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Erkältungen und andere Katastrophen

Zorro X Ruffy [ehemals bekannt als "Erkältungen sind nicht so schlecht, wie man denkt"]
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Erkältungen und andere Katastrophen

Ein kühler Wind kräuselte das Wasser des größten Ozeans der Welt, der Grandline. Kurz darauf fielen die ersten Schneeflocken und bildeten bald einen kleinen Haufen auf dem Strohhut eines jungen Mannes, der trotz der Kälte nur im T-Shirt auf der Reling eines Schiffes saß und die weißen Flocken anstarrte. Der kalte Wind und der Schnee schienen ihn nicht im Geringsten zu stören, ganz im Gegenteil: Sobald der erste Schneekristall auf seiner Haut gelandet und zu Wasser zerflossen war, hatte er begeistert und lautstark seine ganze Mannschaft über den Wetterwechsel informiert. Denn der junge Mann war – trotz seiner siebzehn Jahre – der Käpt'n einer berühmt-berüchtigten Piratenbande, auf die ein stolzes Kopfgeld von 667.000.050 Berry ausgesetzt war. Seit sie auf der Gerichtsinsel Enies Lobby der Weltregierung offiziell den Krieg erklärt hatten, waren die Strohhutpiraten in aller Munde.

Doch diese Geschichte lag schon etwas zurück und die Piraten hatten Water Seven erfolgreich mit einem neuen Schiff und einem neuen Mitglied verlassen, um sich in ein neues Abenteuer zu stürzen. Leider ließ besagtes Abenteuer aber auf sich warten und den Kapitän der „Thousand Sunny“ plagte seit geraumer Zeit Langeweile. Da war der Schnee doch eine willkommene Abwechslung.
 

Der Rest der Crew ging seinen üblichen Tätigkeiten oder Hobbys nach: Die temperamentvolle Navigatorin Nami zeichnete in ihrem Zimmer an ihrem großen Traum, einer Seekarte der ganzen Welt, während ihr die schweigsame Archäologin Nico Robin Gesellschaft leistete und dabei mal wieder in einem ihrer geliebten Bücher las. Der kleine Elch Tony Tony Chopper, der auf der Sunny den Posten des Arztes inne hatte, saß im schiffseigenen Krankenzimmer und experimentierte, während sich der blonde Smutje Sanji um das Abendessen kümmerte. Scharfschützenkönig und Schiffskanonier Lysop hatte es sich im Krähennest, dem Aussichtskorb, bequem gemacht und Schiffszimmermann Franky saß in der Küche und unterhielt sich mit dem Koch. Auf dem Deck, nicht weit vom Käpt'n der Piratenbande, Monkey D. Ruffy, entfernt, trainierte ein grünhaariger Mann: Schwertkämpfer und Vize Lorenor Zorro verbrachte seine gesamte Zeit entweder mit Muskeltraining oder Schlafen – was man seinem Oberkörper sehr wohl ansah.
 

Ruffy schien die Anwesenheit seines ersten Maates allerdings gar nicht zu bemerken; er sah nach wie vor begeistert den Schneeflocken zu und behielt gleichzeitig die Umgebung im Auge. Denn wer wusste schon, wann das nächste große Abenteuer auftauchen würde?

Plötzlich jedoch spürte er warmen Stoff auf seinen nackten Schultern und nahm einen schwachen Geruch war, den er kannte... Als er sich umwandte, wurde seine Vermutung bestätigt: Es war Zorro, der ihm seine Jacke umgehängt hatte. Überrascht sah Ruffy ihn an, doch der hochgewachsene Mann mit den kurzen grünen Haaren zuckte nur mit den Schultern und meinte:

„Die brauche ich beim Training sowieso nicht.“

Dann kehrte er zu seiner alten Beschäftigung zurück, während der zukünftige Piratenkönig in das Kleidungsstück hineinschlüpfte und den Reißverschluss zuzog. Da war es wieder, dieses Gefühl, das er seit neustem immer wieder in der Nähe des Schwertkämpfers verspürte. Er konnte es nicht genau beschreiben, es war als ob... jemand in seinem Magen ein Feuerchen zündet hätte, das sich nun in seinem Körper ausbreitete und ihn von innen heraus wärmte. Woher das kam, das wusste er nicht. Doch Ruffy war nicht der Typ, der sich darüber den Kopf zerbrach. Es war einfach da und das war in Ordnung so.

Er drehte sich auf seinem Platz um hundertachtzig Grad, so dass er Zorro beim Trainieren beobachten konnte. War ihm nicht kalt, wenn er bei diesem Wetter oberkörperfrei herumlief? Mit schiefgelegtem Kopf betrachtete er den Schwertkämpfer und sprach ihn dann an, ohne recht zu wissen warum.

„Du solltest dir lieber was anziehen, sonst erkältest du dich noch.“

Zorro unterbrach die Liegestütze, die er bis eben noch gemacht hatte, und sah seinen Käpt'n ein wenig verwundert an. Es war eigentlich nicht Ruffys Art, anderen Leuten Ratschläge zu erteilen oder ihnen gar vorzuschreiben, was sie tun sollten. Doch beim Anblick der Sorge, die sich auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen widerspiegelte, schlich sich eines der seltenen Lächeln auf das Gesicht des sonst eher mürrischen jungen Mannes mit den grünen Haaren.

„Keine Sorge, ich werde ganz sicher nicht krank. Ich bin noch nie krank gewesen, von meinen Verletzungen mal abgesehen, und das wird sich in Zukunft auch nicht ändern!“
 

~~~
 

Zwei Tage später lag der Vize der Strohhutpiraten mit einer Grippe im Krankenzimmer und hustete vor sich hin. Vielleicht hätte er doch auf seinen Käpt’n hören sollen... Andererseits, so etwas lächerliches wie eine Erkältung hatte er wirklich noch nie gehabt, so etwas war einfach unter seiner Würde... Aber darüber nachzugrübeln half jetzt auch nicht, er musste einfach für eine Woche das Bett hüten, hatte Chopper gesagt. Eine Woche! Ob er diesen Trainingsrückstand je wieder aufholen würde? Das Einzige, was ihn wirklich davon abhielt wieder aufzustehen und herumzulaufen, war der ausdrückliche Befehl seines Kapitäns.
 

Die Zeit im Bett gestaltete sich – wider Zorros Erwarten – dann doch nicht so langweilig, wie er befürchtet hatte. Der Grund dafür war ein aufgedrehter Kerl, der als kleiner Junge mal von einer Teufelsfrucht genascht hatte. Ruffy hatte nämlich offensichtlich beschlossen, dem Schwertkämpfer seine Ruhepause zu versüßen, indem er ihn mit seiner Anwesenheit beglückte - oder um es in Zorros Worten auszudrücken: indem er ihn pausenlos nervte. Doch trotzdem genoss er die Anwesenheit seines Kapitäns; er konnte einfach nichts dagegen tun, es gefiel ihm, dass Ruffy so viel Zeit mit ihm verbrachte. Immer wieder redete er sich ein, das sei ganz normal unter so engen Freunden, wie sie es waren; doch er konnte nicht leugnen, dass ihm der Schwarzhaarige in letzter Zeit wichtiger geworden war, als es eigentlich hätte sein sollen...
 

Als er nach drei Tagen Bettruhe mal wieder aus einem kurzen, unruhigen Nickerchen erwachte, spürte er etwas Schweres auf seinem Bauch. Vorsichtig und mit brummendem Schädel setzte er sich auf, blinzelte ein paar Mal – und sah Ruffy, der offenbar im Sitzen eingeschlafen und auf seinem Stuhl vornüber gekippt war. Jetzt schlummerte er bequem auf dem Schoß seines Mitstreiters und sah dabei so niedlich aus, dass Zorro unwillkürlich rot wurde und plötzlich ein warmes Kribbeln in der Leistengegend verspürte. Wieso passierte das jetzt auf einmal? Und wieso hielt er seinen Käpt'n für niedlich? Ruffy war ein Junge, genau wie er selbst! Männlichen Geschlechts! Auch wenn auf der Grandline so ziemlich alles möglich war, war es doch wohl nicht üblich, dass sich zwei Männer in einander verliebten!

...oder war es das? Auf der Grandline konnte man schließlich nie wissen...

Jedenfalls konnte er nicht abstreiten, dass er sich in diesem Moment einfach zu seinem Käpt'n hingezogen fühlte, Mann hin, Grandline her. Unsicher hob er die Hand und strich dann nach einigem Zögern sanft durch die strubbligen schwarzen Haare. Gleichdarauf zuckte er wie vom Blitz getroffen zurück, denn Ruffy regte sich plötzlich, setzte sich auf und rieb sich die Augen. Dann machte sich ein breites, typisches Grinsen auf seinem Gesicht breit, als er Zorro erblickte.

„Morgen, Zorro! Gut geschlafen?“

„Das sollte ich wohl eher dich fragen“, grummelte der Angesprochene und starrte schnell in eine andere Richtung, um sein immer noch gerötetes Gesicht zu verbergen. Sein Käpt’n sah ihn nur mit schiefgelegtem Kopf an, dann meldete sich sein Magen und er sprang auf.

„Ich geh gucken, ob Sanji was zu Futtern für mich hat!“ Und mit diesen Worten war er auch schon verschwunden, auf direktem Weg in die Küche. Zorro sah ihm für einen Moment schweigend nach, dann stand auch er auf und begab sich mit pochendem Schädel zum Badezimmer – zum Einen, um etwas gegen die Kopfschmerzen zu tun, und zum Anderen, um sein zweites Problemchen unterhalb seines Bauches zu lösen...
 

~~~
 

Am folgenden Tag traf die Thousand Sunny auf ein anderes Schiff. Doch es war nicht nur irgendein Schiff: Es war riesig und beherbergte ein ganzes Warenlager, von Karotten bis zu Klebstoff, von Rinderfleisch bis zu Feuerwerkskörpern, kurz: Es war ein schwimmender Supermarkt, und genau das verkündete auch das große Schild über dem Eingang. Da ihre Vorräte sowieso schon knapp bemessen waren, entschlossen sich die Strohhutpiraten dazu, mal wieder richtig einkaufen zu gehen. Sanji als Koch entschied natürlich, was für Lebensmittel eingekauft werden sollten, Nami achtete auf die Ausgaben, Lysop wollte sich zum Basteln in dem Laden umsehen, Chopper suchte nach Zutaten für seine Medikamente, Robin kam aus Langeweile mit und Franky wurde kurzerhand als Taschenträger engagiert. Nur Ruffy blieb mit dem kranken Zorro auf dem Schiff zurück, nachdem er hoch und heilig versprochen hatte, keinen Unsinn anzustellen.
 

Nun saß er einmal mehr auf der Reling und angelte, als er auf einmal schlurfende Schritte hinter sich hörte. Einen Moment später lehnte sich der Schwertkämpfer vom Dienst neben ihm gegen die Brüstung, hielt sich den Kopf und machte ganz allgemein den Eindruck, als würde er jeden Augenblick umkippen.

„Zorro?“ Ruffy legte den Kopf schief und blickte ihn an. „Was machst du denn hier? Chopper hat doch irgendwas davon gesagt, dass du nicht aufstehen sollst... Oder hat er gesagt, dass du dich nicht aufregen sollst?“

Er runzelte die Stirn und versuchte angestrengt, sich zu erinnern, bevor ihn ein kräftiger Zug an seiner Angel auf völlig andere Gedanken brachte.

„Man, der Fisch muss riesig sein! Cool!“, rief er begeistert und versuchte mit aller Kraft, das Tier an Land zu ziehen.

Zorro rieb sich nur den Schädel und schloss für einen Moment die Augen. Das war der Ruffy, den er kannte: von einem dämlichen Fisch begeistert wie ein kleines Kind von seinen Weihnachtsgeschenken. Doch bevor er sich noch weitere Vergleiche ausdenken konnte, brachte ihn ein langgezogenes „Hilfääääää...!“ und gleichdarauf ein lautes Platsch zurück in die Wirklichkeit.

Der Tollpatsch hat sich doch nicht im Ernst von diesem Fisch ins Wasser ziehen lassen, oder?, schoss es Zorro durch den auch so schon schmerzenden Kopf. Ein Blick über die Reling bestätigte seine düstere Vorahnung: Ruffy war tatsächlich (mal wieder) ins Wasser gefallen und musste (mal wieder) gerettet werden. Und da außer dem Schwertkämpfer vom Dienst - der sich im Augenblick eher wie der Rettungsschwimmer vom Dienst vorkam - niemand in der Nähe war, musste er wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Fluchend sprang er ins Meer, direkt dorthin, wo die sonst glatte Oberfläche Wellen schlug.
 

Das Wasser fühlte sich beim Eintauchen eiskalt an, doch Zorro hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Direkt unter ihm sank sein Käpt'n mit panischem Gesichtsausdruck in die Tiefe wie ein Stein. Mit einigen wenigen Stößen war Zorro bei ihm, packte ihn und zog in mit einigen Schwierigkeiten zurück an die Oberfläche, wo sie erst einmal schwer nach Luft rangen.

„Nichts als Ärger hat man mit dir!“, schimpfte der Schwertkämpfer und kletterte mit seinem Kapitän über der Schulter wieder auf das Schiff zurück. Ein kühler Wind wehte und die beiden fingen an zu zittern.

„Nimm am besten schnell ein heißes Bad, sonst erkältest du dich auch noch“, grummelte Zorro.

„Aber du bist schon krank, du solltest nicht noch kränker werden“, klapperte Ruffy zurück.

„Einer muss eben warten, und wenn ich schon krank bin, dann ist das jetzt auch egal.“

„Ich hab’s!“ Ruffy schnippte mit den Fingern und hatte seinen „Ich-hab-eine-supergeniale-Idee“-Gesichtsausdruck aufgesetzt. Zorro hatte mit einem Mal ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Neunundneunzig Prozent von Ruffys supergenialen Ideen endeten in Katastrophen. Und er hatte nicht das Gefühl, als könnte er es in seinem jetzigen Zustand mit einer Katastrophe aufnehmen.

Zu seinem Glück war der Einfall seines Kapitäns dann doch nicht so katastrophal.

„Wir gehen einfach zusammen baden!“, rief Ruffy begeistert. „So, dann wär das geklärt.“

Und mit diesen Worten packte er den verblüfften Zorro an der Hand und schleifte ihn in Richtung Badezimmer.
 

Als er dort angekommen seine Kleider auszog und achtlos auf den Boden warf, hatte Zorro zugegebenermaßen immer noch so seine Probleme zu verstehen, wieso er gleich ein Bad mit seinem Kapitän nehmen würde. Gerade er, der stolz von sich bahaupten konnte, in den letzten Tagen eine Menge Gedanken und Fantasien gehabt zu haben, die definitiv nicht normal und schon gar nicht jugendfrei waren, und die sich allesamt um ihn und den jungen Mann gedreht hatten, der sich gerade direkt vor seinen Augen nackt auszog.

Machte sich das Leben über ihn lustig?

Aber was der Käpt'n beschlossen hatte, das wurde auch gemacht. Und zu behaupten, dass Zorro nicht mit ihm baden wollte, wäre vermutlich die größte Lüge der letzten siebzehn Jahre gewesen (denn so lang war ein gewisser langnasiger Lügenbaron schon auf der Welt). Während Ruffy also das heiße Wasser in die Badewanne einließ, entledigte sich auch der Schwertkämpfer seiner Klamotten und hängte sie gemeinsam mit denen seines Kapitäns an eine Leine zum Trocknen. Dann drehte er sich um – und verfluchte sich prompt selbst, weil er bei Ruffys nacktem Anblick rot anlief. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass der schwarzhaarige Quälgeist schon längst in die Wanne gestiegen war... Warum er das nicht getan hatte, erfuhr der Schwertkämpfer vom Dienst jedoch gleichdarauf:

„Du musst aber aufpassen, dass ich nicht absaufe, ok?“

Auf ein Nicken Zorros ließ sich der künftige Piratenkönig vorsichtig in das heiße Wasser gleiten und sein Vize folgte ihm direkt im Anschluss. Dabei achtete er sorgsam darauf, dass sich Ruffys Kopf immer über Wasser befand, doch glücklicherweise gab es damit keine Probleme. Das dampfende Bad wärmte seinen Körper, und er lehnte sich entspannt zurück und schloss die Augen.
 

Ruffy beobachtete jede Bewegung des Schwertkämpfers, bewunderte wie schon so oft den muskulösen Oberkörper und spürte, wie sein Gesicht ganz heiß wurde. Er hatte sich nichts dabei gedacht, als er Zorro zum gemeinsamen Bad aufgefordert hatte; doch als der dann ganz ohne Kleider vor ihm gestanden hatte, hatte er wieder dieses warme Gefühl in sich aufsteigen gespürt. Und jetzt konnte er die Augen einfach nicht von ihm lassen... Was war nur mit ihm los?
 

Als sich die beiden richtig aufgewärmt hatten, setzte sich Zorro auf.

„Ich denke, ich geh dann mal. Mir ist wieder richtig warm.“

Mit diesen Worten verließ er die große Badewanne und griff nach einem Handtuch, um sich gründlich abzutrocknen.

Ruffy starrte einen Moment lang vor sich hin, dann wurde er rot und sah Zorro verlegen an.

„Ähm, Zorro...?“ Auf dessen fragenden Blick fuhr er fort: „Könntest du mir... vielleicht hier raushelfen, weil... na ja, ich kann mich nicht... nicht wirklich bewegen...“

Zorro spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Schnell riss er sich zusammen; es war doch ganz natürlich, dass Ruffy ihn um Hilfe bat, schließlich war seine Bewegungsfähigkeit im Wasser ziemlich eingeschränkt. Vorsichtig stellte er sich, das Handtuch um die Hüften gebunden, hinter seinen Käpt'n und umschlang dessen Oberkörper, um ihn hochzuheben. Die Idee war nicht schlecht und funktionierte auch fast – bis der Schwertkämpfer auf dem feuchten Boden ausrutschte, nach hinten umkippte und den Schwarzhaarigen mitriss. Unsanft landeten die beiden auf dem Boden, ihre Gesichter nur wenige Zentimeter von einander entfernt, Ruffy zur Hälfte auf Zorro liegend, zur Hälfte auf ihm sitzend. Sofort nahmen ihre Köpfe die Farbe von reifen Tomaten an und der Strohhut richtete sich hastig auf, um sich rasch ein Handtuch zu nehmen und sein rotes Gesicht zu verbergen.

Schweigend trockneten sich die beiden ab und sahen sich dann vor ein – zugegeben, etwas dämliches – Problem gestellt: Sie hatten vergessen, sich frische Kleider mitzubringen, und mussten nun nur mit Handtüchern bekleidet in ihre Kabine laufen. Zum Glück waren die anderen nicht da, sonst wäre die ganze Situation noch peinlicher geworden, als sie es ohnehin schon war...
 

In ihrer Kajüte zogen sich die beiden warme Klamotten an und Zorro verlegte mit Ruffys Hilfe sein Krankenlager aus dem Arztzimmer in die Jungskabine. Gemeinsam breiteten sie einen großen Futon in einer Ecke des Raumes aus und kurze Zeit später lag der kranke Schwertkämpfer unter der warmen Decke, während sich der Käpt'n neben ihm im Schneidersitz niedergelassen hatte. Eine kurze Zeit herrschte Stille, dann sah Ruffy seinen Vize an.

„Frierst du?“

„Nein, jetzt nicht mehr.“

„Aber ich.“

Und ehe Zorro sich versah, war der berüchtigte, von seinen Feinden gefürchtete, 300 Millionen Berry schwere Strohhut unter seine Decke gekrochen und kuschelte sich an ihn.

„Jetzt ist mir auch warm“, stellte er zufrieden fest und schloss die Augen.

Zorro hatte nicht den blassesten Schimmer, wie er reagieren sollte; doch nach einigem Zögern verließ er sich voll und ganz auf seinen Instinkt und legte vorsichtig den Arm um den Schwarzhaarigen, der sich daraufhin noch näher an ihn schmiegte. Wieder spürte er das vertraute Kribbeln in seiner Leistengegend. Wieso musste das jetzt passieren? Wenn Ruffy das mitkriegte... dann wäre das einfach zu peinlich. Doch er konnte Ruffy auch nicht einfach so wegschubsen – in erster Linie schon aus dem Grund, dass er das gar nicht wollte. Plötzlich wurde ihm klar, dass er es sich so gewünscht hatte: Ruffy ganz nah bei ihm, nur sie beide und niemand, der sie störte.

Langsam aber sicher gefiel ihm die Situation außerordentlich gut und er begann, Ruffys Rücken zu streicheln und ihm sanft durch die Haare zu fahren. Dem schien das offensichtlich zu gefallen, also machte Zorro weiter. Allerdings blieben seine Hände nicht lange auf dem Hemd des Schwarzhaarigen, sie wanderten viel mehr darunter und streichelten dort weiter. Plötzlich spürte er das Gesicht seines Kapitäns ganz nah an seinem und ohne zu überlegen presste er seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen.
 

Ruffy hatte sein Gesicht immer näher an Zorros geschoben und war nicht sehr überrascht, als dieser ihn auf einmal küsste. Als er plötzlich eine Zunge spürte, die ihm über die Lippen leckte, öffnete er ohne zu zögern den Mund und gewährte dem Schwertkämpfer Einlass. Ein heißes Zungenspiel entwickelte sich zwischen ihnen, und nun spürte auch Ruffy ein warmes Gefühl in dem Bereich unterhalb seines Bauches. Ohne nachzudenken schob er Zorros T-Shirt hoch und streichelte seinen Oberkörper, während der diese Geste erwiderte und seine Hände nun zu Ruffys Bauch wandern ließ.

Auf einmal löste Zorro seinen Mund von Ruffys und begann stattdessen, seinen Hals zu küssen. Immer wieder kam er zu einer Stelle, die er besonders mochte, und er fing an, dort zu saugen und sanft hineinzubeißen. Ruffy stöhnte plötzlich auf, und Zorro musste mit einem heimlichen Grinsen zugeben, dass ihm das außerordentlich gut gefiel und ihn weiter anspornte. Immer mehr der ungewohnten, erregten Laute entfuhren seinem Käpt'n, während Zorro sein Werk nun beendete, es zufrieden betrachtete und noch einmal sanft darüber leckte. Dann wanderte seine Zunge zurück zu Ruffys Mund und er verwickelte ihn erneut in einen heißen Kuss.
 

Mehr würde heute noch nicht passieren, das war ihnen beiden klar, denn sie fühlten sich einfach noch nicht bereit dazu. Doch dass es sich bei dem heutigen Tag nicht um eine einmalige Angelegenheit handelte, das war ihnen ebenfalls bewusst.

Zorro schlang beide Arme fest um Ruffy und drückte ihm einen sanften Kuss auf die schwarzen Haare. Es dauerte nicht lange, da waren beide eingeschlafen.
 

~~~
 

Als der Rest der Crew gegen Abend von ihrem ausgiebigen Einkaufsbummel zurückkehrte, fanden sie in der Jungskabine einen friedlich schlafenden Zorro und neben ihm im Schneidersitz einen hellwachen Ruffy, der ihnen entgegen grinste.

„Hat’s Spaß gemacht? Wann gibt’s Futter?“

„Bin schon unterwegs, du Fressmaschine“, erwiderte Sanji und verschwand sogleich in die Küche, wo man schon wenig später Töpfe und Pfannen klappern hörte, als der Smutje das Abendessen vorbereitete.

„War bei euch alles in Ordnung?“, fragte Nami besorgt, während der kleine Elch-Arzt den Schwertkämpfer vom Dienst noch einmal untersuchte.

„Jep, war alles ok. Ich bin mal ins Wasser gefallen und Zorro hat mich rausgefischt, aber sonst ist nichts Interessantes passiert.“

„Zorro scheint es auch wieder besser zu gehen, sein Fieber ist schon ziemlich gesunken“, meldete Chopper und alle sahen erleichtert aus.

„Lass uns nachsehen, wie weit Sanji mit dem Essen ist!“, schlug Lysop vergnügt vor, und er und der kleine Elch verschwanden fröhlich nach oben, gefolgt von Nami und Franky. Nur Robin sah ihren Käpt'n kurz an und fragte dann interessiert:

„Wieso trägst du eigentlich einen Schal?“

Der zukünftige König der Piraten grinste sie nur wie immer breit an und erklärte bereitwillig:

„Weil mir ein bisschen kalt ist, seit ich vorhin ins Wasser gefallen bin.“

„Hoffentlich wirst du nicht auch noch krank. Komm, lass uns auch gehen, ich rieche schon das Essen.“ Mit diesen Worten verschwand sie und schloss die Tür, allerdings nicht ganz.

Kaum war sie nicht mehr zu hören, schlug Zorro die Augen auf und grinste seinen Kapitän verschlafen an.

„Von wegen, du frierst... Der Schal hat doch einen ganz anderen Grund...“

„Und den braucht niemand außer dir zu wissen.“

Und als ob er verhindern wollte, dass er weiterredete, beugte Ruffy sich vornüber und legte seine Lippen auf die des Schwertkämpfers.
 

Hinter der Tür blitze ein Paar eisblaue Augen auf; Robin stand an die Wand gelehnt und beobachtete die beiden durch den schmalen Türspalt, den sie vorhin offen gelassen hatte. Dann warf sie einen letzten Blick auf die zwei Küssenden, richtete sich auf und ging leise die Treppe hoch, mit einem breiten Lächeln auf ihrem Gesicht.
 

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Leicht überarbeitete Version - ein paar Rechtschreibfehler korrigiert, hier und da was dazu gefügt oder rausgestrichen -, da dieser Oneshot schon vergleichsweise alt ist. Aber er gefällt mir trotzdem noch =)

Ich hab ehrlich gesagt nicht den blassesten Schimmer, ob das hier noch jemand liest (hochgeladen: Juli 2007, Datum zur Zeit dieser Änderung: Juni 2009), aber für den Fall, dass doch: Ich hoffe, dieser Oneshot hat dir gefallen.

Falls nicht... Tja, ich mag ihn. ;)

lg~

dat Mao



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Kommentare zu diesem Kapitel (26)
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Von:  Lexischlumpf183
2019-02-08T18:12:16+00:00 08.02.2019 19:12
Hallo, ich hab deinen OS mit viel Freude gelesen, das Pairing könnte es ruhig öfter geben. 😁😁🍪🥛👍👍
Von:  Wisteria
2018-03-06T13:08:46+00:00 06.03.2018 14:08
Moin,
ich mag das Paar, gibt es meiner Meinung nach zu selten.
Süßer und gut geschriebener OS.
LG
Von:  Yuiki
2014-10-05T22:41:13+00:00 06.10.2014 00:41
Im Voraus: Ich mag das Pairing eigentlich nicht xD
Nicht weil ich die beiden nicht miteinander mag, sondern weil jegliches romantisch-schnulzige loveydovey-Zeug im Fall von Ruffy absolut OoC wirkt, zumindest in meinen Augen.

Du hast das Unmögliche möglich gemacht und mich mit genau einer bestimmten Stelle gepackt:
"Da war es wieder, dieses Gefühl, das er seit neustem immer wieder in der Nähe des Schwertkämpfers verspürte. Woher das kam, das wusste er nicht. Doch Ruffy war nicht der Typ, der sich darüber den Kopf zerbrach. Es war einfach da und das war in Ordnung so."
Was anderes könnte ich mir bei ihm nicht vorstellen :)
Und die Interaktion der beiden war sowieso purer Zucker :D
Sehr gut gefallen hat mir auch das Ende mit dem Schal. Ruffy wird so oft als Idiot dargestellt dass es nervt. Er ist aber nicht dumm, nur...direkt. Ich finde es super dass du zeigst dass er sich zwar nicht viele Gedanken macht wenn es unnötig ist, aber durchaus auf gute Lösungen kommen kann wenn er nachdenkt (was er ja im canon durchaus manchmal tut!). Dass Ruffy einfach faktisch nicht lügen KANN lass ich mal außen vor weil das 2009 noch nicht bekannt war :D

Ansonsten war es angenehm zu lesen, jedenfalls in der überarbeiteten Version. Mir sind keine Fehler ins Auge gesprungen, bestenfalls das eine oder andere überschüssige Komma, aber wegen solchen Nichtigkeiten beschwere ich mich nicht ;)
Von:  NightcoreZorro
2013-07-21T22:50:43+00:00 22.07.2013 00:50
Ich mag ihn auch^^
ist einfach voll süß :3
Von:  sarahdsteinmann
2013-06-02T10:15:52+00:00 02.06.2013 12:15
schöne geschichte gefällt mir sehr voll süß geschrieben
Von:  nanju
2011-10-07T12:07:26+00:00 07.10.2011 14:07
Soo Ich muss sagen der One-Shot hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn das Pairing etwas unüblich ist :)
Aber die Charas sind sehr gut getroffen und man ist davon
Ueberzeugt das hier aufh wirklich von zorro und Ruffy die Rede ist.
Finde ich gut :)
Gruesse nanju
Von: abgemeldet
2010-01-11T18:12:21+00:00 11.01.2010 19:12
OMG ist die Story TOLL!!! *-*
Und dein Schreibstil ist einfach so... SUPER-MEGA-TOLL!!! >_<
Eigentlich mag ich ja keine One-Shot´s, da ich eher längere Story´s bevorzuge, mit mehr Kapiteln.
Aber ich muss sagen das der hier einfach nur toll ist und auch noch länger als so manch andere One-Shot´s!!!
Noch dazu kommt das sie sich um mein Lieblings-Paaring aus One Piece dreht, da es von diesem wirklich zu wenige gibt... -.-"
Deswegen freut mich dieser One-Shot dann doch sehr! ^^
Wär toll mal wieder eine (vllt etwas längere) Zorro x Ruffy Story von dir zu lesen. xD
Und deine anderen FF´s sind auch voll TOLL!!! *.* (Nur mal so nebenbei gesagt xD)

lg N-Force
Von: abgemeldet
2009-10-12T11:14:07+00:00 12.10.2009 13:14
gott ist das suess *.*
ich liebe den one-shot, der ist richtig toll geschrieben und wie schon erwähnt sooooo suess :3 <3
Von:  Spielzeugkaiser
2009-08-26T00:54:22+00:00 26.08.2009 02:54
Also mir hat er definitiv gefallen!
Ich liebe deinen Stil einfach ♥
Ich hatte mir schon so lange vorgenommen den Oneshot zu lesen, bin aber nie dazu gekommen.
Das war übrigens meine Premiere. Das erste mal das ich eine One Piece FF gelesen hab.
(Ja ich weiß. Schande über mich Q-Q)
Die beiden gefallen mir wirklich gut zusammen^^
Echt, ein süßes Paar :D
Von:  TyKa
2009-06-29T11:24:55+00:00 29.06.2009 13:24
kawaii
was für ein tolle sweeter OS
* _ *

supiii
zorro mal krank
und ruffy sozusagen als krankenpfleger
*kicher*
genial!
und das bad ..
*hrhrhrhr*
so toll
kann ich mir bildhaft vorstellen
^^

hab mir den OS
in die Favo-Liste gesteckt
^^

lg
TyKa


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