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Your Eyes Make Me Scared To Tell The Truth

NamixZorro
von

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Love is a Battlefield

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John Steinbeck once wrote:

Change comes like a little wind that ruffles the curtains at dawn,

and it comes like the stealthy perfume of wildflowers hidden in the grass.

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„Hey…“

„Mmh…“

„Aufwachen.“

Nami blinzelte ihn an. „Ich bin noch müde.“

Zorro hatte sich mit dem Ellenbogen aufgestützt, um sie besser mustern zu können. „Es ist schon fast halb elf.“

Mit einem Schlag verschwand ihre Müdigkeit und sie richtete sich auf. „Was? Warum hast du mich nicht früher geweckt?“

Er grinste und zuckte mit den Schultern.

Sie beäugte ihn misstrauisch. „Wie lange bist du schon wach?“

„’Ne Stunde.“

„Und was hast du so lange gemacht?“

„Dich beobachtet.“

Stöhnend sank sie wieder zurück ins Kissen.

Er gluckste und seine Finger wanderten unter der Bettdecke zu ihr. Er zog sie zu sich heran.

„Weißt du was?“ fragte er sie.

„Ich denke, dass du es mir gleich sagen wirst.“

„Am liebsten würde ich für immer mit dir in diesem Zimmer bleiben.“

„Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Und bevor wir heute fahren, will ich mich noch bei Sarah und Jason verabschieden.“

Er gab einen merkwürdigen Laut von sich. „Oh Nami!“

„Was?“

„Muss das sein?“

Sie antwortete nicht, sondern stand auf.

Zorro ließ sich nicht so leicht abwimmeln. „Was ist, wenn der Kerl versucht dich zu entführen?“

„Das würde er nie machen.“

„Warum bist du dir da so sicher?“

„Weil das gar nicht zu ihm passt.“

Zorro hüstelte. „Das zeigt nur, dass du überhaupt keine Ahnung hast.“
 

Als sie schließlich runter zum Frühstück gingen und Nami von Nojiko und Ace Geschenke bekam, fiel ihr auf, wie viel sich in den letzten Tagen verändert hatte.

Sie hatte sich verändert. Und zwar in eine Art und Weise, von der sie nie gedacht hätte, dass sie so sein konnte. Nojiko hatte ihr extra Spiegeleier gemacht und Ace hatte noch schnell Sekt eingekauft.

Nami bedankte sich herzlich bei Nojiko und Ace und alle mussten gutmütig stöhnen, als sie in die Küche ging, um sich die Freudentränen abzutupfen.

Wehmütig packte sie nach dem Frühstück ihre Tasche und warf einen Blick aus dem Fenster.

Sie hatte vor einer Woche hier raus geschaut und seitdem...

Was war nur passiert?

Wie konnte sich ein Mensch in einer Woche so verändern?

Sie seufzte und ging in Zorros Zimmer.

Auch er war gerade am packen und sah auf. „Was ist, Darling?“

Nami lächelte leicht und ihre Wangen röteten sich. „Meine Hose.“

Zorro setzte einen fragenden Gesichtsausdruck auf „Welche Hose?“

„Die Weiße.“

„Die Weiße… oh. DIE Hose.“

„Ich hab sie weggeschmissen, aber jetzt fällt mir auf, dass ich sie doch gerne wieder haben würde.“

„Na ja...“

„Hast du sie vielleicht irgendwo gesehen?“

Er kramte in seinem kleinen Koffer und zeigte ihr schließlich eine weiße Hose. „Meinst du die hier?“

Sie nickte erleichtert und nahm ihm die Hose ab.

„Ich hab sie waschen lassen, falls du dich wundern solltest, warum sie wieder sauber ist.“

Nami bückte sich und küsste ihn auf die Wange. „Danke.“

Zorro war leicht überrascht über ihre Reaktion, und ein komisches Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. „Bist du schon fertig mit Packen?“ fragte er und spürte wie sein Herz schneller anfing zu klopfen.

„Jetzt schon, ja.“

Ace klopfte einmal kurz an die angelehnte Tür und trat dann ein. „Störe ich?“

„Nein, nein.“ sagte Nami schnell.

„Ich wollte nur sagen, dass wir gleich fahren können.“ Als Nami protestierend den Mund öffnete, fügte Ace noch hinzu. „Und du kannst dich noch von deinen neuen Freunden verabschieden.“ Er zwinkerte ihr zu.

„Ja, ja, ich kann auch Kontakte knüpfen, falls ihr anderer Meinung wart.“ sagte sie zu ihrer Verteidigung.

„Ich habe nie etwas in dieser Richtung behauptet!“ entgegnete Zorro.

Wieder lächelte sie. „Ich geh dann mal meine Hose einpacken. Bis gleich.“

Als die Tür ins Schloss fiel, setzte sich Ace auf das Bett. „Ich hoffe, ihr seid Nojiko und mir nicht böse, dass wir die sechs Tage nicht hier waren.“

Zorro musste grinsen. „Ne, gar nicht.“

„Hat sie gar nicht rumgemeckert?“

„Doch jede Menge.“

Ace lachte. „Das ist typisch Nami.“ Er half Zorro den Koffer zuzumachen. „Sag mal... in welcher Beziehung steht ihr jetzt eigentlich zueinander?“

„Wir sind Freunde.“

„Nur Freunde?“ fragte Ace und hob die Augenbrauen.

„Nein. Ich weiß es nicht.“ sagte Zorro ehrlich.

„Was ist wenn mehr daraus werden würde? Etwas wirklich Ernstes?“

„Ace, ich weiß es nicht. Mir ist noch nie eine solche Frau begegnet. Sie ist vielschichtig. Undurchschaubar. Manchmal steckt sie voller Überraschungen.“

„Du solltest darüber nachdenken, was sie dir wirklich bedeutet. Nojiko ist gestern etwas Blödes passiert, als sie mit Nami auf der Terrasse stand.“ erzählte Ace und Nojikos besorgtes Gesicht trat in seinen Kopf. „Sie hat sie gefragt, ob sie dich liebt.“

Zorro schluckte schwer. „Was... was hat Nami darauf geantwortet?“

„Nichts. Nojiko hat erkannt, wie blöd diese Frage war. Sie vergisst immer, dass Nami nur zu Besuch ist.“

„Was willst du mir jetzt damit sagen?“

„Du solltest Nami klar machen, dass du nicht vor hast sie zu heiraten. Verstehst du mich?“

„Ich soll... ihr sagen, dass das was wir haben, nicht von Dauer ist?“

„Nur, wenn du auch so denkst.“

„Aha, deswegen sollte ich also über unser Verhältnis nachdenken.“

„Nein, Zorro.“ sagte Ace und sah seinen Freund ernst an. „Du solltest dir über deine Gefühle im Klaren sein.“

Zorro konnte seinen Blick nicht erwidern. Er wusste doch selbst nicht, was er für sie empfand. Es waren positive Gefühle, ja. Aber wie stark waren sie ?

Außerdem konnte er nicht mit geschwollener Brust behaupten, dass er das Gefühl kannte, wenn man einen Menschen liebte. Seine erste große Liebe, die Jass ihm ausgespannt hatte, empfand er nachhinein als lächerliche Schwärmerei und Vernarrtheit. Aber was war jetzt ?

Was war mit seiner Beziehung, die vor einem halben Jahr endete ?

Kuina war eine liebenswerte und intelligente Frau. Sie war hübsch und eigentlich waren sie glücklich. Oder nicht ?

Zorro fiel in diesem Moment auf, dass sie nie Sachen getan hatten, wie zusammen ins Kino zu gehen, ohne mitten in der Vorstellung wild knutschend auf dem Männerklo oder in sein Auto zu verschwinden.

Er erinnerte sich an ihr Gesicht, das voller Tränen war, als sie ihn wieder einmal beim Betrügen erwischte. Sie war eine starke Frau. Aber sie konnte Tränen zeigen und auch beim Weinen bewies sie Stärke und Selbstbewusstsein.

„So geht es nicht weiter, Zorro.“ hatte sie gesagt. „Unsere Beziehung ist der reinste Mist.“

Dann war sie gegangen. Nur zwei Sätze und weg war sie.

„Ich... ich denke darüber nach.“ krächzte Zorro.

Nie wieder.

Das wusste er. Er würde nie wieder eine ernsthafte Beziehung führen, die nur ‚der reinste Mist’ war.

Er war siebenundzwanzig, verdammt. Er sollte in der Lage sein, erwachsene, reife Beziehungen zu führen. Also, warum klappte es nicht?

Zwei Jahre seines Lebens, die er mit einer Frau geteilt hatte, waren nur Scheiße gewesen?

Zorro merkte, wie Ace ihm auf die Schulter klopfte und dann das Zimmer verließ.

Seufzend rieb er sich die Augen. Kuina hatte Recht. Ja, sie hatte wirklich Recht.
 

Nami erblickte Robin von weitem.

Sie wusste nicht, wie sie sich ihr gegenüber nun verhalten sollte. Die Worte, die sie ihr nachgerufen hatte, hatte sie nicht vergessen und außerdem war Robin Zorros Bettgefährtin, solange er in San Fernando Valley war. Diese Tatsache verursachte eine Welle der Eifersucht in Namis Körper.

Robin drehte den Kopf in ihre Richtung und Namis Selbstbewusstsein schwankte.

Sie war so hübsch. Es sah einfach toll aus, wie die Sonne auf ihren violetten Locken schimmerte, als wären sie selbst die Sonne.

Sie erwartete den feindseligen Gesichtsausdruck wie beim letzten Mal, doch zu ihrer Überraschung lächelte Robin. Ehe sie wusste wie ihr geschah, wurde sie auch schon stürmisch umarmt.

Nami blinzelte. Einmal. Zweimal. Sie roch zartes Parfüm und fühlte weiche Haare an ihrer Wange. Es war kein Traum. Robin Teague umarmte sie.

Warum?

„Nami, es tut mir so leid!“ sagte Robin und sah sie schuldbewusst an. „Das was ich zu dir gesagt habe, war totaler Schwachsinn!“

Nami fühlte sich vollkommen überrumpelt. Wie sollte sie nur reagieren?

„Robin... ich... ich weiß nicht...“ begann sie, aber sie wurde unterbrochen.

„Weißt du... gestern hatte ich das Gefühl, als würde man mir ein Brett, das die ganze Zeit vor meinem Kopf war, wegreißen. Ich habe gemerkt, was ich für Fehler gemacht habe. Sarah hat mir endlich die Augen geöffnet.“

„Sarah?“

Robin lachte. „Ja! Sie hat sich zu mir ins Bett geschlichen und reingepinkelt!“

„Ich verstehe nicht...“

„Sie hatte endlich den Mut mir zu sagen, was sie denkt und fühlt und ich bin sehr froh darüber. Und dir bin ich so dankbar, dass du mir deine Meinung über meine Erziehung gesagt hast.“

Nami war baff. Sie war nicht die einzige, die sich verändert hatte. „Das... das freut mich. Ich hoffe, dass du jetzt mehr Zeit für Sarah hast.“

Robin nickte ernst. „Ja. Ich habe mich schon nach einem Assistenten umgeschaut. Ich werde die Praxis nicht mehr alleine leiten.“

„Mammy!“ Sarah sprang in die Arme ihrer Mutter und Nami sah zufrieden zu, wie sie ihrer Mutter aufgeregt von ihrem Diktat erzählte. Erst als Robin Sarah auf Nami aufmerksam machte, wurde auch sie umarmt. „Nami! Stell dir vor! Ich hab heute ein superschweres Diktat geschrieben und es war ganz einfach!“

„Das ist wirklich toll, Süße.“

„Was machst du denn hier?“

„Ich wollte mich eigentlich von dir verabschieden.“

Das Strahlen in dem Gesicht des Mädchens verschwand. „Du gehst wieder weg?“

Auch Robin überraschte diese Neuigkeit. „Wieso geht ihr schon?“

„Zorro muss auch langsam wieder zur Arbeit und ich habe noch eine Menge zu tun, weil ich Nojikos Hochzeit dekoriere und ich habe so gut wie noch gar nicht angefangen...“ erklärte Nami.

„Aber ich will nicht, dass du gehst!“ sagte Sarah traurig. „Du bist doch jetzt meine Freundin...!“

„Wenn ich weggehe, bin ich immer noch deine Freundin, Sarah.“

„Und wenn du mich vergisst?“

Nami lächelte sie an. „Wie könnte ich nur jemanden wie dich vergessen?“

„Versprich es mir!“

„Versprochen! Indianerehrenwort!“

Sarah seufzte. „Das ist trotzdem voll blöd. Mammy will auch nicht, dass du gehst.“

„Und ich auch nicht.“ sagte eine tiefe Stimme. Nami drehte sich um. Jason.

„Jason, ich...“

„Ich wollte nur meinen Senf dazu geben.“ meinte Jason lächelnd.

Verlegen strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Das freut mich sehr.“

„Ich hatte einen schönen Abend.“

„Ja, ich auch.“

„Ey, Jass!“ rief Sarah und drängte sich zwischen sie. „Nami ist MEINE Freundin!“

„Sarah!“ sagte Robin tadelnd.

„Stimmt doch!“ erwiderte das Mädchen. „Ist doch wahr!“

„Ich kann nicht mehr lange bleiben. Die anderen warten schon auf mich.“ sagte Nami wehmütig.

„Besuch uns mal, wenn du in der Gegend bist, ja?“ sagte Robin und umarmte sie wieder.

„Natürlich. Und Entschuldigung angenommen.“

„Danke.“ sagte Robin grinsend.

„Erst ich!“ sagte Sarah zu Jass.

„Was hat das Kind eigentlich gegen mich?“ fragte Jass seine Schwester.

„Manchmal ist das Aussehen halt ein Fluch, Bruderherz.“ erwiderte diese lachend.

Als sich Nami von Sarah verabschiedete, kniete sie sich hin. „Ich hab dir was versprochen, und jetzt bist du dran, okay?“

Sarah nickte gehorsam.

„Zuerst darfst du mich nicht vergessen.“

„Nie und nimmer!“

„Und zweitens versprichst du mir fleißig in der Schule zu sein.“

„Nur in Mathe nicht.“

Nami unterdrückte ein Grinsen. „Und drittens, musst du lieb zu deiner Mama und Jass sein. Und das Essen von deiner Großmutter... ich glaube, du verstehst mich schon, nicht wahr?“

„Ja. Aber nur die Zwiebeln, okay?“

„Okay. Und jetzt komm her.“

Nami drückte Sarah an sich und fing dabei leicht an zu weinen.

„Weißt du was, Nami?“ flüsterte Sarah ihr ins Ohr.

„Nein, was?“ flüsterte sie schluchzend zurück.

„Ich hab dich lieb.“

„Ich hab dich auch lieb.“

Schweren Herzens beendete sie die Umarmung und sah Jass an.

„Wir werden uns sicher wieder sehen.“

Er nahm ihre Hand und führte sie ein wenig weg von Robin und Sarah. „Ich habe Angst, dass du dich nicht daran hältst.“ gestand er.

„Ich werde es nicht vergessen.“

„Da ist noch etwas...“

Er sah ihr tief in die Augen. „Du bedeutest mir sehr viel. Ich...“ er hob seine Hand und legte sie auf ihre Wange. „Ich liebe dich, Nami Johnson.“

Ihr wurde schwindelig. „Jass...“

„Sag nichts, Nami. Ich weiß, dass es bescheuert ist. Wir kennen uns gar nicht richtig, aber... als ich dich das erste Mal auf der Schaukel gesehen hatte...“ Jass hielt inne. „Jetzt verabschiede dich von mir.“

„Aber...“

Er zog sie in seine starken Arme. „Bitte... lass mich dich ein letztes Mal umarmen.“

„Jason…“

„Nicht mehr reden. Bitte sag nichts mehr.“ seine Stimme brach und er drückte ihr einen Kuss auf das Haar. „Ich liebe dich. Mein Gott, ich liebe dich...“

Abrupt ließ er sie wieder los. Sie sah ihm noch kurz in die Augen und winkte Robin und Sarah zum Abschied zu.
 

Nojiko und Ace waren schon vorgefahren und sie hatte Zorro gebeten an der Ecke zu parken.

Jeder Schritt fiel ihr schwer.

Sie konnte Jasons Gefühle nicht erwidern.

Und es tat ihr vom ganzen Herzen leid.

Zorro sah in ihr tränenverschmiertes Gesicht, als sie einstieg, reichte ihr stumm ein Taschentuch und fuhr los.

Er sprach sie nicht auf ihre Tränen an. Wahrscheinlich war es keine große Neuigkeit mehr für ihn, dass sie wieder weinte. Er ließ sie weinen, wofür sie ihm dankbar war.

Nach einer viertel Stunde hörte sie für ihre Verhältnisse schnell auf. Als Zorro nach über 45 Minuten immer noch kein Gespräch anfing oder etwas sagte, war sie diejenige, die es tat. Gleichzeitig beunruhigte sie seine Verschwiegenheit. Sie kannte ihn nur als lebendigen und pausenlos redenden Menschen.

„Was machst du heute?“ fragte sie schließlich.

„Ich muss kurz bei der Arbeit vorbeischauen. Wieso?“

„Ich dachte...“ Sie fasste sich ein Herz und legte ihre Hand auf seine, die die Gangschaltung umklammerte. „... heute ist doch mein Geburtstag.“

Zorro dachte an Ace´ Worte.

Ich kann nicht. Kleines, ich will, aber ich kann nicht.

Er dachte nicht zu ende.

„Ich will ihn mit dir zusammen verbringen.“

Zorro versuchte krampfhaft seinen Blick auf die Straße zu richten.

Tut mir leid, aber ich muss heute arbeiten. Ich habe keine Zeit für dich.

Warum sagte er das nicht? Wieso konnte er nicht?

Nami war innerlich zusammengezuckt, als er nicht antwortete. Sie nahm ihre Hand wieder weg.

„Zorro?“ sagte sie nach einer Weile des Schweigens.

Sie sah ihn von der Seite an. Warum antwortete er nicht? Was hatte er?

Hatte sie etwas falsch gemacht?

„Könntest du... mir bitte antworten?“ fragte sie leise und ihre Stimme zitterte. „Du... Du machst mir Angst...“ Sie schniefte.

Zorro fuhr an die Seite und sah sie an.

„Zorro!“ flehte sie, denn nun bekam sie wirklich Angst.

Stöhnend beugte er sich rüber und drückte sie an sich.

„Was ist los ?“ wisperte sie, während sie sich an ihn schmiegte.

„Ich will dir nicht weh tun.“ murmelte er. „Ich will dir wirklich nicht wehtun, Kleines...“

„Ich weiß. Aber das tust du nicht.“ flüsterte sie. „Nein.“

Er sah sie an. Sah in ihre großen Rehaugen, die er so an ihr liebte.

Dann küsste er sie zärtlich auf den Mund und sah sie wieder an.

Langsam breitete sich ein liebevolles Lächeln auf seinen Lippen aus. „Wie schön du bist.“

Sie winkte ab. „Ach Zorro...“ Sie streckte ihre Hand nach ihm aus und zeichnete die Konturen seiner Oberlippe mit ihrem Zeigefinger nach.

„Nami...“ sagte er ernst. „Du weißt... du weißt hoffentlich, dass das was wir haben... dass es wahrscheinlich... nicht lange halten wird.“

Ihr Finger hielt inne. Natürlich. Wie konnte es auch anders sein?

„Ja.“ sagte sie. „Ja, das weiß ich.“

Zorro legte ihr seine Hand auf die Wange, so wie Jass zuvor und ihr fiel auf, dass seine Hände viel kälter waren. Er drehte ihr Gesicht in seine Richtung.

„Ich will dir nicht weh tun.“ sagte er leise. „Du bist etwas ganz besonderes. Ich will nicht, dass dir wehgetan wird, verstehst du mich?“

Sie ließ ihre Hand sinken. „Deine Hand ist ganz kalt.“

Er zog seine Hand zurück. „Nami...“ Er bat sie um Verständnis. „Würdest du wollen, dass ich dir irgendwelche Lügen auftische?“

„Nein, natürlich nicht.“ sagte sie mechanisch. Da sie den Blickkontakt nicht mehr länger aushielt, sah sie weg. „Aber mir wäre lieber gewesen, wenn du nichts gesagt hättest. Wenigstens heute nicht.“

„Es tut mir leid. Aber ich hätte es bestimmt verdrängt, wenn ich mich nicht dazu durchgerungen hätte. Eigentlich wollte ich dir gar nichts sagen.“

„Warst du deswegen so still?“

„Ich musste nachdenken. Und dann... dann hast du auch noch geweint. Du bist so süß und zerbrechlich, wenn du weinst und ich als Mann kann das einfach nicht mit ansehen.“

Nami holte tief Luft. Atmete dreimal ein und aus. „Lass uns... lass uns weiterfahren.“

Er sagte einen Moment lang nichts.

„... Okay.“

Zorro schaltete den Motor wieder ein und den Rest des Weges schwiegen sie sich an.
 

Die ganze Fahrt über hatte sie sich mit Nojikos und Ace´ Hochzeit abgelenkt und ihre ganzen Pläne durcheinander gebracht. Wie konnte sie nur daran denken, die Hochzeit in rot und weiß zu gestalten? Ihr war eine viel bessere Idee eingefallen.

Am liebsten hätte sie über sich selbst gelacht, weil sie sich mit Dekorationen und Farben ablenkte, nur um nicht an das zu denken, was Zorro ihr gesagt hatte.

Schließlich stand das Auto vor dem Haus ihrer Schwester.

„Wir sind da.“ sagte Zorro überflüssigerweise, aber sie reagierte nicht darauf.

Wie durch einen Schlag war die Hochzeit in ihrem Kopf verschwunden und es blieb nur noch Fragen: Werden wir uns wieder sehen? Was ist mit uns? Hat sich jetzt irgendetwas verändert?

Zorro stieg aus und öffnete den Kofferraum. Er seufzte innerlich, als er Namis Tasche herausholte und ihr die Autotür öffnete. Als auch sie endlich ausstieg und er sie noch bis zur Veranda begleitete, hatte sie das merkwürdige Gefühl zu ersticken. Sie wusste nicht warum, aber es war einfach so.

Sie standen sich wie zwei schüchterne Teenager gegenüber und wussten nicht, was sie sich sagen sollten. Gab es überhaupt noch etwas zu sagen?

Nami sah in seine dunklen unwiderstehlichen Augen. „Willst du mich nicht küssen?“ fragte sie leise.

Sie merkte wie er zögerte, bevor er ihr einen kurzen Kuss auf den Mund hauchte.

Du hast mir meine Frage nicht beantwortet., dachte sie. Zweifellos war seine Handlung eine Antwort gewesen, doch musste sie ihn bei ihrem nächsten Treffen genauso fragen? Und was war mit ihrer anderen Frage?

Sie klingelte und Ace öffnete ihr die Tür.

Er lächelte, doch sie war im Moment nicht in der Lage zurück zu lächeln.

Ohne ein weiteres Wort, ohne einen weiteren Blick zu Zorro, ging sie hinein.

Da wusste Ace, was Zorro ihr gesagt haben musste. Dieser erwartete so etwas wie ein kurzes Nicken und ein wenig Dank. Er war verwirrt, als Ace ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Fassungslosigkeit ansah.

„Was ist ?“ wollte Zorro wissen.

„Am besten du gehst jetzt.“ antwortete Ace.

„Was habe ich jetzt schon wieder gemacht ?“ rief Zorro wütend. „Hast du mir nicht gesagt, dass ich es ihr sagen soll ? Habe ich das nicht getan? Verdammt Ace, ich hasse es andauernd vor dir wie ein kleiner Schuljunge zu stehen, während du mich anguckst, als hätte ich eine Sechs in Chemie!“

„Musste es unbedingt heute sein ?“

„Meinst du nicht, je früher desto besser ?“

„Ihr Geburtstag ist eine eindeutige Ausnahme. Sie hat sowieso schon viel auf dem Hals.“

„Und das wäre ?“

„Du musst zur Arbeit, geh jetzt.“

Zorro drehte sich schnaubend um. „Manchmal bist du echt ein Arschloch!“

Diese Worte trafen Ace nicht im Geringsten. Natürlich war er derjenige der Zorro dazu gedrängt hatte, Nami zu sagen, dass diese Art von Beziehung wahrscheinlich nicht lange halten würde. Aber wenn er in Zorros Lage wäre, hätte er es nicht heute gesagt. Nicht an diesem Tag. Aber vielleicht lag es nur daran, dass er und Nojiko etwas wussten, und die anderen nicht.

Kopfschüttelnd schloss er die Tür. Er war von Anfang überzeugt gewesen, dass das keine gute Idee war, aber Nojiko hatte darauf bestanden.

Von oben hörte er, wie Nojiko auf Nami einredete.

„Du bist doch gerade erst gekommen!“

„Ich muss aber wieder los, bevor ich vergesse, was ich kaufen will!“

„Kann das nicht bis morgen warten?“

„Ihr müsst mich auch nicht hinbringen, ich nehme mir ein Taxi oder so.“

„Wofür nimmst du dir ein Taxi?“ rief Ace nach oben und ging die Treppe hinauf.

„Nami will in die Stadt!“ sagte Nojiko vorwurfsvoll. „Sie will alleine nach Los Angeles City! Alleine, Ace!“

„Nojiko, ich weiß wirklich nicht, wo das Problem liegt!“ mischte sich Nami ein. „Ich bin sechsundzwanzig und eine erwachsene Frau! Ich bin nicht mehr sechzehn, okay?“

„Ich trage aber Verantwortung für dich!“

„Tust du nicht! Ich habe die letzten fünf Jahre alleine gelebt, ich bin alleine einkaufen gegangen, ich putze alleine meine Wohnung und ich gehe alleine zur Arbeit! Meinst du nicht, dass du mir vertrauen kannst?“

Nojiko sah Ace bittend an. „Sag doch was! Sie war noch nie allein in Los Angeles! Was ist, wenn sie sich verläuft?“

Ace räusperte sich. „Nojiko, sie hat Recht.“ Er erntete einen verständnislosen Blick von ihr, trotzdem fuhr er unbeirrt fort. „Nami, du nimmst dir aber kein Taxi. Du kannst meinen Wagen haben.“ Seine Schwägerin strahlte. „Nimm aber dein Handy mit, falls etwas passieren sollte. Und spätestens um sechs bist du wieder da.“

„Aye, Dad!“ rief Nami glücklich.

Nojiko öffnete protestierend den Mund, aber Ace kam ihr zuvor. „Komm her, Liebling.“

„Das kannst du nicht machen, Ace! Sie ist…“

„Noji, komm her.“

Sie gab sich geschlagen und ließ Nami allein in ihrem Zimmer.

Ace nahm ihre Hand und ging mit ihr runter ins Wohnzimmer.

„Du kannst sie nicht immer beschützen, Schatz.“

„Ich weiß.“

„Stell dir mal vor, du machst das immer noch, wenn du sechzig bist! Dann kannst du keine siebenundfünfzigjährige mehr herumkommandieren.“

Nojiko lächelte. „Man kann es ja versuchen.“

„Sie würde dich dafür hassen.“ Ace küsste sie zärtlich. „Du bist ihre Schwester und nicht ihre Mutter.“

„Ach ja? Und wie war das gerade mit dem ‚Um sechs bist du wieder da’?“ entgegnete sie.

„Das war nur, um dich zufrieden zu stellen.“ erklärte er lächelnd.

„Ich mache mir wahnsinnige Sorgen um sie. Auch noch wegen dieser dummen Frage gestern...“

„Sie braucht Ablenkung.“

Nojiko drückte Ace´ Hand fester. „Hat er es ihr etwa gesagt?“

„Mh.“

Nami stand am Fuße der Treppe und hatte ungewollt ihrem Gespräch gelauscht.

Sie zwang sich ruhig zu atmen, als sie runter ging. Sie wusste genau, dass sie über Zorro und über sie sprachen und es störte sie, dass Nojiko und Ace so viel Bescheid über sie wussten.

„Ich bin fertig.“ sagte sie zu den beiden und versuchte einen normalen Gesichtsausdruck aufzusetzen.

Ace gab ihr seine Autoschlüssel und Nojiko ermahnte sie bloß langsam und vorsichtig zu fahren, der Verkehr in Los Angeles sei die Hölle.

Sie nickte brav und als sie in den blauen BMW stieg, plagten sie sowieso andere Sachen, als der höllische Verkehr in der Großstadt.

Sie fuhr aus der Einfahrt und schaltete die Musik lauter.

Love is a battlefield.

Oh ja, dachte sie seufzend. Oh ja, so ist es.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Monny
2008-09-25T15:36:06+00:00 25.09.2008 17:36
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Werde weiter lesen sobald du das neue Kapitel on gestellt hast^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Serenade
2008-09-14T21:38:51+00:00 14.09.2008 23:38
So gleich als erstes:
*Zorro eines über den Schädel zieh*
Aber mit dem metallenen Fleischklopfer meiner Oma. Das ist so ein vorsintflutliches Ding, dass irre schwer ist und noch so eine Art Axt an dem anderem Ende hat. Mehr als drei Schläge brauchst du nicht und das Schnitzel ist dünn wie Papier. Also könnt ihr euch vorstellen, wie Zorros Kopf danach aussieht.
So, dass musste sein. Und mehr sag ich zu diesem Thema und Zorro nicht mehr.

Zu deinem Kapi:

Es war wie immer gut geschrieben. Keine Fehler und flüssig zu lesen. Langsam -so meine ich- kann man rauslesen, dass es auf das Finale zugeht. Ich hoffe auf ein Happy End für die beiden.

Also, schreib schnell weiter und ich freu mich schon aufs nächste Kapi.

LG, Serenade
Von:  Sweet-Akane
2008-09-13T23:37:17+00:00 14.09.2008 01:37
Zorro hat echt das Feingefühl einer Kreissäge >.<
*ZorroHau*
Die arme Nami...
Ich hoff er kommt bald zur Gesinnung sonst gibbet Kloppe >.<
Bin gespannt aufs näxte Kappi!!!
GLG Akane-chan
Von: abgemeldet
2008-09-13T18:07:18+00:00 13.09.2008 20:07
boah das war echt fies
genau an ihrem geburtstag sowas zu sagen
oh man zorro du depp was zum teufel sollte das ><
schäm dich dafür!!!
wehe der bieg das nicht wieder gerade XD
ich freu mich schon aufs neue kapitel ;)

*knuddel*
Lori
Von:  Tyler_Lockwood
2008-09-12T22:02:37+00:00 13.09.2008 00:02
Ohhh Man(n).... T___T
wie kann er nur...Zorro, zorro... echt ey.
arme nami und dann sagt er ihr das auch noch an ihrem geburtstag.
man könnte meinen zorro hat keine gefühle....außer villeicht für pornos...
echt das ist so typisch für männer so bald es villeicht doch was ernstes werden könnte kneifen sie...tztz.
schreib schnell weiter muss unbedingt wissen wie es witer geht.
LG Love_Zorro
Von:  Dark-Nami
2008-09-12T21:36:39+00:00 12.09.2008 23:36
Oi...
Oioioi...
Zorro, du bist nen Idiot T_T
*schnief*
Wieso sagt er ihr das? Nur weil die anderen Beziehungen bisher alle schief gegangen sind? Er würde Nami nicht wehtun, und das weiß er auch selbst, der Doofman >.<
*seufz*
Man, das ist doch nicht wahr T_T Die beiden sind so süß zusammen und dann sowas! Und dann noch an ihrem Geburtstag!
Hallo? Wo ist der Fehler?
...
Naja, mach schnell weiter, ich will diese ewige Stresssituation weiter verfolgen xDD
*lool*
*fluff*
Darki~


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