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Die vier Säbel

von

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Turuga

Das Abendessen verlief diesmal schweigsam, denn Ailée, die immer für fünf reden konnte, war in ihrer Kajüte und leistete Kiana Gesellschaft beim Abendessen.

Adrian warf immer wieder dem Kapitän böse Blicke zu, die vom Kapitän registriert wurden. Als das Mahl beendet war, befahl Alejandro zwei Männer abzuwaschen und schnappte sich dann Adrian. „Ich glaub wir sollten reden“, zischte er ihn an und zerrte ihn in seine Kapitänskajüte. „Was ist los? Ist es wegen meiner Schwester?“

Nun platze Adrian der Kragen. „Ja unter anderem. Ich dachte wir sind Freund, du weißt genau ich würde Ailée nie was Schlechtes tun, warum kannst du unsere Liebe nicht akzeptieren? Hast du so einen Bruderkomplex? Ich kann unter deinen Launen nicht weiter arbeiten, das geht nicht. Weißt du wie das ist, seine Liebe vor Augen zu haben und sie nicht anrühren zu dürfen obwohl es auf Gegenseitigkeit beruht? Er werde in Turuga das Schiff verlassen und nichts wird mich aufhalten.“ Damit endete der Redeschwall von Adrian und er sah auf seinen Kapitän und eigentlich besten Freund.
 

Alejandro seufzte. „Adrian das kannst du mir nicht antun! Wir sind die besten Freunde, seid Kindertagen an und wir haben schon damals davon gesprochen, über die sieben Weltmeere zu segeln und diese zu beherrschen. Es ist unser gemeinsamer Traum, du darfst den nicht zerstören. Es ist nur so, ich mach mir Gedanken um Ailée. Ich hatte immer gehofft, sie würde das Schiff verlassen und versuchen ein halbwegs ehrbares Leben zu führen, deswegen wollte ich nicht, dass sie hier mit jemand etwas anfängt, denn das bindet sie noch mehr ans Schiff. Ich weiß doch, das du sie nie schlecht behandeln würdest, du wärst auch der einzige Mann, den ich ihr anvertrauen kann!“, bestürzt sah er auf Adrian, seinen besten Freund und hoffte den nicht zu verlieren. Er dachte an die zeit zurück als er und Adrian ein Bordell auseinander genommen haben, nur weil die Ailée verschleppt hatten. Nur sie zwei gegen ein Dutzend kreischender Huren und Männer.
 

Adrian seufzte: "Nun Alejandro, ich habe meine Entscheidung bereits getroffen. Ich werde in Turuga das Schiff verlassen und mich der Bounty anschließen. Ich habe schon seid längerem einen Brief vom ehemaligen Kapitän in der Tasche. Ich werde Kapitän der Bounty und Schluss." Er wandte sich von Alejandro ab und verließ den Raum in dem sie waren um an Deck zu gehen. Er lief an der Seite entlang und hörte Würgegeräusche und keine Sekunde später erbrach sich jemand aus einem der Fenster. //Das ist doch Ailées Fenster... Wie kommt es das sie auf einmal Seekrank wird? Oder ist sie vielleicht.....// Entsetzten machte sich auf seinem Gesicht breit. Er konnte ja nicht ahnen, dass Kiana bei Ailée in der Kajüte saß und ihr der Wellengang auch hier nicht so gut bekam.
 

Adrian stürmte ins Zimmer von Ailée. „Ailée alles…“, weiter kam er nicht, denn er hielt mitten in der Bewegung inne. Vor ihm stand eine zusammen gekrümmte junge Frau, die von Ailée den Rücken getätschelt bekommt. „Wer…“

„ADRIAN!“, brüllte Ailée, „Was fällt dir ein ungefragt und ohne anzuklopfen mein Zimmer zu betreten?“ Aufgebracht schaute sie ihn an.

Adrian wurde rot um die Nase. „Ailée verzeih’, ich sah nur jemand aus deinem Fenster spucken und dachte mir du wärst das. Ich hatte angst, ich hätte ‚Spuren’ hinterlassen. Ist das unsere Gefangene?“, fragte er und schaute Kiana an. „Ach ja, jetzt kann ich es dir auch sagen… Ich werde in Turuga das Schiff verlassen“, meinte er dann zu Ailée.
 

Geschockt sah sie ihn an. "Na das hat mein Bruder ja wunderbar hinbekommen. Lässt du dich jetzt schon so von ihm einschüchtern? Aber, dass er dir sagt, dass du gehen sollt... das hätte ich nicht von ihm gedacht. Es tut mir wirklich leid, wir hätten nicht... " Sie stockte kurz denn ein erneuter Schwall Erbrochenem kam aus Kianas Mund.“Und ja das ist unsere Gefangene. Wie kommst du eigentlich darauf das ich..." Doch sie beantwortete die Frage selber denn Kiana schien es wirklich schlecht zu gehen. "Wir suchen in Turuga einen Arzt für dich der dir etwas gegen die Seekrankheit gibt..." sprach sie ihr beruhigend zu.

//Sie hat mich vollkommen falsch verstanden…// schoss es ihm durch den Kopf. Es war ja sein eigener Wille zu gehen. Doch er dachte sich das sie lieber auf ihren Bruder sauer sein könne als auf ihn. Und er war verflucht dankbar, dass sie kein Kind von ihm bekam. Das hatte ihm grade noch gefehlt. Dann hätte er sich gleich vorne ans Schiff hängen können.
 

Adrian schaute sie an. Er würde sie am Liebsten mitnehmen, doch würde sie nie von ihrem Bruder weggehen. Er seufzte. Da kam auch schon wie aufs Stichwort Alejandro herein. „Wir sind da!“, meinte er dann und schaute zu Adrian.

Als Ailée funkelte wütend auf ihren Bruder. „Na das hast du gut hingekriegt! Scheuchst einen unserer besten Männer vom Bord, was denkst du dir dabei? Nur wegen dieser Affäre, die wir haben?! Das kann doch nicht dein ernst sein, dass du deswegen deinen besten Freund vom Bord wirfst.“ Sie wollte nicht, dass Adrian geht.

Alejandro schaute wütend zu Adrian. „Hast du kein Arsch in der Hose um ihr die Wahrheit zu sagen?“, er schleuderte Adrian gegen die Wand und nagelte in daran fest.

Ailée sprang auf und wollte ihr Bruder von ihm lösen, doch Alejandro stieß sie weg. „Hör auf Alejandro, du hast schon genug angerichtet!“

Alejandro wand sich an Ailée. „Nur damit du weißt, auf mich brauchst du nicht sauer zu sein, denn dein werter Freund Adrian geht aus freien Stücken.“

Schockiert schaute Ailée auf Adrian, der mittlerweile von Alejandro losgelassen wurde. „Ist das wahr?“, hauchte sie leise. Als Adrian nickte und zu Boden sah, brannte ihr eine Sicherung durch. Sie hob ihre rechte Hand und gab Adrian eine kräftige Ohrfeige, laut klatschte es. „Wie konntest du nur?“, fragte sie schluchzend und schaute ihn mit Tränen in den Augen an, „Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!“ Damit ging sie wieder zu Kiana, die überhaupt nicht wusste, was gerade vorgefallen war und nahm zwei Umhänge, die sich und Kiana überwarf. „Ich bring sie zum Arzt“, meinte sie noch emotionslos, bevor sie und Kiana erst die Kajüte und dann das Schiff verließen.

Alejandro schaute noch ein letztes Mal seinen besten Freund an, bevor er zurück zur Mannschaft ging, die auf neue Befehle warteten.
 

Wütend packte sie Kiana am Handgelenk und zog sie mit sich. Sie achtete nicht darauf, ob sie mitkam und hörte auch nicht ihre Proteste. Fluchend durchquerten sie Turuga, kamen an Huren, Kneipen, Freudenhäusern und wieder an Huren vorbei. Die Häuser lichteten sich und nun standen sie vor einem kleinen Gebäude. Ohne anzuklopfen stürmte sie hinein, schob Kiana zu einem Stuhl, rief nach dem Arzt der herbeigeeilt kam, weil er dachte bei dem ganzen Lärm sei es etwas ernstes und erklärte ihm das sie Seekrank war. Der Arzt schüttelte den Kopf und begutachtete Kiana. "Pass auf das sie nicht verschwindet. Ich geh mich abreagieren..." Ihr Weg führte sie in eine Taverne. Nicht in irgendeine sondern in die Taverne in der ein gute Freund von ihr immer hauste. Jack saß am ende der Taverne, konnte ihr Fluchen aber schon von draußen hören.

Kiana indessen ließ sich von dem Arzt begutachten. "Ihr seid keine Piraten, " stellte er fest. Ihm war früh beigebracht worden keine Fragen zu stellen. Das hatte er mit einem Bein weniger Quittiert. Sein Holzbein klackerte als er den Weg zu seinem Tränkkästchen suchte. "Hier… ja... das sieht gut aus… oder doch lieber...", murmelte er. Dann nahm er ein Fläschchen mit grüner Flüssigkeit und reichte es ihr. "Immer wenn euch schlecht wird nehmt 3 Tropfen. Auf keinen Fall mehr. Ihr könnt hier auf die junge Miss Kamiea warten sie wird bei dem jungen Jack sein. Sie wird euch aber bald abholen denn immer wenn die beiden aufeinander treffen gibt es eine große Schlägerei...", er lächelte und verschwand dann wieder hinter einem Vorhang. Kiana sah sich im Laden um und entdecke verschiedene Präparate. eingelegte Augen, Nieren, Zehen und Finger war was sie zuerst entdeckte. Dann kamen ganze Tiere hinzu. Der Ekel ergriff sie und sie schüttelte sich.
 

//Widerlich// dachte sie und schaute sich weiter um. Sie schaute zum Vorhang, wo der Arzt hinter verschwunden war, sie hätte jetzt so abhauen können, doch kannte sie sich hier nicht aus und außerdem sah es so aus, als wenn das hier eine gesetzlose Stadt ist. Deswegen blieb sie lieber hier beim Arzt, wo sie glaubte sicher zu sein.

Ailée währenddessen besoff sich mit Jack und erzählt ihren Kummer und von ihrer Gefangenen, leichtsinniger weise etwas zu laut. Denn eine schwarz verhüllte Gestallt, die nicht weit von Ailée saß, hörte das Gespräch mit. //Interessant// dachte die unbekannte Person. Als die Person hörte, wo die Gefangene jetzt ist, erhob sie sich und machte sich auf den Weg zum Arzt.

Alejandro beobachtete währenddessen Adrian, der sein Zeug aus seiner Kajüte gerade hoch holte um gleich das Schiff zu verlassen. „Den Säbel will ich wieder!“, meinte Alejandro, als Adrian fertig mit Packen war.

Er hatte sein weniges Zeug in zwei Säcke gepackt, hatte sein Gold, welches ihm noch zustand von Alejandro geholt und war bereit das Schiff zu verlassen, auch wenn es ihn schmerzte. Nun nahm Adrian den gewünschten Säbel in die Hand und begutachtete ihn. Es war das erste, was Alejandro und er einst erbeutet haben, ein besonderer Säbel, den man nachsagt, magische Fähigkeit zu haben. Doch glaubte er nicht an solche Gesichten. Viel erlebt hatte er mit diesem und auch aus manchen Gefahrsituationen hatte er in gebraucht. Seufzend gab er Alejandro den Säbel wieder, war es doch dessen Eigentum. „War’s das?“, fragte er traurig.

„Das frag ich dich!“, antwortete Alejandro.
 

Die schwarze Gestalt machte sich auf zu dem Arzt bei dem sie Kiana vermutete. Die Person trat ein, aber der Raum war leer. Niemals hatte sie gedacht, dass sie den Doktor gefragt hatte ob sie ihm zusehen dürfte. Missmutig verließ die schwarze Gestalt das Haus und trat hinaus auf die Straße. Sie musste sich geirrt haben...

Ailée schütte Jack ihr Herz aus der ihr nur mit halben Ohr zuhörte. Viel mehr interessierte ihn die hübsche Bedienung. Es dauerte keine 2 Sekunden bis Ailée genau das realisierte. Wütend verpasste sie ihm einen Kinnhaken worauf die ganze Taverne anfing sich zu prügeln. //Ich sollte ihr Hausverbot geben...// dachte der Wirt und versteckte sich hinter der Theke.

Alejandro sah Adrian an. "Ich wusste, dass uns irgendwann einmal eine Frau auseinander bringen würde. Doch ich hatte nie gedacht das es deine kleine Schwester sein würde", fügte er hinzu und verließ das Schiff über das Brett welches runter auf den Steg führte. Adrians Weg führte ihn direkt hinüber zur Bounty, wo man schon sehnsüchtig auf ihn Wartete. Alejandro nahm sich eine Rumflasche und ging hinauf in den Ausguck. //Na super, meine Schwester hasst mich und mein bester Freund ist nun Kapitän auf dem von mir gefürchtesten Schiff... Was kann eigentlich noch schief gehen?//



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