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The Big Revival

von

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Residental Area I - Wilder Wein

Laute von sich gebend die einem Bellen nur noch entfernt glichen raste das halb verstümmelte Tier auf den Wagen zu und sprang über den Zaun der Siedlung. Direkt kam es auf sie zu. Marcia zog den Hebel der Tür nach hinten und stemmte ihren Fuß von innen gegen die Tür. Im richtigen Moment lies sie die Tür nach vorne schnellen und der Hund hinterlies einen blutigen Fleck auf der Scheibe, während es jaulend nach hinten geschleudert wurde. Sofort sprang sie aus dem Wagen und eröffnete das Feuer. Fünf Kugeln schlugen in die Brust ein, bevor sie ihre Waffe wieder senkte. Misstrauisch beobachtete sie den Hund. Anscheinend war hatte es ich mal um eine Labradormischung zu gehandelt, zumindest soweit Marcia das noch schätzen konnte.
 

Plötzlich ging ein Ruck durch das Tier und es stand wieder auf seinen Pfoten, Aus dem Stand heraus sprang es auf Marcia zu und diese schaffte es noch in letzter Sekunde auszuweichen.
 

„Scheiße!“, brüllte George noch, als das Tier halb im Wagen landete, und versuchte sich in Tuckers Richtung zu retten.
 

Doch die Bewegungen des Hundes erstarben ruckartig wieder, als Marcia mit aller Kraft die Tür zuschlug. Die Wucht reichte aus um den Körper in zwei Teile zu reißen. Der vordere Teil des Hundes jedoch zappelte immer noch wild und versuchte sich zu George herüber zu ziehen, aber seine Kraft reichte nicht mehr aus.
 

„Verdammt!“, zischte Marcia und nahm ein Stück Abstand von dem untoten Hund.
 

Wild zappelte er hin und her, hechelte und knurrte in scheinbar blinder Wut, konnte seine Bewegungen aber einfach nicht mehr koordinieren. In einem günstigen Moment stellte sie einen Fuß auf dem Genick des Tieres ab sodass dieser sich nicht mehr bewegen konnte, dann zertrat sie den weichen Schädel mit ihrem zweiten Fuß. Etwas angewidert schüttelte sie sich und löste einen Teil der Hirnmasse von ihrem Stiefel.
 

„Ist er tot...?“, wollte George wissen.
 

„Ja.“, gab Marcia etwas entnervt zurück und wischte sich über den Stirn.
 

„Sicher?“
 

„... ... ja.“
 

„War das ein Hund?“, drang eine Stimme aus dem hinteren Teil des Wagens.
 

„Ich denke das WAR es mal.“
 

Marcia ging um den Wagen herum und öffnete die hintere Tür, während sich George vorsichtig wieder nach vorne wagte. Er beugte sich über den zweiten Beifahrersitz und lugte nach unten, um sich zu vergewissern das der Hund auch WIRKLICH tot war. John und seine Eltern stiegen aus dem Wagen aus.
 

„Hoffen wir das das der Einzige hier in der Gegend war.“, brummte George und sprang über den halbierten Hund aus dem Wagen.
 

„Interessant.“, murmelte John und trat näher an die Überreste des Hundes heran, „Scheinbar kann diese Mutation auch auf Tiere übergehen. Das wirft ein ganz neues Licht auf die ganze Sache.“
 

Sie sahen sich um. Bis auf die Siedlung war weit und breit so gut wie gar nichts zu sehen. Um das umzäunte Gebiet herum gab es noch ein wenig grasbewachsene Fläche, der Rest war bloße Einöde.
 

„Wieso lässt sich HIER jemand nieder?“, dachte George laut.
 

„Wunderbare Ruhe, fernab der Stadt.“, antwortete Tucker, „Kann ganz schön sein, wenn man es so mag.“
 

„Ich denke wir hätten uns den Weg sparen können.“
 

Marcia hob ein umgekipptes Holzschild aus dem Gras und hielt die beschriebene Fläche den Anderen hin. „Keine Überlebenden – Fahrt weiter!“ stand dort drauf, offensichtlich in großer Eile geschrieben.
 

„Nett.“
 

„Interessant ist... wenn diese Siedlung bereits überrannt wurde, wieso ist kein einziger Zombie mehr hier zu finden?“ John kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Es sind ein paar Tage vergangen und wir wissen nicht WANN die Siedlung hier angegriffen wurde, aber es sind keinerlei Spuren zu finden, von der verwüsteten Siedlung abgesehen. Es scheint so als wären die Zombies hier... reinlich gewesen. Und wenn man nur logisch denkt MUSS die Siedlung vor ein paar Tagen überrannt worden sein. Wären sie clever genug direkt nach neuer Beute zu suchen, wäre die Stadt ebenfalls wie leergefegt gewesen.“
 

„Also muss das Ganze schon länger zurückliegen?“
 

„Das wäre an sich nur logisch, aber dann hätte die Außenwelt davon etwas mitbekommen. Also entweder befinden sich die Monster in den Häusern ODER etwas ist nicht in Ordnung hier.“
 

„Hier kann etwas noch weniger in Ordnung sein?“ Marcia warf das Schild wieder zurück ins Gras.
 

„Wir sollten die Siedlung nach etwas absuchen was wir noch gebrauchen können und dann weiterfahren. Ich denke nicht das es sich hier leben lässt, ferner es in einem der Häuser kein Ersatzlager gibt.“
 

„George und Ich werden rein und nachschauen.“, bestimmte Marcia direkt, „Du bist doch wohl fit genug um über den Zaun zu klettern oder.“
 

„Das hoffe ich doch.“, seufzte George und kramte sein Holzschwert aus dem Wagen.
 

Es hatte sich bewährt, warum es also nicht mitnehmen? Dennoch dachte er nicht daran die Pistole im Holster unter seiner rechten Achsel im Wagen zu lassen. Zuerst kletterte er über den Zaun, Marcia folgte.
 

„Wenn etwas ist, seid nicht dumm...“, mahnte sie die Zurückgebliebenen, „Verschwindet.“
 

Von Innen sah die Siedlung nicht viel besser aus als von Außen. Genauer gesagt, war es sogar noch schlimmer. Man konnte deutlich sehen das die Siedlung auf den Angriff und den Kampf der folgte nicht gewappnet gewesen war. Aber dennoch gab es nirgendwo Leichen. Auch gab es nur sehr wenig Blut. Es wirkte beinahe so als wäre hier niemand gestorben.
 

„Hey, schau dir das an!“
 

George riss sich vom Inneren eines Hauses los und ging zu Marcia herüber. Vor ihr war ein Loch von guten drei Metern Durchmesser. Wie weit es runter ging konnte man nicht erkennen. Der Junge nahm einen Stein und lies ihn ins Loch hinabfallen. Es dauerte einige Sekunden bis man den Aufprall hören könnte.
 

„Vielleicht ein Tunnel um zu entkommen?“
 

„Glaubst du das ernsthaft?“ Kurzes Schweigen. „Was auch immer dieses Loch gerissen hat... ich habe das ungute Gefühl das es GROß ist... und mit viel Pech noch in der Nähe.“
 

„Brrr.“ George schüttelte sich als ihm ein kalter Schauer den Rücken hinablief. „Sehen wir zu das wir hier weg kommen.“
 

„Ist vielleicht besser so.“
 

Gemeinsam traten sie in das erstbeste Haus ein. Wie nicht anders zu erwarten war es vollkommen verwüstet. Die gläserne Front war vollkommen eingeschlagen, ein Teil des Rahmens offenbar herausgerissen. Wie von einer riesigen Hand die damit gespielt hatte, war das Mobiliar umgeworfen worden.
 

„Hier ist alles kaputt.“, seufzte George, „Nichts zu gebrauchen.“
 

„Aber nirgendwo Blut...“, bemerkte Marcia, „Keiner abgerissenen Körperteile, keine Leichen... nichts. Das stinkt.“
 

Sie gingen die Treppe hinauf. Auf dem Flur im ersten Stock vernommen sie ein leises Murmeln aus dem Zimmer hinter einer Tür, welche einen Spalt weit offen stand. Marcia nahm ihre Waffe in den Anschlag und ging voraus. Vorsichtig öffnete sie die Tür langsam.
 

„Haben den Samen gepflanzt... wuchs... alle tot... niemand mehr am Leben... haben den Samen gepflanzt... wuchs... alle tot... niemand mehr am Leben... haben den Samen...“
 

Ein Mann mittleren Alters kauerte in einer Ecke und hielt in seiner zitternden Hand eine Pistole. Der Lauf war ein Stück nach hinten versetzt und dort eingerastet, dass Magazin war leer. Seine Augen waren blutunterlaufen und mit tiefen, großen Ringen versehen. George fühlte sich an den Soldaten in der Basis erinnert.
 

„Hey...“
 

Marcia trat ein und sofort richtete der Mann schreiend seine Waffe auf sie und drückte ab, aber die Waffe gab nur noch ein beunruhigendes Klicken von sich gab. Doch dies schien der Mann gar nicht zu bemerken. Immer wieder zog er den Abzug nach hinten, während die Lautstärke seines Schreiens schwankte.
 

„Scheiße...“, war das einzige was Marcia dazu sagte, während sie ihre Waffe wieder wegsteckte.
 

Sie ging auf den Mann zu, ging vor ihm in die Hocke und nahm ihm, ganz ohne Mühe oder Widerstand, die Waffe aus der Hand. Erst jetzt schien er zu realisieren das Marcia sich von der Tür wegbewegt hatte, denn erst als sie ihm die Pistole wegnahm richtete er seinen Blick auf sie. Sekundenlang starrte er sie nur mit offenem Mund an, so als hätte er zuvor noch nie einen anderen Menschen gesehen.
 

„Flieht!“, schrie er dann plötzlich auf, „Haut ab! Rennt so schnell ihr könnt! Es wird euch holen! Es hat schon die anderen geholt! Niemand ist sicher! Lauft!“
 

„Hey hey hey ruhig! RUHIG!“, versuchte Marcia den Mann zur Ruhe zu bringen, „WAS ist da draußen? Etwa das Vieh das dieses Loch gegraben hat?“
 

Zuerst erstarrte der Mann, dann sackte er weinend zusammen.
 

„Es hat sie ALLE ins Loch gezogen... hab nur noch die Schreie gehört... keiner mehr am Leben... keiner...“
 

„Wir können das arme Schwein nicht hier lassen.“, beschloss Marcia.
 

Sie packte ihn am Arm und im selben Augenblick begann der Mann wieder laut schreiend zu zappeln. Doch die Polizistin lies sich davon nicht beirren, verstärkte ihren Griff nur und zerrte ihn förmlich aus der Ecke heraus.
 

„Los! Hilf mir gefälligst!“, forderte sie George auf.
 

Dieser klemmte sich das Holzschwert unter einen Arm und half Marcia so gut er konnte. Von der Stärke der Bewegungen her konnte man merken das der Mann ziemlich entkräftet war. Wer wusste wie lange er hier schon in der Ecke kauerte?
 

„Nein! NEIN! Nicht nach draußen! Nicht raus! ES ist dort! ES ist dort!“, schrie der Mann als sie die Treppe hinabgingen.
 

„RUHIG!“, bellte Marcia gereizt, „Da draußen ist Nichts! Was auch immer dort WAR, es ist jetzt weg. Alles klar?“
 

„Nein... nein... es ist nie weg. Es wartet... es wartet nur!“
 

Als sie schließlich wieder im Freien waren begann der Mann schlagartig nur noch zu wimmern. So schnell sie konnten gingen sie auf das Tor zu, doch der Fremde wehrte sich immer noch so gut er konnte. Auf halbem Wege jedoch brach plötzlich hinter ihnen die Hölle offen – zumindest fühlte es sich so an. Ein riesiger, grüner Tentakel schoss aus dem Erdloch und für einen Augenblick schien alles für sie Drei langsamer abzulaufen, bevor die Umgebung sich wieder normalisierte.
 

„LAUF!“, brüllte Marcia und begann den Mann nun wesentlich brutaler mit sich zu zerren und auch George tat was er konnte. Es stieß ihm immer noch sauer auf das er den Soldaten zurück gelassen hatte, noch einmal wollte er so etwas nicht tun.
 

Der Tentakel lies sich in ihre Richtung fallen und in letzter Sekunden konnten sie sich durch einen Hechtsprung zur Seite retten. Die kleine Druckwelle die jedoch entstand als der Tentakel auf dem Grund aufschlug war heftig genug, um sie noch ein Stück weiter zur Seite zu pressen. Marcia biss die Zähne zusammen und rappelte sich wieder auf. Der Tentakel reichte exakt bis zum Tor.
 

„Lasst den Wagen an!“, brüllte George, welcher sich bereits wieder aufgerappelt hatte und gerade dem Fremden aufhelfen wollte, als die relativ dünne Spitze des Tentakels diesen am Bein packte.
 

„Nein! NEEEEIN!“
 

Wie ein Spielzeug warf ihn der Tentakel in die Luft, fing ihn wieder und zog ihn ins Loch zurück. Für einen Augenblick glaubten sie nun eine Verschnaufpause zu haben, doch kaum war der Eine verschwunden kam bereits ein neuer Tentakel aus dem Loch hervor. Marcia und George liefen so schnell sie ihre Füße trugen und George war zuerst beim Zaun. Marcia stützte ihn unter einem Fuß und warf ihn schön beinahe über das Tor. Danach sprang sie hoch, doch die Spitze des Tentakels packte sie noch am Fuß.
 

„Scheiße!“
 

Marcia klammerte sich am Tor fest und wurde prompt davon weggezogen.
 

„Oh nein, SO nicht!“, knurrte sie wütend und zog die Pistole aus ihrem Halfter.
 

Ohne großartig zu zielen drückte sie so schnell sie konnte ab. Sie verschoss das gesamte Magazin in den dicken Tentakel, woraufhin aus dem Loch ein bestialisches Kreischen tönte. Dennoch zog der Tentakel sie immer weiter gen Loch. Marcia zog das Messer aus dem Lederholster an ihrer Hüfte und rammte es mit aller Kraft in den Tentakel hinein. Erneut erklang das Kreischen, dieses Mal jedoch viel lauter als zuvor. Marcia zog das Messer zu sich hin und schlitzte das Monster längs auf. Die Bewegungen wurden schwächer und langsamer, als sie die Wunde aufriss und einen dicken, festen Strang aus dem Inneren heraus riss. Mit einem Hieb durchtrennte sie den Strang und sofort erschlaffte die Bewegung in dem Tentakel ab dem Teil, wo sie den Strang durchschnitten hatte.
 

Hastig löste sie sich von dem Tentakelrest und rannte wieder zum Tor. Es war die Angst die ihr scheinbar Flügel verlieh, denn sie sprang aus dem laufen heraus hoch genug um sich mit Hilfe der Hände über das Tor zu buxieren.
 

„Fahrt! Fahrt! Fahrt!“, schrie sie während sie in den Wagen sprang und Tucker leistete dem umgehend Folge.
 

Erst als sie schon fuhren setzte sich Marcia wieder richtig hin, schlug die Tür hinter sich zu und sah aus dem Fenster. Man konnte noch sehen wie ein neuer Tentakel hervorschoss und das, was von den Häusern übrig war, scheinbar suchend in Schutt und Asche legte.
 

„Was zum TEUFEL war das?!“, keuchte Marcia.
 

„Wenn ich es nicht besser wüsste war das eine Pflanze.“, drang Johns Stimme aus dem hinteren Teil des Wagens.
 

„Eine Pflanze? Das war ein verdammtes Monster!“
 

„Das war der Hund ebenfalls, dennoch war er einmal ein Hund. Wir wissen nun das diese Mutation ebenfalls Tiere befallen kann, und das mit absoluter Sicherheit. Wenn dies aber auch noch auf Pflanzen übergehen könnte... nicht auszudenken. Die Möglichkeiten an neuen Kreaturen wäre unendlich...“
 

„Und vor allem wäre die Ausbreitungsrate, wenn wir bei der Theorie bleiben das es ein Virus ist, extrem hoch, wenn Pflanzen infiziert sind. Kühe fressen infiziertes Gras, geben Milch, Milch wird weiterverkauft und getrunken.“
 

„Das wäre eine Möglichkeit, ja.“
 

„Dann sollten wir besser hoffen das dem nicht so ist.“
 

„Nicht hoffen.“, meinte Tucker, „Beten...“
 

Kommentar: Wieder mal ein Kapitel fertig. Im Moment geht’s wieder richtig gut mit dem Schreiben und das gefällt mir ehrlich gesagt auch sehr. Ich habe TBR viel zu lange viel zu sehr vernachlässigt. In diesem Kapitel hab ich nun weitere Monster eingeführt. Einmal einen Hund und dann noch ein... Etwas. Aber keine Angst, ich habe nicht vor mich darauf zu beschränken. Besonders bei den Tieren stellte ich es mir recht interessant vor was da so passieren kann. Ich denke da an einige Tiere die in solchen Horrorstories immer sehr vernachlässigt wurden – Zombieschimpansen anyone? – Jim



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