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Die Forderung

Kapitel 3: Die Forderung
 

„Das....das ist ein schlechter Scherz, oder?“, meinte Kisugi fassungslos und starrte das Foto geschockt an.

„Wenn, dann ist es ein ziemlich geschmackloser Scherz.“

„Eine Fälschung vielleicht?“

„Wer sollte so was denn machen?“

Sanae hatte die ganze Zeit kein einziges Wort gesagt. Mit weit aufgerissenene Augen blickte sie die Fotografie an. Kumi neben ihr schluchzte erstickt und rannte plötzlich davon. Keiner achtete auf sie.

„Das kann nicht sein.“, meinte Sanae heiser. „Das darf einfach nicht sein.....“ Ihr Blick klebte an der Platzwunde an Tsubasas Stirn fest. „Gestern abend sind wir doch noch zusammen nach Hause gegangen!“

Yukari legte ihr die Hand auf die Schulter, aber sie registrierte sie nicht. Izawa schluckte, dann löste er das Foto von der Tür. Es war mit Tesafilm befestigt worden, und es war nicht ganz leicht zu entfernen, aber endlich hielt er es in den Händen und zwang sich, genau hinzusehen.

„Nach einer Fälschung sieht das nicht aus, leider....“, meinte er düster. „Anscheinend hat ihn irgendjemand niedergeschlagen.....“

„Hinten steht irgendetwas....“, meinte Ryo plötzlich. Er nahm ihm das Bild ab und drehte es um. Tatsächlich hatte jemand mit schwarzem Filzstift eine Botschaft auf die Rückseite geschrieben.
 

WENN IHR MORGEN GEWINNT, IST ER SO GUT WIE TOT! KEIN WORT ZU IRGENDJEMANDEM!
 

Jetzt wurde es endgültig totenstill.

Shingo fand als erster die Sprache wieder.

„D....das ist doch nicht wahr......die wollen ihn ernsthaft ..... ?“

„Ich hätte gleich wissen müssen, dass da was nicht stimmt!“, murmelte Ryo finster. „Tsubasa lässt nicht freiwillig ein Training ausfallen....“

Izawas Hände krampften sich um das Foto. „Wer zum Teufel macht nur so was?! Es ist nur ein verdammtes Freundschaftsspiel!!“

„Meint ihr....dass jemand von Toho.....?“, meinte Taki zögernd.

„So ein Schwachsinn! Kojiro ist ein Idiot, aber fair!“, erboste sich Ryo. „So was würde er niemals machen! Davon abgesehen, er wollte doch unbedingt gegen Tsubasa spielen!“

Sanae konnte das alles nicht länger mit anhören. Während ihr stumme Tränen die Wangen hinunter rannen, wirbelte sie herum und rannte davon. Sie achtete nicht darauf, dass die anderen ihr hinterher riefen, noch bemerkte sie, dass Yukari ihr folgte. Das Foto hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt, zusammen mit den Worten, die sie wie ein Mantra vor sich hinbetete.

„Nur ein Scherz....nur ein Scherz.....nur ein Scherz....“

Sie musste sofort zu Tsubasa nach Hause und die Sache aufklären. Bestimmt war das Foto gefälscht, und er war seelenruhig daheim, und mit irgendwas wichtigem beschäftigt.....

Sanae konnte sich später nicht mehr erinnern, wie sie zu Tsubasas Adresse gekommen war. Irgendwann stand sie vor der Tür und klingelte Sturm. Wieder und wieder. Niemand öffnete, und je länger es im Innern des Hauses still blieb, desto größer wurde Sanaes Panik. Sie begann, an die Tür zu hämmern und nach Tsubasa zu schreien, auch das blieb ohne Erfolg. Irgendwann hatte Yukari sie eingeholt und packte sie an den Armen.

„Sanae, er ist nicht da! Das bringt nichts....“

„Doch, er ist da! Er muss da sein!“, widersprach Sanae unter Tränen und befreite sich aus ihrem Griff, um erneut auf den Klingelknopf zu drücken. „Er muss einfach da sein!!“

„Sanae...“ Yukari blieb hilflos neben ihrer Freundin stehen. Sie wußte nicht, was sie tun sollte. Schließlich riß sie Sanae fast gewaltsam von der Tür weg und schloss sie in die Arme, ungeachtet ihres Protestes. Das wirkte. Sanae hörte nach ein paar Sekunden auf, sich zu wehren, und weinte hemmungslos.

„Mach dir keine Sorgen.“, meinte Yukari leise und wußte selbst, wie leer ihr Gerede klang. „Es wird bestimmt alles gut....“

„Wir waren doch verabredet heute abend.“; wimmerte Sanae erstickt. „Wir waren verabredet....“

Yukari strich ihr behutsam über den Kopf und sagte nichts mehr. Erst nach ein paar Minuten wurde Sanae wieder ruhiger.

„Komm, wir müssen zurück zu den Anderen. Vielleicht haben sie schon einen Plan gefaßt, was wir machen sollen.“, meinte Yukari behutsam, sobald sie sicher sein konnte, dass sich ihre Freundin wieder einigermaßen im Griff hatte.

Sanae nickte und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen ab, bevor sie sich aus der Umarmung löste.

„Packst du das?“, vergewisserte sich Yukari zur Sicherheit, und Sanae nickte wieder.

„Wenn ich dieses Schwein in die Finger kriege, drehe ich ihm den Hals rum!“, meinte sie finster, und trotz der ernsten Situation musste Yukari lächeln.

„Das klingt ganz nach der alten Sanae. Komm, gehen wir.“

Sie hakte sich bei ihr unter, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zur Schule. Als sie die Stelle erreichten, an der sich Sanae gestern abend von Tsubasa getrennt hatte, verlangsamte sie ihre Schritte.

„Hier haben wir uns gestern noch gesehen.“; meinte sie leise. Yukari befürchtete schon einen neuen Tränen-Ausbruch, aber statt dessen stieß Sanae plötzlich einen kleinen Schrei aus.

„Da liegt was! Da drüben, im Gras!“

Und bevor Yukari reagieren konnte, hatte Sanae sich bereits aus ihrem Griff befreit und stolperte die Böschung hinunter. In der Tat, im hohen Gras lag etwas dunkles. Sollte etwa....? Plötzlich genauso aufgeregt hastete Yukari hinterher. Vielleicht hatte man nur ein Foto von Tsubasa gemacht und ihn dann wieder frei gelassen.....

„Tsubasa?!“ Sanae schob das Gras zur Seite und erstarrte. Kein Tsubasa. Sie schluckte und hob die dunkle Lederschultasche auf, bevor sie sich zu ihrer Freundin umwandte, die atemlos hinter ihr stehen geblieben war. Stumm zeigte sie ihr das Fundstück.

„Oje....“ Yukari blickte die Schultasche bestürzt an. „Das ist Tsubasas, oder?“

Sanae nickte und kämpfte die Tränen zurück. „Ja. Sie müssen ihn hier erwischt haben....“ Sie drückte die Tasche wie einen kostbaren Schatz an sich.
 

***
 

An Training dachte nun natürlich keiner mehr. Sie tischten Herrn Kutami eine Ausrede auf und erreichten tatsächlich, dass sie den restlichen Tag frei bekamen, um sich „mental“ auf das Spiel morgen vorzubereiten. Er wunderte sich zwar, ging dann aber schulterzuckend nach Hause. Immerhin hatten die Jungs gestern komplett durchtrainiert, dafür hatten sie sich heute nachmittag ruhig eine Pause verdient.

Kaum war er verschwunden, holten die Freunde das Foto aus dem Schrank, wo sie es beim Erscheinen des Trainers versteckt hatten.

„Also, was machen wir jetzt?“, meinte Kisugi hilflos und blickte auf das Foto hinab, nachdem sie sich um den Tisch versammelt hatten und das Poster für alle sichtbar in der Mitte lag. „Die Polizei holen?“

„Bist du verrückt?!“, fuhr ihn Taki an. „Du hast die Botschaft doch gelesen! Kein Wort zu irgendjemandem! Was glaubst du, was passiert, wenn wir ausgerechnet zur Polizei gehen?“

Kisugi schwieg betreten.

„Viele Möglichkeiten haben wir ja nicht.“, meinte Izawa düster. „Es ist schließlich nur ein Freundschaftsspiel....“

„Absichtlich verlieren?“ Ryo lachte bitter auf. „Wunderbare Lösung! Ich darf gar nicht dran denken, was Tsubasa dazu sagen wird....“

„Es geht immerhin um sein Leben, ich denke da sieht er das nicht so eng!!“

„Trotzdem, das wäre wie Verrat!“

„Dann mach einen besseren Vorschlag!“

„Was wohl, wir finden ihn! Und dann machen wir den- oder diejenigen zur Schnecke!“; meinte Ryo grimmig.

„Toller Plan!“, grummelte Kisugi. „Und wie willst du das anstellen? Wir haben absolut keine Anhaltspunkte....“

„Doch, einen haben wir.“ Izawa tippte auf das Foto. „Zumindest über den Zeitpunkt. Er hat die Schuluniform noch an, also es muss es ihn entweder auf dem Heim- oder Hinweg erwischt haben.“

„Und ich weiß auch wo.“, erklang Sanaes Stimme von der Tür her. Verdattert wandten sie sich um. Die beiden Betreuerinnen waren wieder da, und ihern Freunden fiel sofort die Schultasche ins Auge, die Sanae schützend an ihre Brust gedrückt hielt.

„Die haben wir im Gebüsch gefunden.“, erklärte Yukari in die Stille hinein. „Am Wegrand, nicht weit weg von seinem Haus. Und daheim ist auch niemand, wir haben mehrmals geklingelt.“

Sanae blickte ihre Freundin dankbar an – zum einen, weil sie das Erklären übernommen, und zum anderen, weil sie ihren Hysterie-Ausbruch verschwiegen hatte.

„Damit ist es also offiziell.“, meinte Shingo niedergeschlagen. „Es ist kein Scherz.....“
 

***
 

Das erste, was durch die Dunkelheit sickerte, war der Schmerz. Er durchzuckte seinen Kopf und verdrängte alles andere. Tsubasa stöhnte erstickt. Hatte er schon wieder einen Fußball an den Schädel geknallt bekommen? Wenn ja, hatte es ihn dieses Mal übel erwischt. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er in einem Schraubstock stecken, und ihm war übel. Sein restlicher Körper fühlte sich völlig taub an. Wo war er überhaupt? Auf der Krankenstation anscheinend nicht....er lag nicht auf dem Rücken, sondern auf der Seite, und der typische Geruch nach Desinfektionsmitteln fehlte. Im Gegenteil, es roch eher modrig. Tsubasa zwang sich, die Augen zu öffnen..... und sah immer noch nichts. Nach dem ersten Schock wurde ihm bewußt, dass der Raum, in dem er sich offensichtlich befand, schlicht und ergreifend stockdunkel war. Was zum Kuckuck ging hier nur vor? Er versuchte sich aufzurichten, aber abgesehen davon, dass die Bewegung einen Orkan in seinem Kopf auslöste und seine Übelkeit verstärkte, wurde ihm bewußt, dass er sich nicht rühren konnte. Seine Handgelenke waren mit Klebestreifen auf den Rücken gefesselt, und auf dieselbe Art und Weise waren auch seine Fußgelenke zusammen geschnürt. Ein weiteres Klebeband knebelte ihn. Das erklärte natürlich das taube Gefühl in seinem Körper. Schwer atmend und gegen die Übelkeit ankämpfend ließ er sich wieder zurück sinken. Der Schlag gegen seinen Kopf musste stark gewesen sein, wenn er nicht einmal den Knebel bemerkt hatte. Da er sich immer noch nicht daran erinnern konnte ,was überhaupt passiert war, kam er schließlich zu dem beruhigenden Schluss, in einen sehr realistischen Albtraum geraten zu sein. Genau – nur ein Albtraum. In Wirklichkeit war er beim Fußballtraining ausgeknockt worden und würde jeden Moment im Krankenzimmer seiner Schule aufwachen. Der Knebel existierte nicht, die Fesseln existierten nicht......nichts davon war real. Tsubasa klammerte sich an diesen tröstenden Gedanken und sank zurück in eine wohltuende Bewußtlosigkeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-07-18T19:01:13+00:00 18.07.2007 21:01
hey
das war mal wieder ein super kapitel...!!!!
hatte zuerst alle durchgelesen und gib jetzt die kommentar,
das ist echt toll...
Von: abgemeldet
2007-07-17T22:41:10+00:00 18.07.2007 00:41
Supi, das es so schnell weiter gingXD Ich sitz hier wie auf glühenden Kohlen, ich möchte ganz ganz dringend wissen, wie es weiter geht. Iregndwie konnte ich mich so gut in sanae hinein versetzen, es muss ein herber Schlag egwesen sien, seine Schultasche genau dort zu finden, wo sie ihn am Vorabend verlassen hatte, ich hoffe sie stellt sich ejtzt nicht die Frage..was wäre wenn....ein Glück hat sie Yukari, die ihr betsimmt beistehen wird....

na wie Ryo seinen Plan in die tat umsetzen möchte, ist mir ja Schleierhaft..*drop* ich farge mich weiso jemand tsubasa entführt hat? udn dann diese Forderung stellt? Wenn tsubasa nicht dabei ist, ist doch klar das nankatsu von vornherein etwas schelchter dasteht?

Ich hofef Tsubasa geht es trotzdfem nicht all zu schelcht, da amch ich mir ja richtig sorgen um ihn?

Deine Muse war bis jetzt richtig genialdXD Ich hoffe es bleibt weiter so!! Bitte nicht zu lange warten lassenXD Es ist so schön dramatisch Spannend, einfach hervorragend*gg*

Schreib ganz schnell weiter, sonst muss der arme tsubasa ja viel länger geknebelt bleiben....jetzt wo er egrade einigermaßen wieder Fit war, ist das ebstimmt nicht besonders gut, er ahttedoch noch Pobleme udn dann in einer Knebelhaltung liegen...udn dann bekommt er bestimmt auch viel weniger sauerstoff....und seine Wunde muss odhc versorgt werden..
*Sanaealarm*^^

Also ganz ganz schnell weiter^^

Lg^^
Von: abgemeldet
2007-07-17T18:37:02+00:00 17.07.2007 20:37
Also, wenn du nicht schnell weiterschreibst und uns Lesern nicht die restlichen Kapitel auftischst, wird Tsubasa entweder verbluten oder sehr schnell ärtzliche Hilfe brauchen (wahrscheinlich braucht er die schon...), oder du gehst das Risiko ein, dass ich dringend ärtzliche Hilfe brauche! *Panikattacke-krieg*

Der Inhalt der Geschichte ist mal etwas ganz neues und er gefällt mir, mach weiter! ^^

Dein Schreibstil ist sehr gut zu lesen und du setzt gute Cliffhanger, außerdem sind deine Dialoge nicht eintönig, das gefällt mir. ^^

lg chysaki *knuddel*


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