Kapitel 20
Hey Ihr Lieben!
Entschuldigt bitte, dass es diesmal wieder länger gedauert hat, aber der
gottverdammte Computer auf Arbeit hat sowohl die korrigierte Fassung
vom Bildschirm als auch die ursprüngliche Fassung dieses Kapitels vom
Stick gelöscht. Und es war nirgendwo mehr aufzutreiben- weder in Word
noch sonst wo auf der Festplatte. Fragt mich nicht, was ihm da quer
gelegen hat*grummel* Es führte nur dazu, dass ich das Kapitel noch mal
schreiben durfte...*noch mehr grummel*
Ein Riesenknuddler an alle Reviewer und Schwarzleser^.~ Lasst Euch das
Stückchen SchokoMuffinKäsekuchen schmecken^___^*jedem der mag ein Teller
mit nem Stück Kuchen rüeberreich*
@all
Bitte seit mir nicht bös, dass ich es mal wieder nicht schaffe auf die
Kommentare einzugehen- ich erwarte jeden einzelnen sehnsüchtig, da sie
mich nach einem stressigen Tag zum lachen, schmunzeln oder auch ganz
einfach zum nachdenken bringen- Vielen lieben Dank für Eure Treue und Geduld^____^
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Und jetzt viel Spaß
mit
Kapitel 20
Voller Verwunderung beobachtete Blaise die Interaktion zwischen dem
rotgoldenen Phönix und Draco.
Erstaunt, wie auch der Rest der Halle, hatte er dagesessen, als der
silberblonde Slytherin mit dem Feuervogel auf der Schulter eingetreten
war. Normalerweise gab es den Phönix und Harry eigentlich nur im
Doppelpack. Er hatte Fawkes noch nie bei jemand anderem auf der
Schulter gesehen. Und jetzt das.
Ein kurzer Blick zum Gryffindor-Tisch hatte ihm gezeigt, dass Harry nicht
im geringsten überrascht gewesen war. Ron hingegen hatte
Schwierigkeiten gehabt sich zusammenzureißen und nicht mitten in der
Großen Halle eine Szene zu veranstalten.
Nachdem Blaise voller Faszination zugesehen hatte, wie Draco einen
Apfel in schnabelgerechte Stücke zerkleinert und auf einen kleinen Teller
in angenehmer Höhe für den Phönix zum Schweben gebracht hatte,
konnte er sich nicht mehr zurückhalten:
„Was? Fütterst du ihn nicht von Hand?"
Den Blick dem Draco ihm daraufhin zuwarf, sagte Blaise mehr als deutlich
wie dumm diese Aussage eigentlich war. Dennoch bekam er eine
Antwort:
„Danke, aber ich hänge an meinen Fingern."
„Aber er scheint bei dir genauso anhänglich zu sein wie bei Potter? Ich
meine,", versuchte Blaise die Ungläubigkeit in den Augen seines Freundes
zu zerstreuen. „Ich habe Fawkes noch nie bei jemand anderem auf der
Schulter sitzen sehen."
„Glaub mir, Blaise.", schnaubte Draco amüsiert. „Zwischen Harry und mir
besteht ein himmelweiter Unterschied."
Diese Aussage unterstrich der Phönix mit einem bestätigenden Trillern,
bevor er sich einen weiteren Apfelschnitz vom Teller klaubte.
Blaise nahm diese Aussage mit einem Achselzucken hin. Wenn Draco es
so formulierte, dann musste mehr hinter der Geschichte mit Harry und
dem Phönix stecken, als jemand außerhalb des festen Familienkreises
jemals erahnen konnte. Aber er wusste, dass er diesbezüglich nichts
weiter aus seinem Freund herausbekommen würde. Seit dem Sommer
zählte Draco ausgerechnet Harry James Potter zu seiner Familie.
Nein, andersherum wurde ein Schuh daraus: ein gottverdammter Harry
James Potter- der Gryffindor schlechthin- zählte Draco Lucius Malfoy zu
seiner Familie.
Blaise wusste wirklich nicht, welche Tatsache ihn mehr erstaunte:
das Potter den Rest der Malfoy und Black akzeptierte oder das Draco den
Gryffindor tatsächlich als sein Oberhaupt anerkannte.
Aber allein dieser kleine Fakt sagte Blaise, dass Draco die Geheimnisse
seines Familienoberhauptes auch mit seinem Leben schützen würde.
Und zwar unabhängig davon, ob die Clanmagie ihn an die
Verschwiegenheit band. Das Ritual Anfang des Schuljahres hat vielen
gezeigt, dass Draco Potter mit seinem Leben vertraute und ihm
vollkommen treu zur Seite stand. Und das Potter dieses Vertrauen
schätzte und nicht missbrauchte- was ebenfalls eine Menge Menschen
überrascht hatte. Schließlich war die Animosität zwischen den Beiden
nicht nur in Hogwarts Gesprächsstoff.
Ein leises fragendes Zwitschern von dem magischen Geschöpf auf der
Schulter seines guten Freundes brachte ihn zurück in die Gegenwart.
Kopfschüttelnd toastete er dem Phönix zu.
Und er sollte verdammt sein, wenn der Phönix ihm daraufhin nicht
anerkennend zunickte.
##Meine Güte. Ich komme mir vor wie im alten Rom.##
#Wieso?#, gab Harry amüsiert zurück.#So staubtrocken?#
##Nein, aber eine Intrige jagt die Nächste. Wundert mich wirklich, dass
diese Kinder Hogwarts lebend verlassen und nicht mit einem Messer im
Rücken.##
Daraufhin war Harry drauf und dran seinen Kürbissaft hinauszuprusten.
Er konnte sich, Merlin sei Dank, gerade noch zurückhalten und
verschluckte sich stattdessen.
Während er versuchte wieder zu Atem zu kommen, schickte er seinem
amüsierten Gefährten:
#Nun ja, ich denke du kannst es natürliche Auslese auf Slytherinart
nennen.#
Er bekam lediglich Fawkes' melodisches Lachen zu hören.
Hermiones besorgtes: „Alles klar bei dir?" sorgte dafür, dass er sich
zusammenriss und wieder zum Gryffindor-Tisch zurückkehrte.
Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass mit ihm wirklich alles in Ordnung
zu sein schien, wandte sie sich wieder dem dicken Wälzer zu, der neben
ihrem Teller lag.
Eine Weile herrschte die entspannte geschäftige Atmosphäre wie sie
jeden Abend in der Großen Halle herrschte. Bis sie von einem lauten
Klirren vom Slytherin- Tisch unterbrochen wurde.
Sofort richteten sich alle Augen auf den Tisch der Schlangen.
Denn normalerweise waren die grünsilbernen Schlangen die Schüler, die
ihrem Hausvorstand am wenigsten Sorgen bereiteten und sich zumindest
öffentlich vorbildlich verhielten. Da niemand wusste, wie sie sich in ihrem
eigenen Territorium benahmen, mussten sie die Fassade zugrunde legen,
welche ihnen tagtäglich gezeigt wurde.
Zu ihrem großen Amüsement war Black die Ursache des Lärms gewesen.
Schien, als hätte er mit dem Namen Harrys auch dessen Angewohnheit
übernommen, immer und überall in Schwierigkeiten zu geraten.
Diesmal schien jedoch auch der Phönix in die Unruhe involviert zu sein.
Schließlich hielt Draco sich die Hand, während er den Feuervogel
verärgert anblitzte. Doch der stechende Blick aus den silbergrauen Augen
schien an Fawkes' seidigen Gefieder abzuperlen. Denn die goldenen
Augen waren auf den Trinkkelch des Slytherin fixiert, welchen er Draco
aus der Hand geschlagen hatte und nun seinen Inhalt auf dem Tisch
verbreitete.
„Ähm... Draco?", durchbrach Blaise zaghaft die Stille, welche sich über die
Große Halle gelegt hatte.
„Was?", zischte ihn sein Freund an.
„Ich glaube, du solltest dir das anschauen.", deutete Blaise mit weit
aufgerissenen Augen auf den umgekippten Inhalt des Kelches.
Automatisch folgte Draco dem Blick.
„Scheiße!", entkam es dem Silberblonden.
Denn überall, wo sich sein Kürbissaft hin ergossen hatte, stiegen kleine
Dampfwolken auf und die Flüssigkeit schien sich in die Tischoberfläche zu
fressen.
Nicht in der Lage die Augen von dem abzuwenden was sein Tod bedeutet
hätte, strich er dem Phönix mit zitternder Hand übers Gefieder und
wisperte:
„Danke."
Fawkes ließ ein leises Trällern hören, welches ein jeder ohne weitere
Probleme in: „Keine Ursache." übersetzen konnte.
Noch während der Kelch auf der Tischplatte ausrollte, schickte Fawkes
seinem Gefährten ein knappes:
##Jemand hat versucht Draco zu vergiften.##
#Scheiße!#, stand Harry fluchend auf, um zum Tisch der Schlangen zu
gehen.
Wurde jedoch von einem verbitterten Ron zurück gehalten:
„Musst du deinem Erben etwa jetzt auch noch die Hand halten, nur weil
die Schwerkraft stärker ist als er?"
Aus zusammengekniffen Augen musterte Harry seinen Freund.
Erkannte die Eifersucht und die Angst ihn zu verlieren.
Jedoch konnte er darauf jetzt keine Rücksicht nehmen.
„Entschuldige bitte, wenn ich mir Sorgen um meine Familie mache. Vor
allem da gerade jemand versucht hat Draco zu vergiften.", zischte er dem
verdutztem Gryffindor leise zu, ehe er sich losriss und sich endlich auf
zum Slytherin- Tisch machen konnte.
Energische Schritte holten ein jeden aus der Trance.
Es war keine große Überraschung, dass Harry den Slytherin- Tisch
ansteuerte. Kaum dort, erhob sich Fawkes und ließ sich auf der Schulter
des Gryffindor nieder.
##Falls du Hilfe beim rauspicken der Schuldigen brauchst, helfen Brom
und ich dir gern.##, bot der Phönix dem Schwarzhaarigen grimmig an.
#Danke. Vielleicht komme ich auf dieses Angebot zurück.#
„Alles in Ordnung?", erkundigte sich Harry besorgt bei Draco.
Jener beruhigte sein Familienoberhaupt mit einem wackeligen Lächeln:
„Ich bin am Leben."
Mit einem Nicken nahm Harry die Zusicherung seines Erben hin, ehe er
aus zu Schlitzen verengten Augen den Slytherin- Tisch entlang jedem der
Schüler in die Seele zu blicken schien. Jedenfalls kam es den Slytherin so
vor. Denn der Blick aus den smaragdgoldenen Augen drang bis in die
tiefsten Ebenen ihres Seins vor und schien jedes noch so kleine
Geheimnis ans Tageslicht zu zerren.
„Also gut,", meinte Harry gefährlich leise. „Die Hauselfen kann ich mit
hundertprozentiger Sicherheit ausschließen. Und da sich kein anderes
Haus freiwillig in die Nähe eures Tisches wagt, bleibt also nur noch ein
Slytherin, der nahe genug an den Kelch heran kommen konnte. "
Die eine oder andere Schlange zischte empört auf.
Wie konnte dieser Löwe es wagen ihnen zu unterstellen, dass sie einem
der ihren Gift untermischen würden?
„Woher willst du wissen, dass es nicht doch einer der Hauselfen gewesen
war?", traute es einer der älteren Schlangen den intensiven Blick auf sich
zu ziehen.
„Weil ich über Informationen verfüge, zu denen ihr keinen Zugang habt.",
gab Harry ruhig zur Antwort. Dennoch fühlte sich der Siebtklässler wie ein
Erstklässler, den der Lehrer gerade bei einem kleinen Dumme- Jungen-
Streich erwischt hatte.
Harry wusste, dass es nicht die Hauselfen gewesen waren. Denn jene
waren magischen Kreaturen und wussten es besser, als jemandem
Schaden zu zufügen, der unter dem Schutz Fawkes' stand.
Und hätte jemand versucht die Elfen mit Drohungen oder sonstigen Mitteln
dazu zu bringen, Draco das Mittel unterzumischen, hätten sie geradewegs
mit ihm Kontakt aufgenommen.
Den Lehrern traute er in der Sicherheit der Schüler und Hogwarts'
bedingungslos. Blieben also nur noch die Schüler.
Harry ließ seinen Blick noch einmal über den Tisch der Slytherin
schweifen. Schloss dabei jetzt aber den Rest der Großen Halle mit ein.
„Ich gebe jedem, der einen Part in diesem kleinen Drama gespielt hat oder
sonst wie mit Voldemort sympathisiert, die Möglichkeit sich freiwillig zu
stellen.", kündigte der Gryffindor immer noch so gefährlich ruhig an.
Um ehrlich zu sein, erkannten die Schüler ihren Helden nicht wieder.
Mehr als die Hälfte hätte eigentlich mit einem sofortigen Verlust von
Harrys Temperament gerechnet. Schließlich war seine Familie angegriffen
worden. Stattdessen verhielt sich der Schwarzhaarige untypisch ruhig.
Zu ruhig für den Geschmack einiger.
Zudem schien die Luft um den jungen Mann zu flirren. Als wenn sich dort
eine Menge Magie ansammeln würde oder eine Menge Hitze- beides
ziemlich unwahrscheinlich.
„Ich zähle bis drei- Eins." Die Stille in der Halle nahm eine angespannte
Note an. „Zwei." Die Schüler, die Harry am nächsten waren, lehnten sich
zurück, da ihnen das Atmen immer schwerer fiel. „Drei!"
Kaum war Harrys Stimme verklungen und niemand hatte sich zu diesem
Anschlag bekannt, wirbelten kleine Eis- und Feuerstürme durch die Halle.
Zwei Gryffindor, ein Hufflepuff, zwei Ravenclaw und fünf Slytherin wurden
von den Wirbeln vor Harry abgesetzt.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schob Harry grob die linken Ärmel
hoch. Er wurde bei einem Slytherin und dem Hufflepuff fündig.
Das dunkle Mal tief in die junge Haut eingebrannt.
„Was sind eure Befehle?", herrschte er die zehn Schüler an.
Statt einer Antwort, fragte einer der Ravenclaw höhnisch zurück:
„Bist du gar nicht erstaunt darüber, dass der Dunkle Lord selbst unter den
goldenen Löwen Anhänger findet?"
Harry zog lediglich eine seiner Augenbrauen hoch und verzog die Lippen
zu einem bitteren Lächeln:
„Das verräterische kleine Ratten überall zu finden sind, ist mir schon
länger bekannt."
„Dabei hatten wir so gehofft, dass es dich mehr aus der Bahn wirft.", spie
ihm einer der Gryffindor entgegen.
„Warum sollte es?", zuckte Harry mit einer Schulter. „Ihr seit nichts im
Vergleich zu Voldemort." Insgeheim freute es ihn ungemein, dass die
Zehn bei diesen Worten getroffen zusammenzuckten. Hatte er ihnen doch
klar vor Augen geführt, dass er ihrem Lord bereits mehrmals gegenüber
gestanden hatte und dennoch darüber berichten konnte.
„Und wie ich bereits sagte: verräterische Ratten gibt es überall. Sie
machen keinen Unterschied zwischen Häusern, Rasse oder Geschlecht."
Trotz seiner harschen Worte, behielten die Zehn ihre stolze Haltung trotzig
bei.
#Eines muss man ihnen lassen: sie sind dickköpfig.#, murmelte Harry.
##Nein,##, seufzte Fawkes auf. ##Lediglich ängstlich.##
#Mmh... Voldemort ist weit entfernt und sein Einfluss kann ihnen hier nicht
zur Hilfe eilen, beziehungsweise, aus der Ferne wirken überstandene
Gefahren immer kleiner als die, die gerade vor einem liegen...#
##Was schlägst du also vor?##, erkundigte sich Fawkes fast schon
amüsiert, da er schon so eine Ahnung hatte, worauf sein junger Gefährte
hinaus wollte.
#Das wir einen so bleibenden Eindruck hinterlassen, dass es ihre Angst
vor Voldemort überschattet?#
Fawkes gluckste leise in sich hinein. Er war wirklich gespannt darauf, wie
Harry das erreichen wollte. Wusste er doch, dass sein Gefährte niemals in
der Lage sein würde genau den gleichen Terror zu verbreiten, wie ein
selbsternannter Dunkler Lord.
#Bevor ich hier jetzt weiter mache- Weißt du zufällig warum die
Professoren noch nicht eingegriffen haben?#
##Nun,##, zwickte Fawkes Harrys liebevoll ins Ohr.##Es kann durchaus
daran liegen, dass die Hauselfen der Meinung sind, dass es das Beste ist,
wenn wir die Situation händeln und haben die Lehrer auf ihren Stühlen
„festgeklebt" und zusätzlich mit einem Schweigebann belegt.##
Harry musste wirklich an sich halten, nicht schallend loszulachen.
Man stelle sich vor: ein Magier von Albus' Kaliber von Hauselfen
ausgetrickst.
„Ich stelle euch diese Frage nur noch einmal. Wenn ihr mir dann keine
Antwort gebt, werde ich zu anderen Mitteln greifen müssen."
Seine Warnung führte lediglich dazu, dass sich die „Gefangenen"
untereinander ungläubige Blicke zuwarfen und ihn dann angrinsten.
„Also: Wie lauten eure Befehle?"
Als Antwort bekam er lediglich zehn höhnische Grinsen zu sehen.
Mit einem Schulterzucken, welches klar und deutlich zeigte, dass das, was
jetzt auf sie zukommen würde, nicht seine Schuld war, da er sie
ausreichend gewarnt hatte, schnipste er einmal deutlich mit den Fingern
und schon legte sich ein breiter Ring aus schwarzem Feuer um die zehn
Schüler.
Harry konnte die ersten Zweifel in den Gesichtern der Schüler
ausmachen.
„Wisst ihr, Familien- und Clanmagie ist was feines, wenn man versteht wie
sie funktioniert. Leider war Bellatrix- oh, ich nehme an, als Voldemorts
Marionetten sagt euch der Name etwas?", frage Harry in leichtem
Plauderton. Auf das unsichere Nicken hin fuhr er fort:
„Leider war Bellatrix nicht so clever. Sie hat die Chancen, die ich ihr laut
der alten Gesetze gelassen hatte, nicht genutzt und ging sogar soweit,
mich anzugreifen. Wollt ihr wissen was passiert ist?"
Erneut tauschten die „Gefangenen" Blicke untereinander aus. Diesmal
jedoch war Unsicherheit in ihnen zu erkennen.
„Sie ging in einer schwarzen Stichflamme auf.", lieferte Draco mit harter
Stimme die Antwort, als er neben Harry trat. „Die Clanmagie mag keine
Verräter."
„Aber wir sind keine Mitglieder der Black.", versuchte einer der Schüler auf
das Offensichtliche hinzuweisen.
„Nein. Aber ihr habt versucht den Erben der Black- Familie zu töten.",
schmetterte Harry den Einwurf ungerührt ab.
„Eure Befehle?", fragte er noch einmal mit jener gefährlichen Ruhe, die
jedem in seiner Nähe bereits die Schweißperlen auf die Stirn trieb.
Verstockt pressten die zehn Gefangenen ihre Lippen aufeinander.
Auf diese Reaktion hin verengte sich der Flammenkreis ein wenig und die
Schüler sahen sich gezwungen weiter zusammenzurücken.
„Um das Spiel ein wenig zu verkürzen, hier die Regeln: je länger ihr
schweigt, um so enger wird der Kreis. Bis ihr irgendwann von den
Flammen verschlungen werdet."
Um seine Worte zu unterstreichen, verlor der Kreis noch mehr an
Durchmesser.
Mit weitaufgerissenen Augen verfolgte ein jeder dem Geschehen.
Dem einen oder anderen schien das Vorgehen doch ein wenig harsch.
Schließlich handelte es sich bei den „Schuldigen" lediglich um Schüler.
Jedoch sahen sie ein, dass sie sich nicht in das Geschehen einmischen
konnten. Das war eine Situation, die Harry selbst lösen musste.
Zudem waren die Meisten viel zu geschockt, solch eine unbarmherzige
Seite an ihrem strahlend goldenen Helden zu entdecken.
Als nach ein paar Sekunden die ersten kleinen Rauchsäulen aufstiegen,
da die Flammen nach dem Stoff der Roben lechzten, brach der erste der
Gefangenen zusammen:
„Ich... ich sag dir alles... nur... die... Flammen... bitte..."
Auf einer knappen Geste Harrys hin, hielt der Flammenkreis inne. Er gab
jedoch keinen Raum. Ein stumme Warnung an die Gefangenen, dass er
sie noch nicht vom Haken gelassen hatte.
Der Schwarzhaarige hob fragend eine Augebraue, während sich sein
intensiver Blick auf den verräterischen Gryffindor legte.
Er tat oder sagte nichts weiter.
Er wartete einfach ab.
Und das allein wirkte fast schon bedrohlicher als wenn er irgendwas
gesagt hätte.
„Seine Lordschaft... ließ uns das Gift gestern mit der Anweisung
zukommen... es deinem Erben zu verabreichen... Er wollte damit deine
Aufmerksamkeit schwächen... da es dich auf jeden Fall hart getroffen
hätte... wenn er gestorben wäre...", schloss der Gryffindor fast schon
wimmernd.
#Also hatten wir recht mit der Vermutung, dass Voldemort etwas geplant
hat.#, seufzte Harry kraftlos auf. Wenn es nach ihm ginge, wäre das einer
der Vermutungen, bei denen er mit Freuden unrecht behalten hätte.
##Ja, aber es war erst die Vorbereitung. Wenn er dich durch Dracos
Ableben soweit abgelenkt und geschwächt hätte, dann würde er mit dem
Hauptschlag beginnen. Das gefällt mir nicht.##
Harry stimmte seinem Gefährten wortlos zu.
Was auch immer Voldemort seit Freitag geplant hatte, es war etwas
Großes. Und so wie er den Verrückten einschätzte, würde dieser neue
Plan weder ihm noch Fawkes gefallen.
Jetzt galt es Voldemort aber erst mal in die Hände zu spielen, damit jener
sich in Sicherheit wiegen konnte und den nächsten Schritt machte.
Erst dann konnten sie handeln.
Erst wenn sie ganz genau wussten, was Voldemort wirklich geplant hatte.
Eine Hand an seinem Arm riss ihn aus seinen Überlegungen.
Harry folgte der Hand und sah sich besorgtem Silbergrau gegenüber.
Ihm entging auch die stumme Frage nach ihrem weiterem Vorgehen nicht.
„Was hältst du davon, ein wenig Theater zu spielen?", fragte Harry seinen
Erben mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.
Erst zog Draco die Augenbrauen zusammen, ehe er begriff und abfällig
schnaubte:
„Tod zu sein, verlangt keine großartigen Schauspielkünste."
„Von dir, der du ein paar freie Tage genießen wirst, vielleicht nicht. Aber
denke doch bitte mal an den Rest der Familie.", schoss Harry amüsiert
zurück.
„Oh, ich bin sicher, Mutter wird dir eine 1A Vorstellung abliefern.", meinte
Draco belustigt.
Der Rest der Schüler hatte Schwierigkeiten dem Gespräch zu folgen.
Die Lehrer und die restlichen Black hatte jedoch schnell begriffen.
Da die Hauselfen die Gefahr als soweit gebannt sahen, lösten sie die
Banne, die auf dem Lehrertisch gelegen hatten und Dumbledore sah sich
in der Lage aufzustehen und zu Harry und Draco zu treten.
„Harry, glaubst du nicht...?", erkundigte er sich besorgt.
„Direktor,", unterbrach Harry Albus. Das allein verwunderte die
Anwesenden. Noch mehr wunderte es sie jedoch, dass ihr Direktor die
Unterbrechung des Sechzehnjährigen hinnahm ohne ihn zu Ordnung zu
rufen. Aber sie konnten ja auch nicht ahnen, das Albus längst erkannt
hatte, dass Harry in den Sommerferien mehr geformt worden war, als es
in solch einer kurzen Zeit normalerweise möglich gewesen wäre.
Irgendetwas hatte dafür gesorgt, dass Harry jetzt imstande war,
gefährliche Situationen realistisch einzuschätzen und dementsprechende
Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ganz abgesehen davon das er auch über
die Ressourcen verfügte jene Maßnahmen durchzuführen. Wenn er an
Freitag zurückdachte? Welcher normale sechszehnjährige Schüler war
denn schon in der Lage einen Werwolf und einen Meister- Vampir zur Hilfe
zu rufen? „Ihre Sorge in allen Ehren, aber wir wissen beide, dass ich das
primäre Ziel Voldemorts bin- und dadurch auch alle, die mir nahe stehen.
Wenn wir vorgeben dem Plan zu folgen, erfahren wir am Schnellsten, wie
die zweite Stufe in seinem Plan aussieht."
Inzwischen waren auch Andromeda, Ted, Tonks und Narcissa zu der
kleinen Gruppe getreten.
Andromeda war es auch die das Wort an Albus richtete:
„Professor Dumbledore, was auch immer Harry geplant hat, wir vertrauen
seinem Urteil."
Narcissa, die einen Arm um die Schultern ihres Sohnes gelegt hatte,
warnte Albus mit einem amüsierten Lächeln vor:
„Direktor, ich fürchte ich werde durch den Tod meines Sohnes dermaßen
verzweifelt sein, dass ich mich die nächsten Tage wohl außerstande
sehen werde, zu unterrichten. Glauben Sie, Sie könnten in der
Zwischenzeit für mich einspringen?"
Ungläubig, ob dieses absoluten Vertrauens, welches die so ungleiche
Gruppe in ihr Operhaupt setzte, schüttelte Albus lächelnd den Kopf.
Wen ihm jemand am Anfang der Sommerferien gesagt hätte, dass Harry
es innerhalb weniger Wochen tatsächlich schaffen würde aus dieser
zerrissenen Familie ein dermaßen starkes Team zu formen, dem hätte er
empfohlen, seine geistige Gesundheit dringenst im St. Mungos überprüfen
zu lassen.
Aber Harry hatte auch hier bewiesen, dass er das unglaubliche Talent
besaß, das Unmögliche möglich zu machen.
Nachdem die zehn Gefangenen sicher in Hogwarts Kerkern untergebracht
worden waren- aber nachdem sie ihrem Meister mitgeteilt hatten, dass
sein Plan ohne weitere Probleme geklappt hatte und der Black- Erbe jetzt
sterbend auf der Krankenstation liege- die Schüler darüber informiert
wurden, dass sie sich bitte so zu verhalten haben, als wäre Draco an
diesem Abend tatsächlich vergiftet worden und der Rest des Clans
ebenfalls Nachricht über den Vorfall erhalten hatte, damit sie sich dem
Schauspiel anschließen konnten- schließlich spürte jedes Clanmitglied,
wenn das Oberhaupt oder dessen Erbe stirbt- fand man den Kern der
Familie Black in einem der wenigen privaten Zimmer der Krankenstation
versammelt.
„Ihr wusstet, dass so etwas passiert- oder?", schaute Draco fragend zu
ihrem Oberhaupt und dessen magischem Gefährten.
Fawkes schüttelte den Kopf und die goldenen Federn, welche in dem
feuerroten Haar eingeflochten waren, blitzten glänzend auf, wenn sie den
Fackelschein zurückwarfen:
„Nach dem Angriff am Freitag hat sich Voldemort vollkommen in seinem
Hauptstützpunkt eingeigelt. Es kommt niemand mehr rein oder raus ohne
seine ausdrückliche Erlaubnis. Wer es doch wagen sollte den Schild zu
durchbrechen, ist auf der Stelle tot."
Ein entsetztes Keuchen ging durch den kleinen Raum.
„Da wir beide aufgrund seiner anhaltenden Stille unruhig wurden, bat
Fawkes mich heute, ihn unter irgendeinem Vorwand auf deiner Schulter
abzusetzen. Wir hatten die Hoffnung, eventuell etwas am Slytherin- Tisch
aufzuschnappen.", zuckte Harry entschuldigend die Schultern. Jedoch
nahm keiner der anwesenden Slytherin Anstoß an dieser Aussage. Ihnen
war klar, dass Voldemort sich eher auf seine kleinen Schlangen, als auf
jemand anderen verlassen würde.
„Also... ist es reine Glückssache... das ich noch am Leben bin?", kam es
ungläubig von Draco.
Mit einem unbehaglichen Nicken bestätigte Harry Dracos Unglauben.
„Woah, Cousin, scheint, als hättest du mit Harrys Namen auch ein wenig
von seinem sagenhaften Glück abbekommen.", bekam Tonks nach einer
Weile heraus.
Diese Aussage war es auch, die die angespannte Atmosphäre löste.
„Und wie geht es jetzt weiter?", erkundigte sich Ted.
Fawkes und Harry wechselten einen kurzen Blick, ehe Harry meinte:
„Wir glauben nicht, dass Voldemort mit seinem nächsten Zug sehr lange
warten wird. Vielleicht morgen, spätestens übermorgen sollten wir wissen,
worauf er wirklich aus ist und wir können die Scharade beenden. Aber bis
dahin...?", endete er mit einem schiefen Lächeln.
„Spiele ich die trauernde Mutter...", beruhigte Narcissa den jungen Mann.
„Ich eine Leiche...", spielte Draco den Ball seiner Mutter weiter.
„Und wir die trauernde Familie.", beendete Andromeda resolut.
Und prompt wechselte Tonks ihre farbenprächtige Mähne in düsteres
Trauerschwarz.
Erleichtert, da Voldemort endlich den ersten Schritt getan hatte und damit
das ungewisse Warten ein Ende hatte und der Rest der Familie erst mal
soweit sicher war, verließ Harry mit einem müden Fawkes auf der Schulter
die Krankenstation.
#Ab ins Bett-mmh?#, erkundigte sich Harry mit einem liebevollen Knuff bei
seinem Phönix. Der Schwarzhaarige wusste, dass der kleine Stunt, den
Brom und Fawkes in der Halle gebracht hatten, um jene herauszufiltern,
die kein reines Gewissen hatten, jede Menge Kraft und Energie abverlangt
hatte. Zwar waren Phönixe in der Lage die Gefühle und Absichten eines
jeden Wesens zu „ertasten". Jedoch waren in Hogwarts eine Menge
Menschen und sie hatten nur relativ wenig Zeit zur Verfügung gehabt.
Dennoch vertraute Harry den beiden Phönixen, das sie jeden Voldemort-
Sympathisanten herausgefiltert hatten.
##...mmh...##, war jedoch alles, was er aus dem schläfrigen Feuervogel
herausbekam.
Leise in sich hineinglucksend öffnete Harry die Tür und trat auf den Gang
hinaus. Allerdings wurde aus seinem Plan, direkt in ihre Räumlichkeiten
zurückzukehren, nichts, da er von einem betreten wirkenden Ron vor der
Krankenstation abgefangen wurde.
„Ich... ich wollte...", der rothaarige Gryffindor holte einmal tief Luft, schaute
auf und meinte dann entschlossen: „Tut mir leid, dass ich die letzten
Wochen so ein Dickkopf gewesen bin."
Harry blickte seinem Freund prüfend ins Gesicht. Konnte jedoch nichts
weiter als aufrichtige Reue und die leise Hoffnung auf Vergebung darin
erkennen.
„Ron,", seufzte der Schwarzhaarige geschlagen auf. „Es war ein langer
Tag und Fawkes und ich sind hundemüde." Harry konnte regelrecht
sehen, wie etwas in Ron dabei war zu zerbrechen. „Aber wenn du nichts
dagegen hast, wie wäre es morgen mit einer kleinen Partie Schach?"
Ungläubig blickte Ron zu Harry.
Hatte er etwa das gehört, was er meinte gehört zu haben?
Hatte sein Freund ihm seine verdammte Eifersucht und Dickköpfigkeit
etwa tatsächlich verziehen?
Er konnte in den smaragdgoldenen Augen jedoch kein Fehl ausmachen.
Lediglich die Müdigkeit, von der er bereits gesprochen hatte und das
Funkeln, dass ihm sagte, dass ihre Freundschaft über die letzten Wochen
nicht zerbrochen war.
Allerdings war Ron auch klar, dass das wahrscheinlich eine seiner letzten
Kapriolen gewesen war, die er sich leisten konnte, ohne einen
schwerwiegenden Grund zu haben und einen nicht zu kittenden Riss in
ihre Freundschaft zu reißen.
Nach dem Desaster in der Großen Halle, welches Ron beeindruckend vor
Augen geführt hatte, dass Harry mehr Verantwortung trug, als der Rest
der Schüler und das der Schwarzhaarige jene durchaus zu Schultern
wusste, weil seine Familie ihm tatsächlich bedingungslos vertraute und
seiner Führung folgte, hatte Hermione ihn beiseite genommen und von
ihrem Gespräch mit Draco erzählt.
Es erschreckte ihn zu sehen, dass ausgerechnet Draco Malfo... nein,
Draco Black dazu in der Lage war, den Kern seiner Angst auf den Punkt
zu bringen. Jedoch hatte der Silberblonde auch angeführt, dass er
überhaupt nicht danach strebe, Miones und seinen Platz in Harrys Leben
einzunehmen. Denn wie der Slytherin es so schön formuliert hatte: sie
hatten ihren Platz in Harrys Leben und Draco den seinigen.
Zudem hatte ihm Mione noch einmal eingetrichtert, was seine Eltern ihm
bereits sein ganzes Leben lang lehrten: die Grundgesetze der Clanmagie.
Erst nachdem er es noch mal aus dem Mund seiner Freundin gehört hatte,
dass Draco und auch der Rest des Black- Clans über den Schutz der
Clanmagie verfügten was die Geheimnisse ihres Oberhauptes anging,
wurde ihm bewusst, dass es sich dabei für Harry um die perfekte
Gelegenheit handelte, sich endlich mal jemandem ohne Wenn und Aber
mit all seinen Geheimnissen anzuvertrauen- ohne fürchten zu müssen,
dass jene ihm mit diesen Informationen in den Rücken fallen konnten.
Beziehungsweise diese Informationen aus jemanden herausgefoltert
werden konnten.
Schaudernd hatte er sich daraufhin einer anderen Tatsache zugewandt.
Nämlich das Draco Harry tatsächlich vertraute.
Würde der Slytherin dem Schwarzhaarigen nicht trauen, dann hätte dieser
niemals die Bitte Anfang des Schuljahres vorgetragen und seinen
gesamten Clan dem Black- Oberhaupt übertragen.
Schon allein dieser Gedanke, nachdem er bei Ron endlich als eine
bestehende Tatsache angekommen war, war an sich schon absolut
irrsinnig. Das machte es aber nicht weniger real.
Und auf diese Erkenntnisse hin war er auch in der Lage zu akzeptieren,
dass Harry in den Sommerferien einen Sprung gemacht hatte, der es ihm
jetzt ermöglichte das Oberhaupt zweier Familien zu sein und auch
dementsprechende Entscheidungen zu treffen.
Da das Wohlergehen der Familie an erster Stelle stand, konnte Harry
selbstverständlich keine Rücksicht auf bestehende Meinungen seiner
Freunde nehmen. Dadurch war natürlich auch klar, warum er ihnen die
Sommerferien über den Zugang zum Grimmauldplatz verwehrt hatte.
Wenn Ron nämlich mit Draco auf so engem Raum aufeinander geprallt
wäre, wären es keine sehr friedlichen Ferien für die Black geworden.
Das musste er sich leider mit einem reumütigen Lächeln eingestehen.
Mit einem vorsichtigen Grinsen schlug er Harry auf die freie Schulter:
„Klar. Aber du weißt schon, dass ich dich in Grund und Boden spielen
werde- oder?"
Lachend wandte sich Harry um:
„Wir werden sehen, wir werden sehen... Nacht, Ron."
„Nacht.", wünschte der Rothaarige seinem alten Freund und beobachtete
noch, wie er mit dem Phönix auf der Schulter um die Ecke bog.
Später saß Ron allein in dem abgedunkelten Gemeinschaftsraum der
Gryffindor. Lediglich das Glimmen im Kamin spendete noch ein wenig
Licht. Doch das störte ihn nicht. Er konnte die Qualität der Figuren auch so
in der glattgeschliffenen kühlen Jade spüren...
So, glücklich???
Endlich hab ich den verdammten Knoten um Harrys und Rons
Freundschaft gelöst...*grummel* als ob mir das Kapitel nicht schon
Schwierigkeiten genug bereitet hätte...*seufz* Hoffe, trotz der
Schwierigkeiten, die es mir bereitet hat, das Ihr trotzdem Euren Spaß beim
Lesen hattet^____^
cu next?
kessM^___^