahr“, antwortete sie und sah dabei Riley an. „Das stimmt nicht.“

Riley legte den Arm um sie. „Brauchst doch nicht gleich rot werden, Liebes. Wer kann ihm das schon verdenken, hm?“ Er lächelte und küsste sie. Buffy entspannte sich.
 

Aus dem Flur drang Lärm zu ihnen hinüber und Buffy befreite sich aus Rileys Armen. Sie stand auf und ging mit Dawn im Schlepptau in die Eingangshalle.

„Buffy, Dawn?“

Hank Summers stand an der Garderrobe und zog sich seinen Mantel aus. Gabriella, die spanische Haushälterin der Summers, war aus der Küche gekommen. Der Duft nach gebratenem zog durch das ganze Haus und Hank Summers schnupperte. „Hmm, Gabriella das riecht vorzüglich. Würstchen und Speck, das einzig wahre Frühstück, nur so kann man den Tag richtig beginnen.“ Er lachte und drehte sich zu seinen beiden Töchtern um, die ihn mit großen Augen anstarrten.

„Mr. Summers, der Arzt hat Ihnen verboten derartig Fettes zu essen. Ihr Diätplan sieht das nicht vor“, rief Gabriella.

„Dad, Gabriella hat Recht“, bestätigte Buffy und nahm ihren Vater in den Arm. „Du darfst deine Diät nicht unterbrechen.“

„Was würde ich bloss ohne meine drei Frauen tun“, murrte er und zog Buffy fest an sich.

„Kommt ihr Beiden ich muss etwas wichtiges mit euch besprechen“, sagte er. „Gehen wir ins Arbeitszimmer und Gabriella...“ Er wandte sich an die Hauhälterin. „Seien Sie bitte so nett und warten Sie noch ein bißchen mit dem Auftragen.“ Die Haushälterin nickte und verschwand wieder in der Küche. Hank Summers lächelte und legte um Buffy und Dawn jeweils ein Arm und gemeinsam gingen sie in das große helle Arbeitszimmer auf der gegenüberliegenden Seite der Küche.

„Ist Riley da? Sein Auto steht in der Einfahrt.“

„Ja, soll er.....?“, fragte Buffy.

Hank Summers schüttelte den Kopf. „Nein, ich möchte erst mit euch alleine reden.“
 

Hank Summers zog die Schwingtüren zu und setzte sich dann hinter seinen ausladenen Schreibtisch.

„Dad, was ist los? Du bist doch sonst schon los, wenn wir aufstehen.!“

Buffy sah ihren Vater aufmerksam an. Täuschte sie sich oder war er älter geworden. Sein Haar wurde lichter, und es zeigten sich die ersten Spuren von grau. Doch es war nicht sein Haar, sondern die Müdigkeit in seinen Augen und die Ringe darunter, die ihr Sorgen bereiteteten.

„Es geht um einen meiner Fälle“, begann ihr Vater. „Ihr wißt, das meine Kanzlei, zur Zeit in einen sehr wichtigen und öffentlichen Fall verstrickt ist?“

„Ja,“, nickte Buffy. „Ich habe alles in den Nachrichten verfolgt. Es geht doch um diesen Drogenbaron der Mafia. Ist er nicht Kronzeuge?“ Buffy verschränkte die Hände ineinander.

„Das stimmt, er kann uns die bedeutesten Männer im Kartell nennen und deswegen ist er für sie und für uns am wichtigsten.“

„Weil er euch helfen und seine Leute verraten kann“, vermutete Buffy.

„Genau“, stimmte ihr Vater zu. „Er ist zwar ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden, aber unsere Gegner sind gefährlich und genau aus diesem Grund muss ich mit euch reden.“

„Wirst du bedroht, Daddy“, Dawn riss erschreckt die Augen auf.

„Meine Kanzlei hat einige Drohungen erhalten. Noch nichts ernstes, aber das muss nicht so bleiben. Ich möchte kein Risiko eingehen und deswegen habe ich mich heute mit einem Mann getroffen, der euch rund um die Uhr bewachen soll.“

Dawn kniff die Augen zusammen. „Bewachen? Was soll das heißen? Du hast doch gesagt, bis jetzt war es noch nicht ernst.“

„Dawn, wenn es um euch geht, ist es immer ernst.“ Er setzte sich vor, das Leder seines Sessels knarrte beim vorbeugen.

„Es ist wegen dem Anschlags auf den obersten Richter, nicht wahr, Dad“, fragte Buffy.

„Ja“, antwortete ihr Vater ernst. „Das hat mir zu denken gegeben. Meine Kanzlei steht rund um die Uhr unter Polizeischutz. Hier seid ihr völlig schutzlos und ich kann euch nicht zwingen, euer Leben aufzugeben, nur weil meine Kanzlei einen derartigen Fall übernommen hat. Aber es würde mir sehr viel besser gehen, wenn ich wüsste, dass ihr nicht in Gefahr seid, versteht ihr das?“

Buffy nickte und nach kurzem Zögern tat ihr Dawn es nach.

„Glaubt mir, wenn es eine andere Möglichkeit geben würde, würde ich sie nutzen, aber es geht um eure Sicherheit.“

„Und wie läuft das ganze dann ab“, fragte Buffy.

„Nun, sein Name ist Turner. Er ist einer der Besten. Ich habe ihn für heute Abend zum Essen eingeladen, dann könnt ihr ihn kennelernen. Er macht einen sehr ruhigen und besonnen Eindruck.“

Dawn wurde ganz hibbeling auf dem Stuhl.

„Oh mein Gott, das klingt ja wie der Film Bodyguard!“

Ihr Vater sah sie verwirrt an.

„Dawn, verdammt, das ist eine ernste Sache.“ Buffy warf ihrer Schwester einen vernichtenden Blick zu und Dawn zog beleidigt eine Schnute.

„Guck doch nicht so. Du hast ja deinen Schatz gefunden“, murmelte sie.

„Ja und das wirst du auch noch“, sagte Hank Summers lächenlnd. Er war froh, dass seine beiden Töchter so vernünftig waren und dieser ganzen Sache aufgeschlossen gegenüber standen. „Und nun kümmert euch mal wieder um Riley, der Arme langweilt sich bestimmt zu Tode.“

Dawn stand auf und verschwand mit schnellen Schritten aus dem Zimmer, nicht ohne ihrer Schwester nochmal die Zunge herausgestreckt zu haben.

„Buffy“, Hank Summers hielt seine älteste Tochter zurück. „Buffy ich möchte, dass du auf Dawn aufpasst. Das hier ist sehr, sehr wichtig. Es geht dabei um euer Leben. Vor deiner Schwester wollte ich mich nicht so klar ausdrücken, aber das ist die Wahrheit. Ich bitte dich,“

Buffy griff nach seiner Hand und drückte sie fest. „Keine Sorge, Dad. Ich weiß wie ernst die Angelegenheit ist.“ Sie erwiederte seinen Blick genauso ernst.

„Das ist mein Mädchen“, Hank Summers strich ihr nocheinmal kurz über die blonden Haare.

„Besprich bitte mit Gabriella das Abendessen, ja?“

Buffy nickte und ging aus dem Zimmer. Ihr Vater saß zusammengesunken auf seinem Ledersessel und starrte nachdenklich aus dem Fenstern. Seufzend schloss Buffy die Türen hinter sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2008-02-11T09:58:37+00:00 11.02.2008 10:58
ich mag deine story
und ich liebe angel-buffy... bin mal gespannt wie es weiter gehen wird
Von:  ArjenRobben
2007-11-17T16:14:00+00:00 17.11.2007 17:14
Ich fang mit dieser FF hier auch mal an : )
Muss sagen sie hat mich positiv überrascht und bin gespannt wie es weitergeht
Von: abgemeldet
2007-10-18T19:10:10+00:00 18.10.2007 21:10
Ich muss wirklich sagen, deine Geschichte ist sehr gut geworden, zumindest das erste Kapitel, da ich die anderen noch nciht gelesen habe.

Du schreibt wirlkich gut und denkst dir etwas neues aus um andere anzulocken, was wie du sieht, klappt.

Echt toll

Deine violette00
Von: abgemeldet
2007-10-04T19:57:06+00:00 04.10.2007 21:57
Hi^^

Puh also hab mir eben das erste Kapitel durch gelesen und muss agen due verstehst e wirklich etwas zu schreiben. Mir gefällt der Still. hast einen echt guten Stillw as das schreiben angeht. Du has Liam echt gut getroffen udn Buffy auch, kann mir das wirklich gut Bildlich vorstellen. Sowas lieb ich*gg* Find, das Paar richtig toll, daher bin ich schon allein vom ersten Kapitel begeistert. Recht spannend das die beiden Mädels bewacht werden müssen und dann auch noch vn Liam*g* Ich bin ja echt auf die Begegnung zwischen Buffy und Liam gespannt. Freu mich auf das nächste Kapitel^^ Ach diese coole art die du bei Liam eingesetzt ahst bringt wirklich weiche Knie mit sich^^

Lg^^

*Fahne schwenk Angel/ Buffy 4 Ever xD*
Von: abgemeldet
2007-10-02T13:58:46+00:00 02.10.2007 15:58
so..endlich mal wieder ne schöne buffy-ff!--..
das kapi is echt gut gelungen..bin schon gespannt wies weitergeht!..
jo..good job..
die kommmt zu den favos!..
Von: abgemeldet
2007-09-23T18:43:04+00:00 23.09.2007 20:43
Oh endlich hast du diese Geschichte hochgeladenXD

Ich liebe sie, ich warte schon seit Ewigkeiten das es weiter geht *gg*

Hach, du schreibst einfach wunderbar, dein Stil ist so klasseXD

Von mir auf Jedenfall, beide daumen anch obenXD ich apck sie gleich zu meinen Favos,heheXD

Hoffe es geht sehr bald, sehr schnell weiter *gg*

Lg
*dich liebumarmt*

Angel/Buffy ForeverXD


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