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Entscheidung

Was Edward Ende Band 1 sah
von

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Entscheidung – Edwards Sicht
 

Vorwort
 

Dieser Oneshot geht noch einmal die Situation von Band 1 durch,

als Bella von James in eine Falle gelockt wird und die Cullens anfangs ahnungslos sind.

Erzählt wird dabei aus Edwards Sicht.
 

Anmerkungen :
 

- Ich hab die Situation noch einmal in Band 1 nachgeschlagen, jedoch in Englischer Version.

( Meine deutsche ist ausgeliehen... x_x ) Die Zitate könnten deswegen vielleicht unter Umständen etwas abgewandelt sein, weil ich sie übersetzen musste. ( Spätestens jetzt blamiere ich mich für meine Englischkenntnisse XD Sorry dafür...)
 

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Edwards Sicht
 

Carlisle, Emmett und ich saßen im Flugzeug Richtung Phoenix.

Wir hatten bisher mit der Jagd auf James noch keinen Erfolg gehabt und waren auf den Weg, Bella in Sicherheit zubringen. Wir waren in Seattle in die nächste Maschine eingestiegen und hatten noch vom Flughafen aus Alice, Jasper und Bella angerufen, die sich in einem Hotel versteckt hatten. Sie würden uns am Flughafen bereits erwarten.
 

Unruhig saß ich auf meinem Sitz und starrte sehnsüchtig aus dem Fenster.

Nur noch wenige Minuten, dann würde ich sie wiedersehen...

Ich wippte auf meinem Sitz auf und ab und biss mir auf die Lippe. Irgendetwas in mir sagte, dass es vielleicht schon zu spät war...

„Edward“, sagte Carlisle neben mir sanft und legte eine Hand auf meine Schulter „Wir landen schon bald, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Bella geht es Bestens. Alice und Jasper sind bei ihr.“

Carlisle machte sich wieder Sorgen um mich, er wusste, wie nervös ich wegen der ganzen Situation war.

„Ich weiß“, flüsterte ich zurück, ohne mein Blick vom Fenster abzuwenden.

-„Wie können wir ihn nur aufmuntern?“-, dachte Carlisle neben mir und ich spürte seinen besorgten Blick auf mir.

Ich trommelte ungeduldig mit meinen Händen auf den Schoß. Wie lange würde es noch genau dauern...?

Konnte die Zeit nicht etwas schneller vergehen, damit ich meinen Engel schneller sehen konnte?

Ich vermisste Bella sehr, ich bereute all die Zeit, die ich sie alleine gelassen hatte, um James zu jagen. Aber ihre Sicherheit hatte höchste Priorität.

Ich seufzte.

Ich wollte Bella in Sicherheit wissen, sie in meinen Armen spüren, all das Leid vergessen... Das war es, das ich mir im Moment von ganzen Herzen wünschte. Ich würde mir unentwegt Sorgen um sie machen, solange sie nicht sicher in meinen Armen war.

Ich schloß meine Augen und konnte mit meinem Inneren Auge Bellas Gesicht sehen...

Ihre rehbraunen Augen waren tief und zugleich sanft; sie hatte die Arme in meine Richtung ausgestreckt und lächelte dabei. Ich wollte sie rufen, ich wollte bei ihr sein.

Meine Hände zuckten und erhoben sich leicht. Bella war zum greifen nahe...
 

„Edward! Schluss mit der Tagträumerei!“, rief Emmett und klopfte mir fest auf die Schultern.

Ich zuckte zusammen und öffnete wieder meine Augen. Emmett grinste mich von der Seite an und nahm seine Hand von meiner Schulter, ob mir den Kopf noch mehr zu verwuscheln, als er sowieso schon war. Er saß zwei Plätze weiter, neben Carlisle.

Ich hob meine Hand und griff nach seinem Handgelenk, um seine Hand von meinem Kopf zu ziehen. Emmett grinste nun verschwörerisch und ich warf ihm einen finsteren Blick zu.

Carlisle seufzte in unserer Mitte.

„Bitte, lasst mich aus eurem Spielchen heraus. Wenn ihr euch gegenseitig angiften wollt, dann macht dies bitte später, wenn ich nicht mehr zwischen euch sitze.“

„Edward ist im Moment sowieso nicht zurechnungsfähig“, stichelte Emmett und verschränkte grinsend seine Arme hinter dem Kopf.

Ich wandte grummelnd den Blick von ihm ab und starrte wieder stumm zum Fenster hinaus.

-„Jetzt geht es ihm wieder besser, oder?“-, dachte Emmett und seine Gedanken wirkten höchst zufrieden.

Zum Glück war mein Gesicht abgewandt von ihren, denn nun lächelte ich ganz leicht. Ich wusste, meine Familie wollte nur, dass es mir gut ging, dass ich glücklich war. Ich konnte und durfte es ihnen nicht übel nehmen.

„Ich will doch nur, dass es ihr gut geht“, flüsterte ich und starrte eine Wolke an, die die Form eines Vogels hatte.

„Edward, das wissen wir. Es ist bald vorbei“, flüsterte mir Carlisle aufmunternd zu und ich nickte leicht.

Der Lautsprecher über uns machte sich bemerkbar und ich hob meinen Kopf.

„Liebe Fluggäste“, sagte eine Herrenstimme „Wir werden in Kürze landen. Bitte setzten sie sich ordnungsgemäß auf ihre Plätze. Bitte warten sie, bis die Maschine zum stehen kommt.“

Ich setzte mich aufrecht auf meinem Sitz und umklammerte mit den Händen krampfhaft meine Knie. Bald würde es soweit sein. Ich spürte noch einmal die besorgten Blicke von Carlisle und Emmett auf mir, bevor das Flugzeug zur Landung ansetzte.
 

Wir standen in einem fülligen Terminal. Wahrscheinlich starteten von hier die meisten Flüge. Überall standen Menschen und unterhielten sich. Ich hörte ein enormes Stimmengewirr in meinem Kopf, so viele Gedanken hatte ich bisher nur selten erlebt.

Ich sah mich nach allen Seiten um, ob vielleicht irgendwo Bella stand und schon auf mich wartete. Carlisle und Emmett standen hinter mir und hielten genauso wie ich Ausschau nach den anderen.

Dann hörte ich eine vertraute Stimme.

„Edward! Carlisle! Emmett! Hier drüben!“ Es war Alice.

Sie stand etwas abseits und wedelte mit ihren Händen in der Luft.

Ich ließ den Blick über sie schweifen und musste enttäuscht feststellen, dass Bella fehlte – genauso wie Jasper. Etwas in mir verknotete sich.

Wir gingen zu Alice hinüber, wo sie uns erst einmal alle umarmte und drückte.

„Wo ist Bella?“, fragte ich und sah mich abermals nach allen Seiten hin um.

Alice seufzte.

„Du vertraust uns nicht? Sie ist auf der Toilette, Jasper ist bei ihr. Sie müssten jeden Moment kommen.“

Ich seufzte erleichtert auf und der Knoten, der sich in mir gebildet hatte, löste sich wieder.

Ich lehnte mich gegen die Wand und starrte in dieselbe Richtung, in die auch Alice starrte.

-„Dort müssten sie bald erscheinen“-, hörte ich ihre Gedanken und ich wusste, dass sie an mich gerichtet waren.

Schon bald darauf drängelte sich Jasper durch die Menschenmassen und kam zu uns herüber.

„Hallo Carlisle, Edward und Emmett“, begrüßte er uns und hob die Hand.

Wir nickten ihm kurz zu.

Alice sah ihn zweifelnd an und ihre Stirn legte sich in Falten.

„Wo ist Bella?“, fragte sie und wirkte dabei ein wenig zerknirscht.

Jasper seufzte und schüttelte dann den Kopf.

„Sie kommt nicht mehr aus der Toilette heraus... Ich denke, sie ist mir entwischt.“

Mein Körper reagierte auf Jaspers Satz. Ich zuckte und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Meinen Lippen entwich ein leises Knurren. Alle drehten sich zu mir um.

„Wo ist sie?“, wiederholte ich wütend und trat herüber zu Jasper, um ihm am Kragen zupacken.

„Edward!“, rief Carlisle entsetzt und legte eine Hand auf meine Schultern.

„Tut mir leid, Edward... Bitte lass mich los“, flüsterte Jasper und sah mich dabei flehend an. „Ich weiß, dass du nun wütend auf mich bist... Aber uns trifft keine Schuld, wir sollten lieber überlegen, wohin Bella verschwunden ist.“ Jaspers Worte waren beruhigend, sein Talent spielte dabei wohl auch eine große Rolle.

Ich ließ seinen Kragen los und seufzte wieder.

„Tut mir leid, Jasper... Ich weiß, euch trifft keine Schuld.“

Carlisle klopfte mir noch einmal beruhigend auf die Schulter und wandte sich dann an Alice.

„Hast du etwas neues gesehen?“, fragte er sie mit gesenkter Stimme und warf einen Blick über seine Schultern zu den Menschen, die nur einige Meter entfernt standen.

„Nein“, sagte Alice trocken und man sah es ihr an, dass sie ziemlich frustriert darüber war. „Nur das übliche... Das Ballettstudio und das Haus von Bellas Mutter.“

„Dann ist Bella vielleicht dort“, bemerkte Emmett und schüttelte den Kopf. „Wir dürfen keine Zeit verlieren.“

„Emmett hat Recht“, stimmte Carlisle nachdenklich zu.

Alice biss sich auf die Lippe und sah besorgt von einem zum anderen.

-„Einen Hinweis... Vielleicht den Zettel...“-, dachte sie nach, ohne den Blick von uns abzuwenden.

Einen Zettel?

„Alice.“ Meine Stimme klang schon längst nicht mehr entspannt, sondern eher panisch. „Welchen Zettel meinst du in deinen Gedanken?“

„Ah“, sagte Alice und kramte einen Zettel aus ihrer Tasche hervor. „Den hat Bella geschrieben, bevor wir hierher gekommen sind“, erklärte sie. „Sie hat es für ihre Mutter geschrieben“, fügte sie hinzu, als sie in mein besorgtes Gesicht sah.

Sie streckte ihren Arm aus und übergab mir den Zettel.

Als ich anfing zu lesen, weiteten sich meine Augen vor entsetzten. Alle anderen warfen mir wieder besorgte Blicke zu.

„Das... Das ist kein Brief an ihre Mutter... Das ist ein Brief an mich!“, stammelte ich und die anderen sahen sich warnend an. „Bella wird direkt in die Arme des Trackers laufen, um ihre Mutter zu retten.“

Ich verzog schmerzlich das Gesicht und sah zu den anderen.

„Alice.“ Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Hat Bella dir gesagt, wo sich dieses Ballettstudio befindet?“

Alice verzog das Gesicht und dachte einen Moment lang nach.

-„In Phoenix...“-

„Alice“, sagte ich noch einmal, um ihren Gedankengang auf die Sprünge zu helfen.

„Das Ballettstudio ist genau um die Ecke von dem Haus ihrer Mutter. Es befindet sich hier ebenfalls in Phoenix. Sie sagte etwas von achtundfünfzigste Straße, oder so etwas in der Art“, sprudelte es dann aus ihr heraus.
 

Bevor die anderen ein Wort an mich richten konnten, lief ich los, Richtung Ausgang. Ich wusste, die anderen würden mir folgen; wir hatten keine Zeit zu verlieren.

Bella. Bella. Ich dachte immer wieder an sie. Sie musste leben! Ich wollte sie wiedersehen... Wie konnte sie nur einfach weglaufen? Ich würde sie nicht sterben lassen, niemals.

Vor dem Flughafen standen jede Menge Autos...

Ich hechtete zu einem Auto hinüber, das einen schnellen Eindruck machte. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um über Moral nachzudenken! Ein gestohlener Wagen, das war nicht die Welt. Was meine eigene Welt anging, war Bella ganz oben und ich musste zu ihr, bevor ihr etwas passierte.

Ich wollte schon den Wagen starten, als sich die anderen auch in den Wagen setzten.

„Du willst doch nicht etwa den ganzen Spaß alleine haben“, sagte Emmett grinsend und alle anderen nickten mir ernst zu. Ich war so dankbar, sie als Familie zu haben.
 

Alice saß neben mir und gab mir Anweisungen, wo ich abbiegen musste, während wir mit Höchstgeschwindigkeit durch die Straßen fuhren.

Nur ein Teil von mir nahm ihre Anweisungen wahr, der andere Teil schweifte immer wieder zu Bella hinüber.

Wie konnte sie nur so etwas Dummes machen? Wir würden zu spät kommen... Was konnte ich dann bloß tun...? Dieser Gedanke spukte schon lange genug in meinem Kopf herum...

Ein Leben ohne Bella? Unvorstellbar.

Sie war mein Leben... Sie war die einzige Person, die ich von ganzen Herzen liebte und auch die einzige, die ich jemals lieben werde. Ich wollte nicht, dass sie mich für immer verließ... Sie musste einfach leben. Bella. Bella.

Mein Körper reagierte kaum; er fühlte sich taub an.

Nein... Was wäre, wenn ich zu spät kam? Konnte ich sie tot in meinen Armen halten, ohne dass ich in Verzweiflung ausbreche? Nein, ich war schon verzweifelt genug. Ich würde ihren toten Anblick nicht ertragen können...

Ich wollte sie bei mir haben, lebendig und warm. Ich wollte sie lächeln und lachen sehen... Ihr Herz schlagen hören... Ihre Wärme spüren... Ich wollte wieder meine Lippen auf ihre warmen, weichen legen... Alle Zeit der Welt mit ihr zusammen verbringen...

Was war ich ohne sie? Nichts.

Ich würde ohne sie nicht mehr leben können. Genau das dachte ich nun schon tagelang. Ich würde einen Ausweg finden, der mich vom Leid dieser Welt erlöst... Ja, die Volturi. Sie würden meine Bitte zu sterben nicht abstreiten.

Das war mein Plan, falls Bella tot sein sollte...

Aber alles in mir sträubte sich dagegen... Bella durfte nicht tot sein... Es war alles meine Schuld – ich sollte sterben und nicht sie!
 

Der Wagen bog quietschend um die Ecke und blieb auf dem leeren Parkplatz vor dem Ballettstudio stehen. Endlich waren wir angekommen.

Ich sprang so schnell es ging aus dem Wagen und die anderen folgten mir.

Die Lobby war leer und dunkel, zur linken und rechten Seite standen die Türen offen.

Ich hörte leise Geräusche aus dem rechten Raum und rannte hinein.

Es war ein schockierendes Bild: Die Spiegel entlang der Wände zersplittert, ein Videogerät war auf sie gerichtet und der Tracker James war über irgendjemand gebeugt.

Bella. Kam ich etwa doch zu spät?

Meine Füße trugen mich automatisch weiter zu James, der starke Blutgeruch drang an meine Nase, aber ich ignorierte ihn. Ich konnte nur noch eines denken: Bella.

Ich packte James am Kragen und zog ihr von der Person weg. Ich hatte recht gehabt; es war Bella.

Sofort stand Emmett hinter mir und packte nun auch James und schleuderte ihn Richtung Ausgang. Ich warf einen kurzen Blick auf Jasper, der einen Moment wie erstarrt in der Tür stehen geblieben war – ich wusste nicht, ob es wegen des Blutgeruches oder wegen dem Anblick war -, James aber nun auch packte und zusammen mit Emmett ihn draußen verarbeitete.

Ich hörte James wütendes Knurren und das Knurren von Emmett und Jasper.
 

Ich sah wieder hinab zu Bella in meinen Armen – sie war blutüberströmt. So wollte ich sie nicht in meinen Armen haben... Sie war halbtot und voller Blut. Aber das war nun alles nebensächlich. Ich wollte ihr Blut in diesem Moment nicht, auch wenn dieser köstliche Duft an mir nagte, ich wollte in diesen Moment nur, dass sie überlebte!

„Oh nein, Bella, nein!“, rief ich entsetzt und sah auf sie herab. Hinter mir konnte ich die Geräusche des Kampfes hören.

„Bella, bitte! Bella, hör mir zu... Bitte, bitte, Bella, bitte!“, bat ich. Meine Stimme war voller entsetzen.

Nein, sie durfte nicht sterben! Nein... Ich war zu spät gekommen... Bella.

„Carlisle!“, rief ich entsetzt und ich wusste, er würde kommen.

„Bella, Bella, nein, oh bitte, nein, nein!“, schluchzte ich.

Ich wünschte ich könnte weinen. Ich wünschte ich könnte meine Tränen vergießen, damit ich diesen Schmerz vergessen konnte... Bella fühlte sich so kalt an... Sie durfte nicht sterben... Nein...

„Bella!“, schrie ich noch einmal.

Ich spürte nun, wie Carlisle hinter mir stand. Er beugte sich zu Bella hinüber und untersuchte sie.

„Sie hat viel Blut verloren, aber die Kopfwunde ist nicht tief“, sagte Carlisle mit seiner ruhigen Stimme. „Pass auf ihr Bein auf, es ist gebrochen“, wies er mich an.

Ich brüllte wütend auf.

Nein... Sie war in einer schlechten Verfassung... Nein, sie musste einfach leben.

Carlisle untersuchte sie weiter.

„Und einige Rippen auch, denke ich“, fügte er dann zu seiner Diagnose hinzu.

Ich sah in Bellas Gesicht; ihre Lippen zuckten, als ob sie etwas versuchen würde etwas zu sagen.

Es gab noch Hoffnung.

„Bella, du wirst wieder gesund werden. Kannst du mich hören, Bella? Ich liebe dich.“

„Edward“, flüsterte sie, aber ihre Stimme war schwach.

Mein Körper zuckte; es war die Hoffnung.

„Ja, ich bin hier.“

„Es tut weh“, jammerte sie leise, ihre Augenlider waren immer noch geschlossen.

„Ich weiß, Bella, ich weiß“, redete ich ihr beruhigend zu.

Alice war nun auch da, und ich sah in ihr Gesicht. Es war verzogen und ihre Nase war aufgebläht. Es war Bellas Blut. Dennoch setzte sie sich neben uns.

„Kannst du nicht etwas tun?“, fragte sie an Carlisle gewandt.

„Meine Tasche, bitte... Halte deinen Atem an, Alice, das wird helfen“, versprach Carlisle und Alice rannte schnell hinaus, um Carlisles Tasche zu holen.

„Alice?“, stöhnte Bella entkräftet.

„Sie ist hier, sie wusste, wo wir dich finden konnten“, flüsterte ich ihr beruhigend zu und sah sie besorgt an.

„Meine Hand schmerzt“, sagte Bella in einem halb ersticken Ton.

„Ich weiß, Bella. Carlisle wird dir etwas geben, dann hört es auf“, versicherte ich ihr.

Alice stand nun wieder neben uns und hielt Carlisles Tasche in der Hand.

„Meine Hand brennt!“, schrie Bella auf und ihre Augenlider flimmerten einen Moment.

„Bella?“, fragte ich entsetzt und sah sie besorgt an.

Was stimmte nicht mit ihr? Gab es doch keine Hoffnung mehr?

„Das Feuer! Jemand muss das Feuer stoppen!“, schrie sie lauter auf und ihr ganzer Körper zuckte.

Ihre ganze Hand zuckte krampfhaft auf.

„Carlisle! Ihre Hand!“, rief ich Carlisle entsetzt zu.

„Er hat sie gebissen“, sagte Carlisle schockiert.
 

Alle Gedanken in mir stoppten.

Ich konnte nicht mehr atmen, nicht mehr richtig denken...

Sie wurde gebissen... Das konnte nicht sein! Dann würde sie...

„Edward, du musst es tun“, sagte Alice neben mir.

-„Sorge dafür, dass sich das Gift richtig in ihrem Körper ausbreitet, Edward.“-, dachte sie zu ende.

„Nein!“, erwiderte ich.

Niemals.

„Alice“, sagte Bella wieder.

„Es gibt eine Möglichkeit“, sagte Carlisle.

Sofort sah ich zu ihm hinüber und meine Augen begannen zu leuchten.

„Welche?“, fragte ich nach.

Ich würde alles tun, damit Bella kein Vampir wurde und damit es ihr besser ging.

„Vielleicht kannst du das Gift heraus saugen. Die Wunde ist sehr sauber.“

Wieder einmal schien alles um mir herum stehen zu bleiben...

Ich würde sie töten... Ich wollte sie nicht töten...

„Wir das funktionieren?“, fragte Alice leise neben mir.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte Carlisle „Aber wir müssen uns beeilen.“

Er sah mich an und ich wusste, dass das Entsetzen auf meinem Gesicht geschrieben stand.

„Carlisle, ich...“, begann ich besorgt „Ich weiß nicht, ob ich es tun kann.“

Ich sah herab auf Bellas Gestalt. Gab es keinen anderen Weg?

„Es ist deine Entscheidung, Edward. Ich kann dir nicht helfen. Ich muss diese Blutung stoppen, sonst kannst du ohnehin kein Blut aus ihr saugen.“

Ich nahm kaum war, was Alice und Carlisle taten. Ich starrte nur Bella an. Es gab nur sie und mich.

„Edward!“, schrie sie wieder und ihre Augen öffneten sich leicht.

Ich sah auf sie herab und mein Gesicht verzog sich schmerzlich.

„Alice, gib mir etwas damit ich ihr Bein schienen kann!“, rief Carlisle neben mir aber ich blendete es aus.

„Edward, du musst es jetzt tun, sonst ist es zu spät“, hörte ich noch durch eine Nebelwand hindurch in meinem Kopf.
 

Ich sah einen Moment in Bellas Augen. Sie tat dasselbe.

Ich wollte sie nicht verlieren. Ich wollte sie nicht verdammen. Es gab keinen anderen Ausweg.

Ich nahm ihre kalte Hand in meinem Griff und sah einen Moment lang den Biss an. Dann beugte ich mich hinunter und drückte meine kalten Lippen gegen ihre Haut.

Ich öffnete meine Lippen kaum, um meine Zähne keinen Anlass zu geben, zu zubeißen.

Ich spürte die Wärme des Blutes und ich sog an ihrer Wunde. Das Blut floß in meinen Mund... warm und köstlich. Einen vergleichbaren Geschmack hatte ich bisher noch nie erlebt... Bellas Blut schmeckte besser als erwartet, und mein Körper schmerzte bei dem Gedanken, dass es unmöglich war, aufzuhören. Ich würde sie töten.

Bella schrie und ich selbst wollte auch schreien. Ich verletzte sie. Carlisle hielt Bella fest, ihr ganzer Körper zuckte. Alice sprach irgendetwas, aber ich verstand es nicht. Ich war völlig fixiert auf Bellas Schreie und ihrem Blut. Ich würde ihre Schreie niemals wieder vergessen... Es war die Hölle.

Ihr Blut war sehr sauber und süß. Ich spürte schon bald das säuerliche Gift in ihrem Blut, aber das spielte keine Rolle. Ich sog weiter und dann hörte der Fluß des Giftes aus – ihr Blut war wieder sauber und rein.

Bevor ich etwas anderes tun konnte, hob sich mein Kopf automatisch von ihrer Wunde ab.

Ich schmeckte ihr Blut immer noch im Mund und ich musste mir die Lippen erst einmal mit meiner Zunge ablecken.

„Edward“, flüsterte Bella so leise, dass es kaum verständlich war.

„Er ist hier Bella“, sagte Alice neben mir.

„Edward, bleib bei mir.“

„Das werde ich“, sagte ich ernst und sah nun triumphierend zu ihr hinab.

Bella seufzte wohlig auf und mir selbst ging es nun viel besser.

Sie lebte – ich hatte es geschafft. Ich hatte sie nicht getötet.

„Ist alles raus?“, fragte Carlisle mich.

„Ihr Blut schmeckt sauber“, sagte ich leise, ohne den Blick von ihr abzuwenden „Ich habe das Morphium bemerkt.“

„Bella?“, fragte Carlisle sanft.

„Mmmmm?“

Bella war erschöpft.

„Ist das Feuer weg?“

„Ja“, seufzte sie „Danke, Edward.“

Ich sah liebevoll auf sie herab.

Es ging ihr gut. Das war das einzige, das ich nun denken konnte.

„Ich liebe dich“, antwortete ich ihr und warf ihr noch einmal einen liebevollen Blick zu, auch wenn sie es nicht sehen konnte.

„Ich weiß“, hauchte sie leicht.

Ich war so glücklich... Glücklich, dass sie lebte. Ich lachte leise. Es war ein Lachen der Freude.

„Bella?“, fragte Carlisle wieder und am liebsten hätte ich ihm einen finsteren Blick zugeworfen.

„Was?“

„Wo ist deine Mutter?“

„In Florida“, seufzte sie. „Er hat mich ausgetrickst, Edward. Er hat unsere Videos gesehen. Alice...“

Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, schaffte es aber nicht.

„Alice, das Video – er kannte dich, Alice, er wusste woher du stammst.“

Alice zuckte einen Moment und warf dann einen Blick auf das Videogerät. Sie würde es sicherlich mitnehmen.

„Es wird Zeit sie mitzunehmen“, sagte Carlisle.

„Nein, ich will schlafen“, erwiderte Bella, doch ihr Protest war schwach.

„Du kannst schlafen, Liebste, ich werde dich tragen“, versicherte ich ihr.

Ich hob sie in meine Arme und betrachtete ihr erschöpftes Gesicht.

„Schlaf nun, Bella“, flüsterte ich ihr zu und trug sie hinaus aus dem Studio.
 

Draußen warteten schon Emmett und Jasper.

„James ist erledigt“, verkündete Emmett stolz.

„Wir müssen ein Feuer legen“, sagte Jasper und sah uns ernst an.

Hinter mir standen nun auch Carlisle und Alice.

„Jasper und Emmett – ihr werdet dafür sorgen, dass das Feuer gelegt wird“, sagte Carlisle und nickte ihnen zu. „Alice wird zurück zum Hotel fahren und dort einen Unfall präparieren... Edward und ich werden in das örtliche Krankenhaus fahren. Bella braucht dringend eine Transfusion.“
 

Ich saß auf der Rückbank des Autos und hielt Bella immer noch im Arm.

Sie lag sicher in meinen Armen.

Niemals wieder würde so etwas geschehen, ich würde sie das nächste Mal beschützen.

Ich streichelte zärtlich ihre Wangen und beugte mich herab zu ihrem Ohr.

„Ich liebe dich“, flüsterte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Es war vorbei. Bella war in Sicherheit.
 

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Mein zweiter Oneshot ^^

Ich hoffe es hat euch gefallen! :D
 

mfg Noleen



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-04-28T20:03:31+00:00 28.04.2009 22:03
Wow..das ist ja...Wahnsinn! Das hast du so schön hinbekommen, die Gefühle, die Gedanken...
okay es war eigentlich nur der eine Gedanke an Bella, aber trotzdem ;)
*schnief* das ist wunderschön...eine Fortsetzung ? *_*
Von: abgemeldet
2009-03-14T15:36:48+00:00 14.03.2009 16:36
wie beim one-short von Alic einfach hammer^^
du bist super ich glaub nicht mal Stephanie Meyer hätte das besser hin bekommen...
will mehr lesen *hächel*

Von:  buntetraumwelt91
2008-09-19T18:45:55+00:00 19.09.2008 20:45
das ist wunderschön!*schnief*^^
Von: abgemeldet
2008-01-04T22:35:56+00:00 04.01.2008 23:35
Das ist super geschrieben! Du hast eine wunderbare Ausdrucksweise!
Die Gedanken und Gefühle passen wirklich gut auf Edward, du hast ihn gut beschrieben!

Jasper seufzte und schüttelte dann den Kopf.
„Sie kommt nicht mehr aus der Toilette heraus... Ich denke, sie ist mir entwischt.“

Das ist meine absolute Lieblingsstelle an der ich einen Lachkrampf hatte! *kicher* Böse Zungen die das Buch nicht gelesen haben, könnten sich da auch was ganz anderes zusammen spinnen! xD
Okay ich hab das buch gelesen und mir is das sofort eingefallen! *grins*
Es hat mit TOILETTEN und ERTRÄNKEN zu tun :P
Kann doch sein das Bella suizid gefährdet is und es keiner weiß, bzw "aus versehen" im Klo ertrunken ist...

nya ich glaub ich muss ins bett, ich werd schon wieder verrückt! xD
Egal, auf jeden Fall ein sehr guter One-shot!
Grüße von einer übermüdeten Katja *wink*
Von: abgemeldet
2007-10-15T23:04:20+00:00 16.10.2007 01:04
super genial geschrieben.
hoffe bald mehr von dir zu lesen
du schrebst echt super
Von: abgemeldet
2007-10-14T17:03:43+00:00 14.10.2007 19:03
mehrrrrrr!!!!^^
du schreibst genial!!^^

yours Mao
Von:  Lisandre
2007-08-28T19:12:54+00:00 28.08.2007 21:12
wieder wunderschön geschrieben.
armer edward- arme bella
*snief*
und blöder james ^^
ich tus zu favos.
immer schön weiter schreiben ^^

Von:  BLVCKMORAL
2007-08-28T17:16:01+00:00 28.08.2007 19:16
Das ist so schön ûu
du kannst so wundertollig schreiben
pack ich auf Favos <3


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