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Der 5. Hohe Rat der Bruderschaft

von

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Die Schiffbruch Bay

Am nächsten Morgen machte Anne sich sofort daran, mit dem Deckschrubben anzufangen. Dieses mal war es jedoch anstrengender für sie, da sich das Deckschrubben von gestern bei ihr mit Muskelkater bemerkbar machte. So dauerte es etwas länger, bis sie schließlich die Hälfte ihrer Arbeit geschafft hatte, um sich dann endlich eine Pause zu gönnen.

Wie auch schon am vorherigen Tag tauchte Fin wieder auf. „Na faulenzen wir wieder?“, fragte er grinsend. Dieses mal wusste Anne, dass er sie das nur aus Spaß fragte und sie antwortete deshalb: „Siehst du doch. Ich stehe hier schon seit dem Sonnenaufgang faul an der Reling.“ Fin musste lachen. „Ja das sehe ich.“ „Und jetzt bist du gekommen, um dich bei mir zu beschweren, ich würde dich ablenken“, schlussfolgerte Anne scherzhaft. „Nein, so etwas würde nie in meiner Absicht liegen“, erklärte er mit ernster Miene und musste dann aber doch wieder grinsen. Die beiden unterhielten sich lange, länger als beim letzten mal und zwischen durch fing einer an zu lachen, woraufhin der andere miteinfiel.

So vergingen mehrere Tage. Während Annes Pause kam Fin zu ihr und die beiden fingen an sich zu Unterhalten. Meist ging es dabei um belanglose Dinge wie: das Wetter oder die Arbeit auf dem Schiff. Einmal jedoch wechselte das Thema durch Zufall auf ihre Herkunft, bei dem Fin sowie Anne kein Sterbenswörtchen über dieses Thema verloren. Die eine, weil sie es nicht konnte, der andere, weil er es aus einem bestimmten Grund nicht wollte. Daher wechselten sie schnell wieder das Thema aufs Wetter und taten, als hätte nie der eine den anderen nach der eigentlichen Herkunft gefragt. Während Fin Anne am Anfang sehr komisch und auch recht unsympathisch vorkam, wurde er ihr immer sympathischer. Auch Fin erging es so mit Anne.
 

Eines Tages, Anne war nun schon seit mehr als sechs Tagen an Bord der Pearl, fragte sie Fin bei ihrer Pause, was er über die Schiffbruchbay wisse. „Die Schiffbruchbay…“, wiederholte er nachdenklich. „Sehr viel weiß ich darüber auch nicht. Ich kann dir nur das wiedergeben, was ich über diesen Ort gehört habe.“ „Das stört mich nicht. Mir ist es nur wichtig schon mal etwas über diesen Ort zu erfahren, bevor wir morgen dort ankommen“, meinte Anne. Fin nickte und begann zu erzählen: „Die Schiffbruchbay soll ein erloschener Vulkankrater sein, in dem sich der Ort Schiffbruch befindet, der aus sehr vielen Schiffwracks gebaut wurde. Die Schiffbruchbay selbst soll eine uneinnehmbare Festung sein, die nur durch Verrat erobert werden kann. Wie du siehst ist das ein sehr geeigneter Stützpunkt für die Piraten, aber einfallsreich darin Dingen einen Namen zu geben sind Piraten ja nicht gerade oder was meinst du Anne?“ Anne lächelte. „Ja darin sind sie wirklich nicht einfallsreich. Aber glaubst du, dass es noch mehr Dinge über die Schiffbruchbay gibt, die du noch nicht erfahren hast?“ „Ja das glaube ich“, murmelte Fin nachdenklich. „Aber ich bin schon gespannt, was wir dort alles sehen werden. Morgen früh werden wir ja endlich die Schiffbruchbay erreichen.“ Bei diesem Gedanken leuchteten seine dunkelgrünen Augen freudig auf und er mahlte sich aus, was ihn dort alles erwarten wird. Viel mehr aber freute er sich auf den Hohen Rat der Bruderschaft.

„Wusstest du eigentlich, dass der Hohe Rat der Bruderschaft durch ein Lied einberufen wird? Wenn das Lied gesungen ist, so heißt es, werden sich erneut die neun Piratenlords zusammenfinden, um das Problem, weswegen sie sich versammelt haben, zu besprechen“, sagte Fin auf einmal. Anne schüttelte den Kopf, „Wenn du wissen würdest wie viel ich nur wüsste…“, bemerkte sie leise. Dann wollte sie aber neugierig von ihm Wissen: „Was ist das denn für ein Lied? Kannst du es singen?“ „Und ob ich das kann“, antwortete der schwarzhaarige Junge und starrte gedankenverloren aufs weite blaue Meer hinaus. Dann begann er zu singen:
 

The king and his men stole the queen from her bed

and bound her in her bones.

The seas be ours and by the powers

where we will -- we'll roam.
 

Yo, ho, haul together, hoist the colours high.

Heave, ho, thieves and beggars, never shall we die.
 

The bell has been raised from its watery grave,

Do you hear its sepulchral tone?

A call to all, pay heed the squall

And turn your sails toward home!
 

Yo, ho, haul together, hoist the colours high.

Heave ho, thieves and beggars, never say we die.
 

Als er mit dem Lied geendet hatte, drehte er sich wieder zu Anne um. „Und wie fandest du es?“ „Es war…, wie soll ich sagen, schön und hatte aber auch irgendwie etwas Bedrohliches…. Aber die Melodie ich glaube, wenn man die einmal im Kopf hat, wird man sie nicht wieder so schnell los“, erklärte Anne lächelnd. „Ja das stimmt“, bestätigte Fin. „Aber sag mir, hast du Lust dieses Lied zu lernen? Ich könnte es dir beibringen.“ Anne dachte einen Moment über Fins Angebot nach, obwohl ihr schon bewusst war, dass sie es annehmen würde. Dann nickte sie. „Ich würde das Lied gern singen können.“ „Das freut mich“, erklärte Fin sichtlich darüber erfreut, dies von Anne zu hören.

Im Laufe des Nachmittags hatte es Anne geschafft. Nun konnte auch sie „Hoist the Colours“ singen und zusammen mit Fin sang sie es immer und immer wieder. Es machte ihr so großen Spaß, dass sie ihre eigentliche Arbeit, nämlich das Deckschrubben einfach vergaß. Irgendwann kam dann John neugierig an, der wissen wollte, was die beiden da sangen. Als er hörte, was das für ein Lied sei, bestand auch er darauf, dass es Fin und Anne ihm beibringen sollten.

John brauchte etwas länger, als Anne um den Liedtext zu behalten, doch als auch er „Hoist the Colours“ fehlerfrei singen konnte, standen sie alle drei an der Reling und sangen mehr schlecht als recht dieses Lied. „Ich glaube das Lied werde ich nicht mehr so schnell vergessen“, sagte Anne irgendwann lachend. „Ja ja wenn man den Text einmal kennt ist das kein Problem mehr“, meinte Fin wissend, „Denn die Melodie, die ist wirklich leicht zu merken.“ Anne nickte nur zu Antwort und starrte gedankenverloren aufs weite Meer hinaus. Die Sonne begann schon unterzugehen und ließ den Himmel rötlicher wirken. „Sieht das nicht wunderschön aus?“, murmelte Anne verträumt. „Ja in der Tat“, pflichtete Fin ihr bei. Nur John konnte die beiden nicht ganz nachvollziehen. Für ihn sah das aus wie jeder normale Sinnenuntergang und die fand er eigentlich eher langweilig.
 

Auf einmal fiel Anne erschrocken ein, dass sie ihre Arbeit das Deck zu schrubben völlig vergessen hatte. „Oh je das gibt ganz bestimmt Ärger“, sagte sie bedrückt. „Was meinst du denn?“, erkundigte sich Fin. „Na ich habe meine Arbeit vergessen“, erklärte sie ihm. „Als wir anfingen ‚Hoist the Colours’ zu singen, habe ich das Deckschrubben ganz vergessen.“ „Ach das meinst du. Na mach dir deswegen mal keine Sorgen. Ich werde mal mit dem Captain darüber reden und ihm erklären, dass es wenn überhaupt, eigentlich meine Schuld ist“, meinte Fin gelassen. Anne starrte ihn zweifelnd an. „Ich weiß nicht recht…“ Doch der schwarzhaarige Jung winkte mit einem verschmitzten Grinsen ab und machte sich auf, Jack zu suchen. Anne stöhnte und wartete ab, was nun kommen würde.

Nach einer Weile kehrte Fin mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder zurück. „Es wurde alles geklärt und du bist ab heute Abend nicht mehr dazu verpflichtet das Deck zu schrubben.“ Ungläubig starrte Anne ihn an. „Wie hast du denn das gemacht?“ „Ach das war nicht so schwer…“, wich er ihrer Frage aus und meinte dann: „Aber ich würde, vorschlagen wir gehen jetzt etwas Essen und danach vielleicht auch schon schlafen, da wir morgen früh die Schiffbruchbay erreichen werden und ich nichts verpassen will.“ Das hörte sich vernünftig an und so gingen Anne und Fin gefolgt von John in die Kombüse, sich etwas Essen holen.
 

Nach dem Essen, es war wie immer gerade so genießbar, ging Anne in ihre Hängematte. Doch irgendwie konnte sie nicht einschlafen. Viel zu viele Dinge schwirrten ihr im Kopf herum, als das sie hätte schlafen können. Zum einen war sie sehr aufgeregt, wenn sie an die Schiffbruchbay und den Hohen Rat der Bruderschaft dachte, zum anderen aber ging ihr auch Fin nicht mehr aus dem Kopf. Er hat irgendwie etwas Geheimnisvolles an sich, überlegte Anne. Nur was war das? Je länger sie darüber nachdachte, desto neugieriger wurde sie. Doch ihn einfach so zu fragen, wollte sie wiederum auch nicht. Irgendwann dann wurde es ihr zu bunt weiter darüber nachzudenken. Sie wollte einfach nur schlafen, um am nächsten Tag alles Wichtige mitzubekommen. Einfach an nichts denken, einfach an nichts denken, sagte sich Anne immer wieder und fiel langsam in einen traumlosen Schlaf.
 

„Anne! Anne! Aufwachen!!!“ Verwirrt öffnete Anne die Augen. Was war da los? Warum schrie hier jemand so rum? Und warum rüttelte jemand an ihrer Hängematte? „Was ist denn los?“, murmelte sie schlaftrunken. „Anne wir haben die Schiffbruchbay erreicht“, rief John aufgedreht. „Beeil dich lieber, sonst wirst du noch etwas verpassen!“ Nach diesen Worten war sie auf einmal hellwach. „Die Schiffbruchbay sagst du?“, fragte Anne und setzte sich abrupt auf, verlor den Halt und fiel aus der Hängematte. Fluchend rappelte sie sich wieder auf. Das war ihr bei ihrem gesamten Aufenthalt auf der Black Pearl noch nie passiert und jetzt musste das natürlich passieren! „Hast du dich irgendwie verletzt“, erkundigte sich John besorgt und half Anne beim Aufstehen. „Nein, mir geht es gut. Aber jetzt lass uns schnell an Deck gehen, sonst verpassen wir wirklich noch etwas.“ Das musste sie ihm nicht zweimal sagen. Wie ein Blitz schoss John gefolgt von Anne aus der Kajüte aufs Deck.

„Ah da bist du ja, Anne“, wurde sie von Fin empfangen. „Ich hatte John losgeschickt, er solle dich wecken, damit du nichts verpasst. Ich hoffe, das war dir recht.“ Anne lächelte. „Vielen Dank Fin und auch dir John dafür, dass du mich geweckt hast. Ich glaube sonst hätte ich wohl solange geschlafen, bis die Black Pearl im Hafen angelegt hätte.“ „Das dachte ich mir“, erwiderte Fin lächelnd.
 

Dann wurden sie schlagartig still, da die Black Pearl einen dunklen höhlenartigen Gang passiert. „Was ist das“, flüsterte Anne erstaunt. „Das ist der Teufelsschlund“, wurde ihr von einer allzu bekannten Stimme erklärt. Verwirrt drehte sie sich um und sah Barbossa. Dieser stand ziemlich gelassen wirkend vor ihnen und machte einen etwas besserwisserischen Eindruck. „Barbossa, könnt Ihr uns mehr über den Teufelsschlund erzählen?“, fragte Fin höflich und neugierig zugleich. „Viel zu erzählen gibt es da nicht“, meinte Barbossa. „Dies ist der einzige Eingang zur Schiffbruchbay. Aber er ist auch tödlich, wie es der Name schon sagt. Unerfahrene Seeleute, die diesen Weg passierten, kentern meist, durch Felsen, die man nur umfahren kann, wenn man weiß wo sie liegen.“ „Ich hoffe doch der Captain weiß, wo die liegen“, murmelte John leicht beunruhigt. Er hatte das aber doch etwas zu laut gesagt, so dass Barbossa seine Bemerkung mitbekam und daraufhin entgegnete: „Der Captain ist zwar sehr unfähig, was seine Position und den Umgang mit diesem einzigartigen Schiff betrifft, doch ich denke, er wird den Weg schon kennen.“ Kaum hatte er seinen Satz beendet, als es auch wieder heller wurde und die Black Pearl den Teufelsschlund hinter sich ließ.

Anne sah staunend um sich. Um sie herum waren riesige graue Steinwände, die sie vermuten ließ, dass Fins Erzählung über die Schiffbruchbay stimmte und sie sich wirklich in einem erloschenen Vulkankrater befand. Vor ihr aber befand sich ein riesiges beeindruckendes inselähnliches Gebilde gebaut aus lauter Schiffwracks. An dem Gebilde befanden sich viele Stege, an denen einige Schiffe angelegt hatten, zwar war dort noch viel mehr Platz, doch für Anne waren es so schon erstaunlich viele Schiffe, die alle aus einem anderen Land zu kommen schienen, zumindest war fast jedes einzigartig vom Bau her.
 

Als sie sich zu Fin umdrehte sah sie ihn, ebenso wie sie gerade, staunend an der Reling lehnen und sich mit einer Hand an der Takelage festhaltend, wie er es am liebsten tat. Dann drehte er sich mit leuchtenden Augen zu Anne. „So etwas Beeindruckendes habe ich noch nie gesehen!“, rief er aufgeregt. „Sie dir nur mal Shipwreck City an. Diese ganzen Schiffwracks! Das ist so… das ist einfach nur Wahnsinn!“ Doch dann schien ihm auf einmal etwas einzufallen und er wandte sich zu Barbossa. „Und Barbossa zu Eurer letzten Äußerung vorhin wollte ich Euch noch etwas sagen!“ Der angesprochene sah in interessiert an, während er sein Äffchen kraulte. „Und das wäre?“, wollte Barbossa wissen. „Das was Ihr über m…“, fing Fin an und unterbrach sich, als ob er noch einmal über seinen Satz nachdenken müsse, den er angefangen hatte. Schließlich fuhr er fort: „Das was Ihr über meinen Captain gesagt habt, wage ich zu bezweifeln. Der Captain ist einzigartig und hat seine Position zu recht!“ „So hat er das?“, fragte Barbossa mit einem spöttischen Grinsen. Daraufhin nickte Fin kräftig mit seinem Kopf. „Ja, das hat er!“ Nach diesen Worten ging Barbossa achselzuckend davon. Wahrscheinlich wollte er nicht länger mit einem ihm untergeordneten Schiffsjungen diskutieren.
 

Nachdem die Black Pearl an einem der Stege angelegt hatte, folgte Anne Elizabeth und John, die die Black Pearl verließen. „Kennst du schon die Schiffbruchbay?“, wollte Anne neugierig von John wissen. „Ja, das tue ich. Aber ich kann mich nicht mehr so deutlich daran erinnern, schließlich war ich erst vier, als wir diesen Ort hier verließen“, antwortete John. „Aha“, murmelte Anne und ging schweigend weiter. Es war ihr irgendwie unangenehm ihn mehr über seine Vergangenheit zu fragen. Irgendwie war sie der Meinung, dass wenn überhaupt er selbst davon erzählen sollte. Und da er das nicht tat, ließ sie es. Auch von dem Geschehen, vor mehr als zehn Jahren wusste sie eigentlich gar nichts. Nur, dass es da wohl einen 4. Hohen Rat der Bruderschaft gegeben haben muss, bei dem Elizabeth zur Pirtanekönigin gewählt worden war und dass nach dieser Wahl ein Kampf stattgefunden haben muss - gegen die Flying Durchman und ihrem ehemaligen Captain. Warum er als ehemalig bezeichnet wurde, wusste Anne nicht. Sie wusste noch nicht einmal, wie dieser überhaupt hieß.
 

Plötzlich wurde Anne aus ihren Gedanken gerissen da eine Stimme erfreut rief: „Captain!“ Verwundert blickte sie auf und sah einen asiatisch aussehenden Mann auf Elizabteh zu eilen. Als diese ihn sah, war sie im ersten Moment überrascht, bis sie dann schließlich erstaunt sagte: „Tai Huang.“ „Es ist schön Euch wieder zu sehen, Captain“, sagte der asiatisch aussehende Mann, der anscheinend Tai Huang hieß, mit leichtem Akzent. Elizabeth lächelte. „Dem stimme ich dir zu. Seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, sind nun schon fast sechs Jahre vergangen. Aber wie war deine Reise nach Singapur?“ „Sie war schön. Vor allem meine Familie hat sich gefreut mich wieder zu sehen“, erwiderte der Asiate mit einem Lächeln auf den Lippen. „Vielen Dank dafür, Captain!“ „Es freut mich zu hören, dass deine Reise schön war. Und wie lange bist du in deinem Heimatland geblieben?“, wollte Johns Mutter wissen. „Um die vier Jahre“, meinte Tai Huang. „Danach sind meine Männer und ich wieder zurück zur Schiffbruchbay gefahren und wir haben Barbossa getroffen. Aber na ja mehr kann ich Euch leider nicht verraten. Den Rest werde Ihr nämlich beim Hohen Rat erfahren.“ Elizabeth schien darüber etwas verwundert zu sein, ahnte dann aber warum.

„Tai Huang wo ist eigentlich die Empress? Ich habe sie hier noch gar nicht entdecken können“, fragte John etwas vorlaut. Erst da schien der Asiate John zu bemerken. „Ah der junge Mr Turner. Es freut mich Euch zu sehen.“ „Die Freude ist ganz meinerseits“, erwiderte John daraufhin höflich. „Aber um auf Eure Frage zurückzukommen…“, sagte Tai Huang. Man konnte ihm ansehen, wie unangenehm ihm diese Situation zu sein schien. „Die Empress hat an der steuerbord Seite ein großes Leck. Ich bin froh, dass wir es damit noch bis hierher geschafft haben. Das Schiff wird gerade repariert. Es tut mir furchtbar Leid, Captain.“ Bei den letzten Worten senkte er demütig den Kopf vor Elizabeth. Diese dachte nach, wie sie nun darauf reagieren sollte. Schließlich meinte sie: „Hmm es ist zwar ärgerlich, aber doch nur halb so ärgerlich, als dass du mir den Grund verschweigst.“ Tai Huang wurde es sichtlich unwohler in seiner Haut und er guckte sich bedrängt nach allen Seiten um. „Also gut“, flüsterte er verschwörerisch. „Ich werde Euch den Grund nennen, aber vorher muss ich Euch darum bitten kein Wort Barbossa davon zu verraten, dass ich es Euch schon gesagt habe. Und John und das Mädchen müssen solange außer Hörweite sein.“ Elizabeth wunderte sich zwar über die Geheimniskrämerei vom Asiaten, doch willigte sie am Ende aus Neugier ein, seiner Forderung nachzukommen. Deshalb schickte sie John und Anne wieder zurück zur Black Pearl. Sie sollten sich umhören, ob schon bekannt ist wann der Hohe Rat der Bruderschaft anfinge.
 

„Ich frage mich, was so geheim ist, dass wir beide nichts davon mitbekommen sollen“, murmelte John nachdenklich. „Das wüste ich auch gern“, stimmte Anne ihm zu. „Aber das werden wir beide wohl bald erfahren. Wahrscheinlich sogar heute noch.“ Dann verfielen beide während des Rests des Weges zur Pearl in ein brütendes Schweigen. Als sie wieder an Bord des schwarzen Schiffes waren, fragte John Anne: „Hast du eine Idee von wem wir erfahren können, wann der Hohe Rat beginnt?“ Ja, sie hatte da jemanden in Verdacht, doch den wollte sie nicht fragen. Es war Barbossa. Irgendwie wusste sie nicht, was sie von ihm halten sollte und hielt deshalb lieber Abstand von ihm. Aber es gab da einen, der es vielleicht auch noch wissen könnte. „Fin könnte das vielleicht wissen“, schlug Anne vor. John nickte zustimmend und machte sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach Fin. Jedoch erfuhren sie von Pintel, dass der schwarzhaarige Junge von Bord gegangen sei und wohl erst später zurückkommen würde. So beschlossen die beiden einfach zu warten.

Nach einer Weile kam Fin dann auch wieder. Als er Anne und John sah, ging er verwundert auf sie zu. „Was macht ihr beide denn noch an Bord der Pearl?“, wollte er erstaunt wissen. „Die Schiffbruchbay ist doch so interessant.“ „Wir sollen hier auf meine Mutter warten“, erklärte John. Und Anne fügte noch hinzu: „Ach und Fin weißt du wann der Hohe Rat der Bruderschaft beginnt?“ „Hmm lass mich überlegen. Wenn ich mich nicht täusche, dann müsste der nach Sonnenuntergang anfangen“, meinte Fin. „Ah das ist gut“, sagte Anne. „Aber ich bin immer noch sehr müde. Ich denke ich werde die Zeit nutzen, um zu schlafen. Kann mich einer von euch beiden wecken, wenn der Rat beginnt?“ Beide nickten und erklärten sich gleichzeitig dazu bereit, sie zu wecken. „Vielen Dank“, meinte Anne dann und ging unter Deck in ihre Hängematte. Dieses mal war sie so müde, dass sie kaum mehr ein Gedanke an irgendetwas Anderes verschwendete. Und so fiel sie in einen Traum voller schicksalhafter Offenbarungen.
 


 

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Das Kapitel ist wirklich lang geworden. Ich hoffe es stört keinen, war nämlich nicht so beabsichtigt.

Na ja also was die Schiffbruchbay betrifft. Ich habe mich dafür in diesem Piratenhandbuch schlau gemacht^^

Außerdem hoffe ich, dass das bisschen Vergangenheit von John und Elizabeth verständlich war.
 

Davy-Jones



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Monny
2008-10-07T18:39:34+00:00 07.10.2008 20:39
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Kurosaki-kun^^.

PS: Frag mich wan Will auftaucht^^. Weiß er überhaubt das er einen Sohn hat??.
Von: abgemeldet
2007-09-30T09:30:29+00:00 30.09.2007 11:30
Das Kapitel ist echt interresant, und spannend das du das Piratenlied eingebracht hast war eine sehr gut idee.

nur weiter so.
Von:  Scriabin
2007-09-17T15:58:00+00:00 17.09.2007 17:58
Ja,das Kapitel ist wirklich lang,aber ich LIEBE lange Chapters!!!

Wirklich toll gemacht!!!Respekt!!!
Hoffentlich gehts bald weiter!!! -^,^-
Von:  BunteRegentropfen
2007-09-16T22:55:44+00:00 17.09.2007 00:55
Ui Ui Ui ...
Also dieses Kapitel hat mir seeeeeehr gut gefallen... besser als alle anderen... ich kann dir nicht sagen warum aber du wirst immer besser...
Und das es so lang ist, ist sehr gut... endlich mal was wo man was zu lesen hat...
Ich liebe lange Kapitel...

Hm was könnte ich noch schreiben??? garnichts eigentlich... oder doch warte...*mir was zu trinken hol*... du musst gaaaaanz schnell weiter schreiben... Ich liebe deine Geschichte und ich habe sie schon am Anfang auf meine Favoritenliste gepackt...

lg...

TiaDalma18

PS: Was wohl jetzt kommt? Ich bin gespannt


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