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Das Vermächtnis

Die Reise beginnt
von

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Die Ehloah

Sie hatten sich noch eine Weile ausgeruht, doch waren dann beinahe unverzüglich aufgebrochen. Der Weg war nicht so lang wie sie erwartet hatte, im Gegenteil es kam ihr vor als würden sie sich schneller bewegen als es für einen Menschen eigentlich möglich war. In der ganzen Zeit hatten sie auch kein einziges Wort miteinander gesprochen. Kira war es nur Recht, es war unangenehm die Ablehnung wahr zu nehmen die von ihm ausging, zeitweise meinte sie sogar so etwas wie Sorge zu bemerken aber er ließ ihr kaum eine Gelegenheit etwas näher zu kommen, wenn er es bemerkte war die Verbindung weg und Kira spürte gar nichts mehr. Als der Morgen graute waren sie auf einer Lichtung angekommen, in einem Lager, gut getarnt zwischen den Bäumen und der Wiese. Trotz dieser frühen Stunde herrschte bereits reges Treiben. Erst als Kira auf einen Zweig trat der brach bemerkte man sie. Kira war es sichtlich unangenehm. Nurcan der erstmal im Hintergrund blieb schüttelte entnervt den Kopf, doch er musste zugeben, das Kira ihnen wirklich sehr ähnlich sah. Sie stand schon ein paar Minuten auf der Stelle und besah sich die Menschen um sie. Sie waren alle ausnahmslos zart und groß, blass, selbst die Männer trugen langes Haar. „Verzeiht die Störung…ich…ich kam nicht umher mir euer Lager genauer zu betrachten.“ Einer der Männer kam auf sie zu. Er war hoch gewachsen, sehr attraktiv und trotz der feinen Zügen sah sie das er deutlich älter war als die anderen um ihn herum. „Wer bist du Mädchen?“ „Mein Name ist Kira.“ „Und was machst du in einem so verlassenen Gebiet?“ „Ich…ich bin auf der Suche…“ „Auf der Suche?“ „Ja…wisst ihr…ich wollte gerne mehr über meine Herkunft erfahren und es schien mir ratsam danach zu suchen.“ Der Fremde nickte. Er deutete seinen Leuten das keine Gefahr von ihr ausging und plötzlich wurden es noch ein paar mehr. Allerdings keine Menschen, es waren…Fabelwesen. Kira fiel nichts Besseres dazu ein. Sie sah Einhörner und Greife, selbst ein kleiner Drache war dabei. „Ihr seit…ihr seit Eholah nicht war?“ Der Fremde sah sie an. „Sicher, warum fragst du das?“ „Weil ich hoffte euch zu finden.“ „Woher kommst du Kira?“ „Ich komme aus der Sippe den Gungdal…sie haben mich dereinst aufgelesen und aufgenommen. Man erzählte mir sie wären eines Tages an einem Dorf vorbei gekommen welches völlig zerstört wurde und nur ich hatte überlebt. Seither lebte ich bei ihnen. Keiner konnte mir sagen welches Dorf es war, aber man mutmaßte darüber das es ein Dorf eures Volkes gewesen sein könnte, da euch jedoch kaum ein Mensch dieser Zeit je gesehen hatte war es nichts als eine Vermutung.“ „Ich habe von einem solchen Überfall gehört. Dein Name ist also Kira?“ Das Mädchen nickte. „Mein Name ist Taren. Das ist nur ein kleiner Teil unserer Familien, aber es gibt nicht mehr sehr viele von uns.“ „Was ist geschehen?“ „Nun ich denke das sollten wir dir in Ruhe erzählen und deinem Freund dahinten wohl auch.“ Nurcan schreckte zusammen, er hatte gar nicht bemerkt dass sie ihn inzwischen selbst sehen mussten. „Ist er dein Partner?“ „Mein was?“ fragte Kira fassungslos. „Dein Partner, dein Gefährte wenn du so willst.“ Kira sah ihn an. „Ich fürchte ich verstehe euch nicht Taren. Ich bin ihn auf den Berg gefolgt und habe seine Wunden versorgt. Er hat mich bis hierher begleitet, aber ich fürchte er wird bald aufbrechen und seinen eigenen Weg gehen.“ Taren sah sie amüsiert an. „Man hat dir nicht viel von uns erzählt nicht wahr?“ „Nein.“ gestand Kira. „Nurcan…das ist doch sein Name nicht wahr?“ Kira nickte. Hatte sie ihm gesagt das er so hieß? „Du hast ihn ihm gegeben, damit ist er automatisch dein Gefährte.“ Kira war blass geworden. „Moment ihr meint ich muss ihn jetzt ein Leben lang ertragen diesen…diesen Rüpel?“ „He entschuldige mal, wer war es denn der nicht hören konnte?“ erwiderte Nurcan unwirsch. Taren runzelte die Stirn. „Okay, Kira ich schlage vor wir gehen erst einmal etwas essen dann erkläre ich dir alles was du wissen möchtest. Vorher möchte ich aber einmal kurz mit Nurcan sprechen.“ Kira nickte und folgte den anderen in ein Zelt.
 

Nurcan stand ein wenig abseits von ihnen. „Lass mich raten junger Drache, der Schicksalsberg…“ er nickte nur. „Ich sollte sie her bringen, aber sie musste euch selbst finden…“ Taren nickte wissend. „Das dachte ich mir bereits. Hast du eine Botschaft?“ „Ja…mein Großvater Sheigoon schickt uns…sie muss in kurzer Zeit sehr viel lernen…deswegen kreuzten sich wohl auch unsere Wege…aber ein Kind? Taren…glaubst du wirklich dass es eine gute Idee ist sie in den Tod laufen zu lassen? Das Mädchen ist 16…verlangt nicht von mir das ich sie führe.“ Wieder nickte er nur. „Wie viel Zeit kann er uns gewähren?“ „2Wochen.“ Erwiderte Nurcan. „Das ist wirklich sehr wenig Zeit…ich schlage vor wir lassen sie selbst entscheiden…doch vorher Nurcan muss ich eines sicher wissen…wirst du sie akzeptieren wenn sie sich geschickt anstellt? Wirst du sie trotz ihrer Jugend akzeptieren können? Ich weiß sie ist jung du hast schon ein paar Jahrhunderte erlebt und verfügst über viel Wissen…aber das tut sie auch…nur sie weiß es noch nicht.“ Nurcan sah ihn zweifelnd an. „Sie hat sich vergiftet und überlebt. Bleibt mir denn eine Wahl?“ „Nein aber das weißt du selbst.“ „Dann unterrichtet sie…ich werde sehen was ich tun kann.“ Taren nickte und beide gingen zurück.
 

Kira hatte sehr viele Fragen und Taren beantwortete sie so gut sie konnte. Sie war wirklich ein bemerkenswertes Mädchen, sie wusste viel, hatte schon viel gehört oder gelernt. Als sie wieder in einen Schwall von Fragen übergehen wollte, hob Taren beschwichtigend die Hände. „Kira, Kira..bitte, nun bin ich an der Reihe dir ein paar Fragen zu stellen. Wir können nicht mehr lang hier bleiben und wir haben keine Zeit zu verlieren, wenn du mit uns gehen möchtest musst du bereit sein viel zu lernen und das in wenig Zeit. Glaubst du dass du das schaffen würdest? Oder anders, möchtest du das überhaupt?“ Kira sah ihn an. Sie wollte bleiben mit jeder Faser ihres Körpers und wenn sie dafür Nächte durch lernen musste. „Ja, das kann ich und das werde ich, sagt mir nur einfach was es zu wissen gibt.“ Taren nickte. „Gut dann eine sehr wichtige Grundlage die du unbedingt zu aller erst berücksichtigen und lernen musst. Wenn du dich hier umsiehst fällt dir auf das sich viele mit ihren Gefährten unterhalten. Wie ich schon vorhin sagte, jeder von uns besitzt einen. Mein Gefährte ist ein Bergdrachen, er ist ständig unterwegs, aber ich stehe mit ihm in Verbindung. Er ist mein Auge am Himmel und wir sind Freunde…keiner von uns ist dem anderen unterwürfig und keiner von uns wird sich erdreisten über den anderen bestimmen zu wollen. Die wichtigste Lektion ist es, das du lernst deinen Gefährten zu akzeptieren. Du hast gar keine andere Wahl, wenn er stirbt wirst auch du sterben, wenn dir etwas geschieht widerfährt ihm dasselbe, wenn du Angst hast wird er aggressiv werden, wenn du dich unter Kontrolle hältst wird er dir gehorchen. Es ist wichtig das zu wissen, denn Drachen, egal ab nun kleine oder große reagieren auf die Angst und den Hass der ihnen oft und leider zu unrecht entgegengebracht wird mit Aggression. Die Wut die ihnen entgegenschlägt reflektieren sie tausendfach zu ihrem Sender zurück. Und du bist dafür verantwortlich deinen Gefährten, deinen Freund im Zaum zu halten du hast die Aufgabe ihn zu zügeln, du musst ihn kontrollieren können und vor allem darfst du ihm nicht spüren lassen wenn dich etwas beschäftigt, oder wütend macht du musst dich selbst unter Kontrolle haben.“ „Was passiert wenn es mir einmal nicht gelingen würde?“ „Dann würde er unruhig, oder greift einfach an, wenn du zu schwach bist wird er nicht auf dich reagieren. Kira, ich erzähle dir das weil auch dein Gefährte ein Drache ist, ein junger, sicher, aber ein Drache und ich glaube du hast selbst schon bemerkt welche Kraft er in sich hat.“ „Aber Nurcan ist ein Azur…er kann sich doch nicht in einen Drachen verwandeln oder?“ Taren sah sie an. „Oh er ist ein Azur, ein wunderschönes Exemplar…aber nein…es ist ein Irrtum…Nurcan ist ein Drache…auch Azure können sich in Drachen verwandeln…doch es ist häufig gar nicht nötig. Azure sind sehr starke Wesen…viel Stärker noch als ein Bergdrache es je wäre…du hast eine große Verantwortung deinem Gefährten und dir selbst gegenüber.“ „Dann ist es tatsächlich nur ein Bruchteil der gesamten Kraft die ich in seiner Gegenwart wahrnehme?“ Taren nickte ernst. „Lerne ihn zu akzeptieren so wie er lernen muss dich zu akzeptieren, ihr seit euch nicht einig, das spürt man deutlich, aber ihr habt bereits einmal eine Verbindung eingehen müssen, ob nun durch das Gift seines Blutest oder im Berg mit Hilfe der Telepathie. Du musst wissen, als du dich an ihm vergiftet hast, hatte er keine andere Wahl als zu bleiben. Er wusste das er überlebt hätte mit oder ohne deine Hilfe, durch sein Blut in deinem Körper wart ihr schon ab diesem Moment verbunden, ein sehr sehr langes Bündnis und deswegen ist er geblieben, er hat überlebt und du überlebst mit ihm. Doch ihr beiden müsst euch akzeptieren.“ „Nun mach das Kind doch nicht so nervös Taren. Die Kleine begreift doch noch gar nichts von all dem was du ihr da erzählst.“ Taren blickte auf. Kira sah ihn an. Das musste sein Gefährte sein. „Doch nur keine Sorge…ich glaube ich weiß was er mir damit sagen möchte…aber eine Frage habe ich noch….verwandeln sich alle Drachen in fast menschliche Wesen wenn sie im Lager sind?“ Kira sah damit ganz bewusst den Drachen an. Er war ebenfalls so feingliedrig, mit dunklem langem Haar und wirkte zerbrechlicher als er tatsächlich war und er hatte noch viel mehr erlebt. Seine Smaragdgrünen Augen strahlten Erhabenheit aus, sie konnte sich einfach nicht erklären wieso so viele Menschen solche Angst vor ihnen hatten. „Das ist Shadow.“ Erwiderte Taren. Shadow kam zu ihr. „Sicher, wie sonst hätten wir die vielen Jahrhunderte überleben können? Menschen fürchten uns…genauso wie sie alles fürchten was ihnen fremd ist oder was sie nicht erklären können. Wo ist Nurcan?“ Kira sah ihn verwirrt an. „Woher kennt ihr seinen Namen?“ fragte sie an Shadow gewandt. „Es gibt nur einen rechten Namen für jeden von uns und nur unsere rechten Partner kennen ihn. Wie kamst du auf denn auf seinen Namen?“ „Er klang mir im Ohr seit ich den Berg berührt hatte.“ Shadow nickte zufrieden. „Und? Wo ist er?“ Kira sah sich um, sie konnte ihn nicht entdecken. Dann plötzlich besann sie sich auf Taren´s Worte was hatte er gesagt? Er hielt ständig Verbindung zu Shadow? Kira schloss die Augen, wenn es stimmte dann musste sie fühlen können wo er war, dann plötzlich nur ein kurzer hellblauer Lichtblitz. „Er ist auf dem Baum dort drüben.“ Sagte sie und deutete mit dem Finger in die entsprechende Richtung. Shadow nickte zufrieden. „Wo ist er jetzt?“ Kira verstand nicht, doch sie gehorchte. „Im…im Zelt?“ fragte sie ungläubig. „Und jetzt?“ „Auf der Lichtung ein paar Meter entfernt.“ „Jetzt?“ „Hinter mir…“ knurrte sie. „Was soll das?“ Taren grinsten in sich hinein.

Shadow nickte noch immer zufrieden. „Sehr gut…scheinbar ist ja doch noch nicht Hopfen und Malz verloren.“ Dann verschwand er. Taren sah auf. „Setzt dich zu uns. Tut mir Leid ich bat Shadow um Hilfe, aber ihr habt die Grundlagen verstanden. Das war eine wichtige Lektion.“ Damit ließ er sie einfach sitzen und ging. Kira sah Nurcan noch immer verdutzt an. „Was meint er damit?“ er schüttelte den Kopf. „Was hat er dir denn erzählt?“ „Das ich mich auf dich verlassen können muss wie du auf mich und umgekehrt.“ Antwortete sie gehorsam, aber wohl war ihr nicht. Taren hatte ihr auch gesagt was passiert wenn sie es nicht schaffen würde. „Glaub mir, ich mache das hier sicher nicht freiwillig, aber ein dummes ungehorsames Mädchen zwingt mich dazu….“ Murrte er. „Das hättest du mir ja auch sagen können oder etwa nicht?“ „Was hätte das geändert? Du solltest mich finden du Dummkopf.“ Nun sah ihn Kira doch verdattert an. „Das Dorf…deine Eltern? Na klingelt es?“ fuhr er sie an. Sie war verunsichert und langsam wurde es ihr unheimlich und da waren sie wieder, Tarens´s Worte. Er sollte nicht merken dass du angst hast, wütend bist oder unsicher wirst, sonst wird er aggressiv. Kira riss sich zusammen. Fast im selben Moment spürte sie wie die Aggression wieder verging. „Du meinst es war so vorher bestimmt…egal was ich auch immer angestellt hätte, am Ende wären wir uns egal wie so oder so über den Weg gelaufen?“ Nurcan nickte widerwillig. „Dann verrate mir doch bitte warum…ich…ich verstehe es nicht.“ Er sah sie an. Zum ersten mal seit sie ihm begegnet war, erkannt sie seine Augen im Licht. Sie hatte bisher angenommen das sie wohl grün oder gelb waren, wenn er ein Drachen war, eben so wie es bei einer Echse auch üblich war, aber das stimmte nicht, sie waren nicht grün. Sie waren auch nicht gelb. Seine Augen waren klar, das Licht tausendfach in ihnen gebrochen. Seine Augen erinnerten viel eher an echte Edelsteine, eines war so rot wie ein Rubin das andere so blau wie ein Saphir in dem sich das Licht spiegelte wie kleine Sterne. „Dein Dorf…das deiner Eltern…es war das Dorf in dem auch meine…Brüder und Schwestern lebten…euer Dorf hatte ausschließlich Azure als Gefährten, das Taren´s, ausnahmslos Bergdrachen…das von Greag Wasserdrachen, bei Ino Feuerdrachen und so weiter. Als du geboren wurdest erhielt ich meine menschliche Erscheinung, ein untrügbares Zeichen dafür dass wir so oder so irgendwann ein Team geworden wären. Ich hatte dich nur nicht gleich erkannt…erst als ich darauf wartete das du nach der Vergiftung wieder zu dir kommen würdest es ist eine lange Zeit vergangen.“ Nun starrte Kira ihn wirklich fassungslos an. Das klang zwar logisch und irgendwie verstand sie auch was sie da eben gehört hatte, aber ihr Verstand war noch nicht bereit das gesamte Ausmaß zu begreifen. „Ich glaube ich lege mich besser hin. Ich hab eine Menge erfahren von dem ich nicht nichts geahnt oder gewusst habe und ich muss es für mich selbst erst noch begreifen.“ Nurcan nickte nur und stand auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blacksun2
2007-09-29T15:16:37+00:00 29.09.2007 17:16
na toll, kaum gibt man jemanden einen Namen, schon soll er dein Partner werden, versteh ich dass sie anfangs nicht so begeistert ist
aber gut dass sie jetzt wenigstens Sicherheit über ihrer Herkunft hat

war ein interessantes Kapitel, ham sich so einige Fragen geklärt, aber sind auch wieder neue hinzugekommen



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