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Realität der Träume

von

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Kapitel Zwölf

Kapitel 12
 

. . .

Den Kopf immer noch schüttelnd drehte sich Angeal um:“ Ihr solltet weniger Zeit mit Zack verbringen. Der ist auch so ungehorsam.“

„Man kann sich seine Freunde halt nicht aussuchen, Sir!“, rief ich ihm hinter her.
 

„Hast du deshalb keine Freunde Hajime?"

. . .
 

Langsam drehte ich mich um, und sah dem Sprecher in die Augen.

"Im Gegensatz zu DIR, habe ich sehr wohl Freunde. Und die musste ich mir nicht erkaufen!"

Mein Gegenüber wurde rot. Das stand ihm gut, fand ich.

"Wag es nicht, noch einmal so etwas zu sagen-!"

"Sonst, was? Rennst du dann wieder zu dem General und petzt? Meine Güte, McKinley, werde endlich erwachsen! Der Rest von uns schafft es doch auch!"
 

Mit dieser Aussage ließ ich den Dunkelhaarigen stehen und ging. Ich wollte einfach nur weg.

Der Pakur war zu ende, mich brauchte man nicht mehr. Und Cloud würde mich auch nicht so schnell vermissen.

In der ShinRa machte ich erst halt, als ich in einem Menschenleeren Gang war.
 

Ich hatte es mir nicht anmerken lassen, aber es hat mich schon ziehmlich stark getroffen, dass Even mich gefragt hat, ob ich keine Freunde hätte. Es hatte mir schlicht weg die Kehle abgeschnürt.

Ich wusste, dass die anderen zu mir standen. Cloud und Zack wussten sogar bescheid, wer ich war, und woher ich kam.

Ich vertraute ihnen blind und würde mein Leben ohne zu zögern in Ihre Hände legen.

In der kurzen Zeit, in der ich hier war, sind sie mir so unglaublich stark ans Herz gewachsen.

Cloud.

Reno.

Rude.

Zack.

Vincent.

Nanaki.

Sogar der General. Ich hatte sie alle lieb. Ich würde beide Hände und mehr für sie geben, das wurde mir mal wieder schmerzlich bewusst.
 

Warum musste er sowas auch sagen? Warum tut mir das auch noch so weh?!

Mit einem lauten aber dumpfen Knallen, kolliedierte meine Hand mit der Wand neben mir. Der Schmerz, der durch meinen Arm hoch in mein Hirn schoss, ließ mich kurz aufhissen. Danach ging es mir wieder besser.
 

"Ken?"

Hecktisch drehte ich mich um. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass hier jemand herkam. So aber blickte ich in die Augen von Vincent.

"Ken, ist alles okay? Ich hatte gerade einen Knall gehört. Hast du dir wehgetan?"

Unaufällig versuchte ich, meine schmerzende Hand hinter meinen Rücken zu verstecken.

Vincent sah es sofort und war mit drei Schritten bei mir. Heillige Scheiße, war der schnell!

Vorsichtig zog er meinen Arm nach vorne und betrachtete die lädierte Hand.
 

"Das ist nichts!", versuchte ich abzuwiegeln. Doch der Turk ließ sich nicht beirren. Mit äußerster Sorgfalt untersuchte er meine Hand, drückte vorsichtig an der Handkante herum und grunzte unzufrieden, als ich nochmals vor Schmerz aufhisste.

"Du hast dir was gebrochen, kleiner!"

Ich plusterte die Wangen auf. Kleiner? Ich bin nicht klein!!

Außerdem, was sind das hier denn für neue Marotten? Vincent nennt mich doch auch sonst immer nur bei meinem Namen, oder meinem Status, wenn er mich mal wieder herausfordern will.

Warum kommt er denn jetzt mit 'kleiner' an?

Na gut, ich war nicht der größte, aber ich finde ich kann mich mit meinen 1,80 Metern durchaus sehen lassen!
 

"Ken! Hörst du mir überhaubt zu?!"

"Was? Wie bitte??", völlig verwirrt tauchte ich aus meinen Gedanken auf und blickte Vincent in die Augen.

Der seufzte einmal herzzerreissend:"Ich habe dir gesagt, dass ich deine Hand mit einer Materia heilen kann, dafür müssten wir aber auf mein Zimmer. Doch du schienst zu abwesend gewesen zu sein, als das du das bemerkt hattest!"

Promt lief ich rot an. Ohh Gott, war das peinlich.

Ich bin halt sehr ablenkbar, schon immer gewesen. Und hier zeigt sich das auch. Wenn auch nicht so krass wie 'zu Hause'.

Da machte ich das ständig. Das nervte nicht nur meine Lehrer ab.

"KEN!"

Jetzt zuckte ich zusammen und machte mich kleiner.

"Sorry!", fiebte ich und blickte Vincent mit meinen besten Hundewelpenaugen an, die ich hinbekam.

Der Schwarzhaarige blickte mich noch ein paar Sekunden ernst an, ehe sich sein Gesicht erweichte und er lächelnd den Kopf schüttelte.

Dann sah er wieder auf und griff sich meine unverletzte Hand:"Komm!"

Damit zog er mich hinter sich her.
 

Wir fuhren nach oben. Als wir ausstiegen blieb ich erstaunt stehen.

"Du wohnst auch hier auf der Etage?!"

Der Turk hob eine Augenbraue hoch:"Wie, 'auch'?"

Ich drehte mich zu ihm um:"Na, ich und Cloud wohen doch auch hier, das weißt du doch!"

Vincent nickte langsam.

"Ich habe dich halt noch nie aus dein Zimmer heraus, geschweige denn, hineingehen sehen, weißt du?“

Bedächtig nickte mein Gesprächspartner. Ihm schien es jetzt auch aufzufallen. Na Gott sei dank!

„Ich bin in der 21 untergekommen.“ meinte er ruhig und ging voran. Mich machte es total stutzig. Zack in der 17, Cloud und ich in der 18, der General in der 19 und Vincent in der 21. Wer wohnt in der 20? Will ich das überhaupt wissen?
 

Mittlerweile sind wir an seiner Tür angekommen. Per Chipkarte machte er sie auf und wir betraten den Raum.

Es erstaunte mich zu sehen, dass der Chef der Turks scheinbar ebenso schlicht wohnte wie ich und Cloud auch.

Nur war sein Zimmer größer. Was aber auch daran lag, dass ich und Cloud uns ein Zimmer der selben Größe zu zweit teilten.

Vincents Zimmer war sehr schlicht ausgestattet. Eine Kommode, ein Bett, und ein Schreibtisch. Das aufregendste in dem Raum war ein relativ großer Flachbildschirm Fernseher, welcher gegenüber vom Bett an der Wand hing.

Als der Schwarzhaarige meinen Blick bemerkte, schmunzelte er nur:“ Ich bleibe bei Nachrichten immer up2date, musst du wissen.“

Ich konnte mich eines kleines Lächelns nicht erwehren. Mal ehrlich, wer sagt denn bitte heutzutage noch up2date?!

Ich auf jeden Fall nicht. Aber ich weiß ja auch kaum was über das Land und hier Sitten hier.

Woher denn auch? Ich komm von der Erde, und nicht von Gaia. Mich verwundert es ja schon, dass die hier die selbe Sprache wie ich sprechen.
 

„So fertig!“

„Huh?“, verdattert sah ich auf. Vincent war gerade dabei, seine Materia wieder zu verstauen und sah mich verschmitzt an.

„Du warst so in Gedanken versunken, ich habe die Chance einfach genutzt.“

Ich plusterte meine Wangen kurz auf und hob beide Hände. Als der Schmerz in der Rechten jedoch ausblieb, blickte ich verwundert auf diese.

Ich meine, bisher hatte ich nur eine, und das noch nicht mal tolle, Erfahrungen mit Materia gemacht. Aber das hier war etwas anderes. Das ließ mein Bild dieser Welt noch realer erscheinen als sonst.

„Da. . .danke Vince!“

Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf:“ Keine Ursache, Ken. Pass nur auf, dass du deine Hand nicht noch einmal gegen eine Wand donnerst.“

Ups. Da hatte wohl jemand doch den Tathergang mitbekommen.

Ich hatte den Anstand, ein wenig verlegen zu gucken, und dem anderen hoch und heilig zu versprechen, das nächste mal meine Wut an einem Kuscheltier auszulassen.

Was mir ein verblüfftes Blinzeln und eine waschechte Kopfnuss einbrachte.

„Aua!!“
 

Am Abend in der Kantine langte ich an der Ausgabe richtig zu. Doroee, die dortige Küchenkraft zwinkerte mir vergnügt zu, und gab mit einen leckeren Pudding dazu.

Mit meiner Ausbeute machte ich mich auf den Weg zu den Anderen, welche sich schon an einen der Zahlreichen Tische gesetzt hatten.

„Ken!“, rief mich Cloud gleich zu sich.

„Mensch, Alter! Wo warst du denn? Ich hab dich gesucht!“

Und wieder guckte ich verlegen.

„Tut mir leid, Cloud. Ich musste mich ein wenig abreagieren, was ich tat. . .was dazu führte, und so. . . . und dann.... woraufhin...nöö!“, endete ich grinsend. Hatte ich erwähnt, dass ich Mario Barth mag? Egal.

Auf jeden Fall musste ich bei dem verwirrten Gesicht von Cloud einfach anfangen zu lachen, was mir gleich die nächste Kopfnuss einbrachte. Doch diesmal von hinten.

„Aua!! Sagt mal, habt ihr sie noch alle? Was habt ihr denn mit meinem Kopf?!!“, zischte ich dem hinter mir stehenden zu. Scheiße, tat mir der Kopf jetzt weh. Wo sind die Kopfschmerztabletten?

„Hab dich nicht so Ken! Wir haben dich vorhin gesucht! Doch du warst einfach weg!! Dabei wollte ich dir das Ding hier eigentlich geben!“, Zack hatte sich, mit einer Hand in der Hüfte, hinter mir aufgebaut.

In der anderen Hand hielt er. . .

„Kleines!“, rief ich erfreut. Die Kopfschmerzen waren wie weggeblasen.
 

In der anderen Hand hielt der First das Chocobobaby, welches wir heute gefunden hatten. Dieses fiebste auch schon ganz aufgeregt, und wand sich im Griff von Zack. Der hatte gute Mühe, den kleinen Racker fest zu halten, weswegen ich mich bequemte, ihm zu helfen, und das Küken an mich zu nehmen. In meinen Armen kuschelte sich der Kleine dann zusammen und gähnte einmal kurz.

„Awww!“, seufzte ich.

„Wie niedlich!!“

„Tatsächlich! Er ist wirklich niedlich. Lazard hat erlaubt, dass du ihn behälst, Ken. Er meint, für das Futter würde die ShinRa aufkommen. Aber du müsstest es aufziehen. Und deine pflichten als Rekrut nicht vernachlässigen!“, dozierte Zack mir ernsthaft.

Ich nickte begeistert.

Klasse!

Ich dürfte das Chocobo behalten. Ein schwarzes Chocobo!!

Mensch Kinder, ich glaube ich bin im Himmel!!
 

________+~*_________ zwei Monate später ________+~*_________
 

Ohhh mein Gott, heute war es soweit!

Meine erste Zwischenprüfung. Wäääh! Hilfäääää!!!
 

Nervös wischte ich mir wieder über die Stirn. Ich war sehr sehr aufgeregt. Immerhin sollte sich hier entscheiden, ob ein jeder hier was taugt. Die war die erste Stufe zum 3rd Class SOLIDIR und wenn man die verpatzte, konnte man sich schon auf das Infanteristendasein freuen. Aus den Spielen weiß ich, dass Cloud nur ein Infanterist gewesen war. Wird das hier dann auch so sein?

Ahhhh, nicht ablenken lassen!
 

„Drehen sie die Zettel bitte JETZT um! Sie haben 60 Minuten!“

Papiergeraschel umfasste mich nun, als auch ich den Papierstapel umdrehte. In der Zwischenprüfung gab es zwei Teile. Den theoretischen und den praktischen Teil. Der theoretische Teil war voll mit Wesensfragen zu Monstern, wo sie herkamen, wie man sie tötet und so weiter.

Lustigerweise stand auch der Morbol darin, was mich fast dazu führte, auf zu schreiben, wie ich ihn getötet hatte. Zusammen mit Cloud versteht sich.

So jedoch schrieb ich das im Unterricht durchgenommene.

Anfällig auf Elektrizität. Wenn nicht vorhanden, dann schnell beide Beine in die Hand nehmen und abhauen.

Aber nicht nur Fragen zu Monstern, sondern auch zur Kriegsführung wurden aufgeführt. Wie treffe ich den Gegner emotional richtig, um ihn zu besiegen. Wo hat er seine Schwachstellen? Wer ist der Gegner und wer ist es nicht? Wie werden Frauen und Kinder gehandhabt?
 

Mussten Zack, Vincent und Sephiroth auch schon Menschen töten? Bestimmt. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, oder es der Auftrag besagte. Aber zu mindestens wusste ich bei Zack, dass er äußerst ungern tötete. Wenn möglich machte er nur Gefangene oder machte sie dauerhaft Kampfunfähig. Was ich ehrlich gesagt auch machen würde. Menschen waren so viel anders als Monster in irgendwelchen Steppen. Natürlich besaßen sie ein schlagendes Herz, und wahrscheinlich auch ein, uns nicht verständliches Bewusstsein, aber dennoch sind sie anders. Deswegen kann ich sie auch töten.

Doch einen Menschen. . .
 

„Die Zeit ist um!“

Ich zuckte auf. Was? Verwirrt blickte ich auf mein Blatt. Es war. . .

Fertig! Ich hatte, während ich nachdachte, scheinbar alle Fragen ausgefüllt. Sogar mein Name stand schon drauf! Was eine Leistung.

Schnell gab ich es ab und machte mich daran, aus dem Raum zu verschwinden. Wir hatten jetzt 2 Stunden Zeit ehe die theoretische Prüfung beginnen würde.
 

„Ahhh! Schööön!“

Ich lag mit Cloud zusammen auf einer der künstlich angelegten Wiesen auf dem ShinRa-Campus und lies mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Neben mir tat Cloud das gleiche.

„Sag mal kleiner, wie hast du die Prüfung gemeistert?“, fragte ich ihn.

Er verzog das Gesicht.

„Wahrscheinlich gar nicht!“, meinte er.

„Ich habe bestimmt alle Fragen Falsch beantwortet!“

„Ach komm!“,meinte ich,“Das kann nicht dein Ernst sein. Zumindestens die Frage über den Morbol hattest du bestimmt richtig beantwortet, oder?“

Jetzt grinste das Blondchen ein wenig schräg.

„Ja. Nachdem ich für einen Moment reinschreiben wollte; Schießt ihnen die Augen mit MG's runter und zerteilt ihn dann mit dem Schwert in der Mitte!“

Wir mussten beide herzhaft lachen.

„Na, ob wir dafür Punkte bekommen hätten? Ich weiß ja nicht!“, japste ich, als wir uns ein wenig beruhigt hatten. Dennoch kicherte ich noch ein wenig. Als ich wieder genug Luft bekam, richtete ich mich auf.

„Was denkst du, kommt in der Praktischen jetzt dran?“, fragte ich Cloud.

Der richtete sich nun ebenfalls wieder auf.

„Hmh, ich weiß es nicht genau. Ich würde, denke ich, eher mit einem Parkur rechnen. Oder wenn es hart auf hart kommt, mit einer Mission.“

Nachdenklich nickte ich:“ Ob wir da Menschen töten müssen?“

Der Blonde blickte mich aufmerksam an. Das spürte ich. Aber ich fand im Augenblick das Gras unter meinen Füßen viel interessanter. Ich studierte es eingehend. Von der gleichbleibenden Länge bis hin zum gleichbleibenden Grünton.

„Zack hat erzählt, dass das Töten von Menschen erst ab dem 2nd Rang in den Missionen vorkommen wird.“, klärte mich Cloud leise auf.

Ich lachte leicht:“Also heißt das, wenn ich keine Menschen töten will, muss ich einfach auf dem 3rd Rang bleiben oder?“

Cloud nickte, jetzt wieder grinsend:“ Wenn du dich denn dumm genug anstellst?“

Ich stöhnte gespielt frustriert auf;“ Oh Gott, ich brauche McKinley's Hirn!“

Blondie lachte laut. Das ließ mehrere Absolventen in unsere Richtung blicken.

„Oh, stimmt! Wir sind ja nicht alleine auf der Welt!“, rief ich und winkte den anderen vergnügt zu.

Das brachte mir einige Reaktionen ein. Die einen schüttelten den Kopf und drehten sich weg. Die anderen, wo auch Clay Kanses darunter war, lachten ebenfalls und winkten zurück. Wieder andere jedoch bedachten mich mit bösen Blicken und zogen es danach vor, uns zu ignorieren.

Möh, so'ne Spielverderber! Ich zog eine Schnute und drehte mich weinerlich zu Cloud um:“ Maaamaaa~ die verstehen keinen Spaaaaß!“

Mein Flennen zauberte dem Blonden ein zuckendes Lächeln um die Mundwinkel und ließ ihn meinen Kopf tätscheln.

„Das ist alleine deine Schuld kleiner!“

„Aber waruuum?“

„Weil die Banane krumm ist, darum!“

„Oh. . .okay!“

Damit war auch diese Konversation abgefrühstückt und wir hatten wieder etwas zu lachen.
 

„In 10 Minuten haben sich alle Rekruten auf dem Trainingsgelände einzufinden!“

„Hast du gehört, Ken? Gleich geht’s los!“

„Ja, ich habe gehört! Und zwar, dass Angeal die Ansage gemacht hat! Den Inhalt habe ich natürlich auch verstanden, keine Sorge!“, schob ich nach, als mich Cloud ein wenig böse ansah.

Beim Aufstehen klopfte ich mir noch ein wenig das Gras vom Hintern ehe ich mich mit meinem Kumpel und den gefühlten 10.000 anderen zu dem besagten Gelände aufmachten.

'Oh mann! Jetzt bin ich noch aufgeregter als vorher! Was kommt wohl ran? Werde ich das schaffen? Wer nimmt überhaupt die Prüfung ab? Ahhhrg! Es ist zum Chocobo - Knutschen!!!', in meinen Gedanken versunken nahm ich nicht mehr viel von meiner Umgebung wahr. Erst ein verwundertes Geräusch von Cloud holte mich in das Hier und Jetzt zurück:“ Was los, Prinzessin?“

Eben jene Prinzessin guckte mich nun wirklich böse an:“Du sollst mich nicht so nennen!!! Egal! Sieh mal, die Prüfer haben Zuwachs bekommen!“

Jetzt war auch ich verwundert. Ich dachte eigentlich fast, dass die Prüfung von dem General, Angeal und Zack abgenommen werden würde. Aber vielleicht war letzterer ja zu parteiisch?

Auf jeden Fall hatte sich zu Angeal und dem General eine weitere Person gesellt. Ein Mann. Unverkennbar! Er hatte Rotbraune, kurze Haare, welche ihm zwar glatt aber sehr fransig um den Kopf vielen. Das dadurch umschmeichelte Gesicht war schmal und außerordentlich blass. Seine Kleidung war, abgesehen von einem Mantel in der gleichen Farbe seiner Haare, schwarz. Seine Augenfarbe konnte ich nicht identifizieren, da er noch zu weit weg war, aber vielleicht, wenn ich näher dran bin.

„Guck dir mal sein Schwert an!“, raunte mir Cloud zu, als wir uns so langsam in Reih und Glied aufstellten. Blöd war dabei jedoch, dass sich die Prüfer uns nun zu wandten und ich damit das Schwert nur noch schwerlich betrachten konnte. Ich versuchte es in einem anderen Blickwinkel zu bekommen und legte den Kopf ein wenig schräg, aber das war vergeblich. Mist verdammter, dabei wollte ich doch sehen, dass das Schwert einen breiten, rötlichen Streifen mit verschnörkelten In. . .sig. . .nien.- . . ups?!

Ich zucke mit dem Kopf in meine Ausgangsposition zurück. Der mir unbekannte Mann hatte sein Schwert für einen kurzen Augenblick so gedreht, dass ich es mir ansehen konnte.

Schnell blicke ich nach oben und kreuze somit den Blick aus hellblauen Augen, welche mir einen kurzen Moment amüsiert zuzwinkerten, ehe er den Blick abwandte und über alle Absolventen hinweg blickte.„Achtung!“, kam es nun von der Seite. Für uns war es das Zeichen, Haltung anzunehmen. Und scheinbar gleichzeitig auch das Startzeichen für General Crescent.

„Rekruten! Ich werde Ihnen nicht sagen müssen, worum es heute geht! Doch sollten Sie wissen, wenn Sie heute hier versagen, ist es vorbei!“

Bei diesen Worten ging ein unruhiges Raunen durch die Reihen. Auch mir wurde ein wenig unwohl in meiner Haut.

„Ihre Prüfung wird an einem anderen Ort stattfinden. Sie werden in mehreren Gruppen á 5 Mann eingeteilt werden. 1st Rhapsodos, 1st Hewley und ich werden Sie begleiten und beobachten. Wie die Prüfung ablaufen wird, werden Sie an ihrem Bestimmungsort erfahren!“

Auf diese Erklärung hin wurden die Prüflinge in 8 handliche Gruppen aufgeteilt. Es wurde wie damals gehandelt. Der erst aufgerufene Name ist der Teamleiter, die vier darauf folgenden seine Mitglieder. Ich hoffte inständig, dass ich mit Cloud in eine Gruppe käme. Wurde jedoch enttäuscht. Stattdessen fanden sich neben Clay und Andrew, Daivis Morane und, zu meinen Entsetzen, auch noch McKinley in meiner Truppe wieder. Alles in allem hätte es mich nicht schlimmer treffen können. Ich überlegte mir, ob ich mir nicht ein Stoppuhr stellen sollte, um zu sehen, wann ich und Eve uns die Köpfe abreißen würden...

„Glaub nicht, dass ich auch nur auf ein Wort hören werde, was du sagst, Hajime!“, zischte mich eben jener an.

'Okay', dachte ich:'keine drei Sekunden.'

„Dann, McKinley, werden wir alle fünf durchfallen!“,meinte ich lakonisch.

„Wenn du dich nicht einfügen kannst, können wir hier und jetzt abbrechen!“

Ehrlich, mir reicht es! Reicht es ihm nicht auch mal langsam? Muss er sich genau JETZT, in diesem wichtigen Moment, wie ein kleines Kind benehmen? Ja? Fein, dann soll er das aber wo anders machen! Denn ich habe keine Lust auf diesen Kinderscheiß.

„Du hast die Wahl, Eve. Entweder, du fügst dich einmal in deinem Leben einer Situation so, dass wir keinen Kleinkinderkrieg führen müssen, oder ich gehe gleich zu unseren Prüfern und breche für unsere Truppe ab...“

„Ihre Truppe will abbrechen, Rekrut?“, sprach es plötzlich hinter mir. Oha!

Ich drehte mich um. Und hatte promt wieder die hellblauen Augen von vorhin vor mir. Dies müsste 1st Rhapsodos sein. Wenn ich dem General vorhin richtig zugehört habe.

Shit!

„Nun, Sir...“, ich zögerte ein wenig. Doch nahm man mir das Sprechen einfach ab.

„Rekrut McKinley macht sich hier zum Affen, weil er sich mit Rekrut Hajime nicht versteht, und deshalb dessen Befehlen nicht folgen möchte, Sir!“

Daivis, mit welchen ich eigentlich nur flüchtig zu tun hatte, trat ein wenig vor, und sah dem 1st fest in die Augen.

Dieser nickte ein paar mal bedächtig, ehe sein Blick wieder zu mir wanderte.

„Du bist Rekrut Hajime, nehme ich an?“

Ich nickte nur.

Der rothaarige sah sich die Truppe weiter an:“Und wer ist Rekrut McKinley?“

Jetzt trat Eve ein kleines Stück nach vorn.

Wieder nickte der 1st.

„Ich kenne deinen Vater, Junge. Du scheinst vieles von ihm zu haben. Aber lass mich dir eines sagen. Auch er musste brutal lernen, wie es ist, einen Vorgesetzten zu haben, der einfach mehr Macht hatte, als einer Selber. Es ist hier egal, wie du zu den anderen Rekruten stehst. Deren Befehlen zu folgen, heißt nicht, gleich Bruderschaft mit denen zu trinken. Hier geht es darum, dass du den Befehlen folgst, um zu überleben! Du wirst dich dem Gruppenführer unterordnen oder die gesamte Gruppe fliegt!!“

Nach diesen Worten schloss der Rothaarige den Mund und sah Eve abwartend an. Dieser entzog sich dem Blick murrend und grummelte nur ein verärgertes „Ja, Sir!“ in die Richtung des Firsts. Dem schien das zu reichen, denn er scheuchte und zu den Helis.

Während des Weges beugte sich Clay zu mir:“Ey Ken! Kennst du den Typen?“

Verwirrt blickte ich den Braunhaarigen an. Der sich daraufhin gezwungen, seine Frage ein wenig zu detaillieren.

„Ich mein, du und Cloud, ihr seid doch mir 1st Fair und Mr. Valentine per du! Hat da nicht einer von beiden mal was bin einem Neuen erwähnt?“
 

Ich dachte über die Frage nach. Hatten Zack und Vincent mal was erwähnt? Irgendwas, was ich vielleicht geistlich nicht mitbekommen hatte?

Auch nach anstrengendem Überlegen fand ich nichts aussagekräftiges ins meinen Erinnerungen.

„Nein, keiner hat was erwähnt! Zumindest nix, was ich nicht hätte mitbekommen können.“, verneinte ich also die Frage von Clay.
 

„Yoh Ken!“, hörte ich plötzlich eine Stimme von vorn. Als ich meinen Blick in diese Richtung wand, sah ich einmal mehr, wie sich Reno die Stirnfransen aus seinen Augen strich und mich angrinste.

Und da fiel mir auch ein, dass das Geschenk, welches ich an meinem letzten freien Wochenende besorgt hatte, noch immer in meiner Kommode auf unserem Quartier vor sich hin vegetierte.

Mist aber auch!

Aber was machte Reno eigentlich hier?

Wie als ob der Rothaarige meine Frage gehört hatte, öffnete er den Mund, als wir vor ihm standen.

„Die Turkrekruten haben die Aufgabe bekommen, euch zu den Bestimmungsorten euer Prüfung zu schiffen.“

Ich war nicht der einzige der ihn ungläubig ansah.

„Kannst du den Vogel überhaupt fliegen?“, fragte Andrew ihn vorsichtig. Reno zog die Augenbrauen ein wenig hoch:“ Ich denke schon. In der Flugsimulation habe ich ihn bei 10 mal nur 2 mal abstürzen lassen, sollte also alles in Butter sein!“

Ich riss entsetzt die Augen auf.

Er dachte schon?!

Es bestand immer noch eine 20 %ige Chance, dass der Heli unter seiner Führung einfach abstürzte?!
 

HIIILFEE!!!!
 

Ich bin ein Rekrut, holt mich hier raus!!!
 

Dummerweise schien das hier keinen zu interessieren.
 

Wie brave, kleine Hunde stigen Clay, Andrew, Daivis und Eve in den Heli. Letzterer ließ es sich nicht nehmen, mir ein provozierendes „Angst Hajime?“ zuzurufen, ehe er im Inneren der Höllenmaschine verschwand.

Angst?

Nein, Angst hatte ich keine. Aber gehörigen Respekt vor Renos Flugkünsten.

Doch es brachte ja alles nichts. Also Augen zu und durch! Oder in meinem Fall; Vertrauen dass Reno nicht gerade in DIESEM Moment seine 20%-Phase hat!
 

Mein Vertraue hat sich sogar gelohnt! Der Rotschopf brachte uns zwar in einige coole Turbulenzen, aber wir sind in einem Stück angekommen. Nur der Rest meines Trüppchens schien das nicht ganz so zu sehen wie ich.

Alle vier wankten sie aus der Machine, alle leicht gelblich im Gesicht.

Ich hingegen hüpfte gelassen hinter ihnen her.

Uhi, was bekam ich für tötende Blicke, als ich Reno fragte, ob er uns auch den Rückflug ermöglichte.

Merkt man eigentlich, dass ich Flugturbulenzen mag?

Nein? Dann glatt zum mitschreiben!

Ich

Mag

Flugturbulenzen!!

. . .

Ähm, nun gut!

Auf jeden Fall hatte ich keine weitere Zeit, mich mit Reno zu unterhalten, da die Gruppen nochmals zusammengerufen wurden.
 

Fast sofort wechselte ich in ein Hab-Acht-Gemüt, wie ich es nannte.
 

Dann würde sie also beginnen, die finale Prüfung.
 

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TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BlackTora
2013-11-26T14:24:43+00:00 26.11.2013 15:24
Bin echt happy das du weiter schreibst.
Kann echt gut mit Ken mit fühlen, bei der bemerkung von `Mister Hochnäsig`hätte ich auch gegen eine Wand geschlagen.
Mach weiter so
LG Tora


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