Von Erinnerungen, Briefen und der letzten Chance
~vier~
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by Toyo Malloy/ guilty_lucius
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Danke an Fuma14, Sweety_Angel, Meeko-chan und Nagi-chan für eure reviews!!
xeuchalleganzdollknuddelx
Szene acht
Das Büro war nun leer und unpersönlich. Nichts war mehr da das auch nur darauf schließen ließ, dass Lupin einmal hier gewesen war. Nur noch ein ganz leichter Geruch hing in der Luft, den Severus in all den Jahren niemals vergessen konnte. Der Geruch von Sommer, Sonnenstrahlen und einem Muggle -Cologne war immer noch ganz leicht präsent. Hätte Severus über den Geruchsinn des Werwolfes verfügt, hätte er bestimmt noch in einer Woche Lupins Präsenz in diesem Zimmer riechen können, doch so blieben ihm nur ein paar schmerzhafte Erinnerungen, die er seinen alten hinzufügte.
Severus lehnte sich zurück in den Schreibtischstuhl und legte seinen Kopf in den Nacken. Seine Augen schlossen sich und ein leises Stöhnen entrang sich seiner Kehle. Seine Erinnerungen schmerzten noch immer und machten sein Herz unsagbar schwer, als ob es unter dem Druck zusammenbrechen würde. Severus versuchte sich mit aller Kraft an seine wenigen schönen Erinnerungen an Remus zu klammern, doch die Schlechten überwiegten und erdrückten das wenige Glück an das er sich erinnern konnte.
Er fuhr sich mit der Hand über seinen linken Unterarm. Unter seinem Ärmel verbarg sich das Dunkle Mahl, das Zeichen, dass ihm für immer ein glückliches Leben gekostet hatte. An dem Tag, an dem sich Severus vor Voldemort gekniet hatte, um das Mahl zu empfangen, hatte er unbewusste jede Hoffnung an Glück in der Welt des Lichts aufgegeben. Nur noch Dunkelheit. Und obwohl er jetzt für die Seite des Lichts arbeitete, war er ein Gefangener seiner dunklen Vergangenheit in den Kerkern von Hogwarts. Sein einziges Licht war schon vor der Dunkelheit verloschen.
Nun war Remus weg. Für immer, wenn er Glück hatte. Und an den dumpfen Schmerz in seinem Herzen, würde sich Severus wieder gewöhnen. Er hatte es schon einmal geschafft sein Herz in kaltes Eisen zu gießen, er würde es wieder schaffen. Es war nur eine Frage der Zeit. Und genau vor dieser Zeit hatte er Angst.
Severus stieß einen lauten Seufzer aus, seine Augen immer noch geschlossen. Dann ballte er seine Hände zu Fäusten. Er konnte sich nicht erlauben, sich so gehen zu lassen. Er hatte heute noch eine Zaubertrankstunde, die er überleben musste. Und die Tatsachen, dass es sie letzte Stunde der Griffindor- und Slytherin -Drittklässler war, machte es nicht gerade einfacher. Severus fühlte das Verlangen die Stunde einfach ausfallen zu lassen. Aber sein Stolz, als Hogwarts' Meister der Tränke ließ dies nicht zu.
Er erhob sich schwerfällig von dem Schreibtischstuhl. Seine Augen öffneten sich und er versuchte sich nicht daran zu erinnern wie Remus sein Büro eingerichtet hatte. Er verspürte plötzlich das starke Bedürfnis dieses Zimmer schnell zu verlassen. Er stieß den Stuhl beiseite.
Doch bevor er auch nur einen Schritt machen konnte, stolperte er über etwas. Mit Müh und Not schaffte Severus es gerade noch sich am Rand des Tisches abzustützen und seinen Fall zu verhindern. Seine Handflächen schmerzen. Er stieß einen leisen Fluch von sich. Der Boden war mit Papier bedeckt. Der magische Papierkorb lag inmitten von verstreuten Papieren und Pergamenten. Severus schüttelte nur den Kopf.
Er griff nach seinem Zauberstab und murmelte einen Spruch. Der Papierkorb richtete sich auf und die Papiere schwirrten durch die Luft bevor sie dann wieder darin verschwanden. Severus scharfe Augen fixierten auf einmal seinen Namen auf einem der zerknüllten Pergamente, dann auf noch einem und noch einem.
"Imobilus!" sagte er und die Papiere blieben in der Luft stehen. Mit verengten Augen näherte sich Severus einem der Pergamente auf dem sein Name stand. Er pflückte es aus der Luft. Darauf stand, in der für den Werwolf typischen Handschrift: "Lieber Severus", Severus stutzte.
Er begann alle Pergamente auf denen er seinen Namen entdecken konnte aus der Luft zu pflücken, dann bewegte er noch einmal seinen Zauberstab und der Rest der Papiere lande geräuschvoll im Papierkorb.
Severus setzte sich wieder auf den Stuhl. Er breitete die Pergamente vor sich aus. Er setzte einige zerrissene Stücke zusammen und glättete einige andere. Es schienen Briefe an ihn zu sein, oder eher gesagt ein Brief in verschieden Phasen. Einige bestanden nur aus der Anrede, zwei oder drei waren bis zur Mitte geschrieben worden, brachen dann aber im Satz ab, nur auf einem fand Severus eine Unterschrift: "Remus Lupin".
Severus legte die anderen Briefe beiseite. Sein Blick wanderte über die Worte des Briefes ohne sie zu lesen, als wären es keine Worte sondern ein Bild. Seine Finger streichelten über die Buchstaben von Remus Namen, Severus musste lächeln. Dann begann er den Brief zu lesen.
Lieber Severus,
ich bitte dich diese Zeilen zu lesen und den Brief nicht sofort zu verbrennen. Nur um diese eine Chance bitte ich dich. Ich war zu feige dir das persönlich zu sagen, ich hatte Angst du würdest mich, noch bevor ich die Chance hätte mit dir zu reden, abweisen. So kann ich dir, was mir schon seit längerer Zeit auf dem Herzen liegt wenigsten in diesen Brief mitzuteilen.
Ich bin nicht wirklich böse, dass du mein Geheimnis deinen Schülern verraten hast. Letzte Nacht hat mir mal wieder bewiesen, dass ein Werwolf nicht unter viele Menschen gehört. Ich hätte einen meiner Schüler beißen können. Das hätte ich mir nie verziehen. Es ist im Endeffekt wohl besser so, obwohl es mal wieder schön war ein zu Hause zu haben.
Doch der Grund warum ich dies hier verfasse ist, dass ich dir von einigen Dingen erzählen möchte, die mir wichtig sind! Du bist mir nicht egal Severus und wirst es nie sein, ich hatte so gehofft, dass wir eine Freundschaft aufbauen könnten, doch ich hatte mich geirrt. Ich wäre nie damit zufrieden gewesen... das habe ich gemerkt, als ich dich das erste Mal nach so vielen Jahren wieder sah.
Ich weiß, was du damals in der Schule gesehen hast! Ich habe es nur durch Zufall erfahren, als ich ein Gespräch meiner Freunde belauschte. Du glaubst ich hätte dich betrogen, dich ausgenutzt, aber lass mich dir versichern, dass dies nie der Fall war. Ich weiß, dass du mich und Sirius kurz nach dem Unfall in der Heulenden Hütte in dem Klassenzimmer nahe der Bibliothek gesehen hast und ich kann mir gut verstellen was in dir vorgegangen ist. Ich hätte dasselbe gedacht wie du.
Sirius und ich hatten an diesem Tag versucht unsere Freundschaft zu kitten und ich muss dir sagen, wir hatten es so gut wie geschafft. Er tröstete mich, als du uns sahst und glaubte wohl es wäre witzig, dir etwas vorzuspielen. Bitte glaub mir dies: Ich hatte noch nie, weder in der Vergangenheit noch heute, jemals eine Beziehung mit ihm und habe ihn auch nie geliebt, unsere Freundschaft stand, nachdem ich erfahren hatte was er dir vorgespielt hat, wieder auf der Kippe und wurde eigentlich nur noch von James zusammengehalten.
Ich habe versucht mit dir zu reden, aber es schien unmöglich. Du hast mich nie angehört und wolltest mich danach nie wieder sehen. Und nach Hogwarts gab ich den Versuch auf mit dir zu reden, bis zu dem Tag, als Dumbledore mich bat hier an Hogwarts zu unterrichten.
Es ist mir egal, ob du mir glaubst oder nicht, aber ich möchte es dir sagen: Ich habe dich nie vergessen können, und ich liebe dich jetzt noch genauso wie damals in der Schule. Für mich bist du und wirst immer der einzige sein, dem mein Herz gehört.
Ich kann mir vorstellen wie du über diesem Brief lachst und mich verspottest, aber ich es ist eine Wahrheit, die ich nicht verleugnen kann. Lily sagte immer, sein Herz an jemanden zu hängen dem man nichts bedeutet ist Selbstverletzung, aber ich glaube ich war schon immer ganz gut darin mir selbst wehzutun.
Vielleicht werden wir uns in der Zukunft noch einmal begegnen und vielleicht kannst du mir dann meinen größten Wunsch erfüllen: Mir in die Augen zu sehen und mich ein Mal nicht als Monster zu sehen, sondern nur als der, der ich bin.
Dein
Remus Lupin
Severus starrte auf den Brief. Sein Atem ging schnell und sein Herz schlug in einer Geschwindigkeit, dass er es in seiner Brust spüren konnte. Das Blut schoss in seinen Kopf und ihm wurde ein Moment schwarz vor Augen. Seine Hände klammerten sich hilfesuchend an das Pergament, als ob es das einzige war, dass ihn vor einem Absturz bewahrte. Die Worte aus Remus' Brief hallte in Severus Gedanken wie das Heulen eines Wolfes. Als er die Augen wieder öffnete und abermals den Brief fixierte spürte er wie seine Augen feucht wurden.
Severus ließ den Brief los und schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch. Ein dumpfer Schlag war zu hören, dann herrschte ein Moment Stille im Büro für DADA. Severus glitt von Schreibtischstuhl und nur sein Halt an der Tischplatte verhinderte, dass er ganz zu Boden glitt. Warum?? Warum musste er diesen Brief finden?? Ein leiser, aber doch hörbarer Schluchzer entrang sich seiner Kehle und die Tränen liefen über seine Wangen.
Wie lange war es her seit er das letzte Mal geweint hatte? Er konnte sich nur an zwei Mal erinnern. Das eine Mal, nachdem er Remus und Sirius in dem Klassenzimmer gesehen hatte, das andere Mal am Morgen, nachdem er das Dunkle Mahl empfangen hatte.
,Nein Severus, er will dich nur verwirren! Er liebt dich nicht, er liebt Black!' Severus wischte sich zornig die Tränen aus dem Gesicht. ,Er liebt dich nicht, er hat das nie geliebt. Das sollte nur einer seiner typischen Scherze werden. Reiß dich zusammen!' Je mehr Severus versuchte, sich davon zu überzeugen, dass der Brief nur ein Scherz war, um ihn zu verletzten, desto mehr stiegen seine Zweifel.
,Was ist, wenn er nicht gelogen hat? Was ist wenn er mich liebt? Was soll ich tun?' Severus richtete sich auf und fing an ruhelos das Zimmer auf und ab zu gehen. Der Zweifel fraß sich förmlich in seine Kopf und ließ ihn keinen ruhigen Gedanken mehr fassen. Er bemerkte, dass seine Hände zu zittern begannen und sein Herz immer schnell schlug. Was sollte er jetzt tun?
Severus wusste nicht genau wie lange er in dem Büro auf und abgelaufen war, das Läuten der Schulglocke holte ihn schlagartig in die Realität zurück. Seine Zaubertrankklasse...
Als wären alle Gedanken an Remus gewaltsam beiseite geschoben worden, hetzte er die Gänge und Treppen von zweiten Stock, in dem Lupins Büro lag, runter in seine Kerker, in der seine Klasse wahrscheinlich schon wartete. Severus verfluchte sich über seinen Gedanken an Remus die Zeit vergessen zu haben, er war sehr pünktlich und hasste es, wenn jemand zu spät kam. Nun war er selbst zu spät.
Während er die letzte Treppe in die Kerker hinunter schritt, ging er noch einmal gedanklich den Plan für die heutige Klasse durch. Er wollte mit den Schülern noch ein letztes Mal das Verwirrungselixier brauen, da die meisten bis auf Granger und Malfoy in der Prüfung mehr als nur versagt hatten. In Gedanken ging er noch einmal die Liste der Zutaten durch. Als er vor der Tür zu seinem Klassenzimmerstand, sagte seine innere Uhr ihm, dass er 15 Minuten zu spät war.
Er stürmte in seiner altbekannten Art durch die Tür ins Klassenzimmer. Als er am Pult ankam und sich der Klasse zuwendete, bemerkte er, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren. Potter und Weasley sahen ihn entgeistert an, Granger prüfte alle fünf Sekunden die Uhrzeit und sah ihn nicht weniger komisch an und von Draco Malfoy bekam er besorgte Blick zugeworfen die ihn ,fast' ängstigten.
Er räusperte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Blicke wanderten durch den Raum und er versuchte die irritierten Blicke seiner Schüler mit seinem berühmten Augenfunkeln zu kontern.
"Wir werden uns heute noch einmal dem Verwirrungselixier zuwenden." Die Klasse stöhnte laut auf, Severus war der einzige Lehrer, der sie in der letzten Stunde vor den Sommerferien arbeiten ließ. Severus zog ein leichtes Grinsen. "An die Arbeit! Ich hoffe sie werden noch wissen wie es geht..." Die Klasse wand sich ihren Kesseln und Büchern zu, während Severus wie üblich zwischen ihnen herging und ihre Arbeiten prüfte.
Wie üblich bemängelte er Longbottoms Arbeit, zog Griffindor noch ein paar Punkte ab, verteilte einige an seine Slytherins, lobte Malfoys Elixier, bis er schließlich zu Potter und Weasley kam. Potter und Weasley hatten ihn noch nicht bemerkt und anstatt die Wurzeln klein zuschneiden redeten sie im Flüsterton.
"Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Prof. Lupin gegangen ist." Flüsterte Weasley Potter zu, der bejahend nickte. "Er war der beste DADA Lehrer den wir je hatten... Ich werde ihn vermissen. Noch nicht mal ich hätte geglaubt das Snape so tief sinken kann." Als er seinen Name hörte wurde Severus hellhörig.
"Ich weiß. Prof. Lupin so einfach zu hintergehen ist typisch Slytherin. Soweit ich von Hagrid gehört habe, hat er es Malfoy direkt am Frühstückstisch gesteckt." Severus Herz begann schneller zu schlagen und eine Woge von Schuld durchflutete ihn. "Ich kann es immer noch nicht glauben das Prof. Lupin Snape in Schutz genommen hat... ich glaube er war etwas verwirrt."
"Das hat er echt gemacht...?" fragte Weasley erstaunt und köpfte mit seinem Messer eine Raupe. "Is nicht wahr!? Wie konnte er Snape nur verteidigen, wo er doch Schuld war das er gehen musste?" Potter zuckte nur kurz mit den Schultern. Severus Augen hatten sich geweitet und seine Hände umklammerten krampfhaft die Ränder seines Umhangs.
"Remus hat dich vor Potter in Schutz genommen..." Severus versuchte sein Atem unter Kontrolle zu bekommen. "Vielleicht hat er ja doch nicht gelogen..." Er musste seine Zweifel beseitigen.
Als Severus an Potter und Weasley vorbei, in Richtung seines Büros stürmte, fielen den beiden vor Schreck ihre Messer aus der Hand. Sie drehten sich nach Severus um, jeder von ihnen eine passende Ausrede parat, doch da hörte man auch schon Severus' Bürotür zuschlagen.
Alle in der Klasse tauschte komische Blicke, doch das Geflüster hatte keine Chance zu beginnen, denn keine zehn Sekunden später kam Severus auch wieder aus der Tür heraus, seinen Ausgehumhang über die Schultern geworfen, den Zauberstab in der rechten Hand. Es schien, als durchquerte er mit weniger als fünf Schritten den Raum, ein Schlenker seines Zauberstabes öffnete die Tür, die hinter ihm ins Schloss fiel.
Alle starrten auf die Tür, keiner wagte es auch nur einen Ton zu sagen. Mehrere Münder standen offen. Plötzlich wurde die Tür noch einmal geöffnet und Severus tauchte im Türrahmen auf. Er warf einen Blick in die Runden der gaffenden Schüler und sagte knapp:
"Die Klasse ist entlassen!" Und schon war er wieder verschwunden.
Die Blicke der Schüler waren immer noch starr auf die Tür gerichtet. Die kleine Schülerschar umringte die Tür, als wäre sie eine Attraktion. Harry fühlte, dass jemand an dem Ärmel seines Umhangs zog. "Potter... hast du das auch gerade gesehen?" Malfoys Stimme klang zweifelnd...
"Ich ähm... ja, ich glaube schon, Malfoy."
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Szene neun
Severus stand schon auf Gleis 9¾ als der Hogwartexpress am Bahnhof Kingskross ankam. Ein letztes lautes Pfeifen war zu hören, als der Zug zu stehen kam. Severus sucht mit hektischen Blicken das Gleis nach Remus ab. Es stiegen nur ein paar Hexen und Zauberer aus, die meisten davon kannte Severus vom Sehen auf dem Dorf Hogsmeade. Doch nirgendwo konnte er Remus entdecken. Er begann etwas panisch zu werden.
Plötzlich konnte er die Gestalt von Remus am anderen Ende des Bahngleises erkennen. Er stürmte auf ihn zu.
Remus ließ sich gerade auf seinen Koffer sinken, als Severus ihn erreichte. Als die schwarze Gestalt von ihm stand blickte er auf. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Er richtete sich auf, den Blick immer noch auf Severus gerichtet.
"Aparier in den Tropfenden Kessel!" sagte Severus während er einem Gepäckträger winkte, den er entdeckt hatte.
"Was???" Remus stotterte. Sein Gesicht hatte einen ungläubigen Ausdruck angenommen. Der Gepäckträger trat neben Severus und schenkte des Beiden ein schiefes Lächeln.
"Sie wünschen, Sir?" fragte er mit einem starken irischen Akzent.
"Sorgen sie dafür, dass das Gepäck dieses Herrn, " er deutete mit einer Geste auf Remus, "so schnell wie möglich in den Tropfenden Kessel gebracht wird." Der Mann nickte und begann Remus Gepäck auf einen Gepäckwagen aufzuladen.
"Ich... was soll... Severus, ich..." Severus schüttelte den Kopf, während Remus immer noch stotterte. Er drehte sich immer abwechselnd zu Severus und zu dem Gepäckträger.
"Aparier in den tropfenden Kessel! Ich hab nicht den ganzen Abend Zeit." Mit diesen Worten desaparierte Severus vom Gleis 9¾ und aus Remus' Blick.
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Szene zehn
Remus aparierte neben Severus auf dem Hof zwischen dem tropfenden Kessel und der Winkelgasse. Sobald er aufgetaucht war, zog Severus ihn hinter sich in das Lokal. Sie schlängelten sich durch die Tischreihen hin zu einer Treppe die nach oben führte. Severus schubst Remus dir Treppe hinauf. Erst vor der Zimmertür mit der Nummer 13 standen machten sie halt. Severus öffnete sie und ließ Remus den Vortritt.
Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, hörte er Remus Stimme die in aufgeregten Ton mit ihm sprach:
"Wie bist du hier her gekommen?"
"Ich bin mit einem der Schulbesen nach Hogsmeade geflogen, bin von den Drei Besen aus mit Flohpulver in den Tropfenden Kessel gekommen und bin dann von hier aus zu Gleis 9¾ apariert." Antwortete Severus sachlich.
"Und Warum? Ich will jetzt wissen was das alles soll, Severus. Und ich will es sofort wissen!" Man merkte, dass Remus mit jedem seiner Worte wütender wurde. Severus blieb ganz ruhig. Er blickte Remus ernst in die Augen und zog dann ganz langsam ein Stück Pergament aus seinem Umhang. Er entfaltete es, ging ein paar Schritt auf Remus zu und reichte es ihm. Remus riss es ihm förmlich aus der Hand.
"Darüber will ich mit dir reden!" sagten Severus ruhig.
Remus Wut wich sofort, als er das Pergament in seiner Hand wieder erkannte. Er machte ein paar Schritte rückwärts und setzte sich aufs Bett. Seine Hand umklammert hilflos das Pergament. Ganz langsam sah Remus ihn an.
"Wie hast du das gefunden?" fragte Remus und hob das Pergament. Seine Stimme hatte einen ängstlichen Unterton.
"Zufall." Sagte Severus knapp. Remus senkte seinen Kopf und blickte wieder den Brief auf seinem Schoß an. "Ich will wissen ob du das ernst meinst was du da geschrieben hast."
Eine ganze Weile herrschte Stille in dem Zimmer, unangenehme Stille.
"Es stimmt..." sagte Remus leise.
"Was?"
"Ich meine, alles was hier geschrieben steht habe ich ernst gemeint." Severus fühlte wie ein warmes Gefühl sich in ihm ausbreitete, doch bevor er irgendetwas sagen konnte fuhr Remus fort. "Ich wollte dich bestimmt nicht kränken. Du solltest ihn nie bekommen. Es war ein dumme Idee den Brief zu schreiben... ich war nur... ich wusste keinen anderen Weg... aber ich hatte eingesehen, dass es Falsch war... ich wollte dich nicht belästigen... ich..."
Remus brach ab, als er bemerkte das Severus genau vor ihm stand. Er hob seinen Kopf um in seine schwarzen Augen zu blicken. Severus Gesicht war entspannt. Sie blickten sich einige Zeit wortlos an, bevor Severus sich vor Remus kniet und den Brief in seine Hand nahm. Seine Augen immer noch auf Remus gerichtet.
"Ich frage dich noch einmal: Ist das was hier steht die Wahrheit?" Die Frage war eindringlich und fordernd gestellt.
Remus nickte mit dem Kopf. Sein Gesicht sah unendlich traurig aus.
"Alles was da steht ist die Wahrheit. Ich habe jedes einzelne Wort so gemeint wie ich es geschrieben habe!" Remus schloss die Augen.
Severus nahm einen tiefen Atemzug. Remus saß vor ihm. Er kannte nun die Wahrheit und die Entscheidung lag bei ihm. Sein Herz schlug schnell...
"Willst du sie überhaupt?" Fragte Severus leise. Remus blickte ihn an. Es sah aus, als versuchte er seine Tränen zurückzuhalten.
"Was?" fragte er irritiert.
"Willst du überhaupt eine Beziehung mit mir... einem Ex-Todesser, einem kaltherzigen Mann, der dich jetzt auch noch deine Arbeit gekostet hat?"
Als Severus Remus in die Augen blickte, sah er wie die Tränen seine Wangen hinunter liefen. Remus hob seine Hand. Er zuckte kurz zurück bevor er Severus' Gesicht berührte, als hätte er Angst er wäre nur eine Erscheinung.
"Ist das ein Traum?" flüsterte Remus.
"Nein. Möchtest du etwa, dass es einer ist?" Remus schüttelte den Kopf.
"Nein." Severus Arme empfingen Remus, als dieser sich zu Boden gleiten ließ. Ihre Lippen fanden zueinander, in einem Kuss, der so zärtlich war, dass beide Angst hatten, ihn sich nur eingebildet zu haben.
"Bitte verlass mich nicht..." flüsterte Remus, als ihre Lippen sich voneinander lösten. Severus verstärkte die Umarmung und zog Remus noch enger an sich.
"Nein, das werde ich sicher nicht tun..."
Der Mond schien durch das Fenster und warf die langen Schatten von Körpern an die Wand. Ihre Lippen fanden sich zu leidenschaftlich Küssen, ihre Köper vereinigten sich zu einer Einheit, sie flüsterten und stöhnten den Namen ihres Geliebten, ihre Herzen schlugen im selbst Rhythmus und ihre Blicke in Liebe getränkt.
Nach einer Ewigkeit des Alleinseins hatten die Seelen dieser vom Schicksal gezeichneten Männer wieder zueinander gefunden. Und zum ersten Mal seit Jahren fühlten die Beiden sich Vollständig, Begehrt und Geliebt, in einer Welt in der sie bisher fast nur gelitten hatten.
In ihrer Umarmung waren sie sicher. Niemand würde sie mehr trennen. Und als sie nach einer langen Liebesnacht endlich Schlaf in den Armen des anderen fanden, schliefen sie ruhig und friedlich in der Gewissheit, dass der Traum nach dem Aufwachen weitergehen würde...
"Ich liebe dich, Sev."
"Ich liebe dich auch, Remy."
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ENDE
Soooooo, das war's. Die Story ist vorbei. Diese Geschichte habe ich Piri und Ari gewidmet. Hoffe der Kitsch hat euch gefallen.
Wenn ihr ne LEMON haben wollt, dann schreibt mir nen Kommentar.
