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Crash and burn

Ken/Omi, Shônen Ai, Lemon, MPreg
von

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Freundschaft

Seit diesem fatalen Tag waren nun etwa fünf Wochen vergangen.

Die Zeit des Schnees war vorüber. Die Zeit der Schmerzen ebenfalls. Zumindest fast.

Der Frühling brach langsam aber sicher herein. Die ersten Vorboten kündigten sich in Form von kleinen grünen Gewächsen im Boden an.

Es war einer der letzten Aprilnachmittage.

Omi schien sich nach außen hin von dem schrecklichen Erlebnis erholt zu haben. Er konnte wieder lächeln. Ab und zu. Doch wie es in seinem Innersten aussah, das wusste niemand.

Und Ken machte diese Ungewissheit Sorgen.

Er war gerade dabei, ein Grabgesteck für eine alte Dame zu binden.

Was sich als kein leichtes Unterfangen erwies. Seine Finger waren einfach nicht geschickt genug für solche Feinheiten.

Doch dann hörte er eine erlösende Stimme hinter sich.

"Soll *ich* das Gesteck fertigmachen, Ken?"

Der Angesprochene drehte sich zu dem Jüngsten der Gruppe um, und sein Blick war mehr als dankbar.

"Das wäre nett. Danke, Omi." Damit trat er einen Schritt zur Seite und überließ dem blonden Jungen die unfertige Arbeit.

Omi war eben aufmerksam. Und bestimmt hatte er eine Weile beobachtet, wie sich der Ex-Soccer-Player die Finger verbogen hatte in dem verzweifelten Bemühen, ein einigermaßen akzeptables Werk zu kreieren.

Doch Ken war keineswegs verärgert über diese Art Aufmerksamkeit. Im Gegenteil. Er war gottfroh, dass Omi ihm manchesmal solch eine Arbeit abnahm. Weil er einfach nicht für solche Kleinigkeiten geschaffen war. Und Omi wusste das.

Ken musste lächeln. Ihr Jüngster war eben die gute Seele im Koneko, im Blumenladen 'Kitten in the house'.

Dann sah er zu seinen Kollegen hinüber, die ebenfalls Kunden bedienten. Junge Schulmädchen.

Yôji war auch nett. Aber nicht *unschuldig* nett. Außerdem konnte er manchmal ganz schön sticheln. Seine Nettheit bewahrte er zumeist den weiblichen Kunden auf. Er war eben ein Dandy wie aus dem Bilderbuche.

Und Aya... von dem konnte keine Rede sein. Er war nie lächelnd zu sehen. Außer wenn es etwas betraf, was seine Schwester, Aya-chan, anging. Ran - sein richtiger Name - hatte, das vermutete Ken, vermutlich einen Schwesterkomplex.

Sie *alle* hatten irgendeinen Komplex, wenn man es so sah.

Aber Ken war sich nicht sicher, ob Omi seine schlimme Vergangenheit, gepaart mit seiner kürzlichen Entführung, dauerhaft verkraften würde.

Vielleicht würde es helfen, wenn...

Der Ex-Soccer-Player wartete, bis Omi mit dem Gesteck fertig war und die alte Dame bezahlt hatte.

Die grauhaarige alte Frau mit der kleinen Nickelbrille verließ mit einem freundlichen 'Auf Wiedersehen' den Laden.

"Omi?"

Der blonde Junge sah von der Theke auf, die er gerade wieder saubermachte. "Ja?"

"Uhm... was hältst du davon, wenn wir beide ab und zu... ein bisschen etwas zusammen unternehmen würden?"

Ein süßes Lächeln stahl sich auf die Lippen des Jüngeren. "Hört sich gut an."

Ken überlegte hastig, was er wohl vorschlagen könnte. Dann kam ihm auf die Schnelle tatsächlich ein Einfall. "Wie wäre es heute Abend mit... Kino?"
 

* * * * * * * * * *
 

Leise italienische Folkloremusik spielte im Hintergrund, während das Licht in dem großen Raum mit dem ausländischen Flair gedimmt war.

Es war ein typisch italienisches, romantisch wirkendes Restaurant.

Wobei das Wort Romantik bei ihnen beiden eine komische Bedeutung annahm. Doch dieses Restaurant war das Beste, das Ken kannte und er wusste, dass Omi italienisches Essen liebte.

Und um ehrlich zu sein, diese Option war doch ganz passabel als Ersatz dafür, dass sie keinen Platz mehr im Kino bekommen hatten.

Der Ex-Soccer-Player nahm einen Schluck aus dem Glas seiner eiskalten Cola, das mit einer Zitrone verziert war.

Dann sah er Omi ins Gesicht, der gerade die Speisekarte durchsah. Das gedimmte Licht ließ Omis kindliche Gesichtszüge gut sichtbar werden, während seine Augen fast noch schöner schimmerten als sonst. Seine Haare wippten bei jeder Bewegung federleicht mit und hingen ihm teilweise ins Gesicht, während jede seiner Sehnen an seinem schlanken Hals sich in einem Spiel immer wieder zeigten und wieder zurück an ihren Platz hinter der schönen, hellen Haut traten.

Wenn Ken es nicht besser gewusst hätte, dann hätte er wohl geglaubt, dass Omi ein Mädchen wäre.

Aber er war keines. Und trotzdem war er verdammt hübsch für einen Jungen, schoss es dem 18-Jährigen durch den Kopf.

Sein Blick blieb bei den feuchten Lippen seines Gegenübers hängen, die je nach Bewegung im Kerzenlicht funkelten.

Er begann sich zu fragen ob Omis Lippen Labello trugen oder auch so immer dermaßen bezaubernd schimmerten als...

"Ken? Ist etwas? Du bist so still."

Erschrocken sah der brünette junge Mann sein Gegenüber an. "Nein, ist nichts. Tut mir leid."

Omi kicherte verschmitzt. "Du klingst so ertappt."

"Tatsächlich?"

Der Jüngere nickte grinsend. Dann kam schon der Kellner. "Was darf ich Ihnen zu essen bringen?"

"Spaghetti Carbonara."

Ken nannte das, was ihm als erstes durch den Kopf spukte, da er gar nicht in seine Karte geschaut hatte. "Lasagne."

Als der Kellner wieder verschwunden war, enstand eine Stille zwischen den beiden Auftragskillern, die lediglich die Folkloremusik störte.

Omi bemerkte, dass Ken nervös war.

Er zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. "Warum so angespannt, Tiger?"

Darauf hob sein älterer Kollege eine Augenbraue. "Tiger?"

"Naja, Tiger haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Und du hast ihn auch."

"Findest du?"

"Ja. Und ich finde es nicht unangenehm... im Gegenteil. Es tut gut zu wissen, dass du hinter mir stehst und für mich kämpfen wirst."

Omis Hand wanderte über den Tisch und legte sich auf die von Ken, die um einiges größer und rauer war als seine eigene.

"Danke. Das bedeutet mir viel."

Die Geste vertrieb Kens Nervosität.

"Hast du eigentlich noch Schmerzen im Unterleib und im Bauch?"

Omis freie Hand fuhr unwillkürlich an die betroffenen Stellen. "Ab und zu, aber die sind nicht so schlimm."

"Und du bist sicher, dass du dich nicht bei einem der Ärzte von 'Weiß' untersuchen lassen willst?"

Der 17-Jährige schüttelte heftig den Kopf. "Nein. Niemals!"

Was Ken auch gut verstehen konnte. Wenn man eine so grausame Entführung von Weißkitteln hinter sich hatte, dann würde sicher kein Mensch der Welt je wieder einen Arzt sehen wollen, wenn nicht *absolut* nötig. Ihr jüngstes Mitglied hatte offensichtlich eine Phobie vor Ärzten und allem, was dazugehörte, erlitten.

Er musste nicht groß nachdenken als seine Hand sich drehte und die Hand, die auf ihr lag, fasste und leicht drückte.

"Du kannst immer zu mir kommen, wenn du Angst hast, vergiss' das nie."

Omi sah Ken dankbar in die Augen.

Es war nicht so, dass der 17-Jährige nicht auch mit seinen anderen Kollegen reden konnte. Aber das war nie dasselbe wie mit Ken.

Ken nahm ihn ernst. Ken war nur ein Jahr älter als er und verstand ihn daher auch besser. Ken konnte ihn auch mal in die Arme nehmen. Und Ken war für ihn mehr als lediglich ein Kollege. Er war... ein *Freund*.

Ein Freund, mit dem man über alles reden konnte.

So auch an diesem Abend.

Sie redeten und redeten. Über Gott und die Welt. Sie redeten über schlechte Erfahrungen mit Menschen. Über Verrat. Sie redeten über ihre Zukunftsträume.

Sie redeten über die Zeit nach 'Weiß'. Was sie machen würden, wenn das Töten vorbei wäre.

Viel zu schnell verflog die Zeit. Die Zeit für Kommunikation, die für die beiden jungen Auftragskiller so kostbar und unentbehrlich war.
 

Irgendwann standen sie vor der Eingangstür vom 'Koneko'.

Omi seufzte zufrieden, während Ken die Türe aufschloss.

"Es war ein schöner Abend."

Ken öffnete die Türe und hielt sie – höflich wie immer - seinem Freund auf. "Freut mich zu hören."

"Von mir aus können wir so etwas öfter machen."

Diese Worte ermutigten Ken. Wenn diese Unternehmungen dem Jüngsten ihrer Gruppe guttaten, dann würde er es weiterführen. Nicht zuletzt deshalb, weil er *selbst* daran Gefallen hatte.

Er folgte dem blonden Jungen die Treppen hinauf, bis sie schließlich vor Omis Zimmer stehenblieben.

"Also dann... gute Nacht, Ken. Und danke für den Abend."

"Schon okay. Schlaf' gut."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Asaliah
2007-08-31T18:59:30+00:00 31.08.2007 20:59
Wie versprochen erhältst du nun ein Kommentar von mir für diese Fanfic.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich die Story wohl erst viel später bemerkt hätte, wenn ich das Kapitel gestern nicht freigeschaltet hätte. ^^; Man sieht dich ja kaum noch...

So. Nun zum Kommentar.

Ich persönlich bin kein Abtreibungsgegner, sondern eher ein Beführworter. Tut jetzt nichts zur Sache für die Story, aber da du im Header darauf eingegangen bist, fände ich es schon blöd einfach darüber weg zu holpern.
Den Header fand ich schön ausgearbeitet. Wenn ich ehrlich bin, lese ich nur selten Fanfics, die keinen Header aufweisen. Wirkt so lieblos finde ich.
Umso höher rechne ich dir die Mühe an, die du in deiner Erklärung zu der Fanfic gesteckt hast.

Jetzt nach einem Prolog und einer Kapitel Mutmaßungen über den Titel der Story anzustellen wäre vermessen, aber ich habe das Gefühl, dass er durchaus passen wird, auch wenn ich an sich kein Liebhaber von Songtiteln für Fanfics bin.
Den Song kenne ich jetzt nicht, werde ihn mir Dank deines Kommentars aber unbedingt mal anhören. ^^

Zur Story selbst:

Ich werde versuchen außer Acht zu lassen, dass ich doch eine etwas andere Interpretation von Yohji, Aya, Omi und Ken habe, auch wenn ich nicht versprechen kann, dass mir dies auch gelingt. Nur so als kleine Vorwarnung.

Ich denke, es ist an der Zeit mal ein kleines Lob außerhalb des Headers auszusprechen. Und dieses Lob bezieht sich ganz klar auf den Aufbau.
Entgegen fast aller (!) mpreg-Storys (mit einer Außname), lässt du dir wirklich Zeit die Handlung langsam und sorgfältig aufzubauen und ehrlich geschrieben, ist das recht selten, da viele Fanfics eher den Eindruck eines Zeitraffers erwecken.
Diese hier nicht.
Das empfinde ich als ungemein wohltuend, denn gerade bei dieser Thematik ist ein Schnellspurt meiner Meinung nach der falsche Weg.
Deshalb mag ich es sehr, dass du dir Zeit lässt und man die Charakter in Ruhe kennenlernen kann, denn ganz gleich in wieweit die eigene Interpretation mit der des Autors zusammen passt: Irgendwelche Feinheiten sind immer anders.
Ich denke, dass macht auch viele Fanfics aus.

Was ich bemängeln muss sind die Absätze.
Es ist vielleicht einfach eine Geschmackssache, aber ich persönlich mag es lieber, wenn etwas mehr Asätze im Text sind, da es am PC schon anstrengender für die Augen ist zu lesen.

Von den Absätzen ganz abgesehen gibt es da noch eine Kleinigkeit. Sie fällt vielleicht nicht ganz so ins Gewicht wie zum Beispiel Mary Sues (die es hier ja nicht gibt ^-^), aber naja...
*räusper*
Ein Grabgesteck wird nicht gebunden. Ich weiß es ganz sicher, weil ich Florist bin. Zwar bin ich mir nicht sicher wie die Grabgestaltung in Japan gehalten wird, aber ich weiß wirklich sicher, dass ein Gesteck nie gebunden wird. Immer nur gesteckt.
Das fällt mir jetzt auf, weil ich eben Florist bin. ^^;
Und davon ab, glaube ich schon das Ken mühelos ein Grabgesteck zaubern könnte. Er hat eine komplette Kirchendekoration geschafft die, entgegen der Aussage des Animes, durch den Arbeitsaufwand und die Materialmenge doch nicht allzu günstig war. Eine solche Kirchendekoration ist von der Arbeit her etwas anspruchsvoller als ein Grabgesteck, insofern habe ich schon Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass Ken dann mit der Aufgabe wirklich Probleme hat.

Ich weiß, ich bin nervig. Tut mir auch leid...

Dafür fand ich den Rest der Story bisher gut.
Die Idee mit dem Experiment haben wir im Forum ja schon erörtert und es ist nach wie vor die einzige (!) wirklich glaubhafte Erklärung für eine Schwangerschaft bei Männern.
Ich mag den sanften Vorantrieb der Handlung und eben, dass nicht sofort holterdipolter ein Omi mit Kugelbauch durch Koneko läuft. Und auch das Ken und er noch nicht zusammen sind finde ich sehr sehr gut.
Die Ruhe ist einfach schön.

Ich bin gespannt auf den mpreg-Teil.

Asaliah


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