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Unheimliche Begegnung am Morgen

Mord in Tokio
von

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Ein ganz normaler Schultag

Heute musste sich Kaori mächtig beeilen, um den Bus noch zu schaffen. Und ausgerechnet an diesem Morgen konnte sie ihre Schuluniform einfach nicht finden. Schließlich brach sie die Suche erfolglos ab und zog sich anstelle des hellblauen Rockes eine dunkelrote Schlaghose aus Leder, und statt dem blau-weißen Pullover mit pinkem Tuch ihr violettes Lieblingsshirt mit der Aufschrift “Powergirl“ an. Eigentlich war sie ja sogar froh, dass sie ihre Schuluniform nicht fand. Sie konnte diese Klamotten auf den Tod nicht leiden, allein schon, weil sie die Farbe des Tuches nicht mochte. Das Problem war nur, dass diese Uniform allgemeine Pflichtkleidung war.
 

Da heute Donnerstag war, hatte Kaori in der ersten Stunde Erdkunde. Dieses Fach fand sie einfach nur öde und langweilig. Sie notierte sich dann immer irgendwelche neuen Strategien für das Kartenspiel “Duel Monsters“ von Yu-Gi-Oh!. Auf einmal trat die Lehrerin, Frau Moriaki, vor Kaori. Sie teilte die Arbeiten der letzten Woche aus. „Kaori Shizuka!“ Erschrocken fuhr Kaori zusammen. Frau Moriaki hatte sie mit donnernder Stimme aus ihren Gedanken gerissen. „Statt irgendwelches belangloses Zeug zu kritzeln, solltest du dich lieber mit dem Unterricht beschäftigen!“ „Wieso?“, fragte Kaori trocken. „Das kann ich dir sagen!“, erwiderte die Lehrerin, die allmählich die Geduld verlor. Sie knallte das Blatt vor Kaori auf den Tisch. Eine Fünf. Das würde zu Hause Ärger geben. Vor dem Tod ihrer Mutter wäre Kaori sogar zweimal fast Klassenbeste geworden. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. ‚Nein!’, dachte sie. ‚Ich darf mich wegen so einer Lappalie nicht verunsichern lassen! Das kann ich mir nicht leisten!’
 

In der Hofpause kam Kotori, Kaori’s Mitschülerin, auf sie zu. Aber Kaori beachtete sie gar nicht. Sie lief einfach an Kotori vorbei. „Hey, Kaori!“, rief Kotori ihr nach. Kaori blieb stehen. „Was ist los mit dir, Kaori?“, fragte Kotori besorgt. „Du warst doch mal so gut! Ich mache mir Sorgen um dich!“ Kaori erwiderte kühl: „Das ist wirklich nett von dir, aber ich brauche deine Hilfe nicht.“ Dann ging sie weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen. ‚Wie kann man nur so stur sein?’, dachte Kotori leicht gekränkt.

Später, in Mathematik und Physik, war Kaori wieder voll bei der Sache, aber ausgerechnet in Sozialkunde, als sie den Test schrieben, musste sie wieder an ihren Traum denken. ‚Wieso träum’ ich nur so’nen Müll zusammen?’, dachte sie. ‚Wollte mir der Traum etwas sagen? War das vielleicht eine Vorahnung?’ Kaori schauderte bei diesem Gedanken. In der letzten Viertelstunde zwang sie sich, sich zu konzentrieren. Das gelang ihr auch.



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