Zum Inhalt der Seite

New Home

Was nach Kains Herrschaft kam
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Im Lager

n einem alten knorrigen Baum lehnt jemand, der noch finsterer schaut als alle Anderen. Ganz genau mustert er jede Gestalt, die durch das Lager läuft. Denn auch in der Dunkelheit der Nacht bleibt ihm nichts verborgen. Sein schulterlanges schwarzes Haar klebt durch den Regen nass an seiner Haut und seine Füsse sind schon zur Hälfte in dem matschigen Boden versunken. "Rasiel!" Ruft ihn jemand. Langsam dreht er seinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam. Jemand kommt mit schnellem Schritt auf ihn zu. Selbst bei aller Finsternis erkennen seine Augen einen weiblichen Körper. Und wenn er das nicht könnte, dann wenigstens an der Stimme. Nun kann er sie erkennen. "Anael..." antwortet er, "...was kann ich für dich tun?" Beim Anblick dieser Gestalt verschwand sofort Rasiel′s finsterer Blick und er verwandelt sich in einen Blick der Ehrerbietung und höchsten Aufwartung. Anael′s blondes Haar klebt ebenso nass an ihrem Kopf wie seines und genauso ist auch ihre Lederrüstung und ihr Umhang völlig durchnässt. Dennoch bewahrt sie ihre Schönheit und in Rasiel′s Augen hat sie die Gestalt eines Engels, wenn es wohl auch ein gefallener Engel ist. Anael merkt seine Blicke sofort und lächelt ihn an. "Wo starrst du denn hin, großer Krieger?" haucht sie ihm zu. Rasiel senkt verlegen seinen Blick. Würde Leben in seinem Leib stecken, er würde jetzt erröten. "Ist Catriona schon wieder aufgetaucht, Rasiel?" fragt sie ihn. Er schaut sie wieder an, doch nun scheint es, als würde hinter seinem Blick kein einziges Gefühl stecken. "Catriona, nein...wer weiss, was sie wieder so lange treibt. Ich verstehe nicht, wieso Lord Gor sie als Späher vorgeschickt hat, diesen Nichtsnutz. Sie...ist so naiv, sie versteht nichts!" Anael sieht ihn fragend an. Im Gegensatz zu Rasiel schießen ihr wohl tausend Sorgen durch den Kopf, während er nur Abneigung gegen den Schützling von Lord Gor empfindet. Andererseits ist es vielleicht auch nur liebevolle Sorge, die er empfindet und sich in einem Wortschwall aus Verachtung äußert. Anael antwortet erwiedernd: "Geh nicht so hart mit ihr um. Sie ist noch neu hier. Sie kann nicht alles auf einmal lernen. Erst recht nicht in diesen harten Zeiten. Du bist ihr Lehrmeister! Es ist nicht deine Aufgabe sie zu beschimpfen. Es ist deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass sie gut im Leben klarkommt. Auch, wenn sie eigentlich schon tot ist." Wieder spiegelt sich ein leichtes Lächeln in ihrem Gesicht wieder. Bei jedem anderen hätte Rasiel energisch widersprochen, doch Anael hat eine ganz sonderbare Wirkung auf ihn. Er blieb ruhig und blickt wieder auf den Boden. Anael trat näher und nahm ihn bei der Hand. "Catriona ist zurück!" hallt es plötzlich vom äußeren Rand des Lagers. Rasiel schnellte los und riss sich unbemerkt aus Anael′s sanftem Griff . Etwas überrascht und auch leicht enttäuscht sieht sie ihm hinterher.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück