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Substitute

GeneXOcelot-Story
von

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Protection

Dein Geständnis, deine Worte, dass deine Tränen mir gegolten haben sollen – das schockierte mich so sehr, dass ich wie zu Stein erstarrt da stand und der darauf folgenden Aktion, die du an mir ausübtest, nicht ausweichen konnte.
 

Verwundert starrte ich nur die ganze Zeit in deine Augen - diese blauen Augen, die einen in sich zogen, in denen man versinken konnte - und dachte über den Sinn deiner Worte, über ihren Inhalt nach, während du dich mir mit dem Gesicht nähertest und mich in einen Kuss zogst.

Ich wollte es einfach nicht akzeptieren, was du mir dort offenbart hattest, wollte nicht wahr haben, was es für dich, für mich – uns beide – bedeuten würde. Es durfte nicht sein, es durfte jetzt einfach noch nicht sein, sowas war einfach noch nicht möglich, nicht durchführbar.

Doch ein anderer Teil in mir wollte nichts anderes, als darauf einzugehen, zu reagieren. Wollte sich fallen lassen in diese Zärtlichkeit, in das Gefühl, das es in mir auslöste.
 

Für einen Moment, nur für einen kleinen Moment – so kurz er auch sein mochte – wollte ich mich hingeben.

Das immer wieder geschehende Zusammentreffen unserer Lippen, deiner warmen, gefühlvollen auf meinen kalten, starr zusammengepressten Lippen…

Wie gern hätte etwas in mir darauf reagiert, schrie regelrecht danach, meine Sorgen zu vergessen, die so schwer auf mir lasteten.

Doch ich überhörte dieses Klagen, wohlwissend, dass ich nicht vergessen konnte, nicht vergessen durfte.

Denn in diesem Falle hätte Vergessen nichts anderes als Verderben bedeutet.
 

Ich durfte nicht vergessen, dass alles noch auf der Kippe stand, dass dein Leben in der Schale einer schlecht ausbalancierten Waage lag.

Es war einfach noch zu früh, und der Preis für Versagen zu hoch…

Wir waren immer noch nicht weg aus diesem Krankenhaus, du immer noch nicht in Sicherheit gebracht -

Und ich?

Ich schwamm immer noch in dem Chaos meiner Gefühle umher, ohne die Aussicht auf ein rettendes Ufer, dass ich in nächster Zeit erreichen könnte.

Immer noch unentschlossen, was ich nun wollte.

Wen ich nun wollte.
 

Daher…musste ich jetzt, für diesen Moment, meine Gefühle vergessen, sie verdrängen und mich nur noch von meiner Rationalität leiten lassen.

Ein Schlussstrich musste gezogen werden, unbedingt – auch wenn er nur vorläufig war…

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Der Kuss schien eine Ewigkeit anzudauern.

Die Welt hielt den Atem an, wartete gespannt auf den Ausgang dieser Intimität, wollte wissen, wie es endete, mit welchen Gedanken, welchen Gefühlen die Männer aus ihr gingen.

Oberflächlich schien alles perfekt, wirkte alles so, wie es sich ein hoffnungsloser Romantiker es sich nicht besser hätte vorstellen können.

Ein Kuss, geschwängert von den Gefühlen seiner beiden Akteure.
 

Aber so war es nur an der Oberfläche – betrachtete man nur etwas genauer dessen Fassade, so zeigten sich tiefe Furchen und Risse. Das Negative quoll aus diesen hervor, offenbarte sich dem gespannten Publikum.

Und nicht nur das Publikum wurde sich dieses Umstandes gewahr, auch an den Handelnden konnte es wohl kaum vorbeigehen, dass etwas an dieser Gleichung nicht stimmte.

Etwas war falsch an dem Ganzen, das wurden sie sich mehr und mehr bewusst – das wurde sich Gene mehr und mehr bewusst.
 

Doch trotz dieser Erkenntnis hing dieser immer noch an Ocelots Lippen fest, zum einen vor Verwunderung – Verwunderung, warum der andere nicht reagierte, nicht mit einer Nuance seines Körpers auf diese für Gene doch sehr ungewöhnliche Zärtlichkeit einging.

Warum?

Was soll das?

War es nicht genau das, wohin du mich treiben wolltest?

Ist das hier nicht genau das, was du willst?
 

Zum anderen war es Wut, die Gene weiterhin an Ocelot hielt.

Verärgert über diesen Umstand, dass der Andere einfach nichts tat, zog Gene Ocelot noch tiefer in den Kuss, wurde fordernder, verlangender.

Löste und schloss den Kuss etliche Male, um ihn endlich zu einer Reaktion zu zwingen – und mittlerweile war es ihm sogar egal, welcher Art diese war.

Hauptsache, Ocelot würde nicht mehr wie eine Statue dastehen, teilnahmslos, kalt, gefühllos.
 

Nun komm schon – KOMM SCHON!

All das, diese ganze Vorbereitung, meine Rettung, meine Versorgung, deine ganzen Annäherungen – es hat doch nur alles darauf angespielt, dass…

Dass ich mich dir ergebe.

Endlich hatte er es geschafft, geschafft, etwas in Gene hervor zu heben, das er nie im Leben für möglich gehalten hätte.

Und was war seine Antwort darauf?
 

So sehr sich Gene auch bemühte, die in ihm erwachenden Emotionen zu präsentieren, nichts davon schien auf deren Auslöser überzugehen.

Nein, eher gingen sie einfach an ihm vorbei.

Als Gene dann in einem weiteren Versuch eines Kusses seine Augen öffnete und in die seines Gegenübers blickte, fand er Bestätigung in seiner Annahme.

Von Ocelots Augen ging nur Desinteresse aus.
 

Verdammt!
 

Der Zorn stieg immer weiter hinab in Genes Innerstes und beeinflusste immer mehr seine Handlungen, ließ sie eiliger, ruppiger werden – nervöser.

Nun mach endlich was…irgendwas muss doch-
 

Doch dann nahm er endlich zwei Dinge wahr, die von Ocelot herrührten.

Zum einen war es das Gefühl kalten Metalls an einer Stelle seiner Schläfe.

Zum anderen war es das Geräusch einer Waffe, deren Abzug gespannt wurde, bereit, abgefeuert zu werden.
 

Gene wich leicht mit dem Gesicht zurück, gerade so weit, dass er Ocelot ohne Probleme in die ausdruckslose Miene blicken konnte, die er ihm zeigte.

„Gehen sie weg von mir, oder ich kann nicht garantieren, dass nicht ich es sein werde, der ihnen eine Kugel durch den Kopf jagt, Viper.“

Eiskalt warf er Gene diese Worte an den Kopf, den Revolver dabei auf diesen gerichtet.
 

Mit einem leichten Anfall von Furcht begann Gene sich von seinem ehemaligen Opfer zurückzuziehen, ganz vorsichtig, um es nicht aufzuschrecken und mit einer unbedachten Bewegung noch einen Grund zu geben, doch noch Gebrauch von der Waffe zu machen.

Was dieser momentan wohl auch ohne zu zögern getan hätte, wenn Gene sich anders verhalten hätte.

Doch…
 

Moment, was hatte er gerade für eine Anrede benutzt, als er ihm gedroht hatte?

Immer noch leicht verängstigt, aber mit einem Hauch von verwunderter Neugier blickte Gene nun vom Lauf des auf ihn gerichteten Revolvers zu dessen Besitzer hinauf, dessen Gesicht ein hinterlistiges Lächeln zeigte.

„Was ist denn, Gene? Treibt dir mein kleines Schätzchen etwa so die Furcht in die Glieder?“
 

Auch wenn Gene sich der Gefahr mehr als bewusst war, die sich in Form einer Kugel aus einem Colt Single Action Army darbot, so konnte er doch nicht die Gedanken von dem Fakt lassen, wie Ocelot in gerade angesprochen hatte.

Viper…

Ein Name aus vergangenen Tagen…viel zu vergangenen Tagen.

Doch, woher - ?

„Woher weißt du von meinem Codenamen bei FOX?“

Jetzt doch vollkommen die Bedrohung aus den Augen verlierend, kam Gene dem anderen Mann wieder näher und setzte seine ganze Konzentration in seine Stimme, um Ocelot mit dieser zu konfrontieren.

Er musste das einfach wissen.

„Woher weißt du von ihm? Ich glaube kaum, dass jemand von FOX HOUND, bei denen du ja unzweifelhaft untergekommen bist, Zugriff auf solche Daten hat. Schließlich ist das streng vertrauliches und geheimes Regierungsmaterial!“

Zornig blickte er zu Ocelot, dessen Statur leicht unter der Einwirkung der Stimme zu zittern begann, aber trotz allem die Waffe nicht sinken ließ.

Sicherlich wollte er diese Situation am liebsten umgehen, oder jetzt eher so schnell wie möglich hinter sich bringen.
 

Doch Gene machte unaufhaltsam weiter mit seinem Kreuzverhör.

„Was treibst du hier eigentlich für ein Spiel, Ocelot? Du hintergehst FOX HOUND und damit Big Boss, indem du mich scheinbar rettest, du hintergehst die Regierung, indem du streng vertrauliche Daten über meine Zeit bei FOX einholst, du hintergehst-“

Nun stoppte Gene seine Aufzählung, noch gerade rechtzeitig, bevor er erneut etwas ausgespuckt hätte, das er nicht mehr so leicht hätte rückgängig machen können. Etwas, das Ocelot erneut einen Teil seines Gefühlschaos‘ offenbart hätte.

…du hintergehst mich, indem du mir vorspielst, dass du etwas für mich übrig hast…

Kopfschüttelnd blickte er wieder zum blankpolierten Revolverlauf, der sich während all dieser Zeit noch immer nicht einen Millimeter bewegt hatte.

„Woher hast du das alles?“

Eine letzte ungläubige Frage.
 

Für einen Moment schien Ocelot noch damit zu kämpfen, ob er auf das alles eingehen sollte oder nicht, ob sich sein Verstand Genes Forderung hingeben sollte oder nicht.

Doch dann zuckte Ocelots Mundwinkel einen Wimpernschlag lang noch einen Ticken höher, um sein Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde in ein diabolisches Grinsen zu tauchen.

„Wende nie wieder deine Stimme gegen mich an, Gene. Du weißt, dass sie eh nichts bei mir bringt. Und wenn du wüsstest, woher ich meine Informationen beziehe, müsste ich dich noch schneller erschießen, als dir das lieb ist, mein Freund.“

Kurz ließ er seine Waffe sinken und spielte mit ihr herum, rotierte sie mehrere Male um seinen Finger, um sie danach nur wieder auf ihr misstrauisches Ziel zu richten.

„Einigen wir uns einfach auf die Tatsache, dass ich meine Quellen habe, und machen wir mit dem weiter, was momentan am Wichtigsten ist.“
 

Mit ein paar Bewegungen seines Revolvers winkte er Gene zurück von sich und zum Bett, dabei nie den Ausdruck aus dem Gesicht weichend, dass er es ernst meinen würde, abzudrücken, sobald dieser noch einmal aufmucken würde.

„Nimm endlich deine Sachen zusammen und zieh dich an“, meinte Ocelot nur leicht bissig und trat, konträr zu dem sich zum Bett bewegenden Gene, mit dem Rücken voran zur Tür, dabei den Blick nicht einmal vom anderen abwendend.

Kaum, dass er an sie stieß, griff er auch schon nach hinten zu ihrer Klinke, um sie schon einen Spalt weit öffnen zu können.

„Ich warte dann draußen auf dich.“
 

Noch einmal funkelte er drohend zu Gene, um sich davon zu überzeugen, dass dieser seine Aufmerksamkeit dem Kleidungsstück auf der Matratze widmete – verstaute dann schlussendlich wieder seinen Revolver und ging halb durch die Tür.

Fast hatte er sie schon hinter sich geschlossen, als noch ein letztes Wort über seine Lippen kam – in einem, überraschenderweise konnte man schon sagen, traurigen und verletzten Ton.

„Идиот.“
 

Damit schloss sich die Tür hinter ihm und ließ Gene damit wieder allein zurück - allein in zweierlei Sinnen.

Denn nicht nur der Raum wirkte nun verlassen durch Ocelots Fortgehen, auch in Gene machte sich eine Leere breit, ohne dass dieser etwas dagegen unternehmen konnte.

Ohne dass dieser sich dagegen wehren konnte.
 

Und dennoch…

Dennoch legte sich ein sanftes Lächeln auf sein Gesicht, als er sich aus der Krankenhauskluft pellte und in den Anzug warf.

Adam, du hast dich verraten.

Sorgfältig knöpfte er sich die Knopfleiste des Hemdes zu, das er sich als erstes übergestreift hatte.

Auch wenn du den Unnahbaren spielst, auch wenn du einen sicheren Abstand zu mir wahren willst – so hat dich doch der Ton und die Wahl deines letzten Wortes verraten.

Leicht krempelte er seine Ärmel hoch.

Noch hatte er eine Chance.

Noch hatte er sie, und er würde sich auch nutzen.

Darauf konnte sich Ocelot verlassen.
 

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„Oh, Señor Gene? Da muss ich sie leider enttäuschen, der wurde schon heute früh entlassen und abgeholt.“

Die Stationsschwester blickte mit leicht geröteten Wangen immer wieder zwischen ihren Unterlagen zu dem Mann vor sich hin und her.

Die Nervosität in ihren Bewegungen war kaum zu übersehen, was dem Mann, der vor ihr stand, nicht entging und ihm ein leicht amüsiertes Lächeln entlockte.
 

Das wäre aber schade, meinte er nur zu ihr, wo er sich doch so auf ein Wiedersehen mit einem alten Freund und Kameraden gefreut hatte.

Mit einer leichten Trauermiene lehnte sich der fremde Mann mit den Ellenbogen auf die Tischplatte des Empfangs und schaute leicht zur Schwester hoch.

Wo er doch so einen langen Weg auf sich genommen hatte und sofort hierher geeilt war, als er Gerüchte vernommen hatte, dass er hier liegen würde. Nur noch einmal wollte er seinen alten Armeekameraden treffen und mit ihm plaudern.

Aber kaum war er da, ward er auch schon entlassen, so ein Jammer.
 

All das erfüllte seinen Zweck bei der Schwester, deren Kopf puterrot wurde und nun nur noch hektischer durch ihre Unterlagen fingerte, um nicht doch noch eine nützliche Information für den netten, gutaussehenden Herren ans Tageslicht zu fördern.

Schließlich wollte sie ihn nicht so einfach mit leeren Händen nach Hause gehen lassen – wo er sich doch so gefreut hatte.

Eiligst blätterte sie durch den Stapel, der sich vor ihr befand – und da schien auch schon das zu sein, wonach sie so manisch gesucht hatte.

„Ah, warten sie, hier ist vielleicht etwas, dass ihnen weiterhelfen könnte!“
 

Mit diesen ankündigenden Worten präsentierte sie dem Mann einen Zettel aus dem Blätterwust, den dieser sofort an sich nahm und genau studierte.

Gespannte Aufregung erfüllte die Schwester.

Hatte sie ihm etwas geben können, dass ihm weiterhelfen konnte?

Womit er in der Lage war, ein Treffen mit seinem alten Freund arrangieren zu können?

Weiterhin voller Bange starrte sie dem Mann ins Gesicht, der immer noch mit dem Studium des Zettels beschäftigt zu sein schien.

Doch als sie dann sein Lächeln sah, fiel ihr regelrecht ein Stein vom Herzen.

Sie freute sich sogar richtig, als er den Blick wieder zu ihr wandte.
 

Sein kleiner Bruder Adamska hatte sich also seiner angenommen und ihn heute abgeholt?

Sein fragender Blick kreuzte genau den der Schwester, die diesem nicht lange standhalten konnte und verlegen das Gesicht zu Seite wand, ehe sie ihm wieder antwortete.

„Genau so ist es.“

Mit einem dezenten Nicken unterstrich sie noch ihre Bestätigung.
 

Mit einem Schmunzeln zog sich der Mann zurück und wedelte dabei sachte mit dem Papier durch die Luft.

Ob er sich vielleicht die Adresse kopieren dürfe?

Mit einem leicht ungläubigen Blick richtete er diese Frage an die Schwester, wohl schon innerlich mit einer Verneinung seiner Bitte rechnend.

Doch da kannte er anscheinend sein eigenes Charisma schlecht.
 

„A-Aber sicher doch!“ kam es nur hastig von der Schwester, die ihm sofort Stift und Zettel gab, damit er alles benötigte hatte, um sich die wichtigsten Sachen zu notieren.

Es dauerte auch nicht lange, da reichte er ihr auch schon die Unterlagen und den Stift wieder zurück, steckte den Zettel in seine Hosentasche, verabschiedete sich mit einem leichten Dank und verließ das Krankenhaus so schnell wie möglich.
 

Wahrscheinlich wollte er so schnell wie möglich seinen Freund besuchen…so viel, wie sie miteinander erlebt zu haben scheinen.

Dieser Gedanke durchfuhr der schmachtenden Krankenschwester, als sie dem Mann hinterher blickte.

Ein leichtes Seufzen war alles, was sie noch danach hervorbringen konnte, als sie die Akte wieder verstaute und hoffte, dass sie niemand dafür anschwärzen würde.

Sie hatte ja ihre Schweigepflicht gebrochen und einfach jemand wildfremden Personaldaten anvertraut, von dem sie nicht wusste, ob er tatsächlich mit dem Patienten in irgendeiner Verbindung stand.

Doch für diesen Mann hätte sie wohl alles getan.
 

---
 

Kaum war der Mann aus dem Krankenhaus getreten, schon griff er nach seinem Funkgerät, das er in seine Jackentasche verstaut hatte, und nahm davon Gebrauch.

„Big Boss? Können sie mich hören? Over“, raunte er schnell durch den Äther und wartete geduldig eine Antwort ab.

Die folgte prompt, begleitet von leisem statischen Rauschen.

„Big Boss hier. Wie lautet ihr Status, Chicken Fox?“

Mit einem traurigen Grinsen nahm Roy das Funkgerät wieder in Sprechweite.

Hattest wohl die ganze Zeit auf eine Antwort gelauert, wie?

„Ich bin gerade draußen. Gene ist nicht mehr im Krankenhaus, er scheint wohl schon am frühen Morgen von jemandem abgeholt worden zu sein.“

„VERDAMMT!“

Ein Grummeln zog sich nach diesem Fluch durchs Funkgerät, bis sich Big Boss schließlich wieder meldete.

„Hast du irgendwelche Informationen sammeln können? Ob ihn Ocelot mitgenommen hat, wohin er gebracht wurde?“
 

Roy schwieg einen Moment.

Er hatte damit gerechnet, das Snake ihn das fragen würde.

Natürlich hatte er Informationen, natürlich war es Ocelot. Und positiv, er wusste, wo die beiden sich aufhalten würden.

Er hatte sämtliches Wissen, das Snake gerne gehabt hätte, hat dank seiner Erfahrungen in Sachen Psychologie und deren Anwendung auf Menschen, die er schon damals in San Hieronymo mehr als gut beweisen konnte, alles aus der Krankenschwester bekommen können, was er hatte wissen wollen.

Deswegen wurde auch er geschickt, da er das Aussehen und das Wissen hatte, um so etwas in Erfahrung bringen zu können, egal, wie der Informant zu Verrat oder sonstiges in der Art stand.

Dennoch – dennoch schwieg er.
 

„Negativ.“

Einen Moment lang ließ er diese Antwort auf Snake wirken – auch etwas, das er dank seiner Psychologiekenntnisse tat – ehe er in einer monotonen Tonlage fortfuhr.

„Ich konnte nichts dergleichen in Erfahrung bringen, die Schweigepflicht scheint dem Personal hier schon mit der Muttermilch eingeimpft worden zu sein.“

Wieder nur ein langes Schweigen, nachdem er den Satz beendet hatte.

Snake musste diesen Rückschlag wohl erst einmal verdauen, schließlich erschien es für ihn wohl unmöglich, dass Roy nicht das gewünschte Ergebnis erzielt hatte.

„Ok“, kam es dann doch noch schwach durch die Leitung.

„Versuch, durch die Mitpatienten oder sonstigen Leuten noch an irgendwelche Informationen zu kommen und melde diese dann nachher bei mir. Verstanden?“

„Verstanden. Over and Out.“
 

Damit schaltete Roy das Funkgerät ab, versuchte, sich zu entspannen und atmete mehrmals tief durch.

Er hatte gerade Snake angelogen, hatte ihm die Wahrheit verschwiegen, ja, ihn sogar verraten, ohne dabei mit der Wimper zu zucken und ein allzu schlechtes Gewissen zu haben.

Erneut zeigte sich ein trauriges Lächeln auf seinen Gesichtszügen.
 

Jetzt bin ich nicht besser als Ocelot, dachte er sich nur und schüttelte leicht den Kopf.

Falls das rauskommen sollte, war er sicher ein toter Mann.

Es tut mir ja leid, Snake. Aber -

Schwer schluckte er den Kloß hinunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Er musste da jetzt durch, auch wenn der Weg ein beschwerlicher sein sollte.

Ich tue das nur zu deinem Besten, Snake.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  X-Drake
2008-09-30T22:03:30+00:00 01.10.2008 00:03
hoho x3
ich mag die FF x]
GeneXOcelot ist mal ne richtung die man nicht so schnell nimmt
oder auf die idee kommt
ich mag den schreibstil~

*fave²* x'D
Von: abgemeldet
2008-06-22T20:51:23+00:00 22.06.2008 22:51
So...
Alles durch gelesen und ich muss sagen, Kapitel 10 ist der beste Teil, sowas von spannend, habe jedoch eine Frage was heißt das Идиот ? Ich kann kein Russisch, nur russisches Roulett mit Ocelot xD... Aber trotzdem hat es mir gefallen, und ich finde es toll, dass Du Gene mal als Mensch beschrieben hast, das soll heißen, dass er Mal seine Gefühle preis gibt, dass er sich Sorgen macht wegen Ocelot, aber ich kann auch Ocelot verstehen, schließlich will er Gene vor Boss beschützen...
Aber eins verstehe ich immer noch nicht*vielleicht aus Schlafmangel*, steht Ocelot auf Gene und auf Big Boss o.O? Obwohl, ich würde auch freiwillig auf Big Boss stehen xDD..
Ich bin gespannt, wie es weiter geht...
lg BigBoss^^
Von:  Ozymandira
2008-05-09T19:50:03+00:00 09.05.2008 21:50
ach mist! hab was vergessen!! XD"

Идиот = <3
Von:  Ozymandira
2008-05-09T19:48:24+00:00 09.05.2008 21:48
...also am liebsten hät ich ocelot ja mal kräftig eine gelangt XD
gene küsst ihn so liebevoll und er...ne ne ne *kopfschüttel* aber okay! spass zur seite! :3 man kann sein verhalten, durch deine wieder mal geniale einleitung, nur zu gut verstehen. ich hoffe nur, er bereut es nicht irgendwann, dass er sich so verhalten hat und nicht drauf eingegangen ist (also ich hät es sofort bereut XD).

was ich aber wirklich klasse fand (was du ja schon weisst ;) ) ist, das du roy in dem kapitel hast aktiv werden lassen. sein verhalten... er tut mir ja schon leid. so hin und her gerissen, zwischen seiner loyalität bb gegenüber und der hoffnung, durch das was er tut, den snake, denn er damals kennen gelernt hat, wieder zu bekommen... ):

also ich kann nur wieder sagen, tolles kapitel. gibst dir immer so viel mühe *knuff* gut gemacht <3 weiter so <3 <3 <3
Von: abgemeldet
2008-05-03T14:00:28+00:00 03.05.2008 16:00
*____________________* Wow !!! Dieses Kapitel ist dir wirklich sehr gut gelungen!!! Was für ein Spannungsaufbau!!! Jetzt geht die Handlung wieder so richtig vorwärts und man will gleich weiterlesen !!!!

find ich cool, das Ocelot den Gene abgewiesen hat ! Hach mein süßes Kitty!! x3

Sag mal, kannst du Russisch ?? ^^

Das ist, find ich, eines deiner besten Kapitel !! ^o^
*stolz auf dich*
Von: abgemeldet
2008-05-03T08:44:20+00:00 03.05.2008 10:44
Wow !!!
Das Kapitel war so klasse !!
*----*
Also echt der Wahnsinn !!
Komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Mir hat besonders der erste Teil gefallen :)
Die Be- und Umschreibungen waren wirklich erste Sahne^^


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