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Beichte

Confession
von

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Morenköpfe und Liebesfilme

Kapitel 10

~Morenköpfe und Liebesfilme~
 

Siebenundneunzig.

Achtundneunzig.

Neunundneunzig.

Einhundert.

Sie wagte es ihre Augen langsam einen Spalt breit zu öffnen.

Es half wirklich im Stillen bis Hundert zu zählen, wenn man in Panik geriet. Den Trick musste sie sich merken.

Ihr Herzschlag hatte sich beruhigt und der Angstschweiß auf ihrer Stirn war getrocknet. Ein leichter Druck hatte sich allerdings seit dem Start auf ihre Ohren gelegt.

Bill bat ihr ein Kirschbonbon an und erklärte, dass dies, aufgrund des Druckunterschiedes der beim Ansteigen der Maschine vor sich ging, normal wäre.

Auch half es ihr sehr, dass er ihre Hand hielt. Eine Geste, genauso beruhigend wie hilfreich gegen ihre neue Phobie.

Alexandra sah aus dem Fenster. Gerade rechtzeitig um den atemberaubenden Wechsel mitzuerleben, der sich ihnen bot, als die Maschine durch die Wolkendecke stieß.

Sie flogen über ein riesiges Meer aus weißer Zuckerwatte. Über ihnen war der Himmel wieder strahlend blau und die reinen Sonnenstrahlen verzierten das Meer mit goldener Glasur.

“Wow.” entfuhr es Alexandra und sie klebte förmlich mit der Nase an dem kleinen Fenster.

“Schön, oder?”

Sie erschrak ein wenig, als sie Bills Stimme so nah an ihrem Ohr vernahm. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er sich näher zu ihr gebeugt hatte, um ebenfalls einen Blick aus dem Fenster werfen zu können.

“Wunderschön.” bestätigte sie und bemerkte, dass seine Hand immer noch auf der ihrigen lag.

“Du kannst mich jetzt loslassen, danke.”

Für den Bruchteil einer Sekunde schien er verwirrt und sah sie fragend an, sah dann jedoch auf die Lehne hinab und zog seine Hand zu sich zurück.

“Oh, sorry.”

Alexandra lutschte auf dem Bonbon herum und lächelte.

“Kein Problem.”

Tom sah verschmitzt zu ihnen herüber. Die Kopfhörer seines iPod hingen ihm lässig um den Hals.

“Was ist?” wollte Bill von seinem Zwilling wissen.

“Gar nichts.” antwortete er einen Tick zu schnell, wandte sich ab und begann mit einem Mädchen zwei Reihen weiter hinten zu flirten.

Bill und Alexandra sahen sich nur an und zuckten mit den Schultern.

Kaum waren die Anschnallzeichen erloschen, stand eben dieses Mädchen von ihrem Platz in der mittleren Reihe auf und wackelte provokant an ihnen vorbei und verschwand im vorderen Teil des Flugzeuges.

Mit einem Grinsen im Gesicht schnallte sich auch Tom ab und folgte ihr unauffällig.

“Bin gleich wieder da.” ließ er sie noch wissen und lief den Gang entlang.

“Ja, ja.” tat Bill dies ab und Alexandra war sich sicher, dass er dagegen ankämpfte, nicht mit den Augen zu rollen.

Sakis aufmerksame Blicke folgten dem Gitarristen, er und seine Leute blieben jedoch sitzen.

Alexandra seufzte.

Nachdem die erste Angst verflogen war und sie sich eingestehen musste, dass Fliegen doch ganz okay war, wurde ihr jetzt ziemlich schnell langweilig.

Sie sah zu Gustav und Georg. Die Beiden hatten ein Kartenspiel hervorgezaubert und versuchten die Zeit mit einer Partie Canasta totzuschlagen. Fragte sich nur, ob das Biest auch wirklich sterben wollte.

Alexandra wühlte erneut in ihrer Tasche und brachte ein Notizbuch und einen Kugelschreiber zum Vorschein.

Sie überlegte ein paar Sekunden und begann dann, grinsend 22 kleine Striche, getrennt durch drei Leerzeichen, in das aufgeschlagene Buch zu kritzeln.

Bill sah ihr neugierig zu und hob fragend eine wohl geformte Augenbraue, als sie ihn abwartend ansah.

“Sag einen Buchstaben.” forderte Alexandra ihn ungeduldig auf und klackte mit jeder Bewegung ihres Daumens die Mine des Kulis rein und raus.

Bill erkannte das Spiel und lachte.

“Okay, dann sag ich mal... A.”

Alexandra schmunzelte und zeichnete einen geraden Strich unter die bereits dastehenden.

“Daneben.”

“O.” war Bills zweite Wahl.

Es brachte ihm zwei Treffer ein.

“E.”

Drei weitere.

Noch immer grinste Alexandra still vor sich hin.

“I.” meinte Bill konzentriert und sah, dass Alexandra wieder drei Buchstaben eintrug.

“N.” sagte er danach wie selbst verständlich und hatte eines der Wörter erraten.

“T.” riet er weiter “Okay, das erste Wort ist ‘Tom’.”

Alexandra nickte und trug ein ‘M’ hinzu.

T O M I _ T E I N _ I _ _ _ O E _ _ _ _ E N

“Tom ist ein...” löste Bill den ersten Teil des Rätsels “Ein was?”

Er sah Alexandra in die Augen. Sie zuckte nur stumm mit den Schultern und lächelte geheimnisvoll.

“B?”

Alexandra schnitt eine Grimasse und fügte dem vertikalen Strich unter dem halben Satz einen horizontalen hinzu. Der Galgen nahm seine Form an.

“L.”

T O M I S T E I N _ I L _ L O E _ _ _ _ E N

Ein paar Sekunden starrte er auf die Buchstabenkonstruktion und murmelte sie leise vor sich hin. Alexandra beobachtete ihn dabei.

“Tom ist ein Filzlöckchen.” sprudelte es plötzlich aus ihm heraus und er musste augenblicklich darüber lachen.

“Richtig.” sagte Alexandra endlich mal wieder etwas und trug die fehlenden Buchstaben in das Rätsel ein.

Just in dem Moment ließ sich ein leicht unglücklich aussehender Tom auf seinen Platz fallen.

“Schon wieder da?” fragte Bill, immer noch halb lachend “Das ging aber schnell.”

“Hmpf.” artikulierte sich Tom und rutschte in seinem Sitz etwas weiter nach unten.

“Unfreiwillig, was?” hörten sie plötzlich Gustavs Stimme von der anderen Seite des Ganges zu ihnen herüber schallen.

“Oh, wart mal”, meinte Alexandra plötzlich und lehnte sich halb über Bill um an Toms Cappie zu kommen und dies etwas mehr aus seinem Gesicht zu schieben “auf deiner Stirn. Da steht doch was.”

Bills Blick wandte sich zu seinem Bruder, auch Georg war jetzt auf die Unterhaltung aufmerksam geworden.

Toms Augen sahen ungläubig nach oben und Alexandra fuhr mit ihrem Zeigefinger langsam über seine Stirn, als würde sie etwas lesen.

“Ab-ge-blitzt”, entzifferte sie scheinbar und legte dann gespielt geschockt ihre Hand auf ihre Brust “Oh, das tut mir so Leid.”

Ihre letzten Worte gingen fast im lauten Lachen der drei anderen Jungs unter, auch Saki konnte sich ein leichtes Heben seiner Mundwinkel nicht verkneifen. Allerdings war er der Einzige der wenigstens so tat, als würde er aus dem Fenster gucken. Alle Anderen ließen ihrem Lachanfall freien Lauf.

“Witzig, wirklich witzig!” meinte Tom leicht verärgert und zog sich sein Cappie wieder tiefer ins Gesicht “Ich lach mich schlapp.”

Gustav machte noch schnell ein Foto und Georg meinte nur:

“Das war der Brüller, Lexa. Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt knutschen. Bill, könntest du vielleicht?”

“Aber klar.” war seine spontane Reaktion und bevor Alexandra realisierte was er überhaupt meinte, hatte er ihr Gesicht mit der einen Hand näher zu sich heran geholt und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

“Hab ich doch gern gemacht.” tat Alexandra es ab und sah zu, wie Tom sich gerade in dem Moment ihr noch aufgeschlagenes Notizbuch packte.

“Was habt ihr eigentlich getrieben als ich we-“

Die letzten Worte blieben ihm im Halse stecken, als er Alexandras Satz las.

“Heut ist aber jemand einfallsreich.” meinte er statt dessen “Pass lieber auf, dass du Nachts in der WG dein Zimmer immer schön abschließt, ich kann nämlich für nichts garantieren.”

“Bitte?” empörte sich Alexandra und sah hilfesuchend zu den Anderen.

Doch die lachten nur über diese Drohung, wahrscheinlich waren sie so was schon gewohnt.

“Wie wärs mit ner Runde ‘Schiffe versenken’?” meinte Bill plötzlich um vor Schlimmeren zu bewahren.

“Zu fünft?” fragte Tom skeptisch.

“Na klar.” meinten Bill und Alexandra monoton und Alexandra begann bereits damit, vier leere Seiten aus ihrem Buch zu reißen.

Die restliche Flugzeit vertrieben sie sich also, zum Leidwesen der anderen Passagiere, die Zeit mit solchen kleinen Spielchen.

“B7.” rief Georg Alexandra zu.

“Daneben.” rief diese zurück und studierte ihre Schlachtkarte “E8.”

“Treffer und versenkt.” seufzte Bill gerade in dem Moment, als die Stewardess ihnen ein paar Getränke reichte.

Es gab einen kleinen Zwischenfall, als die Maschine durch ein Luftloch flog und man das Gefühl hatte, man würde fallen. Das Herz war Alexandra in die Hose gerutscht und reflexartig hatte sie sich an Bills Arm festgekrallt. Das er dabei Einblick in ihre Karte bekam war ihr egal, immerhin hatte der Tot ihr soeben ins Gesicht gelacht. Genau wie Tom...
 

Pünktlich landeten sie am Hamburger Flughafen.

Die Landung war noch einmal ein Erlebnis gewesen, vor Allem da die Bremswirkung auf der, durch strömenden Regen, nassen Fahrbahn nicht gleich einsetzte.

Alexandras Herz hatte einen Schlag ausgesetzt und sie hielt die Luft an. Sie hatte einfach eine viel zu lebende Phantasie, da sich ihr erneut ein Bild in den Kopf drängte.

Das Flugzeug, wie es über die Landebahn hinaus schoss und explodierte. Als einziger Überlebender wurde der koksende Pilot aus dem brennenden Wrack gezogen. Was für eine Ironie.

Sie schüttelte den Gedanken ab, als Bill sich aus seinem Sitz erhob.

“Kommst du?”

Sie nickte und war froh, als sie sich mit dem Rest der Passagiere durch den Gang schob und das Flugzeug verließ.

Es dauerte eine Weile bis sie all ihre Gepäckstücke beisammen hatten, sie auf mehrere Wagen geladen hatten und das Terminal in Richtung Eingang verlassen konnten.

Die neugierigen Blicke der Menschen bemerkte Alexandra fast gar nicht.

Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, die Menschen zu beobachten, die ihre Liebsten längere Zeit nicht gesehen hatten und sich hier in die Arme fielen.

Sie lächelte in sich hinein und freute sich insgeheim mit ihnen.

Einer von Sakis Leuten verschwand kurz zur Information und kam kurze Zeit später mit zwei Autoschlüsseln wieder.

Schweigend verließen sie das Gebäude um zum Parkhaus zu gelangen.

Es ähnelte dem Parkhaus in Dresden, nur wurde Alexandra das Gefühl nicht los, dass es einen Tick größer war.

Dankend stellte sie kurze Zeit später fest, dass einer von Sakis Leuten das Steuer ihres Fahrzeuges übernahm. Noch so eine Fahrt wie die vor ein paar Stunden hätte sie jetzt bestimmt nicht ausgehalten.

Sie saß eingepfercht zwischen Tom und Bill auf der Rückbank des Wagens. Das Parkhaus war zwar größer, die Wagen dafür aber umso kleiner.

Saki hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen, Georg, Gustav und der Rest seiner Truppe teilten sich das zweite Auto.

Als sie das Parkhaus verließen, hatte sich an dem schlechten Wetter nichts geändert.

“Hamburg, Regen”, begann Tom und machte dabei den Eindruck eines Produktvertreibers.

Toms Nervigkeit hält, beendete Alexandra den Satz in ihren Gedanken und grinste leicht.

“Die Frisur hält.” beendete Tom und warf seinen Kopf dabei in den Nacken.

Allerdings tat er dies ein wenig zu heftig, da sein Kopf gegen die Scheibe knallte.

Alexandra schoss es kurz durch den Kopf, dass seine Haare wohl den Stoß abgefangen hatten, da er sich nicht darüber beschwerte, als sie auch schon begeistert sagte:

“Drei-Wetter-Tom, nur heute in der Jubiläumspackung.”

Bill und auch Tom brüllte fast vor lachen, als sie gerade auf die Stadtautobahn auffuhren und den Rest ihres Weges mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h zurücklegten.
 

Schweigend saßen sie nebeneinander und lauschten dem schweren Trommeln der Regentropfen auf das Autodach.

“Und ihr habt wirklich keinen Schirm dabei?” fragte Alexandra und bedauerte es, dass sie ihren eigenen ganz unten im Koffer liegen hatte.

Der Rest der Insassen verneinte.

Sie standen auf dem Hinterhofparkplatz eines vierstöckigen Backsteinhauses im holländischen Stil und hofften, dass der Regen bald nachlassen würde. Leider war dies nicht der Fall.

Neben ihnen waren Gustav, Georg und drei von Sakis Leuten bereits seit einer halben Minute dabei den Kofferraum des zweiten Fahrzeuges zu leeren und das Gepäck ins Innere des Wohnhauses zu tragen.

So wie sie es von hier aus erkennen konnten, waren die Fünf bereits jetzt fast vollständig durchnässt.

“Bei drei?” fragte Saki und griff nach dem Türöffner.

Der Rest nickte.

“DREI.” rief Tom und die Türen wurden aufgerissen.

In Windeseile wurde der Kofferraum geöffnet und das Gepäck ins trockene Treppenhaus gebracht. Noch bevor Alexandra überhaupt den Kofferraum erreicht hatte, war er bereits zur Hälfte geleert. Quälend langsam ließ sich einer der Koffer aus dem Wagen hieven und verursachte, dass seine Trägerin einige Sekunden länger dem Regen ausgesetzt war.

Der Wagen der Anderen zeigte mit einem Aufblinken der Blinker an, dass er verschlossen war. Alexandra schleppte gerade den Koffer ins Trockene, als sie Gustav und Georgs amüsierte Gesichter sah. Es schien ihnen nichts auszumachen, dass sie bis auf die Knochen durchnässt waren. Sie standen einfach im Treppenhaus und schienen mit sich und der Welt zufrieden zu sein.

Grinsend nahm Gustav ihr den Koffer ab, bevor sie sich todesmutig wieder in den Kampf gegen die Naturgewalt stürzte.

Auf ihrem Weg zurück zum Auto begegnete ihr Bill. Er war bereits zum zweiten Mal unterwegs. Seine Haare hingen ihm in dunklen Strähnen im Gesicht. Nichtsdestotrotz hatte er ein Lächeln für sie übrig, als sie auf gleicher Höhe waren.

Als das letzte Gepäckstück, eine von Toms Reisetaschen, sicher im Trockenen ankam, nahmen sie sich kurz Zeit sich gegenseitig zu mustern.

“Uh, sexy!” hörte sie Tom plötzlich sagen und wandte sich zu ihm.

Aufgrund des Blickes mit dem er sie und ihre, eng am Körper klebenden, Klamotten musterte, verspürte Alexandra das Verlangen ihm etwas hartes gegen den Kopf zu werfen.

Sie riss sich zusammen.

Statt dessen ließ sie Toms Reisetasche auf seine Füße fallen.

Seine darauf folgende Beschwerde überhörte sie und folgte den Anderen.

Alle Hände voll habend, schleppten sie das Gepäck das Treppenhaus empor. In der zweiten Etage blieb Saki vor einer großen Tür stehen und durchsuchte seine Taschen nach einem Schlüssel.

Alexandra wollte gerade ihre Koffer abstellen, als Georg an ihr vorbei lief und den nächsten Treppenabsatz in Angriff nahm.

“Wir müssen in den Dritten.” ließ er sie zwischen zwei Atemzügen wissen.

Warum musste der Kerl auch gleich drei Koffer tragen?

Sie zuckte mit den Schultern, wartete bis die verbliebenen Jungs an ihr vorbei marschiert waren und bildete das Schlusslicht auf dem Weg nach oben.

In der dritten Etage angekommen, stritten sich die Vier gerade wer den Schlüssel eingesteckt hatte.

“Ich hab ihn Gustav gegeben.” rechtfertigte sich Georg.

“Und ich hab ihn Tom gegeben.” war dieser an der Reihe sich zu erklären.

“Du hast ihn Tom gegeben?” fragte Bill ungläubig und ließ einen der Koffer fallen “Du hast ihn nicht Tom gegeben!?”

“Keine Panik, Leute.” schalltete sich dieser ein und kramte in den Weiten seiner Hosentasche “Hier ist er.”

Erleichtertes Aufatmen war zu vernehmen, als sich der Schlüssel im Türschloss ohne Probleme drehen ließ.

Neugierig folgte Alexandra den Jungs durch die große Tür ins Innere der Wohnung.

“Wir sind wieder daha.” rief Tom, vermutlich aus einer Laune heraus und lief den langen Flur bis ganz ans Ende entlang.

Weiße, kahle Wände säumten ihren Weg. Der Flur endete in einer Art riesigen Gemeinschaftszimmer mit angrenzender Küche. Eine Tür im Flur führte vermutlich ins Bad. Alles in Allem machte die langgezogene Wohnung irgendwie den Eindruck eines Fernsehstudios für Kochsendungen.

Tom ließ sich augenblicklich auf die riesige Couch in einer Ecke des Raumes fallen und griff nach der Fernbedienung.

“Und jetzt wird entspannt.” ließ er die Anderen wissen und zappte durchs Programm.

Alexandra stand unschlüssig im Raum, als sie ein Scheppern hörte. Sie drehte sich um und sah wie Georg seine Koffer eine enge Wendeltreppe empor schleppte, die sie zuvor nicht gesehen hatte.

Gustav und Bill nahmen von Tom keine Notiz und folgten dem Bassisten. Als Alexandra ihnen unaufgefordert folgte, hörte sie Toms Stimme schalmaien:

“Lexa Schatz, nimm doch bitte meine Taschen mit nach oben, ja?”

Alexandra lachte gespielt und hätte sie die Hände frei gehabt hätte sie ihm den Vogel gezeigt.

“Vergiss es”, sagte sie statt dessen “Deine Klamotten kannst du schön allein hier hoch schleppen, Filzlöckchen.”

Sie erreichte soeben das vierte Stockwerg, als sie hörte wie Tom wie ein geölter Blitz aufzuspringen schien und mit einem “Na warte” die Treppe hinter ihr hoch gerannt kam.

Nichts Gutes ahnend, beschleunigte sie ihre Schritte und hörte ihn immer näher kommen. Sie sah gerade wie Gustav in einem Zimmer verschwand, Bill und Georg standen allerdings noch im Gang und sahen sich aufgrund des Tumultes nach ihnen um.

“Warts ab, bis ich dich kriege.” drohte Tom ihr vor sich hin lachend und erreichte ebenfalls das obere Stockwerk.

Das brachte Alexandra dazu mädchenhaft zu kreischen. Gerade, als sie ihre Koffer fallen lassen wollte um sich für den Fall der Fälle wehren zu können, wurde sie von hinten gepackt und bekam etwas klebriges ins Gesicht gedrückt.

Georg und Bill lachten, Gustav gesellte sich zu ihnen und stimmte in das Gelächter ein.

Mit Genuss verrieb Tom das klebrige Zeug quer über ihr Gesicht und leckte sich anschließend, ebenso genüsslich, die Finger ab.

“Hm, so werd ich meine Morenköpfe jetzt immer essen. Dein Zimmer ist übrigens direkt neben meinem. Freust du dich?”

“Und wie.” bestätigte Alexandra, ließ ihre Koffer fallen und griff nach Toms T-Shirt um sich ihr Gesicht daran abzuwischen.

Darüber nicht ganz so begeistert, verblasste sein Grinsen und ohne Umschweife meinte er: “Ich hol meine Sachen.”

Alexandras Zimmer war größer als sie erwartet hatte und komplett eingerichtet. Sie stellte ihre Koffer in eine Ecke und sah sich kurz um. Kurze Zeit später war sie sich sicher, dass sie es hier ganz gut aushalten würde.

Es klopfte an ihre Tür.

“Ja?”

Ein schwarzhaariger Kopf lugte ins Innere.

“Bock auf DVD-Abend?” fragte Bill.

“Sicher.” antwortete Alexandra und folgte ihm zurück nach unten.

Tom lümmelte bereits wieder auf dem Sofa und hatte eine Chipstüte neben sich liegen. Alexandra bemerkte, dass er sich ein neues Shirt übergezogen hatte.

Gustav kramte in einer DVD-Sammlung und fragte in die Runde:

“Horror? Fantasy? Science Fiction? Auf was habt ihr Lust?”

“Gibts auch nen romantischen Liebesfilm?” fragte Alexandra. Ihre Stimme troff vor Sarkasmus.

Ihre Frage hinterließ die gewünschte Wirkung, alle “Iiiih”ten vor sich hin.

“Ohoh”, hörten sie plötzlich von Georg der zum Kühlschrank gegangen war um zu sehen was dieser noch hergab “Jungs und Mädels, wir haben ein Problem.”
 

~ Ende des 10. Kapitels ~
 

Ich hab das blödes Gefühl, dass es nur langsam voran geht.... zu langsam? Trete ich auf der Stelle? Überflüssige Kapitel? Mehr Action?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-09-15T12:33:04+00:00 15.09.2007 14:33
hey^^ und schon wieder ein total gelungenes kapitel! Also überflüssig ist es mal ganz sicher nicht! Mach bitte schnell weiter! *vor spannung wie es weiter geht tot umfällt*

lg Diensche
Von:  Amenirdis
2007-09-14T17:26:20+00:00 14.09.2007 19:26
Hi, super. Ich habe mich erneut Tod gelacht.
Also, ein überflüssiges Kapitel ist es nicht, vielleicht könntest du es ja darauf ankommen lassen, das Tom und Lexa sich mal in die Haare kriegen. Vielleicht etwas witziges?
Immer schön weiter machen, dass du es so toll machts, ist echt ein Lob wert. Weiter so. ^^


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