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Those lacking spines

Übersetzung einer recht populären Kingdom Hearts-Fanfic-Satire
von

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Everybody’s Got Something To Hide Except For Me and My Monkey

Roxas hatte den wundervollsten Traum seines Lebens. Oder seines Unlebens, wenn euch das lieber ist. Das Wichtige ist, nicht genauer auf die Lebensart der Niemande einzugehen, sondern auf die Art des Traumes.
 

Auf der einen Seite hatte Roxas in seinem Traum keine Ahnung davon, wo er war oder was überhaupt los war. Er konnte sich weder an den Gutlessangriff erinnern, noch an die Belagerung vom Schloss, Das Niemals war, noch an seine abrupte Entführung und die Namen seiner Peiniger, auch an deren Pläne mit ihm erinnerte er sich nicht. Schreckliche, bösartige Pläne, die nach Kapitel Neun bald in Bewegung gesetzt werden sollten.
 

Auf der anderen Seite gab es kein Risiko, dass er auf dem halben Wege aufwachen würde, also gerade dann, wenn es interessant werden sollte – ein sehr unangenehmes Ereignis, versichert euch die Autorin, genau wie damals, als sie davon träumte, sie wäre das Mädel in dem „Raining on Sunday“-Musikvideo und Keith Urban wollte gerade anfangen, an dem Band ihres Tanktops herumzuspielen und dann klingelte ihr Wecker und sie kam zu spät zur Arbeit und der ganze Tag war düster, weil sie die Chance auf eine Flirterei im Traum von diesem Kerl verpasst hatte und... öhm.
 

Roxas würde schlafen, bis er entweder von seinen Entführern oder irgendwelchen Möchtergernrettern geweckt werden würde.
 

Im Gegensatz zu dem, was viele von euch denken würden, träumte Roxas nicht von irgendeiner Art widerlicher „Rainy on Sunday“-mäßigen Begegnung mit Axel oder irgendwem anders. Das machen wir hiermit eindeutig klar.
 

Nein, Roxas träumte von einem Sommer, der niemals enden würde. Er träumte von langen, faulen Tagen, an denen es nichts zu tun gab, außer dem, was er schon immer tun wollte. Er träumte von blauen Ozeanen, weißen Wellenkämmen und türkisen Sandbänken, die sich so weit erstreckten, wie das Auge sehen konnte. Er träumte von einem goldenen Strand mit üppigen Palmen und einer warmen Brise, saftigen Fruchtstücke in einer Pappschale und den klebrigen Überresten vom Eis am Stiel an den Rändern seiner Lippen.
 

Er träumte von Mädchen in Bikinis.
 

Die Ecken seines Mundes hoben sich zu einem benommenen Lächeln, während er schlief, sicherheitshalber auf eine Platte festgeschnallt, in der dunkelsten Ecke in dem tiefsten Raum des dunkelsten Turmes von Fandom Hearts.
 

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Der zweitdunkelste Turm von Fandom Hearts schimmerte blass durch den letzten Blitz. Düsterer Regen tropfte konstant auf die durch Witterungseinflüsse beschädigten Fensterscheiben und das schwarze Stahldach.
 

Schwarzer Stahl biss sich so furchtbar mit dem Fensterglas.
 

Der höchste Raum des Turmes war ein beeindruckender, luxuriöser Dachboden mit schwarz angestrichenen Wänden, welche mit Postern dekoriert waren, auf denen Bands mit langen Namen abgebildet waren: My Chemical Romance, As I Lay Dying, Avenged Sevenfold und The Wispy Silver Breath of Flaming Passion in a Sunny Meadow For My Beloved (eine weitere dieser dämlichen One-Hit-Wonder-Punkbands, die genau wie die anderen zwanzigtausend klangen). Ketten und ausgebleichte, schattige, furchtbar schiefe Fotografien verzierten graue Pinboards und verknitterte Shirts lagen verstreut auf dem Boden und auf der Lehne eines prall gefüllten schwarzen Ohrensessels, in dem ein sehr depressives Wesen lag, den Kopf nach unten.
 

Von hier... konnte er seine wahre verdrehte Ansicht der Welt bekommen.
 

Der einzige humanoide Bewohner des Turms war ein erfahrener Brüter für sein Alter. Nicht so erfahren, wie es sein alter Freund Secks gewesen war, aber dank des unglücklichseligen Ableben des melodramatischen Lykanthrops war er nun an der Spitze. Secks war immer ein guter Freund von ihm gewesen... oder eher das, was dem am nahesten kam, da es schlicht und ergreifend offensichtlich war, dass sich niemand dafür interessierte, ob er lebte oder starb. Aber nun war Secks weg...
 

Es war so hart, an der Spitze zu sein... allein.
 

Er hatte am Tag frei, was ihm nicht weiteres zu tun übrig ließ, als Trübsal zu blasen. Er hätte brüten können, aber aus Respekt vor Secks entschied er, sich dem eine Weile lang zu enthalten. Er musste also mit Trübsal blasen, bösem Starren, Sehnsucht, Schmollen und eingeschnappt sein bis zur Einbruch der Dunkelheit durchhalten.
 

Der Einbruch der Dunkelheit war die einzige Zeit am Tag, die zu seiner dunklen Seele passte.
 

Plötzlich wurde der zwergenhafte Seme von einem schrillen Piepen aus seinen düsteren Gedanken gerissen. Er sah zum Monitor vor sich hoch und seufzte schwer, als er ein unbekanntes Signal sah – etwas hatte soeben die Atmosphäre der Welt betreten. Etwas flog schnell durch den Himmel auf seinem Weg zur Stadt.
 

Etwas, dass zur Misere seines bereits fürchterlichen Tages, seiner Woche und seiner Existenz im Allgemeinen hinzugefügt werden würde. Seufz.
 

Mit einem immensen Stöhnen griff er aus seinem Sessel nach einem Telefon im gothischen Stil, eines der alten Sorte, die eine Drehscheibe anstatt Nummerntasten besaß. Unglücklicherweise war es ziemlich schwierig, die Drehscheibe zu bedienen, während man verkehrt herum auf dem Sessel lag, also musste er sich letztendlich ein wenig erheben, um die Schnellwähltaste zu erreichen.
 

Nach einem Moment oder zweimal Klingeln nahm das andere Ende ab und eine sanfte Stimme fragte vorsichtig: „...hallo?“
 

„Demykins,“ seufzte er schwer, „Sie sind auf ihrem Weg.“
 

„IS DAT SO?!“ quietschte die Stimme am anderen Ende aufgeregt. „ICH MUSS MEINE SHPEDUDELHOSEN BEREIT MACHEN!“
 

„Tu das,“ murmelte er. „Ich habe nicht den Willen, mich um sie zu kümmern. Es ist eine viel zu enorme Anstrengung.“
 

"SAG DAS ZAUBERWORT UND DU HAST DIE MACHT, HALT DEN MONDSTEIN FEST UND SPÜR DIE KRAFT! Was wird das nun?! EIN SUPERHUHN!“
 

„Du bist ein Idiot.“
 

„Oooooch, warum so traurig, Pandabär?!“ Demykins heulte vor Lachen. „Sai nich' traurich! DEMYKINSOMGWTFBBQVCR wird sich um sie kümmern und rechtzeitig fertig sein für SPONGEBOB!“
 

Mit einem letzten manischen Lachen legte Demykins auf und Zexions Seme seufzte abermals, legte den Hörer zurück und breitete sich auf dem Sessel aus, um sich in Verzweiflung zu wälzen.
 

Großartig. Die drei waren hier. Nun waren sie allesamt am Arsch.
 

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Wenn ihr es könnt, dann stellt euch mal einen Gang in einem Fachgeschäft für Farben vor. Um genauer zu sein, die hölzernen Regale in dem Gang, auf denen sich die Stapel an Farbbeispielen befinden – diese bunten Stücke aus dünnen Plakatkarton, auf denen Modelle der verschiedenen Farben aufgedruckt wurden, damit Pärchen sie sich gegeneinander zeigen und Dinge sagen konnten wie: „Grashüpferlächeln würde nie ins Schlafzimmer passen! Ich dachte da mehr an Autobahnkegelrapsodie oder Stiftschmirgelgrau!“
 

Stellt euch vor, jemand hätte jede einzelne Farbe auf dem Plakatkarton genommen und ihre Intensivität verhundertfacht – weit hinter dem Grenzbereich für das sichtbare Licht und hinein in das Spektrum, das zur Coloration von heutigen Kindersendungen benutzt wird. Nein – um genauer zu sein, um Einiges intensiver als das. Wir reden hier von wirklich intensiven Farben. Intensiv wie ein regenbogenfarbener Pailletenanzug im Flutlicht eines Fußballstadions.
 

Stellt euch vor, wie jede einzelne dieser intensiver-als-intensiven Farben genommen und cartoonmäßig miteinander in einem riesigen Farbeimer vermischt werden würde, wobei die Farben sich zum Teil vermischen, um noch weitere Farben zu erzeugen, Farben, welche noch nie zuvor von der menschlichen Vorstellungskraft erfasst wurden. Jede Farbe in dem unendlichem Spektrum von Rot zu Violet, von Mutter der Perle zu Makkaroni mit Käse, von Babypupsgrün zu Der Farbe, Von Der Sie Sagen, Das Universum Sei Blaugrün.
 

Nun stellt euch vor, diese Farben würden in den Tank eines Helikopters der Feuerwehr geladen und planlos über ein großes Stadtgebiet und die umgebende Landschaft verteilt, auch wenn es eigentlich unmöglich sein sollte, die Sonne Es Sticht Dir Die Augen Aus Pink zu färben.
 

Wenn eure Vorstellungskraft heute nicht die Beste ist, reicht es zu sagen, dass unsere drei Helden auf einer Welt gelandet waren, die knallbunt war.
 

Es benötigte fünf Minuten oder so, damit sich ihre Augen an die Umgebung gewöhnen konnten. Sie waren schwarze Gebäude auf dunklen Straßen und einen dunklen Himmel in der Welt, Die Niemals War gewöhnt – das Bunteste, was man dort finden konnte, war Larxenes Ausdrucksweise während bestimmter Zeiten im Monat (also immer).
 

Anders als das übelkeitserregende Farbschema schien diese Welt keinen großen Unterschied zum vorstädtischen Teil der Stadt der OC zu machen. Läden und Wohnhäuser standen an einer Hauptstraße, friedlich mit allen Arten an verrückten Charakteren und Kreaturen bevölkert, jede seltsamer als die vorherige. In der Entfernung über etwas, das ein Stadtpark zu sein schien, befand sich ein hoher und ebenso bunter Turm, eindrucksvoll von einem komplizierten Antigravitationsgerät in der Luft gehalten und langsam einer vorbestimmten Umlaufbahn folgend, ruhig seinen Weg Richtung Osten nehmend.
 

Regenbogenfarbene Wolken schwebten durch einen farbenfrohen Himmel und verteilten einen körnigen weißen Regen über die Landschaft, bedeckten violette Bäume und orangefarbene Straßen und bunte Gebäude mit einer feinen Schicht aus „Schnee“. Lamas waren in jeder Richtung zu finden und der Duft nach Käse war in der Luft. Affen arbeiteten an einer langen Reihe aus Schreibmaschinen auf der Hauptstraße. Zellophanblumen aus gelb und grün überragten deinen Kopf. You could look for the girl with the sun in her eyes, but she was gone. Bum bum bum.
 

„Im fünften Kapitel gab es bereits einen Witz über diesen Beatlessong,“ sagte Lexaeus höflich. „Es war mit 'Luxord in the sky' und einer Woche voller Halluzinationen, erinnerst du dich?“
 

Die Übersetzerin merkt an, dass sie jetzt die Handlungsträger mehr erklären lassen muss und es ab jetzt aufgrund gewisser Regeln nicht selber tun kann, da es dem Leser vereinfacht werden soll, die Anspielungen auf Anhieb zu verstehen. Sie entschuldigt sich für die Unterbrechung und setzt ihre Arbeit fort.
 

Und dort auf dem zentralen Platz der kleinen Stadt, weit über den verdrehten Autos und Bäumen und Leuten, stand ein riesiges Schild, stolz in all seiner bunten Pracht ein Willkommen zur Stadt verkündend:
 

„SCHWANKENDE HÖHEN
 

... DAS HEIßT 'SCHWINGENDE' HÖHEN, DU IDIOT.
 

DAS BEDEUTET, ES BEWEGT SICH VOR UND ZURÜCK.“
 

„Lasst mich raten,“ begann Xaldin nach einem langen Moment der betäubten Stille, „bevor wir jetzt weiter reingehen. Dies ist, was passiert, wenn 'clevere' junge Schreiber 'clever' eine 'clevere' Welt erschaffen, deren Merkmal der 'clevere' Einsatz ihres 'cleveren' Sinns für Humor ist.“
 

„Und 'clever' annehmen, dass mit 'cleveren' Humor das idiotische Gefasel gemeint ist, welches sie aus dem Nichts entnehmen und zu einem grotesken Mischmasch zusammenkleben, von dem sie meinen, dies sei 1 A 'cleveres' Material,“ fügte Vexen hinzu.
 

„Und dann teilen sie 'clever' diese Dinge mit der Welt, indem sie 'clever' Kombinationen der Wörter 'beliebig' und 'Crack' in die Kurzbeschreibung ihrer Geschichten packen, wobei sie sie 'clever' vor jeglicher Kritik beschützen, welche in einer 'cleveren' Verteidigung zu dem Thema enden würden, warum ihre kläglichen Bemühungen an 'cleverem' Humor idiotisch und erschreckend schlecht sind?“ ergänzte Lexaeus.
 

„Oh je, das war mal eine Moralpredigt...“ merkte Xaldin mit einem selbstgefälligen Grinsen an.
 

Vexen erhob seine Hände und fing ein wenig der weißen Substanz auf, welche auf die Landschaft herunter regnete. Er kostete davon und spürte die plötzliche scharfe Süße purem Zuckers. Er seufzte irritiert. „Dürfte ich der Erste sein, der die aufrichtige Hoffnung äußert, dass diese Reise sehr kurz ist?“
 

„Ja. Ja, du darfst,“ versicherte Xaldin ihm.
 

„Schlechte Neuigkeiten, meine Herren,“ Lexaeus sah auf den piependen Weltenführer. „Es gibt hier zwei Signale.“
 

„Zwei Signale von was?“ Vexen klang nicht das Geringste erfreut über diese Nachricht.
 

„Zwei Seme,“ sagte Lexaeus grimmig. „Einer in der Nähe und einer extrem weit weg.“
 

„Dunkelheit, steh uns bei,“ knurrte Vexen und verbarg sein Gesicht in seiner Handfläche.
 

„Irgendwelche Vermutungen, wer sie sein könnten?“ fragte Xaldin.
 

„Nein. Aber die Liste wird nach allem immer kürzer,“ Lexaeus zuckte mit den Schultern. „Kopf hoch, meine Herren, es sollte nicht zu schwer sein. Wir können uns zuerst um den Seme in unserer Nähe kümmern und dann gehen wir ein wenig durch diese Welt, um den anderen abzufertigen.“
 

„Sehr gut,“ sagte Vexen mit einem aufgebenden Seufzer, „Aber ich schwöre, wenn irgendwelche intellektuell anmaßenden, jedoch unreife Versuche an 'Humor' stattfinden, während ich hier bin-“
 

Er wurde durch das plötzliche Auftauchen eines violetten Lamas auf einem Tretroller unterbrochen, welches auf dem Bürgersteig auf das Trio zuraste. Es kreischte: „ERGEBT EUCH DEN UNTERHOSEN!“ aus voller Kehle und flitzte manisch lachend davon und sang Lieder aus alten Sendungen.
 

„- so wie dieses eben,“ knurrte Vexen. „Ich werde nicht zögern, etwas umzubringen.“
 

„Das war nicht lustig,“ sagte Xaldin in einem monotonen Tonfall, während sie das Lama in der Entfernung verschwinden sahen. „Unerwartet, ja. Seltsam, ja, aber nicht das, was ich amüsant nennen würde. Man könnte Seekühe Gummibälle mit aufgeschriebenen Witzen in einen Slot werfen lassen und ähnliche Ergebnisse erhalten.“
 

„Ah, eine verschleierte Anspielung an eine beliebte TV-Sendung aus Pappfiguren mit Fäkalhumor, die sich über eine andere beliebte TV-Sendung lustig macht,“ kommentierte Lexaeus. „Das ist mäßig lustig.“
 

„In der Tat,“ Vexen seufzte. „Jedoch amüsanter als diese unerklärliche Manie mit den Lamas, die hier zu sein scheint.“
 

„HIDEY-HO, VEXEN!“ sagte ein vermenschlichter Schokoladenkuchen aufmunternd, welcher aus dem Nichts auftauchte, um an einer Seite von Vexens Kutte zu ziehen.
 

Mit einem Horrorschrei stieß Vexen den fröhlichen kleinen Kerl in einen Fluss und schnappte dann heftig nach Luft.
 

„Nun, seht ihr, das war lustig,“ merkte Xaldin an und deutete in die Richtung, in die der Kuchen geflogen war. „Ausgerechnet einen Kuchen auftauchen zu lassen, um Vexen zu erschrecken, ist amüsant, basierend auf den vergangenen Vermutungen, die wir über Vexen und seine momentanen Gefühle über das Thema Kuchen machten.“
 

„Das war in keiner Weise lustig!“ zischte Vexen aufgebracht und wirkte bereit, Xaldins Haare büschelweise auszureißen.
 

„Oh, aber sieh doch, das war es – wäre es eine andere Sorte Nachtisch oder sogar eine Kreatur beziehungsweise ein Tier gewesen, das wäre überhaupt nicht lustig gewesen,“ Xaldin lachte leicht.
 

„Es klingt immer noch wie eine Moralpredigt,“ warnte Lexaeus sie. „Lasst uns versuchen, die Botschaften in amüsanten Metaphern und abgenutzten Witzen zu verstecken.“
 

„Das Übliche, hmm? Klingt meiner Meinung nach in Ordnung,“ Xaldin zuckte mit den Schultern.
 

Vexen klopfte sich verärgert den Staub von der Kutte ab und wischte sich seine Haare aus dem Gesicht. „Lasst uns Ernst machen. Wir sollten besser endlich unser Ziel ins Auge fassen und diesem Signal folgen, wenn wir jemals aus diesem Höllenloch herauskommen wollen. Aus welcher Richtung kommt es, Lexaeus?“
 

Lexaeus studierte die Rückseite des Weltenführers und zeigte es letztendlich. „Hier. Richtung Westen. Nicht sehr weit entfernt... um genau zu sein, würde ich es wagen, zu vermuten, es könnte von diesem ziemlich auffälligen Turm dort kommen. Das sieht wie ein ziemlich eindeutiger Ort für einen Seme aus, nicht wahr?“
 

„In der Tat,“ Xaldin hatte aufgehört, Vexen zu ärgern und wirkte nun bereit, sich an die Arbeit zu machen, wobei er zum Turm starrte, der in einer geringen Entfernung über dem Park schwebte.
 

„Ich muss zugeben, dass ich neugierig bin,“ begann Vexen, als die drei sich auf dem Weg zum Turm machten.
 

„Auf was?“ fragte Lexaeus.
 

Vexen schürzte leicht seine Lippen und deutete zum monströsen Schild, welches über den regenbogenfarbenen Gebäuden und Bäumen stand. „Der Name dieser Welt. Er ist Schwankende Höhen, korrekt? Dies würde eine Art wabernder Qualität der Welt bedeuten oder irgendeine Sorte von vor- und zurückschalten.“
 

„Was ist damit?“ Xaldin schob ihn vorwärts.
 

„Was könnte so furchtbar wabernd an einer Welt sein, welche sich um verfehlte Versuche an beliebigem Humor dreht?“
 

Oh, wenn sie es nur wüssten.
 

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Die Verantwortung über Schwankende Höhen hatte derzeit das laute Kerlchen, zu dem Zexions Seme vorhin am Telefon gesprochen hatte, bekannt als DemykinsOMGWTFBBQVCR - kurz: Demykins. Es befand sich in der Tat in dem schwebenden Turm, auf den unsere drei Helden zusteuerten.
 

Im Moment nahm Demykins ein Bad in einem schildkrötenförmigen Sandkasten, welcher bis zum Rand mit Aquariumssteinen gefüllt war, und amüsierte sich selbst damit, mit seiner Spuke Blasen zu erzeugen. Ihm war vage bewusst, dass es drei Wesen gab, die auf der Oberfläche seiner Welt waren und danach strebten, ihm zu schaden, aber im Moment beschäftigten ihn andere Dinge. Dieser Zexy-poo war so ein Schwarzseher. Alles was er tat, war Demykins anzurufen, um zu klagen, dass seine „Seeeeeeeeleeee schmeeeeeeeerzt“ oder seine „Wuuuundeeeeen einfach nicht heeiiileeeeen“ oder dass er „verlaaaaangt nach der süßen Lieferung des Tooooooodeeeees“.
 

Zexy-Poo war LANGWEILIG.
 

Demykins war allen Beschreibungen nach ein spastisches Kerlchen, dennoch waren einige von ihnen noch so gnädig, sein Verhalten lediglich als eigenartig zu bezeichnen. Ein weitaus bekannterer Beschreiber von ihm benutzte die Worte „kreischender, verabscheuungswürdiger, unmöglicher, infantiler kleiner Trottel“. Er erinnerte nur noch leicht an den Niemand, der ihn hinterlassen hatte, seine Frisur war mit etwas dekoriert, das Farbstriche in beliebigen Farben waren. Er hatte sich anscheinend auch selber Tattoos mit einer Box Edding-Stifte verpasst, denn es gab keinen einzigen Flecken Haut an ihm, der nicht mit aufmunternden Kritzeleien aus Kätzchen, Regenbögen, Sonnenschein, Käse, Unterhosen, Lamas und violetten Affen verziert war.
 

Seit dem Tag, an dem die Seme geboren worden waren, war es ersichtlich, dass Demykins anders war als seine Brüder. Sie alle hatten ihre Eigenheiten, jeder einzelne von ihnen, aber Demykins war der einzige, von dem der Vorgesetzter meinte, er wäre unfähig, alleine mit einer kompletten Welt klar zu kommen. Dies könnte davon stammen, dass er wie durch ein Wunder ständig seine Unterwäsche unter seinem Elvisanzug und seinem Tütü inmitten jeder einzelnen Personalversammlung verlor.
 

Als Ergebnis wies der Vorgesetzte einen sehr unfrohen Zexy-poo an, Demykins in Schwankende Höhen beizustehen und die Welt mit ihm mit einer komplizierten Regelung zu teilen, welche ohne Zweifel noch extrem wichtig in den Kapiteln Acht und Neun sein würde.
 

Aber jetzt ist nicht die Zeit, über diese Regelung zu diskutieren, damit die Spannung erhalten bleibt.
 

Demykins lächelte bösartig, als er es schaffte, eine ziemlich große Blase mit seinem Speichel zu erzeugen. Er lehnte seinen Kopf gegen den Rand des Sandkastens und starrte träge zur Decke, die schummrig von den im Dunklen leuchtenden Plastikplaneten beleuchtet wurde, die an ihr mit diesem seltsamen klebrigen Zeug festgeklebt waren, welche Lehrer aus der ersten Klasse benutzten. Wie er diese Planeten liebte. Nachdem er entdeckt hatte, dass Pluto von der Liste der Planeten genommen wurde, hatte er einen schwierigen Abend gehabt und in seiner Wut den kleinen Himmelskörper verschluckt.
 

Der Gang zum Badezimmer an diesem Morgen war interessant gewesen.
 

Aber jetzt gab es wichtigere Dinge zu erledigen.
 

Demykins erhob seine Faust und schnippte mit den Fingern. Ein Trio aus regenbogenfarbenen Gutless, die wie kleine geflügelte Kühe aussahen, erschien über ihm, den Ruf ihres Meisters mit einem grunzenden „Muh“ beantwortend.
 

„Franchesca, diese SCHRECKLICHEN Niemande kommen her, um mich windelweich zu prügeln,“ lamentierte Demykins dramatisch zu dem Gutless in der Mitte, stieß die Füße aus dem Sandkasten und rollte herum. „Sei mein schpeschielles Herzhöschen und ZERSTÖRE sie, biddö?“
 

„MUH,“ sagte der Gutless, welcher anscheinend Franchesca hieß.
 

„Was?! Du hast deinen Namen in Pudelhosen geändert? WEH-TEH-EFF!“ gab Demykins bestürzt wieder.
 

„MUH!“ betonte Franchesca erneut.
 

„Oh! Nein, dein Stiefbruder ist geschäftlich in der Stadt! Das ist wundervoll! Nun, sag ihm, wenn er mit uns zur Auster-Bar will, dann muss er sein eigenes Tandem bereitstellen, da wir keinen Platz mehr haben, nachdem wir Moira und Olae und Xipe-Toltec aufgeladen haben,“ fuhr Deymkins fröhlich fort.
 

„MUH?“ Franchesca stieß ein frustriertes Seufzen aus.
 

„Was? Sei kein Idiot, Ricardo, Moira und Olae und Xipe-Toltec sind MEINE NIPPEL!“ Demykins quiekte vor Freude und hüpfte aus dem Sandkasten, überall Aquariumssteine verstreuend und griff nach dem Kleiderständer, um an seinen Elvisanzug und sein Tütü zu kommen. „BWAHAHAHA! Wir werden Zexy-poo-doodle-pantsy-pookie-pie-McGee schon zeigen, wer hier ein ECHTER MANN ist, GRRRR!“
 

Er lenkte seinen Blick auf sich selbst im Spiegel und brach in hysterischem Gekicher aus, stylte seine Haare und verzog die Lippen.
 

„Ja, Gutierrez, es ist mir egal, WIE du es tust, aber vergewissere dich, dass diese doofhosigen Blödmänner tot sind, bevor sie hier oben ankommen! Oder eher, dass sie nicht hier oben ankommen, da sie ja nicht hier oben ankommen können, wenn sie tot sind. Außer, du trägst sie. Ooh, wenn ich es mir recht überlege, ist es besser, ihr bringt sie zu mir und ich werde mich um sie kümmern und ihnen ordentlich eine PFEFFERN!“ Er lachte manisch und hielt einen Pfefferstreuer hoch.
 

Ja, es gab keinen Zweifel, dass das reine Böse aus den Tiefen seiner nicht-existenten Seme-Seele sickerte.
 

„McDoogle!“ Demykins unterbrach sein teilweise bösartiges Gelächter plötzlich, schwang seinen Kopf von links nach rechts. „Hast du das gehört?! Jemand durchbrach die äußere Verteidigung meines undurchdringbaren Turmes der UNDURCHDRINGBARKEIT!“
 

„MUH?“ Franchesca sah alarmiert auf.
 

„JA! JA!“ Er sank nieder und presste sein Ohr auf den Fußboden. „Ich kann fühlen, wie er zurückkommt! Wie ein rollender Donner, der den Wind jagt! Oh! Ich fühle ihn! Ich fühle den Kosmos!“
 

„MUH?“
 

„Sieh, genau hier fiel vor ein paar Wochen das Kosmosstück von meinem im Dunklen leuchtenden Planetenset herunter und ich hatte überall danach gesucht,“ Demykins hielt etwas Plastik hoch, das vage an den Kosmos erinnern könnte. „Oh ja, und es scheint, dass diese dämlichen belästigenden Niemande vornehm mein Versteck betreten haben! Du und deine Freunde gehen runter und heißen sie herzlich willkommen!“
 

Die drei Gutless nickten und steuerten auf die Tür zu, die zum Treppenhaus des Turms führte. Bevor sie verschwanden, blickte ihre Anführerin zurück und sah, wie Deymkins seinen Kopf in einer Menge Alufolie einwickelte.
 

„Ich aktiviere die Verteidigung des Turmes! WUHUUU!“ schrie er stupide.
 

Franchesca rollte mit den Augen und deutete ihren Kameraden, einfach weiterzumachen und ihr Meisterlein bei ... dem zu belassen, was auch immer es tat.
 

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Stellt euch einen Ort vor, an dem alles geschehen kann. Und mit „alles“ meint der Autor wirklich alles. Logik und Wirklichkeit werden ineinander in einer grotesken Spirale der Absurdität gedreht, Zufälligkeit herrscht, Mathematik, Wissenschaft und Statistik werden weggeworfen in einer sehr chaotischen Explosion aus hellen Farben und blöden Geschehnissen und dummen Tieren und zufälligen Geräuscheffekten, alles dick überzogen mit Zuckerguss.
 

Stellt euch eine extrem große Fotographie dieses Ortes vor, eine Fotographie, die so riesig ist, dass sie die Fassaden von mehreren Wolkenkratzern wie eine Mauer bedecken könnte. Stellt euch wie in einem Comic vor, diese Fotographie in einen riesigen Mixer zusammen mit einem halben Karton voller Joghurt mit Erdbeerkiwigeschmack, zehn Dosen der anstößig bunten Farbe, die ihr euch schon früher im Kapitel vorstellen durftet, zwei Pfund Zucker, und einem Hering zu werfen und “flüssig” zu schlagen.
 

Stellt euch jetzt vor, den Inhalt des Mixers in eine Farbpistole zu gießen und sie einem wütenden Gorilla zu geben, der auf dem Rücken eines Stieres reitet, welcher großzügig mit Kuhpheromonen besprüht wurde, und stellt euch vor, die beiden in einem hohen Turm mit Wendeltreppen und glatter Stahlarchitektur, ähnlich dem letzten Levels eines Videospiels, freizulassen.
 

Wenn eure Einbildungskraft jetzt nicht mitkommt, genügt es, zu sagen, dass der Turm von Demykins nicht wirklich anders aussah als der Rest seiner Welt.
 

"Jemand dürfte die nächsten Seiten über sehr verzweifelt sein," sagte Xaldin mit einem selbstsicheren Lächeln von der Seite des Erzählers.
 

Unsere drei Helden schienen innerhalb des närrischen Turms furchtbar fehl am Platz zu sein - ein Trio auffällige Leuchtfeuer aus kaltem schwarzem Leder in einem Meer aus ausschweifender Farbe. Sie bahnten sich langsam ihren Weg zur Wendeltreppe an der Außenseite des Turms, vorsichtig auf die vielen Etagen des Turms und des Wahnsinns, der darin hauste, blickend.
 

"Es scheinen keine Gutless zu sein," äußerte sich Vexen mit einer ruhigen Stimme, während er sich bemühte, ihre Präsenz im Turm so unaufällig wie möglich zu gestalten. "Bloß … seltsam platzierte Küchengeräte und bizarre Tiere."
 

"Zudem eine Menge Zucker," trug Lexaeus bei, als er sich den Puderzucker abbürstete, welcher auf seinen Kopf und seine Schultern gerieselt war. "Wie eine Art durchgedrehte Menagerie des Wahnsinns."
 

"Das ist natürlich immer noch die falsche Vorstellung von jemanden darüber, was als 'Humor' gilt," schimpfte Xaldin übellaunig. Es würde Stunden dauern, diesen ganzen Zucker aus seinem Haar zu bekommen.
 

"Wer würde sowas überhaupt komisch finden?" fragte Vexen keinen bestimmten, seine Hände frustriert in die Luft streckend, als sie an einer Waschmaschine vorbeigingen, die wie ein El Camino mit Hydraulik herumhüpfte und "La Cucaracha" in voller Lautstärke von sich gab.
 

"Das ist schwer zu sagen," Lexaeus schien zu versuchen, eine Antwort für sich selbst herauszufinden. "Aber ich weiß, dass diese Sorte der Einbildungskraft mehr oder weniger leicht ist."
 

"Ja," Xaldin fühlte sich seltsamerweise gezwungen, dazu etwas beizutragen, "Es sind die langen und mit Handlung gefüllten Stücke einer subtilen vielschichtigen Komödie, die so schwierig sind. Es sollte mehr Anerkennung für diejenigen geben, die solche Welten in dieser krank machenden Dimension von Fandom Hearts erschaffen."
 

Vexen und Lexaeus sahen ihn neugierig an. "Was? Wo kam das her?" fragte Vexen.
 

Xaldin blinzelte für einen Moment. "Nun ja, ich habe keine Ahnung."
 

"Erbärmlicher, verzweifelter, egotistischer kleiner Trottel," Vexen rollte mit den Augen.
 

Sie zuckten mit den Achseln und setzten ihren Weg zum Turm fort.
 

In der Nähe vom Dachgeschoss endeten die Stufen an einer breiten Plattform, die den Durchmesser des Turms hatte. Sie war im Stil eines sehr sonderbaren Gartens dekoriert worden, mit hohen Statuen aus Bügelbrettern und einem königlichem Bild von Chad Kroeger. Blumen reihten sich zu einem langen krummen Pfad über den Fußboden bis zu den Aufzügen am weiten Ende - und man konnte sofort davon ausgehen, dass sie bunt waren. Konfetti und Salzbrezeln waren großzügig über den Boden verstreut worden und Fahrstuhlmusik rieselte aus einem Sprecher-System an den Wänden.
 

Xaldin prüfte die Türen des Fahrstuhls und merkte, dass sie verriegelt waren und der Fahrstuhlknopf nicht reagierte. Ein ziemlich auffälliges Schlüsselloch befand sich unter dem Knopf, doch der Schlüssel befand sich nicht an dem Haken, an dem er hängen sollte.
 

"So, was jetzt?" fragte Lexaeus, verwirrt seine Arme verschränkend.
 

"Das wäre natürlich eine günstige Zeit für eine Art schreckliches Gutless-Ungeheuer, um hinter uns zu erscheinen und den Schlüssel zu zeigen, der an einem Band um seinen Hals hängt, verlangend, dass wir es vernichten, bevor wir weitergehen können," wies Vexen hin.
 

"HAAAA!" ertönte ein schrilles Geräusch hinter ihnen.
 

"Verdammt, Vexen, ich hasse es, wenn du Recht hast!" Xaldin zuckte zusammen, ohne sich umgedreht zu haben.
 

"Wir drehen uns auf drei," Lexaeus seufzte. "Eins, zwei …"
 

Doch sobald sie sich umgedreht hatten, ertappten sich sich selbst dabei, wie sie auf einen reizenden hüfthohen kleinen Kerl mit gelber Haut, leeren Augen, wuscheligen Haaren und einer in seinen spindeldürren Händen festgehaltenen Apfelsaftpackung starrten.
 

"Ich bin ZAHNFLEISCHENTZÜNDUNG!" sagte das Wesen stolz. Es hatte jedoch nicht den Schlüssel um seinen Hals. "Ich MAG GETREIDEFLOCKEN!"
 

"Oh," seufzten unsere drei Helden erleichtert.
 

"GRRARRGGHGNGGHGH!" brüllte etwas, das die Innenwand des Turms hinter dem kleinen Wesen hinaufkletterte.
 

"Oh," seufzten unsere drei Helden wieder.
 

"ES IST EIN LAMA!" schrie das gelbe Wesen und flitzte so schnell davon, wie seine winzigen Beine ihn tragen konnten.
 

“Das ist es eindeutig," äußerte sich Xaldin, als das Wesen einen riesigen Huf auf die Garten-Plattform setzte und sich langsam ins Blickfeld der Eindringlinge hochzog.
 

Es war weniger ein Lama, es war eher eine Art mutierte Masse der regenbogenfarbigen Schmiere, aus deren vorderen Ende zufälligerweise ein Lama herausguckte. Das schreckliche Lasttier blökte vor Wut, und der Rest der Schmiere begann, zu kochen und sich umzuwühlen. Weitere blökende Lamas begannen, sich aus dem Matsch zu formen, während es seinen Aufstieg auf die Plattform fortsetzte.
 

"Es ist ein Lama," sagte Vexen.
 

"Da ist ein Lama," wies Lexaeus ebenso hin.
 

"Und ein weiteres kleines Lama," trug Xaldin bei.
 

"Wuscheliges Lama."
 

"Lustiges Lama."
 

"Lama …"
 

"Lama …"
 

"DUCKEN!" schrie Vexen, und sie alle drei warfen sich zu Boden, als ein breiter, aus der einsickernden Masse gebildeter Arm, sich selbst in eine Klinge umformte und wild herumschwang, als ob er die drei Eindringlinge enthaupten wolle.
 

"Oh, ich verstehe," sagte Xaldin, während er seine Lanzen mit einem kurzen Windstoß zu sich rief, "Es kann sich im Eifer des Gefechts in verschiedene Dinge verwandeln!"
 

"Jetzt ist es eine Spülmaschine," Lexaeus zog seinen Tomahawk aus dem Boden unter ihren Füßen und blockierte ein plötzliches Sperrfeuer aus rosanen berüschten Teetassen mit einem schnellen Schwinger.
 

"Das ist nicht sehr komisch," Xaldin seufzte. "Die Teetassen haben was, aber es ist einfach zu daneben."
 

“Nun, wäre es dir lieber, dass es sich in etwas Enormes mit scharfen Zähnen und der Fähigkeit zum Feuerspucken verwandelt?" zischte Vexen leise, als er sein Schild aufrichtete.
 

Der Gestaltänderungsblob zitterte plötzlich und verwandelte sich in einen Vier-Reihen-Hochzeitskuchen mit einer Buttercreme-Eisschicht und süßen Pastillen.
 

Vexen schrie entsetzt und schleuderte sein Schild gegen das Wesen, schlug es so nieder und weg von der Plattform zum Stockwerk unter ihnen.
 

"Also, das war komisch," äußerte Xaldin sich zwischen Ausbrüchen von Gelächter. "Wie ihr gesehen habt, ist der Kuchen inzwischen ein Running Gag auf Kosten des armen Vexens geworden. Es wird solange komisch bleiben, wie es passiert."
 

"Wird es NICHT!" brüllte Vexen zitternd und rief sein Schild zu sich, als er Strähnen schweißnassen Haars aus seinem Gesicht strich.
 

"Doch, das wird es," Xaldin grinste.
 

"Nicht so komisch, wie es sein wird, wenn ich jeden einzelnen Zopf aus deinen dicken Schädel reiße und dich damit erwürge!" Vexen starrte ihn zornig an.
 

" Meine Herren," unterbrach Lexaeus sie, zur anderen Seite der Plattform deutend, wo eine enorme bunte Hand, welche dem Wesen gehörte, sich an den Rand klammerte. "Könnten wir uns das vielleicht für ein anderes Mal aufsparen?"
 

Ein Urschrei ertönte über den Turm und der Blob zog sich auf die Plattform, jetzt in der Gestalt der bekannten kanadischen Sängerin Celine Dion. Das Knurren des Wesens wurde zu einem hohen Trillern, als es ein Lied begann.
 

“WHEN I TOUCH YOU LIKE THIS! AND I HOLD YOU LIKE THAT! IT’S SO HARD TO BELIEVE BUT IT’S AAAAALL COMING BAAACK TO ME NOOOOOOOW!”
 

Sie wurde einen Moment später durch das hysterische Gelächter von ihren drei Niemandsgegnern unterbrochen.
 

"Nun, DAS ist komisch," Vexen klatschte belustigt in die Hände. "Dieses Lied ist der Gipfel der melodramatischen Ausgelassenheit."
 

"Mmph, hier sind wir einer Meinung, mein Freund," gluckste Xaldin und schüttelte seinen Kopf.
 

"Wenn sie das Lied von Titanic gesungen hätte, könnten wir wirklich in Schwierigkeiten sein," fügte Lexaeus hinzu.
 

Die drei brauchten einen Moment, sich wieder zu beruhigen, und an diesem Punkt war aus Celine ein schrecklicher Koloss mit einer zu einem Mikrophon gewordenen Stachelkeule in der einen Hand und scharfen Klauen zum Aufspießen der Eindringlinge an der anderen Hand geworden.
 

"In Ordnung," die Stimme von Xaldin war plötzlich belegt. "Lasst es uns tun. Ablenkungsmanöver Drei gefolgt vom Vereinigten Angriff Fünfundvierzig, beendet mit einer dreifachen Kombination, sollte es dazu kommen. Wenn es schiefgeht, ist das Vorgehen mit der steigenden Verteidigung vorrangig. Klingt das gut?"
 

"Ausgezeichnet" Vexen nickte.
 

"Und haltet nach dem Schlüssel Ausschau," erinnerte Lexaeus sie.
 

Dann gingen sie in Formation.
 

Xaldin streckte plötzlich seine Hände seitlich aus, und er erhob sich in die Luft, umgeben von sechs Lanzen, die eine Schutzbarriere aus Wind und scharfen spitzen Dingen erzeugten, als er nach oben schwebte, um dem Koloss Auge in Auge gegenüber zu stehen. Dieser knurrte grausam und verpasste ihm einige Schwinger, denen er aber allesamt auswich, damit beginnend, seine Lanzen eine nach dem anderen zu verteilen, um auf das Gesicht oder den Händen des Wesens einzuschlagen.
 

Inzwischen arbeiteten Lexaeus und Vexen unten auf dem Boden und dank Xaldin außerhalb des Blickfeldes des Wesens an etwas, das wie ein starker Angriff aussah - eine drehende und glühende Kugel aus brauner und blauer Magie, welche zusammenwirbelten und größer und größer wurden, in die Luft stiegen und langsam eine physische Gestalt annahmen.
 

"Xaldin, bring es hierher!" brüllte Lexaeus.
 

Xaldin nickte und flog zu einer Seite weg. Der Koloss sprang ihm hinterher und rannte beinahe mit dem Gesicht zuerst in den sich entwickelnden Angriff.
 

"Und JETZT!" Vexen ließ seine Hände sinken, und Lexaeus machte dasselbe. Ihr gemeinsamer Angriff explodierte plötzlich und rieselte wie eine Popkornmaschine auf den Koloss, wobei besagte Popkornmaschine voller Zwei-Tonnen-Felsblöcken und sechstausend Pfund aus Schnee und Eis war - eine eindrucksvolle Lawine, die den Koloss zu Boden riss und ihn unter sich begrub.
 

Als Xaldin wieder auf der Plattform landete, begrub Lexaeus eillig den eisigen Erdhügel, das Ungeheuer und alles unter einer dicken Schicht des härtesten Gesteins, das er herbeirufen konnte.
 

"Sehr nette Arbeit, meine Herren," kommentierte Xaldin, seine Zöpfe zurück über seine Schulter schnipsend.
 

"Danke," Vexen neigte seinen Kopf ein bisschen und bürstete sich ab. "Der Schlüssel, Lexaeus?"
 

Lexaeus kniete nieder und legte eine Hand auf das Gestein, einen Moment später zog er sie wieder zurück und hatte den Schlüssel. "Hier ist er."
 

"Das war fast zu leicht," Xaldin blickte kurz auf den Erdhügel, der ihr mal ihr Feind gewesen war, die Koteletten erfüllt von Sorge.
 

"Sag bitte nichts amüsanterweise Ironisches darüber, dass es mit doppelter Kraft und zusätzlicher Unverwundbarkeit zurückkäme – du weißt doch, dass genau das geschehen wird, weil das komisch wäre," warnte Vexen ihn.
 

"Lasst uns einfach in den Aufzug gehen und das hinter uns lassen," drängte Lexaeus die beiden, als er bereits den Schlüssel in das Schlüsselloch gesteckt hatte und ihn drehte, um den Aufzug zu starten. "Gemäß dem Weltenführer sollten die Räume des Semes genau über uns sein."
 

"Je eher wir uns mit diesem Seme befassen, desto eher können wir diesem Höllenloch und seinen idiotischen Versuchen komisch zu sein entkommen," ächzte Vexen, als er die Türen des Fahrstuhls auseinanderschob und diesen betrat.
 

Die Türen schlossen sich, und der Fahrstuhl begann seinen langsamen Aufstieg bis zur Spitze des Turms...
 

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Wo Demykins, den Kopf mit Alufolie umwickelt und einen Besenstiel haltend, musikalisch sein Bestes gab.
 

“SHOOTIN’ AT THE WALLS OF HEARTACHE, BANG BANG! I am… The Warrior!” heulte er.
 

"Und warum bin ich nicht überrascht, dass es der Seme von Demyx ist?" sagte Xaldin mit einem komischen Tonfall.
 

"Ich hab das kommen sehen," seufzte Vexen.
 

"Demyx!" schrie Lexaeus, um die Aufmerksamkeit des Spinners zu bekommen und verstärkte den Griff um seinen Tomahawk. "Wir sind gekommen, um dich dahin zurück zu bringen, wo du hingehörst!"
 

“They’re coming to take me away—HA HA! HO HO! HEE HEE! To the funny farm, where life is beautiful all the time and I’ll be happy to see those nice young men in their clean white coats and they’re coming to take me AWAAAAY!” Demykins schien sie nicht gehört zu haben - erst als er die drei im Türrahmen seines Dachbodens sah, merkte er, dass er ein Problem hatte. "Ah! IHR! Mister Yagel warnte mich vor euch!"
 

"Wir wollen das nett und schnell über die Bühne bringen, Demyx-wie-auch-immer-du-dich-nennst," informierte Xaldin ihn, holte eine seiner Lanzen aus der Luft und deutete mit ihr auf ihn. "Halt einfach still und wir werden dich in Nullkommanichts in die Tupperdose zu den anderen gesteckt haben."
 

"Mmmm … will nich' in den Tupperdose rein," wimmerte Demykins, sich unter seinem Alufolie-Helm am Kopf kratzend. "Es riecht dadrin nach Spaghetti und ich bin allergisch gegen OREGANO."
 

"Ich befürchte, dass du keine andere Wahl hast," Vexen hielt sein Schild hoch, bereit anzugreifen.
 

"Oh NEIN! Mama hat mir von den bösen Männern erzählt! Ich bin nicht -" Demykins driftete langsam ab und lenkte dann seine Aufmerksamkeit plötzlich auf den Fußboden. "OH MEIN GOTT!"
 

Die drei Niemande sprangen allesamt mindestens einen Meter zurück, als Demykins auf die Knie fiel und etwas vom Fußboden in die Hände nahm.
 

"ICH FAND EINE SCHÜSSEL! Gut für MICH!" schrie er und deutete heiter auf die pinke Schüssel mit Hello Kitty - Muster, die er soeben entdeckt hatte.
 

"Glückwunsch," Xaldin rollte mit den Augen. "Steh jetzt auf und kämpfe, oder bleib dort und wir werden uns um dich kümmern."
 

Etwas Bösartiges leuchtete plötzlich in den Augen von Demykins auf. Er grinste und setzte die Schüssel als Kopfbedeckung auf, sprang auf und ging rückwärts zu einem Bedienungsfeld am anderen Ende des Zimmers. "Ich befürchte, Mister Bond, dass Sie sich diesen Abend nicht mehr um irgendwas kümmern werden! Bwahah!"
 

Er ließ die Knöchel knacken, ehe er rasch Befehle in das Bedienungsfeld einhämmerte. "STELLAAAAA! TÖTE SIE"
 

Francesca, der Gutless und ihre (?) Freunde erschienen in kleinen Rauchwölkchen. Sie selbst drehte sich empört muhend zu Demykins.
 

"Was? Oh, was ist das? Du bist nach Las Vegas aufgebrochen, um die Toilette zu heiraten, und du kannst nicht es tun, es sei denn, du bekommst eine Aufhebung von Lawrence Fishburne?" keuchte Demykins.
 

"MUH!"
 

"Oh! Es ist mir sehr wohl bewusst, dass dein Name Francesca ist, Liebling," schnurrte er zur Antwort. "Nun vernichte die Einbrecher, denn I CAN’T FIGHT THIS FEELING ANYMOOORE! I’VE FORGOTTEN WHAT I STARTED FIGHTIN’ FOOOOOOR! And if I have to crawl upon the floor or come crashin’ through your door, BABY I CAN’T FIGHT THIS FEELING ANYMOOOORE!”
 

Francesca rollte mit den Augen und deutete auf die drei Einbrecher. Ihre Muh-Gutless Kumpanen gaben lange Grunzer von sich und bereiteten ihren Angriff vor.
 

"Weil ich das miterlebt habe, fühle ich mich dümmer als vorher," kommentierte Vexen das Geschehen.
 

"Da bist du nicht der einzige," ächzte Xaldin.
 

"ACHGOTT!" schrie Demykins plötzlich und sah flüchtig zum Fenster. "Ich habe KEINE ZEIT MEHR! Die Sonne geht bald unter!"
 

Obwohl unsere drei Helden liebend gerne in Erfahrung gebracht hätten, was Demykins damit genau gemeint hatte (und sich wünschen würden, sie hätten es früher erfahren, wenn letztendlich die Zeit kam, in der sie es herausfinden würden), wurden sie schnell von den Angriffen der Muh-Gutless abgelenkt, die von allen Seiten aus kleinen rauchenden Portalen kamen und wütend auf sie mit Hörnern und Hufen und Eutern zustürmten.
 

Zum Pech von Demykins und Francesca waren die Muh-Gutless eine fürchterlich schwache, kleine Spezies. Xaldin, Vexen und Lexaeus brauchten nicht viel Mühe aufzubringen, um in kürzester Zeit durch ihre unlogischen Reihen durchzukommen, bis nichts mehr außer dem Sandkasten in Schildkrötenform zwischen Demykins und seinem drohenden Schicksal stand.
 

Francesca jedoch überlebte, weil sie einen Namen hatte und deshalb von allen geliebt wurde.
 

"Ah … ah … KARTOFFEL!" brüllte Demykins, durch das Zimmer deutend.
 

“Das wird nicht funktionieren, Nummer Neun," sagte Lexaeus ernst, seine Augen verengend angesichts der launischen Verkörperung ihres Kameraden. "Halt still und wir werden es schnell machen."
 

~Kapitel 8 wird fortgesetzt~



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Ryucama
2009-01-25T19:55:33+00:00 25.01.2009 20:55
*grins* sehr gut, sehr gut. immer weiter so! all dieses abstruse Zeugs zu übersetzen ist wohl echt nicht einfach, aber du kriegst das immer super hin! Himmel, ich hätt mich wegschmeißen können bei Vexen und der Hochzeitstorte!!!
Von:  Xanokah
2009-01-07T21:33:05+00:00 07.01.2009 22:33
Total klasse übersetzt. <3 Hut ab. :3
Vor allem Demyx und Zexion hast du total genial hinbekommen. <3
Ich freu mich schon auf den nächsten Abschnitt! ^_^**
Von: abgemeldet
2008-11-05T20:10:34+00:00 05.11.2008 21:10
Bei dem, was auch immer er grade tat.. XD
Demykins ist lustig XD.. ich verstehe aber warum du Probleme mit ihm hast*lach*
Von:  Ryucama
2008-10-17T17:08:31+00:00 17.10.2008 19:08
argh, ich will weiterlesen! *kichert* ich bin echt gespannt auf den Zusammenstoß der beiden Parteien. XD
aber ich könnte mir vorstellen, dass es doch relativ schwierig war, die ganzen Farben zu übersetzen bzw. so zusammensetzen damits wenigstens noch etwas Sinn ergibt. weiter so!
Von:  KaitoCat
2008-10-15T17:35:10+00:00 15.10.2008 19:35
Hach, jetzt habe ich es auch endlich geschafft diese Geschichte zu lesen und ich muss euch, dir und der Autorin, meinen Dank aussprechen.
Der Autorin weil sie die Geschichte geschrieben hat und dir weil du sie übersetzt hast. So viel lachen musste ich schon lange nicht mehr bei einer FF.
Ich freu mich schon auf das nächste Update ^-^

LG von dat JenJen
Von: abgemeldet
2008-10-13T18:02:22+00:00 13.10.2008 20:02
des ist so lol XD
Bald kommt Demyx, right? XD
Freu mich schon auf den nächsten abschnitt^.^
Von: abgemeldet
2008-08-29T17:46:24+00:00 29.08.2008 19:46
Jeah! Demykinsomgwtfbbqvcr kommt endlich vor xDDD
Ich fand die geschichte bis hierhin total geil *__*~
Mach bitte schnell weiter*plüsch*

Dei :3
Von:  Ryucama
2008-07-28T07:50:11+00:00 28.07.2008 09:50
*freude* endlich wieder ein Stück weiter übersetzt! und es ist einfach toll wie immer. Demyx' bzw. Zexions Stimmungen kamen super rüber, der eine farbenfroh und laut, der andere düster und ruhig. einfach klasse! *strahlt*


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