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Until I found you...

... I won't stop searching
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... und dein Herz zerbricht

A/N: Vielen lieben Dank für eure ganzen Kommentare. :3 Es hat mich wirklich tierisch gefreut.
 

Ebenso sehr gefreut habe ich mich, seit die FF begonnen hat, auf den Schluss (nein, das hier ist nicht das letzte Kapitel), dem wir uns langsam nähern, aber schon das letzte Kapitel gehört zu meinen Liebsten. Ich hoffe, euch geht es ähnlich. :3 Und mit diesem hier bin ich auch recht zufrieden.
 

Wenn ihr es nicht seid, lasst es mich einfach wissen, ja? :3
 

Und nun aber viel Spaß beim Lesen!
 

Edit: Omg, ihr seid echt toll! <3 Vielen Dank für 300 Kommentare. Am Anfang der FF hab ich nicht mal damit gerechnet, dass es überhaupt jemand liest. Vielen lieben Dank!
 

______
 


 

Kapitel 30: ... und dein Herz zerbricht
 


 

~~ 18.06, 00:46 Uhr ~~
 


 

Naruto!“

Nur ein Name. Drei kleine Silben. Sechs lächerliche Buchstaben. Und doch war es für Hinata eine Folter, diesen Namen zu schreien. Sie sprang entsetzt auf und spürte, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten. Ein unerträglicher Schmerz schoss durch ihren Körper und sie hatte das Gefühl, ihr Herz zerspränge in tausend kleine Teile und könnte nie wieder zusammengeflickt werden.
 

Jede einzelne Faser ihres Körpers konzentrierte sich auf das soeben Geschehene, realisierte nichts Anderes mehr und brannte wie Feuer, wenn sie an die letzten paar Sekunden dachte. An die letzten paar Sekunden, in denen Naruto ... in denen er einfach ... in denen er sie ... verlassen hatte...
 

Sie konnte es nicht glauben, konnte es nicht begreifen, wollte es auch gar nicht. Wie gebannt starrte sie in Richtung der Klippe, streckte ihre Hand aus, so als wollte sie nach Naruto greifen, als wollte sie ihn fassen und wieder hochziehen, als wollte sie ihn noch einmal berühren und seine Nähe spüren.
 

Doch alles, was sie tun konnte, war in die Leere zu greifen. Immer und immer wieder versuchte sie ihn zu packen, doch er war schon längst weg, außer Sicht und schon lange außer Reichweite und doch konnte sie ihren Arm nicht einfach herunternehmen.
 

Sie spürte einen so unerträglichen Schmerz in ihrer Brust, dass es ihr die Luft abschnürte und immer wieder musste sie sich dazu zwingen, einen tiefen Atemzug zu nehmen, um nicht zu ersticken. Doch im Grunde hätte sie nichts dagegen gehabt ...
 

Unaufhaltsam, unkontrollierbar trugen ihre Beine sie in Richtung der Klippe und selbst, wenn sie es gewollt hätte, sie hätte nicht stoppen können. Immer wieder rief sie seinen Namen, so als würde er dadurch zu ihr zurückkommen und sie wartete förmlich darauf, dass sie seine Hand am Ende der Klippe erblickte und erleichtert feststellte, dass er überlebt hatte.
 

Doch diese Hand blieb aus und Naruto kam nicht zurück. Dabei musste er es doch. Er hatte es ihr doch versprochen! Er hatte ihr versprochen, dass er sie beschützen würde. Er hatte ihr gesagt, dass alles wieder gut werden würde. Er hatte ihr geschworen, dass er für immer bei ihr sein würde. Verdammt noch mal, er hatte es ihr doch versprochen!
 

Hinatas Atem brannte bei jedem Atemzug und sie keuchte immer wieder auf, röchelte, wie ein verletztes Tier, und rannte plötzlich los, wollte zu Naruto, auf der Stelle, wollte ihn fassen, ihn sehen, und begreifen, dass er sie nicht einfach verlassen hatte. Dass er noch lebte und dort unten auf sie wartete...
 

... Und als sie plötzlich losrannte, hörte sie schnelle Schritte hinter sich und sie hatte die Klippe noch nicht einmal halb erreicht, als sich plötzlich Arme um sie schlangen und sie zurück hielten.

„Lass mich los!“, schrie sie schmerzerfüllt und kämpfte verbissen gegen diese Person, die sich an sie drückte, sie aufhielt und ihr gegen ihre zahlreichen Wunden drückte, die bis eben noch geschmerzt hatten und die nun von ihren seelischen Qualen übertroffen wurden.
 

Doch die Person ließ sie nicht los, hielt sie immer fester und lehnte ihre Stirn gegen die Schulter des Mädchens. Hinata wollte sich losreißen und wehrte sich mit allen Mitteln, schlug, trat, schrie und zerrte an den Armen, die sie festhielten, ohne, dass sich an dieser Situation irgendetwas änderte.
 

Die Tränen liefen der jungen Frau ununterbrochen über die Wangen und sie schrie noch einmal den Namen der Person, auf die sie nun so lange gewartet hatte und die bisher nicht wieder aufgetaucht war, und es klang beinahe so, als hinge ihr ganzes Leben davon ab.
 

„Hinata... hör auf... es hat keinen Sinn“, vernahm sie plötzlich eine brüchige Stimme direkt neben ihrem Ohr, doch sie konnte sie nicht erkennen, zu sehr hing sie in Gedanken bei Naruto, konzentrierte sich auf ihn und versuchte sich endlich aus diesen Armen zu winden.
 

„Naruto! Naruto, NEIN!“, schrie sie noch einmal aus vollstem Herzen und hoffte so sehr, dass er ihren Ruf hören und zu ihr zurückkehren würde. Doch als nach wenigen Sekunden, in denen sie auf eine Reaktion wartete, in denen sie hoffte, dass er wieder zu ihr kam und sie in den Arm nehmen würde, immer noch nichts passiert war, drang das gesamte Ausmaß dieser Situation in ihr Bewusstsein.
 

Naruto war so eben die Klippe hinuntergestürzt und das nur, weil er sie, Hinata, beschützt hatte. Der Leader hatte ihn von sich geschleudert, Naruto hatte sich nicht festhalten können und hatte sie angeblickt, hatte sich stumm bei ihr entschuldigt und Hinata hatte so viel Schmerz, so viel Liebe und Sehnsucht in seinen Augen gesehen, dass es ihr erneut einen tiefen Stich in ihr Herz versetzte.
 

Immer noch konnte Hinata es nicht glauben, wollte sie es nicht verstehen und klammerte sich krampfhaft mit all ihrer letzten Hoffnung daran, dass Naruto sich noch irgendwo hatte festhalten können und schon im nächsten Augenblick wieder vor ihr auftauchte und sich bei ihr entschuldigte, dass er sie so lange hatte warten lassen, obwohl sie so verbissen, so schmerzerfüllt nach ihm geschrieen hatte.
 

Und doch erkannte gleichzeitig ein Teil von ihr, dass das niemals der Fall sein würde. Dass Naruto sie niemals so lange warten lassen würde. Dass er immer alles riskieren würde, riskiert hatte, um sie und seine Freunde vor allem zu beschützen, zu ihnen zu gelangen und ihnen zu helfen... und das bedeutete, wenn Hinata so sehr nach ihm schrie, als hinge ihr Leben davon ab... wenn sie so verbissen kämpfte, um zu ihm zu kommen... und er trotz allem nicht wieder auf die Lichtung trat... er trotz allem nicht zu ihr zurückkehrte... dann ließ es nur einen Schluss zu... dann konnte es nur bedeuten, dass er nicht zurückkehren würde... dass er es nicht konnte... dass er wirklich –
 

... und dann, ganz plötzlich, schien ihr Körper zu begreifen, noch ehe ihr Verstand es erfasst hatte, und sie sog scharf die Luft ein, presste eine Hand auf ihren Mund und ließ sich zu Boden sinken. Die Arme der Person, die sie die ganze Zeit gehalten hatten, lösten sich von ihr, und Hinata konnte nichts anderes mehr wahrnehmen, als ihren unbändigen Schmerz, ihr gesamtes Leid, ihre Trauer und das ganze Elend, das nun hart und unbarmherzig auf sie einprasselte.
 

Ihre linke Hand grub sich in den rauen, kalten Boden, so stark, dass etwas Blut unter ihren Fingernägeln hervortrat. Unaufhaltsam flossen die Tränen ihre Wangen hinab, schneller als zuvor, und verweilten nur einen winzigen Moment lang, kürzer als ein Augenblinzeln, an ihrem Kinn, ehe sie zu Boden tropften. Ihre Stimme war nicht mehr als ein leises, zittriges Flüstern, als sie sagte: „Nein, Naruto-kun... nicht... wieso? Warum?“
 

Mit leisen Schritten trat jemand auf sie zu und schon bald schlossen sich wieder Arme um ihren zittrigen Körper. Jemand lehnte seinen Kopf an ihre Schulter und suchte vermutlich genauso Trost, wie er versuchte ihr zu geben, doch egal, wie sehr Hinata es versuchte, sie konnte keinen zurückgeben. Zu stark war das Gefühl des Verlustes und sie bemerkte nur flüchtig die kurzen, rosafarbenen Strähnen, die wild auf ihrem Körper lagen.
 

„Es tut mir so ... so leid“, hörte sie die tränenerstickte Stimme Sakuras, die ebenso verzweifelt, ebenso untröstlich war wie sie, Hinata, sich fühlte. Doch Hinata konnte kein Mitleid fühlen. Sie war ganz in ihrem eigenen Schmerz gefangen, konnte an nichts Anderes mehr denken, konnte nicht begreifen, nicht glauben, dass sich jemand anderes genauso verzweifelt fühlen könnte wie sie.
 

Schließlich hatte sie ihn geliebt. Mehr als alles andere auf dieser Welt. Sie hätte alles für ihn gegeben, alles, und hätte keine Sekunde lang gezögert, auch ihr Leben für ihn aufs Spiel zu setzen. Auch jetzt wünschte sie sich nichts Sehnlicheres als die vergangenen Minuten rückgängig zu machen und an seine Stelle zu treten. Sie wünschte sich so sehr, dass Naruto es nicht rechtzeitig geschafft hätte und der Leader ihr einfach sein Erdschwert in den Hals gerammt hätte, genau so, wie er es vorgehabt hatte. Und sie verspürte den unbändigen Wunsch, ihm hinterher zu springen, ganz gleich, was mit ihr passierte. Sie wollte nur bei ihm sein, wollte ihn umarmen, ihn spüren, küssen und riechen. Sie wollte seine starken Hände auf ihren Schultern spüren, wollte den warmen Atem auf ihrer Wange fühlen und wollte, dass er ihr zärtlich über das Gesicht strich, wie er es in der letzten Zeit so oft getan hatte.
 

Die Erinnerungen an Naruto schossen ihr in den Kopf, verwirrten sie, brachten sie so durcheinander, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Immer wieder sah sie Bilder von sich und Naruto, wie sie in dem Chakrakäfig gesessen hatten und er ihr von seiner Vergangenheit erzählt hatte, wie sie sich das erste Mal geküsst hatten. Und sie sah ihn, wie er wutentbrannt und umhüllt von rotem Chakra auf Susumu losrannte, mit einem so tödlichen Blick in seinen Augen, dass es Hinata einen Schauer über den Rücken jagte. Sie erinnerte sich an ihn, als er hoffnungslos und deprimiert ins Feuer gesehen und niemanden an sich herangelassen hatte. Und dann, die schönste und traurigste Erinnerung von allen, als er sie in den Arm genommen hatte, als sie so verzweifelt vor ihm zusammen gebrochen war und er sie geküsst und ihr gesagt hatte, dass er sie liebte und niemals ohne sie leben wollen würde.
 

Ihr Herz schmerzte so sehr, dass sie sich krümmte und ihre Hand auf ihre Brust presste in der Hoffnung, der Schmerz würde dadurch geringer werden. Doch er wurde es nicht. Und sie hatte mit jeder Sekunde, die verging, mehr und mehr das Gefühl, dass sie so sehr litt, so starke Schmerzen verspürte, dass sie nie wieder fähig sein würde, ein normales Leben zu führen. Dachte, dass ihre Tränen niemals trocknen würden und ihr Lachen für immer verklungen war.
 

Die Welt um sie herum verschwamm und sie bekam die vielen Stimmen und Kampfgeräusche nur noch am Rande mit. Es war, als wäre sie vollkommen abgeschirmt, innerlich zerrissen und unfähig, etwas Anderes als sich selbst wahrzunehmen. Erneut öffnete sie den Mund und nur mit viel Mühe konnte sie Worte bilden.

„Bitte... Naruto-kun... komm zurück... du kannst mich... doch nicht einfach so... zurücklassen...“ Ihre Stimme brach und sie biss sich verzweifelt auf die Unterlippe, schloss die Augen und hoffte, Naruto würde vor ihr stehen, wenn sie sie wieder öffnete ...
 

... Doch er blieb aus.
 

Die Umarmung Sakuras verstärkte sich und Hinata bemerkte, dass ihre Schulter feucht geworden war. Sie wusste, dass auch Sakura weinte, stumm und lautlos, und vermutlich genauso verstört und verzweifelt war wie sie. Doch sie konnte ihr nicht helfen, wollte es nicht einmal. In ihrem Kopf wiederholte sich immer wieder derselbe Gedanke; die brennende Frage nach dem Warum.
 

Warum hatte er sich schützend vor sie gestellt und nicht sich selbst gerettet? Warum hatte er nichts dagegen unternommen, als der Leader ihn in diesem Jutsu gefangen hielt? Warum hatte er sich nicht gewehrt, warum nicht irgendwo festgehalten? Und die schmerzvollsten Fragen von allen: Wieso um alles in der Welt tat er ihr das an? Wieso konnte sie nicht bei ihm bleiben? Wieso hatte er sie einfach so alleine zurückgelassen? Das hätte er nicht tun dürfen!
 

Und plötzlich verspürte sie eine ungeheure Wut auf Naruto, von der sie niemals gedacht hätte, sie jemals zu fühlen. Sie konnte nicht begreifen, warum Naruto ihr das antat. Warum er sie so einfach rücksichtslos hinter sich gelassen hatte. Er hätte doch wissen müssen, was er damit in ihr auslöste. Sie hatte ihm doch gesagt, dass sie nicht ohne ihn leben konnte. Wieso hatte er sie also hier gelassen? Wieso hatte er sie nicht mitgenommen? Sie konnte es einfach nicht verstehen.
 

Hinata schluchzte auf und fühlte das Blut an ihrem Kinn hinunterlaufen, als ihre Lippe aufplatzte. Ihre Augen brannten von dem ganzen Weinen und sie wusste, dass sie rot unterlaufen waren. Doch es kümmerte sie nicht. Für wen sollte sie noch hübsch aussehen? Der einzige Mann, für den sie jemals etwas empfunden hatte... jemals etwas empfinden würde... hatte sie verlassen.
 

Sie war alleine.
 


 


 

Er lachte. Es war ein grauenvolles, gehässiges Lachen und zeugte von grenzenloser Schadenfreude. Soeben hatte er Naruto, der kleine Ninja, der ihm bisher so viele Schwierigkeiten bereitet hatte, die Klippe hinuntergeschleudert und dieser kleine Junge hatte sich noch nicht einmal irgendwo festhalten können. Niemals könnte man das Gefühl, das ihn in diesem Moment durchströmte, in Worte fassen. Es macht ihn einfach auf eine seltsame Weise glücklich, dass er diesen Kerl losgeworden war. Aber das, was ihn wirklich auf irgendeine eigenartige Weise erregte, war die Reaktion dieses dunkelhaarigen Mädchens, welches so verbittert schrie und weinte und es scheinbar nicht fassen konnte, was dort gerade so grausam geschehen war. Ehrlich, er fand es höchst amüsant.
 

Aus den Augenwinkeln vernahm er schnelle Bewegungen und hörte die Schritte mehrerer Personen, die auf ihn zugerannt kamen. Er hatte sich nicht einmal großartig bewegt, hatte nur gelächelt und aus den Augenwinkeln zu den Personen geschielt, als der Boden unter ihm vibrierte und sein Körper nur einen Augenblick später von verhärteter Erde umhüllt wurde. Das Lächeln blieb jedoch.
 

„Du“, knurrte jemand, den er zunächst nur schemenhaft sehen konnte, doch die Stimme war ihm bekannt.

„Isamu-san, du lebst noch?“, sagte Yukeru höhnisch grinsend und erkannte das wutverzerrte Gesicht seines ehemaligen Untergebenen, als er ihm nahe genug war und das Licht des Mondes, das immer wieder von den dunklen, aufziehenden Wolken gebrochen wurde, auf ihn herab schien.

„Da ich in diesem Moment vor Euch stehe... ja, ich würde sagen, ich lebe noch“, erwiderte Isamu und man hörte einen so deutlichen Hass in seiner Stimme, dass es den anderen einen Schauer über den Rücken jagte, jedoch waren diese selbst nicht minder wütend.
 

Shikamaru, Kakashi, Neji, Tenten und sogar Jiraiya hatten sich sofort auf den Weg hierher gemacht, als sie ihren Kampf beendet hatten. Nur Ino lag noch bewusstlos an einem Baum gelehnt und bekam von diesem ganzen Grauen, das sich hier so plötzlich wie grausam und erbarmungslos abspielte, nichts mit.
 

Das Gesicht Jiraiyas war ungewöhnlich ausdruckslos und hätte man nicht das Beben seines Körpers gesehen, die Wut in seiner Stimme gehört, hätte man meinen können, es wäre nichts Schlimmes passiert.

„Wie kannst du es wagen?“, fragte er gefährlich leise und fixierte die dunklen, kalten Augen des Leaders, dessen Grinsen sich mit jeder Sekunde erweiterte. Innerlich spielte Jiraiyas Körper verrückt. Niemals zuvor war er so aufgewühlt, so wütend, so verletzt und verzweifelt gewesen wie in diesem einen Moment. Er konnte nicht daran denken, was so eben geschehen war. Er wollte nicht daran denken, dass Naruto vielleicht diese Welt verlassen hatte. Seine letzte Hoffnung, an die er sich mit allem klammerte, was er hatte, war, dass Naruto sich, wie so häufig zuvor, irgendwie aus der Schlinge gezogen hatte und sich irgendwo hatte festhalten können.
 

„He“, lachte Yukeru erbarmungslos und wollte noch etwas hinzufügen, als er stoppen musste, da sich die Erde immer fester an seinen Körper, insbesondere an die Wunde, die das Rasengan verursacht hatte, presste, ihm für einen Moment lang all seiner Sinne beraubte und nur noch der Schmerz zu ihm durchdrang. Yukeru keuchte schmerzerfüllt auf und verfluchte sich selbst, dass er sich von diesem mittelmäßigen Shinobi hatte verletzen lassen. Doch er fand schnell in seine alte Verfassung zurück und grinste Isamu von unten herauf an, seine Stimme jedoch richtete sich an alle.
 

„Hey“, begann er, lachte kurz bitter auf und richtete dann seinen Blick auf Jiraiya, „ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ihr mich in diesem Jutsu gefangen halten könnt? Ich könnte mich jederzeit wieder befreien.“

Die Blicke der Anwesenden verfinsterten sich schlagartig und der ein oder andere ballte seine Hände zu Fäusten oder knirschte mit den Zähnen. Kakashi erwiderte: „Kannst du das?“ Seine Stimme klang leicht belustigt, obgleich auch er einen unbändigen Schmerz spürte, wenn er an Naruto dachte, und die Wut auf den Leader alles in ihm entfachte. „Warum tust du es dann nicht einfach?“
 

Natürlich war allen bewusst, dass Kakashi Yukeru nur provozierte und auch der Leader selbst hatte es schon erkannt, noch ehe der Jounin zu Ende gesprochen hatte, und doch sprang dieser darauf an. Es ging so schnell, dass niemandem von ihnen Zeit blieb, etwas dagegen zu tun oder anderweitig zu reagieren, und so fiel die Erde, die sich zuvor um den Leader gepresst hatte, unvermittelt in sich zusammen, während von Yukeru selbst keine Spur mehr zu sehen war.
 

Sie hatten noch erschrocken auf die Erde geblickt, als sie ein Lachen hinter sich hörten und sich schlagartig umdrehten. Der Leader stand da, die rechte, unverletzte Hand auf den Bauch gepresst und lachte aus vollstem Herzen, schien nicht einmal zu bemerken, dass der provisorische Verband sich gelöst hatte und nun Blut seinen verletzten Arm hinunterlief. Er hatte nicht einmal reagiert, als Kakashi plötzlich hinter ihm auftauchte, die Hände des Feindes auf dem Rücken kreuzte und ihm ein Kunai an die Kehle hielt.
 

„Wage so etwas noch einmal und du bist schneller tot, als du reagieren kannst“, flüsterte er ihm drohend ins Ohr und presste sein Kunai ein wenig tiefer in den Hals, jedoch so, dass es keine ernsthafte Verletzung hervorrief und dem Leader nur die brenzlige Situation bewusst werden ließ.
 

Das Lachen Yukerus erlosch nicht und auch sein Grinsen schien in sein Gesicht gemeißelt worden zu sein. Er schien nicht einmal im Geringsten angespannt oder Angst davor zu haben, in den nächsten paar Minuten zu sterben. Erst, als Jiraiya sich wieder an ihn wandte, verklang das Lachen.
 

„Du weißt, dass wir dich töten werden?“, fragte er beinahe flüsternd und blickte dem Leader zornig ins Gesicht.

Yukeru grinste. „Ich denke, dass ihr das vorhabt, ja, aber ich bezweifle, dass ihr es schafft.“

„Immer noch so überheblich, obwohl Kakashi dir jederzeit die Kehle durchschneiden kann?“

„Ich bin nicht überheblich. Ich fühle mich ganz einfach bestens unterhalten.“
 

Skepsis legte sich auf Jiraiyas Gesicht. Warum war der Leader kein bisschen angsterfüllt oder aufgeregt? Wieso ließ er alles so willenlos mit sich machen und antwortete auf jede seiner Fragen? Hatte er etwa noch ein Ass im Ärmel und sie würden, obwohl sie in der Überzahl waren, sterben?
 

„Beantworte mir eine Frage“, begann Jiraiya von neuem. Yukeru sah ihn auffordernd an. „Was ist das Ziel dieser Organisation?“

Einen Moment lang schien der Leader bei dieser Frage belustigt, gar regelrecht erheitert und der Sannin rechnete schon damit, dass er nicht mehr antworten würde, als Yukeru seine Stimme erhob. „Ihr wollt es wirklich wissen? Nun –“, einen Moment lang tat er so, als müsste er krampfhaft überlegen, damit ihm die richtige Antwort einfiel, „wir wollen das Feuerland einnehmen.“
 

Ein abfälliges Zischen war zu hören, welches eindeutig von Neji, der seine Arme vor der Brust verschränkt hatte, kam, während Jiraiya abfällig grinste. Es war ja wohl zu erwarten gewesen, dass ein so perfider Grund hinter all dem steckte und trotzdem hatten sie bis zuletzt daran gezweifelt. War dieser Organisation denn nicht bewusst, dass das Feuerland stärker war als man glaubte und sie verbissen dafür kämpfen würden, dieses nicht untergehen zu lassen? Nicht umsonst hatte Hi no Kuni, und ganz besonders Konoha, schon zahlreiche Kriege und Angriffe überstanden.
 

„Das ist nicht dein Ernst“, entgegnete Jiraiya, als er sich wieder einigermaßen gefasst hatte.

Der Blick des Leaders verfinsterte sich. „Ach nein? Wir haben es fast geschafft. Schon bald wird das geheime Ninjadorf, euer Konohagakure, zu Grunde gehen und ab da wird es ein leichtes sein, Hi no Kuni einzunehmen. Und zusammen mit der Hilfe Orochimarus ist es sowieso ein leichtes und schon bald werden er und ich zusammen an der Spitze der Ninjawelt sein.“

Dieses Mal war Shikamaru der erste, der antwortete, während Jiraiya sich ein überhebliches Grinsen verkneifen musste: „Konoha wird sich nicht so einfach besiegen lassen, egal wie viele Shinobi auf dem Weg dorthin sind oder ob Orochimaru da mitspielt oder nicht. Konoha ist stärker, als Ihr denkt.“ Er hörte sich selbstsicherer an, als er war, denn im Grunde hatten sie doch alle Angst, dass Tsunade es nicht rechtzeitig geschafft hatte, Konoha auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten. „Aber eigentlich kann es Euch egal sein, denn Ihr werdet den Triumph Konohas und den Fall eurer Armee und Orochimarus nicht mehr miterleben können. Denn in diesem Moment werdet Ihr schon längst tot sein.“
 

Und als wäre das das geheime Stichwort gewesen, auf das der Leader gewartet hatte, riss er sich von Kakashi weg, unterdrückte den Schmerz, als das Kunai sich ein wenig in seinen Hals bohrte und ihn verletzte, und versuchte schnell Fingerzeichen zu formen, um noch rechtzeitig zu entkommen. Er hatte noch nicht einmal geendet, da spürte er schon eine kalte Hand auf seinem Rücken, hörte die Stimme eines Jungen, der „Juuken“ rief, und schon im nächsten Augenblick wurde ihm Schwarz vor Augen und er spürte, wie er dumpf zu Boden fiel. Ein stechender Schmerz seines linken Armes, auf den er zu allem Überfluss gefallen war, ließ ihn schmerzerfüllt aufkeuchen. Gleichzeitig wurde ihm grausam bewusst, was es bedeutete und er dachte an die vergangenen paar Minuten zurück.
 

Wie hatte es eben noch geheißen?
 

Du weißt, dass wir dich töten werden?“
 

Ja, genau. Er hatte es immer gewusst, hatte die ganze Zeit nur darauf gewartet und doch hatte er gelogen und sich verzweifelt an seinen Wunsch, zu leben und Konoha zu Grunde zu richten, geklammert.
 

Ich denke, dass ihr das vorhabt, ja, aber ich bezweifle, dass ihr es schafft.“
 

Es war der letzte, vergebliche Versuch gewesen, so etwas wie Würde zu bewahren und seinen Kampfgeist, der in diesen Moment schon lange zu Boden gegangen war, nicht aufzugeben.
 

Immer noch so überheblich, obwohl Kakashi dir jederzeit die Kehle durchschneiden kann?“
 

Nein, er war nicht überheblich. Es war die Angst, die aus ihm sprach und die er versucht hatte, zu verstecken. Er hatte doch gewusst, dass er sterben würde.
 

Und genau das war der letzte Gedanke, den er spürte, ehe eben jenes grauenvoll in Kraft trat und seine Augen stumpf und glasig wirken ließ.
 

________
 

A/N: Woah >////<
 

Okay, ich bin doch nicht ganz zufrieden damit. Mir gefällt der Mittelteil des Leader-Konoha-Shinobi-Part nicht so gut, aber mit dem Anfang und dem Schluss bin ich eigentlich schon recht glücklich. x33
 

Ich freue mich (sofern welche kommen) auf eure Kommentare.
 

Angenehmes Warten auf das nächste Kapitel (und vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! :3)



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RyuKusanagi
2010-07-05T05:52:56+00:00 05.07.2010 07:52
Ich weiss nicht, ob ich mich auf den Schluss dieser FF freue.
Was ich weiss ist, das dieses Kapitel absolut genial war, was Emotionen betrifft. Man kann während dem lesen schon richtig spühren, wie Hinata und Sakura (besonders Hinata) leiden. Und natürlich wieviel Hass alle anderen dem Leader entgegenbringen, dessen Ableben dann doch etwas plötzlich kam, dafür das er kurz davor noch so grosse Töne gespuckt hat.
Wobei Naruto wahrscheinlich nicht tot ist (jedenfalls hoffe ich das).^^
Das Kapitel hat mir jedenfalls sehr gut gefallen, auch wenn es etwas beunruhigendes hat.
Mit Emotionen kannst du wirklich gut umgehen.^^
Mal sehen... Kritik hab ich keine und Lob... Tja, wie immer eigentlich.
Story, Atmosphäre und Schreibstil sind immer noch Top.^^
Von:  GidiKirschie
2009-04-11T13:00:29+00:00 11.04.2009 15:00
Ich hab geweint o.o kein scheiß als ích angefangen hab das kap zu lesen hab ich geweint >< die arme hinata >//< ich hab mich in deine ff verliebt <3
Von:  Kyuuo
2008-10-02T15:22:22+00:00 02.10.2008 17:22
Hi!!! Ich bin neu in Animexx und finde deine Geschichte super!
Aber beeil dich bitte und schreib beim nächsten Kapi, dass Naruto überlebt hat! Bitte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Kyuuo
Von:  XxGirlyxX
2008-09-15T17:43:41+00:00 15.09.2008 19:43
Boah dubist so sentimental! Ich hab geflennt ey!
Ds kap war einfach nur super
du hast Hinata´s Gefühle Perfekt beschrieben
mach schnell weiter
Hdgdl
Von: abgemeldet
2008-09-14T17:32:46+00:00 14.09.2008 19:32
das kapji si super!
frue mich schon mega aufs nächste:)
Von:  xxx
2008-09-13T23:33:59+00:00 14.09.2008 01:33
hey
klasse kappi
danke für die esn^^

gruß xxx
Von: abgemeldet
2008-09-13T21:32:55+00:00 13.09.2008 23:32
hey arme hinata und sakura! du hast ihre gefühle echt klasse rübergebracht!!
echt spitzen kapitel!!
vlg
Von: abgemeldet
2008-09-13T21:09:32+00:00 13.09.2008 23:09
Hi!
Auch dieses Kappi hat mir wiedereinmal sehr gut gefallen!
Ich bin mit dir einig, der Anfang und der Schluss ist besser als der Mittelteil, aber schlecht ist er überhaupt nicht!
Nur...habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass Naruto auftaucht oder gerettet wird, aber das blieb aus T___T
Naruto....du darfst nicht sterben!!!
*heul*
Freue mich schon auf das nächste Kappi!
Bis dann
*DichGanzFestDrück*
deine Shira<3
Von:  Reverant89
2008-09-13T20:07:56+00:00 13.09.2008 22:07
schniff
weißt du wie, tschuldige den ausdruck, geil du das hinbekommen hast?
von den art die gefühle zu beschreiben für mich das beste kapitel.
habe richtig mit hinata mitgelitten, und dann der schluss ich sag mal war ne guter abgang. bin gespannt wie du das jetzt weiterlaufen lässt wo unser ramenfreak doch "tot" ist.
freue mich auf dein nächstes kapi
see yaa^^

Von: abgemeldet
2008-09-13T17:20:28+00:00 13.09.2008 19:20
ist naruto jetzt wirklich tot? einfach so?

wo bleibt der dramatische todeskampf???


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